18:11Lesezeit: 11 Min.Bildbeschreibung ausklappenMonumentalskulptur mit Stabilitätsproblemen: Arne Quinzes Installation „The Passenger“
die Ende vergangenen Jahres teilweise eingestürzt ist.Klaus SimonDie Kohle hat die Reviertstadt Mons im Westen Belgiens einst reich und schön gemacht
Und jetzt hofft man auf eine Wiederauferstehung im Geist der Kunst
das den Ehrentitel in diesem Jahr führen darf
Für „Mons 2015“ wurde viel Erdreich bewegt
Die Fallhöhe am Grubenrand ist freilich eine im Vergleich zu vorangegangenen Kulturhauptstädten Europas geringe
selbst wenn für Zugreisende der erste Eindruck etwas anderes glauben lässt
ein fulminanter Entwurf des spanischen Architekten Santiago Calatrava
entpuppt sich noch am Bahnsteig als urbane Leerstelle zwischen Altstadt und dem neuen
von Daniel Libeskind entworfenen Kongresszentrum
Voraussichtlich 2017 kann der Calatrava-Bau in Betrieb genommen werden
aus den frühen fünfziger Jahren stammende Gare de Mons aber wurde schon vor zwei Jahren abgerissen
Betonmischern und improvisierten Durchgängen suchen Ankommende und Abreisende nach einer Schalterhalle
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Rückgang des Tourismus: Nicht ohne mein Burner Phone Land of the free? Seit Trumps regiert, haben normale Touristen Angst vor der Einreise in die USA, die Zahlen brechen ein
Kreuzfahrt-Emissionen: Schonen neue Kreuzfahrtschiffe tatsächlich das Klima? Kreuzfahrten unter der Lupe: Wie sehr die Wahl des Schiffs den CO₂-Fußabdruck beeinflusst.
Hundert Jahre Müller-Thurgau: Den Schmugglern sei auf ewig Dank Vor einem Jahrhundert kam der Müller-Thurgau in einer klandestinen Aktion an den Bodensee
Doch der Weinbau am Ufer steht vor großen Herausforderungen
Werden bald Sojabohnen wachsen und Schafe weiden
initiiert vom Industriedesign-Projekt „The Plant Project“ und den BurgLabs einen Vortrag zum Thema „Towards a Phyto-centred Design” statt
Foto: Olly CruiseFoto: Olly CruiseFoto: Ruben van VlietFoto: Matthieu VisentinVorgestellt von d-o-t-s im Oktober 2020 - als Teil der Wanderausstellung Plant Fever
die d-o-t-s kuratierte und vom belgischen Museum CID Grand-Hornu umgesetzt wurde - ist The Manifesto of Phyto-centred Design ein Aufruf an Praktiker und die breite Öffentlichkeit einen neuen Sinn für Respekt
Verantwortung und Empathie gegenüber Pflanzen zu entwickeln
Inspiriert von laufenden Initiativen internationaler Designer*innen
um unsere Beziehung zur Pflanzenwelt neu zu überdenken
Die Punkte sind nicht als Regeln zu verstehen
die Welt aus der Perspektive der Pflanzen zu sehen
So können wir "den permanenten Zustand unserer Zerbrechlichkeit erkennen
unserer Sterblichkeit und unserer Endlichkeit" - um die Worte der amerikanischen Philosophin und Professorin Donna Haraway aufzugreifen - und zu erkennen
das von Laura Drouet und Olivier Lacrouts gegründet wurde
Die Projekte des Duos konzentrieren sich auf die vielfältigen und fragwürdigen Beziehungen
die - durch Design - in menschlichen Gemeinschaften untereinander
Pflanzen und Landschaften entwickelt werden
Die Arbeit von d-o-t-s ist geprägt von einem partizipatorischen und interdisziplinären Ansatz und umfasst das Schreiben
Jüngste und laufende Projekte umfassen: die Wanderausstellung Plant Fever (nächster Termin: Kunstgewerbemuseum Dresden - 27.04-03.11.2024)
A Critical Re-examination of Transparent Microcosms (Onomatopee - NL
die Performance & Kurzfilm Stork Fiction (2023)
1989) machte einen Master in Kunstgeschichte an der Universität Poitiers in Frankreich
1988) hat einen Bachelor in Industriedesign der Politecnico di Milano in Italien
17.00 Uhr Wo: Veranstaltungsraum des Designhaus
Andi Wagner Veranstalter*innen: BurgLabs und The Plant Project Gefördert durch: Land Sachsen-Anhalt
Steil ist der Weg durch die Rue Cronque hinauf zum Belfried von Mons
Ab 1661 wurde der wuchtige Turm als trutziges Symbol freien Bürgertums gegen die Macht des regierenden Adels errichtet
Seit 1999 steht das Wahrzeichen von Mons auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes
Im kommenden Jahr ist der Turm ein umso bedeutenderes Aushängeschild: Die belgische Kleinstadt ist 2015 eine der zwei Kulturhauptstädte Europas neben dem tschechischen Pilsen
Zeugen einer großen Vergangenheit begegnen Besuchern auf Schritt und Tritt in Mons und im Landstrich Borinage
"Um 1830 wurde hier mehr Steinkohle gefördert als in Deutschland und Frankreich zusammen"
erläutert Stadtführer Jean-Pierre Masselus
wurde ab 1882 östlich von Mons die künstliche Wasserstraße Canal du Centre gegraben - mit vier hydraulische Schiffshebewerken
Reiseziel: Mons hat rund 94 000 Einwohner und liegt im Westen von Belgien in der Provinz Hainaut (Hennegau)
Von dort mit dem Leihwagen oder mit dem Zug weiter bis Mons
Mit der Bahn geht es über Aachen und Brüssel oder Lüttich bis Mons
Informationen: Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel
Heute überwinden Binnenschiffe im größten Schiffshebewerk der Welt in Strépy-Thieu den Höhenunterschied von 73 Metern
Über den historischen Kanal schippern heutzutage Touristen mit kleinen Ausflugsbooten
Kunstfreunde besuchen das Museum für Zeitgenössische Kunst (MAC) in den Bergwerksbauten von Grand Hornu
Die vier Schiffslifte und Grand Hornu zählen als Beispiele industrieller Revolution ebenfalls zum Unesco-Weltkulturerbe
Die Zukunft der Region hat nur zehn Autominuten entfernt bereits begonnen: Hinter haushohen Erdwällen abgeschottet von der Außenwelt, betreibt Google zwischen Mons und Saint-Ghislain seit September 2010 eines seiner europäischen Datenzentren
"Unser Motto "Technologie trifft Kultur" ist daher mehr als nur ein Schlagwort"
Der 63 Jahre alte ehemalige Radiojournalist und Theatermann ist Kurator von "Mons 2015"
Seit im Februar 2010 die Entscheidung für Mons fiel
befasst sich Vasseur intensiv mit dem Projekt
65 Millionen Euro kann er in die Hand nehmen
Das Programm umfasst über 100 Projekte von Theater über Musik
Literatur und Mode bis zu digitalen Technologien
Januar 2015 der offizielle Start des Festjahres gefeiert wird
können Bürger und Besucher an 20 verschiedenen Plätzen in und um Mons ein Spektakel aus Theater und Tanz
So wird es etwa in den Gärten des Belfrieds hoch über der Stadt eine Parade Feuer speiender Drachenfiguren geben
"Die Gäste werden Mons mit neuen Augen sehen"
Mai 2015 läuft in Mons eine der Topausstellungen zum Kulturhauptstadtjahr
"Van Gogh im Borinage - die Geburt eines Künstlers" ist im BAM - Museum der Schönen Künste zu sehen
Das trifft sich zufällig gut: Das Kulturhauptstadtjahr in Mons und das 125
Todesjahr des großen Künstlers fallen 2015 zusammen
Van Gogh lebte von August 1879 bis Oktober 1880 in Cuesmes bei Mons
Während der Zeit bei den Arbeitern im Borinage beendete er seine Karriere als Laienprediger und schlug die Künstlerlaufbahn ein
Zeichnungen von Arbeitern und Industrieanlagen entstanden in diesen Monaten
"Van Gogh kam aus großbürgerlicher Umgebung
Weitere Ausstellungen widmen sich beispielweise lokaler Geschichte
Das Museum für Zeitgenössische Kunst (MAC) in Grand-Hornu zeigt unter dem Titel "Der Heilige Georg
Denn auf dem Grand-Place in Mons findet seit dem 14
Jahrhundert jährlich am Sonntag nach Pfingsten das folkloristische Spektakel "Doudou" statt
der Kampf von Sankt Georg mit dem Feuer speienden Drachen
Auch dieses Figurenspiel steht seit 2005 auf der Unesco-Liste des immateriellen Erbes der Menschheit
Technologie trifft Kultur - das ist treffend
weil jetzt Google in Mons ist und es hier auch das weltweit erste Schlagwortarchiv gibt: das Mundaneum
kleinen Karteikarten und dunkelbraunen Archivschränken
Das Schlagwortarchiv wurde 1895 von dem belgischen Bibliothekar Paul Otlet erfunden und von ihm bis in die 1930er Jahre gemeinsam mit Henri La Fontaine weiterentwickelt
"Das Mundaneum besteht aus sechs Kilometern Archivdokumenten mit zwölf Millionen Karteikarten"
Im Jahr der Kulturhauptstadt wird das Mundaneum 120 Jahre alt
im Juni 2015 zieht die Sammlung in ein repräsentatives Gebäude an der Rue de Nimy
Ab September 2015 soll die Sammlung für Besucher geöffnet sein
Brücken zu bauen von der Vergangenheit in die Zukunft - symbolhaft steht dafür auch der neue Bahnhof von Mons
Zwar wird das kühne Bauwerk nach einem Entwurf des spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava nicht vor 2017 fertiggestellt sein
Doch es führt von der Altstadt über die Gleisanlagen zum neuen Kongresszentrum von Daniel Libeskind
als Kulturhauptstadt etwa zwei Millionen Besucher anzuziehen
In der früher so reichen Industrieregion um Mons beträgt die Arbeitslosenquote heute etwa 20 Prozent - trotz Google
Die nächste Documenta findet erst 2012 statt
doch der italienische Künstler Giuseppe Penone steht schon jetzt als Teilnehmer fest
Von ihm ist im Juni dieses Jahres bereits eine neun Meter hohe Bronzeskulptur in Kassel aufgestellt worden
In Belgien ist derzeit eine große Einzelausstellung von Giuseppe Penone in Grand-Hornu zu sehen
Der Arte-Povera-Künstler Giuseppe Penone passt hervorragend ins Ambiente des Museums in Grand-Hornu bei Mons
In der Abgeschiedenheit einer stillgelegten Zeche präsentiert Penone seine raumfüllenden Baumskulpturen sowie riesige drei auf vier Meter große Graphit-Zeichnungen in einem Saal
der an die Rothko-Kapelle in Houston-Texas erinnert
Seit der Ausstellung von Anish Kapoor im Jahr 2004 hat kein Künstler das Museum in Grand-Hornu so eindruckweckend bespielt wie Giuseppe Penone
sowohl den Kunstkenner als auch den Beobachter
der die jüngere Kunstgeschichte nicht kennt
Für Museumsdirektor Laurent Busine ist dies ein Merkmal der ganz großen Künstler der Gegenwart wie Kapoor
"Ob es sich jetzt um einen ausgehöhlten und mit Harz gefüllten Baum handelt oder um monochrome Graphit-Zeichnungen
die auf Mustern der menschlichen Haut basieren: Der Funke springt sofort auf den Besucher über
egal ob dieser jetzt Kunstkenner ist oder nicht"
Laurent Busine stellte Penone schon 1986 in Charleroi aus
Giuseppe Penone erzählt in seinen Arbeiten von Leben und Tod
von Mensch und Natur: sowohl philosophisch als auch poetisch
Selbst eine ökologische Weltanschauung lässt sich in das Werk hinein interpretieren
Die Ausstellung von Giuseppe Penone im Museum für moderne Künste der Französischen Gemeinschaft in Grand-Hornu läuft bis zum 13
Design, Konzept & Programmierung: Pixelbar & Pavonet
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Wie arbeiten Designschaffende im Libanon – in einemLand
das tief gespalten ist und ständig zu kollabieren droht
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Belgien ist seit Sonntag um eine Attraktion reicher
Vier stillgelegte Kohlebergwerke in der Wallonie gehören ab sofort zum Weltkulturerbe
Die Unesco hat die Zechen zum Symbol für die belebte Industriegeschichte der Wallonie erklärt
Petersburg hat die wallonischen Minen angenommen
Insgesamt vier stillgelegte Zechen gehören jetzt zum Weltkulturerbe der Vereinten Nationen: Die Mine Bois du Cazier in Charleroi
der Bois-du-Luc in La Louvière und Blegny-Mine bei Lüttich
In der Begründung der Unesco heißt es: Die vier Standorte symbolisieren am besten die belgische Steinkohlegewinnung im 19
Die stillgelegten Zechen: Ein Symbol für die wallonische Industriegeschichte
bei der im August 1956 über 260 Kumpel ums Leben kamen
Bis heute erinnert ein Museum im Bois du Cazier in Charleroi an die dramatischen Ereignisse
Mit der Anerkennung wollen die vier Stätten in der Wallonie einen Neuanfang wagen
die Wirkungsstätten für zukünftige Generationen zu bewahren und ihnen die Geschichte zu vermitteln"
erklärt Daisy Vansteene von Museum Bois-du-Luc in La Louvière
In der ehemaligen Zeche Grand-Hornu in Mons ist man innovative Wege gegangen: Das Bergwerk beherbergt heute unter anderem ein Museum für zeitgenössische Kunst
Blegny-Mine wurde dagegen zur Erinnerungsstätte umfunktioniert
An den insgesamt vier Standorten hoffen die Betreiber auf zahlreiche Touristen
In Planung ist eine wallonische "Kohle-Route"
Die ehemaligen Kohlebergwerke sind nicht Belgiens einzige Beiträge zum Weltkulturerbe der Unesco
Bereits dazu gehören unter anderem der Grand’Place von Brüssel
der Canal du Centre und verschiedene Jugendstilbauten von Victor Horta in Brüssel
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