Wie in jedem September seit 1993 findet auch in diesem Jahr wieder die Ausstellung „Sculpture Monumentale“ im Park „Square Armand Steurs“ in der Brüsseler Gemeinde Saint-Josse-ten-Noode statt September haben Kunstinteressierte die Möglichkeit Der kleine Park ist in der Regel zwischen 8 Uhr morgens und 18 Uhr abends geöffnet In diesem Jahr sind 33 Skulpturen von 27 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen Die Fotogalerie unter dem Text vermittelt einen kleinen Eindruck von den Exponaten und dem Ort der Ausstellung Organisiert wird die Ausstellung von dem Verein (ASBL) „Square de la Sculpture“ Initiator und langjähriger Kurator der Ausstellung ist der im Sommer 2023 verstorbene Michel Delabaye Seine Frau Myriam Goeminne Delabaye führt das Engagement ihres verstorbenen Mannes nun weiter Wer neugierig geworden ist und die Skulpturen anschauen möchte der kommt am besten mit der Buslinie 61 (Montgomery/Gare du Nord) zum Square Armand Steurs: Einfach an der Haltestelle „Steurs“ aussteigen Nach dem Besuch der Ausstellung bieten das „Café Parc“ und die „Bar Papillon“ direkt neben dem Ausstellungsort die Möglichkeit etwas warmes oder kaltes zu trinken Benannt ist der Park nach Armand Steurs (1849 – 1899) der von 1885 bis 1899 Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde Saint-Josse-ten-Noode (Sint-Joost-ten-Node) war and website in this browser for the next time I comment Δdocument.getElementById( "ak_js_1" ).setAttribute( "value" This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed. etwas Neues zu beginnen: zahnärztliche Sekretärin/ Assistentin in deutschsprachiger Zahnarztpraxis gesucht Zahnärztliche Assistentin Sekretärin gesucht 25 made by c-7 hat im Veranlagungsjahr 2023 das höchste Durchschnittseinkommen in Belgien: 42.211 € Das Schlusslicht bildet die Brüsseler Gemeinde Saint-Josse-ten-Node mit 19.288 € Dies geht aus den Daten des belgischen Statistikamtes Statbel hervor Die fünf flämischen Gemeinden mit dem höchsten Durchschnittseinkommen sind Kraainem (36.531 €) Overijse (33.706 €) in Flämisch-Brabant und De Pinte in Ostflandern (33.543 €) Die niedrigsten Einkommen in Flandern findet man in Antwerpen (23.986 €) Ostende (25.635 €) und Boom in der Provinz Antwerpen (25.936 €) Unter den Top 10 der reichsten Gemeinden befinden sich sechs in der Provinz Luxemburg drei in Flämisch-Brabant und eine in der Region Brüssel-Hauptstadt Koekelberg in der Brüsseler Hauptstadt-Region und Farciennes in der wallonischen Provinz Hennegau schließen die Tabelle unten ab Holsbeek und Zemst in Flämisch-Brabant sind die Gemeinden mit dem geringsten Armutsrisiko Dort leben nur 3,4 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze In Sint-Joost-ten-Node betrifft dies bereits 34 % der Einwohner Die unglaubliche Vielfalt dieser Stadt bietet dabei immer wieder ungeahnte Einblicke in Lebenswelten Dabei stoßen wir auf pittoreske Stadtbilder Saint-Josse-ten-Noode (oder niederländisch Sint-Joost-ten-Node) ist eine der 19 Brüsseler Gemeinden Ein nachmittäglicher Spaziergang ist es wert diese einmal ganz auf sich wirken zu lassen Dort wo die Stadt Brüssel durch das Glas und den Beton des europäischen Viertels ihres bourgeoisen Quartiers Léopold beraubt wurde Die europäischen Institutionen lassen wir also hinter uns so wie sich auch selten deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diese Gemeinde verirren Man kann seinen Besuch am Gare du Nord beginnen aber dessen sich südlich anschließender Bürohochhauskomplex unter anderem mit dem Hauptsitz von Proximus (früher Belgacom) Zwei der Wolkenkratzer bilden das World Trade Center das mit 102 Metern zu den höchsten Gebäuden Belgiens zählt Womöglich ist es typisch belgischer Surrealismus dass sich dieses Symbol wirtschaftlicher Globalisierung in – gemessen am Durchschnittseinkommen – Belgiens ärmster Gemeinde befindet Aber dieser versteckte Winkel der Innenstadt kann noch mit weiteren Superlativen aufwarten Die gut 27.000 Einwohner leben auf einer Grundfläche von nur 1,14 Quadratkilometern Damit ist die kleinste aller Brüsseler Kommunen gleichzeitig die am dichtesten bevölkerte Gemeinde Belgiens Wir gehen den Boulevard Roi Albert II entlang nach Süden, bis wir auf den Innenstadtring stoßen. Wir wenden uns nach links und blicken herüber auf die Fußgängerzone der Rue Neuve. Zu unserer Rechten liegt der kleine, aber feine Innenstadtpark Botanique. Nicht nur der Skulpturengarten lässt noch erahnen, wie ländlich es hier einst zugegangen ist. Orangerie und Rotonde des botanischen Gartens dienen heute als Kulturzentrum (www.botanique.be) Wir folgen nun nicht dem rechts abbiegenden Ring an den sich auf der einen Seite die repräsentativen Botschaftsgebäude Frankreichs und der Vereinigten Staaten sowie auf der anderen Seite diverse Bank- und Versicherungsgebäude schmiegen Und so stoßen wir hinein inmitten des pulsierenden Herzens dieses vielleicht brüsselerischsten aller Brüsseler Stadtteile Gleich vorn an der Rue Traversière 45 lockt das 1971 von Herbert Rolland Nicole Dumez und Léon Küpper als Kindertheater gegründete „Théâtre de la Vie“ Tagsüber aber erleben wir hier eine beinahe orientalische Seite Brüssels die jedoch nichts mit der touristischen Fassade der Marollen gemein hat Zwar haben die Straßennamen an große Geschichte erinnernde Namen wie „Rue du Chalet“ und „Rue Saxe-Cobourg“ Aber die Lebenswirklichkeit präsentiert sich ganz im hier und jetzt mit dem gesamten Kaleidoskop der Migration Keine andere Gemeinde Belgiens hat einen größeren Anteil an Eingewanderten Zwar liegt der offizielle Ausländeranteil bei der Brüsseler Durchschnittsquote von etwa einem Drittel der Gesamtbevölkerung Aber nur 20 Prozent der Einwohner haben noch wenigstens einen belgischen Großvater Da die meisten hier irgendwann die belgische Staatsangehörigkeit angenommen haben liegt der tatsächliche Anteil an nicht in Belgien geborener Bevölkerung und deren nächster Generation bei 98 Prozent dass hier 2012 mit Emir Kir der erste türkischstämmige Bürgermeister Belgiens gewählt wurde Dessen Vor-Vorgänger war von 1953 bis 1999 Guy Cudell Diesem charakterstarken Politiker in Saint-Josse-ten-Noode widmete Marie-Hélène Massin 1996 den Dokumentarfilm „Le bourgmestre a dit“ (Der Bürgermeister hat gesagt) als einer der letzten Bürgermeister Belgiens noch die alte Amtstracht mit Zweispitzhut zu tragen Wir stoßen geradeaus auf die Rue Verbist und wenden uns dann nach links. Hier reihen sich Straßencafés an alle Arten von Händler. Die Ware wird gelegentlich auch auf der Straße gelagert, Lebensmittel ebendort bereitet. Die Europäische Union ist ganz weit weg. Gleich an der Kreuzung zur Rue Braemt findet sich an der Ecke ein weiteres Theater: das „Théâtre Le Public“ (www.theatrelepublic.be) das mit immerhin drei Veranstaltungssälen und einem Fassungsvermögen von immerhin 300 (großer Saal) 180 (Gewölbesaal) und 100 (kleiner Saal) Zuschauern aufwarten kann Gehen wir die Rue Braemt in Richtung Süden, gelangen wir schließlich zur Hauptader dieses Viertels, der Chaussée de Louvain, die dann nach links aus der Stadt hinaus führt. An der Kreuzung zum Boulevard Clovis treffen sich Musikfreunde und Künstler in der „Jazz-Station“ (www.jazzstation.be zu besichtigen nur mittwochs bis sonnabends von 11 bis 19 Uhr Dabei handelt es sich um den 1885 erbauten und inzwischen denkmalgeschützten ehemaligen Nahverkehrsbahnhof von Saint-Josse-ten-Noode Wir kehren jedoch auf der Chaussée de Louvain zurück in Richtung Innenstadt und treffen alsbald auf den pulsierenden Place Saint-Josse an der sich der Hauptsitz der französischsprachigen Christdemokraten Belgiens befindet Von innen bietet sie heute ein sehr bescheidenes Bild dass die Belgier inzwischen zu den säkularisiertesten Nationen der Welt gehören betrachtet sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht als Anhänger eines christlichen Glaubens Und so verbindet die vorbeilaufende Rue Saint-Josse dieses alte, steinerne Symbol des Katholizismus mit der neuen Moschee am anderen Ende der Straße. Dazwischen: Thierry Smits‘ Tanzkompanie „Thor“ (www.thor.be) und der kleine „Parc de Liedekerke“ an der die schlichte blau-rote Flagge von Saint-Josse weht lohnt sich an der einen oder anderen Stelle eine Einkehr So auch im bemerkenswerten „Il Capriccio d’Offenbach“ in der Rue de Marteau 46 Warum gerade der Zylinderhut des deutsch-französischen Komponisten Jacques Offenbach als Namenspate für ein italienisches Restaurant inmitten der belgischen Hauptstadt herhalten muss bleibt indes eines der vielen Rätsel dieser Stadt Unser Spaziergang endet allmählich beim Durchschreiten der Chaussée de Louvain in Richtung Place Madou. Linker Hand nehmen wir noch Notiz vom Kaufhaus Hayoit (http://www.hayoit.com/nl/historiek/) scheint hier die Zeit stehengeblieben zu sein – einschließlich des 1921 verliehenen und bis heute gültigen Titels eines königlich-belgischen Hoflieferanten für Wäsche und Stoffe Bevor wir am Ende unseres Spaziergangs in die Metrostation Madou hinabsteigen können, lohnt sich noch ein letzter Abstecher ins Museum „Hotel de Charlier“ (www.charliermuseum.be) an der Avenue des Arts 16 Es ist montags bis donnerstags geöffnet von 12 bis 17 Uhr und am Freitag von 10 bis 13 Uhr Das Haus zeigt eine reiche Auswahl der belgischen Malerei des ausgehenden 19 Zu sehen sind Portraits aus der Hand von Wiertz Werke sozial engagierter Maler wie Laermans Oleffe und Frédéric und auch derjenigen Künstler die den Erneuerungsbewegungen der damaligen Jahrhundertwende und den Schulen von Ensor Rik Wouters und Guillaume Charlier vertreten Letzterer hatte den von Victor Horta errichteten repräsentativen Wohnsitz selbst 1904 von seinem Mäzen vermachte Charlier das Haus der Gemeinde bei seinem Tod 1925 mit der Auflage sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen Seit 1928 ist das Museum geöffnet – und in dem schönen Haus hat sich seitdem auch wenig getan Ganz im Gegensatz zu seiner Nachbarschaft hier in Saint-Josse-ten-Noode einer der geheimnisvollsten Gegenden von Brüssel Pingback: 5x unterwegs aus dem Fenster fotografiert | puzzle* An den Häuserwänden gegenüber sind Laternen angebracht Ich trinke Kaffee und blicke auf die Boogstraat vor meinem Fenster Ich reagiere unwillkürlich und heftig auf kaum merkliche Reize aus meiner Umgebung die sich unter diesen Umständen noch versammeln könnten Weil bei mir zu Hause der Internetanschluss noch nicht installiert ist – ich lebe erst seit wenigen Wochen in Brüssel – von der Rue du Frontispice am nördlichen Rand der Innenstadt an den Straßenecken Polizisten und Soldaten davor Männer und Frauen in ihren schusssicheren Monturen ein Produkt von Zerstörung und konzertiertem Wiederaufbau Im August 1695 machten französische Soldaten die Stadt dem Erdboden gleich Die Bürger der Stadt errichteten auf dem Schutt das Ensemble der mit Allegorien verzierten Zunfthäuser noch im selben Jahr Die 47-Jährige war von 2002 bis 2015 taz-Filmredakteurin Jetzt leitet sie am Goethe-Institut Brüssel das Kulturprogramm für die Region Südwesteuropa spricht von einer ernsten und unmittelbaren Bedrohung soll sich in Belgien auf der Flucht befinden er könne sich und uns jederzeit in die Luft sprengen Wenn ich Nachrichten höre, sehe oder lese, werde ich den Eindruck nicht los, live der Verfestigung von Vorurteilen zuzuschauen. Terrorhochburg Molenbeek, Dschihadistennest Brüssel ein Chaos mit seinen 19 „bourgmestres“ und seiner Zwei- das ganze Land mit den vielen Regionalregierungen ein „failed state“ frage ich mich – und zugleich: Wie kann man ein Auge haben für die tatsächlich existierende gefährliche Radikalisierung der Jugendlichen in Molenbeek ohne an den Haaren herbeigezogene Kausalitäten zu behaupten Der Zufall – oder besser: die kluge Planung meiner neuen Chefin – will es dass ich gleich an meinem ersten Arbeitstag Mitte Oktober Bekanntschaft mit dem Soziologen Eric Corijn von der Vrije Universiteit Brussel mache In der Landesvertretung von Baden-Württemberg erklärt er süddeutschen Unternehmern Brüssel Er spricht von einer einzigartigen Mischung: hier die internationalen Eliten Kulturinstitute oder Lobbygruppen arbeiten dazu die französisch- und die niederländischsprachigen Belgier Er hebt die verführerische Vernetztheit der Stadt hervor eineinviertel Stunden mit dem Thalys nach Paris zweieinviertel Stunden mit dem Eurostar in die Innenstadt von London Von Brüssel aus in andere Metropolen aufzubrechen sich mit der Geschwindigkeit einer E-Mail zu bewegen dass die Expats ihre Steuern meistens in ihren Herkunftsländern entrichteten Vom Wohlstand der Entsandten bleibt der Stadt Brüssel nicht viel deren Zentren gentrifiziert und als Wohngegenden begehrt sind ist es in Brüssel fast noch wie in den siebziger Jahren verstopft morgens und abends mit seinem Auto die Straßen und zahlt Steuern im flämischen oder wallonischen Speckgürtel In der Innenstadt und in den an sie angrenzenden Vierteln wie Anderlecht Molenbeek oder Saint Josse ten Noode wohnen die Mit anderen Worten: Die nördlichen und westlichen Quartiere von Brüssel sind im Augenblick arm und liest man ein wenig in „The Brussels Reader A Small World City to Become the Capital of Europe“ den mir Corijn zum Abschied in die Hand drückt Ich möchte mich von der Angst nicht einschüchtern lassen wo ich ohne Weiteres einen Platz in einem Imbiss bekomme der Fischgerichte und Austern anbietet und sonst immer überfüllt ist Ob es wegen des Wetters so leer sei oder wegen der Warnstufe frage ich die Frau hinter der Theke und schäme mich wo bis vor einigen Wochen noch Asylsuchende campierten vorbei an Warenhäusern und einem Getränkegroßmarkt bis zum Upsite-Tower einem 42-geschossigen Gebäude mit komfortablen Wohnungen weiter nördlich führt der Weg nicht weiter auf der einen Seite des Ufers ist nun Molenbeek in denen man Kochbananen und Süßkartoffeln oder indische Ayuverda-Seife kaufen kann koexistieren hier mit einem Laden der Luxusmarke Maison Margiela oder einer Werkstatt für Bilderrahmen wie mir der freundliche Rahmenbauer erklärt Einen meiner bisher schönsten Abende in Brüssel erlebe ich in Molenbeek Ich komme mit einem jungen Syrer ins Gespräch der in Gießen Angewandte Theaterwissenschaft studiert hat weil ich viele von diesen großartigen belgischen Bieren getrunken habe Ob die Normalität und das Feiern zurückkehren in den Läden sieht es fast wieder aus wie immer; als am Donnerstag in der Früh zwei Sicherheitskräfte am U-Bahnhof Yser einen herrenlosen schwarzen Rucksack finden Kürzlich interviewte Zeit Online den Theatermacher Milo Rau der lange in Brüssel für ein Stück über einen IS-Kämpfer recherchiert hat „Ich habe die Rede von Bildung und Chancengleichheit eigentlich immer für ein bisschen hohl gehalten“ „Aber nach meiner Zeit im Banlieue von Brüssel muss ich sagen: Genauso ist es.“ In der Brussels Boxing Academy in der Rue du Boulet scheucht uns unnachgiebig durch die große Halle eine Coverversion des Agitsongs „Comandante Che Guevara“ Sie können nur als eingeloggter taz-User kommentieren. Sie haben noch keinen taz-Account? Registrieren Sie sich hier Informationen zu allgemeinen Moderationskriterien sind in unserer Netiquette zusammengefasst Úgy tűnik nem található semmi ezen a helyen IMPRESSZUM SZERZŐI JOGOK ADATVÉDELEM FELHASZNÁLÁSI FELTÉTELEK © Kövess minket 2022 Kft. - Minden jog fenntartva. Belgiens verlorene Generation Jugendarbeitslosigkeit fehlende Perspektiven und gefühlte Diskriminierung bieten dem Jihadismus einen Nährboden doch niemand übernimmt die Verantwortung für die Misere Drucken Teilen Die meisten Bewohner von Molenbeek sind marokkanischer Herkunft (Bild: Stephanie Lecocq / EPA) Es ist ein Freitag im Mai 1991 In der Brüsseler Gemeinde Forest kontrolliert die Polizei einen jungen Mann maghrebinischer Abstammung Rasch versammeln sich etwa 30 junge Männer vorwiegend marokkanischer Herkunft Übers Wochenende verfolgt ganz Belgien gebannt die Jugendunruhen die sich wie ein Flächenbrand auf mehrere Brüsseler Quartiere ausweiten Bilder brennender Autos und zerborstener Schaufenster flimmern über die Bildschirme Belgien hatte ab den 1960er Jahren Zehntausende von Marokkanern und Türken ins Land geholt als Arbeitskräfte in den Minen und in der Industrie Doch erst mit den Revolten von 1991 realisierte die Bevölkerung wie viele Nachkommen dieser «Gastarbeiter» im Land leben – und dass sich niemand um deren Integration gekümmert hat 25 Jahre später sitzt eine Gruppe Männer unterschiedlichen Alters in einem Tea-Room am Parvis Saint-Jean Baptiste in Molenbeek – jenem Viertel das als Herkunftsort vieler Attentäter von Paris und Brüssel zweifelhaften Weltruhm erlangt hat Der Fragen der aus aller Welt angereisten Journalisten ist der 23-jährige Ahmed aber überdrüssig Eine rechtsextreme Gruppierung hat für Samstag zu einer unbewilligten Kundgebung in Molenbeek aufgerufen Auf den Schutz der Polizei vertrauen die Männer nicht «Wir werden von allen zum Sündenbock gestempelt» Molenbeek ist zu einem Symbol für eine gescheiterte Integrationspolitik geworden Die zweitärmste der 19 Brüsseler Gemeinden ist zwar über weite Strecken ein heruntergekommenes altes Industriequartier aber selbst seine berüchtigtsten Ecken sind keine «No-go-Zonen» Weder treiben hier gewalttätige Gangs am helllichten Tag ihr Unwesen noch findet man die triste Einöde der Pariser Banlieues vor Seinen Ruf als Ghetto hat Molenbeek der kulturellen Uniformität zu verdanken: Die meisten Einwohner sind marokkanischer Abstammung Läden und Halal-Metzgereien oder zwischen den bunten Marktständen wähnt man sich auf einem Souk in Marokko In der Männerrunde am Parvis Saint-Jean Baptiste wird vorab arabisch gesprochen Anders als in französischen Städten sind die Ghettos in Brüssel nicht das Resultat einer ungeschickten Stadtplanung Sie sind vielmehr organisch gewachsen und Ausdruck einer gänzlich fehlenden Stadtplanung die etwa über den gezielten Bau von Sozialwohnungen die Durchmischung hätte fördern können Die Integrationsprobleme beschränken sich längst nicht nur auf Molenbeek In Brüssel spricht man von einem «croissant pauvre» das sich östlich des alten Industrie-Kanals wie ein Halbmond an die Innenstadt anschmiegt in denen die muslimischen Jugendlichen 1991 revoltierten Im «Zentrum West» des Jugendhauses Dbroej in Molenbeek spielen an diesem regnerischen Vormittag nur eine Handvoll Kinder und Jugendliche im Aufenthaltsraum Video-Games und Tischtennis In den Osterferien ist das Zentrum leerer als zu Schulzeiten «Es herrscht kein Mangel an sozialen Einrichtungen» der seit 14 Jahren als Sozialarbeiter in Molenbeek tätig ist dass junge Menschen in die Radikalisierung abgleiten der bereits auf dem Weg zum Jihadisten ist wird von den Sozialarbeitern in aller Regel nicht erreicht Als Hauptprobleme des Quartiers bezeichnet Dubois die Armut sowie die mangelnden Investitionen in die veraltete Bausubstanz Molenbeek gilt als Stadtteil für neue Immigranten und ist für viele eine Durchgangsstation: In den letzten zehn Jahren ist die Bevölkerung um 20 Prozent auf 100 000 Einwohner explodiert die Behörden haben den Überblick über die genaue Zahl der Anwohner verloren Die Kinder und Jugendlichen im «Zentrum West» haben durchaus Chancen Das Jugendhaus Dbroej ist von der flämischen Regionalregierung subventioniert Etwa jede dritte öffentliche Schule in Molenbeek ist niederländischsprachig welche die administrativen Hürden überwinden können versuchen ihre Kinder in eine solche Schule zu schicken Die frankofonen Unterrichtsstätten in den Brüsseler Problemquartieren gelten als «écoles de concentration» – also als Schulen in denen sich die sozialen Probleme konzentrieren Der Lehrplan ist nicht auf Klassen mit fast 100 Prozent Kindern mit Migrationshintergrund ausgerichtet 25 Jahre nach den Jugendunruhen von 1991 ist zwar die politische Integration der Nachkommen muslimischer Einwanderer vollzogen, die erleichterte Einbürgerung ist längst Tatsache. Schlecht steht es aber um die wirtschaftliche Integration. Anne Thomas von der Organisation Actiris die in der Region Brüssel mit der Arbeitsmarktpolitik betraut ist spricht von «Diskriminierungen bei der Anstellung» Für weisse Belgier (im Volksmund «belges de souche») beträgt die Arbeitslosigkeit 11 Prozent Für Brüsseler maghrebinischer Herkunft ist sie dreimal höher Laut Anne Thomas gäbe es im 1,3 Millionen Einwohner zählenden Brüssel genug Jobs doch es fehlt an Arbeitsplätzen für Jugendliche ohne Mittelschulabschluss Für Stellen in der Verwaltung und im Dienstleistungssektor sind Französisch- Niederländisch- und oft auch Englisch-Kenntnisse erforderlich Die Folge: Aus dem ganzen Land pendeln Belgier nach Brüssel zur Arbeit doch wer in der Hauptstadt eine «école de concentration» besucht hat Ganz untätig geblieben ist die Politik nicht Es gibt Kampagnen gegen die Diskriminierung und wer sich bei der Brüsseler Arbeitsmarktbehörde anmeldet In Molenbeek sank die Jugendarbeitslosigkeit zwischen 2014 und 2015 von 38 auf 34 Prozent stellt sich gerne als unbürokratischer Macher dar Er hat im Rotlichtviertel hinter dem Nordbahnhof die Kontrollen für die Schaufenster-Bordelle verschärft auf Empfehlung der Bundesregierung einen Anti-Radikalisierungsbeamten zu ernennen: «Der Kampf gegen die Radikalisierung ist Aufgabe der ganzen Gemeinde.» Kir setzt auf ein Netz von 100 Präventions-Fachleuten die in den Strassen präsent sind und individuellen Kontakt mit den Jugendlichen suchen Die Gemeinde gibt jungen Einwohnern Gratis-Checks für die Mitgliedschaft in Sport-Clubs Und die Strassen werden zweimal pro Tag gereinigt – der Bürgermeister glaubt an die Signalwirkung eines sauberen öffentlichen Raums die den Kampf gegen die Radikalisierung in Saint-Josse begünstigen und sie grenzt ans Europaviertel – was zeigt wie nahe in Brüssel gegensätzliche Strassenzüge mit unterschiedlichster sozialer Struktur beieinanderliegen Zudem ist die Bevölkerung in Saint-Josse heterogener als in Molenbeek: Die eine Hälfte der muslimischen Einwohner ist marokkanischen Unter jungen Türken gibt es praktisch keine Jihadisten Die türkisch-belgische Gemeinschaft gilt als weniger fragmentiert als die marokkanisch-belgische Die Biografien der Jihadisten zeugen von kriminellen Karrieren Diese beginnen oft mit dem Handel von Haschisch der aus dem Rif-Gebirge den Weg nach Brüssel findet wo er von Jugendlichen marokkanischer Herkunft verkauft wird Der belgische Innenminister Jan Jambon hat nun einen neuen Plan der Bundesregierung für die Problemquartiere präsentiert Er beschränkt sich auf die Entsendung zusätzlicher Polizisten Eine Stärkung der kompliziert organisierten Polizei ist nötig doch mehr Repression kann nur Teil einer Antwort sein Im komplexen politischen Gefüge Brüssels obliegt die Prävention den Kommunen die Siedlungs- und die Arbeitsmarktpolitik der Regionalregierung und die Bildungspolitik den frankofonen und flämischen Sprachgemeinschaften In all diesen Bereichen hatten viele Experten schon 1991 Reformen angemahnt Doch die politische Gesamtverantwortung hat nie jemand übernommen Seither ist eine Generation verloren gegangen Mal lädt in diesem September der Verein „Les Amis du Square Armand Steurs“ zu einer Skulpturen-Ausstellung ein Diesmal trägt sie nur den Titel „Sculptures 2022“ statt wie in den Vorjahren „Sculptures Monumentales“ Und tatsächlich sind in diesem Jahr auch einige weniger monumentale Objekte zu sehen Die Ausstellung auf dem kleinen aber schmucken Square Armand Steurs (der in diesem Jahr seinen 90 „Geburtstag“ feiert) zeigt Werke von 24 Künstlerinnen und Künstler* aus verschiedenen Ländern fand die traditionelle Vernissage mit dem Bürgermeister von Saint Josse ten Noode September ist die Ausstellung täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr zu sehen Es gibt einen kostenfreien Katalog zu der Ausstellung In der Regel ist er während der Öffnungszeiten auf dem Square Armand Steurs anzutreffen Oder man fragt einen der “Gardiens de la paix” von denen normalerweise zwei oder drei im Park anwesend sind Der Square Armand Steurs liegt etwas versteckt nahe der Gemeindegrenze zwischen Saint Josse ten Noode und Schaerbeek Mit der Buslinie 61 (Montgomery – Gare du Nord) lässt sich dieser kleine Park ganz einfach finden: Der Bus hält direkt am Square Armand Steurs Die folgende Fotogalerie gibt einen kleinen Einblick in die Ausstellung und will zu einem Besuch animieren Nach dem Besuch gibt es direkt am Park mehrere Möglichkeiten eine Tasse Kaffee oder Tee oder auch ein Bier zu genießen bevor man  wieder in den Bus steigt oder sich zu Fuß auf den Weg macht * Die Namen der Künstlerinnen und Künstler: In den 19 Gemeinden der belgischen Hauptstadtregion leben inzwischen 1,265 Millionen Menschen dann sollten Sie die Lektüre dieses Stücks an dieser Stelle beenden Wer hingegen solcherlei Berührungsängste nicht hat wird in den nachfolgenden Zeilen interessante Einzelheiten zur Entwicklung der Bevölkerungszahl und der demographischen Struktur der Hauptstadtregion und ihres Umlandes aber auch über manche Besonderheit im gesamten Königreich Belgien erfahren Fangen wir mit den 19 Gemeinden der 1989 entstandenen Hauptstadtregion an Wenige Monate nach ihrer Gründung – Anfang 1990 – zählte sie 964.315 Einwohnerinnen und Einwohner 20 Jahre zuvor – 1970 – lebten auf dem gerade einmal 161,4 Quadratkilometer großen Grundgebiet rund 1,075 Millionen Menschen als die Bevölkerungszahl auf 959.318 gesunken war bedingt durch die Zuwanderung aus Ländern außerhalb sowie innerhalb der Europäischen Union besonders nach den Ost-Erweiterungen der Jahre 2004 und 2007 mit der demographischen Entwicklung steil bergauf Februar dieses Jahres 1.265.447 und damit offiziell nochmals gut 100.000 Einwohner mehr erfasst Insgesamt ergab sich innerhalb eines Vierteljahrhunderts eine spektakuläre Zunahme der Bevölkerung um gut ein Viertel Nachlesen lassen sich dieses Entwicklung im offiziellen belgischen Bevölkerungsregister lassen sie keine direkten Rückschlüsse auf die mit dem starken Bevölkerungswachstum einhergehenden gravierenden Probleme in der Hauptstadt zu: die heikle Lage auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt oder die trotz eines deutlichen Ausbaus des Angebots im öffentlichen Nahverkehr zunehmende Belastung vieler Brüsseler Verkehrsadern Drei der 19 Brüsseler Gemeinden können bevölkerungsmäßig als Großstädte angesehen werden Die Gemeinde Brüssel-Stadt knackte jetzt die Marke von 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Dahinter folgten nahezu gleichauf Schaerbeek (130.649) und Anderlecht (130.034) An der 100.000-Marke schnuppern Molenbeek-Saint-Jean (99.668) Am Ende der Brüsseler Bevölkerungsstatistik rangieren die im Nordwesten der Region gelegenen Berchem-Sainte-Agathe (25.721) Ganshoren (25.818) und Koekelberg (23.286) kleinste Gemeinde Saint-Josse-ten-Noode (27.599) sowie das bürgerlich geprägte Watermael-Boitsfort (25.372)im Brüsseler Südosten Koekelberg und Saint-Josse-ten-Noode zählen alle Gemeinden der Hauptstadtregion mehr Frauen als Männer Am höchsten liegt der Frauenanteil in Watermael-Boitsfort mit 53,9 Prozent) und in Woluwé-Saint-Lambert mit 53,3 Prozent Auch die Bevölkerungszahl für das gesamte Königreich ist zuletzt weiter stetig gestiegen – von 11.190.845 Anfang 2015 auf zuletzt Anfang vergangenen Jahres besaßen rund 86,4 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes die belgische Staatsbürgerschaft – davon war gut ein Drittel ausländischer Herkunft Der Anteil der Bürgerinnen und Bürger mit ausländischer Staatsbürgerschaft belief sich zuletzt auf etwa 13,7 Prozent Wer mehr Details zur Bevölkerungsstruktur des Landes erfahren will kann sich stundenlang durch das offizielle Zahlenwerk hindurch wühlen dass der älteste in Belgien lebende Mensch eine in der westflämischen Gemeinde Menen wohnende Dame ist Das höchste Durchschnittsalter der Bevölkerung weist die Küstengemeinde Koksijde mit 56,4 Jahren aus das niedrigste die Brüsseler Gemeinde Molenbeek-Saint-Jean mit 35,8 Jahren Die politischen Grenzen der Hauptstadtregion sind seit 1989 festgezurrt Der Wirtschaftsraum geht dagegen weit über die Brüsseler Verwaltungsgrenzen hinaus So wohnten zuletzt in den an die Hauptstadtregion unmittelbar angrenzenden 17 Gemeinden 423.512 Menschen Und nur wenige Kilometer weiter entfernt sind die Großstadt Löwen (104.912 Einwohner) sowie Aalst (92.370) Mecheln (89.972) und die kleineren Gemeinden Halle (42.922) Wavre (35.688) Waterloo (30.439) sowie Nivelles (29.479) zu finden So leben im Ballungsraum in und rund um die belgische Hauptstadt deutlich mehr als zwei Millionen Menschen Am 13. Oktober hatte der amtierende Bürgermeister Emir Kir bei der Wahl die absolute Mehrheit errungen, so dass er ohne Koalitionspartner regieren konnte. Kir, ein linker Politiker, erlangte im April 2024 eine gewisse Berühmtheit, als er die Polizei vorschickte, um die NatCon, eine Veranstaltung der Konservativen, an der prominente Persönlichkeiten und internationale Staatsführer teilnahmen, nicht stattfinden zu lassen. gegen die Meinungsfreiheit gerichtetes Vorgehen löste weltweit scharfe Reaktionen und Verurteilungen aus und ein Brüsseler Gericht musste Kirs Entscheidung aufheben Nach einer Untersuchung im Anschluss an die Beschwerden beanstandete das Gericht nun die verdächtig hohe Zahl der Stimmrechtsvertretungen die fünfmal höher war als in anderen Gemeinden Darüber hinaus wurden 350 Vollmachten aus verschiedenen Gründen als problematisch eingestuft da der Bürgermeister diese Vollmachten am Wahltag unterschrieben hat Bei anderen Stimmabgaben fehlten angeblich die erforderlichen Unterschriften In einem Wahllokal wurde eine erhebliche Differenz zwischen der Zahl der tatsächlichen Wähler und der Zahl der elektronisch registrierten Stimmen festgestellt ihre Stimme für ihre persönliche Wahl abzugeben Darüber hinaus sollen einige Mitglieder der Partei in den Wahlkabinen anwesend gewesen sein Da die Unregelmäßigkeiten als so groß erachtet wurden dass sie die Verteilung der Sitze im Gemeinderat beeinflussen die mit nur 54 Stimmen keinen Sitz im Stadtrat erringen konnte bezeichnete die Entscheidung des Gerichts als „historisch“ Der Parteivorsitzende Ibrahim Dankus sagte: „Ich freue mich dass das Gericht heute zu unseren Gunsten entschieden hat Dies ist ein Sieg für die Demokratie und wir rufen die Einwohner von Saint-Josse auf sich bei den Neuwahlen wirklich Gehör zu verschaffen.“ Kir schrieb auf Facebook: „Wir prüfen alle Möglichkeiten der Berufung nach der Entscheidung des Gerichts Auf die Stärke unserer Unterstützung durch die Bevölkerung „Vox populi Vox Dei [Die Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes] … der Rest der Geschichte wird mit jedem einzelnen von Ihnen geschrieben werden.“ um die Entscheidung beim Staatsrat anzufechten müssen die Wahlen innerhalb von 50 Tagen wiederholt werden um eine Entscheidung zu treffen; bis dahin bleibt die derzeitige Situation unverändert Während alle anderen Gemeinderäte in Brüssel am 1 behält Saint-Josse seinen 2018 gewählten Rat vorläufig bei die Ergebnisse der Wahl vom Oktober nicht zu validieren gibt es auch eine gerichtliche Untersuchung wegen Wahlbetrugs Sollte Kir im Rahmen dieser Untersuchung eines Fehlverhaltens für schuldig befunden werden könnte er nicht erneut für das Bürgermeisteramt kandidieren Dieser übersetzte Beitrag ist zuerst bei Brussels Signal erschienen Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können in tribalen Gesellschaften keine Seltenheit ist Man sollte den Möchtegern-„Grand Chef“ nicht überhöhen: Bürgermeister der Stadt Brüssel ist Philippe Close Der dargestellte strahlend-protzige Angeber ist einer von 19 (!) Bürgermeistern der Region (!) Brüssel-Hauptstadt mit etwa 27.000 Einwohnern auf 1,14 qkm Er steht für einige Wochen der ärmsten Gemeinde Belgiens vor Dort haben wohl kaum mehr 5 Prozent einen indigen-belgischen Großvater sprich wertgeschätzten Brabant nichts mehr zu tun … Der Ministerpräsident (!) der Region mit 1,2 Einw – also der Chef des ertappten Wahlschwindlers – ist Rudi Vervoort Also alles Sozialisten … Von Letzterem hatte man im Zusammenhang… Mehr als ob die Gemeinde komplett islamisch dominiert ist welche islamische Gruppierung die Oberhand hat Wurde eigentlich arabisch oder persisch als dritte Landessprache in Belgien installiert Ich kenne den Mann und die Hintergründe zu meiner Schande nicht Oder gilt hier das Motto: ich betrüge so lange als würde jemand eine Bank überfallen und erwischt werden darf danach aber den Überfall wiederholen um beim nächsten Mal nicht erwischt zu werden weil er gegen die Betäubung von Tieren beim Schächten war