Hingucker am Stadtrand: Beim Umbau eines Wohngebäudes blieben bauliche Ergänzungen deutlich ablesbar
Während gelbe Ziegel einstige Fassadenöffnungen verschließen
dominiert ein freiliegendes Tragwerk aus Sichtbeton das neue Raumgefüge im EG
Das Einfamilienhaus stammt aus den 1960er Jahren; zwei Dekaden später wurde es so umgebaut
dass zwei voneinander unabhängige Wohneinheiten mit separaten Zugängen auf der Ost- und Nordseite darin Platz fanden
Durch die damit einhergehende Aufteilung in mehrere
kleinere Zimmer ging auf beiden Etagen viel von den ursprünglichen räumlichen Qualitäten des Gebäudes verloren
die Geschosse neu miteinander zu verknüpfen
mehr Licht ins Innere zu holen und zugleich die Wohnräume besser an den Garten anzubinden
waren die Hauptanliegen bei der aktuellen Modernisierung
Im EG schufen die Planer:innen zunächst einen stützenfreien L-förmigen Raum
in dessen Zentrum die Küche platziert ist; die Funktionen Wohnen
Essen und Arbeiten verteilen sich in den Ecken drum herum
Dazu mussten etliche Wände abgebrochen und die Geschossdecke mit neuen Betonunterzügen abgefangen werden
Sie sind sägerau geschalt und sichtbar belassen
die bestehenden Rippendecken legte man dabei ebenfalls frei
Der Fußboden lag in einem Großteil des EGs etwa 50 cm über der Geländeoberkante
Auf diese Weise konnten sie nicht nur mehr Raumhöhe gewinnen
die sie wegen der Unterzüge dringend benötigten
sondern auch den Zugang zum Garten verbessern und das Niveau an die ehemalige Garagenspange auf der Nordseite anpassen
die gesamte Etage mit einer Fußbodenheizung auszurüsten und einen neuen Terrazzobelag einzubringen
Der Essbereich erhielt eine großzügige Übereckverglasung
Da neue Betonüberzüge hier jegliche Eckstütze überflüssig machen
löst sich die Grenze zwischen Innen- und Außenraum optisch vollkommen auf
Über einen Gartenzugang verfügt auch der Arbeitsbereich
Via Luftraum mit Treppe und Galerie steht er in Kontakt mit dem OG
während sich unten der kleine Bürotisch als Einbaumöbel in die Nordwand schiebt; die Schreibtischplatte geht dabei nahtlos in die Fensterbank über
Die Rahmen der neuen Fensterelemente bestehen aus FSC-gekennzeichnetem Afzeliaholz
dessen dezente rötlich-graue Farbe gut mit den hellen Wand- und Bodenoberflächen und den unterschiedlichen Grautönen der Deckenkonstruktion harmoniert
Ein besonderes Detail befindet sich über der Schiebetür auf der Südseite des Gebäudes: Hier lässt eine Art Oberlicht über dem neuen Betonträger noch etwas mehr Helligkeit zwischen das bestehende Rippengewölbe dringen
betont die gesamte Struktur und lässt sie zudem luftiger erscheinen
Die Planer:innen wollten zukunftsorientierte Räume schaffen
die langfristig auf die sich ändernden Bedürfnisse der Bewohner:innen reagieren können
So wäre es beispielsweise ohne großen Aufwand möglich
im Abstellraum des EGs ein zusätzliches Badezimmer zu schaffen und einen Teil des L-förmigen Wohnraums in einen Schlafplatz umzuwandeln
sodass das ebenerdige Geschoss alterstauglich wäre
Ebenso gut ließe sich dort eine Einliegerwohnung einrichten
sei es für ein erwachsenes Kind oder für später
wenn alle Kinder aus dem Haus sind und der Platzbedarf der Familie sinkt
Die haustechnischen Vorrichtungen dazu sind bereits vorhanden
Da den Architekt:innen das Backsteinmauerwerk als das höchstwertige Element des Gebäudes erschien
gingen sie hier mit besonderem Bedacht vor
Bei den Bestandsfassaden waren bereits zwei Arten von Ziegeln vorhanden
die das Haus mit ihren unterschiedlichen Farben Dunkelrot und Hellorange in vertikale Streifen gliederten
die leicht vor- und zurücksprangen und mit diesem Rhythmus eine gewisse Raffinesse erzeugten
für die neuen Eingriffe – hauptsächlich das Zumauern von Öffnungen oder das Ausfüllen von Abbruchstellen – eine dritte Art von Backstein zu verwenden
auch um den zeitgemäßen Charakter der Maßnahmen widerzuspiegeln
Man entschied sich für glasierte gelbe Klinker
die nicht nur einfach einen kräftigen frischen Akzent setzen
sondern die bisherige Farbreihe aus Rot und Orange gleichsam logisch fortsetzen
Die größten baulichen Interventionen waren auf der Nordseite nötig
Hier hatte man die beiden ehemaligen Garagen seinerzeit nur eingeschossig ausgeführt
während der dazwischenliegende Eingang zum oberen Apartment deutlich höher gezogen war
dass die tragende Wand hinter der Backsteinfassade sich in einem so schlechten Zustand befand
dass sie komplett neu aufgebaut werden musste
AE-Architecten ließen die Mauern nach oben bis zur Traufe verlängern und schufen damit eine einfachere
Von außen ist dies wiederum an den gelben Ziegeln abzulesen
In der Nordostecke versteckt sich hinter einer hohen Brüstung eine Dachterrasse
die vom Elternbad des OGs aus ebenso zugänglich ist wie von der Treppengalerie; sie war auch schon vor dem Umbau auf dem Garagenflachdach inoffiziell vorhanden
lag allerdings gut 1 m tiefer als das Fußbodenniveau der oberen Etage und war dadurch nur eingeschränkt nutzbar
Ebenso wie die Außenwand mussten die Planer:innen auch das Dach auf der Nordseite anstückeln
Dabei ließen sie die verlängerten Sparren in den Betonringbalken einspannen
der nicht nur die Terrassenbrüstung abschließt
sondern sich über die gesamte Hauslänge erstreckt und auch das Oberlicht über der Treppengalerie in der Nordwestecke fasst
Darauf wurde doppelt wasserfestes Sperrholz geschraubt
das abschließend mit einer Dachbahn aus thermoplastischem Polyolefin abgedichtet wurde
Die bestehende Dachfläche wurde gedämmt und für mehr Lichtreflexion ebenfalls mit hellgrauem TPO abgedeckt
Im OG befinden sich neben den drei Kinderzimmern mit gemeinsamer Nasszelle auch der Schlafraum der Eltern mit angegliederter Ankleide und großem Bad
Besonders auffällig ist in diesen beiden letztgenannten Bereichen die dunkelgrüne Farbgebung der Schrankoberflächen aus lackierten wasserfesten MDF-Platten sowie der Wand- und Deckenbeschichtung aus undurchlässigem Mikromörtel
Woher dieses Grün und auch das Gelb der Fassadenergänzungen stammen
Man orientierte sich schlicht an den Farben eines markanten Baums im Vorgarten eines Nachbarn: Die dortige Chilenische Araukarie (auch bekannt als Affenschwanzbaum) mit ihrer spezifischen grünen Blattfarbe und den gelben Spitzen diente als Inspiration – die beiden Farben geben dem Haus gewissermaßen ein »Lokalkolorit«
Ansonsten gingen AE-Architecten sehr pragmatisch und ohne Angst vor gestalterischen Brüchen ans Werk
entfernten konsequent Bauteile und -materialien von geringer Qualität
bewahrten hochwertige Konstruktionen und ergänzten diese zeitgemäß
Dadurch entstand außen wie innen eine Art collagierter Architektur
die jedoch – auch dank präziser handwerklicher Ausführung – alles andere als »zusammengewürfelt« wirkt
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