Die neue S-Bahn-Verbindung zwischen Genf und Annemasse ist ein Vorzeigeprojekt Doch ein topmoderner Bahnhof auf der Strecke sorgt für rote Köpfe Erst kürzlich betonte SBB-Chef Vincent Ducrot, wie wichtig die Bahnhöfe für das Image der Bundesbahnen seien. «Die Bahnhöfe sollen wieder in einem Zustand sein, der dem Namen SBB gerecht wird», so Ducrot im Interview mit der «NZZ am Sonntag» in dem er Investitionen von 500 Millionen Franken ankündigte um kleinere Bahnhöfe zu renovieren und sauberer zu machen Dass Geld allein nicht zwingend zu einem guten Image führt zeigt jedoch das Beispiel Chêne-Bourg (GE) am westlichsten Zipfel der Schweiz Der unterirdische Tiefbahnhof ist zwar so modern wie kaum ein anderer: Er wurde erst 2019 zusammen mit der grenzüberschreitenden Genfer S-Bahn-Verbindung Ceva (Cornavin – Eaux-Vives – Annemasse) eingeweiht Doch die negativen Schlagzeilen reissen seither nicht ab Von Baumängeln und anderen Peinlichkeiten ist zu lesen wie sie bei der für ihre Zuverlässigkeit bekannten Schweizer Eisenbahn sonst nicht vorkommen der das verbindende Bauelement der fünf neu erstellten Ceva-Bahnhöfe darstellt Mitentworfen wurde er vom französischen Stararchitekten Jean Nouvel Er ist etwa für den Bau des Luzerner KKL bekannt Die Glasbausteine sind 2,7 mal 5,4 Meter gross In Chêne-Bourg dienen sie im Tiefbahnhof als Seitenwände und markieren auch die Decke und damit den Boden des Platzes darüber Nur: Heute sind dort rund ein Drittel der insgesamt 84 Glasplatten wegen Rissen mit Klebeband abgedeckt Ein lokaler Politiker wollte darum von der Kantonsregierung wissen, ob das noch sicher sei. Die SBB gaben gegenüber der «Tribune de Genève»Entwarnung: Von den Rissen betroffen sei nur die oberste von drei Schichten Einsturzgefahr gibt es also keine – Sturzgefahr hingegen schon Während eines Augenscheins vor Ort rutschen gleich drei Personen auf der nach Regenfällen glatten Oberfläche aus Die SBB liefern auf Anfrage keinen detaillierten Kostenüberblick dass der Bau aller fünf Ceva-Bahnhöfe rund 170 Millionen Franken gekostet hat und ihre Architektur über den Standards der SBB liegt Pikant: Der Bahnhof Chêne-Bourg verschlingt auch nach seiner Eröffnung noch Millionen Für fünf Millionen Franken mussten die Bodenplatten letzten Sommer mit einer zusätzlichen Schicht ergänzt werden damit sie ein Feuer während mindestens einer Stunde aushalten könnten durften sie über zwei Jahre lang nicht betreten werden Im Frühling wollen die SBB nun auch die Risse beseitigen Wie viel der Ersatz der betroffenen Glasschicht dabei kosten wird Eine Lösung gefunden werden muss derweil erst noch für ein weiteres Problem: Bei Regenfällen dringt Wasser in den Tiefbahnhof ein Die bisherigen Massnahmen konnten die Lecks laut SBB nicht vollständig beheben dass es an rund 30 Stellen auf die Perrons tropft Ziehen die SBB aus den Problemen Lehren für den Um- oder Neubau von anderen Bahnhöfen dass die S-Bahn-Linie Ceva ein gemeinsames Projekt von Bund Kanton und SBB gewesen sei und dass eine Jury die Glasbausteine auserkoren habe dass die SBB Feedbacks zu den verschiedenen Projekten sammeln Weiter ins Detail gehen die Bundesbahnen nicht Mit dem sechsten Sieg in Folge ist das Frauenteam der Young Boys an die Tabellenspitze gestürmt Auf dem GC-Campus in Niederhasli gewannen die Bernerinnen vor 256 Fans mit 3:0 Die Schweizer Nationalspielerin Naomi Luyet schoss die ersten beiden YB-Tore den dritten Treffer steuerte Stephanie Waeber bei Gleich viele Punkte wie YB hat auch der FC St.Gallen Die Grün-Weissen liessen im Kantonsderby gegen Rapperswil-Jona nichts anbrennen und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht Chantal Wyser eröffnete den Torreigen vor 281 Fans auf dem Espenmoos nach einer halben Stunde Nach der Pause sorgten Sina Hauswirth und Eva Bachmann (2) mit drei Toren in elf Minuten (55 bis 66.) für die Entscheidung in einer einseitigen Partie für den schon ein Unentschieden gegen den FC Zürich ein Erfolg gewesen wäre Doch es kam vor 135 Zuschauerinnen und Zuschauern auf dem Schachen noch besser für die Aargauerinnen Denn mit dem letzten Angriff schoss Anja Klingenstein den Ball in der 94 Praktisch mit dem Pausenpfiff ging Servette in Führung die Schwedin Cassandra Korhonen machte mit ihrem wunderbaren Schlenzer einen Grossteil der 372 anwesenden Fans glücklich Milena Nikolic (67.) und Melissa Chidera Ugochukwu (82.) sorgten für die Basler Wende die auch dank FCB-Torhüterin Anna Klink möglich wurde Die 20-jährigen Rilana und Selina Ueltschi schrieben die Geschichte des Spiels vor 100 Zuschauerinnen und Zuschauern in Thun Die Berner Oberländerinnen sind Zwillinge – und schossen beide Tore Erst brachte Rilana den FC Luzern in Führung (30.) als sie bei einem Foulpenalty die Verantwortung übernahm (57.) November:16.00 Servette – St.Gallen16.30 Aarau – GC16.30 YB – Basel18.00 Rapperswil-Jona – Luzern18.00 Thun – Zürich​ Der Grasshopper Club Zürich richtet seine sportliche Führung neu aus: Alain Sutter folgt als Sportchef auf Stephan Schwarz der seinen Posten beim Rekordmeister nach etwas mehr als einem Jahr wieder räumen muss Der 57-jährige Sutter war zwischen 2018 und 2024 in selber Funktion erfolgreich beim FC St.Gallen tätig Der Ex-Profi war bereits als Trainer während acht Jahren bei GC Nun sagt er: «Trotz den grossen Herausforderungen freue ich mich riesig Dieser Klub hat mir viel gegeben und ich werde alles daransetzen St.Gallen spielt am Sonntag im Cup gegen den Genfer Vorort-Klub CS Chênois Und welche Trainer des FC St.Gallen spielten einst beim welschen NLA-Klub Es ist eine Pflichtaufgabe: Der FC St.Gallen muss am Sonntag gegen den CS Chênois schlicht und einfach in den Achtelfinal vorstossen Die Genfer haben zwar eine grosse Klub-Vergangenheit dürfen als 1.-Liga-Team für St.Gallen aber nicht zum Stolperstein werden Zumindest die Sportredaktion nimmt St.Gallens Gegner ernst – und Chênois etwas genauer unter die Lupe Der vollamtliche Klub-Sekretär des CS Chênois hilft uns beim Beantworten auch nicht-sportspezifischer Fragen Mit dieser Frage hat man sich schon ins Abseits gestellt Vielmehr ist es der Überbegriff der Einwohner dreier Gemeinden nahe Genf: Chêne-Bourg Die drei Gemeinden liegen südlich von Genf Einst befanden sich in dieser Region viele Gutshäuser von Genfer Adelsfamilien wie sich im historischen Lexikon der Schweiz nachlesen lässt Heute ist es vor allem: Genfer Agglomeration In den vergangenen Jahrhunderten gab es zwischen den drei Gemeinden kulturpolitische Auseinandersetzungen Chêne-Bougeries zog es zum reformierten Genf Es gebe bis heute durchaus Rivalitäten unter den drei Gemeinden so Gueniat – im Sport aber sei man ein Herz und eine Seele Dann beginnt er das Wort Chênois zu buchstabieren – um dann zu merken dass das dem Deutschschweizer nicht viel bringt Das «ê» deutet auf eine «ä»-ähnliche Aussprache hin wie es bei «la chêne» (die Eiche) auch der Fall ist In der zweisilbigen Form «Chênois» verträgt es dann aber doch kein ostschweizerisches «ä» wer Gueniat genau zuhört: Das «Sch» zu Beginn des Worts darf keines sein wie bei der ostschweizerischen «Scheesä» Und das «ois» ist natürlich nicht einfach ein «ua» Vielleicht hätten wir dieses Thema besser gar nicht erst angeschnitten Die Wappen der drei Gemeinden zeigen schliesslich auch Eichen Historisch soll sich der Name auf jene Eichen beziehen die bei Adels-Gutshöfen standen und Macht demonstrierten Etwas ältere Semester kennen Chênois als NLA-Klub Während der 1970- und 1980er-Jahre spielte der Genfer Vorortklub acht Saisons in der obersten Liga Die Sportbegeisterung und der Zusammenhalt in der Region machten erfolgreich Der Klub marschierte Anfang der 1970er-Jahre praktisch aus dem Nichts aus der 1 als der Fussball vom Amateur- zum Profigeschäft wurde Zwar befinden sich die Unternehmen Rolex (Chêne-Bourg) und Caran d’Ache (Thônex) in der Region – gemäss Gueniat konzentriert sich Rolex aber im Sponsoring auf andere Sportarten wie Golf Und beim Farbstifthersteller halte sich die Fussballbegeisterung in Grenzen In anderen Sportarten aber ist Chênois weiter nationale Spitze Und die Fussballfrauen von Chênois sind mit Servette eine erfolgreiche Verbindung eingegangen – der Klub spielt in der Champions League die schon im Stade des Trois-Chêne aufliefen: Günther Netzer letztere in einem Freundschaftsspiel Barcelonas 2001 bei Chênois Bis heute bekannte ehemalige Chênois-Spieler sind unter anderem Michel Pont Gérard Castella oder Rolf Fringer – die letzteren beiden waren später St.-Gallen-Trainer Chênois bot ihm eine Chance im Nachwuchsteam Er erinnert sich an sein Tor zum 2:2 im Heimspiel gegen Servette als Tausende Leute aus dem Häuschen gerieten erinnert sich an seine Chênois-Zeit «als ob es gestern gewesen wäre» Wie Fringer schwärmt er vom familiären und doch ambitionierten Amateurteam Der frühere SC-Brühl-Junior und spätere Brühl-Sportchef war von 1972 bis 1979 Teil der Chênois-Abwehr Er werde für das Cupspiel wohl nach Genf reisen Und bei der Gelegenheit auch alte Freunde treffen Der Nachwuchs mit 500 Spielerinnen und Spielern liegt in der Gruppe 1 im unteren Tabellenviertel Trainer David Joye dürfte aber dennoch einen Hoffnungsschimmer haben: Er sah die St.Galler 1:5-Niederlage gegen Servette am vergangenen Wochenende live vor Ort im Stade de Genève Platz hätte das Stade des Trois-Chêne in Chêne-Bourg für 2600 Zuschauer Viele Zuschauer werden aber die Tageskasse benützen Die Buvettes wurden jedenfalls für das Cup-Fest aufgerüstet // Des projets allant de Bâle à Bellinzone Ein ehemaliges Güterareal wird zu einem Stadtquartier mit Gewerbe Das Umzonungsverfahren durchlief die Stufen Testplanung städtebaulicher Studienauftrag und Sondernutzungsplanung Sechs Teams und ein Nachwuchsteam waren zur städtebaulichen Studie eingeladen mit dem Kanton Basel-Stadt wurde ein Mitwirkungsverfahren durchgeführt Auf Basis des städtebaulichen Entwurfs entstand ein Regelwerk für die Baufelder ist das Siegerteam der Testplanung in den weiteren Prozessen und Wettbewerben eingebunden Die Planung mit zwei Grundeigentümerinnen – Kanton und SBB – war anspruchsvoll ebenso der grossflächige Ersatz der vorhandenen Naturinventare Die zwei Siegerteams der Städtebaustudie haben den Bebauungsplan gemeinsam entworfen Trotz des Einbezugs der Öffentlichkeit musste das Projekt die Hürde der Volksabstimmung nehmen Seit Sommer 2021 macht auf dem Baufeld 2 eine Zwischennutzung den künftigen Quartierbaustein für die Bevölkerung zugänglich Für die vier Gebäude auf dem SBB-Baufeld wurden Architekturwettbewerbe ausgeschrieben | Charme industriel et d’affectation provisoire de l’ancienne zone de marchandises Foto | Photo: Rolf Siegenthaler einloggen Testen Sie jetzt einen Monat gratis das Digital-Abo und lesen Sie gleich weiter Bereits Abonnent:in? einloggen Testen Sie gratis ein Digital-Abo und lesen Sie alle Artikel auf hochparterre.ch Sie haben bereits ein Login einloggen Sie haben bereits ein Abo registrieren 1 Monat gratis Digital-Abo testen Fragen? 044 444 28 88 oder verlag@hochparterre.ch Sie haben bereits ein Print-Abo? Onlinekonto erstellen 1 Monat gratis Digital-Abo testen