An den vergangenen Wochenenden hat europaweit der alljährliche “Tag des Offenen Denkmals” stattgefunden September die Villa Steuts in Tervuren (Brusselsesteenweg 151) für die Öffentlichkeit zugänglich Die 1927 im Cottagestil errichtete Villa hatte im Jahr 1996 der – inzwischen pensionierte – deutsche EU-Beamte Detlev Boeing erworben Seither hat er mit viel Engagement dieses architektonische Kleinod hergerichtet das in ungewöhnlicher Weise Elemente des Jugendstils und der Art Déco vereinigt Erbaut wurde das Haus vom belgischen Bauunternehmer Joseph Steuts nach Plänen der Architekturwerkstatt Henri Jacobs Vater und Sohn in Schaerbeek. Vater Jacobs ist bekannt als “der” Schulbaumeister in Brüssel und Brabant; von ihm stammen zahlreiche Schulbauten im Jugendstil, wie etwa die denkmalgeschützte Groupe Scolaire Josaphat/École Industrielle in Schaerbeek (eingeweiht im Jahr 1907) Die Besonderheiten des Ensembles “Villa Steuts” werden in der Broschüre beschrieben die zum diesjährigen “Open Monumenten Dag” (OMD) in der Gemeinde Tervuren erstellt wurde Die Mischung von Jugendstil und Art Deco ist ungewöhnlich denn eigentlich sind beide Stile gegensätzlich: während der Jugendstil durch vielfältige Ornamente geprägt ist die vom Kubismus und afrikanischen Einflüssen inspiriert sind Nach dem Ersten Weltkrieg machte sich der Übergang zu der schlichteren Architektur des Art Déco in der Arbeit von Henri Jacob senior bemerkbar wahrscheinlich unter dem Einfluss seines Sohnes Der Art Déco-Stil passt zu traditionellen Bauformen wie dem Landhaus; Merkmale sind etwa überhängende Dächer  viele Erker sowie Anbauten mit Balkonen oder Dachloggien Die Fassaden der Villa Steuts sind durch geometrische Formen geprägt weisen aber vielfältige dekorative Elemente auf Das Gebäude ist also ist ein gutes Beispiel für den Übergang von der einen Stilrichtung zur anderen Auch im Inneren ist der ursprüngliche Zustand wieder erkennbar. Bei den stündlichen Führungen wurde auch an die kulturelle Vergangenheit des Gebäudes erinnert. Am Ende jeder Führung gab es für die Teilnehmer ein 15-minütiges musikalisches Liveprogramm: die Sopranistin Aneta Todorova sang, begleitet von Sarah Waterman am Flügel, Arien von Donizetti und Offenbach In den vierziger und fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatten die damaligen Eigentümer der Brüsseler Patissier Guillaume Buol und seine Frau eine Schweizer Ballett- und Klavierlehrerin beherbergt die Mädchen aus Tervuren Unterricht gab und kleine Aufführungen in der Villa organisierte Wer in diesem Jahr keine Gelegenheit hatte Die Organisatoren des OMD in Tervuren legen für jedes Jahr einen anderen Themenschwerpunkt fest and website in this browser for the next time I comment Δdocument.getElementById( "ak_js_1" ).setAttribute( "value" This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed. etwas Neues zu beginnen: zahnärztliche Sekretärin/ Assistentin in deutschsprachiger Zahnarztpraxis gesucht Zahnärztliche Assistentin Sekretärin gesucht 25 made by c-7 .css-y4bre2{display:block;height:auto;width:100%;}.js .css-y4bre2{cursor:pointer;}.css-1hdpxq{-webkit-align-items:center;-webkit-box-align:center;-ms-flex-align:center;align-items:center;background-color:rgb(255 #fff);display:-webkit-box;display:-webkit-flex;display:-ms-flexbox;display:flex;height:inherit;-webkit-box-pack:center;-ms-flex-pack:center;-webkit-justify-content:center;justify-content:center;-webkit-transform:translateY(100%);-moz-transform:translateY(100%);-ms-transform:translateY(100%);transform:translateY(100%);-webkit-transition:-webkit-transform 600ms cubic-bezier(0.23 1);transition:transform 600ms cubic-bezier(0.23 #fff);padding:8px 12px 0;color:var(--sz-basic-text-color-primary #29293a);font-family:'SZSansDigital','Neue Helvetica','Helvetica',sans-serif;font-size:0.875rem;line-height:1.5;}.css-1vyk908 p{display:inline;}.css-1vyk908 small{color:var(--sz-basic-text-color-secondary #71737f);}.css-1vyk908 small{display:block;}.css-1vyk908 a{border-bottom:1px solid var(--sz-basic-text-color-primary #29293a);color:var(--sz-basic-text-color-primary #29293a);padding-bottom:2px;-webkit-text-decoration:none;text-decoration:none;-webkit-transition:border-bottom 150ms ease-in-out;transition:border-bottom 150ms ease-in-out;}.css-1vyk908 a:focus,.css-1vyk908 a:hover{border-bottom-color:transparent;}Joseph Coosemans "Spaziergang im Kempen" Deren Landschaften erinnern teilweise ans Dachauer Moos Entstanden ist die Schau im europäischen Geist als internationale Kooperation Von Gregor Schiegl Als 1866 mal wieder eine Ausstellung in einem Brüsseler Salon anstand versah Hippolyte Boulenger seine Arbeit mit dem Zusatz "Elève de l'école de Tervuren" "Seine Notiz auf der Bildrückseite hat er möglicherweise mit einem Lächeln im Gesicht vermerkt" schreibt Wim Scheere vom 1987 gegründeten Kunstverein "De Vrienden van de School van Tervuren" Von dieser "Schule" hatte bis dahin keiner je gehört Heute kann sich die 20 000 Einwohner zählende Stadt vor den Toren Brüssels mit dem Titel "belgisches Barbizon" schmücken und die Dachauer Gemäldegalerie mit einer neuen Ausstellung: "Tervuren Die Schau ist ihr quasi in den Schoß gefallen aufgrund einer merkwürdigen Verkettung von Zufällen Die Freunde der Schule von Tervuren spielen darin eine nicht unmaßgebliche Rolle die Industrialisierung machte die Städte zu lärmenden wenn ein Gasthaus in der Nähe war wie in Tervuren In der Herberge "Au renard" wurde über die neuen Wege der Kunst diskutiert war die erste bedeutende europäische Künstlerkolonie aber ihr Ruf schallte auch nach Belgien: "La nature notre seul maître." Auch in der "Schule von Tervuren" war die Natur nun die einzige Lehrmeisterin Es war eine Abkehr von der akademischen Malerei der freie künstlerische Ausdruck stand jetzt im Vordergrund die für ihre Bilder die ansprechendsten Szenen und Lichtstimmungen suchten Bei den Kunstschauen wurden die Arbeiten der Freilichtmaler aus Tervuren anfangs oft noch aussortiert oder landeten in Ecken zu eigenwillig erschien dem Publikum der neue Stil Boulenger ist dafür selbst das beste Beispiel Obgleich Vertreter der ersten der drei Künstlergenerationen in Tervuren erkennt man in seinen Bildern eine für die Zeit bemerkenswerte Freiheit im Ausdruck manche wirken für ihre Zeit schon unerhört modern Das Ölgemälde "De Voer bei Tervuren" von 1874 zeigt das Flüsschen Voer Mit Details hat der Künstler sich nicht lange aufgehalten Wiesen und Wald sind mit kräftigen Pinselstrichen aufs Holz gemalt das Schwarz modellieren den Raum aus hellen und dunklen Farbflächen Mag das in kurzer Zeit gefertigte Bild auch arm sein an Details der Ausdruck und die Lichtstimmung sind unheimlich intensiv teils auch für den Expressionismus prägend sind wie man sie früher auch im Dachauer Moos fand darüber ein weiter Himmel mit Wolken wie aus braunem Rauch sagt die Kunsthistorikerin Elisabeth Boser sie ist seit mehr als drei Jahrzehnten Chefin der Dachauer Galerien und Museen und hat die aktuelle Ausstellung zusammen mit den "Vrienden van de School van Tervuren" zusammengestellt verschattete Ton der Bilder ist in der künstlerischen Tradition begründet "was den Einfluss der holländisch-flämischen Malerei des 17 wie Elisabeth Boser im Katalog zur Ausstellung schreibt In der zweiten Generation zeigt sich dann schon der allmähliche Übergang zum Impressionismus der in der dritten Generation dann immer stärker in den Vordergrund tritt Ein schönes Beispiel für diesen Impressionismus belgischer Prägung ist Guillaume Vogel Wie er mit Licht und Farbe seine "Ansicht der Marienkirche in Schaarbeek" auf die Leinwand bringt von erdfarbenem Licht durchtränkte Panorama entfaltet seine ganze Tiefenwirkung und subtile Feinheit erst Erwähnung verdient an dieser Stelle auch Joseph Coosemans dessen Bilder sogar Vincent van Gogh in einem Brief an seinen Bruder Theo lobte Coosemans gelangte als Quereinsteiger in die Kunstszene Eigentlich war er zuständig für die Postkutschenverbindung zwischen Brüssel und Tervuren der als Begründer der Künstlerkolonie Tervuren gilt erkannte sein zeichnerisches Talent und ermutigte ihn Coosemans hängte seinen Postkutschen-Job an den Nagel und betätigte sich fürderhin als Maler Von ihm ist eines der schönsten Bilder dieser Ausstellung zu sehen eine von warmem Herbstlicht durchflutete Waldszene Von der Postkutsche aber nun zur Straßenbahn wie die Ausstellung ihren Weg nach Dachau gefunden hat: Salvatore De Meo ehemaliger Bürgermeister von Dachaus Partnerstadt Fondi Weil die Partnerschaft mit der italienischen Stadt seit 25 Jahren besteht es also einen runden Geburtstag zu feiern gibt lud er im Januar seinen Nachfolger sowie Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann zu sich nach Brüssel ein Weil Hartmann seit knapp zwei Jahren auch Präsident von Euroart ist dem 46 ehemalige Künstlerkolonie aus zwölf Ländern angehören erschien ihm die Gelegenheit günstig für einen Abstecher nach Tervuren weil es "sich zu Brüssel verhält wie Dachau zu München" wie der OB bei der Eröffnung der Ausstellung erklärte Mehr als 30 Jahre lang prägte Elisabeth Boser als Geschäftsführerin die Geschicke des Zweckverbands der Dachauer Galerien und Museen um die "Freunde der Schule von Tervuren" zu besuchen Der 1987 gegründete Verein ist Mitglied von Euroart und kümmert sich um das künstlerische Erbe der Künstlerkolonie dass die Sammlung eingemottet in einem Depot lagerte; der Verein baut gerade ein neues Museum die in Tervuren gerade sowieso nicht gezeigt werden konnte So sind 76 Gemälde und Grafiken aus dem Bestand des Vereins nach Dachau gekommen Vielleicht finden nach dieser Ausstellung nun auch einige Dachauer den Weg nach Tervuren Landschaften und Naturflächen auf den ausgestellten Bildern gibt es bis heute: Der Park von Tervuren war ein beliebtes Motiv das malerische Voertal und nicht zuletzt der imposante Zonienwald unter denen auch Hippolyte Boulenger gewandelt sein mag Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag jeweils von 11 bis 17 Uhr In anspruchsvollen Berufsfeldern im Stellenmarkt der SZ. .css-5x0u19{-webkit-text-decoration:none;text-decoration:none;}Gutscheine.css-pcxqtt{border:0;clip:rect(0 0 0 0);height:1px;margin:-1px;overflow:hidden;padding:0;position:absolute;white-space:nowrap;width:1px;}: Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine Der Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas im Oktober 2023 auf Israel hat in der Region wieder die Gewalt entfacht Diese wird wie die Hisbollah im Libanon vom Iran unterstützt Die Christlich Demokratische Union (CDU) ist eine konservative Partei in Deutschland Sie vertritt eine wertorientierte Politik mit Schwerpunkten wie Wirtschaft Ihre Schwesterpartei ist die CSU aus Bayern Wirtschaftlich und militärisch gehören die Vereinigten Staaten zu den mächtigsten Ländern der Erde mit großem Einfluss auf das aktuelle Weltgeschehen Das Coronavirus hat Deutschland und die Welt geprägt Was weiß die Forschung mittlerweile über das Virus Und wurden die politische Maßnahmen während der Pandemie genug aufgearbeitet Europa und der Welt bei deutschlandfunk.de Die Europäische Union ist ein wirtschaftlicher und politischer Verbund aus 27 Staaten in Europa Ursprünglich als Wirtschaftsgemeinschaft gegründet Der Klimawandel ist das große Thema der Gegenwart - er prägt das Jahrhundert Die Wissenschaft ist sich einig: Gelingt es nicht kommen schon in den kommenden beiden Jahrzehnten große Risiken auf die Menschheit zu Hier die wichtigsten Beiträge und Podcasts zum Thema Rund fünf Jahre lang arbeitete das Africa Museum in Tervuren an einer inhaltlichen Neugestaltung Das Haus ist eine Gründung des belgischen Königs Leopolds II. Bei der Wiedereröffnung bleibt die kritische Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte im Ansatz stecken Der Link wurde in die Zwischenablage kopiert Das Afrika-Museum bei Brüssel wurde umgestaltet wie schwer Umgang mit dem Kolonialerbe ist Auch im Hinblick auf das Berliner Humboldt Forum das am vergangenen Wochenende seine Wiedereröffnung feierte dagegen ist aus dem Mittelpunkt des kolonialen Museumsbaus Die Büste ist aus afrikanischem Elfenbein gefertigt und daneben liegen Stoßzähne und ein paar Schriftstücke gehört zu den Monstern der westlichen Welt Bis 1908 konnte er den Kongo-Freistaat als sein persönliches Eigentum ausbeuten die riesige Landmasse war ihm 1885 auf der Berliner Konferenz von den europäischen Mächten zugesprochen worden Reichskanzler Bismarck hatte zur Aufteilung Afrikas geladen Aus dem Kongo wurde Elfenbein und vor allem Kautschuk herausgeholt Millionen Afrikaner sollen durch Leopolds Freistaatpolitik gestorben sein Dagegen: 1508 Belgier ließen im Kongo in jenen Jahren ihr Leben Ihre Namen finden sich im Museum von Tervuren auf dem Gelände von Leopolds Landsitz nahe der belgischen Hauptstadt fein säuberlich auf einer Wand dokumentiert Die rassistische Praxis hatte in Tervuren ein geistiges Zentrum Und immer auch dabei das Element des Sensationellen Exotischen: 1897 lebten einige hundert Menschen aus dem Kongo hier in einem jener zoos humains wie sie damals in Europa noch bis weit ins 20 Es war der Ausgangspunkt des Kolonialmuseums 70 Millionen Euro hat der belgische Staat ausgegeben Der Kongo war noch bis 1958 belgische Kolonie Über einen eleganten gläsernen Pavillon betritt man jetzt das Museum geht unter der Erde durch eine Art historischer Schleuse und liest die Schrift an der Wand – dass alles vergeht In ein Gruselkabinett wurden die rassistischen Propagandastatuen gesteckt; Bilder von mörderischen Wilden Im strahlend hellen Eingangsbereich wird neben dieser Asservatenkammer die Geschichte des Museums aufgezeigt Dabei geht es um europäische Fragen. Um Grundsätzliches in der Museumspolitik. Um Raubkunst: Rückgabeforderungen aus Afrika liegen in Tervuren im Moment nicht vor dass dieses Museum – kaum sichtbar für das Publikum – eine Forschungseinrichtung ist und seit Jahren schon mit afrikanischen Museen und Universitäten assoziiert ist ein kleiner Teil aber nur mit afrikanischem Hintergrund Die Archive von Tervuren besitzen enorme Ausmaße sie sind ein Teil der Geschichte Zentralafrikas In den Sammlungen befinden sich über 12 0000 Artefakte und nur ein Prozent ist in der neu präsentierten Ausstellung zu sehen Masken vor allem und Statuen von außergewöhnlicher Qualität In Kinshasa steht ein neues Nationalmuseum vor der Fertigstellung Über 80 Prozent des afrikanischen Kulturguts liegt in Museen und Sammlungen außerhalb des Kontinents Das ist die Richtgröße in dieser Jahrhundertdiskussion Die radikalen Empfehlungen des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron formuliert von der französischen Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und dem senegalesischen Schriftsteller Elwine Sarr Man kann Raubkunst ja nicht ohne Weiteres als solche erkennen Belgische Staatsbürger mit afrikanischem Hintergrund erzählen auf Videos von ihrem kulturellen Erbe In einem anderen Raum werden Probleme nachhaltiger Landwirtschaft und Energiegewinnung angesprochen Die belgische Kolonialgeschichte wird nicht unterschlagen Doch das Grauen wirkt einsortiert in Schubladen repräsentiert durch dieses und jenes Museumsstück die weitgehend im ursprünglichen Zustand belassen sind reihen sich Kolonialpolitik und Kriege ein: in die Naturgeschichte Herrlich die Mineraliensammlung in den alten Vitrinen die unzähligen Präparate in den Glaskolben So sieht ein Naturkundemuseum vor der Renovierung aus Auch das Berliner Museum für Naturkunde wartet auf seine gründliche Überholung was man machen kann in einem alten Gemäuer: oder auch nicht Der alte Geist lässt sich auf diese behutsame Art nicht austreiben eigentlich ein Kongo-Museum in Mitteleuropa – wozu Von Bestattungsriten und dem Sprachenreichtum dieser Weltgegend geht es über afrikanische Urgeschichte ins Reich der Tiere und Gesteine Eine Ecke gibt es auch für Patrice Lumumba und die Unabhängigkeitsbewegung Andererseits: Belgier mit afrikanischen Wurzeln fühlen sich in Tervuren endlich repräsentiert an der Neuordnung des Museums haben afrikanische Kuratoren mitgewirkt kann nicht auf die Kolonialgeschichte reduziert werden Die Menschen dieses Kontinents und ihre Nachfahren können nicht auf alle Zeit ausschließlich in der Opferrolle gefangen bleiben Worüber niemand gern spricht: Bei der Restitution gibt es das Risiko dass kostbare Werke auf dem Kunstmarkt landen wie sie mit ihrem einst geraubten Eigentum umgehen was das „Gesamtkulturerbe der Menschheit“ ist als „dynamische Plattform für Austausch und Dialog zwischen den Kulturen und Generationen“ kontrolliert womöglich die Sicherheit und Qualität der Museen am jeweiligen Ort Im Berliner Humboldt Forum liegen die Probleme etwas anders; es steht in der Raubkunstproblematik im Austausch mit Tervuren. Das Humboldt Forum ist ein Nagelneubau, eine Schlossfiktion. Tervuren wirkt dagegen noch sehr real, als royale Machtdemonstration des späten 19. Jahrhunderts. Das Berliner Schloss entsteht als Gebäude des 21. Jahrhunderts, wenn auch in seiner Architektur massiv dem Alten verhaftet, mit Putten und Portalen und Kuppelkreuz. Und dann schließt sich der Kreis: Der von dem größenwahnsinnigen Leopold II. und später vom belgischen Staat beherrsche Kongo grenzte, wie auf den Kartenwandgemälden in Tervuren zus sehen, an deutsches Kolonialgebiet. Frankreich und seine koloniale Beutekunst Wahre Größe und eine Frage der Gerechtigkeit Die Vergangenheit vergeht nicht Belgien hat in den Achtzigern Kunstwerke an den Kongo restituiert Aus dem Pariser Musée du Quai Branly gibt Frankreich nun die ersten Statuen nach Benin zurück die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das Goethe-Instituts haben diese Woche in Luanda eine umfassende Zusammenarbeit vereinbart In Berlin befindet sich eine der bedeutendsten Sammlungen angolanischer Kunst und Objekte Vielleicht beginnt die Vergangenheit erst jetzt Zur Startseite Melden Sie sich jetzt mit Ihrem bestehenden Account an oder testen Sie unser digitales Abo mit Zugang zu allen Artikeln In der „Erinnerungsgalerie“ des Afrika-Museums vor den Toren Brüssels ist das wörtlich zu nehmen Aufgeführt sind dort die Namen der 1508 Belgier die zwischen 1876 und 1908 bei der Eroberung des Kongo ums Leben kamen Kein Wort war dort bisher zu finden von den Millionen von Kongolesen Ein erschreckendes Zeugnis der Selbstzentriertheit Nun aber werfen in die Fenster eingelassene Namen ihre Schatten an die Erinnerungswand Jahrhunderts wie Zootiere in Belgien ausgestellt wurden und nie lebend in ihre Heimat zurückkehrten Die Schatten könnten exemplarisch stehen für den Neuanfang in der flämischen Kleinstadt Tervuren 1898 hatte der belgische König Leopold II. es gegründet, um seine Landsleute von seinen teuren „Abenteuern“ im Herzen Afrikas zu überzeugen. Seit den 1950er Jahren blieb die Dauerausstellung praktisch unverändert. Sie zeichnete das Bild der tapferen Europäer Nach langer Diskussion schloss das Museum 2013 – um sich einer Generalüberholung zu unterziehen „Mit einem viel kritischeren Blick auf den Kolonialismus“ Wer ein auf den Kopf gestelltes Museum erwartet hat Vieles ist erhalten geblieben: die imposanten Räume des Prunkbaus die wie aus der Zeit gefallene Schau ausgestopfter Elefanten und Erdferkel Das Museum soll ein Wissenschaftszentrum und Treffpunkt der Kontinente werden jährlich hospitieren in Tervuren 130 afrikanische Wissenschaftler: Immer wieder werden Parallelen zum geplanten Humboldt Forum in Berlin gezogen Neue Bereiche erzählen nun auch die Geschichte vor und nach der Kolonialzeit teils rassistische Skulpturen Dunkelhäutiger sind wie in einer Art zugänglicher Giftkammer in einem kleinen Raum gesammelt Für die Dauerausstellung haben zehn Afrikaner Kunstwerke geschaffen die mit der dargestellten europäischen Sichtweise kontrastieren Die blutige Vergangenheit wird weiterhin präsentiert – aber sie wird stets kritisch kommentiert Erzählt das neue Museum damit wirklich die ganze Geschichte die mit ihren Werken die neu eröffnete Ausstellung erweitern dürfen einer marmornen Galerie der königlichen Kolonialpropaganda Der von Mpane geschaffene Kopf eines Afrikaners aus Holz wirkt dort wie ein Fremdkörper Die Modernisierung des Museums sei ein wichtiger Schritt gewesen Von außen betrachtet mag die Generalüberholung halbherzig wirken – für Direktor Gryseels ist sie ein großer Schritt In seinem Land wurde der Kolonialismus lange verklärt dass dem kleinen Königreich einst eine Kolonie gehörte deren Fläche 80-mal so groß war wie ihr eigenes Land In der belgischen Gesellschaft habe aber ein Umdenken eingesetzt Der Direktor ist auf gewisse Weise ein Getriebener Kaum näherte sich die Modernisierung ihrem Ende Eine von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eingesetzte Kommission schlägt vor: Jegliche afrikanische Kunst deren legaler Erwerb nicht nachgewiesen werden kann Gryseels fährt bei dem Thema einen Schlingerkurs dass die Afrikaner ein Recht darauf hätten über konkrete Forderungen an seine Sammlung zu verhandeln Aber das neugestaltete Museum thematisiert die Restitution nicht Sie ist für Gryseels ein langfristiges Projekt: Erst müsse die Infrastruktur in Afrika entstehen Doch schon im kommenden Jahr soll das neue Nationalmuseum in Kongos Hauptstadt Kinshasa eröffnen Dichte Wolken verbergen an diesem Tag die Sonne um durch die Fenster in die Erinnerungsgalerie zu scheinen Deswegen sind die Namen der gestorbenen Kongolesen dort nicht zu lesen Die Schatten der Vergangenheit – an diesem grauen Dezembertag bleiben sie unsichtbar Sie können nur als eingeloggter taz-User kommentieren. Sie haben noch keinen taz-Account? Registrieren Sie sich hier Informationen zu allgemeinen Moderationskriterien sind in unserer Netiquette zusammengefasst Jahrhundert um die berühmteste Frauenbüste der Welt ein Museum gebaut und die Rückgabe von Nofretete an Ägypten wird immer wieder mit dem Hinweis der Staat Preussen habe die Büste rechtmässig erworben Auch die Rückgabe der Toten an die Herero und Nama ist kein Ruhmesblatt politischen Veränderungen und neuen Staatenbildungen nach der Kolonisierung oder den dort fehlenden Museen können Restitutionsforderungen elegant abgeschmettert werden Das weiss auch Emanuel Macron und er kann daher getrost die Rückgabe geraubter Kulturgüter aus den Kolonien befürworten Was heisst geraubt in Zeiten der Kolonisierung wenn dem Kolonialherren eh schon alles gehört Bei den Herero- und Nama-Gebeinen wird auf deutscher Seite etwa argumentiert dass die heutigen Staaten noch nicht existierten und daher nicht klar wäre Aber der Staat Preussen existiert ja zum Glück noch heute Alles muss zurück in den Besitz der heutigen Herkunftsländer Mit den neuen Besitzern könnte man dann Verhandlungen führen ob nicht ein Teil der Objekte als Dauerleihgaben an ihren jetzigen Orten verbleiben könnten Nach einer Party im Afrikamuseum der belgischen Gemeinde Tervuren wurden Fotos von Gästen mit schwarzgeschminkten Gesichtern publik Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten und die Museumsbetreiber sahen sich zu einer öffentlichen Entschuldigung veranlasst Alles begann mit der Facebook-Einladung einer Eventagentur die die Museumsräume für eine Jubiläumsfeier anmietete Darin wurde als Kleiderordnung unter anderem um "eleganten farbenfrohen sowie traditionellen und zeitgenössischen afrikanischen" Stil gebeten der zuerst über den Vorfall berichtet hatte Bilder von der Feier selbst zeigten im Anschluss Teilnehmer, die sich sowohl ihr Gesicht schwarz geschminkt hatten als auch faschingskostümartige Kleider trugen die einen vermeintlich afrikanischen Stil widerspiegeln sollten Die Teilnehmerin Patricia Slack kommentierte daraufhin via Facebook: "Liebe Weiße, wie oft müsst ihr eigentlich noch daran erinnert werden, dass ein schwarz geschminktes Gesicht niemals angemessen ist; auch nicht auf einer 'Afrika'-Motto-Party." Daraufhin meldete sich der Partyveranstalter und berichtete von den auf der Feier anwesenden afrikanischen Gästen die diese Veranstaltung mit Stolz erfüllt habe Immerhin wären auch die Hälfte der anwesenden DJs afrikanischer Herkunft gewesen Das Museum selbst bat per Instagram um Entschuldigung: "Schon nach der Facebook-Ankündigung der Veranstaltung stand zu befürchten dass sich die Gäste wegen der Kleiderordnung an Klischees orientieren würden." Also kontaktierte man umgehend den Veranstalter damit dieser sein Einladungsschreiben anpasse "Das Afrika-Museum hätte sich schon viel früher und intensiver um eine Verhinderung der misslichen Folgen kümmern müssen" bekundeten die Museumsverantwortlichen reumütig Quelle: CNN Vergleich Gutscheine Zugang zu stern+statt 11,96 € nur 1 € Die koloniale Vergangenheit ist aktuell in vielen Ländern Europas Thema Eine sehenswerte Ausstellung nahe Brüssel blickt auf ein Phänomen Irgendwo hinten im Park müssen sie vor 125 Jahren gehaust haben: 267 Frauen für seine Kolonialschau von Afrika nach Belgien schaffen liess In Tervuren vor den Toren Brüssels liess der Monarch mehrere umzäunte «Dörfer» errichten Auf dem weitläufigen Gelände mussten sich die Verschleppten wie Tiere im Zoo begaffen lassen November 1897 laufende Weltausstellung in Brüssel sorgte für regen Publikumsverkehr Zeitweilig kamen 40’000 Besucher am Tag Zur Bilanz dieser «Völkerschau» gehören allerdings auch sieben tote Kongolesen war das Ganze gleichwohl ein gelungener PR-Coup mit dem er die Öffentlichkeit einnehmen wollte für die vorgeblich zivilisatorische Mission in seiner Privatkolonie Aus der menschenverachtenden Veranstaltung ging das Afrikamuseum hervor Genau dort erinnert eine Sonderschau noch bis 6 Rund um den Globus zogen derartige Kolonialausstellungen rund 1,5 Milliarden Besucher an Die über 500 Exponate bieten Stoff zum Nachdenken darüber wie es überhaupt zu solchen «Menschenzoos» kam Sensationsgier und frühe «Freakshows» sind die Wurzeln des Phänomens Anthropologen stellten aussereuropäische Menschen auf eine Stufe mit Affen; farbige Darstellungen etwa «Hölzels Rassentypen des Menschen» zeigten finster dreinblickende «Feuerländer» oder «Fidschi-Insulaner» Irland und Frankreich musste bereits ab 1810 Saartije Baartman Gegen Ende des Jahrhunderts tourten Geschäftemacher wie die Wildwestlegende Buffalo Bill oder der spätere Tierparkgründer Carl Hagenbeck mit ihren Völkerschauen durch halb Europa In der Folgezeit gaben sich «tapfere Rothäute» ebenso die Ehre wie «wilde Weiber aus Dahomey» mit ihrem «Kriegstanz der Fetischanbeter» die das wenig später aufkommende Medium Film begierig aufgriff Die Sonderausstellung im Afrikamuseum zeigt wie spätestens ab den 1930er Jahren das Kino den Völkerschauen mit Produktionen wie «Bongolo et la princesse noire» (»Bongolo und die schwarze Prinzessin») allmählich den Rang ablief Mit der Sonderausstellung «Zoo humain» versucht das Afrikamuseum in Tervuren auch die Aufarbeitung der eigenen Geschichte voranzubringen Lange taten sich die Verantwortlichen schwer damit Noch vor wenigen Jahren musste man in dem einschüchternden neoklassischen Ensemble des Architekten Charles Girault die Verweise auf die düsteren Seiten der Kolonialherrschaft Belgiens die unzählige Kongolesen das Leben kostete Das hat sich seit der Neueröffnung des Museums 2018 geändert Über einen Glaspavillon gelangt der Besucher zu den Beständen In der Sonderschau gilt das auch für den Rückblick auf die Expo 1958 die Brüssel mit dem Atomium eines seiner bekanntesten Sehenswürdigkeiten bescherte Damals gab es auch einen Menschenzoo – zum letzten Mal Redaktion redaktion@kath.ch Sekretariat medienzentrum@kath.ch kath.ch ist eine Dienstleistung des Katholischen Medienzentrums im Auftrag der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz Schweizer Bischofskonferenz Römisch-Katholische Zentralkonferenz Orden 21:15Lesezeit: 7 Min.Bildbeschreibung ausklappenZusammengedrängt in der belgischen Rumpelkammer aber immer noch zu sehen: stereotypisierende Skulpturen aus dem neunzehnten JahrhundertJo Van de VijverIm Afrika-Museum in Tervuren kreuzen sich Debatten um Rassismus Kolonialismus und die Rückgabe von Raubkunst dann ist es wohl das Afrika-Museum im Brüsseler Vorort Tervuren präsentiert sich als Monument europäischer Zivilisationshoheit Man könnte auch sagen: Sie ist eine Angeberei gegenüber Afrika Nicht weniger als fünfundvierzig Mal hat der belgische König Leopold II Betrachtet man die pompöse Geste und denkt dabei an die brutale Ausbeutung seiner Privatkolonie Kongo am Ende des neunzehnten Jahrhunderts und an die mutmaßlich mehrere Millionen kongolesische Todesopfer den Kontinent der Aufklärung mit etwas anderen Augen zu sehen Mit der alliierten Landung auf Korsika ging es 1943 los und in Fernost war mit dem Mai 1945 das Ende noch nicht erreicht Bis heute leidet das Land unter einem wirkmächtigen historischen Trauma Europa-Korrespondent des Feuilletons in Berlin TeilenVerschenken Merken Drucken Anhören Zur StartseiteSchlagworte: #29293a);margin:auto;margin-top:32px;max-width:calc(640px + (2 * 12px));padding:0 12px;}@media screen and (min-width: 768px){.css-9uetne{margin-top:72px;}}.css-1lgqo8v{color:var(--sz-basic-text-color-primary 18:57 Uhr.css-rhp0z0{color:var(--sz-basic-border-color-secondary #c0c1c6);display:inline-block;margin:0 12px;}|.css-13l0r79{display:inline-block;}Lesezeit: 5 Min Das Afrika-Museum im belgischen Tervuren war ein Tempel des Kolonialismus Nach jahrelangem Umbau eröffnet es am Samstag neu Die Präsentation zeigt: Das alte Denken hat überlebt Von Jörg Häntzschel Seitdem ist der Kies im Park von Tervuren bei Brüssel immer frisch geharkt Tot sind natürlich auch die 260 anderen Laienschauspieler und König Leopold II. der belgische König; tot sind vor allem die Millionen aus dem "Freistaat Kongo" fasste Joseph Conrad in "Herz der Dunkelheit" die "Kongogräuel" zusammen Doch das pompöse Klein-Versailles gegenüber der Straßenbahn-Schleife das "Königliche Museum für Zentral-Afrika" in dem Leopold seine Privatkolonie als zivilisatorisches Projekt glorifizieren und als spannende Investition bewerben ließ am heutigen Samstag wird es wieder eröffnet der heutige König lieber nicht kommen wollte kein "Forum" für globale Dialoge wie in Wien und bald in Berlin Das war bei der Eröffnung 1898 das Konzept Belgien schaffte den Aufstieg in die Liga der Kolonialmächte erst spät Auf der Berliner Afrika-Konferenz von 1884 und 1885 wo 14 europäische Nationen den Kontinent unter sich aufteilten ihm den Kongo als Privatkolonie zu überlassen die über seine "Internationale Afrika-Gesellschaft" gemanagt wurde die 80 mal so groß war wie sein Königreich Das Museum war Showroom und Tempel des Unternehmens Vier allegorische Skulpturen in der Eingangsrotunde verklären die von Leopold angestrebte Ausbeutung von Rohstoffen und Arbeitskraft zum messianischen Ereignis für den dunklen Kontinent: "Belgien bringt dem Kongo die Zivilisation" heißt es auf dem Messingschild unter einem goldenen Bildnis Leopolds mit zwei dankbaren schwarzen Kindern die zwischen Wissenschaftspomp und Handelsmesse alle Aspekte dieses mysteriösen Kontinents als eigene Der "Eingeborene" und seine grotesken Masken waren nur ein weiteres Naturwunder wenn auch das reizvollste und noch profitabler als die Elefanten die die Belgier hunderttausendfach abschlachteten Es der Aufarbeitung der Kolonialzeit widmen kritisch über die Kolonialzeit zu sprechen und wo fast jede Familie in die Kolonialgeschichte verstrickt ist Obwohl der König 1908 seine Kolonie dem Staat überlassen musste ist Brüssel bis heute voll mit seinen Statuen #29293a);padding-bottom:2px;-webkit-text-decoration:none;text-decoration:none;-webkit-transition:border-bottom 150ms ease-in-out;transition:border-bottom 150ms ease-in-out;}.css-1vyk908 a:focus,.css-1vyk908 a:hover{border-bottom-color:transparent;}So sah der kongolesische Künstler Chéri Samba 2002 auf seinem Gemälde „Réorganisation“ das Ringen um die Neugestaltung des Museums sondern auch große Teile der Innenausstattung stehen unter Denkmalschutz Deswegen mussten nicht nur die Statuen an ihren Plätzen bleiben deswegen sind Leopolds Initialen nicht weniger als 54 Mal in dem Gebäude zu finden; und deswegen werden auf einer riesigen Wand zum Innenhof auch weiterhin sämtliche 1508 Belgier gewürdigt die im Freistaat Kongo zwischen 1876 und 1908 starben Und weil auch viele weitere Räume kaum verändert werden durften inklusive der Vitrinen und der Wandgemälde mit ihren romantisierenden Cinemascope-Landschaften ließ sich die Erzählung des Museums allenfalls ein wenig justieren dass die ersten Menschen in Afrika gefunden wurden So lässt sich in den alten naturwissenschaftlichen Sälen eine Genealogie der Welt konstruieren aufgequollene Frösche in Gläsern und schließlich die ausgestopften Elefanten und Krokodile die abgestaubt und gut beleuchtet da stehen wie Neuwagen beim Autohändler Am Ende die Menschheitsgeschichte in einer Vitrine: Drei Hände symbolisieren die Entwicklung im Zeitraffer Doch nicht der weiße Mann interessiert an diesem Ort die Waffen und den Schmuck nicht als historische Werke darzustellen In Video-Testimonials berichten Kongolesen das afrikanische Leben drehe sich nach wie vor um diese Museumsstücke "Belgien bringt dem Kongo die Zivilisation“ Statue von Arsène Matton aus dem Jahr 1922 das anderswo in Mitteleuropa längst überwunden ist "Maniok und Mais stellen ihre Nahrungsgrundlage dar Und die politischen Fähigkeiten der Kongolesen bewerten die ehemaligen Kolonialherren wie strenge Lehrer: "Eine gute auf Nachhaltigkeit gerichtete Führung wäre dem Wohlstand der Region sehr zuträglich." Statt die Geschichte in der Zeit vor der Kolonialisierung beginnen zu lassen um dann die Entwicklung hin zur Unabhängigkeit 1960 nachzuzeichnen Die Gewaltexzesse damals sind alle benannt man zeigt die Ketten und Folterwerkzeuge und Fotos von den zur Strafe abgeschlagenen Händen obwohl der Konsens bei um die zehn Millionen liegt Und lasst uns nicht die Fortschritte im Gesundheitswesen vergessen Es hat die afrikanische Diaspora viel Mühe gekostet, dem Museum diese Darstellung abzutrotzen. Doch der Preis ist hoch. Den Opferstatus werden sie in dieser Präsentation nicht mehr los. Der neueste Teil der Ausstellung, der die Afrikaner als freie Zeitgenossen zeigen soll, wirkt am ältesten. Statt von Megastädten und Migration, von Postkolonialismus und dem Kinoerfolg von "Black Panther" zu erzählen wird betulich über Sprachenvielfalt doziert dass schwarze Musiker wie Bob Marley und Miles Davis die westliche Musik beeinflusst haben Doch nicht einmal die Gegenwart ist zu sehen Die afrikanischen Künstler und die afrikanische Kuratorin die an der neuen Konzeption mitgearbeitet haben jetzt muss sich das Haus weiterentwickeln" dass in dem Kolonialpalast auch zeitgenössische Kunstwerke hängen Doch das macht den Gesamteindruck nicht besser Man hätte das Museum als Denkmal behandeln können Die Wissenschaftsabteilung wurde ja auch nicht auf den Stand der Forschung gebracht Indem man das Museum aber nur zögernd aktualisiert welche Berechtigung ein Museum über Afrika heute noch haben könnte das man zu korrigieren vorgibt: von den Afrikanern als Sonderfall der Zivilisation Das Königliche Museum für Zentralafrika in Tervuren ist wegen einer gründlichen Renovierung seit dem 1 Dezember wird es seine Türen wieder öffnen und sich mit einem neuen Gesicht und modernem Inhalt präsentieren Die Gemeinde Tervuren hat den fünfjährigen Umbau seines Museums genutzt um sein touristisches Angebot zu erweitern und aufzupeppen Punkten wollen die Verantwortlichen durch ein Museum von Weltklasse ebenso wie durch ein hochwertiges Rahmenprogramm das in- und ausländische Touristen verstärkt ín die grüne Idylle unweit von Brüssel locken soll Bäumen und einem prächtigen Wasserspiel in der Gemeinde Tervuren die in den 40er und 50er Jahren große Anziehung auf Künstler der Epoche ausübte hatte der Herzog von Brabant seinen Sommersitz der Britischen Schule sowie seiner Nähe zu Brüssel siedelte sich in Tervuren allmählich eine internationale Gesellschaft an deren Angehörige hauptsächlich aus den Staaten der Nato und der europäischen Union stammten Das „Grün ohne Grenzen“ bis zum Foret des Soignes lockte sie immer wieder in den schönen Park nur ein Museumsbesuch stand nicht mehr auf dem Programm der dort vor einigen Jahren mit viel Glanz und Glorie seine Afrika CD präsentierte das Belgien über seine Kolonialzeit vermittelte dass dieses Museum geschlossen wurde,“ sagt Deidra eine ehemalige Schülerin der Britischen Schule die jetzt sehr gespannt auf die Neueröffnung ist Nach fünf Jahren ist das zweifelsohne bemerkenswerteste Museum dieser Art nun bald wieder startklar “andere Museen brauchen für solch eine Runderneuerung meist 10 Jahre,“ meint Bruno Verbergt Direktor für den Umbau und nun zuständig für die Öffentlichkeitarbeit des Museums Zu lange scheint die Bauphase im Nachhinein wirklich nicht das nicht mehr den Anforderungen eines modernen Museums entsprach die gesamten Inhalte ideologisch zu entrümpeln galt Viel zu lange habe es keine kritische Auseinandersetzung mit dem Kolonalismus und der eigenen Geschichte gegeben So dauerte es in Belgien bis Ende der 1990er Jahre um eine öffentliche Debatte in Gang zu setzen Im Jahr 2005 organisierte das Museum eine Ausstellung über die Kolonialzeit und setzte sich erstmals mit der Ausbeutung des Kongos und den systematischen Misshandlungen seiner Einwohner auseinander Das war ein erster vorsichtiger Schritt auf dem Weg zur Erneuerung des Museums Aber der Startschuss zur eigentlichen Bereingung und Aufarbeitung der belgischen Kolonialgeschichte wurde erst vor fünf Jahren gegeben Seit diesem Zeitpunkt arbeiteten die Verantwortlichen des Museums mit afrikanischen Historikern Alle Inhalte wurden von Grund auf überarbeitet und modernisiert Dieses Abbild des Pariser Petit Palais musste nach Originalplänen vollständig restauriert werden Die Verantwortlichen für das Gesamtkonzept Tervuren wünschen sich dass ein Besuch in ihrer Gemeinde künftig als fester Termin im Kalender von Kulturinteressierten sowie Touristen steht Tretboote auf den künstlich angelegten Seen sowie hochwertige Events warten auf Besucher Dabei ist die Fahrt von Brüssel aus mit der Straßenbahn schon ein Event für sich 15 km geht´s auf der Schiene mit Blick auf imposante Villen und Residenzen die auf Anregung von König Leopold II angelegt wurde Der Zugang zum Museum erfolgt sodann über einen neuen gläsernen Empfangspavillion der unterirdisch mit dem Museumsgebäude verbunden ist In dem etwas futuristisch anmutenden Gebäude befinden sich der Kartenverkauf und der Museumsshop Ein besonderes Highlight ist das bereits geöffnete „Tembo“ Restaurant im ersten Stock in dem außer klassischen belgischen Gerichten Überwältigend ist dabei der unübertreffliche Blick aus den riesengroßen Fenstern auf das Museum mit seiner neoklassischen Fassade und seiner gepflegten Parkanlage aus der schon bald mehr fröhliche Kinderstimmen erklingen sollen Begegnungen und Dialog auf 11.000 Quadratmetern als eine Art Schaufenster seiner belgischen Kolonien in Zentralafrika eingerichtet wurde da sind sich viele ehemalige Kritiker einig nunmehr einen glaubwürdigen und wissenschaftlichen Blick auf die gesamte Thematik und Belgiens Vergangenheit als Kolonialmacht werfen Die für die Öffentlichkeit zugängliche Gesamtfläche wurde von 6.000 auf 11.000 Quadratmeter erweitert Begegnungen und den Dialog zwischen den Generationen und den Kulturen werden soll Mehr Infos: www.africamuseum.be Tervuren taz | Wer dieses Jahr Belgiens berühmtes Afri­kamuseum in Tervuren vor den Toren Brüssels besucht, kommt ins Staunen. Wo früher das Musée royal d’Afrique Centrale (MRAC) alte Kolonialsammlungen darbot, zelebriert heute das renovierte „Africa Museum“, wie es jetzt heißt, den Reichtum des Kongo mit all seinen hellen und dunklen Seiten das Elend der Schürfer in den Bergwerken und die verheerende Armut der Bevölkerung andererseits – das wird mit Fotos und Videos für die Besucher erlebbar gemacht und füllt die über Jahrzehnte von belgischen Forschern zusammengetragenen Materialien mit neuem Leben Mehr noch: Kongos Gegenwartskunst hält endlich Einzug in die größte Sammlung kongolesischer Kunstgegenstände auf der Welt Früher sah man in Tervuren lauter kostbare alte Gegenstände ohne jede Erklärung offensichtlich herausgerissen aus ihrem Kontext und als Trophäen zur Schau gestellt Die bewusst schroffe Gegenüberstellung neuer kongolesischer Kreativität mit alter belgischer Sammelleidenschaft bricht die bisherige Darstellungsform Neben alten Totenmasken erklären jetzt Kongolesen in Videofilmen die Rituale Aimé Mpanes große Skulptur eines Kopfes aus Edelholz und Bronze liegt an den Füßen allegorischer Statuen die Belgien als Zivilisationsbringer zeigen Zeitgenössische Malereien von Tshibumba oder Chéri Chérin stehen direkt neben rituellen Objekten als Zeichen Die Welt der Skulpturen der Volksgruppen der Kuba Luba und Songye steht neben dem berühmten Verkehrsroboter von Kinshasa eine gigantische Ampel in Menschenform am Kreisverkehr „Victoire“ von Thérèse Izay-Kirongozi Aber der Versuch der Entkolonisierung des letzten reinen Kolonial­museums der Welt durch seinen Direktor Guido Gryseels stößt in Belgien nicht auf allgemeine Zustimmung Eröffnet wurde das Museum in Tervuren ursprünglich nach der Weltausstellung von 1897 als pompöse Feier des kolonialen „Abenteuers“ Belgiens und seines Königs Leopold II das viele Millionen Kongolesen das Leben kostete Dezember 2018 allerdings blieb Belgiens heutiger König Philippe Offizielle Begründung des Palastes: Es werde ja immer noch zwischen belgischen Wissenschaftlern und der kongolesischen Diaspora über die Renovierung des Museums diskutiert und über die Frage der Restitution kongolesischer Kunst in die Heimat gestritten sagte ein Sprecher des Königs der Nachrichtenagentur Belga und nannte die Neugestaltung des Museums immerhin „großartig“ Die Kontroversen um die belgische koloniale Eroberung des Kongo sind eben nicht durch die Renovierung des zur Glorifizierung dieser Eroberung entstandenen Museums aus der Welt zu schaffen Nachdem die Berliner Afri­kakonferenz 1884/85 das Kongo-Flussbecken zu einem allen Europäern offenstehenden „Freihandelsgebiet“ erklärte und die Hoheit darüber dem belgischen König starb schätzungsweise die Hälfte der damals 20 Millionen Einwohner des heutigen Kongo während der belgischen Eroberung Ganze Bevölkerungen wurden zur Zwangsarbeit deportiert Schon damals kritisierten englische Kritiker des Kolonialismus und der US-Schriftsteller Mark Twain die Praxis wenn sie nicht genug Kautschuk in den neu eingerichteten Plantagen ernteten Was für Konflikte es noch gibt, sieht man auch im Museum selbst. Ein Gemälde des kongolesischen Malers Chéri Samba zeigt zwei Gruppen von Weißen und Afrikanern im Tauziehen um eines der umstrittensten Ausstellungsstücke: die Skulptur des Leopardenmannes der Anyota-Sekte der sich mit ausgestreckten Leopardenkrallen über eines seiner Menschenopfer beugt jetzt nicht mehr – die Museumsleitung findet ihn „politisch inkorrekt“ findet sich die Direktion jetzt zwischen den Fronten einer unversöhnlich geführten Debatte wieder Für viele afrikanische Intellektuelle ist und bleibt Tervuren ein Kolonialmuseum egal was drin ist und unabhängig von der Beteiligung von AfrikanerInnen an seiner Gestaltung Präsidentin des antirassistischen Frauenkomitees Bamko Die konsultierten AfrikanerInnen seien bloß Alibi Belgien müsse die geraubte kongolesische Kunst in den Kongo zurückgeben Der Rahmen dieser Konsultation war der von der Museumsleitung selbst ins Leben gerufene Beirat („Comité MRAC-Associations africaines“) der Angehörige der kongolesischen Diaspora in Belgien versammelte vor allem aus dem Kultur- und Universitätsbetrieb Manche Comraf-Mitglieder äußern im Nachhinein selbst Kritik an der Tätigkeit dieses Beirats „Das Museums­personal beansprucht die Diskurshoheit über Afrika“ sagt der kongolesische Kunsthistoriker Toma Muteba Luntumbue Die Historikerin und Journalistin Anne Wetsi Mpoma findet es unangebracht dass Afrikaner im Museum durch eine rein ethnologische Brille dargestellt werden – also als Studienobjekte mit den Lebensetappen Geburt aber nicht als Menschen mit Tätigkeiten und Meinungen ein bekannter Diaspora-Organisator in Brüssel im Museums­team fände man einerseits „offene Menschen die sich für unsere Vorschläge interessieren“ andererseits stoße man aber auch auf „eine sehr verschlossene Forscherwelt“ Für viele Belgier mit Kolonialvergangenheit die selbst im Kongo vor und nach der Unabhängigkeit tätig gewesen sind geht die Erneuerung des Museums hingegen schon viel zu weit und der britische Entdeckungsreisende Henry Morton Stanley auf dessen Erkenntnisse sich der belgische König stützte Die koloniale Eroberung an sich und ihre Höhepunkte aus belgischer Sicht werden nur noch am Rande erwähnt: Der Sieg gegen Sklavenhändler wie den Deutschen Emin Pascha der im heutigen Südsudan eine eigene Kolonie gründete und von Stanley in einem Gewaltmarsch quer durch das Kongobecken gerettet werden musste oder der aus Sansibar stammende Händler Tippu Tip der bei seinen Raubzügen von der ostafrikanischen Küste bis an den Kongo-Fluss vordrang und dessen Truppen sich vergeblich gegen die Belgier erhoben Die Bronze-Skulpturen des Bildhauers Arsène Maton weil sie fest in die große zentrale Rotunde des Museums eingebaut sind das den Größenwahn des belgischen Monarchen gut ausdrückte ist hingegen in den Keller gewandert und von ihm gibt es nur noch eine schlecht erhaltene Büste in einer Vitrine Direktor einer in Belgien und im Kongo aktiven Beraterfirma diesen Umgang des belgischen Museums mit seinem Gründer Er vermisst auch eine Nennung der „nachweislichen Errungenschaften“ der belgischen Kongo-Kolonisation in Sachen Straßenbau Etwas nuancierter urteilt der Historiker Jean-Luc Vellut: „Wenn man die kongolesische Geschichte moralisch beurteilen will kolonial oder postkolonial.“ Aber: „Ist es die Rolle eines Museums Belgiens Bewältigung seiner kolonialen Vergangenheit ist also noch keineswegs abgeschlossen Und das renovierte Museum dürfte auch die gegenwärtigen Beziehungen zur Demokratischen Republik Kongo belasten – die kongolesisch-belgischen Beziehungen sind ohnehin schlecht da Belgien in der EU der Hauptlobbyist für scharfe Sanktionen gegen Kongos Machtelite wegen ihrer Menschenrechtsverletzungen ist und Kongos Regime im Gegenzug Kritik aus dem Ausland gerne als kolonial abtut Am Vorabend der Eröffnung sagte Kongos Präsident Joseph Kabila der Brüsseler Zeitung Le Soir er werde die Rückgabe der Kunstwerke im Museum fordern noch vor der Eröffnung eines kongolesischen Nationalmuseums in Kinshasa im Juni 2019 Ich bin Kulturanthropologin und habe mich längere Zeit mit dem Kongo-Gräuel beschäftigt es war einer der dunkelsten Momente der Menschheitsgeschichte und DER dunkelste Moment der Kolonialgeschichte Wie im Hinblick auf dieses unglaublich grausame Verbrechen immer noch unter Forschern darüber gestritten wird ist schlichtweg zynisch und zeugt von der gleichen westlichen Arroganz die dieses Verbrechen damals überhaupt möglich machte dass Belgien immer noch nicht offen dazu steht und das Museum sämtliche Exponate an den Kongo zurückgibt Es wäre nur eine symbolische Entschädigung für die 10 Millionen Toten Dieses Museum hätte in ein Kongo-Gräuel-Museum umgewandelt gehört Es gehört zum Erwachsenwerden eines Landes hinzu Aber dieser Genozid taucht heutzutage ja sogar in vielen belgischen Schulbüchern nicht auf Belgien zeigt sich hier als in keinster Weise weiter fortgeschritten als die Türkei die bis heute ihren Genozid an den Armeniern leugnet Mal ganz zu schweigen von Belgiens historischer Verantwortung am Genozid von Ruanda. de.wikipedia.org/w...#Belgisches_Mandat Der Sitz unserer Europäischen Union in Brüssel Unsere wichtigsten europäischen Institutionen im "Europa Viertel Leopold" Besonders pikant: das Gräuel im Kongo ist aktueller denn je. Diesmal geht es um unser Gold. www.spiegel.de/pol...vor-a-1216490.html Wen wir in Deutschland nicht so viel an der Bildung sparen würden So hoffe ich auf den Laokoon des Peter Lenk der uns der humanistischen Bildung des Griechen Homer und seiner Ilias näher bringen kann Die Restitution betrifft zunächst 883 Objekte im Africa Museum in Tervuren Doch die Regierung will schnellstmöglich den kolonialen Besitz aller Museen untersuchen und Schritte einleiten Punkt.“ Auf diese Formel bringt der belgische Staatssekretär für Wissenschaft Thomas Dermine von der wallonischen Sozialistischen Partei den Beschluss der belgischen Regierung vom vergangenen Freitag alle Raubkunst im Königlichen Museum für Zentralafrika (AfricaMuseum) in Tervuren an die Demokratische Republik Kongo zurückzugeben „Viele andere Länder entscheiden sich dafür ob und wie Objekte Stück für Stück in ihr Herkunftsland zurückgegeben werden sollen es sei höchste Zeit für einen globalen Ansatz für diese Objekte" sagte Dermine in einem Interview mit der niederländischen Tageszeitung "NRC" Einsatz von Gewalt oder als Kriegsbeute in das Museum gelangten sind jetzt juristisch Eigentum der Demokratischen Republik Kongo Von den insgesamt 80 000 Objekten aus der Zeit von 1885 bis 1960 betrifft das vorerst nur 883 Objekte deren illegaler Erwerb bereits eindeutig nachgewiesen ist folglich wird das gesetzliche Eigentum an die Demokratische Republik Kongo übertragen,“ sagte Dermine in dem Interview „Aber sobald die Kongolesen ein Stück zurückfordern 60 Prozent der Objekte seien ziemlich sicher rechtmäßig erworben worden oder als Geschenke nach Belgien gekommen und würden dort auch bleiben Von rund 35 000 Objekten wisse man aber nicht sicher die wissenschaftliche Untersuchung dieser Objekte in den kommenden Jahren zu beschleunigen.“ so Dermine Sie würden von der Kategorie „öffentlicher Besitz“ in die Kategorie „privates Staatseigentum“ überführt was bei nachgewiesenem illegitimen Erwerb dazu führe dass sie automatisch in den Besitz der DR Kongo übergingen dass die jetzige Rückgabe kaum ins Gewicht falle Man werde aber den kolonialen Besitz in ganz Belgien in allen Museen auf seine Herkunft untersuchen ebenso die Kunstwerke aus Ruanda und Burundi die nach dem Ersten Weltkrieg als Mandatsgebiete unter belgische Verwaltung kamen hatte nach der Berliner Afrika-Konferenz 1885 den „Kongo-Freistaat“ als seinen Privatbesitz vereinnahmt und brutal ausgebeutet bis nach den sogenannten Kongogräueln 1908 der belgische Staat die Kolonie übernahm [Jeden Morgen informieren wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, in unserem Newsletter Morgenlage über die politischen Entscheidungen, Nachrichten und Hintergründe. Zur kostenlosen Anmeldung geht es hier.] Jahrestag der Unabhängigkeit der DR Kongo hatte der König Philippe als erster belgischer Monarch in einem Brief an Präsident Tshisekedi sein „tiefstes Bedauern“ über die „Missetaten“ der Belgier ausgedrückt was in Kinsasha  als Signal für bessere Beziehungen aufgenommen wurde Der Brief des Königs habe in Belgien eine breite politische Debatte ausgelöst Eine parlamentarische Kommission untersucht derzeit die koloniale Vergangenheit Belgiens ein erster Bericht werde gegen Ende des Sommers erwartet Die Entscheidung für die Übertragung der Eigentumsrechte an die DR Kongo sei bereits eine Empfehlung dieser Kommission gewesen Diskriminierung auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt und bei der Polizei hatten zu heftigen Protesten geführt, bei denen zahlreiche Leopold II.-Denkmäler mit Farbe beschmiert wurden, da Leopold in seinem sogenannten Kongo-Freistaat für den Tod von Hundertausenden Kongolesen verantwortlich war.  Die Universitäten in Löwen und Bergen hatten daraufhin ihre Leopold-Statuen entfernt. Schusswaffen-Epidemie in den USA Die Angst vor einem blutigen Sommer Der Beschluss der sogenannten „Vivaldi“-Koalition aus Grünen Liberalen und Sozialdemokraten aus beiden Landesteilen sowie den flämischen Christdemokraten setzt Belgien nun international an die Spitze der Länder die Objekte sofort juristisch an die DR Kongo zu übertragen 21:34 Uhr.css-rhp0z0{color:var(--sz-basic-border-color-secondary #29293a);padding-bottom:2px;-webkit-text-decoration:none;text-decoration:none;-webkit-transition:border-bottom 150ms ease-in-out;transition:border-bottom 150ms ease-in-out;}.css-1vyk908 a:focus,.css-1vyk908 a:hover{border-bottom-color:transparent;}"Geschichte ist Geschichte entgegnet der Direktor des Afrika-Museums Kritikern an seinem Umgang mit dem historischen Erbe des Hauses Das umstrittene Afrikamuseum in Tervuren bei Brüssel hat sich einer millionenteuren Renovierung unterzogen Doch die Spuren einer rassistischen Epoche in der Vergangenheit lassen sich nicht überall vertuschen Sie stehen an der Wand und halten die Hände in die Höhe Die kopflosen Skulpturen an der Fassade des Afrikamuseums stammen von dem kongolesischen Künstler Freddy Tsimba deren Werke in dem neu eröffneten Afrikamuseum in Tervuren bei Brüssel zu sehen sind Nach rund fünfjährigen Umbauarbeiten will die Einrichtung die vor mehr als 100 Jahren als Kolonialmuseum gegründet worden ist nun ein Museum für das Afrika von heute sein Bild unten: Der ausgelagerte Glasbau mit dem Eingangsbereich und Restaurant des Afrikamuseums Für über 65 Millionen Euro hat das rund 15 Kilometer von Brüssel entfernt liegende Museum seine Fläche von 6.000 auf 11.000 Quadratmeter fast verdoppelt Dabei wurden der Eingangsbereich und das Restaurant in einen riesigen Glasbau ausgelagert der mit dem Altbau durch einen unterirdischen Gang verbunden ist Unter dem Begriff „Entkolonialisierung“ will sich das Museum vor allem aber ideologisch neu positionieren Das Haus sei einst als Propaganda-Maschine entworfen worden sagte der Direktor Guido Gryseels in einer Pressekonferenz Heute werfe die Einrichtung einen kritischen Blick auf die koloniale Vergangenheit Belgiens Das Museum im neobarocken Stil ist Anfang des 20 Als Kongo-Museum hatte es der belgische König Leopold II (1835-1909) bei dem französischen Architekten und Baumeister des Pariser Petit Palais Tervuren: Blick während eines Presserundgangs auf Ausstellungsstücke im Afrikamuseum König Leopold ließ den Kongo – in den ersten Jahren noch sein Privatbesitz – zwischen 1885 und 1908 brutal ausbeuten Unter dieser Terrorherrschaft wurde das Land systematisch ausgeplündert Um die Jahrhundertwende kamen die Gräuel nach und nach ans Licht und lösten international Entsetzen aus Das zentralafrikanische Land – 80 mal so groß wie Belgien – gehörte noch bis 1960 zu dessen Kolonialreich Die Wiedereröffnung des Museums ist für Gryseels nur eine Etappe eines langen Aufarbeitungsprozesses der seit 2001 Generaldirektor der Einrichtung ist Der Kolonialismus als Regierungssystem sei unmoralisch Man müsse sich von ihm völlig distanzieren Eine große Herausforderung: Das Museum steht unter Denkmalschutz seine Geschichte spiegelt sich in allen Ecken und Winkeln wider So ist die Bronzeskulpturgruppe nicht verschwunden zu dem ein kleiner Afrikaner bewundernd hochblickt Auch ihr Titel heißt weiter: „Belgien bringt die Zivilisation in den Kongo“ Der Stern des „Kongo-Freistaates“ ziert ebenso noch den Boden der Rotunde So hieß der zentralafrikanische Staat zwischen 1885 und 1908 Gleichzeitig wollte der 66-Jährige sie auch nicht verleugnen Als Ausweg hat er eine neue museale Vision versucht Tervuren: Die Skulptur „Nouveau souffle ou le Congo bourgeonnant“ (etwa: Neuer Atem oder der Kongo treibt Knospen) von Aimé Mpane in der Rotunde des Afrikamuseums Neben Ausstellungsbereichen mit Masken und Musikinstrumenten finden sich nun in den Sammlungen vereinzelt Werke zeitgenössischer afrikanischer Künstler und Säle zur kongolesischen Diaspora und der Kolonialgeschichte des Landes die einst in dem Museum standen: Afrikaner als halbwilde Menschen Viele der Kunstwerke sind in ihrer Ausdruckskraft zu schwach Die Kopf-Skulptur aus Holz und Bronze von Aimé Mpane wird in der großen Rotunde durch die Bronzeskulpturen erdrückt die Belgier als Wohltätige und Überbringer der Zivilisation zeigen Die Eröffnung des Museums findet zu einem Zeitpunkt statt zu dem das Thema um Kolonialkunst neu entfacht ist Bereits kurz vor der offiziellen Eröffnung an diesem Samstag hat der Präsident der Republik Kongo der Zeitung „Le Soir“ gegenüber wissen lassen dass er von Belgien die Rückerstattung von Werken aus seinem Land fordern werde Die Sammlungen des Museums in Tervuren besteht größtenteils aus Werken aus dem Kongo Wir sind mit dieser Renovierung und Neugestaltung des Museums bei der Aufarbeitung der Verbrechen die im Namen unseres Landes begangen wurden Ganz lässt sich diese nationale Schande nicht tilgen die dem kongolesischen Land gestohlen wurden Ich werde mir das Museum bei der nächsten Gelegenheit anschauen Dies ändert an seiner menschenverachtenden Politik allerdings nichts Theo Francken ist laut letzter Umfrage der populärste Politiker in Flandern 51 % aller Flamen könnten sich vorstellen ihn zu wählen aber sicherlich nicht bei der NVA oder der flämischen Bevölkerung Da haben wir als Ostbelgier ja einmal einen Vorteil aus unserer Geschichte Mit den damaligen Ereignissen haben wir nichts zu tun unsere Vorfahren zu der Zeit waren ja Preussen Und mit den Vokommnissen in Deutsch-SüdWest haben wir auch nichts zu tun Als ehemalige Preußen haben wir nichts mit Verbrechen aus der Kolonialzeit zu tun die in der Schule im Fach Geschichte geschlafen haben Da hat man auch nichts von den deutsche Kolonialverbrechen gelernt Und wieso sollte man sich nach der Schule geschichtlich fortbilden. Man könnte nur unangenehme Wahrheiten erfahren https://www.zeit.de/zeit-geschichte/2010/04/Kolonialismus http://www.fr.de/politik/kolonialverbrechen-in-deutsch-suedwestafrika-jeder-herero-wird-erschossen-a-885594 Damit haben wir und die Deutschen NICHTS zu tun Wir haben nur mit den guten Dingen der Vergangenheit zu tun Sie nahmen als erster Forist den Begriff „Schuldgefühl“ in Anspruch Es gibt inzwischen ausgezeichnete Therapien journalistische beiträge sollte man auch zwischen den zeilen lesen Mich mit einem intelligenten Menschen aus der Vergangenheit identifizieren macht mich nicht schlauer und mich für die Verbrechen längst verstorbener zu schämen macht mich nicht besser Aus der Geschichte lernen sollte eine möglichsr emotionsfreie kulturelle Leistung sein und keine Diskussion zwischen „gut“ und „böse“ denn es ist vor allem eines – Vergangenheit von Menschen die längst tot sind Ich werde dieses Museum bei naechster Gelegenheit besuchen Und dann noch meine Aufforderung an die Medien auch mal die guten und schoenen Seiten des afrikanischen Kontinentes zu zeigen Man reduziert diesen Kontinent nur auf die Ökonomie und Politik Die sogenannte „Unabhängigkeit“ der afrikanischen Staaten hat daran nicht viel geändert Die war eher von Vorteil für die Kolonialmächte So konnten sich die internationalen Großkonzerne ungestört der Ausbeutung von Rohstoffen und Menschen widmen Warum sollte die Spezies Mensch gerade heute anders handeln als sie es seit ihrem Auftauchen auf diesem Planeten getan hat Gibt es eigentlich einen Menschen auf diesem Planeten der keinen Vorfahren hatte der getötet Und in der DRC muss man nicht 40 Jahre in die Vergangenheit gehen das schaffen die da unten auch ganz gut ohne „den Belgier“ Mit Ihrer Losung „Wir sind doch alles Opfer“ relativieren Sie alle Straftaten und die ganzen Verbrecher werden freigelassen meine Kinder oder irgendjemand der als unschuldiges Baby auf diese Welt kam eine ‚Erbschuld‘ mit auf den Weg bekommt Wir sind alleine verantwortlich für die persönlichen Taten daher fühle ich mich nicht für die Missetaten meiner Vorfahren verantwortlich Möchte noch hinzufügen das 99% der ostbelgischen Vorfahren arme Schlucker waren die selber ums überleben kämpften Und die soviel mit dem Kolonialismus im Kongo oder in Deutsch Westafrika zu tun hatten wie mit der Landung auf dem Mond Sie haben da vermutlich eine Menge impliziert juristische Buße für die eigenen Vorfahren annehmen zu müssen Vielleicht will man den Kolonialismus und die damit verbundenen Kongogreuel nicht zu viel thematisieren weil man Angst vor Reparationsforderungen aus dem Kongo hat Bis heute ist diese Sache noch nicht richtig in Belgien aufgearbeitet worden was wir in den letzten 30 oder 40 Jahren erreicht haben.“ Warum Schulen in der DG den Mut zur Veränderung brauchen Sogar in unserer eher friedlichen und wohlhabenden DG-Gemeinschaft gehen die Zahlen der Schwangerschaften und Geburten scheinbar deutlich zurück dass sie ihr Leben lang in die Rentenkasse einzahlen und dieses Geld dann im Alter zurückbekommen AKTUALISIERT - Der FC Brügge hat am Sonntag durch einen 2:1-Sieg im Endspiel im restlos ausverkauften Brüsseler König-Baudouin-Stadion gegen den RSC Anderlecht zum 12 Mal in seiner Vereinsgeschichte den belgischen Fußballpokal gewonnen Franz Beckenbauer hat nun seinen eigenen Platz in München Vor rund 80 geladenen Gästen wurde im Beisein von Witwe Heidi Beckenbauer und Sohn Joel an der Allianz Arena der Franz-Beckenbauer-Platz 5 eingeweiht AKTUALISIERT - Nach einer titellosen Saison ist der FC Bayern wieder die Nummer eins der Bundesliga Ein Remis von Bayer Leverkusen bringt endgültige Sicherheit für die Münchner Die Union Saint-Gilloise ist ihrem ersten Meistertitel nach 90 Jahren ein weiteres Stück näher gekommen Die Brüsseler besiegten am Samstagabend den KRC Genk durch ein Tor von Abwehrchef Christian Burgess mit 1:0 und bleiben somit… Das Kinoprojekt "RetroVision" bringt seit Juni 2023 im Eupener Cinema in Zusammenarbeit mit KultKom Filmklassiker wieder auf die große Leinwand um 20 Uhr wird der Kultwestern "Spiel mir… Der ehemalige Eupener Schöffe Werner Baumgarten ist am Donnerstag im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben Baumgarten gehörte von Ende 2012 bis Anfang 2023 dem Eupener Gemeindekollegium an so wie jedes Jahr am letzten Abend im April auf dem Eupener Werthplatz Am vergangenen Samstag gegen 16 Uhr ist in der Provinz Hennegau ein Säugling von einer Passantin gefunden worden Das Baby war in eine Decke gewickelt in der Nähe des Canal de l'Espierres in der Rue… AKTUALISIERT - Union Saint-Gilloise darf mehr denn je vom ersten Meistertitel seit 1935 (!) träumen Die Brüsseler Überraschungsmannschaft der letzten Jahre gewann am Donnerstag in den Champions Playoffs auswärts beim Titelverteidiger FC Brügge 1:0 und… Nach zwei für ihn ungewohnten zweiten Plätzen ist Tadej Pogacar wieder ganz vorn Der Weltmeister klettert die berühmteste Mauer des Radsports im Stil eines Champions hinauf Lange war die Kolonialzeit in Belgien verklärt worden Ein Sinnbild für diese Haltung findet sich gleich in der Eingangshalle des Museums Vier goldene Figuren blicken in dem mit Marmor ausgekleideten Saal auf die Besucherinnen und Besucher herab „Belgien bringt den Wohlstand in den Kongo“ steht unter der marienähnlichen Figur einer Frau Eine andere Skulptur erinnert an König Leopold II. den Begründer der belgischen Kolonialpolitik „Belgien bringt die Zivilisation in den Kongo“ Als die europäischen Großmächte im Jahr 1884 Afrika unter sich aufteilten bekam Belgien ein weitgehend unerschlossenes Gebiet im Zentrum des Kontinents zugesprochen Bis 1908 befand sich der „Freistaat Kongo“ im Privatbesitz Leopolds Statt Zivilisation und Wohlstand brachte das Königshaus unermessliches Leid Die Bevölkerung musste unter sklavenartigen Bedingungen auf den Kautschukplantagen der neuen Herrschenden schuften Zum Symbol der Unterdrückung wurde die Chicotte Das belgische Parlament begegnete den kolonialen Plänen Leopolds anfangs mit Skepsis die Bevölkerung für sein Vorhaben zu gewinnen Dazu ließ er das heutige AfricaMuseum errichten – ein prunkvoller Palast umgeben von einer weitläufigen Parkanlage knapp außerhalb der belgischen Hauptstadt Das 1897 eröffnete Haus sei „im Wesentlichen ein Propagandainstrument für die Kolonialpolitik der Regierung“ gewesen Im selben Jahr war die belgische Hauptstadt Schauplatz der Weltausstellung Dabei wurden Kongolesinnen und Kongolesen in einem nachgebauten Dorf wie in einem Zoo präsentiert – sieben von ihnen starben Nach längerer Planung wurde 2013 mit der Umgestaltung des Museums begonnen Ein neues Zentrum für die Besucherinnen und Besucher entstand Über einen unterirdischen Gang ist es mit dem Haupthaus verbunden Gleichzeitig wurde an einer neuen inhaltlichen Ausrichtung gefeilt Dabei habe man mit der afrikanischen Diaspora in Belgien und Museen in afrikanischen Ländern zusammengearbeitet Man wolle einen transparenten Zugang zur Kolonialgeschichte finden Als historisch besonders belastete Baustelle erwies sich die Dauerausstellung Sie stammte bis zur Schließung des Museums aus dem Jahr 1958 Zu dieser Zeit war der Kongo noch Teil des belgischen Kolonialreiches Nicht zuletzt deshalb war das Haus international als „Europas letztes Kolonialmuseum“ verschrien Von diesem Ruf will sich das Museum nach den Worten Gryseels lösen Man wolle ein „Bild des modernen Afrika“ vermitteln Der geografische Fokus liegt auf den ehemaligen belgischen Kolonien Demokratische Republik (DR) Kongo auch wenn nur ein Bruchteil der 180.000 Objekte aus den Beständen des Museums ausgestellt ist Besucherinnen und Besuchern erhalten Einblick in die Geschichte Afrikas beginnend von der Entwicklung der ersten Menschen über die Kolonialgeschichte bis hin zu einer Virtual-Reality-Tour durch die Straßen der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa Der sprachlichen Vielfalt – ein Viertel aller Sprachen weltweit werden in Afrika gesprochen – ist ebenso ein Abschnitt gewidmet wie der lokalen Musik und den verwendeten Musikinstrumenten Hinzu kommt eine große Auswahl an Mineralien Die rohstoffreichen Böden wurden auch nach der Kolonialzeit von Europa ausgebeutet Der Großteil der lokalen Bevölkerung blieb arm Einen Blick in die wissenschaftliche Vergangenheit erlauben die zahlreichen ausgestopften Tierpräparate – unter anderem der afrikanische Elefant King Kasai An verschiedenen Stellen in der Ausstellung versuchen die Kuratorinnen und Kuratoren So in den Bereichen Klimawandel und Umweltzerstörung: „Wir wollen von der idealisierten Darstellung der Natur in Afrika wegkommen“ die den Bereich Landschaft und Biodiversität kuratiert hat Der Einfluss des Menschen auf die Natur soll veranschaulicht werden; etwa mit Aufnahmen die die Abholzung der tropischen Regenwälder zeigen Andernorts werden Stimmen aus Afrika hörbar gemacht Zehn zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus der DR Kongo Ruanda und Burundi sind mit ihren Werken in Dauerausstellung vertreten Der bekannte kongolesische Künstler Aime Mpane hat in der Eingangshalle einen überdimensionalen Kopf ausgestellt Der Lorbeerkranz symbolisiert den Einfluss König Leopolds der Lavasee aus Bronze steht für den Rohstoffreichtum seines Landes Das Haupt selbst trete mit den goldenen Figuren in Dialog Einem besonderen Symbol der Ungerechtigkeit hat sich unterdessen der Künstler Freddy Tsimba gewidmet Anders als für die Millionen afrikanischer Opfer der Kolonialzeit wurde den 1.500 zwischen 1897 und 1908 im „Freistaat Kongo“ gestorbenen Belgiern eine Gedenktafel gewidmet Tsimba hat die Namen der sieben während der Weltausstellung gestorbenen Menschen aus dem Kongo über die Tafel projiziert Erst in den vergangenen Jahren hat in Belgien die Diskussion über die Kolonialgeschichte eingesetzt Nicht nur im Museum ist sie allgegenwärtig; ebenso wie Leopold II ist eine Haltestelle nach dem König benannt Hunderte Straßen im ganzen Land tragen seinen Namen Das Wissen der belgischen Bevölkerung über Leopolds Kolonialpolitik und die damals verübten Gräueltaten ist dürftig Das Problem dabei: Der Kolonialismus sei in den Schulen weitgehend aus den Lehrplänen verschwunden International läuft eine Debatte über die Rückgabe der in der Kolonialzeit geraubten Kunstgegenstände Frankreich werde in den nächsten Jahren Tausende Objekte zurückgeben An das AfricaMuseum seien noch keine Rückforderungen von Objekten gegangen Die Erforschung der Herkunft sei ein großes Thema auf welche Art sie zusammengetragen wurden In der Dauerausstellung ist die Herkunft der Objekte Thema – bei zwei Gegenständen etwa ist ausgewiesen dass sie bei militärischen Operationen geraubt wurden In anderen Bereichen gibt es Fortschritte: Alle im Besitz des Museums befindlichen Teile des staatlichen Archivs von Ruanda werden digitalisiert und dem Land anschließend zurückgegeben Die afrikanische Gemeinde in Belgien ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen Mittlerweile leben 250.000 Menschen mit afrikanischen Wurzeln im Land In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens sind sie dennoch unterrepräsentiert – so auch im AfricaMuseum wo sie nur einen geringen Teil des Personals ausmachen Zudem schlägt ihnen teils offener Rassismus entgegen Im September sorgte das Video einer schwarzen Wettermoderatorin des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RTBF für Furore in dem sie Rassismus anprangert und dabei in Tränen ausbricht sagte Cecile Djunga in der auf Facebook veröffentlichten Aufnahme erhalte sie regelmäßig Nachrichten wie „Dreckige Negerin berichtete Djunga und fügte mit Tränen in den Augen hinzu: „Ich fühle mich als Belgierin ich soll in mein Land zurückgehen.“ Djunga die ebenfalls Opfer von Belästigungen sind Philip Pfleger, ORF.at, aus Brüssel/Agenturen die die Besucher in den großen Museen der Welt bestaunen können sind nicht immer auf legalem Weg dorthin gelangt Im Königlichen Museum für Zentralafrika in Tervuren lagern mindestens 1.500 Stücke bei denen es sich erwiesenermaßen um Beutestücke aus Plünderungen handelt Belgien will diese Kunstschätze jetzt der Demokratischen Republik Kongo zurückgeben müssen zurückgegeben werden" - das ist die zentrale Botschaft von Thomas Dermine der als Staatssekretär auch für die Wissenschaftspolitik zuständig ist Damit meint er in erster Linie die Kunstschätze die im Königlichen Museum für Zentralafrika in Tervuren lagern Knapp 130.000 Stücke umfasst die Kollektion des Museums Die meisten dieser Objekte kamen zwischen 1885 und 1960 nach Belgien also während der belgischen Kolonialherrschaft dass ein nicht unerheblicher Teil dieser Objekte nicht "freiwillig" den Belgiern überlassen wurde Auf viele der Stücke trifft der Begriff "Raubkunst" zu die der aus Namur stammende Entdecker Alexandre Delcommune Ende der 1870er Jahre von einer Kongo-Expedition mitgebracht hatte dass Delcommune gewaltsam in den Besitz dieses Objekts gekommen ist Das habe die lokalen Dorfgemeinschaften nachhaltig geprägt Eine ähnliche Geschichte ereignete sich 1884: Émile Pierre Joseph Storms den man auch "Leutnant" oder "General Storms" nannte ließ Lusinga einen Kopf kürzer machen und schickte den Schädel nach Brüssel Danach hat der belgische Offizier das ganze Dorf plündern lassen Und die "Beute" lagert noch in seinem Museum Makabre Geschichten also - und von denen gibt es eine ganze Menge Plünderungen oder Nötigung und damit illegal in belgischen Besitz gelangt sind Bis 1905 war der Kongo Privatbesitz von König Leopold II. in dieser Zeit wurde quasi nichts rechtmäßig erworben die uns schlicht und einfach nicht gehören" die erwiesenermaßen durch Gewalt oder Diebstahl bei Plünderungen oder Massakern erworben wurden die müssen ohne Frage zurückgegeben werden." die Belgien der Demokratischen Republik Kongo zurückgeben wird - was übrigens gar nicht so einfach ist Sie sind fester Bestandteil des Staatseigentums "Wir werden jetzt einen Transfer vornehmen: Wir verschieben diese Objekte von der Kategorie 'öffentlicher Besitz' in den Bereich 'privates Staatseigentum' eigentlich unveräußerliches Eigentum abzugeben" Belgien nimmt mit dieser systematischen Vorgehensweise weltweit eine Vorreiterrolle ein In einer ersten Phase ändern diese Objekte den rechtmäßigen Besitzer Das wird dann also die Demokratische Republik Kongo sein Parallel dazu wird eine Konvention vereinbart die den Aufbewahrungsort festlegt - was bedeutet dass die Stücke zunächst in Belgien bleiben können Aber als dann rechtmäßige Besitzerin hat die Demokratische Republik Kongo natürlich auch die Möglichkeit Bislang gibt es aber noch keinerlei Anfrage in diese Richtung Allerdings ist das alles erst der Anfang eines langwierigen Prozesses deren Herkunft nicht wissenschaftlich geklärt ist Das soll zusammen mit kongolesischen Experten in Angriff genommen werden "Wir werden dafür zusätzliche Mittel und auch zusätzliches Personal brauchen Und auch dann brauchen wir immer noch mindestens fünf Jahre." Hoffentlich trägt es zu besseren zwischenstaatlichen Beziehungen bei wenn man mit der Vergangenheit Frieden geschlossen hat Und wer im Kongo bekommt diese Gegenstände Das muss aber dann auch noch geregelt werden Das Afrikanische Museum in Tervuren ist sehenswert Nur wird die Kolonialzeit nur am Rande beleuchtet Design, Konzept & Programmierung: Pixelbar & Pavonet Wir nutzen Cookies, um die Funktion der Webseite zu gewährleisten (essentielle Cookies). Darüber hinaus nutzen wir Cookies, mit denen wir User-Verhalten messen können. Diese Daten teilen wir mit Dritten. Dafür brauchen wir Ihre Zustimmung. Welche Cookies genau genutzt werden, erfahren Sie in unseren Datenschutzbestimmungen Fünf Jahre war das Afrikamuseum in Tervuren vor den Toren von Brüssel geschlossen Jetzt wird es bald wieder im neuen Glanz seine Schätze den Besuchern zeigen Und es thematisiert erstmals auch die düsteren Kapitel der belgischen Kolonialzeit im Kongo wenn man das Mueum betritt: Musik erklingt Per Touch-Screen kann man Stimmen ausstellen und wieder hinzufügen Die Polyphonie der afrikanischen Gesänge wird dem Besucher dadurch deutlich vor Augen Dieser interaktive Gesangsbildschirm ist nur eins der neuen mit denen das Afrika-Museum nach seiner Renovierung aufwartet Dabei ist das Museum nicht plötzlich zu einer High-Tech-Ausstellung geworden Neben den Bildschirmen hängen auch weiter die bekannten Masken ist das sogar das faszinierendste an dem neu gestalteten Museum Das gelungene Nebeneinander zwischen Alt und Neu: „Wir haben es geschafft zeitgenössische Malerei und Künstler zu präsentieren und gleichzeitig historische Gegenstände von Weltklasse zu zeigen.“ Zu den Blickfängen des zeitgenössischen Afrika gehört der überdimensionale Roboter der mit blinkenden Lichtsignalen im Raum „Transit-Mémoire“ steht Im Kongo selbst werden solche Roboter als Polizisten im Straßenverkehr auf Kreuzungen eingesetzt den die 26-jährige Primrose Ntumba zusammen mit anderen vier jungen Erwachsenen gestalten durfte Darin wird das heutige Multi-Mediale-Online-Afrika dargestellt was zur afrikanischen und zur Afro-Kultur heutzutage zählt.“ Für viel Aufmerksamkeit hatte im Vorfeld der Neueröffnung das Vorhaben gesorgt die koloniale Vergangenheit Belgiens im Kongo künftig auch kritisch darzustellen Bisher wurde diese dunkle Seite der belgischen Kolonialgeschichte im Museum nicht thematisiert „Viel zu lange waren wir nicht kritisch genug in Hinsicht auf die koloniale Vergangenheit“ „Jetzt bieten wir eine neue Sicht auf den Kongo zur Zeit von König Leopold II Und auch eine neue Sicht auf das koloniale System im Kongo unter belgischer Herrschaft.“ Doch die kritische Darstellung der kolonialen Vergangenheit fällt ziemlich mager aus Gerade mal ein Raum der rund 20 Räume ist der Kolonialzeit und der Zeit der Entkolonialisierung gewidmet Sehr ausführlich und im Detail wird Geschichte da nicht aufgearbeitet Sie gehört zur so genannten „Gruppe der Sechs“ die aus afrikanischer Sicht immer mal wieder um ihre Meinung zur Neugestaltung des Museums befragt worden war der sich mit der Kolonialzeit beschäftigt: „Wir als „Gruppe der Sechs“ hatten eine andere Perspektive Weil es sich um Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit handelt und diese Ereignisse nicht unumstritten sind Das wird sicher zu Kritik am Museum führen.“ Museumsleiter Gryseels hingegen verteidigt die Darstellung in einem Saal zur Diskussion über das dunkle Kapitel der kolonialen Vergangenheit Die Darstellung könne sich durchaus ändern: „Wir habe nicht vor die jetzige Dauerausstellung 50 Jahre lang unverändert zu lassen Jedes Jahr werden wir für jeden Saal schauen was sich bewährt hat und was man eventuell wie anders machen könnte.“ Wir nutzen Cookies, um die Funktion der Webseite zu gewährleisten (essentielle Cookies). Darüber hinaus nutzen wir Cookies, mit denen wir User-Verhalten messen können. Diese Daten teilen wir mit Dritten. Dafür brauchen wir Ihre Zustimmung. Welche Cookies genau genutzt werden, erfahren Sie in unseren Datenschutzbestimmungen. Aktivisten rechnen mit Leopold II der einst im Kongo eine Schreckensherrschaft errichtete Nur wenige europäische Länder tun sich so schwer mit ihrer kolonialen Vergangenheit wie Belgien Nun holt «Black Lives Matter» die Geschichte des Landes ein Hunger und Krankheiten rafften nach Schätzungen die Hälfte der kongolesischen Bevölkerung dahin Nur wenige Länder in Europa tun sich so schwer mit ihrer kolonialen Vergangenheit wie Belgien Dem kongolesischen Unabhängigkeitskämpfer Patrice Lumumba widmete man vor zwei Jahren immerhin einen Platz in Brüssel Auch wurde das Afrika-Museum in Tervuren offiziell «dekolonialisiert» Andere Aktivisten fackelten nicht lange und verschandelten in Gent eine Büste des Monarchen mit roter Farbe In Ekeren bei Antwerpen wurde eine weitere Statue in Brand gesteckt und so beschädigt Vor allem junge Belgier und Angehörige der kongolesischen Diaspora wollen Leopold II Weiteres Kurioses und Unerwartetes aus aller Welt finden Sie jeden Tag in unserer Kolumne «Aufgefallen» – hier finden Sie die neusten und alle älteren Beiträge Beschmierte Leopold-Büste im Park des Afrikamuseums in Tervuren: Schmerzhafter Hohn Die Steine des Anstoßes stehen etwas versteckt am Wegesrand im Brüsseler Jubelpark der für seinen mächtigen Triumphbogen bekannt ist erhebt sich eine Hommage an ein finsteres Kapitel der belgischen Geschichte: das Denkmal für die ersten Pioniere des Kongo Auf einem Relief führen Soldaten und Missionare eine Gruppe Afrikaner auf einen bärtigen Weißen zu der mit huldvoller Geste eine Schwarze empfängt natürlich barbusig und mit drei Kleinkindern im Arm Der Bärtige soll wahrscheinlich König Leopold II Dem belgischen Monarchen wird auch der Satz über dem Relief zugeschrieben: "Ich habe das Werk im Kongo im Interesse der Zivilisation und für das Wohl Belgiens unternommen." der Afrikanern heute wie schmerzhafter Hohn vorkommen muss Wie viele Afrikaner dabei ermordet wurden und wie viele Krankheiten zum Opfer fielen Die Schätzungen reichen von drei bis 15 Millionen rund zehn Millionen gelten gemeinhin als plausibel Kongo-Denkmal im Brüsseler Jubelpark: "Im Interesse der Zivilisation und für das Wohl Belgiens" Von alldem erfährt der Betrachter des Denkmals im Jubelpark nichts Dafür stehen jetzt drei andere Worte auf dem Denkmal aufgesprüht in schwarzer Farbe: "Black Lives Matter" Jahrzehntelang hat Belgien seine koloniale Vergangenheit verdrängt Ein Symbol dafür war bis vor Kurzem das prunkvolle Afrikamuseum das Leopold als eine Art Propagandaschau im Brüsseler Vorort Tervuren bauen ließ - inklusive kongolesischer Dörfer die dort lebten und von den Belgiern in einer Art Freilichtmuseum (andere sagen "Menschenzoo") bestaunt wurden Doch einen nationalen Sinneswandel hat die Renovierung des Museums nicht angestoßen Als eine Expertengruppe der Vereinten Nationen nur wenige Wochen später dem belgischen Staat empfahl sich endlich für die Gräuel im Kongo zu entschuldigen Ein Mitglied der vierköpfigen Uno-Kommission beklagte eine "Mauer des Schweigens" Sie steht bis heute: Weder die belgische Regierung noch das Königshaus haben sich jemals für die Verbrechen im Kongo entschuldigt geschweige denn Wiedergutmachung geleistet Jetzt sorgt ausgerechnet der Tod des Schwarzen George Floyd in den fernen USA dafür dass die Debatte mit Wucht nach Belgien zurückkehrt Vergangenes Wochenende demonstrierten rund 10.000 Menschen in Brüssel gegen Rassismus Kurz darauf wurde das Reiterstandbild Leopolds nahe des belgischen Königspalasts mit Farbe beschmiert bekämen ein "alltägliche und systematische anti-arabische Stimmung" zu spüren ein 19-jähriger mit marokkanischen Wurzeln als er einer Kontrolle zu entwischen versuchte und auf dem Motorroller mit einem Polizeiauto zusammenstieß Im Jahr zuvor kam der 17-jährige Mehdi Bouta auf ähnliche Art ums Leben 2018 starb ein zweijähriges Kind durch eine Polizeikugel als die Beamten ein von Irakern gefahrenes Auto verfolgten und das Feuer eröffneten Die Brüsseler Verwaltung hat eine Debatte über die Zukunft der Statuen angekündigt Die Universitäten in Leuven und Mons sind schon weiter: Sie haben Bildnisse des Monarchen kurzerhand verschwinden lassen Beschmierte Leopold-Reiterbüste vor dem Königlichen Palast in Brüssel Brüssel und andere belgische Städte sind voll von Erinnerungen an die Kolonialzeit infolgedessen unter anderem der Jugendstil Victor Hortas zu voller Blüte kam und seine Schergen vor allem mit dem Abbau von Naturkautschuk im Kongo machten "In Belgien war Leopold ein konstitutioneller Monarch mit begrenzten Kompetenzen schreibt David Van Reybrouck in seinem Standardwerk "Kongo – eine Geschichte" Vom fernen Brüssel aus setzte der König ein "Blutbad von unglaublichem Ausmaß" in Gang Wer die teils absurd hohen Kautschuk-Erntequoten nicht erfüllte die tiefe Wunden riss - oder gleich erschossen Die heimischen Paramilitärs wurden von den Belgiern angehalten, für jede verschossene Kugel die Hand des toten Opfers vorzulegen. Am Ende waren abgehackte Hände eine Art Währung für Kautschuk. Zwischen Dörfern soll es sogar Kriege um Hände gegeben haben, da die Erntequoten nicht erfüllbar waren. "Idiotisch" sei das, soll Leopold gezürnt haben.  "Ich würde alles andere von ihnen abschneiden Erst als immer mehr Berichte über die Gräueltaten öffentlich wurden und die internationale Empörung wuchs annektierte die belgische Regierung 1908 den "Freistaat Kongo" und verwandelte das Land in die Kolonie Belgisch Kongo Die schlimmsten Grausamkeiten fanden ein Ende und die Geschichtsschreibung war erst einmal gnädig mit Leopold: Er ging vor allem als großer Baumeister in die Annalen ein Die Wirren des Ersten Weltkriegs überdeckten schon bald die dunklen Seiten seiner 44 Jahre langen Herrschaft Kritik von außen hört man in Belgien auch heute nicht gern die das Land im Ersten Weltkrieg verwüstet und im Zweiten Weltkrieg komplett besetzt hatten Doch eine gemeinsame Idee für den Umgang mit der Vergangenheit gibt es in dem traditionell zersplitterten Land nicht Während die einen alle Leopold-Statuen aus der Öffentlichkeit verbannen wollen hat etwa der Stadtrat in Ostende - auch so eine Stadt die Leopold viele Prachtbauten verdankt - den Umgang mit der dortigen Leopold-Statue sogar im Koalitionsvertrag festgeschrieben Auch der Brüsseler Arbeitskreis Geschichte hält offenbar nichts davon, Denkmäler zu entfernen. Die Kolonialzeit sei nur eines von vielen Kapiteln der belgischen Geschichte, schreibt  der Verein über das Kongo-Denkmal im Jubelpark "Vergebung oder Buße für vergangene Ereignisse zu verlangen für die heutige Generationen in keiner Weise verantwortlich sind." Selbst in der belgischen Königsfamilie hat Leopold seine Verteidiger das skandalumwitterte enfant terrible des Königshauses im Interview mit der Nachrichtenagentur Belga über seinen Großonkel Leopold II wie er die Menschen dort hätte leiden lassen können." die hinter der Aktion gegen das Leopold-Bildnis in Mons steckt die da entsteht und die Gerechtigkeit für die afrikanischstämmigen Bürger fordert" auch dafür findet man ein Symbol im Afrikamuseum von Tervuren Dort sind die Statuen und Inschriften zur Verherrlichung der Kolonialzeit teils in die Wände eingelassen Politiker von Stadt und Land haben sich in ethnologischen Museen Anregungen geholt wie ein neues Linden-Museum in Stuttgart ausschauen könnte Das Fazit: Wenn man sich einen Neubau leistet Die flämische Verkehrsgesellschaft „De Lijn“ verbessert Anfang 2024 die Anbindung zwischen Brüssel und den Umlandgemeinden Wer mit dem Bus in Flandern oder von Brüssel nach Flandern (oder in der Gegenrichtung) unterwegs sein möchte kommt im Regelfall um die öffentliche Nahverkehrsgesellschaft „De Lijn“ nicht herum Die Busse und Straßenbahnen im weiß-gelben Design bedienen derzeit ein Netz von 19839 Haltestellen Dies ist Teil des jetzt vorgestellten neuen „Hoppin“-Verkehrsplans der Gesellschaft Dennoch verkündete De Lijn jetzt bei der Vorstellung des Plans: „Vom 6 Januar 2024 an reisen Sie flotter und effizienter in ganz Flandern.“ Ist dem wirklich so? Das wird sich erst mit der Zeit zeigen. So zeichnen sich etwa für die südöstlichen Vororte Brüssels (Hoeilaart, Overijse, Tervuren, Huldenberg) deutliche Verbesserungen ab Bis zuletzt hatte es Meinungsverschiedenheiten zwischen der De Lijn-Vorstandschefin Ann Scheubs und der für den öffentlichen Nahverkehr zuständigen Regionalministerin Lydia Peeters von den flämischen Liberalen (Open VLD)um die angemessene finanzielle Ausstattung der Gesellschaft gegeben So oder so – einen Ausweg sollen jetzt die Verringerung von Haltestellen die Bevorzugung stärker genutzter Strecken längere und enger getaktete Betriebszeiten sowie eine Ausweitung des bisher als „Belbus“ bezeichneten Rufbussystems eröffnen Der “Belbus” soll künftig in einem größeren Verbreitungsgebiet und länger als bisher verfügbar sein Reserviert werden können die Busse telefonisch über die Website oder über eine App bei der „Hoppin“-Zentrale – frühestens 30 Tage spätestens 30 Minuten vor der geplanten Abfahrt Der Verlauf einiger Buslinien wird angepasst oft dreistelligen Linienbezeichnungen werden einem neuem System weichen bei einer einstelligen Nummerierung bleiben Außerorts wird es künftig zweistellig zugehen Schulbusse sollen weiter dreistellige Liniennummern haben die auf Nebenstrecken außerhalb der Hauptverkehrszeiten zum Einsatz kommen Busverbindungen nach Brüssel werden mit „R“ gekennzeichnet werden durch ein „N“ und die Liniennummer gekennzeichnet Neu ist die in Großbritannien schon vor Jahrzehnten eingeführte und auch in Deutschland verbreitete „X“-Bezeichnung für Schnell- oder Expressbusse die Flandern mit der Hauptstadtregion Brüssel verbinden sollen künftig im Regelfall mit einem „R“ und einer zweistelligen Ziffer versehen werden Schnellbus X77 bis zur Ausfahrt Overijse auf der Autobahn Eine interessante Neuerung ist eine seit Jahren überfällige Schnellbusverbindung zwischen Brüssel und Overijse Die „X77“ genannte Linie ersetzt die bisher vielgenutzte Linie 344 die von der Brüsseler Stadtgrenze und der Ausfahrt 2 (Jezus-Eik) der Autobahn E411 über die oft überlastete Nationalstraße 4 führte fahren künftig die Busse der Linie X77 vom U-Bahnhof Herrmann-Debroux in Auderghem aus bis zur Ausfahrt 3 (Overijse) gut sechs Kilometer länger auf der E411 In Richtung Brüssel gibt es seit längerem Busspuren aber bisher nicht von De Lijn-Linienbussen genutzt werden Der X77 fährt künftig ohne Zwischenstopp von der U-Bahnstation Herrmann-Debroux bis zu der hinter der Ausfahrt 3 der E411 (Maleizen/Terhulpen) gelegenen Haltestelle Overijse-Bredestraat Anschließend hält der Bus auf der Strecke über Huldenberg bis in das südlich von Löwen gelegenen Sint-Joris-Weert an bestehenden Haltestellen Die Busse verkehren in der Hauptverkehrszeit alle 30 Minuten Die bisherige Linie 344 entfällt nicht nur die Endstation im jenseits der Sprachgrenze gelegenen wallonischen Hamme-Mille Bestehen bleiben hingegen die bisher unter den Nummern 341 und 345 firmierenden und jetzt als R75 und R78 bezeichneten Verbindungen von Brüssel in das wallonische Wavre Wer weiter über die N4 von Jezus-Eik nach Overijse fahren möchte ist künftig auf die Linien R75 und R76 (bisher 348) angewiesen Eine erfreuliche Nachricht gibt es für all jene Zeitgenossen dass der letzte De-Lijnbus in Brüssel in südöstlicher Richtung bisher die Station am U-Bahnhof Herrmann-Debroux um 22:20 Uhr verlässt Im neuen Jahr soll der letzte Bus der Linie R75 dort um 0:20 Uhr abfahren so dass Bewohner des Umlands am späteren Abend nach Restaurant- Theater- und Konzertbesuchen in der Hauptstadt nicht mehr auf das eigene Auto (oder das Fahrrad) angewiesen sein werden sondern die am Busdepot in Overijse gelegenen Haltestelle „De Leegheid“ Ob die Umsteigemöglichkeit am Bahnhof La Hulpe (der Endstation der Linie R76) auf die Regionalzüge nach Brüssel günstiger werden Bisher sind die Fahrpläne so knapp aufeinander abgestimmt dass Wartezeiten von gut einer halben Stunde oft unvermeidlich sind Bei De Lijn heißt es hierzu: „Die R76 schließt am Bahnhof Terhulpen (niederländisch für La Hulpe der Redaktion) an die S8-Züge (Ottignies-Brüssel) in beiden Richtungen an.“ Häufiger als bisher – in der Hauptverkehrszeit alle 15 Minuten – verkehren künftig die Busse der von Groenendaal (Hoeilaart) über Overijse Wezembeek-Oppem und Sterrebeek zum Flughafen in Zaventem führende Linie 71 (bisher 830) Derzeit keine Pläne für ein „vollständiges Nachtverkehrsnetz“ Nachtbusse an Wochenenden gibt es insbesondere zwischen Löwen und Brüssel (Linie N4) sowie Löwen und Hoeilaart (N5) ob ein Ausbau der nächtlichen Verbindungen zwischen Brüssel und dem Umland geplant sei hieß es bei De Lijn: „Derzeit gibt es keine Pläne für ein vollständiges Nachtverkehrsnetz aufgrund dringenderer Prioritäten in der Region und in Brüssel im Rahmen des verfügbaren Budgets Auf den meisten Hauptstrecken von Brüssel-Nord -Süd und Herrmann- Debroux (von Montag bis Samstag) gibt es jedoch letzte Abfahrten kurz vor Die Demokratische Republik Kongo feiert den 63 In der Hauptstadtregion Brüssel nahmen föderale und regionale Politiker den Tag zum Anlass um Projekte zur Dekolonialisierung des öffentlichen Raums und wissenschaftlicher Einrichtungen zu starten Unter Dekolonialisierung des öffentlichen Raums versteht man folgendes: Alles was im öffentlichen Raum in Brüssel an die Kolonialzeit erinnert Es soll geschaut werden: Können die Statuen die mit der Kolonialzeit in Verbindung gebracht werden weiter so bestehen bleiben oder muss man etwas ändern Das ist eben das Ziel dieser Initiative: Man möchte Brüssel zu einer "inklusiven Region machen in der jeder Brüsseler und jede Brüsselerin sich wert geschätzt fühlt" Das sei im öffentlichen Raum beim Thema Kolonialgeschichte zurzeit nicht der Fall Am Freitag wurden verschiedene Aktionen mit verschiedenen Trägern gestartet Die Dekolonialisierung des öffentlichen Raums ist ein Projekt der Region Brüssel Die hatte im Mai einen Plan mit 14 Aktionen beschlossen beziehungsweise die Ausschreibungen zur Umsetzung von drei der 14 Projekte: Projekt eins sieht die Gründung eines internationalen Dokumentationszentrums in Brüssel vor in dem auch Debatten und Ausstellungen zur Kolonialgeschichte ihren Platz finden sollen um an die Opfer der belgischen Kolonialzeit in den heutigen afrikanischen Staaten Demokratische Republik Kongo Im Projekt drei soll ein öffentliches zentrales Depot geschaffen werden für all die Statuen und/oder Gedenktafeln welcher Größe auch immer die aus dem öffentlichen Raum entfernt worden sind oder noch entfernt werden Dieses Depot soll auch deshalb öffentlich werden was Brüssel mit dieser Dekolonialisierung will: Nämlich die hinter sich zu lassen und die Wandlung des öffentlichen Raums weg von dem kolonialen Gepräge zu verdeutlichen das Original der Reiterstatue von Leopold II Das Original der Reiterstatue steht im Museum für Kunst und Geschichte im Jubelpark Da werden jetzt Künstler und Wissenschaftler dazu aufgerufen wie man die Statue irgendwie erklärend und relativierend in das Museumsumfeld einbetten kann Bei diesem Projekt arbeitet die Region Brüssel mit dem föderalen Wissenschaftszentrum Belspo zusammen große Aktion betrifft das Afrika- Museum in Tervuren Da sollen die Arbeiten intensiviert werden woher genau die Bestände des Museums kommen und ob sie vielleicht zu unrecht in Belgien sind Dafür sind allein föderale Ministerien zuständig all diese Aktionen gerade am Freitag zu beginnen Nach dem Vorbild Deutschland zeigt der Belgische Staat als zweites Vorbild wie Entnazifizierung der EU insbesondere allen voran England zu funktionieren hat Ich danke allen Beteiligten aus Staat und Wohlfahrtverbänden für ihren Couragierten Mut gegen allen Widerstand aus rechtsextremistischen Kreisen Die Hinterbliebenen der zig Millionen Todesopfer von Kolonialverbrechen und Faschismus dürfen nicht umsonst auf Einlenken des rechtmäßig funktionierenden Staates warten damit Internationales Recht auch wirklich rechtswirksam wird unter dem Stichwort "Die Würde Aller Menschen ist Unantastbar" Die Einwohner der "Demokratischen Republik Kongo" haben nicht viel davon.Es ist eine einseitige belgische Maßnahme.Pure Kosmetik und Selbstbeweihräucherung ein Jahr vor den Wahlen.Die verantwortlichen Brüsseler Politiker wollen sich als besonders fortschrittlich darstellen.Und da kommt die koloniale Vergangenheit gerade richtig.So versucht man zu punkten bei den zahlreichen Belgiern afrikanischer Abstammung.Sehr fraglich ob die sich überhaupt dafür interessieren.Die meisten leben im hier und jetzt und haben andere Sorgen und Probleme Das Afrikamuseum in Tervuren sollte allerdings etwas offener umgehen mit der Vergangenheit.Die Kongogreuel oder die Verwicklung von König Baudouin in die Ermordung von Lumumba sind allgemein bekannt und sollten auch thematisiert werden Die Kolonialzeit ist für Belgien ein umstrittenes Kapitel der Geschichte In der Dokumentation "Kinderen van de kolonie" zeichnet der VRT-Sender Canvas die Kolonialgeschichte anhand von Zeitzeugen nach Fünf Folgen lang erzählen Kongolesen und Belgier über ihre persönlichen Erinnerungen an die Kolonialzeit und die Folgen davon für ihr Leben": Mit diesem Kommentar beginnen die fünf Folgen über die koloniale Vergangenheit Belgiens im Kongo Dass Kongolesen über ihre Erfahrungen aus der Kolonialzeit in einer Dokumentation berichten Teil eins befasste sich mit der Zeit von 1885 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Philippe Madimba fasst diese Phase der Kolonialzeit in der Canvas-Folge mit den Worten zusammen: "Die Kolonialisierung war so brutal dass die Menschen einfach resigniert haben Gerade mal acht der 50 Minuten werden in diesem Teil eins der Herrschaft von Leopold II fanden doch gerade in dieser Zeit von 1885 bis 1908 die Gräueltaten statt die die belgische Kolonialherrschaft im Kongo in einem besonders negativen Licht erscheinen lassen der am Dienstag ausgestrahlt wurde und am Mittwoch um kurz nach 19 Uhr wiederholt wird stellt die Zeit zwischen 1945 und der Unabhängigkeit 1960 vor Es geht um das Verhältnis der Belgier zu den Kongolesen Der Dokumentarfilm lässt zunächst die Zeitzeugen selbst darüber reden Die Sichtweisen und Urteile sind dabei verschieden Bewusst werden diese Zeugnisse zunächst nebeneinander stehen gelassen Der Zuschauer soll sich daraus selbst seine Meinung bilden Der Kongolese Pierre Mbuymaba sagt zu den Verhältnissen von damals im Kongo: "Segregation gab es überall Selbst wenn man die gleiche Arbeit verrichtet hatte Dagegen steht die Einschätzung der Belgierin Emily Beauvent Aber man muss auch sagen: Die Schwarzen kamen in die Stadt Ich würde das nicht Segregation oder Rassentrennung nennen der alles wie folgt darstellt: "Es war nicht die Apartheid Aber die Schwarzen durften abends nicht in die Stadt kommen Das war natürlich eine rassistische Gesellschaft Der Film bezieht zu den Aussagen keine Position zieht aber durchaus seine eigenen Schlüsse So nennt die Sprecherin die Gesellschaft im Kongo von damals "fundamental ungleich und rassistisch" Zusammen mit einer immer stärker wachsenden Politisierung der Kongolesen führte das schließlich zur Unabhängigkeitsbewegung Mit der Unabhängigkeit beschäftigt sich die nächste Folge die nach einer Pause nächste Woche wieder an einem Dienstagabend ausgestrahlt wird Nicht zufällig strahlt die VRT jetzt diese Kongo-Dokumentation aus Nächste Woche soll das Afrikamuseum in Tervuren nach fünf Jahren Neugestaltung wiedereröffnen Erstmals soll auch in diesem Museum kritisch auf die Kolonialvergangenheit eingegangen werden Die VRT-Serie möchte einen Beitrag liefern zu Diskussionen um die Zeit Im letzten und sechsten Teil der Serie werden dann auch Kongo-Experten über die belgische Kolonialzeit und ihr Vermächtnis bis heute debattieren Eine junge Historikerin untersucht Gewalttaten in Liberia und Sierra Leone des 19 Diese wurden häufig Leoparden in die Schuhe geschoben – aus taktischen Gründen In Indien und Afrika gilt der Leopard immer noch als bedrohliches Raubtier und eine Begegnung mit ihm kann auch für den Menschen tödlich enden so hat einmal ein Ranger im Tsavo-Nationalpark in Kenia behauptet so ergebe sich der Hund winselnd in sein Schicksal und versuche nicht einmal zu fliehen Seit Jahrhunderten schon hat die Kraft und Eleganz der gefleckten bis zu 90 Kilogramm schweren Tiere den Menschen fasziniert Afrikanische Potentaten wie der kongolesische Diktator Mobutu Sese Seko schmückten sich mit Leopardenfell – ein Symbol der Macht die gerade ihre Doktorarbeit abgegeben hat ist an der Universität Kassel auf das dort seit 2013 für drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Wissenschaftsthema gestoßen: Leopardenmänner – ein Gewaltphänomen in der kolonialen Phase Afrikas Die Forscherin bereitet eine Buchveröffentlichung zum Thema vor den Niederlanden und Großbritannien in den Archiven von Missionaren und Kolonialverwaltungen recherchiert Sie untersuchte Gerichtsakten von Ende 1880 bis 1940 aus den früheren Kolonialgebieten Sierra Leone und Liberia in denen rund 70 bis 80 ungeklärte Todesfälle dargestellt worden sind Die von der Kolonialmacht eingesetzten Richter residierten ausnahmslos in der Stadt Geschah ein Mord im unzugänglichen Hinterland oder fand dort eine Hinrichtung nach traditionellem Recht statt die von der Kolonialverwaltung angezweifelt wurde „Indigene afrikanische Exekutionen wurden der Kolonialmacht gelegentlich damit erklärt dass ein Leopard für den Tod des Menschen verantwortlich sei“ Aber das muss nicht der Wahrheit entsprochen haben: „Das war eine Taktik.“ Die Unterscheidung von Wahrheit und Imagination war offenbar schwierig denn es gab „diese Vorstellung von konkreten Menschen die sich zeitweise und für eine Tötung gezielt in Leoparden verwandelt haben sollen“ dass Hexen durch ihre magische Kraft einen wilden Leoparden zum Töten eines Menschen bringen konnten Es sei keinesfalls im afrikanischen Alltag so verankert gewesen Vielmehr schwärzten Einzelne mit übertriebenen oder falschen Behauptungen ihre lokalen Gegner an das konnte der Vorwurf des Menschenopferns oder des Kannibalismus sein Restriktionen bis hin zur Verurteilung zum Tode waren die Folge Mittelsmänner und Berichterstatter für die Kolonialgerichte waren in Westafrika häufig kreolische Zwischenhändler belgischer oder französischer Richter wagte sich in den seltensten Fällen ins afrikanische Hinterland und hatte kaum direkten Kontakt zur Bevölkerung und wenn sie einen bei den Weißen beliebten Schwarzen töteten dann streiften sie ein Leopardenkostüm über und hätten Krallen an den Fingern So „naiv“ sei der Comic übrigens nicht wenngleich rassistische Darstellungen enthalten seien: Er biete mit den Leopardenmännern immerhin einen Hinweis auf koloniale Selbstzweifel So werden die entmachteten Eliten in Afrika als subversive Elemente dargestellt dass die „Kolonisierung nicht auf einen zuvor herrschaftsfreien Raum“ getroffen sei dass Leoparden nicht die politische Macht selbst verkörperten „sondern deren Kontrolle durch ein anderes ,Außen` In vorkolonialen Liedern aus Ghana wird der Leopard als erfolgreicher Jäger charakterisiert der die Macht der Elite sogar beschränkte: „The Leopard plays with chiefs“ heißt es darin (Der Leopard spielt mit den Häuptlingen) Stephanie Zehnle ist bei ihren Recherchen auf innerafrikanische Konflikte gestoßen in denen der Leopard auch als Sündenbock herhalten musste So gebe es unter Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren eine erhöhte Todesrate in der die Kinder oft an Infektionen starben Die Jugendlichen wurden in der Zeit in Camps kaserniert und von einer Art Hohepriester unterrichtet Auch Kenias Staatsgründer Jomo Kenyatta berichtet in seinem Buch „Facing mount Kenya“ von solchen Jugendcamps In Westafrika hießen diese Lager Poro für die Jungen und Bundu für die Mädchen – monatelang waren sie in dieser Zeit von den Eltern getrennt dass dies für die Eltern eher ein Trost war Beinhaltet doch der Tod durch den Leoparden die Möglichkeit zur Wiedergeburt Im Alltag gingen die Afrikaner auch in kolonialer Zeit sehr wohl den Leoparden aus dem Wege dass sich ethologische Erkenntnisse über Leoparden erstaunlich genau decken mit historischen Angaben zu den Angriffen der Tiere dass im Wald lebende Leoparden vor allem in der Trockenzeit den Menschen angriffen und dass sie in der Morgen- oder Abenddämmerung attackierten Belegt ist in Gebieten mit vielen „Leopardenmorden“ dass dort Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden sind Im westafrikanischen Tropenwald konnten viele Einheimische die Schlafplätze von Leoparden am Geruch erkennen auf Reisen schützten sie sich nachts mit Feuer dass in der Kolonialzeit mehr Menschen durch Leoparden starben als zuvor teilt Stephanie Zehnle nicht: „Es gab eine intensivere Kommunikation zwischen Küste und Hinterland und mehr dokumentierte Belege.“ Und es gab verschiedene Lesarten wie unnatürlich ein Tod war – und ob es wirklich die Raubkatze war PersonDie Historikerin Stephanie Zehnle (28) arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Neuere und Neuste Geschichte an der Universität Kassel und steht kurz vor Abschluss ihrer Promotion Sie untersucht eine rätselhafte Mordserie im Afrika der Kolonialzeit bei der die Opfer Spuren von Angriffen durch Leoparden zeigten Forschung Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt „Leopardenmänner – ein Gewaltphänomen in Afrika“ über drei Jahre mit 300 000 Euro etwa das britische Nationalarchiv in London.