Bis der Mensch dem Menschen ein Helfer sein wird: Dieses Gedicht legt Zeugnis ab von der Hilflosigkeit im Angesicht von Tyrannei
die ich für dich schrieb /Blieben unbeantwortet
In dem Gedicht „Das Waschen“ schreibt er diese Zeilen in die Dunkelheit hinein
die Brecht sieben Jahre zuvor mit dem Gedicht „Rat an die Schauspielerin C
Freundin /An dem Wasser aus dem Kupferkessel mit den Eisstücken / – Öffne die Augen unter dem Wasser
wasch sie – / Trockne dich ab mit dem rauhen Tuch und lies / Vom Blatt an der Wand die schwierigen Zeilen der Rolle
das tust du für dich und tue es vorbildlich
Da war sie noch Freundin und Schauspielerin
die er als Liebhaber und Regisseur von oben herab instruierte
in den schon die schwere Rolle hineinspielt
die sie am Abend auf der Bühne auszufüllen haben wird
Brecht führt Regie und will die Aktrice davon überzeugen
dass sie die gestische Performanz ganz für sich ausführen und dabei Vorbild sein soll
deren größter Erfolg wohl die Rolle der Polly in der Wiederaufnahme der „Dreigroschenoper“ 1929 und in der Verfilmung des Erfolgsstücks von 1931 war
Brecht schrieb ihr weitere Rollen auf den Leib wie „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“
sie reüssierte auch als Revuestar in „Ich tanze um die Welt“
Eine viel kolportierte Neher-Anekdote besagt
sie habe dem berüchtigten Womanizer Brecht den Blumenstrauß um die Ohren gehauen
als er sie am Bahnsteig abholte und ihr beiläufig mitteilte
er habe soeben die Helene Weigel geheiratet
eine Spritztour mit Brecht an die Côte d’Azur wurde nicht storniert und war vergnüglich
als er seine ehemalige Geliebte 1935 in Moskau wiedertraf
Anlass des Besuchs in der Sowjetunion war das gescheiterte Bemühen um Übersetzungen
Der Autor war bei aller Sympathie für den Sowjetkommunismus nicht dorthin gegangen
wohin es die Neher aus idealistischer Revolutionsbegeisterung und der Liebe wegen mit ihrem Mann Anatol Becker gezogen hatte
Stalins Kulturpolitik ließ der Schauspielerin kaum Raum für Auftritte
die sich nicht zuletzt gegen deutsche Exilanten richteten
dass Neher in Moskau „nicht besonders geschätzt wird“
weil sie 1935 ihren Sohn Georg bekommen hatte
weil die Geheimpolizei sie und ihren Mann als angebliche trotzkistische Spione beobachtete
Der Historiker Reinhard Müller hat den Archiven entnommen
dass sie aus ihrer eigenen Exilgruppe heraus denunziert worden war
Brecht wusste davon offenbar nichts und wollte es wohl auch nicht wissen
Er schwankte zwischen der Sorge um Nehers Schicksal und der unverbrüchlichen Solidarität mit der Sowjetunion im Kampf gegen Adolf Hitler
In dieser Gemütsverfassung entstand 1937 das Gedicht „Das Waschen“
und mit der Erinnerung an die intime Szene „vor Jahren“ beginnt
In der ersten Strophe ist es ein Selbstzitat
in den letzten Zeilen eine kontrafaktische Reprise der dramaturgischen Belehrung
die an der totalitären Wirklichkeit des verharmlosten Gulag-Systems grausam scheitert
die er für die Unglückliche „angegangen“ hatte
Am meisten Hoffnung setzte er im Mai 1937 auf den Schriftsteller Lion Feuchtwanger
der die Sowjetunion bereits gepriesen hatte und Oden auf Stalin verfasste
Brechts Fürbitte ist ein peinliches Exempel intellektuellen Verrats und patriarchaler Arroganz: „ich halte sie nicht gerade für eine den bestand der Union entscheidend gefährdende person
Vielleicht ist sie durch irgendeine frauenaffäre in was hineingeschliddert
sie hatte keine gelegenheit sich zu zeigen.“
Brecht vermutete „drüben“ einen Justizirrtum und plädierte für mildernde Umstände mit Verweis auf Nehers „große künstlerische begabung“
Und er sicherte sich bei Feuchtwanger ab: „Es wäre mir allerdings recht
wenn Sie diese meine bitte ganz vertraulich behandelten
da ich weder ein mißtrauen gegen die praxis der Union säen
noch irgendwelchen leuten gelegenheit geben will
Das Gedicht entpuppt sich als sentimentale Weigerung anzuerkennen, was der bürgerliche Demokrat Thomas Mann 1936 befürchtete: Dass ein Asyl in der Sowjetunion „tatsächlich die Gestalt einer Gefängniszelle hätte“
Jenseits dessen ist es ein Abgesang auf die Macht der Poesie und der Dichter
Angesichts unserer heutigen Macht- und Hilflosigkeit ist es gratismutig
Mit den letzten Zeilen des 1939 entstandenen Gedichts „An die Nachgeborenen“ formulierte er einen zaghaften Appell: „Ach
wir / Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit / Konnten selber nicht freundlich sein
wenn es so weit sein wird / Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist / Gedenkt unserer / Mit Nachsicht.“
Als ich dir vor Jahren zeigteWie du dich waschen solltest in der FrüheMit Eisstückchen im WasserDes kleinen kupfernen KesselsDas Gesicht eintauchend
die Augen offenBeim Abtrocknen mit dem rauhen TuchVom Blatt an der Wand die schweren ZeilenDer Rolle lesend
sagte ich:Das tust du für dich und tue esVorbildlich. Jetzt
die ich für dich schriebBlieben unbeantwortet
Wirst du noch etwas tun für dich?Hoffnungsvoll und verantwortlichMit guten Bewegungen
Claus Leggewie hat zuletzt zusammen mit Daniel Cohn-Bendit folgenden Band veröffentlicht: „Zurück zur Wirklichkeit
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Zum Tod von Kristin Feireiss, die mit ihrer Berliner Galerie Aedes das zeitgenössische Bauen geprägt hat. Viele heute weltbekannte Architekten haben in jungen Jahren bei ihr ausgestellt.
Otto von Habsburg: Wie Orbán sich den Nachlass des letzten Thronfolgers sicherte Otto von Habsburg war der letzte Thronfolger der Donaumonarchie und saß für die CSU im EU-Paparlament. Warum liegt sein Nachlass in Budapest und nicht in Österreich, wo jahrhundertelang die Erblande der Habsburger waren? Oder in Pöcking, München, Straßburg?
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iWeltenschicksal auf der Drehscheibe statt im legendären Planwagen: Die Neuinszenierung von "Mutter Courage und ihre Kinder" im Koblenzer Theaterzelt. Matthias Baus. Matthias Baus für das Theater KoblenzLeider sind die Aussagen der neuen Schauspielproduktion im Koblenzer Theaterzelt brandaktuell: Der Koblenzer Intendant Markus Dietze bringt Bertolt Brechts „Mutter Courage“ in passender Wuchtigkeit auf die Bühne.
Wer sich über die Art und Weise wundert, in der ein Donald Trump seine politischen Ziele verfolgt, tut gut daran, den Dreigroschenroman von Brecht noch einmal zu lesen. Er hat von seiner Aktualität kaum etwas eingebüßt.
Und wie steht es mit der Moral bei Herrn Peachum? Angesichts des Mordes an einem unliebsamen Zeitgenossen, der die Geschäfte stört, kommt er ins Nachdenken über die Methoden des Geschäftemachens und den Stand der Zivilisation:
Doch dass auch einem Macheath dieser Aufwand an Beziehungspflege, Einhaltung von behördlichen Vorschriften, Verträgen etc. einmal zuviel wird, gerade wenn er erzwungenermaßen im Gefängnis sitzend zum Nachdenken über die „guten alten Zeiten“ kommt, hört sich bei Brecht dann so an:
Im Fortgang der kapitalistischen Produktion entwickelt sich eine Arbeiterklasse, die aus Erziehung, Tradition, Gewohnheit, die Anforderungen jener Produktionsweise als selbstverständliche Naturgesetze anerkennt…
Außerökonomische, unmittelbare Gewalt wird zwar immer noch angewandt, aber nur ausnahmsweise. Für den gewöhnlichen Gang der Dinge kann der Arbeiter den ‚Naturgesetzen der Produktion‘ überlassen bleiben, d.h. seiner aus den Produktionsbedingungen selbst entspringenden, durch sie garantierten und verewigten Abhängigkeit vom Kapital. ..
Abschließend noch ein Beispiel für plumpes Denken; es handelt sich um die Rede, die Macheath vor seinen Anhängern, den Bankiers und Geschäftsleuten hält:
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Caroline Cousin steht als furchtlose Johanna auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses
in Olaf Altmanns Bühnenbild werden von Menschen gespielte Fleischbrocken durch die Mangel gedreht und aus einer Röhre ausgespuckt
Er kalkuliert und jongliert mit Preisen und Zöllen
Viehzüchter und Arbeiter über die Klinge springen
morgen so – wie es die Gesetze des Marktes erfordern
Bereits in den ersten Szenen von Roger Vontobels packend minimalistischer Neu-Inszenierung von Brechts „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ auf der großen Bühne im Düsseldorfer Schauspielhaus denkt man an den heutigen Herrn im Weißen Haus
Ohne dass nur einmal sein Name fallen würde: Jeder weiß
die Bertolt Brecht vor knapp 100 Jahren in diesem Drama formulierte
Damals als Reaktion auf den New Yorker Börsenkrach 1929 und die darauf folgende Weltwirtschaftskrise
Er konfrontiert darin zwei Weltanschauungen
Dabei geht es um die Annäherung zwischen Mauler (wandlungsfähig
mal kalter Rechner: Heiko Raulin) und Johanna
die das Elend der Arbeiter in Fleischfabriken lindern will
kantig und lautstark: Carolin Cousin) tritt als weißer Rache-Engel in blutbefleckter Fleischerschürze der „unbarmherzigen Tötungsmaschine des Marktes“ entgegen
miaut wie ein verletztes Kätzchen oder entlockt röhrend klagende Blues-Sounds ihrem Saxophon
Vontobel inszeniert es als eine Beinah-Liebesgeschichte
auf die sich Mauler kurz einlässt und ihr emotional scheinbar nachgibt
Angetrieben von dröhnendem Rock oder mechanischen Sound-Hieben des virtuosen Musikers Keith O’Brien
bis Mauler die Zügel des Marktes wieder an sich reißt
So geriert er sich im Finale als großzügiger Retter
Der Sprengstoff in diesem Stück führte dazu
dass es erst 1959 – nach dem Tod des Dichters – uraufgeführt wurde
Unter der Regie von Regisseur Gustaf Gründgens
ab 2021 Schauspielchef in Bern) und Ausstatter Olaf Altmann verlegen den inneren Kampf zwischen Magnat Mauler und dem Mädchen Johanna in und vor die Räder
fallen aus dem Fleischwolf in eine metallische Auffang-Rinne und klettern an den Wänden und Gittern hoch und begleiten
Präsent sind stets auch die Fleischfabrikanten Cridle und Graham
Immer dabei: Johanna und Maulers Makler-Assistent Slift
Wie ein lauerndes Raubtier hängt Slift (brillant und böse: Moritz Klaus) zwischen den Ebenen der Fabrik und mutiert zum rücksichtslosen
artistischen Einflüsterer des Bösen: Er will die Fleischpreise noch stärker in die Höhe treiben als sein Chef
wenn er Schweine und Rinder den Viehzüchtern zu Schleuderpreisen abkauft und zu Höchstpreisen weiter verkauft an die Fleischfabrikanten
Cridle (Claudia Hübbecker als verwitterte Kunstfigur mit tiefer Stimme in Grün) und Graham (Sebastian Tessenow als breitbeiniger Vieh-Rancher in Blau mit dem typischen Texas-Hut) machen mit Fleisch in Dosen ihr kleines Vermögen – aber nur wenn Mauler es ermöglicht
Und nicht wieder nach Belieben Preise und Zölle hebt und senkt
Bis plötzlich das furchtlose Mädchen ihm die Stirn bietet und vorwirft
dass seine Kapital-Jonglage die Existenz von Millionen Arbeitern aufs Spiel setzt
sie womöglich – aus reiner Gewinngier – in den Abgrund stürzt
Diese beherzte Johanna Dark beschwört immer wieder
den Menschen noch einmal aufzurichten in zerfallender Welt“
Mit einem pessimistischen Bild geht der Zuschauer nach Hause: Die gescheiterte Johanna liegt am Boden
Mauler indes steht wie Phoenix aus der Asche auf und setzt seine Gewinn-Maschine wieder in Gang
Fazit: Ein großer Theaterabend mit ernstem Ende und starken Bildern
Gekürzt um reichlich Text (wie die meisten Inszenierungen dieses Dramas) und um zahlreiche Nebenfiguren
Verdichtet auf Kritik am Wild-West-Kapitalismus nicht nur in den USA
Nach kurzer Stille: Applaus und Jubel für alle
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Die Dichterinnen Emine Sevgi Özdamar und Şeyda Kurt wurden beide stark von Bertolt Brechts Werk inspiriert und standen sogar an seinem Grab
Özdamar verließ ihre Heimat Türkei aus Liebe zu Brecht und Kurt stibitzte Zigaretten als Gabe an den Dichter
Kurt schrieb sogar einen Brief an Brecht auf Instagram und ergänzte Brechts Stück "Trommeln in der Nacht" mit eigenen Texten
Beide Frauen führen heute Brechts Werk fort
Özdamar im Theater und Kurt mit ihren Texten
In Bochum wird nun Brechts Stück mit Kurt's Ergänzungen aufgeführt
in dem die Figur Anna mehr Raum und Stimme erhält
Özdamar verabschiedet sich in ihrem Roman vom Brecht-Grab
um in Bochum am Schauspielhaus zu arbeiten und übergibt den Staffelstab an Kurt
Weimer wehr sich. Bild: blu-news.org, CC BY-SA 2.0
Wolfram Weimer soll Kulturstaatsminister werden
Der konservative Publizist löst gemischte Reaktionen aus
Nun holt er zur Gegenrede gegen seine Kritiker aus
Die Nominierung des konservativen Publizisten und Verlegers Wolfram Weimer zum neuen Kulturstaatsminister der Bundesregierung hat ein geteiltes Echo ausgelöst
Weimer soll in dem Amt die Nachfolge der Grünen-Politikerin Claudia Roth antreten
wie der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz am Montag bekanntgab
Schauspieler Ulrich Matthes nannte Weimer daraufhin einen "Ideologen"
Linken-Chefin Ines Schwerdtner bezeichnete ihn gar als "Ultrakonservativen"
Weimer "ein Interesse an irgendeiner Kunst oder Geist zu unterstellen
Er halte Weimer für "den falschen Mann am falschen Platz"
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bezog Weimer nun selbst Stellung zu den Vorwürfen
"Ich bin ein Mann der bürgerlichen Mitte"
Seit Jahren schreibe und rede er gegen die AfD und die Umtriebe des Rechtspopulismus "kämpferisch an"
Die "Zersetzung des öffentlichen Diskurses durch Ressentiments" sieht er als üble Folge des Rechtspopulismus
Zu seinem 2018 veröffentlichten "Konservativen Manifest" mit "zehn Geboten" für den modernen Wertkonservativen stehe er weiterhin
Wertkonservative hingen aber nicht an der Vergangenheit
sondern schätzten zeitlose Werte wie "die Weite von Bildung
die Magie der Ästhetik und die Schönheit des Zweifelns"
"unterschiedliche Meinungen als Bereicherung" anzusehen
Als neuer Kulturstaatsminister will sich Weimer eigenen Angaben zufolge vor allem gegen Kürzungen im Kulturbereich einsetzen
"Ich möchte die wunderbar reichhaltige Kulturlandschaft vor allem stärken und unterstützen in ihrer außergewöhnlichen Vielfalt
die Hymne sei "wunderbar und immer noch zeitgemäß"
das Gerücht basiere auf einem seiner Artikel
dass der Hymnen-Dichter Hoffmann von Fallersleben Antisemit gewesen sei
Er selbst trete seit jeher engagiert gegen Antisemitismus ein
bricht Kanzler Merz mit der Nominierung Weimers "mit dem Kulturfunktionärstum
dass nur sogenannte 'gestandene Kulturpolitiker' diesen Job ausfüllen können"
Merz führe das Amt damit "zum ursprünglichen Gedanken zurück"
eine "Spielwiese für die Intellektuellen" zu sein
"nur eben einer von Rechtsaußen"
Er habe einen weiten Horizont und sei nicht in Parteiflügeln "festgetackert"
Zudem habe er immerhin einen "(Hoch-)Kulturbegriff" und sehe Kultur nicht komplett als "Verfügungsmasse für neoliberale Sparpolitik" an
Bei aller Kritik gab es auch positive Reaktionen auf Weimers Nominierung
So lobte die Vereinigung der Europäischen Rabbiner seine Benennung ausdrücklich
weil Weimer sich "für eine klare Haltung in der Bekämpfung von Antisemitismus und Israelhass" eingesetzt habe
Darüber habe er sich "sehr gefreut"
Die Kontroverse um den designierten Kulturstaatsminister dürfte die Koalitionsverhandlungen und den Amtsantritt der neuen Regierung weiter befeuern
Weimer selbst gibt sich kampfeslustig: In der weiten politischen Mitte gelte es
den politischen Diskurs "offen und respektvoll" zu gestalten und nicht jeden in die rechte Ecke zu stellen
"der lieber Thomas Mann als Bert Brecht liest"
Hintergründe und Aktuelles zum Krieg Russlands in der Ukraine
die unabhängigen und freien Qualitätsjournalismus schätzt und fördert
Bei uns finden Sie ein breites Spektrum an einzigartigen Themen und unabhängigen Stimmen
hat sich bei einem Zusammenprall im Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum augenscheinlich schwer verletzt
Der Keeper kollidierte kurz nach dem Seitenwechsel mit Ibrahima Sissoko
Die auf SPOX veröffentlichten Informationen dürfen ohne vorherige schriftliche Erlaubnis von SPOX nicht veröffentlicht
Feuilleton für Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land
Bertolt Brecht und Nâzım Hikmet Ran lebten
dachten und arbeiteten in unterschiedlichen Sprachen
Doch wenn man Texte der beiden nebeneinanderlegt
als führten die beiden eine Art geheimen Dialog
in dem die Gedanken des einen die Überlegungen des anderen aufgreifen
Beide Dichter erlebten politische Verfolgung
beide schrieben gegen die Krisen ihrer Zeit an
Mit einem eigens für das Brechtfestival zusammengestellten Ensemble entsteht ein Abend
der den literarischen Schlagabtausch zwischen Brecht und Hikmet sinnlich erlebbar macht
Das Publikum sitzt auf beweglichen Stühlen
Szenische Collage nach einer Idee von Düzgün Polat
Weitere Informationen und Tickets unter: www.brechtfestival.de
© imago images/Mary Evans/Rights Managed via www.imago-images.de
Bertolt Brechts von Hand geschriebene Hefte sind ein Archiv seiner Dichtung und ein faszinierendes Reservoir des Unfertigen
Dies diesjährigen Brecht-Tage im Berliner Literaturforum erkunden das ganze Spektrum dieses Schreibens
Die Publikation dieser Gedichte, oft Fragmente, hat Brecht nicht ins Auge gefasst, er hat sie beiseitegelassen, gewiss sogar vergessen. Sie sind auch nur in wenigen Fällen mit der Maschine abgeschrieben worden, in der Regel ein erster Schritt vom Notizbuch zum Druck.
Archiv von Brechts Lyrik heißt auch: Archiv seines literarischen Materials – Motive, Einfälle, Geschichten, Wortfelder, Wortlisten, Reimlisten, Zeilenanfänge, Zeilen, Verse (kein „Zeilenschrott“, um einen Begriff aus der Rezeptionsgeschichte aufzugreifen). Die Notizbücher enthalten ein Lexikon von Brechts Schreiben.
Noch bis einschließlich Freitag, den 14. Februar, widmen sich die diesjährigen Brecht-Tage im Literaturforum des Brecht-Hauses (Chausseestr. 125) unter den Stichworten „Glutkern“ und „Dreckecke“ der Edition von Bertolt Brechts Notizbüchern im Suhrkamp Verlag.
Am Donnerstag gestalten die Herausgeber Martion Kölbel und Peter Villwock einen ganzen Tag mit Beiträgen und Diskussionen zur Erschließung von Notizbüchern, die Woche endet mit einer musikalischen Performance von Leo Solter und Steffen Thiemann. Mehr unter lfbrecht.de.
Als Brecht die ersten Notizbücher führte, hat er selbst noch nicht Schreibmaschine geschrieben. Er hat mit der Hand geschrieben und diktiert. Vom Beginn des Einsatzes von Schreibmaschinen an treten Handschrift (in Notizbücher oder auf Einzelblättern), Maschinenschrift und Diktat in Konkurrenz.
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Und nicht nur das: Erst hieß es „Sentimentales Lied“, und dann setzte der Autor mit der an Don Giovannis Register erinnernden Zahl, sie übertrumpfende „No 1004“ noch eins drauf. Und am Schluss lesen wir die durch Pedanterie ironisierende Datierung mit Uhrzeit am Schluss des Gedichts: „21. II. 20, abends 7h im Zug nach Berlin“ und das rätselhafte, wohl erfundene Bonmot eines gewissen „Geh. R. Kraus“: „Im Zustand der gefüllten Samenblase sieht der Mann in jedem Weib Aphrodite.“
Lesen Sie Brechts Notizbücher, die Gedichte, die Gedichtzeilen darin, aber auch alles andere. Sie werden überrascht und erfreut sein, was Ihnen dort begegnet: das Unfertige, Offene, Flüchtige, die flüchtigen Intuitionen, die der Autor festhalten möchte, der Wille zum Werk (nur selten das Werk selbst), das Abgebrochene, Verworfene, das Fremde. Und insgesamt ein Feuerwerk an Ideen, etwas Ungezügeltes, eben (noch) nicht Kontrolliertes.
Abgeklärtes von einem abgeschlossenen Werk aus
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Mit unserem Guide für Gustave holt ihr das meiste aus dem sympathischen Helden heraus und brecht Monster am laufenden Band
In Clair Obscur Expedition startet unser Abenteuer an der Seite des sympathischen Gustave
der in seiner Freizeit gerne mit Steinen wirft und in Kämpfen mit seinem Arm zuhaut
wie ihr das meiste aus seinem Build herausholt
Im Kampf setzt der Tüftler und Kämpfer auf sein Schwert und seinen mechanischen Arm
den er im Laufe der Zeit mit Energie auflädt
Damit kann er Monster unheimlich schnell brechen
eine Runde aussetzen müssen und in dieser Zeit mehr Schaden kassieren
Das System ist im Vergleich zu denen seiner Mitstreiter*innen sehr simpel
richtig genutzt aber dennoch unglaublich stark
Außerdem kann er Blitzschaden austeilen und ein paar starke Buffs für die Gruppe wirken
Gustaves "Überladen"-Fähigkeit so schnell wie möglich aufzufüllen und dann einzusetzen
um damit hohen Schaden anzurichten und einen Bruch auszulösen – also Gegner*innen zu betäuben
nachdem wir im nächsten Punkt den Loadout geklärt haben
Gustaves Ausrüstung optimieren wir vor allem für Schaden und Bruchschaden
Dafür haben wir folgende Vorschläge für euch
unsere Ladungen auf 10 zu bringen und dann mit Überladen alles wegzubrutzeln
Dazu starten wir bei Bedarf mit einem Schuss auf die Schwachstelle des Monsters
Mit etwas Glück und dank dem Perk "Markierender Schuss" machen wir im Anschluss mit unserer "Lumière-Attacke" nicht nur 50% mehr Schaden
wir füllen auch unsere Ladungen schnell auf
Damit füllen wir die Bruchleiste enorm schnell und können auch direkt brechen
Alle anderen Fähigkeiten nutzen wir situativ
nutzen wir statt "Überladen" einfach "Zerschmettern"
Haben wir in einem Zug nur wenig AP zur Verfügung
Das bietet sich auch vor starken Attacken anderer Teammitglieder
Diese profitieren enorm von dem Schadens-Bonus
Kraftvoll und unsere Heilung sind hingegen eher für lange Kämpfe sinnvoll
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"Mutter Courage und ihre Kinder" oder "Der gute Mensch von Sezuan" kennt nahezu jedes Schulkind - Bertolt Brecht zählt zu den bedeutendsten Dramatikern Deutschlands
Februar 1898 in Augsburg geborene Brecht wurde bereits mit seinem ersten Stück "Trommeln in der Nacht" bekannt
erhielt dafür 1922 den mit 10.000 Reichsmark dotierten Kleist-Preis
Im Gegensatz zum beruflichen Erfolg - der junge Autor verstand es glänzend
sich in der Kulturszene zu vernetzen - war das Privatleben Brechts eher chaotisch und unstet
oft auch gleichzeitig mit verschiedenen Frauen
Während seiner Ehe mit Marianne Zoff hatte er eine Affäre mit der Schauspielerin Helene Weigel
Drei Jahre später ließ er sich von Marianne scheiden und heiratete 1929 Helene Weigel
Da hatte er mit der "Dreigroschenoper" (1928) bereits den großen Durchbruch gefeiert
das er zusammen mit Elisabeth Hauptmann schrieb und zu dem Kurt Weill die Musik beisteuerte
war gewissermaßen das erste deutschsprachige Musical
Noch heute sind Lieder wie "Mackie Messer" (nicht zuletzt dank Robbie Williams‘ Swing-Variante aus dem Jahr 2001) weltbekannt
Als überzeugter Kommunist - Mitglied in der KPD war er aber nicht - bekam Brecht jedoch schon bald Probleme mit den Nationalsozialisten
Mai 1933 wurden auf dem Berliner Opernplatz auch seine Bücher verbrannt und tagsdrauf alle seine Werke verboten
1935 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt
In dieser Zeit entstanden unter anderem "Mutter Courage und ihre Kinder" und "Das Leben des Galilei"
Nach dem Krieg kehrte er über die Schweiz nach Ost-Berlin zurück
Seine Frau Helene Weigel wurde 1949 Intendantin des neu gegründeten Berliner Ensembles am Deutschen Theater
Mit Brecht gemeinsam führte sie das Theater zu Weltruf
Brecht gilt als Begründer des "Epischen Theaters"
Seine Stücke sollen zum Denken und zur Veränderung des eigenen Handelns anregen
Durch den Einsatz von Verfremdungseffekten soll die Identifikation des Zuschauers mit dem Geschehen auf der Bühne erschwert werden
Der Schluss des Stückes wird meist offengelassen
Die Zuschauer sollen dazu veranlasst werden
eine Beobachterrolle einzunehmen und eine kritische Distanz zu entwickeln
In der DDR wurde Brecht als bürgerlicher Intellektueller
Dabei ordnete sich Brecht keinesfalls nur den offiziellen Kunst- und Kultur-Leitlinien der SED unter
Er suchte immer nach Freiraum für seine Selbstverwirklichung
So genoss er eine Sonderrolle im DDR-Kunstbetrieb
der aber eine klare Abgrenzung vom "westlich-dekadenten Kunstbetrieb" forderte
1951 erhielt Brecht den Nationalpreis der DDR
"den Kampf für Frieden und Fortschritt und für eine glückliche Zukunft der Menschheit zu führen"
Juni 1953 in Berlin drückte Brecht noch am selben Tag in einem knapp gehaltenen Brief an den DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht seine "Verbundenheit mit der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" aus
formulierte aber gleichzeitig die Erwartung einer "Aussprache mit den Massen über das Tempo des sozialistischen Aufbaus"
Die Regierung veröffentlichte im "Neuen Deutschland" kurz darauf aber ausschließlich seine Verbundenheit zur Partei
was Brecht vor allem im Westen nachhaltig diskreditierte
Schlagartig setzten die westdeutschen Bühnen seine Stücke von den Spielplänen ab
Inzwischen zählen Brechts Werke aber schon seit Jahrzehnten wegen ihrer Einzigartigkeit und zeitlosen Fragestellungen wieder zum Standard-Repertoire an Schulen und Theatern
Im Januar 1954 wurde das Ministerium für Kultur der DDR gegründet
in dessen künstlerischen Beirat Brecht berufen wurde
Vor dem Hintergrund der sich immer mehr verschärfenden Ost-West-Konfrontation beteiligte sich Brecht 1955 an Diskussionsabenden in West-Berlin und betrieb die Herausgabe seiner "Kriegsfibel"
Dezember 1954 wurde Brecht mit dem Internationalen Stalin-Friedenspreis ausgezeichnet
Brecht stellte sich im selben Jahr auch an die Spitze des Protests gegen die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO
Im Juni 1954 wurde Brecht zum Vizepräsidenten der Deutschen Akademie der Künste ernannt
Brecht leistete zudem in seinen letzten Lebensjahren ein gewaltiges Pensum: Zwei Inszenierungen pro Jahr als Regisseur
Mitarbeit an fast allen Inszenierungen anderer Regisseure des Berliner Ensembles sowie schriftstellerische Arbeiten jeglicher Art
Insgesamt verfasste Brecht 48 Dramen und 50 Dramenfragmente
dazu kamen etwa 2.300 Gedichte und zahlreiche Film-Drehbücher
1954 mit "Mutter Courage" und 1955 mit "Der kaukasische Kreidekreis"
schaffte Brechts Ensemble nun auch den internationalen Durchbruch
starb Brecht an den Folgen eines Herzinfarkts
Eine Anekdote aus der Anfangszeit seines Schaffens steht exemplarisch für seine Einstellung zum Leben
1928 machte er mehreren Automobilkonzernen ein Angebot: "Biete Werbegedicht
Der österreichische Hersteller Steyr ging darauf ein
Brecht musste für das Luxusauto nur eine kleine Zuzahlung leisten
Als er 1929 mit dem Auto einen Unfall hatte
wendete er den Reklametrick erneut an: Er veröffentlicht einen Unfallbericht im Ullstein-Monatsmagazin "Uhu" mit "Beweisfotos"
Die Firma spendierte ihm wieder einen Wagen
Brecht hatte offenbar eine klare Linie: Solange kein gescheiter Sozialismus zu haben ist
lassen wir es uns im Kapitalismus gutgehen
lebt angenehm." Das ist ein Zitat aus der "Dreigroschenoper"
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Leiter des Brecht-Festivals in Augsburg","showCaption":true}Julian Warner
Leiter des Brecht-Festivals in AugsburgQuelle: Robert Haas/SZ Photo/picture alliance{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://img.welt.de/img/kultur/mobile255528238/7257932627-ci23x11-w2000/Julian-Warner-2024.jpg","caption":"Julian Warner
Leiter des Brecht-Festivals in Augsburg","copyrightNotice":"Robert Haas/SZ Photo/picture alliance","creditText":"Robert Haas/SZ Photo/picture alliance","width":"2000"}Früher war das Brecht-Festival in Augsburg etwas für einen kleinen Kreis von Brecht-Kennern
Mit dem neuen Leiter Julian Warner hat sich das geändert
Jetzt gibt es blutige Boxkämpfe und einen 48-Stunden-Tanzmarathon zu sehen
während „Kleine Leute“ seinen Gegner mit einem Klappstuhl malträtiert
in Sprechchören wird „Kleine Leute“ skandiert
jemand ruft: „Brich‘ ihm die Kniescheibe!“ Was wie aus einem Gangsterfilm klingt
ist der Eröffnungsabend vom Augsburger Brecht-Festival: Die Wrestling-Show „Kampf um die Stadt“ verbindet die beliebte Schauprügelei mit aktuellen Problemen der Wohnungspolitik
Sehr zur Freude des bunt gemischten Publikums: Junge Sportfreunde und alte Theaterliebhaber toben gemeinsam
je lauter die Schläge klatschen und je heftiger es jemanden auf die Bühnenbretter schmettert
Bertolt Brecht hätte das vermutlich gefallen: Der berühmte Sohn der Stadt begeisterte sich für Boxkämpfe
in einer alten Textilfabrik und neben einer McFit-Filiale
befindet sich jetzt mit Brechts Kraftklub die zentrale Spielstätte des Festivals
In der oberen Etage wird der Minimal-Music-Klassiker „In C“ von Terry Riley aufgeführt
die Festivalleiter Julian Warner mit Veronika Maurer inszeniert hat
Nächste Woche gibt es einen 48-Stunden-Tanzmarathon
Wrestling-Show „Kampf um die Stadt“Quelle: © Bruno Tenschert{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://img.welt.de/img/kultur/mobile255528240/9647936057-coriginal-w2000/Image-67bc9176db9c805aefebd0f4.jpg","caption":"Wrestling-Show „Kampf um die Stadt“","copyrightNotice":"© Bruno Tenschert","creditText":"© Bruno Tenschert","width":"2000"}„Man muss Brecht den Deutschlehrern entreißen“
wo „Kleine Leute“ wegen angeblichen Eigenbedarfs aus der Wohnung geschmissen wird
um dem englischsprachigen Hipster „Besserer Mieter“ Platz zu machen
Beim „Hau den Hipster!“ hat er schlechte Karten
auch der „Globalistenhasser“ und das „Immobilienimperium“ prügeln auf den modernen Helden des Großstadtproletariats ein
immer wieder fliegt er aus dem Ring – und landet auf dem Schoß überraschter Zuschauer in der ersten Reihe
Vorträge und Gastspiele von Brecht-Inszenierungen prägten das Programm
Man habe Brecht „progressiv gewendet und konservativ gelesen“
zu einer der Dachmarken des Stadtmarketings erklärt wurde
blieb das Interesse auf den kleinen Kreis beschränkt
Doch Brecht selbst forderte einen großen Kreis von Kennern
Nur ist das heute mit den herkömmlichen Kunstmitteln unmöglich
Warner gehört zu einer neuen Generation von Kuratoren
sondern an den Communities einer Stadtgesellschaft orientieren
ließ er mit einer Parade ein übergroßes Brecht-Porträt in den Arbeiterstadtteil Lechhausen tragen
Stücke wie „Importbräute“ zeigen „Gastarbeiter“-Geschichten im armen Stadtteil Oberhausen
Für die Volkstänze beim Tanzmarathon ist nicht nur der Landesverein für Heimatpflege beteiligt
griechische und israelische Tänze auf dem Programm
Und beim Frühschoppen mit Weißwürsten gibt es auch eine Halal-Alternative
dass das Verwalten von Tradition immer weniger Publikum erreicht
Der Rückgriff auf die Zivilgesellschaft verspricht einen Ausweg aus der Legitimationskrise – mit eigenen Problemen
Es drohen Beliebigkeit und Anbiederung an den Zeitgeist
wie bei den Kirchen: Sind die Reihen beim Gottesdienst leer
probiert man es mit Yogakursen und politisch halb garer Besinnlichkeit
Auch die Öffnung für die „postmigrantische
das bloß eine kleine Blase im Antidiskriminierungsjargon erprobten Kulturmanagern anspricht
Warner hat für seine letzte Ausgabe die „Große Methode“ zum Festivalmotto erklärt
aus Brechts unvollendet gebliebenen „Buch der Wendungen“
Eine Wendung heute ist die weg von Brecht und hin zu den Communities
wie Warner in der Diskussion mit Silke van Dyk erklärt
dass die Ressource Zivilgesellschaft heute immer mehr ausgebeutet wird
Van Dyk spricht von einer „Verzweckung von Kunst und Kultur“
weil soziale Probleme an die Kultur und von dort an die Communities outgesourct werden
Dass man mit Brecht allein heute kaum ein großes Publikum erreicht
liegt auch am Beleuchtungswechsel der sozialen Kritik
Der coole und abgeklärte Sound der dialektischen Analyse
den Helmut Lethen zu den „Verhaltenslehren der Kälte“ zählte
die Übel der Welt ließen sich durch Verhaltenslehren der Wärme wie „radikale Zärtlichkeit“ wegkuscheln
Eine weitere Deutung zu „Brecht ohne Brecht“ bietet Dietmar Dath
weil sie dich nicht braucht“ – am zweiten Tag des Festivals im Augsburger Staatstheater uraufgeführt – eine Horde Digitalzombies den als Sigmund Freud verkleideten Brecht zerfleischt
Brecht und Freud stehen bei Dath für ein Denken
das nicht auf den Bahnen industriell vorgefertigter Algorithmen verläuft
in dem seelischer Eigensinn zur Voraussetzung von Welterkenntnis wird
Nur erscheint ein solches Denken als hilfloser Humanismus
gegenüber der riesigen Macht künstlicher neuronaler Netzwerke und dem Maschinenlernen
einem an Nick Land erinnernden faschistischen Philosophen und dem Klickviehchor der Cloud
Von André Bücker präzise inszeniert und vom Ensemble glänzend gespielt
gelingt Dath mit seinem Stück zwischen „Brave New Work“-Groteske und Künstliche-Intelligenz-Ideendrama der Beweis
dass man in einer Zeit ohne Brecht mit Brecht und für Brecht schreiben kann
Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert
Weitere Informationen https://epaper.welt.de
der zusammen mit Peter Villwock Brechts Notizbücher in einer Reihe bei Suhrkamp herausgibt
"Glutkern" und "Dreckecke"
Brechts Notizbücher" - das ist der vielversprechende Titel der Brecht-Tage 2025
die ab heute Abend im Literaturforum im Brecht-Haus stattfinden
Welche "Glutkerne" bei Brecht leuchten und was man in den "Dreckecken" findet
Er beschäftigt sich seit über fünfzehn Jahren mit Brechts Notizbüchern und gibt zusammen mit Peter Villwock die Notizbücher in einer Reihe bei Suhrkamp heraus
Das Update zum Tag – mit Musik von Jazz bis Elektro
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Das Stück ist – typisch Brecht – eher eines zum Mitdenken als zum Mitfühlen, und auch die Regie sucht keine emotionalen Tiefen, wo der Autor sie nicht versteckt hat. Tränen fließen gleichwohl an diesem Abend, als der Applaus für Hauptdarstellerin Stefanie Reinsperger aufbrandet. Es ist nach bald acht Jahren am Berliner Ensemble ihre letzte Premiere an diesem Haus. Reinsperger geht zurück nach Wien
Als ihr Markenzeichen galt bald die ab Mitte einer Aufführung zuverlässig von Schweiß und Tränen verschwommene Schminke
das war meist und das ist auch an diesem Abend Schauspiel als Schwerstarbeit
eher Hochleistungssport als filigrane Kunst
Nie hat Reinsperger ganz die österreichische Sprachmelodie aufgegeben
Gerade das qualifiziert sie durchaus als Brecht-Schauspielerin: der Unwille in einer Figur aufzugehen
Stefanie Reinsperger verkörpert keine Rolle
damit man sie auch in den hintersten Reihen noch gut sehen kann
Und ja, man erkennt auch ihre Mauler bestens, jene profitgierige Fleischfabrikantin aus Chicago, die bei Brecht eigentlich ein Mann ist
dass sie sich angeblich sogar von den Schreien der Tiere erweichen lässt
dass sie auch eine Schwäche für Johanna Dark verspürt
jene titelgebende „Heilige Johanna der Schlachthöfe“
die vor den geschlossenen Toren der Fabriken hungern
während Mauler und ihre Konkurrenten sich einen gnadenlosen Preiskampf liefern
„Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“: Berliner Ensemble
ob eine ein Herz hat oder jemand an Gott glaubt
das Sein ist hier der knallharte Kapitalismus
mit der Belegschaft verfährt wie mit dem Vieh
das es schlachtet und eben diese Verhältnisse als gottgegeben verbrämt
und was man als Motto des Stücks bezeichnen könnte: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“
doch Kathleen Morgeneyers Johanna vergibt diese Chance
lässt das Proletariat im entscheidenden Moment im Stich und wird stattdessen von Mauler und ihren Spießgesellen als Märtyrerin im Kampf gegen das Elend instrumentalisiert
während das Elend scheinbar vom Himmel fällt
Regisseur Dušan David Pařízek bringt die Brechtschen Lehren mit leichter Hand unter die Leute
Sein fünfköpfiges Ensemble schlittert in einem zum Publikum geneigten Holzkasten umher
fordert das Publikum zum Mitsingen- und -denken auf
spielt munter Schattenspiele mit einem Overhead-Projektor
denn die einen sind im Licht und die anderen sieht man nicht
Kurzum: ein klug inszenierter Brecht-Abend
der über lockere zweieinviertel Stunden gut unterhält und bestens in den Spielplan dieses Hauses passt
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Die Kartoffelsuppe erhält durch den Zusatz von Kümmel eine besondere Note
Die Gewürzmühle Brecht GmbH informiert über den Rückruf des Artikels Kümmel ganz öko im 40g Glas (Mindesthaltbarkeitsdaten 09.2026
als 40g Nachfüllpackung (Mindesthaltbarkeitsdaten 03.2025 und 03.2026) sowie als Großgebinde (Mindesthaltbarkeitsdatum wird bei Abpackung vergeben
Die 40g-Artikel wurden bundesweit in den Reformhäusern und einzelnen Naturkostläden verkauft
Das Produkt im Großgebinde bundesweit an vereinzelte Reformhäuser
Wie das Unternehmen mitteilt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich in den genannten Produkten Metallfremdkörper befinden. Das berichtet das Portal lebensmittelwarnung.de.
die eine Verpackung mit den genannten Mindesthaltbarkeitsdaten zu Hause haben
sollten diese nicht mehr verzehren und können diese gegen Erstattung des Kaufpreises auch ohne Vorlage des Kassenbons in den Einkaufsstätten zurückgeben
Nach eineinhalb Jahren bei der Kasseler Glinicke-Gruppe sucht Geschäftsführer Frank Brecht eine neue Herausforderung. Für das Unternehmen leitete er alle Vertriebsaktivitäten, seine Nachfolge scheint noch offen.
Frank Brecht
bislang Geschäftsführer Sales der Glinicke-Gruppe
(Bild: Glinicke) Frank Brecht
seit Oktober 2023 einer der Geschäftsführer der familiengeführten Kasseler Autohausgruppe Glinicke
Wie der große Autohändler in einer Pressemitteilung erklärte
gehe Brecht „im besten beiderseitigen Einvernehmen
um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen“
Über seine konkreten Pläne wurde zunächst nichts bekannt
einen Nachfolger hat Glinicke noch nicht benannt
Brecht hatte seine Karriere im Automobilhandel 1995 als Audi-Verkäufer begonnen und stieg dann in der Hahn-Gruppe aus Fellbach bei Stuttgart zum Geschäftsführer auf
Zusammen mit Gesellschafter Steffen Hahn führte er die Autohausgruppe über mehrere Jahre
Beide Aushausgruppen sind in der Volkswagen-Konzernwelt verankert
wobei Glinicke weitere Standbeine mit Marken anderer Automobilkonzerne hat
Die großen Autohändler Deutschlands 2024
Glinicke – Klarer Wille zu Wachstum
Mit der Verpflichtung von Frank Brecht hatte Glinicke bewusst seine Geschäftsführung erweitert
„um notwendige Managementkapazitäten für weiteres Wachstum der Automobilhandelsgruppe aufzubauen“
Im Juli des vergangenen Jahres trat dann eine neue Führungsstruktur der Gruppe in Kraft
Seither war Brecht als Geschäftsführer Sales tätig und verantwortete in dieser Funktion den Gesamtvertrieb des Händlers
Im Oktober 2024 nahm er im Gespräch mit »kfz-betrieb« noch ausführlich Stellung zu den Wachstumsplänen der Autohausgruppe
„Ich bedauere das Ausscheiden von Frank Brecht und danke ihm herzlich für seinen engagierten Einsatz und seine wertvolle Arbeit für die Glinicke Automobilgruppe“
sagte der geschäftsführende Gesellschafter Florian Glinicke laut einer Pressemitteilung
Brecht selbst blickt auf seine Zeit in Kassel positiv zurück
Sie sei „eine wertvolle und prägende Erfahrung“ gewesen
getragen von konstruktiver Zusammenarbeit und erfolgreichen Projekten
dass die Glinicke-Gruppe zum Jahreswechsel das Autohaus Deisenroth mit sieben Standorten übernimmt und damit sein Marktgebiet nach Osthessen ausdehnt
Januar kam zudem das Seat- und Cupra-Autohaus Schneider Automobile aus dem nordrhein-westfälischen Lübbecke zur Gruppe
Konzentrationsprozess
Glinicke-Gruppe übernimmt Mehrheit an Deisenroth
Das im Jahr 1930 gegründete Unternehmen vertreibt in Hessen
Nordrhein-Westfalen und Thüringen die Marken Volkswagen
Mit künftig 34 Standorten und fast 2.200 Mitarbeitern ist die Glinicke eine der größten Autohandelsgruppen in Deutschland
Im vergangenen Jahr setzte sie 1,08 Milliarden Euro um und verkaufte 29.600 Neu- und Gebrauchtwagen
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Das Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie der Künste hat seit dem 1
August einen neuen Leiter: Der 36-jährige Literatur- und Medienwissenschaftler Noah Willumsen soll das Archiv ins digitale Zeitalter überführen
August hat der 36-jährige Literatur- und Medienwissenschaftler Noah Willumsen die Leitung des Bertolt-Brecht-Archivs an der Akademie der Künste übernommen
das Archiv "ins digitale Zeitalter" zu führen
so die offizielle Pressemitteilung der Akademie
Willumsen hat in Pittsburgh und Berlin Germanistik
In seiner Promotion am Graduiertenkolleg "Wissens- und Literaturgeschichte kleiner Formen" beschäftigte sich mit der Geschichte des Interviews.
2023 erschien im Suhrkamp Verlag seine Edition von Brechts Interviews "Unsere Hoffnung heute ist die Krise"
in dem er durch teils international verstreute und völlig unbekannte Texte Brechts den Lesenden einen Einblick in Brechts "streitlustigen Umgang mit den Nachrichtenmedien seiner Zeit" gibt
Außerdem gehört Willumsen der Redaktion des Brecht-Jahrbuchs an
Heiner Müllers Küstenlandeschaften" sind zuletzt seine Aufsätze über Brecht
Heiner Müller und die Mediengeschichte der DDR erschienen.
Als Leiter des Brecht-Archivs tritt Noah Willumsen die Nachfolge von Erdmut Wizisla an
widmet sich nun jedoch ruhestandsbedingt ausschließlich der Leitung des Walter-Benjamin-Archivs in der Akademie
Wizisla hat die Arbeit des Bertolt-Brecht-Archivs ins vereinigte Deutschland geführt und zu einem "international anerkannten Zentrum der Brecht-Forschung" entwickelt
Seine Vernetzung in der "Brecht-Community" und sein wissenschaftliches Ansehen hätten wesentlich zu den beachtlichen Bestandszuwächsen in den letzten Jahrzehnten beigetragen
Wissenschaftlich sei Wizisla mit "maßgeblichen Studien" wie "Benjamin und Brecht: Die Geschichte einer Freundschaft" (2004) hervorgetreten
Diese sei Grundlage der "vielgefeierten" Akademie-Ausstellung "Benjamin und Brecht - Denken in Extremen" im Jahr 2017/2018 gewesen
Im Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie der Künste befinden sich mehr als eine Million Dokumente aus dem Nachlass Bertolt Brechts
Neben Werkhandschriften gehören dazu auch Tage- und Notizbücher
Korrespondenz sowie eine umfangreiche Nachlass- und Spezialbibliothek
Die Sammlungen werden ergänzt durch umfangreiche Dokumentationen zur Werk- und Rezeptionsgeschichte Brechts
Film- und Tondokumente und weitere Materialien
Auch weitere Nachlässe und Archive werden hier betreut.
von 10 bis 12 Uhr.Bert Brecht wuchs an der Augsburger Kahnfahrt auf und begann dort seine Aktivitäten als Dichter und Dramatiker
Das Schauspiel-Duo Daniela Nering und Matthias Klösel präsentieren an der Kahnfahrt am Oblatterwall Brechts Texte und Lieder
Begleitet wird das rudernde Publikum vom Musik-Duo Martin Franke mit Violine und Agnes Reiter mit Klarinette
Sie umrahmen das theatralische Geschehen in einem Boot auf dem Wasser des breiten Stadtgrabens
umsäumt von Büschen und Bäumen
entlang der alten Stadtmauer und dem hohen Wall
unter einer steinernen Brücke hindurch bis zum alten Wasserturm an der historischen Schleuse.Das musikalisch-lyrische Theaterprojekt „O Himmel strahlender Azur …“ soll den Zuschauern interessante Perspektiven auf den jungen Brecht
seine Jugendzeit am Augsburger Stadtgraben und am Lech bieten und die Bedeutung dieser Erlebnisse für sein gesamtes Werk zeigen.Verantwortlich für Dramaturgie und Text ist Matthias Klösel
Regie führt Gianna Formicone.Hinter dem Projekt stehen die Theaterwerkstatt Augsburg und die Buchhandlung am Obstmarkt
Bei letztgenannter gibt es auch die Tickets für 28 Euro unter Telefon 0821/51 88 04 und unter buchhandlung-am-obstmarkt.de
in denen jeweils für vier Personen Platz ist
können pro Aufführung jeweils 40 Personen teilnehmen.Weitere Aufführungstermine für die Festspiele sind am 4.
Eins: Wäre jeder Mensch bei seiner Geburt unschuldig – wodurch entstehen Hass
Empathie und Menschlichkeit außer Kraft gesetzt
Oder ist das Böse als Möglichkeit von Beginn an in uns Menschen angelegt
Zwei: Lässt wirtschaftliche Not ein Klima der Verunsicherung und des Misstrauens entstehen
das aus Angst vor dem Verlust der Existenzgrundlage eine fatale Sehnsucht nach einfachen Antworten schürt und ganze Gesellschaften blind macht für den Einfluss mächtiger Strippenzieher
die im Hintergrund skrupellos an der Durchsetzung ihrer Ziele arbeiten
Drei: Warum schweigt eine überwiegende Mehrheit zu dem scheinbar doch Aufhaltbaren und handelt nicht
Anhand der 1941 im finnischen Exil entstandenen Parabel von Bertolt Brecht
die mit Motiven des Mafiamilieus vom Erstarken der NS-Diktatur erzählt
spüren Regisseur Martin Nimz und sein Spielensemble diesen Fragen nach und nehmen dabei auch unsere Gegenwart kritisch in den Blick
Im Zentrum: Arturo Ui – bei Brecht ein kleiner Chicagoer Gangster – und sein Aufstieg
Widersacher werden kaltblütig aus dem Weg geräumt
der eigene Einfluss ausgebaut und gesichert
Egoismus und die Verteidigung des persönlichen Vorteils haben dem katastrophalen Fortgang der Geschichte den Weg geebnet
das drohende Unheil einer Monsterwerdung vor aller Augen noch abzuwenden
Informationen zu sensiblen Themen, Inhalten und sensorischen Reizen in der Inszenierung finden Sie hier
meldet sich der Schauspieler Jochen Fahr zu Wort
Mit einer Anmerkung des Ensembles zur aktuellen politischen Situation
Er rezitiert den knappen Epilog Brechts zum Stück
aus dem das kroch.“ Und damit ist fast alles gesagt zur Aktualität von Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui [...] Natürlich vereinfacht das Stück
das zu Brechts Lebzeiten noch nicht gespielt wurde
aber längst zu seinen wirkungsvollsten Theaterwerken zählt
Doch beschreibt es in dieser Beschränkung die Mechanismen sehr genau
Und damit ist es zwei Tage vor der Landtagswahl im benachbarten Brandenburg am Mecklenburgischen Staatstheater ein hochaktuelles Werk [...] Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui erweist sich in Schwerin als Studie von Lüge und sprachlicher Verniedlichung
vom Ende einer freien Gesellschaft [...] Mit der Gestaltung der Titelfigur geht die Inszenierung über die einfache Parabel hinaus
Nicht nur farblich sticht Astrid Meyerfeldt
vierzehnköpfigen Ensemble heraus. Anfangs bringt diese Ui nur lallende Laute zuwege
bald beherrscht sie die verlogene Sprache der Macht
wie aus Unsicherheit und Unbehaustheit ein rücksichtsloses Agieren mit teils schneidender
teils schmeichelnder Rede werden kann [...] Nicht nur zeigt die Inszenierung den verseuchten
Sie illustriert in Astrid Meyerfeldts Spiel auch
dass das aus dem Schoß Entschlüpfte als Wesen durchaus ambivalent sein kann.“ (Deutsche Bühne
Hier geht es zur gesamten Kritik
„Martin Nimz hält sich in seiner Brecht-Inszenierung klug zurück mit allzu plakativen Verweisen – und landet umso überzeugender im Hier und Heute
Martin Nimz gelingt eine überaus kompakte Inszenierung des komplikationsreichen Stückes
dass sie sich nirgends verrennt in dekorativem Gangster- und Unterwelt-Kabarett
das ja oft beschworen wird [...] Noch ein paar Schritte weiter weg vom handelsüblich-parodistischen Gangster-Milieu führt Arturo Ui hier selber – denn Astrid Meyerfeldt spielt ihn
eine der kostbaren Heldinnen aus Frank Castorfs früher Zeit in der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Meyerfeldt exekutiert den Text ungewöhnlich scharf und streng
Zuvor hatte das sprachlos blubbernde Wesen noch Stehen
Gehen und Sitzen sowie öffentliches Sprechen gelernt
hier bei einem der Trust-Bosse – Schwerins Urgestein Jochen Fahr übernimmt auch die Szene vom Schauspiel-Unterricht
Überhaupt: das Ensemble – den kühl-konzentrierten Ton der Nimz-Inszenierung tragen auch Marko Dyrlich als Roma
Jonas Steglich als Givola und vor allem der Gast Andreas Haase als bestechlicher Alt-Politiker Dogsborough [...] unter den Schweriner Jung-Talenten fällt besonders Wassilissa List auf.“ (nachtkritik
Hier geht es zur gesamten Kritik
„So mythisch-beklemmend der Beginn des Abends
so rational und uhrwerkhaft der Verlauf: Nimz analysiert den »Aufstieg« als Produkt der Gesellschaft und zugleich als negative Bildungsgeschichte
vor allem aber mit Terror die Eigentumsverhältnisse zu erhalten hat
Das verleiht ihm von Szene zu Szene stärkeres Selbstbewusstsein
Aus einem vermeintlich schüchternen Sabbler
wird ein große Pläne schmiedender »Führer« – Astrid Meyerfeldt gestaltet die Stufen des Werdegangs souverän [...] Eine große
Viel Beifall des Premierenpublikums.“ (Junge Welt
Hier geht es zur gesamten Kritik
„Ein Stück von gesellschaftlicher Relevanz in krisenhafter Zeit [...] Die Perspektiven sind vertauscht
Wo sonst das Spiel vom Zuschauer beobachtet wird
agieren die Akteure auf großer Treppe [...] Die umgekehrte Bühne von Sonia Hilpert ist ein miterzählender Ort [...] Was geschieht
könnte uns geschehen [...] Ernsten Dingen wie Machtgier
Mit den von Hildegard Altmeyer schwarz kostümierten Figuren
die ihre Namen vorn und ihre Jobs auf dem Rücken tragen
und eingedenk der Einschübe geistlicher und barocker Arien
lässt sich an eine schwarze Gangster-Messe denken
in der das Amen von der Pistole ersetzt wird
anstiftende Parolen und Gewalt der Gegenwart unterschwellig mitdenken
Vor allem setzt Nimz auf eine interessante Variante der Titelfigur [...] Astrid Meyerfeldt spielt den Ui also nicht als Hitlerparodie
entwickelt sie sozusagen eine »Spottgeburt aus Dreck und Feuer«
auf Knien mit quasi religiösen Posen Demagogie zelebriert
schließlich der brutalste Gangster wird [...] Mit komödiantischen Tupfern das Porträt einer anschwellenden Radikalisierung
Lüge zur Wahrheit umgeschminkt wird.“ (Schweriner Volkszeitung
„Das richtige Stück zur richtigen Zeit [...] Brecht wollte auch im »Arturo Ui« nicht nur zeigen
In seiner Inszenierung rückt Martin Nimz besonders das Wie ins Zentrum
Im Gegensatz zu Brecht ist Ui beim ihm aber weder eine Hitler-Parodie
noch der zu Beginn des Stückes bereits bekannte Gangsterboss
dem Schoß des Engels der Pest (Martha-Luise Urbanek)
begreift das herrschende Gefüge und findet sich bald in der Welt der erbarmungslosen Verbrecher
profitgierigen Unternehmer und korrupten Politiker zurecht
Deren Akteure werden in einer überzeugenden Ensembleleistung besonders herausragend durch Marko Dyrlich (Gangster Roma)
Andreas Haase (alter Dogsborough) und Martha-Luise Urbanek (Sängerin) verkörpert
Die überwältigende Astrid Meyerfeldt stellt überzeugend dar
Betrug und Gewalt den Gipfel der Macht erreicht
Populisten und Rechtsextremisten wieder auf dem Vormarsch sind
Brechts Warnung im Epilog des Stückes ist daher aktuell [...] Der minutenlange Beifall am Ende der Aufführung bewies
dass ihre Botschaft verstanden wurde.“ (Ostsee-Zeitung
Von Brechts Taufkirche geht es zur Stammkneipe des Dichters: Bertolt Brecht
der wahrscheinlich berühmteste Augsburger
soll verstärkt in den touristischen Fokus rücken
Die Tourismusgesellschaft Regio hat dafür nun die App „Der Brecht-Weg“ herausgebracht
die zu verschiedenen Stationen in Augsburg führt
die für den jungen Bert Brecht von Bedeutung waren
Darüber hinaus gibt es ein neues Veranstaltungsprogramm und zum kommenden Jahr
steht eine Sanierung des Geburtshauses des Dichters in der Augsburger Innenstadt an
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„Es werden schöne Tage kommen“ heißt das Debüt des Erzählers Zach Williams, der in den USA gefeiert wird, weil er das Lebensgefühl von heute, diese drängelnde Ungewissheit, so famos trifft. Ist es wirklich so gut? Oh ja. Womöglich sogar noch ein bisschen besser.
In anspruchsvollen Berufsfeldern im Stellenmarkt der SZ.
.css-5x0u19{-webkit-text-decoration:none;text-decoration:none;}Gutscheine.css-pcxqtt{border:0;clip:rect(0 0 0 0);height:1px;margin:-1px;overflow:hidden;padding:0;position:absolute;white-space:nowrap;width:1px;}:
Bertolt-Brecht-Schule
Februar 2025 hatte die Bertolt-Brecht-Schule die besondere Ehre
Ekkehard Griep als Referenten für einen UNO-Schüler*innendialog zu empfangen
Griep ist der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen
Als UNESCO-Projektschule ist es uns ein Anliegen
unseren Schülerinnen und Schülern Einblicke in globale Strukturen und Entscheidungsprozesse zu ermöglichen.Die Veranstaltung wurde von unserem engagierten Schüler Tim moderiert
Zunächst wurden die Strukturen der Vereinten Nationen (UN) sowie deren Hauptstandorte in Europa
dass es auch in Deutschland ein wichtiges UN-Zentrum gibt: Bonn
Heimat des Klimasekretariats der Vereinten Nationen.Ein zentrales Thema war das Pariser Klimaabkommen
das vom UN-Klimasekretariat in Bonn erarbeitet wurde
wie globale Zusammenarbeit entscheidend für den Kampf gegen den Klimawandel ist.Im Publikum befanden sich alle zwölften Klassen sowie ein Teil der elften Jahrgangsstufe
Von den insgesamt 193 Mitgliedsstaaten ist fast die gesamte Welt vertreten
Besonders spannend war die Diskussion über Taiwan
Auch der Vatikan wurde als nicht-zugehörig erkannt
während der neueste Mitgliedsstaat der Südsudan ist.Ein Exkurs zu Grönland zeigte
dass einige Gebiete der Welt noch auf dem Weg zur Eigenständigkeit sind
Hier wurde auch der umstrittene Anspruch von Donald Trump auf Grönland kurz thematisiert.Die Schülerinnen und Schüler setzten sich intensiv mit dem Widerspruch auseinander
dass Staaten im UN-Sicherheitsrat sitzen und dennoch Kriege führen
Griep erklärte dies mit den nationalen Interessen der jeweiligen Staaten und beschrieb die Funktion des Sicherheitsrates
die Russland nicht mehr als Aggressor bezeichnet
wurde diskutiert und kritisch hinterfragt.Das Publikum zeigte großes Interesse und stellte die provokante Frage
ob sich die UN in solchen Situationen lächerlich mache und was sie als Einzelne tun könnten
dass die UN als weltweite Organisation mit politischem Mandat alternativlos sei
wie es die Mitgliedsstaaten zulassen.Auf die Frage
dass er durch seine Vorträge auf die Friedensstiftung und den Zweck der UN hinweise.Besonders spannend war die Frage aus dem Publikum nach der "Panik" innerhalb der UN während der Trump-Administration
dass Panik nicht zielführend sei und die UN professionell arbeite
dennoch seien die Sorgen groß gewesen.Ein abschließendes Stimmungsbild zeigte
dass sich viele Schülerinnen und Schüler Sorgen um die Zukunft machen
dass auch kleine Beiträge im privaten Bereich zählen
Gemeinsam sammelte das Plenum Initiativen und erkannte
den Blick auf positive und mutmachende Impulse zu richten.Neben den kleinen Beiträgen einzelner gibt es auch auf globaler Ebene positive Entwicklungen
wie das Wirken der UNO in Mosambik oder die Friedensmission in Venezuela.Die Veranstaltung endete mit einer hoffnungsvollen Erkenntnis: Es gibt positive Impulse – sowohl im Kleinen als auch im Großen
Der Dresdner Stadtrat hat diese Woche mit großer Mehrheit den Neubau für das Bertolt-Brecht-Gymnasium beschlossen
noch stehenden DDR-Gebäude sollen im November abgerissen werden
Rund sechs Millionen Euro wird in klimaneutrales Bauen investiert
Trotz großer Zustimmung gab es auch scharfe Kritik
So hieß es von CDU-Stadtrat Matthias Dietze: „Wir haben inzwischen in dieser Stadt eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Schulen“
Während es neugebaute Schulen mit Luxusstandard wie begrünten Dächern gebe
„Am Ende haben wir kein Geld um zum Beispiel die 12
Grundschule eine Turnhalle zu verschaffen oder der Grundschule in Weißig ein neues Gebäude hinzustellen.“ Das Geld reiche noch nicht einmal für kleine Dinge bei unsanierten Schulen wie einer Lernküche an der 88
Dietze stimmte am Ende mit seiner Fraktion dennoch zu - immerhin sei es trotz der Debatte eine positive Nachricht
Deutlich härtere Worte fand hingegen Holger Zastrow vom Team Zastrow
„Wir können uns diesen ganzen grünen Chi-Chi nicht leisten“
sagte er vor allem mit Blick für die fünf Millionen
die in die Nachhaltigkeit investiert werden
„Wir könnten für diese Mehrkosten die MOBI-Welt fünf Jahre finanzieren“
man habe kein Geld für Holzfußböden in Schulen
andere Schulen warten dringend auf kleine Sanierungen.“
Von Grünen-Stadträtin Katharina Ringler hieß es hingegen
dass klimaneutrales Bauen langfristig sogar Kosten sparen würde
Bei dem Neubau für das Bertolt-Brecht-Gymnasium wären das sogar 6,4 Millionen Euro
als eigentlich in die Nachhaltigkeit investiert wird
„Das funktioniert durch Photovoltaik auf den Dächern
sehr schicke Gymnasium in unmittelbarer Umgebung wäre
Man brauche die zwar auch alle in der Altstadt - aber die Stadtgesellschaft bestehe eben nicht nur aus Gymnasiasten
„Die Schulart, bei der wir den meisten Anstieg bei Nachfragen haben, sind die Oberschulen.“ Vergleichbare Oberschulen wie das neue Bertolt-Brecht-Gymnasium suche man dabei vergebens
„Wir haben das BSZ Agrar- und Ernährung
wo die Turnhalle selbst den größten Sportfreund in die Flucht schlägt.“ Man dürfe diese Schulen nicht vergessen
Am Ende stimmte der Stadtrat mit 53 Ja- und neun Neinstimmen sowie sieben Enthaltungen zu
Die Schüler und Lehrer des Gymnasiums sind derzeit am Ersatzstandort am Terrassenufer ausgelagert
9:27 Uhr.css-aah6ld{margin-top:32px;}@media screen and (min-width: 768px){.css-aah6ld{margin-top:48px;}}.css-15o9dtl{margin-left:-12px;margin-right:-12px;}@media screen and (min-width: 768px){.css-15o9dtl{margin-left:0;margin-right:0;}}@media screen and (min-width: 768px){.css-15o9dtl{margin-left:-32px;margin-right:-32px;}}.css-1vkoxmx{position:relative;}.css-1vkoxmx::before{background-color:var(--sz-basic-background-color-secondary
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#29293a);padding-bottom:2px;-webkit-text-decoration:none;text-decoration:none;-webkit-transition:border-bottom 150ms ease-in-out;transition:border-bottom 150ms ease-in-out;}.css-1vyk908 a:focus,.css-1vyk908 a:hover{border-bottom-color:transparent;}Ab kommendem Sonntag öffnet in Buckow eine neue Brecht-Sonderausstellung
Noch heute widmet sich das Brecht-Weigel-Haus in dem Ort dem Wirken des Dichters
Eine neue Ausstellung richtet sich auch an die Allerjüngsten
.css-kju29b{font-weight:700;}Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet
„Die Ausstellung zeigt Originalzeichnungen deririschen Künstlerin Elizabeth Shaw aus den Jahren 1954 bis 1965
die zu Texten von Bertolt Brecht erschienen sind“
hieß es in einer Mitteilung des Landkreises Märkisch-Oderland
Shaw war eine bedeutende DDR-Kinderbuchillustratorin
Ihre Bücher zählen zu den Klassikern der DDR-Kinderbuchliteratur
Ihr erstes eigenes Buch „Der kleine Angsthase“ wurde mehr als 700.000 Mal verkauft
Das Brecht-Weigel-Haus ist seit 1977 Gedenkstätte und Museum für den weltberühmten Dichter und Dramatiker Bertolt Brecht (1898-1956) und Schauspielerin Helene Weigel (1900-1971)
Das Künstlerehepaar hatte den Ort seit 1952 als Sommersitz ausgewählt und in dem Anfang des 19
Brecht schrieb 1953 auch den Gedichtzyklus „Buckower Elegien“
22:20Lesezeit: 4 Min.Bildbeschreibung ausklappenSensationsschauspielerin: Stefanie ReinspergerBirgit HupfeldDer Sudtopf
in den wir alle fallen: Dušan David Pařízek inszeniert Brechts „Heilige Johanna der Schlachthöfe“ mit einer grandiosen Stefanie Reinsperger am Berliner Ensemble
Sie erleben das Ungleichgewicht als Paradox
Eigentlich sind sie zusammen viel stärker als die da oben
während die wenigen sich drinnen beim Steak frites die Hände reiben
ihre Spekulationsgewinne feiern und in den Privatjet steigen
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Grundlage für den 75-minütigen Abend ist Brechts "Hauspostille"
die zwischen 1916 und 1925 entstanden sind – in einer Zeit
in der der Autor erste Erfolge auch am Theater feierte
mit Stücken wie dem wilden Revolutionsdrama "Trommeln in der Nacht"
Der Titel und die Einteilung der Gedichte unter Kapitelüberschriften wie "Bittgänge" oder "Exerzitien" parodieren bewusst Predigtsammlungen
Genau der richtige Stoff also für den charismatischen Lars Eidinger
der 2018 für "Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm" in die Rolle des Dichters schlüpfte
weit geschnittenen schwarzen Anzug mit weißem T-Shirt betritt er die Bühne
gemeinsam mit seinem kongenialen Partner Hans Jörn Brandenburg
Klavier und Harmonium die musikalische Begleitung bei; denn Eidinger rezitiert nicht nur
mischt Texte aus der "Hauspostille" zudem locker mit anderen Gedichten und Liedern Brechts
flicht er auch mal Songbruchstücke von Michael Jackson ein
dann geht "Human Nature" über in den "Choral vom Manne Baal"
Der traurige "Fool On The Hill" von den Beatles bildet das Intro für die Ballade "Vom armen B.B."
was die poetische Ebene durch den elegischen Vortrag Eidingers quasi verdoppelt
So etwas verschafft dem Publikum Atempausen zwischen dem inhaltlich und sprachlich harten Stoff
Ab und an wird er richtig laut wie in der "Dreigroschenoper"-Ballade "Wovon lebt der Mensch?": "Der Mensch lebt nur von Missetat allein"
Brecht beschreibt in der "Hauspostille" das menschliche Dasein sehr deutlich und in klaren Worten als von Ausbeutung
sondern auf seine bloße Natur reduziert
wie in "Apfelböck oder die Lilien auf dem Felde"
Und da wird es trotzdem kurz lustig: Eidinger verhaspelt sich
mit dem ihn ein Zuschauer immer wieder fotografiert
Er sei eigentlich deswegen so gerne im Theater
weil er dort eben nicht ständig mit Handys zu tun habe
Nun allerdings sehe er "die Enklave der Ruhe" bedroht
Kurz ist er zum Komödianten geworden; auch bei einem Abend mit Anekdoten jedweder Art würde man gerne mal dabei sein
Sehr stark ist das Duo Eidinger/Brandenburg trotz Eidingers zunehmender Heiserkeit bei den Songs
wieder erkennbar aus dem Songspiel "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" und natürlich der "Dreigroschenoper"
dem wohl populärsten und meist gespielten Stück Brechts
Eidinger singt als "Seeräuber-Jenny" Rachefantasien mit beunruhigender Klarheit in Richtung Parkett und fragt schneidig nach dem Weg zur nächsten Whisky-Bar im "Alabama-Song"
Brandenburg nimmt das Publikum beim Gedicht "Orges Wunschliste" mit ironischen Mini-Improvisationen an seinen Instrumenten endgültig für sich ein
als es erneut eine ulkige Unterbrechung gibt
Weil: "Die Karten sind ja teuer genug." Mit dem düsteren und bitter aktuellen "An die Nachgeborenen" und mit der utopischen "Kinderhymne" verabschieden Eidinger und Brandenburg sich
I’m a dreamer" zitiert Eidinger dessen "Imagine"
Und lässt das Publikum vervollständigen: "..
Der Schriftsteller Bertolt Brecht hatte einst einen Sommersitz in Buckow
Heute befindet sich hier das Museum Brecht-Weigel-Haus
das nun die originalen Illustrationen für ein Kinderbuch zeigt
Ein Mann mit Schiebermütze sitzt in einem alten Auto und zieht an einer Zigarre: Diese Schwarz-Weiß-Zeichnung ist Teil einer neuen Ausstellung zum 105
Geburtstag der Illustratorin Elizabeth Shaw
Das Brecht-Weigel-Haus in Buckow (Landkreis Märkisch-Oderland) zeigt bis zum 11
die 1965 in einem Kinderbuch mit Texten des Schriftstellers Bertolt Brecht erschienen sind
Illustrationen von Elizabeth Shaw“ heißt die Sonderausstellung mit den Zeichnungen von Shaw aus den Jahren 1954 bis 1965: „Ihre Federzeichnungen für Brechts Kinderbuch
sind eine meisterhafte Mischung aus klarer Linienführung und kunstvollem Weglassen“
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„Die sieben Todsünden“ von Pina Bausch in Wuppertal
Gradwanderung zwischen Empathie und Distanz: So begegnete Pina Bausch dem ewig vorwurfsvollen Zeigefinger Brechts
Später wird im Hintergrund das Wuppertaler Symphonieorchester sichtbar
Dann beleuchtet ein Mann auf einer Leiter immerzu mit dem Scheinwerfer eine Tänzerin
Nun stimmt Sängerin Ute Lemper die folgende Geschichte an: „Wir sind eigentlich nicht zwei Personen / sondern nur eine einzige.“
lebenslustige Anna2: Die beiden sind „aufgebrochen nach den großen Städten Amerikas“
um Geld zu verdienen für ein Haus in Louisiana
Jeder besuchte Ort steht für eine der sieben Todsünden
Unaufhörlich fordert die Schwester von Anna2
„Denk an das Haus in Louisiana!“ Während der durchgehenden Handlungsgesänge werden vom Wuppertaler Tanztheater Szenen angespielt
In der Episode „Wollust“ in Los Angeles verliebt sie sich in einen Kunden
Schwarzgekleidet formieren sich viele Tänzerinnen zu grotesk maschinenartigen Revueauftritten
Unaufhörlich wird sie gequält und geschunden
Sehr beklemmend ist sie für das Publikum Opfer der Verhältnisse
Stärker als in der Brecht’schen Vorlage wird weniger der gesellschaftliche Hintergrund betont
sondern Annas Ausbeutung und Zerrissenheit als Ware Frau
1933 schrieb der bereits aus Deutschland geflüchtete Bertolt Brecht das Libretto für Kurt Weills satirisches „Ballett mit Gesang“
das damals von George Balanchine in Paris choreografiert wurde
Pina Bausch inszenierte „Die sieben Todsünden“ 1976
drei Jahre nach Beginn ihres Engagements in Wuppertal
als erste theatralisch-tänzerische Collage.
Während der erste Teil des Abends noch recht lehrmeisterhaft „Brechtisch“ wirkt
folgt die große Überraschung: „Fürchtet euch nicht“
fordert Pina im von ihr selbst entwickelten zweiten Teil
mach nur einen Plan“ und weitere bekannte Brecht-Songs werden mal instrumental gespielt
Melissa Madden Gray oder Erika Skrotzki geschmettert
Das Ensemble präsentiert dazu zwei Dutzend assoziative Szenen und Revuetanzbilder: Lemper schleift Schuhe hinter sich her
Bei „Liebe ist doch an Zeit nicht gebunden“ schlägt Gray mit einer Peitsche hemmungslos auf den Boden
Zwei Weiberpaare in scharfer Unterwäsche liegen auf Pelzmänteln und kreischen sich wütend an: „Zeig mir deine schönen Beine!“ Mehrfach toben alle mit schrillbunten Kostümen verkleideten Tänzerinnen über die Bühne – auch die Männer als Transtänzerinnen
Die grauhaarige Sängerin Skrotzki formt ein Puppenkarussell aus Frauen
später tanzen diese Figuren zusammen mit den männlichen Glamourgirls
Jedoch die abstrusen oder komischen Revuebeiträge erhalten durch einen älteren Casanova eine peinigende Unterströmung
verfolgt und vergewaltigt er schließlich im Hintergrund eine Tänzerin
Bereits mehrfach wurden die Todsünden in Wuppertal detailliert mit älteren Akteuren wiedereinstudiert
Denn Männer können bekanntlich auch im Alter lüstern oder übergriffig sein
Diese Perspektive wurde von der Tanzkritik häufig moniert
doch sie hat ihren Sinn: Dadurch lösen sich illusionistische Momente im Brechtschen Sinne auf
Pina Bausch gelang gut die Gradwanderung von Empathie und Distanz durch Verfremdungseffekte
die manchmal mit den aggressiven Männern tanzen
dass es ihr nicht (nur) um feministische Kritik ging
dass alle Menschen den Zwängen des Systems ausgesetzt sind und an einem menschenwürdigen Leben gehindert werden
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Bühnen- und Kostümdesigner Peter Pabst widmet sich in seinen neuen Installationen „Vorsichtshalber vorsichtig“ im Skulpturenpark Waldfrieden dem Nachlass Pina Bauschs
Fast 40 Jahre bildeten sie eine ideale künstlerische Allianz
Von Rolf Borziks Tod 1980 bis zu Pina Bauschs eigenem Lebensende 2009 gestaltete Peter Pabst die Bühnenlandschaften für die Tanzstücke ihres Tanztheater Wuppertal
Lutz Förster übernimmt die künstlerische Leitung des Tanztheaters Wuppertal
Die Company kündigt eine grundlegende Neuorientierung des Tanztheaters an
So jedenfalls scheint es bei „Nahaufnahme Boris Charmatz“ - Hrsg
dem Tanztheater Pina Bausch und Terrain Boris Charmatz
Dennoch zeichnet das Buch auf 318 Seiten ein lebendiges Bild des Künstlers
Der Choreograf beendet zum Sommer seine Tätigkeit beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch
Der Intendant des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch und der Aufsichtsrat der GmbH sowie die Stadt Wuppertal sind übereingekommen
das Vertragsverhältnis einvernehmlich mit dem Ende der laufenden Spielzeit zu beenden
Auch nach 46 Jahren berührt und funktioniert „Kontakthof“ wie am ersten Tag
Für Terminvereinbarung mit weiteren Ämtern und Sachgebieten nutzen Sie die Kontaktdaten aus der folgenden Dienstleistungs-Übersicht:
„Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm” ist ein Film im Film
rauschender Musikfilm und vielschichtiges Gerichtsdrama noch dazu
In der Schule kommt auch heute niemand an ihm vorbei
weltweit zählt er zu den bedeutendsten Dichtern und Denkern des 20 Jahrhunderts: Bertolt Brecht
Mit seinem „epischen Theater” setzte er Verfremdungseffekte ein
die das Publikum aus der stumpfen und passiven Rolle herausholen
es wachrütteln und zur Auseinandersetzung mit dem Stück bewegen sollten
Toneffekten und dem Durchbrechen der sogenannten vierten Wand – indem die Schauspieler*innen das Publikum direkt ansprachen
Stücke wurden in die historische Vergangenheit gelegt
jedoch stets mit aktuellem Kontext aufgeladen
welche 1928 uraufgeführt und zum Kassenschlager avancierte
Musical traf hier auf Kritik an der Weimarer Republik und am Kapitalismus: Gemeinsam mit dem Komponist Kurt Weill brachte Brecht Bettler
die Abtrünnigen der Gesellschaft auf die Bühne
Bis heute sind Lieder wie „Die Moritat von Mackie Messer” oder das Lied der Seeräuber-Jenny weltweit bekannt. Die „Dreigroschenoper” wurde mehrfach verfilmt, u.a. 1931 von Georg W. Pabst
Brecht selbst wurde im Verlauf des Drehs davon ausgeschlossen
Dennoch könnt ihr heute Brechts Dreigroschenfilm - einen Werk, das es nie gab - wie auch den gesamten Prozess der Nicht-Verfilmung heute, am 5. April um 20.15 Uhr auf 3sat sehen. Joachim A. Langs „Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm” erzählt von Brechts Visionen
kann den Film aktuell auf Amazon Prime Video leihen bzw
Es ist 1928, die Dreigroschenoper feiert ihre Premiere am Theater am Schiffbauerdamm Berlin und wird zum vollen Erfolg. Schon bald wollen sich Bertolt Brecht (Lars Eidinger) und Kurt Weill (Robert Stadtlober) an die Verfilmung des Stückes machen
Groß soll er werden, eine ganz neue Art von Film, der die im London des 19. Jahrhunderts angesiedelte Geschichte um den Ganoven Macheath (Tobias Moretti) und seine Polly (Hannah Herzsprung), der Tochter des Bettlerkönigs Peachum (Joachim Król)
dass die Visionen des Künstlers und die Vorstellungen der Produktionsfirma auseinandergehen
Der als Dreigroschenprozess in die Geschichte eingegangene Rechtsstreit endete in einem Vergleich - der Film durfte von Pabst fertiggestellt werden
jedoch war nicht mehr viel von Brechts Ideen übrig
Lang anhand von Aufzeichnungen auferstehen lassen
der auch zu Brecht promovierte und für die Doku „Brecht – die Kunst zu Leben” verantwortlich zeichnete
verwendete für seinen Dreigroschenfilm ausschließlich Zitate aus Brechts Leben und Werk - und das Ergebnis ist ebenso wahnsinnig wie komplex
Die Dreigroschenoper bezeichnete Brecht seinerzeit als ein „Versuch
der völligen Verblödung der Oper entgegenzuwirken“
Ähnlich herausfordernd kann auch die filmische Umsetzung werden: Das Berlin der 20er- und 30er-Jahre trifft auf ein Bühnen-London des 19
(erzählter) Film im Film trifft auf Theater
und alles trifft auf brandaktuelle Kapitalismus- und Gesellschaftskritik mit voller Wucht ins Jetzt
Da wird der Film selbst zum Kritiker seiner Entstehungsbedingungen – ist eine „Ware in einer aus Waren bestehenden Welt.” Fragen um geistiges Eigentum
Verwertbarkeit - sind natürlich alle nicht in den 30er-Jahren geblieben
Auch heute heißt es immer noch Blockbuster gegen Arthouse
Kunst gegen Kommerz und ganz aktuell auch K.I
Ungeachtet seines vielschichtigen Inhalts ist Langs Dreigroschenfilm furios inszeniert und lässt sich optisch am ehesten irgendwo zwischen „Moulin Rouge” und „Babylon Berlin” verorten
Und auch sonst hält „Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm” die ein oder andere Überraschung bereit
mit Brechts Worten: „Der Geschmack des Pudding erweist sich beim Essen.”
Und falls ihr auf der Suche nach einem weiteren Highlight mit Lars Eidinger seid
hat FILMSTARTS-Autor Michael Gasch den richtigen Streaming-Tipp für euch auf Lager:
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