Die Spannungen zwischen Venezuela und Guyana wegen des rohstoffreichen Esequibo-Streifens haben sich nach den jüngsten Ölförderungen in umstrittenen Gewässern und anhaltenden militärischen Drohungen verschärft
der sich etwa 200 Kilometer vor der Küste der Esequibo-Region befindet
Der 26.800 Quadratkilometer große Stabroek-Block enthält schätzungsweise elf Milliarden Barrel Öl und Gas
die vom US-Unternehmen ExxonMobil betrieben wird
soll die Ölförderung um mehr als 250.000 Barrel pro Tag (bpd) steigern und damit die tägliche Fördermenge auf 900.000 bpd erhöhen
In einer Stellungnahme bekräftigte die venezolanische Regierung ihre Verurteilung der Ölbohrungen in den umstrittenen Gewässern
das von der Regierung Guyanas in Zusammenarbeit mit ExxonMobil vorangetrieben wird
stellt einen Verstoß gegen grundlegende Prinzipien des Völkerrechts dar
die einseitige Maßnahmen in umstrittenen Gebieten ohne vereinbarte Abgrenzung verbieten"
dass Caracas "keine in dieser Region gewährten [Öl-]Konzessionen anerkennt und die beteiligten Unternehmen vor möglichen rechtlichen Schritten warnt"
dass es keine Rechte an "unrechtmäßig" ausgebeuteten Ressourcen anerkennen werde
Darüber hinaus warf die Regierung von Nicolás Maduro Guyana vor, "den regionalen Frieden und die Stabilität rücksichtslos zu gefährden" und gegen das Argyle-Abkommen von 2023 zu verstoßen, das Maduro und sein guyanischer Amtskollegen Irfaan Ali unterzeichnet hatten, um Dialogkanäle zu öffnen (amerika21 berichtete)
das Projekt amerika21 nachhaltig aufzustellen
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dass der Stabroek-Block Teil des Hoheitsgewässers des Landes ist
während Caracas seinen Anspruch auf die nicht abgegrenzten Gewässer aufrechterhält
Jahrhundert schwelende Kontroverse um die 160.000 Quadratkilometer große Region Esequibo flammte 2015 wieder auf
nachdem ExxonMobil in den umstrittenen Hoheitsgewässern große Offshore-Ölvorkommen entdeckt hatte
bis 2027 bis zu 1,2 Millionen Barrel pro Tag zu fördern
dass das Genfer Abkommen von 1966 nach wie vor der einzige Mechanismus zur Lösung des Gebietsstreits ist
während Guyana an einem Urteil von 1899 festhält
das das Gebiet seinem ehemaligen Kolonialherren
Im Jahr 2018 beantragte Guyana die Einschaltung des Internationalen Gerichtshofs (IGH)
humanitäre Übungen und Beschaffungen im Verteidigungsbereich
Die verstärkte militärische Partnerschaft zwischen Großbritannien und Guyana folgt auf eine zunehmende
von den USA geförderte Militarisierung in der Region
insbesondere durch gemeinsame Militärmanöver der guyanischen Streitkräfte und des US-Südkommandos
Während eines kürzlichen Besuchs in Georgetown warnte US-Außenminister Marco Rubio Venezuela vor möglichen militärischen Maßnahmen im Falle einer Konfrontation mit Guyana oder ExxonMobil
"Es wird ein sehr schlechter Tag für das venezolanische Regime werden"
dass die US-Marine ihre Fähigkeit "überall auf der Welt zu sein" unter Beweis gestellt habe
Washington hat indes seine Unterstützung für die Aktivitäten von ExxonMobil in Esequibo bekräftigt und seine diplomatischen Beziehungen zu den guyanischen Behörden verstärkt
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In Stabroek bei Antwerpen hat sich ein Landwirt auf die Anpflanzung von Tulpen verlegt. Und diese Tulpen haben offenbar eine enorme Anziehungskraft, den täglich stehen Leute an den Feldern, die dieses bunte Blumenmeer fotografieren. Inzwischen werden hier auch Kommunionsfotos von Kindern gemacht.
Landwirt Peter Costermans aus Stabroek im Norden von Antwerpen begann seine Tulpenzucht, nach dem ihn ein niederländischer Züchter darum gebeten hatte, für ihn anzupflanzen. Inzwischen aber war er selbst schon daran interessiert, das mal zu versuchen: „Die Niederländer sind ständig auf der Suche nach neuen Feldern. Man hat eine Zuchtrotation von 7 Jahren. Dann muss der Boden erneuert werden. Dann ist ein neues Gebiet was Feines…“
Die Tulpen von Costermans blühen gut und sogar besser, als er und sein niederländischer Partner erwarteten: „Jetzt kommt das Wichtigste: So viele Blumen wie möglich zu ernten.“ Wenn die Ernte dieses Jahr klappt, pflanzt er nächstes Jahr auf einem anderen Feld wieder Tulpen, aber dann in anderen Farben als Rot und Gelb.
Manchmal stehlen Leute, die hier vorbeikommen, Tulpen von dem Feld, doch das ist eine Straftat. Man darf die Blumenpracht genießen, doch seine Tulpen soll man im Laden kaufen: „Die meisten Leute respektieren das aber und kommen nur zum Fotografieren hierher. Das ist positiv. Ich habe auch viele Anfragen für Kommunionsfotos.“
Ölrausch in Guyana: wie sich die Welt auf eines der kleinsten Länder in Lateinamerika stürzt Mit 15 Milliarden Liter Öl vor der Küste will Guyana geopolitisch eine grössere Rolle spielen
6 min Hören Drucken Teilen Einwoher warten am Stabroek Market in der Hauptstadt Georgetown auf eine Fähre
die sie über den Demerara-Fluss transportiert
Matias Delacroix / AP Guyana ist ein Land im Norden Südamerikas
etwa doppelt so gross wie Deutschland und hat kaum mehr Einwohner als Luxemburg
Das Parlament Guyanas besteht aus ehrenamtlichen Abgeordneten
der Staatsgerichtshof tagt in einem Holzhaus
Die Hauptstadt Georgetown hat gerade einmal 200 000 Einwohner
Auf einem Gruppenfoto der lateinamerikanischen Staatspräsidenten hätte ihn bis vor kurzem kaum jemand erkannt
Doch das hat sich geändert: Im vergangenen Jahr besuchte ihn US-Aussenminister Antony Blinken
Chinas mächtiger Präsident Xi Jinping lud Ali nach China ein und warb für eine Partnerschaft «auf Augenhöhe»
Grund für die neue Wertschätzung sind die 15 Milliarden Liter Öl
die vor der Küste des Karibikstaates lagern
Seit fünf Jahren fördert der amerikanische Konzern ExxonMobil dort Öl
Doch in drei Jahren soll Guyana so viel Öl fördern wie Katar heute
nach Brasilien und Mexiko wäre es dann der drittgrösste Erdölproduzent Lateinamerikas
In Guyana hat mit der Entdeckung des Erdöls ein Wettlauf der Nachbarländer
der Staaten mit globalen Ambitionen und der Weltmächte begonnen
Und Guyana will am grossen Tisch der Weltpolitik mitreden
einen regionalen Konflikt aus Kolonialzeiten
um von seiner miserablen Regierungsbilanz abzulenken
Seit der Unabhängigkeit beansprucht Venezuela zwei Drittel des Territoriums Guyanas für sich
Nun hat Maduro die Provinz Essequibo zu einem venezolanischen Bundesstaat erklärt
Entsprechend sensibel reagieren die USA auf die Drohgebärden vor ihrer Haustür
Nach den Drohungen Maduros flog ein US-Kampfjet Manöver über Georgetown
Guyanas Militär wäre einem Angriff Venezuelas schutzlos ausgeliefert
Die Regierung in Georgetown will nun in Rüstung investieren
Gemeinsame Manöver mit den US-Streitkräften sind geplant
Für die USA ist das Ölland Guyana ein interessanter Partner: Guyana ist dabei
westlicher Öllieferant zu werden – und könnte damit Venezuela ersetzen
Venezuela verfügt zwar über die grössten Ölreserven der Welt
Doch seine Ölindustrie ist wegen Maduros Wahlbetrügereien seit 2017 mit Sanktionen belegt
Wegen Korruption und Misswirtschaft fördert sie zudem nur noch einen Bruchteil der früheren Produktion
Georgetown wäre auch als US-Militärbasis in der Karibik prädestiniert
Von dort aus könnten die USA die Aktivitäten linker Diktaturen wie Kuba
den Drogenhandel oder die Flüchtlingsströme aus Lateinamerika in Richtung Norden genauer beobachten
Doch die USA haben bereits deutlich gemacht
dass sie wegen der strategischen Nähe zu Guyana bei illegalen Aktivitäten nicht wegschauen werden
Vor wenigen Wochen haben die USA harte Sanktionen gegen den reichsten Unternehmer Guyanas verhängt
Die Unternehmerfamilie Mohamed ist als Zulieferer und lokaler Partner von ExxonMobil immens reich geworden
Repräsentant von Transparency International
dass auch die finanzielle Unterstützung der Hamas durch die Mohamed-Familie ein Grund für die Sanktionen sein könnte
Gegenwärtig ist Guyana in Südamerika logistisch weitgehend isoliert
Brasilien plant und finanziert mit Guyana eine Strassenverbindung durch den Regenwald in die Karibik
Brasilien hat sonst keine Verbindung nach Norden
Damit hätte Brasilien Zugang zu einem Tiefseehafen in der Karibik
Die Brasilianer könnten künftig für den lokalen Markt und den weltweiten Export Agrarprodukte
Fleisch und Elektroartikel aus der Freihandelszone der Amazonasmetropole Manaus nach Guyana bringen
Die Regierung Guyanas erhofft sich davon eine bessere Versorgung und niedrigere Lebensmittelpreise
Zudem hat sie mit Brasilien Joint Ventures im Agrarbereich geschlossen
Brasilien ist auf diesem Gebiet weit fortgeschritten
Die Regierung Guyanas will zudem das dünn besiedelte Landesinnere entwickeln
Der Grossteil der Bevölkerung lebt an der Küste
Wie überall in Lateinamerika baut China auch in Guyana seinen wirtschaftlichen und politischen Einfluss schnell
So ist der staatliche Ölkonzern China National Offshore Oil mit 25 Prozent an dem von ExxonMobil kontrollierten Ölkonsortium beteiligt
Im Gegensatz zu Exxon wird der chinesische Konzern jedoch kaum wegen Umweltrisiken oder möglicher Korruption kritisiert
Im Detailhandel Guyanas findet landesweit ein struktureller Eigentümerwechsel statt
viele Eigentümer haben an Chinesen verkauft
In Georgetown haben chinesische Investoren gerade ein grosses Einkaufszentrum mit Hotel und Casino gebaut
das vor allem von Chinesen frequentiert wird
Aufgrund ineffizienter Einwanderungskontrollen fehlen verlässliche Daten zur Zuwanderung
Neben Chinesen sollen vor allem Einwanderer aus Brasilien
Auch Indien erhofft sich einen politischen und wirtschaftlichen Einfluss in Guyana
Als Grossbritannien die Kolonie 1814 per Vertrag von den Niederlanden übernahm
holten die Engländer Vertragsarbeiter aus Indien ins damalige Britisch-Guayana
Zuvor bestand die Bevölkerung vor allem aus versklavten Afrikanern
Die Kolonialmacht spielte die beiden Volksgruppen gegeneinander aus
Die Konflikte zwischen Afro-Guyanern und Indo-Guyanern bestimmen bis heute die Politik
Der indischstämmige Präsident Ali gehört der von Indo-Guyanern dominierten People’s Progressive Party an
Die oppositionelle People’s National Congress ist die Partei der Afro-Guyaner
Mit dem indischstämmigen Ali kommen verstärkt indische Firmen und Politiker nach Guyana
dem Emirat Katar den roten Teppich auszurollen
aber gleichzeitig ein Muslim in einer von Hindus dominierten Partei
Ali will Guyana nach dem Vorbild Katars entwickeln
Tatsächlich gibt es Ähnlichkeiten zwischen den beiden Staaten: Bei einer ähnlichen Bevölkerungszahl werden die Öleinnahmen bald gleich hoch sein
Auch Guyana wird wie Katar eine aktive Einwanderungspolitik betreiben müssen
um die Wirtschaft weg vom Öl zu diversifizieren
Für das zunehmend weltpolitisch ambitionierte Katar ist eine enge Kooperation oder ein Verbündeter auf einem anderen Kontinent
Auch Europa hätte gerne einen Alliierten und Wertepartner in Südamerika
Guyana bietet sich dafür aus zwei Gründen an: Präsident Ali ist weltpolitisch ambitioniert – und Demokrat
Er will Guyana als Demokratie positionieren
die weltweit führend im Regenwaldschutz ist
Das Land will bis 2030 30 Prozent seiner Fläche vor Abholzung schützen und hat sich zu Netto-Null-Emissionen verpflichtet
Die Emissionen des geförderten Öls werden bei dieser Rechnung den Verbraucherländern zugerechnet
Für Europa ist es angesichts der krisenhaften Zustände in vielen Demokratien weltweit und des nachlassenden Einsatzes der Staaten für den Klimaschutz wichtig
Der Einfluss Europas in Guyana beruht weniger auf Investitionen oder militärischer Stärke als auf der Anerkennung des Landes in Europa
Doch gute Beziehungen zu Europa sind nicht garantiert
Die hohe Korruption und eine möglicherweise zunehmend autoritäre Regierung stehen den Beziehungen im Wege – und könnten Guyana in die Arme neuer Freunde wie China oder Katar treiben
Guyana wird zum Einfallstor nach Südamerika für neue weltpolitische Akteure
die bisher in der Region kaum vertreten waren
Ob sie oder die bisher dominierenden Mächte sich in Guyana durchsetzen
wird die lokale Politik und die Aussenwahrnehmung Südamerikas in der Welt verändern
politisch und wirtschaftlich eng mit Südamerika verbunden
desto schwächer werden die traditionellen Verbindungen über den Atlantik
Erdöl-Pumpstation an der Via Auca in Ecuador
Der Ölboom in dem südamerikanischen Atlantikstaat Guyana nimmt weiter an Fahrt auf
Die Regierung der 780.000-Einwohnernation erteilte dem US-Erdölmulti ExxonMobil am vergangenen Wochenende die Erlaubnis zur Erschließung und Ausbeutung eines neuen Offshore-Öl- und Gasfelds vor der Küste
berichtet die Nachrichtenagentur AP am Montag, 4
Am darauffolgenden Montag erklärte das weltweit zweitgrößte Erdöl-Unternehmen
es werde zehn Milliarden Dollar in das Vorhaben investieren
Am Sonntag hatten guyanische Behörden die Fördergenehmigung für das Yellowtail-Erdölfeld im sogenannten Stabroek Block im Guyana-Becken bekannt gegeben
In einer anschließenden Mitteilung begrüßte ExxonMobil die "erfolgreiche Partnerschaft" mit der Regierung von Präsident Irfaan Ali von der linksgerichteten Peoples Progressive Party (PPP)
Der Erdölriese erhofft sich im Feld eine Produktion von bis zu 250.000 Barrel pro Tag
Für die Firma mit Sitz im texanischen Irving ist es bereits das vierte Ölfeld
Das Yellowtail-Projekt soll ab 2025 sprudeln
Der Stabroek-Block ist ein 26.800 Quadratkilometer großes Offshore-Gebiet
der US-amerikanischen Hess Corporation und der China National Offshore Oil Corporation (CNOOC)
dem drittgrößte Mineralölkonzern der Volksrepublik China kontrolliert wird
2015 wurden vor Guyanas Küste 10 Milliarden Barrel förderbares Öl und Gas entdeckt
ein Zehntel der konventionellen Ölfunde der Welt
Firmen aus Kanada beuten die zwei Blöcke Corentyne and Demerara aus
Umweltschützer befürchten durch den Förderboom in der ehemals britischen Kolonie Meeresschäden durch austretendes Öl
Auch eine Verschärfung der Klimakrise und eine ungleiche Verteilung der Erdöleinnahmen stehen in der Kritik
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Sollte das Schiedsverfahren zugunsten von Hess und Chevron ausgehen
könnte der Deal abgeschlossen werden – insofern zusätzlich die behördlichen Genehmigungen erteilt würden
Branchenkenner sehe eine Zustimmung durch die Wettbewerbshüter derweil..
Vielleicht haben Sie es auch in den Medien gelesen: Der zweitgrößte Ölkonzern der USA
will den kleineren Konkurrenten Hess für rund 53 Milliarden USD schlucken
Nun haben die Aktionäre von Hess dem Deal zugestimmt
Trotzdem: Die geplante Übernahme ist extrem heikel und könnte tiefe Gräben in der US-Ölindustrie schaffen
vor allem mit Blick auf den Branchenprimus Exxon Mobil
Doch der Reihe nach: Auf der folgenden Karte sehen Sie die Aktivitäten von Hess in den USA, Thailand/Malaysia sowie nicht zuletzt in Surinam und Guyana:
Quelle: Hess (https://www.hess.com/operations/operations-map)
Besonders heikel ist das Engagement in Guyana
das laut Branchenkennern der entscheidende Grund ist
warum sich Chevron überhaupt für Hess als Übernahmeziel entschieden hat
Hess ist vor der Küste des südamerikanischen Landes am sogenannten Stabroek-Block beteiligt
Dabei handelt es sich um ein 6,6 Hektar großes Ölfeld mit entdeckten und förderbaren Ressourcen von mehr als 11 Milliarden Barrel Öläquivalent (Öl + Gas)
Hinzu kommt ein Explorationspotenzial von etlichen Milliarden Barrel
Stabroek ist bereits in Betrieb – allerdings nur die ersten drei Phasen des Projekts
Die volle Inbetriebnahme ist derzeit für 2027 geplant
25 % entfallen auf den chinesischen Ölkonzern CNOOC und 45 % auf den US-Primus Exxon Mobil
der zugleich der Betreiber des Offshore-Ölfelds ist
Die Beteiligung in Guyana ist das mit Abstand wachstumsstärkste Asset von Hess
Für das erste Quartal 2024 hatte der Öl-Player kürzlich einen überraschend guten Gewinn präsentiert
der auch auf die kontinuierliche Steigerung des Outputs von Stabroek zurückzuführen ist
Demnach wuchs der Produktionsanteil von Hess in Guyana um satte +70 % auf 190.000 Barrel pro Tag
Insgesamt förderte das Unternehmen im Auftaktquartal 476.000 Barrel Öläquivalent
Doch eben dieses Wachstumspotenzial in Guyana sorgt aktuell für dicke Luft in der Ölbranche
dass sie ein Vorkaufsrecht für die 30-prozentige Beteiligung von Hess an Stabroek hätten
Diese Vereinbarung sei bei der Gründung des Konsortiums festgelegt worden
Der US-Ölprimus hatte deshalb bereits im März bei der Internationalen Handelskammer in Paris ein Schiedsverfahren angeregt
Chevron und Hess hingegen weisen das von CNOOC und Exxon angeführte Vorkaufsrecht zurück
dass die Vereinbarung zwischen den Konsortiumspartnern juristisch nicht gegen eine Fusion mit Hess eingesetzt werden könne
wie das Schiedsgericht am Ende entscheiden wird
Was klar ist: Die geplante Übernahme von Hess durch Chevron wird sich durch den Streit in die Länge ziehen und 2024 wohl nicht mehr über die Bühne gehen können
Ursprünglich war ein Abschluss im ersten Halbjahr 2024 vorgesehen
Branchenkenner sehe eine Zustimmung durch die Wettbewerbshüter derweil als wahrscheinlich an
Sollte das Schiedsgericht aber Exxon Mobil zustimmen
Der Grund: Sollte Chevron trotz Niederlage eine Transaktion forcieren
müssten die Assets von Hess in Guyana vorher abgetrennt werden
Hess würde dann entweder ein eigenständiges Unternehmen bleiben
dessen Portfolio nur aus der Beteiligung an Stabroek bestände
Oder zum Beispiel Exxon Mobil würde sich den Restanteil von Hess einverleiben
Tatsächlich kursiert bei Exxon laut Medienberichten derzeit die Hoffnung
dass man die lukrative Beteiligung in Guyana dem Erzviralen Chevron praktisch vor der Nase wegschnappen könnte
Chevron könnte daher nach einer krachenden Niederlage vor Gericht von seinen gesamten Übernahmeambitionen absehen
auch wenn dies möglicherweise mit finanziellen Entschädigungen einhergehen würde
Ohne die wachstumsstarken Assets in Guyana könnte die Attraktivität von Hess schlicht nicht groß genug sein
um eine Übernahme vor den Aktionären zu begründen
Einige Chevron-Investoren hatten vor kurzem auf der Hauptversammlung bereits auf das hohe Risiko hingewiesen
das der Konzern durch den Streit mit Exxon auf sich lade
Die kritischen Stimmen blieben auf dem Aktionärstreffen allerdings in der Minderheit
Als Anleger können Sie aus dem neusten Konflikt zwischen Chevron und Exxon Mobil auch eine interessante Erkenntnis mitnehmen: Dass die beteiligten Konzerne so erbittert praktisch um jeden Tropfen Öl kämpfen
untermauert die Bedeutung des fossilen Rohstoffs als Wachstumstreiber der Branche und damit auch als Motor der Weltwirtschaft
Die großen US-Ölkonzerne investieren eben nicht massiv in erneuerbare Energien
sondern pumpen Milliardensummen in Öl und Gas
Damit entsprechen die Big Player zumindest in Teilen der politischen Agenda des Weißen Hauses
Denn: Auch unter US-Präsident Joe Biden boomen die fossilen Rohstoffe
Aktionärsrenditen und Produktionsquoten der großen US-Ölkonzerne unter der Biden-Administration massiv gestiegen
Diese wuchsen gar deutlicher als im Bereich der erneuerbaren Energien
die von Biden öffentlichkeitswirksam unterstützt werden
Der Grund: Öl und Gas sind nach wie vor unersetzbare Energieträger
die noch sehr viele Jahre dringend gebraucht werden
um die Wirtschaft am Laufen zu halten – trotz Energiewende
Sollte im November gar Donald Trump zum nächsten Präsidenten gewählt werden
könnte sich das Umfeld für Big Oil in den USA noch weiter verbessern
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Die meisten südamerikanischen Volkswirtschaften sind in diesem Jahr nur schleppend gewachsen
Doch Guyana ist ein Ausreißer – sowohl in der Region als auch weltweit
im Jahr 2022 die höchste BIP-Wachstumsrate der Welt zu erreichen – sagenhafte 57,8 Prozent -
und das dank der stetig steigenden Produktion eines Offshore-Feldes
in dem ExxonMobil 2015 auf Öl gestoßen ist
bis das Unternehmen den Pumpbetrieb in dem Gebiet aufnahm
das erst im Dezember 2019 die ersten Barrel Öl produzierte
dass die Tagesproduktion des Landes von derzeit rund 360.000 Barrel pro Tag bis 2027 auf rund 1 Million Barrel pro Tag ansteigen und damit Kuwait als Land mit der höchsten Pro-Kopf-Erdölförderung weltweit ablösen dürfte
Seitdem wird die Politik des Landes von der Frage beherrscht
dass Guyana ohne angemessene Schutzmaßnahmen dem sogenannten Ressourcenfluch zum Opfer fallen würde
dass ein Überfluss an natürlichen Ressourcen Länder davon abhält
andere Sektoren zu entwickeln und Umstände schafft
Im Jahr 2016 stimmten die Regierungsbehörden einer Vereinbarung mit ExxonMobil und Partnerfirmen zu
die Guyana einen ungewöhnlich geringen Anteil an den Gewinnen aus einem erdölreichen Explorationsgebiet namens Stabroek-Block zuweist
„Es ist die günstigste Regelung [für Ölgesellschaften]
die ich je in der Branche gesehen habe“
Fellow am Center on Sustainable Investment der Columbia University und ehemaliger Finanzchef von Chevron
Die Unternehmen zahlen vierteljährlich eine Lizenzgebühr in Höhe von zwei Prozent der Einnahmen aus dem in dem Block geförderten Öl an die Regierung
Sie dürfen 75 Prozent dieser Einnahmen für die Begleichung ihrer früheren und laufenden Explorationskosten verwenden
der Rest wird hälftig zwischen den Unternehmen und dem Staat aufgeteilt
bevor sie die Gewinne an die Regierung abführen
die Vereinbarung entspreche Vereinbarungen in anderen Ländern in einem so frühen Stadium der Ölexploration
Die Unzufriedenheit über die Art und Weise
wie die überwiegend von Afro-Guyanern unterstützte Regierung Guyanas Ölverträge handhabte
so die guyanische Journalistin Kiana Wilburg gegenüber Foreign Policy
Jetzt reagiert die weitgehend von Indoguanern unterstützte Regierung
indem sie ihre vorläufigen Bedingungen für eine neue Versteigerung von Ölpachtverträgen anpasst
die letzte Woche begonnen hat und bis Mai laufen wird
Die zu versteigernden Gebiete liegen zwischen dem Stabroek-Block und der Küstenlinie
Der Regelentwurf sieht eine 10-prozentige Lizenzgebühr für die Regierung vor
legt den Anteil der Kostendeckung an den Einnahmen auf 65 statt 75 Prozent fest und führt eine 10-prozentige Körperschaftssteuer ein
Nach der Kostendeckung werden die Gewinne weiterhin 50:50 geteilt
Ende 2021 richtete die Regierung Guyanas mit den Öleinnahmen einen Staatsfonds ein und genehmigte kurz darauf Pläne zur Verwendung fast aller seiner damaligen Bestände
Nach eigenen Angaben hat die Regierung rund 600 Millionen Dollar aus dem Fonds in den Haushalt 2022 eingestellt
der um 44,3 Prozent höher ausfallen soll als der des Vorjahres
„In Gesprächen mit mehreren jungen Menschen ist ein Optimismus hinsichtlich ihrer Zukunft in Guyana zu spüren
statt des jahrzehntelangen Zynismus und des überwältigenden Drangs zur Abwanderung“
schrieb die Redaktion von Guyana’s Stabroek News im Juli über die Auswirkungen des Ölbooms auf den lokalen Arbeitsmarkt
Oppositionspolitiker und investigative Reporter im Land die Regierung – bisher mit wenig Erfolg – dazu gedrängt
offener und systematischer über die Art und Weise zu berichten
„Idealerweise sollten die Erlöse darauf ausgerichtet sein
die Wirtschaft weg von Öl und Gas zu lenken
wenn die Industrie … [abgebaut werden muss]
eine qualitativ hochwertige Produktion sowie Finanz- und Technologiedienstleistungen im Vordergrund stehen werden“
schrieb die Stabroek News in einem Leitartikel im April
Im Juli veröffentlichte sie eine Strategie für eine kohlenstoffarme Entwicklung
die auch Investitionen in die Erhaltung der Wälder
den Tourismus und den nachhaltigen Wohnungsbau vorsieht
Die Bedingungen der neuesten Verträge in Guyana könnten sich noch ändern
dass die neuen Vertragsentwürfe insofern ungewöhnlich seien
als sie keine Bestimmungen für Zeiträume enthielten
Eine solche Klausel könnte hypothetisch während eines Ölpreisanstiegs wie dem nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar greifen und den Anteil Guyanas an den Erlösen erhöhen
so gibt es trotz der Entdeckung im Jahr 2015 immer noch viele Grundlagen der Branche
die vielen Bürgern nicht vollständig bekannt sind“
Sie hat sich in das Thema eingearbeitet und moderiert eine Sendung bei Kaieteur Radio mit dem Titel Guyana’s Oil and You
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