Geburtstag der Comicikone Morris","text":"Er hat die Comicwelt nachhaltig geprägt
Der belgische Zeichner Morris wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden
Sein Leben widmete er einem einsamen Cowboy.","url":"https://www.fr.de/kultur/literatur/lucky-luke-schoepfer-100-geburtstag-der-comicikone-morris-zr-92703364.html"};c&&a.navigator.canShare(d)&&(c.style.display="",c.addEventListener("click",b=>{b.preventDefault(),a.setTimeout(function(){a.navigator.share(d)},0)}))}})(window,document);
Sein Leben widmete er einem einsamen Cowboy
ein Hund dümmer ist als die Polizei erlaubt und ein einsamer Cowboy schneller schießt als der eigene Schatten
Der belgische Zeichner Morris gehört zu den Giganten der Comicwelt - Lucky Luke bleibt auf ewig sein größter Erfolg und ist eine der bekanntesten Westerncomicreihen weltweit
Dezember wäre Morris 100 Jahre alt geworden
der mit bürgerlichem Namen Maurice de Bevere hieß
Als Sohn eines Pfeifenunternehmers wurde er am 1
Dezember 1923 in Kortrijk in Belgien geboren
brachte viele namhafte Comicschöpfer hervor - allen voran Georges Prosper Remi
Peyo („Die Schlümpfe“) und André Franquin („Spirou“
De Bevere reihte sich in die Riege der Comicmeister ein
„Er war eigensinnig im positiven Wortsinn“
Comicforscher und Herausgeber der Online-Fachzeitschrift „Comicoskop“
Die erste Geschichte mit Lucky Luke erschien im November 1946 in Frankreich im Jahres-Almanach des Magazins „Spirou“
De Bevere hegte großes Interesse an Amerika - das Land
das in den Geschichten regelmäßig auf den Arm genommen wird
obwohl es auch natürlich Unterhaltung ist und Satire ist
sehr viel über amerikanische Geschichte und den Wilden Westen“
Bei einem sechsjährigen Amerika-Aufenthalt lernte de Bevere den späteren Texter René Goscinny kennen
der auch für seine „Asterix“-Geschichten bekannt wurde
Goscinny schrieb von 1955 bis zu seinem Tod 1977 an den Cowboy-Geschichten
da war Morris noch stark vom amerikanischen Cartoon inspiriert und die Figuren
wirken da sehr cartoonhaft und ein bisschen gummimäßig“
die „Lucky Luke“ in deutscher Sprache veröffentlichen
Die Entwicklung der „Lucky Luke“-Bilder sei merklich gewesen
als de Bevere mehrere Jahre in Amerika verbrachte
„Da hat er viel Recherche betrieben und sich einen realistischen Stil angeeignet.“ Der Zeichner habe sich viel an Westernfilmen orientiert
Was die Blickpunkte in den Zeichnungen angeht
erinnere es beinahe an Kameraeinstellungen
Dennoch hätten die Zeichnungen von Morris stets etwas karikaturhaftes: „Wenn man allein daran denkt
die in einer Reihe vom Kleinsten bis zum Größten sind
Die Mischung zwischen Realität und Karikatur habe Morris als Künstler ausgemacht
Keiner habe so in Bildern erzählt wie Maurice de Bevere
aber gleichzeitig mit einer unglaublichen Detailfreude die Hintergründe und die Kulissen erschaffen
Und er ist auch ein großer Colorist gewesen
der mit Licht und Schatten operierte.“ Das wurde auch elementarer Teil der Serie
Lucky Lukes Markenzeichen: Seinen Colt schneller zücken als der eigene Schatten
Seinem Helden gewöhnte er 1983 das Rauchen ab und steckte ihm fortan einen Strohhalm in den Mund
sondern auch gesund: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlieh dem Zeichner daraufhin eine Auszeichnung
Auch viele bekannte Persönlichkeiten erschienen immer wieder in den Comics: Figuren wie Billy The Kid
Revolverheldin Calamity Jane oder Abraham Lincoln
Doch neben dem Helden gehören wohl eher die komischen Seitencharaktere zu den Publikumslieblingen
der dämliche Hund Rantanplan und das pfiffige Pferd Jolly Jumper
Die Bösewichte basierten dabei auf Banditen
dass der Zeichner seine erfolgreichste Schöpfung nach seinem Tod 2001 in Brüssel an den französische Zeichner Hervé Darmenton alias Achdé weiter vererbte
um so Lucky Luke ein längeres Leben als sein eigenes zu geben
De Bevere sei besonders an seiner Fliege zu erkennen gewesen
so wie Lucky Luke immer seine schwarze Weste und das gelbe Hemd anhat“
Bis zu seinem Tod habe er noch die Geschichten des Cowboys gezeichnet
Rund sechzig albenlange und zahlreiche kürzere Geschichten stammten aus seiner Feder
Die Geschichten über Lucky Luke haben eine europaweite Auflage von über 300 Millionen
man denkt sofort an Tim und Struppi und natürlich Lucky Luke“
denke ich sofort an Lucky Luke und an Morris.“ Eine eigene Comicwelt
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Lucky Luke ist eine der bekanntesten europäischen Comicfiguren
Nun werden in Paris erstmals 50 Originalzeichnungen des belgischen Zeichners Morris versteigert
Der belgische Comiczeichner Morris widmete sein Leben Lucky Luke. In Paris werden nun erstmals 50 Zeichnungen der weltbekannten Comic-Serie versteigert.
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Die Versteigerung an diesem Freitag wird mit viel Spannung erwartet
wurde bisher noch nie ein Original des Künstlers versteigert
stammen aus fast ebenso vielen verschiedenen Alben
Sie wurden zuvor bei Christie's in Brüssel und Genf ausgestellt
Eine originale Lucky-Luke-Seite, ausgestellt im Auktionshaus Christie’s in Paris. © dpa/-
Von den Abenteuern des Cowboys Lucky Luke, der bekanntlich schneller schießt als sein Schatten, wurden seit Beginn der Serie weltweit über 300 Millionen Exemplare verkauft. (AFP)
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müssen sich die Dalton-Brüder in Acht nehmenQuelle: picture alliance/United Archives/IFTN{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://images.welt.de/6569d3023d458c1dc563277f/614969a4e2c67d98a1d5cce38c1ac01f/ci23x11-w2000","caption":"Vor Lucky Luke (r.)
müssen sich die Dalton-Brüder in Acht nehmen","copyrightNotice":"picture alliance/United Archives/IFTN","creditText":"picture alliance/United Archives/IFTN","width":"2000"}Er war der „Vater von Lucky Luke“: Vor 100 Jahren wurde der belgische Comiczeichner Morris geboren
In Brüssel zeugen vergilbte Hefte von der akribischen Leidenschaft
mit der sich der Künstler seinem Werk widmete
In Philippe Caparts Comicladen „La Crypte Tonique“ im Zentrum Brüssels türmen sich Kisten voller Bücher
Der 50-Jährige bahnt sich einen Weg in den Nebenraum und kommt mit einer Kiste voll vergilbter
„Morris“ steht mit dickem Filzstift auf dem Karton
und auf dem obersten Heft ist handschriftlich notiert
Es sind Abdrucke von Lucky Lukes Comicabenteuer „Der einarmige Bandit“ auf Niederländisch
Und die Beschriftung stamme vom Lucky-Luke-Schöpfer Morris (1923-2001) selbst
Seit 1946 durchstreifen Cowboy Lucky Luke und sein Pferd Jolly Jumper die Prärie: Damals erschien im belgischen Magazin Spirou das erste Abenteuer „Arizona 1880“
wie sein einsamer Westernheld die Zeitungsspalten
Bücherläden und Kinderzimmer auf der ganzen Welt eroberte
Abdrucke seiner Zeichnungen sammelte Morris und band sie selbst – fein säuberlich sortiert und mit Datum versehen – zu kleinen Heften wie das über den „Einarmigen Banditen“
wie der belgische Comicexperte Erwin Dejasse berichtet
berühmt als MorrisQuelle: picture-alliance/dpa/belga Robert Vanden Brugge{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://images.welt.de/6569d3023d458c1dc563277f/173c5452affca2d1ffc447eb1bb0b1cb/ci3x2l-w2000","caption":"Maurice De Bevere
berühmt als Morris","copyrightNotice":"picture-alliance/dpa/belga Robert Vanden Brugge","creditText":"picture-alliance/dpa/belga Robert Vanden Brugge","width":"2000"}Capart ist nicht nur Verleger und Besitzer des Ladens „La Crypte Tonique“
er beschäftigt sich auch als Historiker und Theoretiker mit Comics und Animationsfilmen
Gemeinsam mit Erwin Dejasse hat er 2005 ein Buch über das Studio CBA geschrieben („Morris
die Morris in dem Trickfilmstudio gelernt habe
könne man auch bei Lucky Luke sehen: „Morris wusste sehr genau
wie Filme funktionieren.“ Davon zeugten Nahaufnahmen und Panorama-Einstellungen in den Western-Comics
Vor allem aber findet sich die Bewegung der Filme auch in den Zeichnungen wieder
„Animation ist lebendig und Morris hat das Leben in die Comics übertragen“
Der Witz und die Dynamik Lucky Lukes leben von schnellen Bildfolgen und durchdachten Zeichnungen
der seine Waffe schneller zieht als sein Schatten
zeigt einen ganzen Bewegungsablauf in einem Bild
Rund ein Jahr bevor Morris 2001 in Brüssel starb
Er wollte ihm Animationsfilme aus den 1940er-Jahren zeigen
„Da sind Sie ja auf eine echte Goldmine gestoßen“
habe Morris beim gemeinsamen Ansehen der Filme gesagt
in denen er ein umfangreiches Archiv der amerikanischen Geschichte zusammentrug
das ihm immer wieder auch zur Vorlage für seine Comics dienen sollte
Zahlreiche reale Persönlichkeiten tauchen in den Lucky-Luke-Geschichten auf
von Billy the Kid über Alfred Hitchcock bis zum französischen Sänger Serge Gainsbourg
Auch für die Dalton-Brüder gibt es eine historische Vorlage
der von 1955 bis zu seinem Tod 1977 der Texter der Lucky-Luke-Reihe wurde
der am Ende jeder Geschichte in den Sonnenuntergang reitet und die Romantik der Einsamkeit in der weiten Prärie besingt („I‘m a poor lonesome cowboy ...“)
Er zeichnete für sich selbst und weil er sich nicht erinnern konnte
Noch heute lagern sie wohl in einem Safe irgendwo in Brüssel
Morris Interesse galt nicht nur dem Wilden Westen
„Von den 1940er-Jahren bis in die 1970er-Jahre war er meines Erachtens der weltweit wichtigste Theoretiker des Comics“
sondern auch die Arbeiten anderer Comiczeichner gesammelt – in genauso säuberlich kuratierten und selbst gebundenen Heften
Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert
Weitere Informationen https://epaper.welt.de
Mit seiner Comicfigur Lucky Luke wurde der belgische Zeichner Morris weltberühmt
In 55 Jahren gestaltete er 70 Bände des Mustercowboys
Das Schlussbild ist legendär: Der einsame Cowboy reitet auf seinem treuen Pferd Jolly Jumper in den Sonnenuntergang
Schwache und Arme vor Übergriffen beschützt
Indianer in ihrem Kampf gegen unehrliche Weisse unterstützt
kurz: Er hat im gesetzlosen Wilden Westen dem Recht zur Geltung verholfen
Über Lucky Luke wissen wir deutlich mehr als über Morris
Dezember 1923 als Maurice de Bevere zur Welt und war seit seiner Kindheit ein glühender Fan des Wilden Westens
1946 zeichnet er die erste Geschichte um Lucky Luke
wo er ganze sechs Jahre lebt und viele Eindrücke
Dokumente rund um den Wilden Westen sammelt
die er in die «Lucky Luke»-Geschichten einfliessen lässt
der ab 1955 die «Lucky Luke»-Geschichten schreibt
Die Kombination aus Goscinnys Witz und rasanter Erzählweise und Morris' schmissigen Zeichnungen machen aus «Lucky Luke» bald eine der erfolgreichsten frankobelgischen Comicserien
Munter vermischen Morris und Goscinny Fiktion und Fakten
Viele Abenteuer spielen sich vor historischen Kulissen ab: der Eisenbahnbau
Immer wieder kreuzen historische Figuren Lucky Lukes Weg – Outlaws
Legenden wie Billy the Kid und Calamity Jane beispielsweise
Wichtiger als die historische Genauigkeit ist jedoch der Humor: Parodie und Karikatur sind das Prinzip von «Lucky Luke»
Auch die Weissen karikiert Morris mittels Stereotypen
Ausserdem sind Morris' Karikaturen nie boshaft
Man spürt seine Liebe und seinen Respekt für seine Figuren
obschon seine Darstellung der Native Americans nicht mehr zeitgemäss ist
bis heute nicht ernsthaft dafür angeprangert wurde
Nach 1977 arbeitete Morris mit anderen Autoren
Zu diesem Zeitpunkt war «Lucky Luke» so populär
Man darf aber Morris' Bedeutung für den Erfolg nicht unterschätzen: Weil Morris sich gerne im Schatten seiner Figur aufhielt
Morris war nicht nur ein grossartiger Karikaturist
der seine Bilder mit zahllosen witzigen Details füllte
sondern auch ein virtuoser visueller Erzähler
er variierte dynamisch die Grösse der Einzelbilder
er beherrschte die Kunst der Seitenaufteilung und setzte auch Farben und Schattenrisse dramaturgisch geschickt ein
«Lucky Luke» ist klassisches Comic-Handwerk und hohe Kunst zugleich
doch hatte er noch zu Lebzeiten seine Nachfolge geregelt
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Tausende Besucher kamen von Donnerstag bis Sonntag zur Herbstmesse auf die Heilbronner Theresienwiese
Womöglich findet sie künftig nur noch alle zwei Jahre statt
Genaue Besucherzahlen hat Dieter Link am Sonntagnachmittag noch nicht parat
Zeichenstunde mit Uderzo (rechts) und Morris
die ihr Leben so nachhaltig und offenbar glücklich einer einzigen Kreation gewidmet haben wie der Zeichner (und manchmal Autor)
die gleichsam mit dem Zeichenstift im Mund geboren wurden: »Alle Zeichner werden Ihnen erzählen
dass sie schon in der Schule kleine Zeichnungen an den Rand ihrer Hefte gemalt haben
Ich habe Zeichnungen in der Mitte gemacht und die Aufgaben an den Rand gekritzelt.«
Als Maurice De Bevere 2001 mit 77 Jahren starb
hatte er mehr als 50 davon mit dieser einen Figur verbracht: Lucky Luke
Dabei war er alles andere als ein limitierter Geist; unter seinen Kolleginnen und Kollegen galt er als »Intellektueller« mit einer Vielzahl von Interessen und Talenten
Nicht zuletzt interessierte er sich auch für die eigene Szene
In den sechziger Jahren arbeitete er an einer Artikelserie über die Comic-Künstler aus Frankreich und Belgien mit
der den Comics die Bezeichnung »neunte Kunst« verlieh
»La Neuvième Art« war jedenfalls der Titel der Serie über Comic-Titel und -Künstler und Künstlerinnen
die er zusammen mit dem Journalisten Pierre Vankeer schuf
Als neunte Kunst bezeichnete Morris die Comics übrigens
nachdem der Film schon als siebente Kunst Anerkennung gefunden hatte
(Von dieser achten Kunst freilich ist weniger geblieben als von der neunten.) Aber Morris war auch einer von denen
die persönlich ganz gern im Hintergrund bleiben
was Morris über sich und die Welt zu sagen hatte
20:11Lesezeit: 2 Min.Er bereicherte die Stadt: Zum Tod von Michel Würthle
Bildbeschreibung ausklappenEr begeisterte mit der Paris Bar und mit Kunst: Michel WürthleChristian WernerEr bereicherte die Stadt: Zum Tod von Michel Würthle
einen scharfzüngigen Charmeur mit Biss – und einen beeindruckenden Zeichner
denkt man an Raymond Pettibon und ab und zu an Sigmar Polke und immer ein bisschen an Maurice de Bevere
aber vielleicht liegt das auch an Lucky Luke
liebevollen Abenteurer im Wilden Westen.Im Oktober 2022 entstand bei Grisebach eine Ausstellung
seit 2021 kuratiert und geplant von meiner Kollegin Anna von Ballestrem
ein ganzes Universum in unsere Galerieräume zauberte
er wusste um den Zentimeter genau den Platz
auf der er die Choreographie seiner Zeichnungen und Gemeinschaftsarbeiten mit Christopher Wool oder Haralampi Oroschakoff
mit Daniel Richter oder Christoph Steinmeyer inszenieren konnte
„Gefühl und Verstand“ nannte er die Ausstellung
Uns kam das zunächst wie eine ungewöhnliche Festlegung vor für einen großen Ironiker wie Michel Würthle es war.Aber als wir das Gravitationszentrum seiner Inszenierung sahen
verstanden wir ihn: Es handelte sich um eine Wand
die wie ein Nervensystem von Frank Hausschild
die später Eingang fanden in die Gerhard-Steidl-Publikation „Paris Bar Confidential“
in denen sich die Filmemacherin und Künstlerin Chantal Akerman ihrer Familie widmete
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Der belgische Zeichner Morris wäre an diesem Freitag 100 Jahre alt geworden
De Bevere reihte sich in die Riege der Comicmeister ein. „Er war eigensinnig im positiven Wortsinn“, erzählt Martin Frenzel, Comicforscher und Herausgeber der Online-Fachzeitschrift „Comicoskop“. Die erste Geschichte mit Lucky Luke erschien im November 1946 in Frankreich im Jahres-Almanach des Magazins „Spirou“.
Man erfährt sehr viel über amerikanische Geschichte und den Wilden Westen.
De Bevere hegte großes Interesse an Amerika - das Land, das in den Geschichten regelmäßig auf den Arm genommen wird. „Man erfährt, obwohl es auch natürlich Unterhaltung ist und Satire ist, sehr viel über amerikanische Geschichte und den Wilden Westen“, sagt Frenzel.
© Nationaal Archief, CC0/Fotocollectie Anefo
Bei einem sechsjährigen Amerika-Aufenthalt lernte de Bevere den späteren Texter René Goscinny kennen, der auch für seine „Asterix“-Geschichten bekannt wurde. Goscinny schrieb von 1955 bis zu seinem Tod 1977 an den Cowboy-Geschichten. „Eine Blütezeit der Lucky-Luke-Bände“, nennt es der Comicforscher.
Morris entwickelte seinen eignen Stil. „Bei den allerersten Geschichten, da war Morris noch stark vom amerikanischen Cartoon inspiriert und die Figuren, vor allem Lucky Luke, wirken da sehr cartoonhaft und ein bisschen gummimäßig“, sagt Fabian Gross. Er ist Redakteur beim Egmont-Verlag, die „Lucky Luke“ in deutscher Sprache veröffentlichen. Die Entwicklung der „Lucky Luke“-Bilder sei merklich gewesen, sagte er.
Einen Umschwung habe es gegeben, als de Bevere mehrere Jahre in Amerika verbrachte. „Da hat er viel Recherche betrieben und sich einen realistischen Stil angeeignet.“ Der Zeichner habe sich viel an Westernfilmen orientiert, sagt Gross. Was die Blickpunkte in den Zeichnungen angeht, erinnere es beinahe an Kameraeinstellungen.
Dennoch hätten die Zeichnungen von Morris stets etwas karikaturhaftes: „Wenn man allein daran denkt, wie die Daltons aussehen, dass sie vier Figuren sind, die in einer Reihe vom Kleinsten bis zum Größten sind. Völlig karikaturistisch“. Die Mischung zwischen Realität und Karikatur habe Morris als Künstler ausgemacht.
© Spirou Almanach 1947, Dez 1946, Copyright Lucky Production
Keiner habe so in Bildern erzählt wie Maurice de Bevere, meint auch Comicforscher Frenzel. „Er hat einen eigenen, grotesk karikierenden Stil entwickelt, aber gleichzeitig mit einer unglaublichen Detailfreude die Hintergründe und die Kulissen erschaffen. Und er ist auch ein großer Kolorist gewesen, der mit Licht und Schatten operierte.“ Das wurde auch elementarer Teil der Serie. Lucky Lukes Markenzeichen: Seinen Colt schneller zücken als der eigene Schatten.
Wenn ich an Western denke, denke ich sofort an Lucky Luke und an Morris.
Fabian Gross, Redakteur beim Egmont-Verlag
Morris hatte keine Scheu vor Veränderung. Seinem Helden gewöhnte er 1983 das Rauchen ab und steckte ihm fortan einen Strohhalm in den Mund. Nicht nur cool, sondern auch gesund: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlieh dem Zeichner daraufhin eine Auszeichnung. Auch viele bekannte Persönlichkeiten erschienen immer wieder in den Comics: Figuren wie Billy The Kid, Revolverheldin Calamity Jane oder Abraham Lincoln.
Doch neben dem Helden gehören wohl eher die komischen Seitencharaktere zu den Publikumslieblingen. So die Gebrüder Dalton, der dämliche Hund Rantanplan und das pfiffige Pferd Jolly Jumper. Die Bösewichte basierten dabei auf Banditen, die es tatsächlich gegeben hatte, sagt Frenzel.
Der Comic-Cowboy wird 75 Lucky Luke macht sich frei Morris selbst sei eher bescheiden gewesen, so Frenzels Einschätzung. Allein die Tatsache, dass der Zeichner seine erfolgreichste Schöpfung nach seinem Tod 2001 in Brüssel an den französische Zeichner Hervé Darmenton alias Achdé weiter vererbte, um so Lucky Luke ein längeres Leben als sein eigenes zu geben, sei außergewöhnlich. „Nein, das ist absolut nicht normal“.
Zur Startseite
00:00Lesezeit: 3 Min.Bildbeschreibung ausklappenDie jüngste Ausgabe von „Lucky Luke” stammt noch aus der Hand ihres ErfindersMorris
der Schöpfer von Lucky Luke und Rantanplan
Die neueste Ausgabe von „Lucky Luke“ erscheint im September
dass er selbst in einem Essay den Begriff "Neuvième art" für das Comic prägte und damit der Gleichberechtigung des jungen Mediums zu den anderen Künsten Ausdruck verschaffen wollte
Netflix bringt „Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge“ als Animationsserie heraus. Kann das gelingen? Es kann, dafür sorgt der Regisseur Alain Chabat.
Chantal Akerman: In einer fast leeren Brüsseler Wohnung Vom Sehen zum Erzählen: Knapp zehn Jahre nach ihrem Tod erscheint einer der Texte auf Deutsch, in denen sich die Filmemacherin und Künstlerin Chantal Akerman ihrer Familie widmete.
Wikinger-Ausstellung: Sind das Götter oder Heilige? Vor fast tausend Jahren veränderten zwei Ereignisse die Geschichte Europas: England erlag Wilhelm dem Eroberer
und die Wikingerstadt Haithabu verschwand von der Landkarte
Davon erzählt eine Ausstellung in Schloss Gottorf in Schleswig.