Damit will der Kanton die Einbindung der Gemeinde absichern
ohne dass der Finanzhaushalt aus dem Ruder läuft
wie die Regierung in der Information für die Stimmberechtigten schreibt
Konkret rechnet der Kanton mit Investitionen von rund zehn Millionen Franken in die Verwaltungsgebäude in Moutier
Diese sollen in die kantonale Verwaltung integriert werden
Der Kanton wird sich gemäss Angaben der Regierung über einen Zeitraum von sechs Jahren mit Mindereinnahmen aus dem nationalen Finanzausgleich (NFA) von insgesamt 65 Millionen Franken abfinden müssen
dass die Ausgleichszahlungen auf Grundlage der Steuereinnahmen erst mit einer Verzögerung berechnet würden
Nach Angaben der Kantonsregierung steht mit der Abstimmungsvorlage viel auf dem Spiel
Ohne eine vorübergehende Lockerung der 2009 eingeführten verfassungsmässigen Schuldenbremse müsste der Kanton Sparmassnahmen ergreifen oder neue Einnahmen generieren
um dieses Instrument zur Begrenzung der Ausgaben einhalten zu können
Im jurassischen Parlament ist die Verfassungsänderung
im vergangenen Dezember mit 46 zu sieben Stimmen deutlich angenommen worden
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person
{| foundExistingAccountText |} {| current_emailAddress |}
Geben Sie die E-Mail-Adresse Ihres Benutzerkontos an
über den Sie ein neues Passwort erstellen können
Sie erhalten in Kürze eine E-Mail mit einem Link
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben
prüfen Sie bitte Ihren SPAM Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse
Bitte versuchen Sie es später noch ein Mal oder kontaktieren Sie unseren Kundendienst
Wir senden Ihnen einen SMS-Code an die Mobilnummer
Wir haben Ihnen einen SMS-Code an die Mobilnummer gesendet
Bitte geben Sie den SMS-Code in das untenstehende Feld ein
Bitte fordern Sie einen neuen Code an oder kontaktieren Sie unseren Kundendienst
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht
Es können keine weiteren Codes erstellt werden
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet
Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink
prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse
Benutzerdaten anpassen
Mit einem SRF-Account erhalten Sie die Möglichkeit
Kommentare auf unserer Webseite sowie in der SRF App zu erfassen
Vielen Dank für die Verifizierung Ihrer E-Mail-Adresse
In dieser Ansicht können Sie Ihre Benutzerdaten verwalten
Sie können Ihre Daten jederzeit in Ihrem Benutzerkonto einsehen
Definieren Sie ein neues Passwort für Ihren Account {* emailAddressData *}
Definieren Sie ein neues Passwort für Ihren Account
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein
damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können
Ihr Account wird deaktiviert und kann von Ihnen nicht wieder aktiviert werden
Wollen Sie Ihren Account wirklich deaktivieren
SRF Schweizer Radio und Fernsehen,Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft
Januar 2026 vom Kanton Bern zum Kanton Jura wechseln
National- und Ständerat genehmigt das Vorhaben
Der Nationalrat gab sein Ja-Wort mit 174 zu 14 Stimmen bei 2 Enthaltungen. Die meisten Nein-Stimmen stammten von Berner SVP-Vertretern, wie ein Blick aufs Abstimmungsprotokoll zeigt. Der Ständerat hiess die Vorlage mit 45 zu 0 Stimmen gut.
Der Bundesbeschluss untersteht dem fakultativen Referendum. Er kann also innert hundert Tagen nach Publikation des Parlamentsentscheids im Bundesblatt mit 50'000 Unterschriften bekämpft werden.
Falls dieses Instrument nicht genutzt wird, werden die heute bernjurassische Stadt Moutier und ihre rund 7000 Einwohnerinnen und Einwohner per 1. Januar 2026 jurassisch.
Auch Ständerat sagt JaKantonswechsel von Moutier erhält Zuspruch auf BundesebeneWechsel zum Kanton JuraMoutier-Konkordat tritt offiziell Anfang 2026 in KraftAboVolle Berner GefängnisseMit dem Kantonswechsel von Moutier beginnt die GefängnisrochadeSDA/msc
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Um die Bibel von Moutier-Grandval «in echt» zu sehen
steigt der Besucher unter den Augen eines Wachmanns in das Untergeschoss des Museums für Kunst und Geschichte in Delsberg hinab
geht durch die Panzertür eines Tresors und betritt das Allerheiligste
In einem tiefblauen Raum thront das Meisterwerk des Mittelalters in einer Vitrine
Und nicht mehr als fünf Personen auf einmal
Das Betrachten dieses 1200 Jahre alten Prestigewerks nimmt einen mit auf eine Raum-Zeit-Reise
Die Bibel beginnt mit der Geschichte Genesis: «In principio creavit Deus caelum et terram…»
Die prächtige Buchmalerei erzählt wie ein zeitgenössischer Comic in vier Registern die Abenteuer von Adam und Eva
von der Schöpfung über den Garten Eden und die Versuchung durch die Schlange bis hin zum Sündenfall
die Bibel von Moutier-Grandval nach 1981 erneut in Delsberg zu haben
Die ersten Kontakte mit der British Library in London
um dieses aussergewöhnliche Werk dem jurassischen Publikum zu präsentieren
Die Moutier-Grandval-Bibel wurde zwischen 830 und 840 im Skriptorium der Abtei Saint-Martin de Tours im Loire-Tal geschrieben
Sie ist eine der wertvollsten der 18 erhaltenen Bibeln
von denen schätzungsweise 100 über einen Zeitraum von etwa 50 Jahren hergestellt wurden
die mit ganzseitigen Illuminationen versehen sind
Die Bibel wird nicht nur wegen ihrer künstlerischen Schönheit bewundert
sondern hat auch einen hohen historischen Wert als direktes Zeugnis der karolingischen Renaissance
die an der Herausgabe des Katalogs mitgearbeitet hat
Kaiser Karl der Grosse (742-814) wollte sein Reich nach dem antiken römischen Vorbild reformieren
Zu diesem Zweck erliess er eine neue Disziplin für den Klerus
mit der Erstellung einer neuen Bibelausgabe
In der Folge entwickelte sich eine neue Buchindustrie
Alkuin setzte Standards: Ein einziger Band sollte alle Bücher der Bibel enthalten
dieser Band sollte 450 grossformatige Pergamentblätter umfassen
er sollte in leicht lesbarer Karoline geschrieben sein (die Grundlage unserer heutigen Schrift)
die Ausstattung sollte entweder von der Antike oder der angelsächsischen Tradition inspiriert sein
Um diese prestigeträchtigen und schweren Werke (ca
Für die Bibel von Moutier Grandval haben die Forscher nicht weniger als 24 Hände identifiziert
von denen zwei weniger reiche Bibeln in St
Gallen und Bern in der Begleitausstellung zu sehen sind
scheinen nicht für die liturgische Feier verwendet worden zu sein
Vielmehr handelte es sich um Nachschlagewerke
aus denen andere Bücher wie Evangeliare und Psalter abgeschrieben wurden
Die Entstehung der Moutier-Grandval-Bibel ist gut bekannt
doch ihre Geschichte weist grosse Lücken auf
wann und wie die Bibel in die Abtei von Moutier gelangte
dass sie relativ kurz nach ihrer Gründung in Tours in den Jura gelangte
Die um das Jahr 650 von Saint Germain gegründete Abtei in Prévôtoise verfügte im 9
Jahrhundert über einen weitreichenden Einfluss
der sich über das Juramassiv und bis ins Elsass erstreckte
Ihre Äbte waren Mitglieder oder enge Vertraute der königlichen Familien
Eine direkte Dotation erscheint daher plausibel
Eine neue grosse Lücke herrscht bis zum 16
Nach der Reformation zogen sich die Kanoniker von Moutier nach Delsberg zurück
Eine um 1600 auf der letzten Seite der Bibel angebrachte Inschrift belegt ihre Zugehörigkeit zur Abtei von Moutier-Grandval
bis die französischen Revolutionstruppen 1792 in den Jura einmarschieren
Die Kanoniker zerstreuten sich und die Spur der ‘grossen Bibel’ verlor sich
Mit der Unterzeichnung des Konkordats zwischen Napoleon Bonaparte und dem Heiligen Stuhl im Jahr 1801 konnte sich das Kapitel der Kanoniker neu konstituieren und einen Teil seines Schatzes zurückerhalten
Der Legende nach wurde die Bibel von Kindern auf einem Dachboden gefunden und für 24 Batz (2,40 Franken) verkauft
1822 gelangte sie in die Hände des Rechtsanwalts und ehemaligen Bürgermeisters von Delsberg
der sie an Johann Heinrich Speyr Passavant verkaufte
Der Antiquitätenhändler aus Basel war sich bewusst
die Alkuin Karl dem Großen im Jahr 800 übergab
sie durch Veröffentlichungen und Ausstellungen in der Schweiz und in Europa bekannt zu machen
in Paris und London einen hohen Preis für die Bibel zu erzielen
bevor er sie schliesslich 1836 für 750 Pfund an das British Museum verkaufte
das sie 1973 an die British Library übergab
Die Bibel von Moutier-Grandval ist faszinierend wegen ihrer Qualität und ihrer fast unveränderten Erhaltung
aber auch wegen ihrer 1200-jährigen Geschichte
Für die Herstellung der Moûtier-Grandval-Bibel wurden die Häute von etwa 220 Schafen benötigt
Die Häute werden gegerbt und nach einer besonderen Technik vorbereitet
Am Ende dieses Prozesses wird die Haut in ein 48 x 75 cm grosses Stück geschnitten
Dieses ‘Folio’ aus Pergament wird in der Mitte gefaltet und bildet so vier Seiten
die zu einem sechzehnseitigen Heft zusammengefügt werden
Alle Hefte werden dann zu einem mehr oder weniger dicken ‘Codex’ (Buch) gebunden
das auch heute noch von Druckereien verwendet wird
Redaktion redaktion@kath.ch
Sekretariat medienzentrum@kath.ch
kath.ch ist eine Dienstleistung des Katholischen Medienzentrums im Auftrag der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz
Schweizer Bischofskonferenz
Römisch-Katholische Zentralkonferenz
Orden
Moutier rückt dem Wechsel zum Kanton Jura näher: Der Nationalrat stimmte dem Vorhaben zu
nachdem auch der Ständerat bereits zugestimmt hatte
Die Stadt Moutier rückt dem Wechsel vom Kanton Bern in den Kanton Jura einen Schritt näher. Der Nationalrat hat am Montag mit grosser Mehrheit zugestimmt. Vergangene Woche befürwortete bereits der Ständerat das Geschäft
Nationalrat Manfred Bühler (SVP/BE) stellte schriftlich einen Antrag auf Nichteintreten. Laut ihm lag der Gebietsveränderung eine «betrügerische Abstimmung» zugrunde
Er meinte die kommunale Abstimmung zum Kantonswechsel aus dem Jahr 2017, welche aufgrund von rechtlichen Mängeln annulliert wurde. Die Abstimmung über den Kantonswechsel wurde 2021 wiederholt und eine Mehrheit der Stimmberechtigten von Moutier stimmte für einen Anschluss an den Jura
dass ein Entscheid eines souveränen Volkes abgelehnt werden müsse
beantwortete Philippe Nantermod (FDP/VS) namens der zuständigen Kommission eine Frage Bühlers
Eine Mehrheit liegt ab 50 Prozent plus eine Stimme vor
dies sei bei einem Ja mit 55 Prozent gegeben
Der Nationalrat müsse den Entscheid des Souveräns respektieren. Der Nationalrat lehnte Bühlers Antrag ab
Bühler ist derzeit der einzige Abgeordnete im eidgenössischen Parlament aus dem Berner Jura
Das Geschäft muss noch die Schlussabstimmung überstehen
Der Bundesbeschluss untersteht dem fakultativen Referendum
kann also innert hundert Tagen nach Publikation des Parlamentsentscheids im Bundesblatt mit 50'000 Unterschriften bekämpft werden
Falls dieses Instrument nicht genutzt wird
werden die Stadt Moutier und ihre rund 7000 Einwohnerinnen und Einwohner per 1
Im Anschluss erarbeiteten die Kantone Bern und Jura die Modalitäten des Wechsels
Diesen stimmten im September 2024 die Stimmberechtigten beider Kantone zu
Es sei politisch und rechtlich der «finale Akt» zur Beilegung des «bedeutendsten interkantonalen Konflikts» des Bundesstaats, sagte Bundesrat Beat Jans im Rat. Mit dem Vollzug des Kantonswechsels gilt der jahrzehntelange Territorialkonflikt zwischen den Kantonen Bern und Jura, die sogenannte Jurafrage, offiziell als geklärt.
Most Trusted Websites for Replica Watches 2023
Vor gut drei Jahren haben sich die Stimmbürger:innen der Gemeinde Moutier für einen Wechsel in den Kanton Jura ausgesprochen. Daraufhin haben der Kanton Bern und der Kanton Jura einen interkantonalen Vertrag erarbeitet
Dieser Vertrag ist unter anderem Gegenstand der kommenden kantonalen Abstimmungen am 22
Neben dem Konkordat über den Wechsel der Gemeinde Moutier vom Kanton Bern in den Kanton Jura liegt noch eine andere Vorlage vor: Ob der Wechsel der Gemeinde Moutier auch in der Kantonsverfassung verankert wird
Im Artikel 84 der Kantonsverfassung werden die drei Amtsbezirke des Berner Juras und damit auch der Amtsbezirk Moutier erwähnt
Wenn die Gemeinde Moutier zum Kanton Jura wechselt
dass weiterhin ein Amtsbezirk des Kantons Bern den Namen «Moutier» trägt
Die Kantonsverfassung soll daher angepasst werden
heisst es von der Seite des Kantons Bern. Diese Verfassungsänderung kann unabhängig davon in Kraft treten
ob die Gemeinde Moutier im Kanton Bern bleibt oder in den Kanton Jura wechselt
wie bereits oben erwähnt, um den Vertrag zwischen den Kantonen Bern und dem Kanton Jura
Dieser Vertrag regelt die finanziellen Fragen zwischen den beiden Kantonen und stellt unter anderem sicher
dass die öffentlichen Dienstleistungen und die politischen Rechte nahtlos weitergeführt werden
dass das Konkordat den beiden Kantonen und den Bürger:innen von Moutier den Wechsel unter den besten Bedingungen ermöglicht
heisst es auf der Webseite des Kantons Bern
dass die Jurafrage mit diesem Vorschlag nicht abschliessend geklärt sei
dass die Kantonsgrenzen zwischen Bern und Jura weiterhin nicht definitiv geregelt seien. Der Kanton Bern betont
dass das Konkordat die Jurafrage beende
dass die beiden Kantone ihre territorialen Streitigkeiten hinter sich lassen und die gemeinsame Kantonsgrenze respektieren
heisst es weiter auf der Webseite des Kantons Bern
Die Stimmberechtigten in den Kantonen Bern und Jura haben am Sonntag den Weg frei gemacht
damit das Städtchen Moutier auf Anfang 2026 vom Kanton Bern…
Impressum & Datenschutz
In einer Woche entscheidet die bernische und jurassische Bevölkerung über den Kantonswechsel des Städtchens Moutier
Solothurn ist vom Jurakonflikt zwar nur am Rand betroffen
Doch immer wieder unfreiwillig auch mittendrin
Hinter dem Grenchenberg und dem Weissenstein tut sich gerade Grosses
Auch wenn dieser Tage nicht mehr so gross darüber gesprochen wird wie einst
In einer Woche wird das Stimmvolk in den Kantonen Bern und Jura aller Voraussicht nach sogar Historisches beschliessen mit dem Ja zu den Details des Wechsels des bernischen Städtchens Moutier zum Kanton Jura
Um den letzten Beinahe-Bürgerkrieg der Schweiz besser verstehen zu können
Statt der grossen Erzählung also den kleinen Geschichten zu lauschen
«Ich habe den Eindruck, dass man meine Heimat in zwei Teile zerschnitten hat», erzählte beispielsweise Maxime Zuber vor bald zehn Jahren in dieser Zeitung. Aufgewachsen ist der heute 61-Jährige in einem kleinen Dorf
das bei der Gründung des Kantons Jura 1978 zwar das Bernbiet verliess
Doch Moutier als dessen Bezirkshauptort blieb dem Berner Jura treu
«Ich finde das eine politische und historische Ungerechtigkeit»
wie er seiner Mutter noch am Abstimmungssonntag versprochen hatte
«diese Ungerechtigkeit» in seinem Leben zu «korrigieren»
Wie bereits seine Vorfahren wurde er projurassischer Aktivist
ging in die Politik und war schliesslich 22 Jahre lang Stadtpräsident von Moutier
Eine seiner bekanntesten Amtshandlungen: Maxime Zuber liess am Stadthaus die Jura-Flagge hissen
Und der Sozialist liess sich sogar ins Parlament des verhassten Kantons Bern wählen
um dort die Abspaltung der bei Bern verbliebenen Gemeinden des Berner Juras weiter voranzutreiben
So ist Maxime Zuber zum bekanntesten Separatisten seiner Generation geworden
Doch bevor Moutier 2021 an der Urne im x-ten Anlauf schliesslich doch noch für den Kantonswechsel votierte
Inzwischen sitzt anstelle des brillanten Rhetorikers sein Sohn in der Regierung des 7500-Seelen-Städtchens
dass Valentin Zuber den Unabhängigkeitskampf seiner Familie fortführt
Als Rektor der welschen Pädagogischen Hochschule in Biel äussert sich Vater Maxime heute nicht mehr öffentlich zu politischen Fragen
Als Berner Staatsangestellter erst recht nicht mehr zur Jurafrage
Obschon der letzte Beinahe-Bürgerkrieg der Schweiz vielenorts nur ein Steinwurf hinter der Kantonsgrenze liegt, blieb Solothurn stets auf Distanz. Zumindest offiziell. Wie diese Zeitung bereits 2015 publik machte, haben in den 1970er-Jahren allerdings immer wieder geheime Verhandlungen zwischen Vertretern der Kantone Bern und Jura auf neutralem Solothurner Boden stattgefunden
Und später unter der Leitung des Bundes immer wieder auch im Palais Besenval in der Stadt
zum Berner Jura und zum Jura hat der Kanton Solothurn selber auch sonst nie eine eigene Aussenpolitik betrieben
Und mit der Vermittlerrolle auf eigenem Grund wollte man sich erst recht nicht brüsten
Und das, auch wenn es vor der Tür zeitweise lichterloh brannte. Und zwar sprichwörtlich. So wurde die Holzbrücke bei Büren an der Aare vor 35 Jahren ein Raub der Flammen. Der Brand wird jurassischen Separatisten zugeordnet
Denn bereits zwei Jahre zuvor war ebenfalls ein Brandanschlag auf die Brücke verübt worden – damals allerdings mit Bekennerschreiben
Beim zweiten Anlauf 1989 sprachen die Unbekannten dann von einer «Rache für den Justitiabrunnen»
Kurz davor war nämlich ein jurassischer Separatist für die Zerstörung der Figur auf dem Brunnen in der Berner Gerechtigkeitsgasse zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden
Überhaupt war die Berner Altstadt nebst Bränden auf bernischen Höfen im Jura immer wieder Schauplatz des Jurakonflikts
Als tragischer Höhepunkt gilt ein geplanter Bombenanschlag 1993
Doch statt dass der Sprengsatz im Herzen Berns hochgeht
wird der jurassische Aktivist in seinem Auto getötet
Über die Hintergründe des Vorfalls herrscht bis heute Unklarheit
dass spätestens dieser missglückte Bombenanschlag den Bundesrat auf den Plan rief
nach der Gründung des Kantons Jura erneut aktiv zu werden in diesem Konflikt
Er bat darauf einerseits beide Kantone an den Verhandlungstisch
Andererseits sandte er beispielsweise bei Abstimmungen ab da Wahlbeobachter an Urnengänge
Nordirland oder Belgien hat es die Politik hierzulande jedoch geschafft
über Generationen eine für alle akzeptable Lösung eines bisweilen blutigen
jahrzehntealten Unabhängigkeitskonflikts zu finden
Dessen Ursprung geht dabei zurück auf den Wiener Kongress 1815
als der katholische Nordjura nach der Niederlage Napoleons bei der Neueinteilung Europas vom einstigen Bistum Basel statt Frankreich der Schweiz zugeschlagen wird – und dabei erst noch dem protestantischen Kanton Bern
Das ist im Kern der Beginn des Kulturkampfs der armen französischsprachigen Minderheit gegen die bernische Übermacht
Noch vor sieben Jahren, bei der ersten (und später wegen Unregelmässigkeiten durch die Berner Behörden annullierten) Abstimmung in jüngerer Zeit über einen Kantonswechsel, geht es auf den Strassen in dem noch bernjurassischen Städtchen hoch zu und her. Das Resultat fällt schliesslich ganz knapp aus zugunsten des Juras. Die Wiederholung der Abstimmung 2021 geht dann ganz gesittet über die Bühne. Und fällt deutlich pro Jura aus.
zurückhaltendere Strategie der neuen Generation von Separatisten kommt beim Stimmvolk an
keine Manifestationen und Provokationen mehr
Gegenüber der «Berner Zeitung» sagt Valentin Zuber damals
Und als ebenso geschickter Taktierer wie sein Vater korrigierte er den Irrtum als Leiter der Verhandlungsdelegation aus Moutier mit der Berner Regierung gleich selbst
Moderation und demokratische Abstützung über Generationen
so lässt sich kurz vor der Beilegung des Jurakonflikts sagen
Auch wenn es immer mal wieder den einen oder anderen Umweg gab
der längst auch die Regierungen und Parlamente in Bern und Delémont zustimmen
schliesslich am Verhandlungstisch und an der Urne gelungen
Stimmen dem Verhandlungsergebnis in einer Woche nun auch noch die Stimmberechtigten der beiden Kantone zu
so schreibt der Bund auf seiner Website zur Jurafrage
Der wirklich letzte Schritt zur Beilegung des Jurakonflikts wird allerdings im Bundeshaus fallen
Dass nach der Zustimmung der bernischen und der jurassischen Stimmbevölkerung auch das Bundesparlament noch seinen Segen gibt
dürfte dereinst jedoch lediglich noch Formsache sein
Immer zum Jahresende präsentieren elf Museen in den Kantonen Bern und Jura eine regionale Schau
In Moutier lohnt sich der Besuch besonders
Seit 1993 beherbergt das Jugendstilhaus, um das sich Ranken wie um ein Dornröschenschloss winden, das Musée Jurassien des Arts. Dass ein kunstaffines Publikum in den letzten Jahren vermehrt auch von Bern, Biel, Thun oder Interlaken nach Moutier pilgerte, dürfte zu einem grossen Teil mit der regionalen Endjahresausstellung Cantonale Berne Jura zusammenhängen.
In Moutier wurden insgesamt 29 Kunstschaffende berücksichtigt, die eine Vielzahl an zeitgenössischen Strategien und Medien präsentieren. Das Textile bleibt aktuell, ebenso die Malerei. Dass sich ein Besuch in Moutier lohnt, gilt dieses Jahr doppelt. Valentine Reymond hat gemeinsam mit den Jury-Mitgliedern Mélanie Devaud und Océane Forsinetti eine wahrlich fabulöse Schau konzipiert, in der die Werke mit viel Sensibilität für die Räumlichkeiten inszeniert wurden.
Besonders im Neubau, der das Haus ergänzt, ist Kunst zu sehen, die so verführerisch, abgründig und existenziell wie ein gutes Märchen oder sogar ein Fantasy-Spektakel ist. Und natürlich darf da ein Drache nicht fehlen. Der gänzlich aus Watte gefertigte «Wolkendrache» (2024) ist das Werk der Berner Künstlerin und Performerin Barbara Reichen.
Valentine Reymond, Direktorin im Musée Jurassien des Arts, vor dem Wolkendrachen der Berner Künstlerin und Performerin Barbara Reichen.Foto: Enrique Muñoz GarcíaDer Drache ist das einzige Fabeltier unter den 12 Tierkreiszeichen der chinesischen Astrologie. 2024 ist ein Drachenjahr, das nach chinesischem Kalender am 28. Januar 2025 zu Ende gehen wird. Welche Träume und Sehnsüchte verbinden wir mit diesem Jahr? Richners Objekt regt zur Meditation an.
Hinter dem Drachen lauert ein Abgrund. An der Wand hängen zwei schwarzweisse in Öl gemalte Porträts von Severin Zbinden. Eines zeigt den Künstler selbst, das andere ist das Abbild eines Serienmörders. Wer ist wer? Woran erkennt man das absolut Böse? Was unterscheidet uns davon? Diese Arbeit löst Unbehagen aus.
Gewalt und deren Ambivalenz spielt auch in der Arbeit der in Pruntrut geborenen Künstlerin Anouk Richard eine Rolle. Sie hat in ihrer Serie «Bang» verschiedene Typen von Knarren in illustrativem Stil gezeichnet. Die kunterbunten Farben, mit denen sie die Objekte ausmalt, lassen fälschlicherweise denken, es könne sich um Spielzeug handeln. Tatsächlich sind es Kopien von Revolvern, die man erwerben kann. Dadurch entstehen Fragen rund um das Thema Krieg: Ist alles bloss ein Spiel?
Hutzli verwendete dabei frei nach dem Do-it-yourself-Credo eines Punks auch Materialien wie Pappmaché, Isomalt-Zucker oder Ton. So wird hier in anarchistischer Ästhetik ein Klassiker neu interpretiert. Im Film geht es um einen Zauberlehrling, der ähnlich wie in Goethes Ballade «Der Zauberlehrling» jämmerlich scheitert. Bei Goethe führt das Aufbegehren gegen den Meister ins Chaos, was in manchen Interpretationen mit der Französischen Revolution in Verbindung gebracht wird.
Wo ein Drache ist, können auch Zaubertränke nicht weit sein. Im oberen Stock der Ausstellung trifft man in Form eines an der Wand angebrachten Schrankes auf eine Apotheke bestehend aus Flacons, die mit Etiketten beschriftet sind. Es ist die «Literary Pharmacy» (2023) des in Interlaken lebenden Berner Künstlers Peter Wüthrich. Ein Flacon mit einer gelben Flüssigkeit ist mit «Lolita» von Vladimir Nabokov angeschrieben, ein anderer mit «Ulysse» von James Joyce. Weltliteratur gegen Weltschmerz?
100 verbrannte Liebesbriefe: Die Installation «I love you» (2023) von Nicolas Gigon.Foto: Enrique Muñoz GarcíaDie Ausstellung im Musée Jurassien des Arts Moutier dauert noch bis zum 2. Februar 2025.
Das Ja zum Vertrag über den Wechsel von Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura ist deutlich
dass der Konflikt damit ein Ende haben könnte
Für die Regierungen der beiden Kantone war klar: Diese Abstimmung – wie sie auch immer ausfällt – soll der Schlussstrich sein unter die lange Diskussion rund um die Jurafrage und damit das Ende des langen Jurakonflikts
dass beide Kantone jegliche Streitigkeiten rund um Kantonszugehörigkeiten von Gebieten beilegen
Der zuständige Berner Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg
sprach im Vorfeld der Abstimmung von einer «klaren Ansage»
Die Jurafrage sei mit dieser Abstimmung abgeschlossen
wie auch immer der Entscheid des Stimmvolks ausfällt
so wurde das komplizierte Vertragswerk angepriesen
2021 hat sich die Stimmbevölkerung für den Wechsel ausgesprochen; mit knapp 55 Prozent Ja-Stimmen allerdings nicht allzu deutlich
Nun muss noch die Bundesversammlung dem Wechsel definitiv zustimmen
Wer die Menschen im Berner Jura auf die jahrzehntelangen Diskussionen anspricht
merkt schnell: Die Jurafrage ist ein emotionales Thema
Die Berner Behörden sind Mitte des letzten Jahrhunderts ungeschickt mit der französischsprachigen Minderheit umgegangen
Und auch die Jungen erinnern sich gerne an die Geschichten der älteren Separatisten
um den Konflikt wieder aufflammen zu lassen; eine Gemeinde
Ausgelöst zum Beispiel durch eine ungeschickte Reaktion der Verwaltung im fernen Bern
mit der Abstimmung sei nun alles erledigt: In einer Demokratie kann man auf Entscheide zurückkommen
So bleibt nach der Abstimmung festzuhalten: Der Jurakonflikt ist mit dem vorliegenden Entscheid beendet
Thomas Pressmann ist seit 2007 Redaktor des Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF und berichtet auch als Bern-Korrespondent
Ausländerinnen und Ausländer können in Moutier 2025 erstmals bei kommunalen und kantonalen Wahlen und Abstimmungen mitbestimmen
Anders als der Kanton Bern gewährt der Kanton Jura ausländischen Staatsangehörigen, die seit zehn Jahren in der Schweiz und seit einem Jahr im Kanton ansässig sind, das Stimmrecht in kantonalen Angelegenheiten. Einzige Ausnahme sind Abstimmungen betreffend die Verfassung. Unter bestimmten Bedingungen sind sie auch in kommunalen Angelegenheiten wahlberechtigt.
Ausländische Bewohnerinnen und Bewohner Moutiers können an den kantonalen Wahlen im Jura im Oktober 2025 teilnehmen, dies bereits vor dem Kantonswechsel per 2026. Allerdings nur als Wählerinnen und Wähler, nicht als Kandidierende. Auch zwei kommunale Vorlagen werden sie heuer mitentscheiden können: die Revision des Organisationsreglements und das Budget 2026.
Zur Vorbereitung dieses Übergangs hat der PSA den Gemeinderat mittels Motion aufgefordert, eine Informationsveranstaltung oder einen Workshop zum Thema Staatsbürgerschaft zu organisieren. Diese Veranstaltung soll in Zusammenarbeit mit den ausländischen Gemeinschaften und dem Kanton Jura durchgeführt werden.
«Es geht darum, die ausländischen Gemeinschaften mit allen Feinheiten des Wahlrechts vertraut zu machen», sagte Motionär Mathieu Houmard der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mit diesem Vorgehen soll auch die Wahl- und Abstimmungsbeteiligung gefördert werden.
Die Unterzeichnenden der Motion möchten, dass diese Veranstaltung in Anwesenheit von Vertretern der politischen Parteien stattfindet, damit sich die Teilnehmer direkt an sie wenden können. Das Wahlrecht für Ausländerinnen und Ausländer zu gewähren, war ein Wahlkampfargument der Befürworter des Kantonswechsels.
Die Stadtregierung begrüsst diesen Schritt. «Wir haben vor, ein Dokument zu übermitteln, das die ausländischen Personen an die Regeln erinnert und sie informiert», sagte Gemeinderat Valentin Zuber (PSA) auf Anfrage. Der für jurassische Angelegenheiten zuständige Politiker betonte, dass dieses Dossier eine der diesjährigen Prioritäten des Gemeinderats sei.
Auch eine Infoveranstaltung, wie sie in der Motion gefordert wird, befürwortet die Stadt. Es sei aber darauf zu achten, dass diese nicht mit einer kommunalen Abstimmung verknüpft und der Propaganda bezichtigt wird. Die Stadt plant, die Ausweitung der politischen Rechte im Hinblick auf die kantonalen Wahlen im Jura ausführlich darzulegen.
Von der Ausweitung der politischen Rechte profitieren mindestens 500 Personen, was einer Zunahme der registrierten Wahlberechtigten um rund 10 Prozent entspricht.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Moutier wechselt den Kanton – und das hat finanzielle Folgen für Jura
Der Wechsel von Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura hat Auswirkungen auf den Finanzausgleich zwischen Bund und Kantonen
Eine knappe Mehrheit der Finanzkommission des Nationalrates will dem Kanton Jura entstehende Verluste ab dem am 1
Januar 2026 geplanten Kantonswechsel ausgleichen
Mit der Aufnahme des Städtchens Moutier werde die Bevölkerungszahl des Kantons Jura um zehn Prozent wachsen, hiess es in einer Mitteilung der Parlamentsdienste vom Freitag. Weil der Mechanismus des Finanzausgleichs nach geltendem Recht nur verzögert wirkt, entgehen dem Kanton Jura über sechs Jahre 65 Millionen Franken
Die Finanzkommission des Nationalrates (FK-N) sagte mit elf zu zehn Stimmen bei einer Enthaltung Ja zur Motion für eine Ausnahmeregelung
Der Bund soll vorübergehend die mit dem Kantonswechsel verbundenen Mehrkosten von jährlich 13 Millionen übernehmen
Voraussichtlich im Sommer wird der Nationalrat entscheiden. Ausbezahlt werden sollen diese 13 Millionen Franken in den Jahren 2027 bis 2031 an den Kanton Jura
Der Mehrheit der FK-N liegt an einer pragmatischen Lösung, die für keine Seite finanzielle Nachteile bringt. Der Bundesrat hat gemäss der Motion den Auftrag
In der Frühjahrssession hiessen beide Räte den Kantonswechsel von Moutier gut. Das jurassische Parlament sagte im vergangenen Jahr Ja zu einer vorübergehenden Lockerung der Schuldenbremse, um die Aufnahme von Moutier finanziell stemmen zu können.
Artikel veröffentlicht: 1 MonatDie wollten ja unbedingt den Kanton wechseln, aus rein ideologischen Gründen. Denn wirklich einen Sinn oder einen wirklichen Nutzen hat ja das ganze Theater nicht. Dann sollen die, die das wollen auch vollumfänglich dafür aufkommen, aber beim Geldbeutel hört die Ideologie dan meistens auf.
Artikel veröffentlicht: 1 MonatKeine Ausnahmen, ihr spinnt doch wohl!
damit das Städtchen Moutier auf Anfang 2026 vom Kanton Bern zum Kanton Jura wechseln kann
Mit diesem Schritt soll die jahrzehntealte Jurafrage als gelöst gelten
Das 7200-Seelen-Städtchen Moutier kämpft seit Jahren für einen Übertritt zum Kanton Jura
2021 sagten die Stimmberechtigten der Stadt Ja zu einem Kantonswechsel
Seither wurde ein Vertragswerk ausgearbeitet
Die jurassischen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nahmen das Vertragswerk am Sonntag mit 19'470 Stimmen Ja-Stimmen (72,9 Prozent) gegen 7'253 Nein-Stimmen (27,1 Prozent) klar an
Zwei jurassische Gemeinden lehnten das Konkordat ab: Bure mit 51,1 Prozent und Ederswiler
die einzige deutschsprachige Gemeinde des Kantons Jura
Besonders in der Region Ajoie war die Zustimmung zurückhaltend
dass die Region Pruntrut künftig weniger Gewicht haben wird
denn Moutier wird zweitgrösste Stadt im Kanton Jura werden
Das Berner Stimmvolk stimmte dem Vertragswerk gar noch klarer zu als die Jurassierinnen und Jurassier
Im Kanton Bern sagten 253'159 Stimmberechtigte Ja (83,2 Prozent) und 51'104 Nein (16,8 Prozent)
Auch verschiedenen eher redaktionellen Verfassungsänderungen
stimmten die Bernerinnen und Berner zu mit 264'717 zu 40'600 Stimmen
Das entspricht einem Ja-Anteil von 86,7 Prozent
Im Kanton Bern wandte sich als einzige die SVP gegen das Moutier-Konkordat
Die Volkspartei unterstützte in der Jurafrage traditionell die probernische Seite
Die umstrittene Jurafrage hat ihre Wurzeln im Wiener Kongress von 1815
als sieben Bezirke des Bistums Basel dem Staat Bern zugesprochen wurden: Pruntrut
die Ende der 1940-er Jahre offen ausbrachen
Nach mehreren Plebisziten entstand 1979 aus den nördlichen Bezirken der Kanton Jura
Moutier und Neuenstadt verblieben bei Bern
Seither gab es immer wieder Forderungen nach einem Anschluss dieser Gebiete oder Teilen davon an den Kanton Jura
Die Mehrheit der Bevölkerung im sogenannten Berner Jura wollte davon nichts wissen und sprach sich 2013 mit über 70 Prozent für einen Verbleib bei Bern aus
Einzig Moutier und einzelne Kleinstgemeinden im Umland hätten jurassisch werden wollen
Diesen Gemeinden gestand der Kanton Bern das Recht zu
sich für einen Kantonswechsel zum Jura zu entscheiden
Mit dem Kantonswechsel von Moutier soll der Jurakonflikt nun beigelegt werden
Das jedenfalls heisst es von offizieller Seite des Bundes und der Kantone Bern und Jura
Nach wie vor gibt es aber in der Bevölkerung Kräfte
die sich einen vereinigten Jura wünschen würden
eine der prägenden Figuren der projurassischen Bewegung
sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-sda
dass sich sein Mouvement autonomiste jurassien (MAJ)
Mit der Abstimmung vom Sonntag streicht der Kanton Jura einen umstrittenen Artikel aus seiner Verfassung
der bisher den Weg geebnet hat für Grenzverschiebungen
Die Berner SVP pochte am Sonntag einmal mehr auf eine Ende des Jurakonflikts
Die "Kampfansagen und Sticheleien" der projurassischen Kräfte müssten nun ein Ende haben
Auch der bernische Regierungsrat Pierre Alain Schnegg (SVP) stiess ins selbe Horn
Die projurassischen Kräfte müssten sich nun als Demokraten erweisen
Die jurassische Regierung freute sich über das "historische Abstimmungsresultat"
Mit dem Ja zum Moutier-Konkordat ist der Kantonswechsel der bernjurassischen Stadt praktisch sicher
Noch müssen die eidgenössischen Räte ihren Segen geben
Das gilt jedoch nach dem Abstimmungsresultat in den beiden Kanton als reine Formsache
Die Schweizer Stimmbevölkerung hat die Biodiversitätsinitiative und die BVG-Reform deutlich abgelehnt
Daneben standen diverse kantonale und kommunale…
Vor gut drei Jahren haben sich die Stimmbürger:innen der Gemeinde Moutier für einen Wechsel in den Kanton Jura ausgesprochen. Daraufhin haben der…
Die Verbindung aus dem und ins Thal bleibt länger unterbrochen
Weil das Gestein im Weissensteintunnel brüchiger ist als erwartet
Wegen einer fehlenden Baubewilligung verkehren zum Bahnhof Oberdorf im Frühjahr länger Ersatzbusse
Drucken Teilen Die Anwohnerinnen und Anwohner erreichte die Nachricht am Freitag per Informationsschreiben im Briefkasten: Die Sanierung des Weissensteintunnels dauert länger als geplant
dass auch die Bahnverbindung länger unterbrochen sein wird
Voraussichtlich wird die Strecke zwischen Solothurn und Moutier im März 2026 wieder eröffnet werden. Die Arbeiten starteten im März und sollten ursprünglich Ende 2025 beendet sein
Man müsse bei der Sanierung des Tunnels vorsichtiger vorgehen als geplant
damit die Sicherheit der Bauarbeiter gewährleistet sei
Konkret verlängert sich die Bauzeit dadurch um drei Monate
denn: Ob sich auch die Arbeiten an der Tunnelsohle verzögern
könne aufgrund der noch zu wenig weit fortgeschrittenen Arbeiten noch nicht beurteilt werden
Doch nicht nur Reisende zwischen Jurasüdseite und Thal sind betroffen
Auch die Streckensperre zwischen Solothurn und Oberdorf
Da die Baubewilligung für die Erneuerung des Bahnhofs Oberdorf fehlte
konnten die Arbeiten nicht wie vorgesehen diesen Sommer starten
Nun müssten die Verzögerungen im nächsten Jahr aufgeholt werden
Neu finden diese Arbeiten während einer zehnwöchigen Streckensperre vom 3
In dieser Zeit verkehren zwischen Solothurn und Oberdorf Ersatzbusse
Diese Abstimmung macht die Integration der Stadt Moutier und ihrer 7200 Einwohner in den Kanton Jura möglich
Die jurassischen Stimmberechtigten sprachen sich mit 17'074 zu 3795 Stimmen für die Schaffung dieses vierten Bezirks aus
Alle Gemeinden sagten Ja zu dieser Änderung der Kantonsverfassung
Moutier wird nun bei den kantonalen Wahlen im Herbst 2025 seine sieben Ratsmitglieder für eine fünfjährige Legislaturperiode wählen
dass die Vertretung der anderen drei Bezirke im Parlament schrumpft
In einem zweiten Schritt wird es darum gehen
einen neuen Verteilschlüssel für die Parlamentsmandate einzuführen
um der Rechtsprechung des Bundesgerichts nachzukommen
Auf Dauer wird Moutier nämlich keine ausreichende Einwohnerzahl haben
um alleine einen permanenten Wahlkreis zu bilden
Ab Januar 2026 gehört Moutier offiziell zum Kanton Jura
Bereits 2025 treten Übergangsmassnahmen in Kraft
um einen reibungslosen Wechsel zu gewährleisten
Die Regierungen der Kantone Bern und Jura haben das Datum
das schon seit mehreren Jahren anvisiert wird
Übergangsmassnahmen werden jedoch schon früher eingeleitet
dass der Kantonswechsel bestmöglich verläuft
wie die der bernische Regierungsrat am Freitag mitteilte
Dies betrifft insbesondere die Vollzugsvereinbarungen zur Reorganisation der römisch-katholischen und der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden von Moutier
Auch bestimmte Steuerdaten sollen zwischen den beiden Kantonen ausgetauscht werden können
Diese Entscheidungen erfolgen unter dem Vorbehalt
dass die Bundesversammlung dem Kantonswechsel zustimmt
Dies sollte in der Frühjahrs- oder Sommersession 2025 der eidgenössischen Räte stattfinden
Ebenfalls bereits auf Anfang 2025 wird ein umstrittener Artikel der jurassischen Verfassung ausser Kraft gesetzt
sich für eine Vereinigung des Berner Juras und des Kantons Jura einzusetzen
Im Kanton Bern wurde dies durchaus als Provokation verstanden
Die jurassischen Stimmberechtigten sagten im September Ja zur Aufhebung dieses Artikels
Mit dem Wechsel von Moutier zum Kanton Jura gilt der jahrzehntealte Jurakonflikt – zumindest aus Sicht der Behörden – als gelöst
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Für drei Monate ist die Heilige Schrift von Moutier Grandval in Delémont im Jura zu sehen
Warum aber ist eine dauerhafte Heimkehr in die Schweiz eher unwahrscheinlich
Die Bibel von Moutier Grandval ist 1200 Jahre alt
einen halben Meter hoch und hat knapp 900 Seiten
Das Besondere: Die 200 Schafshäute sind mit ganzseitigen
Damit zählt sie weltweit zu den wertvollsten Exemplaren der Heiligen Schrift
Nun kommt sie für drei Monate für eine Ausstellung zurück in den Jura
die wissenschaftliche Kuratorin der Ausstellung
Aufbewahrt wurde die Bibel zunächst im Kloster von Moutier Grandval
«Die Bibel hat einen grossen Wert für die jurassische Identität und insofern auch eine politische Bedeutung»
Das Kloster von Moutier Grandval war die Wiege dessen
Der Weg zu dieser Ausstellung dauerte rund zehn Jahre
Dementsprechend streng ist die British Library bei der Ausleihe
ist ein unglücklicher Zufall der Geschichte
Das Heilige Buch landete auf einem Estrich
Der damalige Bürgermeister von Delémont verhökerte die Bibel an einen Basler Buchhändler
und dieser verkaufte sie schliesslich 1836 der British Library
Aber könnte die Bibel von Moutier Grandval nicht eines Tages definitiv zurückkehren
In Zeiten der Dekolonialisierung spricht man öfter darüber
Die Antwort der British Library ist ebenso freundlich wie ausweichend: «Wir erkennen die grosse Bedeutung der Bibel für den Kanton Jura an
genauso wie ihre Ausstrahlung als Teil unseres gemeinsamen europäischen Erbes.»
die British Library biete ausgezeichnete Bedingungen für die Aufbewahrung der wertvollen Bibel
dass die British Library die Bibel von Moutier Grandval wieder hergibt
Museumsdirektorin Nathalie Fleury kann damit leben: «Man kann sich durchaus fragen
ein Schweizer oder ein europäisches Kulturgut ist.»
In jedem Fall ist das Meisterwerk ab März in Delémont ausgestellt: Zu sehen gibt es: Ganz viel Geschichte
sagt Buchhistorikerin Angéline Rais: «Schönheit!»
Die Ausstellung «Die Bibel von Moutier-Grandval» ist vom 8
Juni im Musée Jurassien d'Art et d'Histoire in Delémont zu sehen
Das Stimmvolk sagt deutlich Ja zum Moutier-Konkordat
Moutier darf von Bern zum Kanton Jura wechseln: Die Stimmberechtigen im Kanton Bern haben das Moutier-Konkordat deutlich angenommen
Auch der Kanton Jura stimmt dem Kantonswechsel von Moutier deutlich zu
Die Stimmbevölkerung des Kantons nimmt das Moutier-Konkordat mit 72.9 Prozent Ja-Stimmen an
dies bei einer Stimmbeteiligung von 50.3 Prozent
Zwei jurassische Gemeinden lehnten das Konkordat ab: Bure in der Ajoie mit 51 Prozent und Ederswiler
die einzige deutschsprachige Gemeinde im Kanton Jura
Im Zentrum von Moutier haben sich Leute versammelt
um den Kantonswechsel zu feiern: «Es ist wunderbar
Eine Frau sagt mit tränenerstickter Stimme: «Ich kann es kaum glauben
sie sei erleichtert über den Kantonswechsel: Die bernischen Behörden hätten häufig nur sehr schlecht oder gar kein Französisch gesprochen
In Moutier selbst haben aber nur 56 Prozent Ja zum Moutier-Konkordat gesagt
Für Stadtpräsident Marcel Winistörfer braucht es Zeit: «Vielleicht eine Generation
Für die Behörden ist klar: Mit dem Moutier-Konkordat ist jahrzehntelange Jurakonflikt mit den Separatisten beigelegt
sagt der Berner SVP-Regierungsrat und Bernjurassier Pierre-Alain Schnegg nach dem deutlichen Abstimmungsergebnis zu SRF
Denn im Konkordat ist in einem Artikel festgeschrieben
dass beide Kantone nun jegliche Streitigkeiten rund um Kantonszugehörigkeiten von Regionen beilegen – auch wenn ein Teil des Juras und der französischsprachigen Bevölkerung beim Kanton Bern bleibt
dass es keine territorialen Differenzen mehr gibt»
Die Kantone könnten nun endlich wieder normal miteinander zusammenarbeiten
Wie wird der Kantonswechsel in der Praxis vollzogen
wie das Städtchen Moutier von Bern zum Jura wechseln kann
Das Vertragswerk regelt die wichtigsten Punkte im Zusammenhang mit dem Kantonswechsel von Moutier
Zwei Jahre lang verhandelten die Behörden von Bern und Jura
«Eine Gemeinde von 7200 Einwohnenden von einem Kanton in den anderen zu transferieren
sagt der frühere Berner Regierungsrat Mario Annoni
Denn es geht auch ums Geld: So muss der Kanton Bern dem Kanton Jura für Moutier in den nächsten sechs Jahren 76 Millionen Franken aus dem Finanzausgleich weitergeben
Der Kanton Jura zahlt dem Kanton Bern 4.4 Millionen Franken für Beteiligungen
Dazu muss noch die Bundesversammlung grünes Licht geben
Moutier vor dem Wechsel: Bald fällt die Entscheidung zum Kantonswechsel von Bern zum Jura
September entscheiden die Stimmberechtigten der Kantone Bern und Jura über das Moutier-Konkordat
Für die Behörden ist zudem klar: Mit dem Moutier-Konkordat ist die Jurafrage endgültig geklärt
der jahrzehntelange Jurakonflikt mit den Separatisten beigelegt
Die Stimmberechtigten von Moutier entschieden sich am 28
März 2021 mit 54 Prozent Ja für den Kantonswechsel
Im Konkordat ist in einem Artikel festgeschrieben
sagt der Berner SVP-Regierungsrat und Bernjurassier Pierre-Alain Schnegg
Christian Moser hat den Jurakonflikt während Jahrzehnten als Journalist begleitet
Für ihn ist der Jurakonflikt mit dem Moutier-Konkordat keineswegs endgültig gelöst
Die französischsprachige Minderheit habe sich lange Zeit schlecht behandelt gefühlt
Weil die Berner Behörden Mitte des letzten Jahrhunderts ungeschickt reagiert hätten
eine kleine Ungerechtigkeit – und schon ist wieder Feuer am Dach in der Jurafrage»
Schule oder Feuerwehr: Der Vertrag regelt die wichtigsten Punkte im Zusammenhang mit dem Kantonswechsel von Moutier
Es geht auch ums Geld: So muss der Kanton Bern dem Kanton Jura für Moutier in den nächsten sechs Jahren 76 Millionen Franken aus dem Finanzausgleich weitergeben
Gegen das Moutier-Konkordat hat sich bislang kaum Widerstand breitgemacht
Für SVP-Kantonalpräsident und Bernjurassier Manfred Bühler geht es dabei um Grundsätzliches: «Wir akzeptieren aus Prinzip nicht
dass Gemeinden über einen Kantonswechsel abstimmen können
Für uns ist das Kantonsgebiet sakrosankt.» Dies sei auch eine Aufforderung an die Berner Behörden
«nie mehr auf die Forderungen der Separatisten einzugehen»
Mit einem Ja zum Kantonswechsel der Gemeinde Moutier wolle man das Kapitel der Jurafrage abschliessen und dazu beitragen
mit dem ausgehandelten Moutier-Konkordat sei niemand ganz zufrieden
Der Jurakonflikt geht auf den Wiener Kongress von 1815 zurück
Bald einmal kam es mit den neuen Herren im Haus zu Konflikten
die Ende der 1940er-Jahre offen ausbrachen
Die Forderung nach einer Abspaltung von Bern wurde laut
Die Hoffnung auf ein Ende des Konflikts erwies sich damals als Trugschluss
dass die Stimmbevölkerung der beiden Kantone die Vorlage annimmt
Das wird es den 7200 Einwohnerinnen und Einwohnern von Moutier erlauben
Die Berner SVP lehnt das Moutier-Konkordat deutlich ab
Es wäre das Ende des jahrzehntelangen Jura-Konflikts: das Moutier-Konkordat
Es regelt den Wechsel des Ortes Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura
Die Stimmberechtigten beider Kantone entscheiden am 22
Nun stellt sich ausgerechnet die Berner SVP dagegen
Die Berner SVP-Delegierten sagten am Mittwochabend deutlich Nein zum Moutier-Konkordat: mit 173 Nein- zu 11 Ja-Stimmen und 14 Enthaltungen
Die Partei stellt mit Pierre-Alain Schnegg den einzigen Juravertreter in der Berner Kantonsregierung
Die SVP desavouiert mit dem Nein zum Moutier-Konkordat ihren SVP-Regierungsrat
Wieso grätscht die SVP dem eigenen Regierungsrat rein
Für SVP-Kantonalpräsident und Bern-Jurassier Manfred Bühler geht es dabei um Grundsätzliches: «Wir akzeptieren aus Prinzip nicht
Für uns ist das Kantonsgebiet sakrosankt.»
Der klare Entscheid sei auch eine Aufforderung an die Berner Behörden
Denn an deren Versprechen glaube man nicht
SVP-Regierungsrat Schnegg wollte auf Anfrage keine Stellung nehmen
was er zum Konkordat-Nein seiner eigenen Partei sagt
Präsident der Deputation des Berner Juras und Bieler Kantonsparlamentarier der SP
ist der Entscheid der SVP unverständlich: «Das finde ich extrem schade.»
Wenn Moutier nicht zum Jura wechseln könne
Trotz des Widerstandes der SVP kann davon ausgegangen werden
dass das Volk dem Kantonswechsel von Moutier schlussendlich zustimmt
Denn das Berner Kantonsparlament sagte im Mai klar Ja zum Konkordat
dies mit 112 zu 19 Stimmen bei 26 Enthaltungen
Gleichzeitig hat auch das Jurassische Parlament das Konkordat angenommen
Die Stimmbevölkerung der Kantone Bern und Jura hat am Sonntag dem Kantonswechsel des Städtchens Moutier deutlich zugestimmt
Für den Bundesrat ist der Jurakonflikt damit beigelegt
Drucken Teilen Das definitive Ja der Kantone Bern und Jura zum Wechsel Moutiers wird am Sonntag im bislang bernischen Städtchen mit jurassischen Fahnen gefeiert
Bild: Keystone Das Verdikt ist eindeutig: 86,7 Prozent der Stimmbevölkerung im Kanton Bern haben am Sonntag dem Wechsel des Städtchens Moutier zum Kanton Jura zugestimmt
Die Jurassierinnen und Jurassier hiessen die Bürger Moutiers zeitgleich aber nur mit 72,9 Prozent in ihrem Kanton willkommen
Das teilen die beiden Kantone am Sonntag mit
Immerhin haben alle jurassischen Gemeinden am Sonntag dem Kantonswechsel Moutiers zugestimmt
Und auch im 7200-Seelen-Städtchen selbst haben die Stimmberechtigten dem Vertragswerk zum Kantonswechsel mit 1567 Ja-Stimmen respektive 56,2 Prozent zugestimmt
Die Zustimmung der Direktbetroffenen liegt damit höher als bei der Gemeindeabstimmung 2021
Damit ist der seit Jahrzehnten schwelende Jurakonflikt für den Bundesrat offiziell bald beigelegt
das die beiden Kantone im Vorfeld unter Vermittlung des Bundes erarbeitet haben
so schreibt der Bundesrat auf seiner Website zur Jurafrage
Und der letzte Beinahe-Bürgerkrieg der Schweiz ist damit an der Urne friedlich beigelegt worden
In einer ersten Reaktion freut sich die jurassische Regierung am Sonntag über das «historische» Ergebnis und bezeichnet das Ja als «Genugtuung»
Dennoch will sie auch jene Bürgerinnen und Bürger am Tag des Sieges nicht vergessen
Die Jura-Abstimmung markiert laut der Regierung des Kantons allerdings «nicht das Ende der Arbeiten
sondern wird sie im Gegenteil beschleunigen»
In Bern fallen die Reaktionen derweil schmallippiger aus
Medienmitteilung verschickt der Regierungsrat am Sonntag keine
Nur die nackten Zahlen des Abstimmungsergebnis
Der bernjurassische Regierungsrat Pierre Alain Schnegg sagte dem Regionaljournal Bern-Freiburg-Wallis immerhin
er habe mit diesem klaren Ergebnis «gerechnet»
die bernische Verwaltung habe alles vorbereitet für den Übergang des Städtchens Moutier an den Jura
Danach sei die Jurafrage für seinen Kanton allerdings beendet
Der einzige nennenswerte Widerstand im Bernbiet gegen einen Kantonswechsel kam von der SVP
der Jurakonflikt sei mit dem Wechsel Moutiers nicht definitiv gelöst
Separatisten würden immer einen Grund finden
ihren Freiheitskampf weiter zu führen und damit weitere Gebietsansprüche zu stellen
Angesichts der deutlichen Zustimmung ist die SVP mit ihrer Argumentation nun allerdings offenbar nicht einmal bei ihrer Basis durchgedrungen
In der Tat haben sich die Parteien bei der Aushandlung des Moutierkonkordats lediglich auf die Formulierung geeinigt
der Jurakonflikt sei mit der jüngsten Serie von Volksabstimmungen auf institutioneller Ebene abgeschlossen
Das Vertragswerk regelt darüber hinaus alle möglichen Fragen zum Kantonswechsel wie Anteile an der Berner Kantonalbank
dem Berner Bahnunternehmen BLS oder wem während dem Wechsel die Gelder aus dem Eidgenössischen Finanzausgleich zukommen
Im Jura waren im Vorfeld der Abstimmung vom Sonntag bloss vereinzelt kritische Stimmen zu hören
das finanziell eher schwache Moutier werde den ohnehin klammen Kanton über Gebühr belasten
Dass das Thema Jurakonflikt inzwischen weniger polarisiert als noch vor Jahren
davon zeugt nebst den deutlichen Ergebnissen aus die Stimmbeteiligung
Im Kanton Bern lag diese am Sonntag bei 42,6 Prozent
Im Kanton Jura gingen für das Ja zum Kantonswechsel immerhin noch 50,4 Prozent der Stimmbürgerinnen und -bürger an die Urnen
Im Kern geht der Jurakonflikt auf den Wiener Kongress 1815 zurück
Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons wurde der Jura Teil der Schweiz: Dabei wurde das alte Fürstbistum Basel als Kompensation für den Verlust der Waadt und von Teilen des Aargaus Bern zugeschlagen wurde
Erst 1978 stimmten das Schweizer Volk (mit 82,3 Prozent) und alle Stände der Schaffung des Kantons Jura zu
Mehrere Bezirke des Südjuras verblieben damals jedoch bei Bern
Die Gemeinde Moutier stimmte 2021 für den Kantonswechsel
von den bernischen Behörden jedoch annulliert worden
Dass nach der Zustimmung der bernischen und der jurassischen Stimmbevölkerung auch das Bundesparlament noch seinen Segen zum Kantonswechsel Moutiers gibt
kürzere Ladenöffnungszeiten: Das erwartet die Einwohnerinnen und Einwohner von Moutier nach dem Kantonswechsel
Das zeigt ein Blick auf diverse Änderungen, die Moutier nach dem Ja der bernischen und jurassischen Stimmberechtigten zum Kantonswechsel bevorstehen.
Der katholische Kanton Jura kennt 13 gesetzliche Feiertage. Darunter sind Fronleichnam und Mariä Himmelfahrt, aber auch der Tag der Arbeit (1. Mai) und der 23. Juni, der an die Gründung des Kantons Jura erinnert. Die Kanton Bern kennt nur zehn Feiertage oder arbeitsfreie Tage.
Die Familien in Moutier können sich auf höhere Zulagen einstellen. Die Kinderzulage wird aller Voraussicht nach von 230 auf 275 Franken steigen, die Ausbildungszulage von 290 auf 325 Franken. Der Kanton Jura kennt auch eine Geburtszulage von 1500 Franken. Im Gegensatz zum Kanton Bern hat er zudem einen Mindestlohn eingeführt.
Nach dem Kantonswechsel werden die Autofahrerenden von Moutier ihr Fahrzeug nicht mehr sonntags in eine Waschanlage steuern dürfen. Die Bevölkerung muss sich zudem mit neuen Ladenöffnungszeiten vertraut machen. Heute dürfen die Läden unter der Woche bis 20 Uhr geöffnet bleiben. Im Kanton Jura machen sie schon um 19 Uhr dicht.
Eine Besonderheit teilt Moutier schon heute mit dem Kanton Jura: Es gibt keine roten Ampeln, abgesehen von denjenigen an Baustellen oder Bahnübergängen. Im Jura verschwand die letzte Ampel 1999, im Moutier schon 1989, als ein Kreisel gebaut wurde.
Die Autos aus Moutier haben künftig natürlich Nummernschilder mit dem Kürzel JU. Das betrifft etwa 5600 Fahrzeuge. Der Austausch der Schilder wird ebenso wie die Änderung des Fahrzeugausweises kostenlos sein.
Gemäss jurassischer Gesetzgebung kann die Kantonspolizei, falls sie dies wünscht, in Moutier eine Stadtpolizei einrichten. Der Kanton Jura kennt – anders als Bern – nicht das Konzept der Einheitspolizei.
Anders als im Kanton Bern können ausländische Staatsangehörige unter bestimmten Bedingungen am politischen Leben teilnehmen. So können sie sich schon 2025 an den Wahlen im Kanton Jura beteiligen – allerdings nur als Wählerinnen, nicht als Kandidaten. Auf kommunaler Ebene können sie für die Legislative und die Exekutive kandidieren, nicht aber für das Gemeindepräsidium.
Wie sich der Kantonswechsel aufs Portemonnaie auswirkt, wissen die Bewohnerinnen und Bewohner von Moutier noch nicht. Die Festlegung der Steueranlage obliegt der Stadt Moutier, die sich 2025 dazu äussern muss. Die aktuelle Steueranlage von Moutier könne nicht mit der Steuerquote einer jurassischen Gemeinde verglichen werden, betont der Kanton Jura auf seiner Website.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Die Stimmberechtigen haben das Moutier-Konkordat aber auch die zweite Vorlage zur Änderung der Kantonsverfassung deutlich angenommen
Auf der anderen Seite haben sich auch die Stimmberechtigten im Kanton Jura für das Konkordat ausgesprochen
Damit ist für die Behörden der jahrzehntelange Jurakonflikt vom Tisch.Erstausstrahlung: So 22
2024 18.00 Uhr.adnz_wideboard_2-placeholder { display:flex;align-items:center;justify-content:center;height:unset;background-color:lightgrey;position:absolute; }Sonntag
September 2024Moutier wechselt zum Kanton Jura2 minTeleBärn News
Tram ins Fischermätteli bleibt3 minTeleBärn News
Kein Namenswechsel in Muri bei Bern3 minTeleBärn News
Wahl der ersten Bieler Stadtpräsidentin1 minTeleBärn News
Stimmvolk schickt BVG-Reform bachab2 minTeleBärn News
Verwaltungsangestellte in Moutier sollen nach dem Kantonswechsel ihre Stellenprozente und den Lohn behalten können
Das hat das jurassische Parlament am Mittwoch beschlossen
Mit 51 zu 6 Stimmen bei einer Enthaltung stimmte es einer Änderung des Staatspersonalgesetzes zu
Den in Moutier arbeitenden Angestellten des Kantons Bern und dem Gemeindepersonal soll so die Eingliederung im Kanton Jura erleichtert werden
Der Kanton Jura garantiert demnach den Angestellten auch den Beschäftigungsgrad
den sie am Tag vor dem Kantonswechsel haben werden
Die Gesetzesänderung wurde im jurassischen Parlament ohne Debatte verabschiedet
Bereits am kommenden Sonntag wird das Stimmvolk des Kantons Jura über die Schaffung des Bezirks Moutier entscheiden. Die Gemeinde mit ihren 7200 Einwohnern würde so für eine Legislatur einen Wahlkreis mit sieben von 60 Sitzen im Kantonsparlament bilden.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Die Proberner aus der «verlorenen Stadt» haben sich noch nicht damit abgefunden
hoch über Moutier auf 1100 Meter über Meer
Um diesen Artikel vollständig lesen zu können
Das Moutier-Konkordat regelt die wichtigsten Punkte des Kantonswechsels
Regierungsrat und die Mehrheit des Grossen Rats empfehlen ein Ja
im September dem Moutier-Konkordat zuzustimmen
Das Vertragswerk regelt den Wechsel der Stadt Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura auf Anfang 2026
Der aus dem Berner Jura stammende Regierungsrat Pierre Alain Schnegg (SVP) bezeichnete das Konkordat am Montag vor den Medien in Bern als «ausgewogen und positiv»
Es habe von allen Seiten Kompromisse gebraucht
Aus diesem Grund gebe es auch keine Gewinner oder Verlierer
Schnegg machte unmissverständlich klar, dass für den Kanton Bern die Jurafrage mit dem Wechsel von Moutier ein für allemal gelöst ist. Artikel 35 des Konkordats besage, dass die Kantone Bern und Jura das Ende aller territorialen Streitigkeiten anerkennten, hielt Schnegg fest.
Der Artikel sei eine Garantie, «die jeden Versuch, diesen Konflikt wieder aufleben zu lassen, unterbindet», sagte der Regierungsrat. Das kantonsübergreifende Konkordat geniesse Vorrang vor den Gesetzen der beiden Kantone.
Der Kanton Jura könnte daher nicht mehr alleine die Initiative ergreifen, um den Weg für weitere Kantonswechsel von Gemeinden zu ebnen, sagte Schnegg mit Seitenblick auf die jurassische Verfassung.
Dort war nämlich bisher stiupliert, dass sich der Jura für die Gründung eines neuen Kantons, bestehend aus dem Kanton Jura und dem Berner Jura, einsetzen soll. Bern empfand diesen Artikel stets als Provokation.
Am 22. September stimmen die jurassischen Stimmberechtigten nicht nur über das Konkordat ab, sondern auch darüber, diesen Passus aus der Verfassung zu streichen.
Die Gegner des Konkordats irrten sich, wenn sie behaupteten, dass die Jurafrage nie abgeschlossen sein werde, betonte Schnegg. Es seien alle Massnahmen getroffen worden, damit die alten Streitigkeiten der Vergangenheit angehören würden. Die Bevölkerung des Berner Juras wolle sich der Zukunft zuwenden. «Die Kantonsgrenzen werden sich nicht mehr verändern», so Schnegg.
Das Konkordat regelt auch finanzielle Dinge, etwa die Güterausscheidung. Mit dem Wechsel von Moutier übernimmt der Kanton Jura Liegenschaften, Strassen, Land und Wald vom Kanton Bern. Er hat damit Anrecht auf einen Anteil am bernischen Vermögen, bemessen an der Bevölkerungszahl von Moutier mit seinen rund 7000 Einwohnenden.
Die übernommenen Güter sind aber aller Voraussicht nach mehr wert als dieser an der Bevölkerungszahl gemessene Vermögensanteil. Der Kanton Jura muss dem Kanton Bern daher noch eine Entschädigung zahlen. Wie hoch sie ausfällt, werden die Zahlen Ende 2025 zeigen.
Würde man die Bevölkerungszahlen von 2023 heranziehen, läge die Entschädigung bei rund 4,4 Millionen Franken.
Sowohl der Regierungsrat wie auch das Parlament empfehlen den Stimmberechtigten, am 22. September ein Ja in die Urne zu legen – «im Interesse des gesamten Kantons», wie Schnegg sagte.
Der bernische Grosse Rat stimmte dem Konkordat mit 112 zu 19 Stimmen bei 26 Enthaltungen zu. Das jurassische Kantonsparlament stimmte dem Vertragswerk in zweiter Lesung mit 53 zu 1 Stimme bei 5 Enthaltungen zu.
Der Jurakonflikt geht auf den Wiener Kongress von 1815 zurück, als sieben Bezirke des Bistums Basel dem Staat Bern zugesprochen wurden: Pruntrut, Delsberg, Freiberge, Moutier, Courtelary, Neuenstadt und Laufen.
Bald einmal kam es mit den neuen Herren im Haus zu Konflikten, die Ende der 1940-er Jahren offen ausbrachen. Die Forderung nach einer Abspaltung von Bern wurde laut.
Nach mehreren Plebisziten entstand 1979 aus den nördlichen Bezirken der Kanton Jura, die südlichen Bezirke Courtelary, Moutier und Neuenstadt verblieben bei Bern. Die Hoffnung auf ein Ende des Konflikts erwies sich damals als Trugschluss.
2013 sprach sich die Stimmbevölkerung im Berner Jura mit über 70 Prozent für einen Verbleib bei Bern aus und gegen die Gründung eines neuen Kantons bestehend aus dem Kanton Jura und dem Berner Jura. Einzig Moutier und einzelne Kleinstgemeinden im Umland hätten sich das vorstellen können.
Diesen Gemeinden gestand der Kanton Bern das Recht zu, sich für einen Kantonswechsel zum Jura zu entscheiden. Moutier tat dies.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Der Sohn des langjährigen Bürgermeisters von Moutier will sich in die jurassische Regierung wählen lassen – noch vor dem Kantonswechsel der Stadt
Das gaben Zuber und sein Parti socialiste autonome (PSA) am Montag bekannt
Das letzte Wort hat der Kongress des Parti socialiste jurassien (PSJ) im Juni
Die Stimmberechtigten der Kleinstadt dürfen sich aber am 19
Oktober 2025 bereits an den jurassischen Wahlen beteiligen
Sie können sich auch für einen Sitz in der Regierung oder im Parlament bewerben
«Ich kandidiere mit einem riesigen Verlangen
Er habe immer für den Jura gekämpft und wolle dies weiterhin tun
«Ich möchte der jurassischen Bevölkerung dienen.»
Der 35-jährige Valentin Zuber ist seit langem politisch aktiv. Sein Vater Maxime Zuber war lange Jahre Bürgermeister von Moutier. Der im Berner Jura beheimatete PSA ist Teil der SP Schweiz und setzte sich stets für den Kantonswechsel ein. An ihrer Generalversammlung sprach sich der PSA einstimmig für Zubers Kandidatur aus.
Wahlrecht für AusländerAusländer können in Moutier jetzt an die Urne gehenAboVolle Berner GefängnisseMit dem Kantonswechsel von Moutier beginnt die GefängnisrochadeKantonswechsel von Moutier76 Millionen Franken fliessen von Bern in den JuraMeine Gemeinde
Suchen Sie nach Ihrer Gemeinde, um lokale News und Geschichten zu entdecken oder melden Sie sich hier an
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Die Gemeinde Moutier wird Teil des Kantons Jura
Damit endet voraussichtlich der lange Konflikt um die Jurafrage
Die Gemeinde Moutier wechselt vom Kanton Bern in den Kanton Jura
Beide Kantone haben dem Wechsel deutlich in einer historischen Abstimmung zugestimmt
Die Jurafrage beschäftigte die beiden Kantone seit dem Wiener Kongress 1815, als der Jura Teil der Schweiz wurde und an den Kanton Bern angeschlossen wurde. Ein Grossteil der jurassischen Bevölkerung ist im Gegensatz zu der bernischen französischsprachig und katholisch
Die daraus entstehenden Konflikte und Forderungen von Separatisten führten 1979 zur Gründung des Kantons Jura
Der Berner Jura im Süden blieb jedoch Teil des Kantons Bern
Zu diesem Gebiet gehörte auch die Gemeinde Moutier
Die Stimmberechtigten der Gemeinde Moutier haben bereits am 28. März für den Wechsel abgestimmt. In der Folge haben die beiden Kantonsregierungen einen interkantonalen Vertrag
Dieses regelt die wichtigsten Punkte des Kantonswechsels
dass die öffentlichen Dienstleistungen beim Kantonswechsel nahtlos weiter angeboten werden
einen Anteil am Berner Kantonsvermögen in Abhängigkeit der Bevölkerungszahl von Moutier sowie die Übertragungen von Grundstücken des Kantons Bern
Die Gebietsänderung muss jetzt noch vom Bundesparlament genehmigt werden
Januar 2026 den Kanton definitiv wechseln kann
Was hältst du vom Kantonswechsel von Moutier
Speichere unseren Kontakt im Messenger deiner Wahl und sende spannende Videos, Fotos und Dokumente direkt an die 20-Minuten-Redaktion. Sendest du uns Fotos oder Videos, die zu einem neuen Beitrag führen, erhältst du eines von vier Geschenken. Mehr Details findest du hier
Handelt es sich um einen Unfall oder ein anderes Unglück
dann alarmiere bitte zuerst die Rettungskräfte
Die Verwendung deiner Beiträge durch 20 Minuten ist in unseren AGB geregelt: 20min.ch/agb
Nur mit dem Bern-Push von 20 Minuten bekommst du die aktuellsten News aus der Region Bern
Solothurn und Wallis blitzschnell auf dein Handy geliefert
Und so gehts: In der 20-Minuten-App tippst du rechts oben auf «Cockpit» (drei Striche mit Kreis)
tippst noch einmal «Weiter» und dann «Bestätigen»
Wir sind auch auf Instagram. Folg uns für Posts, Storys und Gewinnspiele aus der Region – und schick uns deine Bilder und Inputs: 20 Minuten Region Bern
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend
überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy
Das Städtchen Moutier wird aller Voraussicht nach Anfang 2026 jurassisch
Die Stimmberechtigten des Kantons Bern lassen die Gemeinde ziehen und haben am Sonntag dem Vertragswerk
253'159 Stimmberechtigte legten ein Ja in die Urne (83,2 Prozent)
wie die bernische Staatskanzlei am Sonntag mitteilte
Ebenfalls angenommen wurden kleinere Änderungen in der bernischen Verfassung
die aufgrund des Kantonswechsels nötig wurden
Dazu sagten 264'717 Stimmberechtigte Ja (86,7 Prozent) und 40'600 Stimmberechtigte Nein (13,3 Prozent)
der ebenfalls am Sonntag über das Konkordat zum Kantonswechsel abstimmte
sprach sich ebenfalls deutlich mit 72,9 Prozent Ja-Stimmen dafür aus
Der Kantonswechsel der 7200-Seelen-Gemeinde Moutier braucht noch den offiziellen Segen der eidgenössischen Räte
Dieser gilt aber nach den kantonalen Abstimmungen vom Sonntag als Formsache
Moutier wird damit aller Voraussicht nach Anfang 2026 jurassisch
Mit dem Kantonswechsel soll die jahrzehntealte und umstrittene Jurafrage als gelöst gelten
Nach dem deutlichen Ja in den Kantonen Bern und Jura zum Moutier-Konkordat pocht die Berner SVP nun auf ein Ende der «Kampfansagen und Sticheleien» von projurassischer Seite
Die Jurafrage gelte nun mit dem Kantonswechsel von Moutier als gelöst
Die SVP war im Kanton Bern die einzige Partei
das den Kantonswechsel der Bernjurassischen Stadt zum Jura regelt
Die Volkspartei steht traditionell hinter den berntreuen Kräften im Berner Jura
Sie bekämpfte den Kantonswechsel von Moutier
Die SVP hatte auch das Vertragswerk kritisiert
weil Bern dabei finanziell schlecht wegkomme
Mit dem Ja zum Konkordat werde der Weggang von Moutier nun «mit teuren Folgen» weiterverfolgt
Die Partei bedauerte dies laut Mitteilung vom Sonntag
Sie zeigte sich aber gleichzeitig überzeugt
dass der Berner Jura auch ohne Moutier ein wichtiger Teil des zweisprachigen Kantons Bern bleiben werde
Allfälligen weiteren Abspaltungsversuchen werde die SVP «dezidiert entgegentreten»
der seine Brückenfunktion zwischen Deutschschweiz und Romandie weiterhin erfüllen könne
eine der prägendsten Figuren der autonomistischen Bewegung
bezeichnete das Abstimmungsergebnis auf Anfrage am Sonntag als «gute Leistung»
Dass die Zustimmung mancherorts eher etwas verhalten ausfiel
erklärte sich Comte durch die Neinkampagne aus SVP-Kreisen
dass die Stimmberechtigten nicht über die Grundsatzfrage des Kantonswechsels abstimmten
sondern über ein Vertragswerk mit den Modalitäten des Kantonswechsels
Dabei habe es wohl auch gewisse finanzielle Befürchtungen gegeben
Das Mouvement Autonomist Jurassien (MAJ) werde sich nicht auflösen
Das MAJ werde sich für die Stärkung der interjurassischen Beziehungen einsetzen
Mai stimmt der Kanton Jura über eine Lockerung der Schuldenbremse wegen des Beitritts von Moutier ab
Die Stimmberechtigten des Kantons Jura entscheiden am 18
Mai über eine Lockerung der Schuldenbremse in Folge des Anschlusses von Moutier am 1
Der Kantonswechsel wird neue Investitionen nach sich ziehen und zu Mindereinnahmen aus dem Nationalen Finanzausgleich führen
Die Änderung der Kantonsverfassung soll ermöglichen, dass die finanziellen Auswirkungen der Übernahme von Moutier bis 2031 von der Schuldenbremse ausgenommen werden. Damit will der Kanton die Einbindung der Gemeinde absichern, ohne dass der Finanzhaushalt aus dem Ruder läuft, wie die Regierung in der Information für die Stimmberechtigten schreibt
Konkret rechnet der Kanton mit Investitionen von rund 10 Millionen Franken in die Verwaltungsgebäude in Moutier
Des Weiteren wird sich der Kanton gemäss Angaben der Regierung über einen Zeitraum von sechs Jahren mit Mindereinnahmen aus dem Nationalen Finanzausgleich (NFA) von insgesamt 65 Millionen Franken abfinden müssen
dass die Ausgleichszahlungen auf Grundlage der Steuereinnahmen erst mit einer zeitlichen Verzögerung berechnet würden
Nach Angaben der Regierung steht mit der Abstimmungsvorlage viel auf dem Spiel
Ohne eine vorübergehende Lockerung der 2009 eingeführten verfassungsmässigen Schuldenbremse
müsste der Kanton Sparmassnahmen ergreifen oder neue Einnahmen generieren
Im jurassischen Parlament ist die Verfassungsänderung, die zur Volksabstimmung kommt, im vergangenen Dezember mit 46 zu 7 Stimmen deutlich angenommen worden.
Artikel veröffentlicht: 11 TageDa haben wir den Salat. Der Finanzausgleich sollte zeitlich begrenzt werden. Helfen ist ok aber viele dueser nehmer Kantone mschen absolut keinen effort die jetztige Situationnzu ändern. Dueses verhalten ist echt stossend.
Artikel veröffentlicht: 11 TageLustig! Der Kanton Jura hat seit Anbeginn seiner fragwürdigen Existenz nur Schulden.
In den Jahren 2026 bis 2031 will der Kanton Jura seine in der Verfassung verankerte Schuldenbremse anpassen
Der Zuzug von Moutier beschert dem Kanton Jura in den nächsten Jahren Mindereinnahmen von 65 Millionen Franken beim Finanzausgleich. Zudem müssen 10 Millionen Franken in Gebäude investiert werden, in denen Dienststellen der jurassischen Verwaltung untergebracht werden sollen.
«Wir müssen die Schuldenbremse vorübergehend anpassen», sagte Finanzministerin Rosalie Beuret Siess (SP) im Parlament. Konkret geht es um die Jahre 2026 bis 2031.
Die Schuldenbremse wurde 2009 in der Kantonsverfassung verankert. Sie soll die Ausgaben des Staates begrenzen, um eine zu hohe Verschuldung zu vermeiden.
Die Ratsmehrheit befand, die Lockerung sei richtig – schliesslich sei der Zuzug von Moutier ein aussergewöhnliches und einmaliges Ereignis. Die Gegner aus den Reihen der SVP und der FDP verwiesen auf die heute schon schwierige Finanzlage des Kantons. «Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen», sagte Romain Schaer (SVP).
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Im Mittelpunkt der kantonalen Abstimmungen von heute Sonntag stand der Entscheid zum Kantonswechsel der Stadt Moutier von Bern zum Jura
Insgesamt wurde in 13 Kantonen über 18 Vorlagen abgestimmt
Hier findest du den Überblick über alle kantonalen Abstimmungen:
Das Zuger Stimmvolk hat am Sonntag den schlankeren Gegenvorschlag zur Transparenz-Initiative der Jungen Alternative angenommen
Damit werden nur die Grundsätze der Initiative in die Verfassung geschrieben
die Details dagegen sollen in einem Gesetz geregelt werden
Die Stimmberechtigten folgten Regierungs- und Kantonsrat und hiessen den Gegenvorschlag zur Verfassungsinitiative gut
und zwar mit 16'360 Ja zu 15'093 Nein-Stimmen
Dies entspricht einem Ja-Stimmenanteil von 52 Prozent
Die Verfassungsinitiative selber lehnten sie mit 14'761 Ja- zu 17'361 Nein-Stimmen ab
Die Abstimmung wurde aber wegen Problemen bei der Auszählung für ungültig erklärt
Vorläufig Aufgenommene im Kanton Zürich müssen auch in Zukunft fünf Jahre warten
bis sie beim Kanton Stipendien beantragen können
Die Stimmberechtigten haben die Streichung der Wartefrist mit einem Nein-Stimmenanteil von 54,36 Prozent abgelehnt
Gegen diese Änderung des Bildungsgesetzes stimmten 229'507 Zürcherinnen und Zürcher
Der Kantonsrat hatte im Februar entschieden
weil 90 Prozent der Menschen mit Status F ohnehin in der Schweiz bleiben
Die SVP wollte die Wartefrist jedoch beibehalten und ergriff das Referendum
Luzern will die Steuern für natürliche und juristische Personen senken und den Kanton zur Kasse bitten
Insbesondere Familien und Menschen mit tiefem Einkommen sollen dadurch entlastet werden
Konkret will der Kanton neue Sozialabzüge und höhere Kinderabzüge einführen
Damit Firmen nicht aus dem Kanton Luzern abwandern
soll zudem für juristische Personen die Kapitalsteuer gesenkt werden
Dadurch will der Kanton Luzern sich im interkantonalen Wettbewerb besser positionieren
müsste der Kanton mit Mehrausgaben über 26,6 Millionen Franken jährlich rechnen
Der Kanton Uri will Höchstbeträge für Steuerabzüge festlegen
Einerseits betrifft das die Kinderdrittbetreuung: Künftig könnten Urnerinnen und Urner für die Kinderbetreuung z
in Kitas maximal 25'000 Franken pro Kind und Jahr steuerlich absetzen
dass keine «Luxusausgaben» wie Internate oder ausserkantonale Privatschulen von den Steuern abgezogen werden
Ebenfalls soll der aktuell unbegrenzte Steuerabzug für Fahrten von und zur Arbeit auf maximal 13'000 Franken gesetzt werden
dass immer mehr Arbeitnehmende ihren Arbeitsplatz ins Homeoffice verlegten
Der Kanton Genf möchte Unternehmerinnen und Unternehmer entlasten
Sie sollen zu einem Teil von Steuern auf ihre Beteiligung befreit werden
Weiter dauert die Ausbildung von Primarlehrerinnen und -lehrern in Genf aktuell vier Jahre
diese Praxis jener der übrigen Kantone anzugleichen und diese auf drei Jahre zu verkürzen
Im Schwyzer Kaltbach soll ein neues Verwaltungs- sowie Sicherheitszentrum entstehen
Dies soll als Ersatz für das baufällige ehemalige AHV-Gebäude dienen
Dafür beantragt der Kanton einen Kredit von 139 Millionen Franken
Der Kanton Nidwalden will auf Wunsch der Gemeinden seine Verfassung anpassen
Geändert werden besonders Abläufe in der politischen Organisation
wie zum Beispiel die Verlängerung der Frist zur Einberufung einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung
Der Kanton Freiburg kann armutsgefährdete Familien finanziell entlasten
Die Stimmbevölkerung hat das Gesetz über die Ergänzungsleistungen für Familien (FamELG) mit fast 70 Prozent Ja-Stimmen deutlich gutgeheissen
63'761 Stimmberechtigte stimmten der Vorlage zu
Somit werden einkommensschwache Freiburger Familien mit mindestens einem Kind unter zwölf Jahren künftig Unterstützung in Form von finanzieller Hilfe und sozialer Betreuung in Anspruch nehmen können
Die Massnahme soll es den Betroffenen ermöglichen
auf die Inanspruchnahme der Sozialhilfe zu verzichten oder aus ihr auszusteigen
Die Erlasse der Gebäudeversicherung im Kanton Solothurn sollen neu auch dem Vetorecht des Kantonsrates unterstellt werden
In einer zweiten Änderung soll die Anstellung der Staatsschreiberin oder des Staatsschreibers neu dem Regierungsrat unterstellt werden
Das Gesundheitsgesetz des Kantons Basel-Landschaft wird dem Bundesgesetz angepasst
So muss die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte in den spezifischen Fachgebieten begrenzt werden
In Churwalden soll ein neues Zivilschutz-Ausbildungszentrum entstehen
Der Kanton beantragt dafür einen Kredit von fast 19 Millionen Franken
der 2014 mit einem Schuldeingeständnis und einer Busse von rund 2,6 Milliarden Dollar einherging
Ab 2026 gehört das Regionalgefängnis Moutier zum Kanton Jura
Die dortige Ausschaffungshaft wird nach Witzwil verlegt
Die Kommissionen von National- und Ständerat stimmen dem Kantonswechsel zu
Das letzte Wort wird die Bundesversammlung haben
Die beiden vorberatenden Kommissionen beantragen der Bundesversammlung
Die Anforderungen der Bundesverfassung an eine Gebietsveränderung zwischen Kantonen seien erfüllt
Stimmt auch die Bundesversammlung zu, kann die Stadt Moutier auf Anfang 2026 jurassisch werden. In einer Volksabstimmung am 22. September 2024 sprachen sich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Kantone Bern und Jura für den Wechsel aus
Mit dem Kantonswechsel verbindet sich die Hoffnung, dass der jahrzehntealte Jurakonflikt definitiv beendet werden kann.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Bevor Moutier offiziell vom Kanton Bern zum Kanton Jura wechselt
will sich Gemeinderat Valentin Zuber in den jurassischen Staatsrat wählen lassen
Noch bevor Moutier vom Kanton Bern zum Jura wechselt
will sich Moutiers Gemeinderat Valentin Zuber in den jurassischen Staatsrat wählen lassen
Moutier wechselt Anfang 2026 zum Jura. Die Stimmberechtigten der Kleinstadt dürfen sich aber am 19. Oktober 2025 bereits an den jurassischen Wahlen beteiligen. Sie können sich auch für einen Sitz in der Regierung oder im Parlament bewerben
«Ich möchte der jurassischen Bevölkerung dienen»
Der 35-jährige Valentin Zuber ist seit langem politisch aktiv. Sein Vater Maxime Zuber war lange Jahre Bürgermeister von Moutier
Der im Berner Jura beheimatete PSA ist Teil der SP Schweiz und setzte sich stets für den Kantonswechsel ein. An ihrer Generalversammlung sprach sich der PSA einstimmig für Zubers Kandidatur aus.
Artikel veröffentlicht: 29 TageGute Idee, Herr Zuber. Das schafft die Verbindung zum neuen Kanton.
Darum geht es: Per Januar 2026 soll die Gemeinde Moutier vom Kanton Bern zum Jura wechseln
Nun stimmt der Kanton Bern über eine Unstimmigkeit im Zuge dieses Wechsels ab: Die Gemeinde Moutier befindet sich nämlich aktuell in einem Amtsbezirk des Kantons Bern
dass der entsprechende Amtsbezirk diesen Namen trägt
Deshalb stimmt der Kanton Bern nun darüber ab
ob in der Verfassung die Einteilung in Amtsbezirke vollständig aufgehoben werden soll
Darum geht es: Zwar hat Moutier sich bereits 2021 für den Wechsel zum Kanton Jura ausgesprochen
Nun aber müssen die beiden Kantone noch einmal über den Wechsel abstimmen
Dieses sogenannte Konkordat regelt etwa die öffentlichen Dienstleistungen oder den Kauf der öffentlichen Liegenschaften
Nehmen die beiden Kantone das Konkordat an
ist die Jurafrage beendet und die territorialen Streitigkeiten sind Geschichte
der Schutz von wertvollen Biotopen gehe in der Schweiz nicht weit genug
Sie wollen beim Schutz der Arten besonders die Kantone stärker in die Pflicht nehmen
um Landschaften und Ortsbilder zu bewahren
Säule) dient in der Schweiz zusätzlich zur AHV (1
Säule) als finanzielle Absicherung im Alter
damit viele Geringverdienende später eine höhere Rente erhalten
Dafür sollen Arbeitnehmende und Arbeitgeber jeden Monat höhere Sparbeiträge einzahlen
Die Bieler SVP wirbt für ein Nein bei der Abstimmung zum Moutier-Konkordat
Dieses soll den Kantonswechsel von Moutier regeln
Mit dem Konkordat soll der Kantonswechsel der Gemeinde Moutier geregelt und der jahrzehntealte Jurakonflikt ein für alle Mal beendet werden. Dies sei «unbestritten zu begrüssen», schreibt die Bieler SVP in einer Mitteilung vom Montag.
Dennoch hat die Partei Vorbehalte. Der ausgehandelte «Deal» sehe vor, dass hohe Vermögenswerte wie Gebäude und Infrastrukturen in das Eigentum des Kantons Jura übergehen. Diese seien aber mit Berner Steuergeldern finanziert worden. Im ausgehandelten Vertragswerk bleibe «äusserst vage», wie dieser Transfer schliesslich abgegolten werden solle.
Es sei zu befürchten, dass Bern am Ende dem Jura teure Geschenke mache und keine Gegenleistung erhalte. Und auch die Hoffnung, dass mit dem Kantonswechsel die Jurafrage beigelegt sei, teilt die SVP nicht unbedingt. Im Jura gebe es immer noch Stimmen, die sich für einen «Gross-Jura» einsetzten.
Ausserdem bedeute der Wegfall von Moutier eine Schwächung der französischsprachigen Minderheit im Kanton Bern.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Sie wird gehütet wie der Augapfel der abendländischen Kultur: Jetzt wird die wertvolle Bibel von Moutier-Grandval temporär im Jura ausgestellt
– So die postwendende Antwort des Jurassischen Museums in Delémont
Dieselbe Absage gibt es wenige Stunden später auch auf Englisch zu lesen
Diesmal kommt sie von der British National Library: Diese Daten unterlägen der Geheimhaltung – aus Sicherheitsgründen
über dessen Verlauf striktes Stillschweigen herrscht
keineswegs so privatissime - es handelt sich schliesslich um das meistgelesene Buch der abendländischen Kulturgeschichte
Immerhin bekannt ist: Eine Bibel ist gereist und liegt nicht länger in der Abteilung «restricted items» in der British Library
sondern im Musée jurassien d’art et d’histoire in Delémont
Aussergewöhnlich ist es gleich in zweierlei Hinsicht
dass dieses wertvolle Manuskript temporär im Jura zu sehen ist
Nicht nur handelt es sich um eine der ältesten und vollständig erhaltenen Bibeln der Welt
verfasst in lateinischer Sprache und reich ornamentiert mit Bildmalerei
dass ausgerechnet Delémont die Ehre zuteil wird
sie auszustellen – die Handschrift befand sich nämlich über 1000 Jahre im Besitz der Abteien Grandval-Moutier und Delémont
beschreibt die zugehörige Ausstellung in zwölf Etappen
wobei gelegentlich auch spekuliert werden muss
dass das Manuskript um das Jahr 830 in der Abtei Saint-Martin de Tours in Frankreich entstand und der dort wirkende Abt Alkuin dafür weder Kosten noch Müh scheute
Rund 24 Mönche engagierte er für mehrere Monate für die Abschrift des Alten und Neuen Testaments
Zu füllen gab es rund 450 Seiten in einer Grösse von 50 auf 37 Zentimetern
womit die Bibel stattliche 22 Kilogramm auf die Waage bringt
Und spräche man nicht von der Heiligen Schrift
könnte man sie wortwörtlich eine «alte Schwarte» nennen: Für ihr Pergament mussten nämlich mehr als 200 Schafe ihre Haut lassen
Wie die Bibel von der Schreibstube später nach Moutier-Grandval gelangte und von dort weiter nach Delémont
Ein letzter Hinweis auf ihren Aufenthaltsort findet sich im 16
bevor sich ihre Spur für dreihundert Jahre verliert
mutmasslich auf einem Dachboden in Delémont
so berichtet der Historiker Auguste Quiquerez: «Zwischen ihren Seiten befanden sich Stroh
Des Fundes nahm sich ein Basler Antiquitätenhändler an
Erst 1836 hatte er Erfolg: Das British Museum erstand die Bibel für 750 Pfund (auf heute umgerechnet circa 90’000 Euro)
später ging sie an die British Library über
Verliehen werde sie aus konservatorischen Gründen nur sporadisch
die Verantwortliche für antike Manuskripte
Einen Raum für sich allein erhält das anspruchsvolle Stück deshalb auch im Musée jurassien d’art et d’histoire
Aufgrund der hohen Anforderungen an die Konservierung ist die Anzahl der Besuchenden begrenzt
findet die Museumsleiterin Nathalie Fleury – und gerät ins Schwärmen: «Das Buch entging Plünderungen
Es ist in einem bemerkenswerten Zustand bei uns eingetroffen: seine Materialität ist imposant
seine Seiten mit Jahrhunderten beladen ...»
Wie es heute um den Sachwert der Bibel steht
ist ebenfalls «vertraulich» – oder schlicht schwer zu sagen
So schreibt Breay: «Das Manuskript ist sicherlich sehr wertvoll
La Bible de Moutier-Grandval: Musée jurassien d’art et d’histoire
Eine der ältesten illustrierten Bibeln wird im Musée jurassien d'art et d'histoire (MJAH) in Delsberg ausgestellt
Die Bibel von Moutier-Grandval ist ab Samstag im Musée jurassien d'art et d'histoire (MJAH) in Delsberg zu sehen
Das seltene Manuskript entstand um das Jahr 830 in der Abtei Saint-Martin de Tours in Frankreich
bevor es der Abtei von Moutier-Grandval geschenkt wurde
Rund zwanzig Mönche waren an der Entstehung des reich verzierten und illustrierten Werks beteiligt
Besonderes Merkmal ist neben den zahlreichen Miniaturen die Schrift mit den karolingischen Minuskeln
Diese Schrift entstand unter Kaiser Karl dem Grossen und wurde auf dessen Wunsch hin im ganzen Reich verbreitet
Die Bibel ist nicht nur in ihrer Bedeutung ein grosses Werk, sondern auch in ihren Ausmassen. Sie enthält fast 450 Blätter in der Grösse von jeweils über 50 mal 37 Zentimetern.
Heute wird die Bibel in der renommierten British Library in London aufbewahrt. Sie ist eine der ältesten vollständig erhaltenen illustrierten Bibeln der Welt. Bereits 1981 wurde sie für einige Monate in Delsberg ausgestellt.
Im MJAH wird sie in einem speziellen Raum präsentiert. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Konservierung begrenzt das Museum die Anzahl der Besuchenden. Weiter ist eine Sonderausstellung zu sehen, die die abenteuerliche Reise der Bibel erzählt. Ausgestellt sind zudem weitere historische Manuskripte.
Das mittelalterliche Meisterwerk sei «eines der wichtigsten Werke der British Library», sagte Claire Breay, die bei der British Library für antike, mittelalterliche und frühneuzeitliche Manuskripte zuständig ist, am Donnerstag vor den Medien.
Nathalie Fleury, die Direktorin des MJAH, wies darauf hin, dass die Bibel nach Abschluss der Ausstellung nicht im Jura bleiben könne: «Sie wurde nicht unrechtmässig erworben», sagte sie. Die Ausstellung dauert bis zum 8. Juni. Für die Besichtigung der Bibel ist eine Reservation obligatorisch.
Anfang 2026 soll Moutier vom Kanton Bern zum Kanton Jura wechseln
Derweil dauert die juristische Aufarbeitung der Abstimmung von 2017 an
Juni 2017 fand in Moutier die erste Abstimmung zu einem Wechsel der Gemeinde vom Kanton Bern zum Kanton Jura statt
Diese wurde nachträglich wegen des Verdachts auf Wahltourismus für ungültig erklärt
In einer zweiten Gemeindeabstimmung von 2021 wurde der Kantonswechsel angenommen
Nach dem Ja in der Abstimmung im Kanton Bern vom September ist inzwischen klar
das Moutier voraussichtlich auf Anfang 2026 zum Kanton Jura wechselt
Die Gerichte allerdings befassten sich derweil immer noch mit der Abstimmung von 2017
Die Aussenstelle Moutier des Regionalgerichts Berner Jura-Seeland hat Anfang Woche einen leitenden Angestellten eines Pflegeheims in der Region Moutier vom Vorwurf des Wahlbetrugs freigesprochen
Er hatte ohne Rücksprache mit der Heimleitung Bewohnern angeboten
ihre noch nicht ausgefüllten Abstimmungszettel «sicher zu verwahren» – dies
nachdem angeblich ein Stimmzettel verloren gegangen war
Der Einzelrichter sprach den Mann frei und wies in der Begründung auf die Schwierigkeiten hin
mit denen Pflegeeinrichtungen konfrontiert seien
den Wahlprozess ihrer Bewohner «wirksam zu unterstützen»
Es bestünden Zweifel an einer Rechtswidrigkeit des Vorgehens des Angeklagten
dieser habe nie einen Stimmzettel unterschlagen
Mehrere andere Verfahren im Zusammenhang mit der Abstimmung haben bisher zu Strafbefehlen geführt
kam es zu vier Verurteilungen und drei Freisprüchen
Ein Fall wurde gar ans Obergericht weitergezogen
Dieses bestätigte das Urteil des Regionalgerichts
Ein weiterer Prozess diesen Sommer – der allerdings die Wiederholung der Abstimmung im Jahr 2021 betraf – endete mit einem Freispruch
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Der National- und Ständerat haben den Wechsel von Moutier zum Kanton Jura bestätigt
National- und Ständerat haben den Kantonswechsel von Moutier am Freitag unter Dach und Fach gebracht
Beide Kammern stimmten der Vorlage in der Schlussabstimmung zu
Der Nationalrat gab sein Ja-Wort mit 174 zu 14 Stimmen bei 2 Enthaltungen. Die meisten Nein-Stimmen stammten von Berner SVP-Vertretern
wie ein Blick aufs Abstimmungsprotokoll zeigt
Der Ständerat hiess die Vorlage mit 45 zu 0 Stimmen gut. Der Bundesbeschluss untersteht dem fakultativen Referendum. Er kann also innert hundert Tagen nach Publikation des Parlamentsentscheids im Bundesblatt mit 50'000 Unterschriften bekämpft werden.
das den Kantonswechsel von Moutier zum Jura regelt
am Sonntag mit 83,2 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen
Das hat die bernische Staatskanzlei am Sonntag mitgeteilt
Mehr Politik-News
Das Städtchen Moutier wird aller Voraussicht nach Anfang 2026 jurassisch. Die Stimmberechtigten des Kantons Bern lassen die Gemeinde ziehen und haben am Sonntag dem Vertragswerk
253.159 Stimmberechtigte legten ein Ja in die Urne (83,2 Prozent)
Dazu sagten 264.717 Stimmberechtigte Ja (86,7 Prozent) und 40.600 Stimmberechtigte Nein (13,3 Prozent)
Der Kantonswechsel der 7.200-Seelen-Gemeinde Moutier braucht noch den offiziellen Segen der eidgenössischen Räte
Zug hat die Transparenz-Abstimmung wiederholt
Die jurassischen Stimmberechtigten haben dem Vertrag
der den Kantonswechsel von Bern zum Jura regelt
Sie nahmen das Vertragswerk zum Kantonswechsel von Moutier mit 19’470 Ja-Stimmen (72,9 Prozent) zu 7’253 Nein-Stimmen (27,1 Prozent) Stimmen an
Moutier wird Jurassissch: Sympathisantinnen und Sympathisanten des Wechsels singen das Lied «La Rauracienne» und schwenken Fahnen in Moutier
September 2024)Foto: Jean-Christophe Bott (Keystone)Die Stimmberechtigten des Kantons Bern lassen die Gemeinde ziehen und haben dem Vertragswerk ebenfalls deutlich zugestimmt
253’159 Stimmberechtigte legten ein Ja in die Urne (83,2 Prozent)
Dazu sagten 264’717 Stimmberechtigte Ja (86,7 Prozent) und 40’600 Stimmberechtigte Nein (13,3 Prozent)
Mit dem Kantonswechsel von Moutier geht im Jura auch eine Verfassungsänderung einher
um das Gebiet des Berner Juras und das Kantons Jura zu vereinigen
Mit dem Wechsel von Moutier soll die jahrzehntealte Jurafrage als geklärt gelten
Ein Städtchen wechselt den Kanton: Drohnenaufnahme von Moutier am 6
September 2024.Foto: Georgios Kefalas (Keystone)Die SVP war im Kanton Bern die einzige Partei
Die Stimmberechtigten von Moutier haben das Konkordat zum Kantonswechsel ihrer Stadt zum Jura mit 1567 Ja gegen 1221 Nein angenommen (56,2 Prozent Ja-Stimmenanteil)
Das geht aus offiziellen Zahlen der Behörden hervor
die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegen
Artikel zum Thema: Warum der Jurakonflikt – fast – unblutig verlief
Der Ärztestopp im Kanton Baselland wird Tatsache: Die Stimmbevölkerung hat mit einer Mehrheit von 61,8 Prozent Ja gesagt zur entsprechenden Teilrevision des Gesundheitsgesetzes
Für die Teilrevision wurden 46’549 Stimmen abgegeben
dagegen sprachen sich 28’802 Abstimmende aus
Die Teilrevision des Gesundheitsgesetzes ermöglicht der Regierung
einen sofortigen Ärztestopp in bestimmten Fachgebieten anzuordnen und Höchstzahlen festzulegen
Wenn es die Versorgungssituation nötig macht
kann sie in Einzelfällen in einem Fachgebiet oder einer Region von den Höchstzahlen abweichen
Gerechnet wird mit Einsparungen in der Höhe von 7,7 Millionen Franken pro Jahr
Es handelt sich eigentlich um eine Bundesvorgabe: Die Kantone sind seit Juli 2023 verpflichtet
die Anzahl Ärztinnen und Ärzte in Fachgebieten
die zulasten der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung Leistungen bringen
In vielen Kantonen sind entsprechende Gesetzesänderungen bereits umgesetzt worden oder in Bearbeitung
Keine Opposition gab es im Kanton Basel-Stadt
mit dem das Baselbiet eigentlich ein koordiniertes Vorgehen vorgesehen hatte
Der Landrat hatte im April dieser Gesetzesrevision zugestimmt
Da aber im Parlament die Vierfünftel-Mehrheit nicht erreicht wurde
Die FDP sowie einzelne Stimmen aus der SVP hatten sich dagegen ausgesprochen
bestehend aus Ärzteverbänden und FDP-Mitgliedern
befürchtete eine medizinische Unterversorgung angesichts der zunehmenden Nachfrage medizinischer Leistungen
Vorläufig Aufgenommene im Kanton Zürich müssen auch in Zukunft fünf Jahre warten, bis sie beim Kanton Stipendien beantragen können. Die Stimmberechtigten haben die Streichung der Wartefrist mit einem Nein-Stimmenanteil von 54,36 Prozent abgelehnt
Gegen diese Änderung des Bildungsgesetzes stimmten 229’507 Zürcherinnen und Zürcher
Man dürfe Zürich für Asylbewerber nicht noch attraktiver machen
Ausländer mit Status F seien zur Ausreise verpflichtet und dürften nur so lange bleiben
Unterschriften sammeln musste die SVP für das Referendum nicht
Sie wählte den Weg des Kantonsratsreferendums
für das es lediglich die Stimmen von 45 Parlamentarierinnen oder Parlamentariern braucht
Die SVP/EDU-Fraktion im Kantonsrat zählt 49 Köpfe – also mehr als genug
Für die Streichung der Wartefrist waren hingegen SP
Auch die Regierung hatte nichts gegen die Streichung der Wartefrist einzuwenden – nur schon deshalb
Der sofortige Zugang zu Stipendien hätte pro Jahr zu Mehrkosten von 3 bis 4 Millionen Franken geführt
Ein grosser Teil davon hätte durch Einsparungen bei der Sozialhilfe kompensiert werden können
weil die Betroffenen mit einer Ausbildung ihr eigenes Geld verdient hätten
Aktuell leben im Kanton knapp 300 Personen
die von der Regelung hätten profitieren können
In der Stadt Zürich befanden die Stimmberechtigten über neun städtische Vorlagen
wurden aber von den Stimmberechtigten teilweise getrennt
Gültig ist hingegen die Abstimmung zur Vorlage 1 über ein Veloverkehrsnetz im Kanton Zug.Foto: PDDas Zuger Stimmvolk hat den schlankeren Gegenvorschlag zur Transparenz-Initiative der Jungen Alternative angenommen
und zwar mit 16’360 Ja zu 15’093 Nein-Stimmen
Die Verfassungsinitiative selber lehnten sie mit 14’761 Ja zu 17’361 Nein-Stimmen ab
Zug hatte bereits am 9. Juni über diese Vorlage abgestimmt. Die Abstimmung wurde aber wegen Problemen bei der Auszählung für ungültig erklärt.
Regierung und Parlament waren der Ansicht, dass das Anliegen der Initianten nicht auf Verfassungsstufe zu regeln sei. Mit einem «schlankeren» Gegenvorschlag wollen sie ausschliesslich die Grundsätze der Initiative bezüglich Finanzierung und Interessenbindung in der Verfassung verankern. Die konkrete Ausgestaltung – beispielsweise Franken-Schwellenwerte – gehört ihrer Meinung nach ins Gesetz.
Die Verfassungsinitiative hätte die Offenlegung der Finanzierung der im Kantonsrat vertretenen politischen Parteien, ihrer Kampagnen im Hinblick auf kantonale Wahlen und Abstimmungen sowie die Offenlegung von Interessenbindungen der Amtsinhaber und Kandidierenden umfasst. Spenden Privater von über 5000 Franken und Spenden von Unternehmen über 1000 Franken hätten künftig offengelegt werden sollen.
In der Schweiz ist die Transparenz bei der Parteienfinanzierung ein Dauerbrenner. Auf Bundesebene gelten Transparenzregeln. Und die Kantone Jura, Tessin, Genf, Neuenburg und Schwyz führten bereits Vorschriften ein.
Im Kanton Genf soll die Ausbildung von Primarschullehrern nicht von vier auf drei Jahre verkürzt werden. Nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen wurde die Verkürzung auf drei Jahre mit rund 61 Prozent der Stimmen abgelehnt.
Die von der rechten Mehrheit im Grossen Rat verabschiedete Änderung des Gesetzes über das öffentliche Bildungswesen zielte darauf ab, mehr Studierende in Genf auszubilden und ihnen einen schnelleren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Die Linke und die Lehrergewerkschaften hatten das Referendum gegen die Gesetzesreform ergriffen. Sie hatten davor gewarnt, dass der zu 80 Prozent von Frauen ausgeübte Lehrerberuf durch eine weniger umfassende Grundausbildung die Mobilitätsmöglichkeiten einschränken und zu niedrigeren Löhnen führen könnte. Diese Kritik wurde vom Mouvement Citoyens Genevois (MCG) und von der Mitte geteilt, die ebenfalls dazu aufgerufen hatten, die Reform abzulehnen.
Im Kanton Genf sollen ausserdem die Steuern für Unternehmer nicht gesenkt werden. Gemäss provisorischen Ergebnissen wird die Vorlage mit 58 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Die Änderung des Gesetzes über die Besteuerung natürlicher Personen sollte die lokale Wirtschaft unterstützen. Sie wurde von der Linken und Gewerkschaften wegen befürchteter Steuerausfälle von 30 Millionen Franken pro Jahr mit dem Referendum bekämpft.
Die Schwyzer Stimmbevölkerung hat dem neuen Verwaltungs- und Sicherheitszentrums Kaltbach knapp zugestimmt. Dieses wird den Kanton 139 Millionen Franken kosten.
Die Vorlage wurde vom Volk mit 27’024 Ja zu 25’152 Nein-Stimmen, bei einem Ja-Anteil von 51,8 Prozent angenommen, wie es auf der Homepage des Kantons Schwyz hiess. Die Stimmbeteiligung lag bei 48,6 Prozent.
Im neuen Verwaltungsgebäude wird die neue Einsatzleitzentrale und der Hauptposten der Kantonspolizei untergebracht. Zudem wird dort auch die Stützpunktfeuerwehr Schwyz sowie der Rettungsdienst integriert. Durch den Neubau in Kaltbach können zwölf Verwaltungsstandorte aufgehoben werden.
Das Gebäude soll voraussichtlich 2029 bezugsbereit sein. Für den bisherige Verwaltungsstandort an der Bahnhofstrasse 15 ist die Vergabe eines Baurechts vorgesehen. Es soll eine Nachfolgelösung mit privatwirtschaftlichen Arbeitsplätzen realisiert werden.
Das Referendum ergriffen hatte eine Gruppierung mit dem Namen «Fortschrittlich konservative Bewegung».
Die Urner Bevölkerung hat sich klar gegen eine ausgedehntere Solarpflicht auf Neubauten ausgesprochen. Der Teilrevision des Steuergesetzes stimmte das Volk zu.
Die Bevölkerung entschied sich mit 7398 zu 4121 Stimmen gegen die Energieverordnung, wie der Kanton am Sonntag auf seiner Homepage mitteilte. Das entspricht einem Nein-Anteil von 64 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei 35,8 Prozent.
Damit besteht die Solarpflicht bei Neubauten weiterhin ab einer anrechenbaren Gebäudefläche von 300 Quadratmetern. Das Urner Parlament hatte die Grenze bei 100 Quadratmetern festlegen wollen. Denn bei einer Grenze von 300 Quadratmetern seien rund 92 Prozent der Bauten nicht betroffen, wie es in der Abstimmungsbotschaft hiess. Dies sei in Anbetracht der Strommangellage «zu wenig».
Die Teilrevision des Steuergesetzes wurde vom Volk mit 7039 zu 4039 Stimmen, bei einem Ja-Anteil von 64 Prozent, angenommen.
Wesentliche Punkte betrafen den Kinderdrittbetreuungsabzug, welcher auf 25’000 Franken pro Kind begrenzt wurde, der Fahrkostenabzug, welcher auf maximal 13’000 Franken gesenkt wurde sowie steuerfreie Überbrückungsleistungen für ältere, ausgesteuerte Arbeitslose.
Einer der grössten Luzerner Arbeitgeber: Hauptsitz des Liftherstellers Schindler in Ebikon.Foto: Urs Flüeler (Keystone)Im Kanton Luzern sinkt die Eigenkapitalsteuer für Unternehmen auf 0,01 Promille. Auch Menschen mit kleinen Einkommen und Familien werden steuerlich entlastet. Die Stimmberechtigten haben ein Steuerpaket gutgeheissen, das der öffentlichen Hand hohe Ausfälle bringt.
Für den Kanton werden ab 2028 Mindereinnahmen von 56 Millionen Franken, für die Gemeinden von 67 Millionen Franken erwartet. Mehrere Gemeinden opponierten deswegen der Vorlage, der Gemeindeverband verhielt sich neutral. Nicht nur SP und Grüne, auch ein Teil der Mitte lehnte die Steuersenkungen ab.
In der Volksabstimmung resultierte nun dennoch eine komfortable Ja-Mehrheit von 67 Prozent. 83’436 stimmten der Vorlage zu, 41’279 lehnten sie ab. Die Stimmbeteiligung betrug 45,57 Prozent.
Ein Pfeiler der Steuergesetzrevision ist die faktische Abschaffung der Eigenkapitalsteuer für Unternehmen. Diese wird bis 2028 von 0,5 Promille schrittweise auf minimale 0,01 Promille gesenkt. Damit soll die Abwanderung kapitalstarker Unternehmen verhindert werden.
Entlastet werden dank eines neuen degressiven Sozialabzugs auch Personen mit tiefen Einkommen sowie Familien, die höhere Abzüge geltend machen können. Wer Geld aus Vorsorgeleistungen bezieht, zahlt ebenfalls weniger Steuern als heute.
Mit der Steuersenkungsrunde will der Kanton erreichen, dass er im Steuerwettbewerb den Anschluss nicht verliere. SP und Grüne kritisierten, dass der Fokus zu stark auf grosse und internationale Unternehmen gerichtet sei.
Die Nidwaldner Gemeinden erhalten mehr organisatorische Freiheiten. So dauert die Amtsdauer des Präsidiums nicht mehr zwingend zwei Jahre, sondern sie kann neu auch vier Jahre dauern. Der Gemeinderat erhält mehr Zeit, um eine ausserordentliche Gemeindeversammlung einzuberufen.
Die Stimmberechtigten haben eine Änderung der Kantonsverfassung mit einem klaren Mehr von 82 Prozent (11’786 Ja zu 2548 Nein-Stimmen) gutgeheissen, wie die Staatskanzlei mitteilte. Die Stimmbeteiligung betrug 47 Prozent.
Über die gleichzeitige Revision des Gemeindegesetzes wurde nicht abgestimmt. Dieses unterlag im Gegensatz zur Verfassungsänderung nicht dem obligatorischen Referendum.
Eine weitere Neuerung ist, dass Verordnungen des Gemeinderats nicht mehr dem fakultativen Referendum unterstehen. Zudem wurde mit den Änderungen juristisch der Weg für eine elektronische Stimmabgabe geebnet.
Mit der Revision wurden Anliegen der Gemeinden umgesetzt. Die Neuerungen waren auch im Landrat unbestritten.
Der Solothurner Regierungsrat kann den Staatsschreiber künftig selbst auswählen und anstellen. Das Stimmvolk hat die entsprechende Änderung der Kantonsverfassung mit grosser Mehrheit gutgeheissen. Es stimmte auch einer zweiten Verfassungsänderung zur kantonalen Gebäudeversicherung zu.
In der obligatorischen Abstimmung bestätigte das Volk die Änderung zum Staatsschreiber und Staatsschreiberin mit einer Ja-Mehrheit von 71 Prozent (Ja: 49’060 Stimmen, Nein: 20’304 Stimmen). Die Beteiligung betrug 39,2 Prozent, wie die Staatskanzlei Solothurn mitteilte.
Bisher wählte das Kantonsparlament alle vier Jahre den Staatsschreiber und dessen Stellvertretung. Als Beamter ist der Staatsschreiber gleichzeitig Stabschef des Regierungsrats und des Parlamentsdienstes.
Diese Doppelfunktion widerspricht der Gewaltentrennung zwischen Regierung und Parlament. Auch hat das Parlament seit 1989 einen eigenen Ratssekretär. Mit der neuen Regelung verlieren der Staatsschreiber und die Stellvertretung den Beamtenstatus.
Die Kantone haben die Wahl beziehungsweise Anstellung des Staatsschreibers unterschiedlich geregelt. In 15 Kantonen stellt der Regierungsrat den Stabschef an, in 11 Kantonen wählt ihn das Parlament.
Unbestritten war auch die Änderung der Verfassung zur Gebäudeversicherung. Das Volk stimmte der Vorlage klar zu – mit einer Ja-Mehrheit von 75 Prozent zu (Ja: 51’469 Stimmen, Nein: 17’569 Stimmen).
Die Gebäudeversicherung kann neu Reglemente erlassen, die technischer Natur sind oder sich rasch ändernde Verhältnisse betreffen. Falls die Gebäudeversicherung überbordet, haben 17 Mitglieder des Parlaments innert 60 Tagen die Möglichkeit, Einspruch zu erheben.
Der Kanton Graubünden kann ein neues Ausbildungszentrums für den Zivilschutz bauen. Der knapp 19 Millionen Franken teure Neubau war an der Urne wie zuvor schon im Parlament unbestritten.
Für das Minergie-P-Eco-Haus sprachen sich 42’607 Stimmberechtigte aus, dagegen waren 12’563. Das entspricht einem Ja-Anteil von 77,23 Prozent. Die Stimmbeteiligung betrug 40,05 Prozent, wie die Standeskanzlei am Mittwoch mitteilte.
Das neue Ausbidungsgebäude entsteht auf dem Zivilschutzareal Meiersboda in Churwalden an der Stadtgrenze zu Chur. Es ersetzt dort das bestehende kantonale Ausbildungsgebäude aus den 1970er-Jahren. Das neue Zentrum soll für die Grund- und die Kaderausbildung im Zivilschutz des ganzen Kantons wieder eine zeitgemässe Infrastruktur bereitstellen.
Der Bedarf für den Neubau war im April im Kantonsparlament unbestritten. Das bestehende 50-jährige Gebäude erfüllt die heutigen Anforderungen nicht mehr. Das aktuelle Projekt wurde im Grossen Rat durchs Band gelobt für seinen ganzheitlichen und zukunftsorientierten Ansatz für nachhaltiges Bauen.
Im Frühling 2025 fahren voraussichtlich im Meiersboda die Bagger auf. Ende 2027 soll das neue Ausbildungsgebäude seinen Betrieb aufnehmen. Das alte wird dann abgerissen sein.
Der Kanton Freiburg kann armutsgefährdete Familien finanziell entlasten. Die Stimmbevölkerung hat das Gesetz über die Ergänzungsleistungen für Familien (FamELG) mit fast 70 Prozent Ja-Stimmen deutlich gutgeheissen.
63’761 Stimmberechtigte stimmten der Vorlage zu, 27’817 lehnten sie ab. Die Stimmbeteiligung lag bei 43,2 Prozent, wie der Kanton mitteilte.
Somit werden einkommensschwache Freiburger Familien mit mindestens einem Kind unter zwölf Jahren künftig Unterstützung in Form von finanzieller Hilfe und sozialer Betreuung in Anspruch nehmen können. Die Massnahme soll es den Betroffenen ermöglichen, auf die Inanspruchnahme der Sozialhilfe zu verzichten oder aus ihr auszusteigen.
Der Kanton Freiburg schätzt, dass rund 1500 Familien von den Leistungen profitieren können. Das Gesetz tritt am 1. Januar 2026 in Kraft.
Die Umsetzung des FamELG wird mit jährlichen Kosten in der Höhe von rund 15 Millionen Franken einhergehen, wie es in den Abstimmungsunterlagen hiess. Gleichzeitig dürften die Gemeinden Sozialhilfekosten von 4,4 Millionen Franken einsparen.
Regierung und Parlament hatten sich für die Gesetzesänderung ausgesprochen. Mit dem FamELG wird ein Artikel in der Kantonsverfassung konkretisiert, der seit 20 Jahren in Kraft ist. Er sieht vor, dass der Kanton Familien mit Kleinkindern ergänzende Leistungen ausrichtet, wenn dies ihre finanziellen Verhältnisse erfordern.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
In Moutier (JU) findet derzeit eine biblische Playmobil-Ausstellung statt: 2000 Figuren
50 Szenen aus der Bibel und 30 aus der Kirchengeschichte
Auch dabei ist eine Szene mit dem Basler Bischof Felix Gmür bei einer Firmung
Christophe Salgat hat nur wenig Zeit für ein Interview
Seine Frau und er sind mit den letzten Vorbereitungen für die grosse Playmobils-Ausstellung «Heilsgeschichte
die 2000 Figuren umfasst und am Abend des 9
August 2024 in Moutier (JU) eröffnet wurde
um als Führer durch eine Ausstellung zu fungieren
die mit der Genesis beginnt und mit einem Schlauchboot voller Migranten endet
die in einem aufgewühlten Stoffmeer in Seenot geraten
Die Besucher finden die grossen Episoden des Alten und Neuen Testaments sowie der Kirchengeschichte vom Mittelalter bis heute in der Ausstellung
Nicht zu vergessen einige Orte und Personen
die die Bewohner von Prévôtois auf den ersten Blick erkennen werden
wie die von Bischof Felix Gmür in der Kirche von Moutier gefeierte Firmung
Durch die Nachbildung von Städten und Ereignissen konnte der Seelsorger Figuren einfügen
bei der Ankündigung des Zweiten Vatikanischen Konzils
Martin Luther King bei seiner berühmten Rede oder die Mönche von Tibhirine beim Posieren für das mittlerweile ikonische Foto zeigen
Die biblischen Episoden scheinen mit dem Hintergrund zu verschmelzen
Diese Lösung habe ich den auf den Tischen angebrachten Legenden vorgezogen
Dieser letzte Tag der Vorbereitungen vor der Öffnung der Türen des Maison des Œuvres in Moutier bildet den Abschluss einer vierjährigen Arbeit
von der ein Monat mit dem Aufbau der Ausstellung verbracht wurde
stellt sich der Seelsorger für ein Foto auf
Er wirkt verloren inmitten der 80 Quadratmeter grossen Ausstellung und der zweitausend Figuren
die die Heilsgeschichte anhand von 50 Szenen aus der Bibel und etwa 30 aus der Kirchengeschichte nachzeichnen
der zusammen mit seiner Frau insbesondere für die Familienpastoral in der Diözese Sitten zuständig ist
Im Jahr 2021 hatte der Walliser seine grosse Playmobil-Krippe im Maison des Œuvres auf Wunsch von Christophe Salgat aufgestellt
Um die Krippe anzukündigen und zu bewerben
hatte ich im September zuvor eine Montage mit einigen Figuren auf einem Tisch gemacht
Die Installation des Wallisers konzentriert sich auf die Geburt Christi – mit einem Dutzend Gleichnissen
die über die gesamte Szenerie verteilt sind
Vier Jahre lang arbeitete er an der Konzeption seiner Ausstellung
Ich habe das Konzept in kleinen Schritten weiterentwickelt
ein bisschen wie ein impressionistischer Maler
Ich dachte abends nach einem manchmal sehr anstrengenden Arbeitstag darüber nach
Die Inspiration kam zwar von Casimir Gabiouds Werk
aber Christophe Salgat entwickelte das Projekt auf der Grundlage seiner eigenen Ideen und dem
«Nur die Playmobils und ihr umfangreiches Zubehör ermöglichen solche Installationen»
Die Marke bietet Boxen zu religiösen Themen wie der Arche Noah
der Krippe oder den Heiligen Drei Königen oder auch Martin Luther an
um meine Figuren zu finden oder sie zu basteln
Die Jungfrau Maria ist eigentlich eine griechische Göttin
«In Blau und Weiss fand ich sie lebensechter.» Für Desmond Tutu nähte eine Freiwillige ein Gewand in der Farbe der Robe des berühmten anglikanischen Bischofs und eine Stola für Papst Johannes XXIII
Die Serien über das römische Altertum erleichtern auch Installationen und Szenen aus der Passion Christi
geht der Seelsorger auf Flohmärkte oder kauft gebrauchte Teile bei der Caritas oder der Heilsarmee
schenkten mir Freunde die Playmobils ihrer Kinder
Und ich habe viele gebrauchte Teile im Internet gekauft
wo viele Fans der Marke einen regelrechten Markt geschaffen haben.»
Und was die Bundeslade betrifft: «Kasimir hat sie mir geliehen»
Der Theologe ist sehr detailverliebt und hat sichergestellt
dass die Flamingos auf dem Nil nicht anachronistisch sind
dass es sich bei diesem verrückten Projekt um ein Familienprojekt handelt
Seine Frau und seine vier Kinder waren massgeblich an der Realisierung der Ausstellung beteiligt
«Die Abteilung Cheminement de la Foi des Jura Pastoral und die katholische Pfarrei von Moutier haben mir sehr geholfen
Mit einer Dauer von einem Monat scheint die Ausstellung eher kurz zu sein
«In der Pfarrei gibt es etwa 60 Pfarrgruppen und Bewegungen
Er ist seit einem Monat gesperrt und wird noch einen weiteren Monat lang nicht zugänglich sein
Abgesehen von den Ideen und der Umsetzung ist das Projekt auch katechetisch
«Für mich gibt es eine echte spirituelle Dimension in diesem Projekt
was ich bei der Realisierung dieser Ausstellung spirituell erlebt habe
durch die man in den Glauben eintreten kann
«Das kann das Singen sein oder die Pfadfinderei
dass diese Ausstellung bei manchen Besuchern etwas wecken könnte.» Eine Bekehrung liegt ihm fern
aber er erinnert an ein 12-jähriges Mädchen
das von der Krippe von Casimir Gabioud berührt wurde und sie fünfmal besuchte
wobei sie ihre Verwandten und Freunde mitbrachte
«Die pädagogische Dimension des Projekts kann eine Initialzündung bewirken»
Diese Ausstellung will die Freude am Modell und eine Reflexion über unsere gemeinsame Geschichte bieten
«So bescheiden diese Ausstellung auch sein mag
war die treibende Kraft.» (cath.ch/bh/kath.ch/jas)
Gruppen nach Vereinbarung: 032 421 98 80 – scf@jurapastoral.ch
Berner Antiseparatistische Kreise gedenken des 50
1975 entschied sich die bernjurassische Bevölkerung im Kanton zu bleiben
Antiseparatistische Kreise haben am Samstag in Tramelan BE des 50. Jahrestags der Jura-Abstimmung vom 16. März 1975 gedacht. Damals hatte sich die bernjurassische Bevölkerung dafür entschieden
Rund 80 Personen nahmen am politischen Teil des Jubiläums teil
der von Force démocratique (FD) und Groupe Sanglier
März 1975 wird von antiseparatistischen Kreisen als Gründungsakt des Berner Juras betrachtet
Angesichts des bevorstehenden Wegzugs von Moutier in den Kanton Jura betonten die Redner
wie wichtig es für den französischsprachigen Teil des Kantons Bern sei
seine Identität zu stärken und nach vorne zu schauen
«Die Abstimmung vom 16. März 1975 hat die tiefe kulturelle Identität des heutigen Berner Jura offenbart», betonte Jean-Pierre Graber, Präsident der Force démocratique. Für den ehemaligen SVP-Nationalrat hat das Ergebnis dieses Plebiszits den Willen der Region
Für den Berner Regierungsrat Pierre Alain Schnegg ist die Vergangenheit abgeschlossen und die Zukunft für den französischsprachigen Teil des Kantons Bern vielversprechend: «Wir haben jahrzehntelang daran gearbeitet
Lösungen zu finden und Antworten auf die Jurafrage zu geben
Heute können wir endlich einen Schlusspunkt setzen»
Der SVP-Politiker zeigte sich zuversichtlich, was die Entwicklung des Berner Juras innerhalb des Kantons Bern betrifft, und nannte das Projekt Avenir Berne romande (ABR), das der Region nach dem Weggang von Moutier neuen Schwung verleihen soll, oder die Initiative Grand Chasseral, eine neue Marke, die dem Berner Jura neue Dynamik verleihen soll.
Vor 50 Jahren, am 16. März 1975, entschieden sich die ehemaligen Bezirke Courtelary, Moutier und La Neuveville dafür, im Kanton Bern zu bleiben. Knapp ein Jahr zuvor hatten die Bezirke Delsberg, Porrentruy und Franches-Montagnes beschlossen,
Artikel veröffentlicht: 1 MonatNATIONALRAT "JAMES SCHWARZENBACH" : HÄTTEN WIR NUR DIE "SCHWARZENBACH-INITIATIVE " ANGENOMMEN !!
Artikel veröffentlicht: 1 MonatVerstehe die Entscheidung von Moutier. Im Kt. Jura zahlt man eben tiefere Steuern als im Kt. Bern. LOL.
Der bernische Regierungsrat hat den Termin für den Urnengang festgelegt
an dem die Stimmberechtigten über zwei Vorlagen entscheiden müssen
Den Berner Stimmberechtigten werden zum Kantonswechsel von Moutier zwei Vorlagen vorgelegt, eine Verfassungsänderung und ein Konkordat. Der Kantonswechsel soll auf den 1. Januar 2026 vollzogen werden.
Mit der Verfassungsänderung soll die Bezeichnung «Amtsbezirke Courtelary, Moutier und La Neuveville» gestrichen und durch den Passus «Verwaltungsregion Berner Jura» ersetzt werden.
Beim Konkordat handelt es sich um eine Art «Transfervertrag» zwischen den beiden Kantonen Bern und Jura. Die Vereinbarung regelt die wichtigsten Punkte rund um den Wechsel der heute noch bernischen Gemeinde Moutier mit ihren rund 7200 Einwohnerinnen und Einwohnern. Dabei geht es namentlich um die Kontinuität in Verwaltung, Schule, Justiz, Spitalwesen und bei den Steuern.
Die Stimmberechtigten von Moutier haben sich 2021 für den Kantonswechsel ausgesprochen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Das jurassische Parlament hat am Mittwoch die Vorlage zur Schaffung eines vierten Bezirks angenommen
Damit rückt der Wechsel von Moutier BE in den Kanton Jura einen Schritt näher
Die Vorlage zur Änderung der jurassischen Verfassung über die Schaffung des Bezirks Moutier wurde vom Parlament deutlich mit 57 zu einer Stimme angenommen
Wenn die Bevölkerung im kommenden November der Verfassungsänderung zustimmt
der einzig aus der Gemeinde Moutier besteht
An diesem Datum wechselt Moutier vom Kanton Bern in den Kanton Jura
Die Stadt Moutier würde für die jurassischen Parlamentswahlen einen Wahlkreis bilden und bei den Wahlen im Herbst 2025 sieben der 60 Parlamentsmitglieder für eine fünfjährige Legislaturperiode wählen
Entsprechend werden die drei anderen Bezirke Delsberg
Pruntrut und Freiberge weniger Parlamentarierinnen und Parlamentarier ins Kantonsparlament entsenden können als bisher
In einem zweiten Schritt muss der Kanton Jura eine neue Methode zur Verteilung der Parlamentsmandate definieren
Moutier wird auf Dauer nicht genügend Einwohnende haben
Die Regierung will verschiedene Optionen prüfen
darunter auch die Schaffung eines einzigen Wahlkreises für den gesamten Kanton
Die Bündner Bergbahnen haben in der vergangenen Wintersaison den Transportumsatz um über 20 Prozent steigern können
Die Gästezahl erhöhte sich um über 13 Prozent
Das Regionalgericht in Moutier hat am Mittwoch einen Mann verurteilt
Er hatte mehrmals auf den Ehepartner seiner Ex-Freundin geschossen
in dem viele Angehörige des Angeklagten Platz genommen hatten
verkündete der Richter gleich zu Beginn das Urteil gegen den 39-jährigen Mann
der im November 2022 im benachbarten Frankreich mehrmals auf den Ehemann seiner Ex-Lebensgefährtin geschossen haben soll
Die Strafe ist hoch und konsequent: Der Täter wird des versuchten Mordes und der Gefährdung des Lebens schuldig gesprochen
Das Gericht musste sich jedoch intensiv beraten
Unterschiedliche oder sogar gegensätzliche Versionen
Fürs Gericht wurde das zur Herausforderung
Begonnen wurde mit den Ereignissen an jenem Novembertag im Jahr 2022
als der Angeklagte überraschend zu seinem Vater ins benachbarte Frankreich reiste
dass seine ehemalige Lebensgefährtin mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern
von denen er seit vielen Monaten getrennt lebte
In seinem Auto befand sich eine Schusswaffe
Diese Fragen können nicht abschliessend beantwortet werden
Josselin Richard gibt jedoch zu bedenken: «Er hat in der Anhörung erklärt
Er kannte die Konfliktsituation mit seiner Ex und auch mit seinem Vater
dass er nicht mit offenen Armen empfangen werden würde.»
der von seinem Vater aus dem Haus gedrängt wird
ein Streit mit dem Ehemann seiner Ex-Freundin
kommt nach ein paar Minuten zurück – Schüsse fallen
der jedoch nach Ansicht des Gerichts nicht die Kriterien für eine Tat im Affekt erfüllt
dass die Emotionen des Angeklagten zum Zeitpunkt der Tat zwar spürbar waren
seine Tat jedoch nicht das Ergebnis eines plötzlichen Ausrasters war
Er verwies auf die zahlreichen Todesdrohungen
die der Angeklagte lange vor der Tat per SMS ausgesprochen hatte
Und dass er seinen Angehörigen danach kühl mitteilte: «Ich habe getan
die grösstenteils auf den Brustkorb gerichtet waren
Das Gericht spricht von einer starken kriminellen Absicht
Die Situation habe sich seit der Abreise der Ex-Partnerin ins Ausland stetig verschlimmert
dem zufolge die Einschaltung einer Schlichtungsbehörde die «Bombe» hätte entschärfen können
die in Bezug auf ihre Bedingungen unnachgiebig waren
die unfreiwillig mit hineingezogen wurden und oft als Geiseln in diesem Elternkonflikt genommen wurden
Die Geschichte endet für den Angeklagten hinter Gittern
Von den elf Jahren Haft hat er zwei bereits im Gefängnis verbracht
sich den Klägern und den Kindern zu nähern oder in irgendeiner Weise mit ihnen in Kontakt zu treten
Darüber hinaus muss er eine hohe Summe an Schmerzensgeld und Schadenersatz zahlen