Der Kanton Aargau möchte zwischen Neuenhof und Würenlos eine zusätzliche Brücke für den Fuss- und Veloverkehr bauen
Nun stellen sich ausgerechnet diese beiden Gemeinden gegen den Limmatsteg
Das sorgt für Enttäuschung in Wettingen und Killwangen
Im Herbst soll der Grosse Rat definitiv über die Umsetzung entscheiden
Doch nun wehren sich ausgerechnet die beiden Standortgemeinden Neuenhof und Würenlos gegen das 9 Millionen Franken teure Vorhaben
«Das Projekt hat eine massive Kostensteigerung erfahren und ist nun für Neuenhof zu teuer geworden»
sagt Neuenhofs Gemeindeammann Martin Uebelhart (die Mitte)
Und sein Würenloser Amtskollege Anton Möckel (parteilos) bestätigt: «Wir lehnen das Projekt in der jetzigen Form ebenfalls ab.»
Zwar wird der Bau vom Kanton und vom Agglomerationsprogramm des Bundes finanziert
Doch danach tragen die Gemeinden Wettingen
Würenlos und Killwangen solidarisch zu je einem Viertel die Betriebs- und Unterhaltskosten – obwohl die freihängende Brücke nur auf Neuenhofer und Würenloser Land zu stehen kommt
dass der Gemeinderat Neuenhof an der Sitzung der Behördendelegation des GVK am 1
April die Löschung des Richtplaneintrags beantragt hat
Die Begründung: «Aufgrund der hohen Investitionskosten sowie der hohen Betriebs- und Unterhaltskosten
erachtet der Gemeinderat Neuenhof dieses Bauwerk als zu wenig nutzbringend.»
In vertretbarer Distanz würden bereits Brücken bestehen
die ohne grossen Umweg von Velos und Fussgängern für die Querung des Flusses genutzt werden können: bei der Autobahnbrücke zum Tägi und vom Bahnhof Killwangen nach Würenlos
Der Antrag von Neuenhof wurde in der Behördendelegation wuchtig mit 1:10 Stimmen abgelehnt
Würenlos ist nicht Mitglied dieses Gremiums und konnte darum nicht mit abstimmen
Der Gemeinderat habe aber bereits vor gut zwei Wochen entschieden
Hauptargument der Würenloser sind ebenfalls die Kosten
Er führt aber auch die Erschliessung der Brücke als Argument an
Für Würenlos sei diese zwar kein grosses Problem
da der Brückenkopf auf Höhe der Familiengärten in der Landwirtschaftszone an der Gemeindegrenze zu Wettingen zu stehen käme
Grosse Fragezeichen sehe er jedoch für Neuenhof
wo die Erschliessung durch dicht besiedeltes Gebiet zur heutigen Anlegestelle bei der Limmat erfolgen müsse
«Man rechnet immerhin mit 1000 Velos pro Tag – das wäre eine grosse Herausforderung»
Aus seiner Sicht sei es dem Kanton auch noch nicht gelungen
die Notwendigkeit des Projekts wirklich zu begründen
Nach wie vor hinter dem Projekt stehen die Gemeinden Wettingen und Killwangen
sagt Wettingens Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte)
Der Limmatsteg sei ein wichtiger Bestandteil des übergeordneten Radwegnetzes vom Zürcher Furttal nach Brugg
Die finanziellen Vorbehalte von Neuenhof und Würenlos lässt Kuster nicht gelten
Der Kanton habe diesbezüglich ein klares Bekenntnis abgegeben
sich an einer künftigen Renovation oder Sanierung zu beteiligen
Für Wettingen werde der Limmatsteg auch im Hinblick auf die geplante Ansiedlung eines grossen Unternehmens beim Tägi von Bedeutung sein
so Kuster: «Künftige Mitarbeitende dieser Firma könnten so einfach mit dem Velo oder zu Fuss von der linken auf die rechte Limmatseite gelangen.» Deshalb sei für Wettingen klar
dass man sich an den Betriebskosten beteilige
wie es vor längerer Zeit abgemacht worden sei
Dass die Kosten für den Limmatsteg nun teurer wurden
Ursprünglich war die 120 Meter lange Brücke mit einer Abstützung im Flussbett geplant
«Dadurch wären jedoch die Flusssedimente belastet
Deshalb ist aus ökologischer Sicht eine über die ganze Limmat gespannte Brücke sinnvoller – aber halt statisch komplexer.» Zudem seien die Stahlpreise in den letzten Jahren stark gestiegen
Killwangens Gemeindeammann Markus Schmid (Mitte) bedauert
dass sich nun ausgerechnet die beiden Standortgemeinden Neuenhof und Würenlos gegen das Projekt stellen
«Wir sehen den Limmatsteg als Projekt für die Zukunft und für kommende Generationen.» Die ursprüngliche Idee sei ja im Rahmen der Regionalen 2025 gewesen
die Gemeinden im Limmattal näher zusammenzubringen und die Erholungsgebiete Sulperg und Rüsler zu verbinden
«Dieser solidarische Gedanke könnte nun verloren gehen.»
Verkehr und Umwelt (BVU) teilt auf Anfrage mit
die Eingaben zum Verpflichtungskredit vom letzten Jahr auszuwerten und die Botschaft zuhanden des Regierungsrats vorzubereiten
Der Regionalplanungsverband Baden Regio und die betroffenen Gemeinden würden dabei einbezogen
Die Neuenhofer Ortsparteien laden am Dienstag zu einem Infoabend über die politischen Ämter in der Gemeinde ein
Wer wird im Herbst für die Nachfolge von Martin Uebelhart (Die Mitte) antreten
Die bisherigen Exekutivmitglieder äussern sich dazu
Drucken Teilen Vor vier Jahren erhielt er die meisten Stimmen aller Gemeinderäte
nun tritt Martin Uebelhart (Die Mitte) nicht mehr an: Nach sechs Jahren muss Neuenhof diesen Herbst einen neuen Gemeindeammann suchen
Zu den Gründen für seinen Rückzug wollte sich der 61-Jährige bisher nicht näher äussern
Auf Nachfrage lässt er jedoch durchblicken
dass ihm die Arbeit für die Gemeinde nicht mehr so viel Freude bereitet
sagt Uebelhart und erwähnt die «fehlende Wertschätzung – von wem auch immer»
In einer Mitteilung in der «Limmatwelle» deutet seine Partei ebenfalls an
dass Uebelharts Rücktritt nicht überraschend kam: «Aufgrund der schwierigen Situation kann die Partei nachvollziehen
dass der Gemeindeammann wenig Lust verspürt
weiter mitzuwirken.» Man habe mit grossem Bedauern von seinem Entscheid Kenntnis genommen
Im Hinblick auf die Erneuerungswahlen vom 28
September handeln die Neuenhofer Parteien nun
um 19 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung im Peterskeller
Dort wollen sie die politischen Ämter vorstellen
Gemäss Mitteilung wollen sie damit erreichen
dass sich interessierte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ein genaueres Bild über die Anforderungen und den zeitlichen Aufwand machen können
«dass der Stimmbevölkerung ein möglichst breites Kandidatenfeld zur Verfügung steht»
Beim Apéro besteht die Möglichkeit für Vernetzung und Gespräche
Wer im Herbst Uebelharts Nachfolge antreten will
Vizeammann Petra Kuster Gerny (SVP) sowie die Gemeinderäte Daniel Burger (parteilos) und Fred Hofer (FDP) kandidierten zwar für eine weitere Legislatur
Daniel Burger sagt auf Anfrage: «Ich werde nicht als Gemeindeammann kandidieren.» Fred Hofer erklärt: «Eine Kandidatur als Ammann steht zurzeit nicht zur Debatte.»
Einzig Petra Kuster legt sich noch nicht fest: «Wir sind zurzeit in Gesprächen und können noch keine Auskunft über mögliche Kandidaturen geben»
Für sie und ihre Partei sei die Mitteilung von Martin Uebelhart überraschend gekommen
Auf einem Hochhaus in Neuenhof AG weht seit Wochen eine Russlandfahne – Roni Brunner erklärt
Auf einem Hochhaus in Neuenhof AG weht eine Russlandfahne
hat die Fahne aufgehängt und will damit eine neutralere Diskussion über Russland anregen
Auch SP-Politiker Yannik Mullis kritisiert die Aktion: «Es ist falsch
um ein autoritäres Regime wie Russland zu unterstützen.» Russland sei ein autoritärer Staat
der seine Bevölkerung unterdrücke und klar der Aggressor im Ukraine-Krieg sei
ist Roni Brunner (64) aus Remetschwil AG der Mann hinter der Fahne
Er ist Besitzer des Wohnkomplexes: «Ich habe sie zusammen mit meinem Sohn
Für ihn ist die Aktion aber nicht als Bekenntnis zur russischen Kriegsführung zu verstehen
sondern als politisches Statement: «Ich will
dass in der Schweiz eine neutralere Diskussion über Russland geführt wird – dafür wollte ich ein Zeichen setzen.» Dass die Aktion Reaktionen auslöst
Mit Russland hatte Brunner zuvor kaum Berührungspunkte – er spricht kein Russisch und hat auch keine familiären Wurzeln im Land
Laut Brunner war es vor allem die «westliche» Berichterstattung
«Plötzlich war Russland nur noch der Böse und die Ukraine der Gute
Dieses Schwarzweiss-Denken war mir zu simpel.» Um sich selbst ein Bild zu machen
reiste er zum ersten Mal für drei Wochen durch Russland – von Kaliningrad nach Moskau bis in den Kaukasus nach Sotschi
Sein Fazit: «Russland ist ein grossartiges und top organisiertes Land
und ich habe mich stets sicher gefühlt – auch nachts»
Vor einigen Monaten reiste der Russland-Fan Roni Brunner (64) drei Wochen nach Russland
Gespräche mit Russinnen und Russen hätten ihm glaubhaft vermittelt
dass 80 Prozent der Bevölkerung hinter Putin stünden
eine Folge von Propaganda der russischen Staatsmedien: «Sie sind von Putin überzeugt
weil er ihnen ein besseres Leben ermöglicht.»
eine Russlandfahne auf seinem Hochhaus zu hissen
Die zuständige Hausverwaltung gibt gegenüber 20 Minuten an
bereits mehrere Beschwerden von Bewohnern und Nachbarn wegen der Fahne erhalten zu haben
Da Brunner der Besitzer des Hochhauses ist
Die Hausverwaltung distanziert sich klar von dieser Aktion
moralisch findet er Brunners Aktion aber höchst verwerflich: «Wenn Herr Brunner so eine Fahne aufhängen will
soll er das bei sich zuhause tun – und nicht allen Mietern aufzwingen
dass die meisten der Mieter seines Hochhauses nicht hinter der Fahne stehen»
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend
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Die Jahresrechnung 2024 der Gemeinde Neuenhof weist ein besseres Ergebnis auf als erwartet
Nichtsdestotrotz bleibt die Finanzlage angespannt
Drucken Teilen Neuenhof schreibt schwarze Zahlen
Die Jahresrechnung 2024 weist ein Plus von 325’000 Franken auf
Eigentlich rechnete sie mit einem Ertragsüberschuss von 185’000 Franken
Trotz positivem Ergebnis betont die Gemeinde: «Der Rechnungsabschluss soll nicht darüber hinwegtäuschen
Wenn man vom positiven Abschluss die im Jahr 2023 fehlgebuchten Steuern in Höhe von 970’000 Franken
die Marktwertanpassung im Finanzvermögen von 635’000 Franken sowie die Korrektur der Aufwertung im Verwaltungsvermögen von 362’000 Franken abziehe und die erfolgswirksamen Belastungen aus dem Jahr 2023 in Höhe von mehr als einer halben Million Franken aufrechnen würde
ergäbe sich ein Defizit von mehr als einer Million Franken
Abweichungen gegenüber des Budgets gibt es beim betrieblichen Aufwand
Die Mehrausgaben von rund 2,6 Millionen Franken sind laut Gemeinde primär beim Sach- und übrigen Betriebsaufwand sowie dem Transferaufwand entstanden
Die gestiegenen Kosten werden durch den höheren betrieblichen Ertrag etwas abgedämpft
Der Betrag fällt um 1,8 Millionen Franken besser aus als erwartet
362’000 unter anderem für Neubewertungen sowie 553’000 Franken für den Transferertrag
Auch das Ergebnis aus Finanzierung schliesst um 4,9 Millionen Franken besser ab als budgetiert
Daraus ergibt sich ein operatives Ergebnis von rund 4,3 Millionen Franken
dass die im Jahr 2024 getätigten Nettoinvestitionen von 1,73 Millionen Franken selbst finanziert werden konnten
Überdies konnte Neuenhof Schulden in der Höhe von rund 4,5 Millionen Franken abbauen
Ein Defizit weisen die beiden gebührenfinanzierten Eigenwirtschaftsbetriebe Abwasser und Abfallwirtschaft auf
sie schliessen je mit einem Minus von rund 260’000 Franken
Die Rechnung 2024 wird der Stimmbevölkerung am 23
Juni an der Gemeindeversammlung zur Genehmigung unterbreitet
Der Gemeinderat Neuenhof unterstützt die Sicherung eines ÖV-Korridors via Bahnhof Wettingen
Limmatsteg und gewisse Tunnellösungen klar ab
Wie die Gemeine Neuenhof mitteilt, unterstützt der Gemeinderat Neuenhof im Grundsatz die Sicherung eines Korridors für eine später allenfalls denkbare Linienführung eines öffentlichen Verkehrsträgers via Bahnhof Wettingen nach Baden
Ein «Ja» zur Trassee-Sicherung bedeutet damit also nicht ein «Ja» zur Limmattalbahn
Die Behördendelegation (BDel) zum Gesamtverkehrsplanung Baden und Umgebung (GVK) hat beschlossen, bei allen neun teilnehmenden Gemeinden des Gesamtverkehrskonzeptes Baden und Umgebung für die erste Etappe zu den vorgeschlagenen Trasseesicherungen der ÖV-Hauptkorridore
zum Massnahmenplan und den Richtplaneinträgen von jeder Mitwirkenden Gemeinde einen Gemeinderatsbeschluss abzuholen
Der Gemeinderat Neuenhof hat sich mit dem Gesamtverkehrsprojekt Raum Baden und Umgebung vertieft befasst
Er stimmt vielen allgemeinen Aussagen und Feststellungen zu
Rein bezogen auf die Gemeinde Neuenhof kommt er aber zu einigen Schlüssen
Die Sicherung eines Korridors für eine später allenfalls denkbare Linienführung eines öffentlichen Verkehrsträgers ist zweckmässig, allerdings nur mit Linienführung via Bahnhof Wettingen
Die bisher bekannte Linienführungsvariante via Limmatstrasse und Tägerhard wird abgelehnt
da sie für die Gemeinde Neuenhof keine Entlastungen und keinen Mehrwert bringt
Da im Bereich Tunnelportal Ost bis Autobahnanschluss A1 mit einer Verkehrszunahme von 50 Prozent zu rechnen ist, würde dies die betroffenen Quartiere von Baden und Neuenhof massiv belasten und zu mehr Lärm und Verkehrsbehinderungen führen
Daher wird die ZEL lang abgelehnt; gleiches gilt für einen entsprechenden Richtplaneintrag
Die aktuell vorgesehenen Massnahmen für den Veloverkehr am Brückenkopf Ost werden begrüsst
ebenso wenn der Veloverkehr eine Ebene tiefer gelegt würde
Sollte aber für den motorisierten Individualverkehr (MIV) eine Tunnellösung Nord-Süd angestrebt werden, allenfalls ergänzt mit einer Sperrung der Hochbrücke für den MIV, würde das zu einer enormen Verkehrsumlagerung zulasten von Wettingen und Neuenhof und deren Autobahnanschluss A1 führen
Die heutige Verkehrssituation am Autobahnanschluss A1 Neuenhof überschreitet die Leistungsgrenze und kollabiert regelmässig in der Phase des Feierabendverkehrs
Eine weitere Zunahme durch die Untertunnelung des Brückenkopfes Ost oder durch eine ZEL lang würde zwangsläufig zum Kol-laps führen
Der Autobahnabschnitt im Limmattal vor dem Tunnelportal Baregg ist mit den Ausfahrten Wettingen Ost und Neuenhof bereits heute stark belastet
Nach Abschluss der Sanierung der alten Tunnelröhren des Gubrist im Verlauf des Jahrs 2027 wird mit neu drei Tunnelröhren am Gubrist der Verkehr nochmals zunehmen
Dies wird auf das Strassennetz von Neuenhof und die Siedlungsqualität grosse Auswirkungen haben. Aufgrund dessen ist die kritische Situation am A1 Anschluss mit einem separaten Verfahren – mit Einbindung des Astra – rasch voranzutreiben
Der Kanton möchte zwischen Neuenhof und Würenlos eine zusätzliche Brückenverbindung namens Limmatsteg für den Fuss- und Veloverkehr errichten. Die Kosten dafür belaufen sich auf mehr als neun Millionen Franken.
Aufgrund der hohen Investitionskosten, welche der Kanton trägt – und hohen Betriebs- und Unterhaltskosten, welche durch die anstossenden Gemeinden zu tragen wären, erachtet der Gemeinderat dieses Bauwerk als zu wenig nutzbringend.
In vertretbarer Distanz bestehen bereits Brücken, welche ohne grossen Umweg genutzt werden können. Der bestehende Eintrag im Richtplan wird abgelehnt, beziehungsweise ist daher zu löschen.
Beim alten Dorfkern in Neuenhof ist ein neues Quartier geplant
Der kürzlich genehmigte Gestaltungsplan Güterstrasse-Unterdorf sieht sieben neue Mehrfamilienhäuser gegenüber der Kirche St
Neuenhof ist das Dorf der Baustellen. Entlang der Zürcherstrasse bestimmen Kräne, Baugruben und Bauprofile das Ortsbild. So wächst etwa die Überbauung «Konnexio» neben der katholischen Kirche St. Josef langsam in die Höhe. Ein Neubau mit 29 Wohnungen und 2 Gewerbeflächen entstehen am erdnussförmigen Kreisel Posthorn
Und auch auf der anderen Seite der Zürcherstrasse dürften in ein paar Jahren die Bagger auffahren
Das zeigt sich im kürzlich vom Gemeinderat genehmigten Gestaltungsplan Unterdorf-Güterstrasse
im Süden an den Hinterhagweg und im Westen an die Güterstrasse grenzt
Das zentral gelegene Gebiet nahe dem Ortskern ist Teil des Konzepts Zentrumsentwicklung Neuenhof
Deswegen stellt es für den Gemeinderat einen besonderen Baustein der kommunalen Entwicklung dar
Die künftige Siedlung setzt sich gemäss Richtprojekt aus insgesamt sieben neuen Mehrfamilienhäusern
zwei Innenhöfen mit grosser Freifläche sowie Spielplätzen
einer gemeinsamen Tiefgarage und einem bereits bestehenden Bauernhaus zusammen
Weichen müssen das alte Pfarrhaus an der Zürcherstrasse 172
mehrere Scheunen nahe der Güterstrasse und das Bauernhaus am Kreisel an der Zürcherstrasse 166 gegenüber dem Posthorn
An seiner Stelle ist ein zweiteiliger Ersatzneubau mit Gewerbeflächen im Parterre des Eckbereichs geplant
Das Richtprojekt sieht insgesamt 89 Wohnungen vor
die wegen der Personenunterführung an der Zürcherstrasse nur über die Güterstrasse oder den Hinterhagweg erschlossen werden kann
soll es Platz für 90 Auto-Parkfelder und 9 Motorradparkfelder geben
Und auch Besucherinnen und Besucher sollen unterirdisch ihr Fahrzeug abstellen können
Josef auf der anderen Seite der Zürcherstrasse durch die Überbauung nicht konkurrenziert werden darf
Gestalterisch muss das Projekt deshalb auf das Gotteshaus abgestimmt werden
Die Neubauten sollen in enger Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege hinsichtlich Material und Farbgebung entworfen werden
Drei Mehrfamilienhäuser mit maximal vier beziehungsweise drei Vollgeschossen werden entlang der Zürcherstrasse zu stehen kommen
die Ausgestaltung der Baukörper und diverse Grünstrukturen soll das Ortsbild aufgelockert und ein endloser Strassenzug vermieden werden
Planerisch bedacht werden muss auch die Lärmbelastung für die Gebäude an der viel befahrenen Kantonsstrasse
Und nicht nur das: Die mögliche Verlängerung der Limmattalbahn von Killwangen nach Baden via Zürcherstrasse hat ebenfalls Auswirkungen auf das Projekt
Die Strasse müsste dafür ausgeweitet werden
die Beleuchtung und die Bepflanzung müssen aufeinander abgestimmt sein
eine gute Aufenthaltsqualität und Sicherheit für Fahrgäste der Limmattalbahn zu gewährleisten
In einer zweiten Etappe sollen die anderen vier Gebäude im Bereich Richtung Hinterhagweg
Güterstrasse und Dorfstrasse errichtet werden
Angestrebt wird für die ganze Neu-Siedlung ein gemeinschaftliches Konzept zur Energieversorgung mit erneuerbarer Energie über Erdsonden oder Photovoltaikanlagen
Pläne gibt es auch für die Freiflächen zwischen den einzelnen Gebäuden
So sollen diverse Bäume entlang der Zürcherstrasse gepflanzt werden
einen Garten mit Obstbäumen auf einer Wiese gegen die Güterstrasse anzulegen
Wenn es um die Attraktivität einer Gemeinde geht
schneidet Neuenhof regelmässig schlecht ab
erzeugt das meist unsichtbares Nasenrümpfen
Wir lebten in einer Wohnung im türkisfarbenen (einst beigen) Mehrfamilienhaus am Ortsende Richtung Killwangen
weil meinen Eltern die Aussicht zum Rüsler und über die Limmat nach Wettingen so gefiel
Dass unterhalb des Blocks die S-Bahnlinie durchführt (damals waren die Züge noch nicht so leise wie heute) und von Wettingen her das Wummern der Autobahn zu hören war – irrelevant
Schon in der zweiten Nacht nach dem Einzug habe ich durchgeschlafen
Ist sie nicht vielmehr ein individuelles Lebensgefühl
das man durch sein eigenes Verhalten und seine eigene Haltung beeinflussen kann
ich hatte die schönste Kindheit in Neuenhof
Und hätte ich mich mit 23 nicht nach Zürich verliebt
Denn bis 16 war ich überzeugt: «Ich werde mein Leben lang in Neuenhof leben
In meiner Klasse gab es schon Ende der 1970er-Jahre ganz viele Ausländer
Im Gegenteil: Ich wurde dort perfekt auf die heutige globalisierte Welt vorbereitet und habe gelernt
Es hat uns Neuenhoferinnen und Neuenhofer zusammengeschweisst
Neuenhof mag vielleicht keinen See haben – aber dafür bis heute so vieles
in der wir uns im Sommer auf Luftmatratzen bis zum Stausee treiben liessen und dann zu Fuss wieder hochgelaufen sind
Top-ÖV-Verbindungen und seit 1990 einen eigenen Bahnhof
Waren die Verfasser der Studie jemals in Neuenhof
Warum leben trotzdem über 9000 Menschen dort
Ich bin keine, die alten Gebäuden nachtrauert. Neuenhof verändert sich, geht mit der Zeit. Gleichzeitig investiert man ins Bestehende, in die historische Dorfstrasse mit ihrer Pflästerung. Und entwickelt sich in die Zukunft mit dem «Filetstück» Härdli – was auch immer dort tatsächlich passieren wird
Sicherheit und Ökologie interessierten mich als Kind freilich nicht
waren aber auch später nie entscheidend bei der Wahl meines Wohnorts
In den vergangenen drei Jahrzehnten habe ich vor allem in und um Zürich sowie in Berlin gelebt
Von der Millionenmetropole ging es quasi direkt ins beschauliche Bauerndorf Freienwil
wo ich heute mit meiner Familie zu Hause bin
Der Gemeindesteuerfuss ist hier übrigens sogar 2 Prozent höher als in Neuenhof (112%)
Im Gemeinderanking ist die kleinste Gemeinde im Bezirk allerdings nicht zu finden
weil nur Dörfer ab 2000 Einwohnern berücksichtigt werden
Allein deshalb sind solche Bewertungen fragwürdig
Aber für mich ist sowieso klar: Freienwil wäre ganz weit vorne
Der 43-jährige Tobias Baumgartner kandidiert im zweiten Wahlgang neben Markus Hächler für den freien Sitz im Neuenhofer Gemeinderat
Was der Vizepräsident des Bootsclubs Neuenhof im Dorf bewirken will und warum er niemals in der Limmat baden würde
Als Tobias Baumgartner von Zürich nach Neuenhof zog
mich aktiv ins Dorfleben einzubringen und nicht nur hier zu wohnen»
Ein Arbeitskollege machte ihn mit dem Bootsclub Neuenhof vertraut
und kurz darauf war Baumgartner nicht nur Mitglied
der am Stausee eine Hafenanlage mit 41 Bootsplätzen besitzt
meinen Wohnort vorwärtszubringen und Verantwortung zu übernehmen»
«Vor über zehn Jahren habe ich mit meiner Frau ein Eigenheim in Neuenhof gekauft
Wir haben uns hier sehr gut eingelebt und liebe Freunde gefunden
Wir sind ein Teil von Neuenhof geworden und stolz darauf»
Und warum geht er erst für den zweiten Wahlgang ins Rennen
wenn nicht alle dahinterstehen können.» Über Weihnachten und Neujahr kam die Wende
Nach ausführlichen Gesprächen ermutigten ihn seine Frau und Freunde
«Dann war die Frist für den ersten Wahlgang jedoch schon abgelaufen»
Bereits vor vier Jahren reizte ihn die Aufgabe
aber noch sehr klein.» Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen
um frischen Wind in den Gemeinderat zu bringen
Neuenhof mitzugestalten und gemeinsam mit der Bevölkerung tragfähige Lösungen zu finden»
Sein oberstes Ziel: «Die Lebensqualität im Dorf für die nächsten Generationen sichern.»
Als Vizepräsident des Bootsclubs und OK-Präsident des traditionellen Fischessens in der Hafenanlage liegt ihm das Vereinsleben in Neuenhof am Herzen
«Ich möchte die Vereine und das kulturelle Angebot stärken.»
Dabei geht es ihm nicht nur um die finanzielle Unterstützung
eine Ansprechperson für die Vereine darzustellen
Und vor allem: «Den Vereinen keine Steine in den Weg zu legen
wenn sie etwas organisieren wollen.» Falls er gewählt wird
will er das 2021 erstellte Kulturkonzept umsetzen
Einsetzen will sich Baumgartner auch für die Schule Neuenhof
«Ich möchte die Schulleitung dabei unterstützen
moderne Schulstrukturen und eine hochwertige Ausbildung bereitzustellen.» Die Grundausbildung der Kinder sei zentral für ihr späteres Leben
Derzeit reiht sich in Neuenhof Baustelle an Baustelle
dass sich die Gemeinde wandle und weiterentwickele
«Doch natürlich bringt das auch Herausforderungen mit sich
wie man dieses Wachstum sinnvoll lenkt.» Dazu gehöre auch
eine Balance zwischen neuem attraktivem und günstigem Wohnraum zu finden
Führungserfahrung für das Amt im Gemeinderat bringt Baumgartner aus seinem Berufsleben mit
Er bildete Zugverkehrsleiter aus und leitete zehn Jahre lang den Betrieb des Rangierbahnhofs Limmattal in Spreitenbach
Derzeit plant er den Ausbau des künftigen Schienennetzes
Wir stellen sozusagen die Weichen für die Infrastruktur der SBB in 30 Jahren»
Dass der Neuenhofer Gemeinderat zuletzt viel Kritik seitens der Bevölkerung vor allem im Zusammenhang mit der geplanten Überbauung im Gebiet Härdli einstecken musste
dass man in einer Leitungsposition nicht immer der Liebling sein könne
dass man Entscheidungen erklärt sowie offen und ehrlich kommuniziert.»
Als Gemeinderat müsste er seine vielen Hobbys wie etwa den Laufsport – er absolvierte schon zweimal den Jungfraumarathon – wohl etwas herunterschrauben
um mit meinem Boot auf der Limmat herumzutuckern.»
Ungewöhnlicher Fall in einem Mehrfamilienhaus in Neuenhof: Eine Frau bezirzt ihren Nachbarn besonders beharrlich
Der aber lehnt das verführerische Angebot ab – mehr als einmal
Drucken Teilen Um 23.15 Uhr klopft eine Frau an die Türe des Nachbarn
Symbolbild: Getty 1613 Straftaten von sexueller Belästigung zählt das Bundesamt für Statistik bis Mitte Februar für das vergangene Jahr
Bei den Geschädigten liegt das Verhältnis von weiblichen und männlichen Personen bei 1450 zu 199
Frauen waren also in 89 Prozent der Fälle das Opfer
In einem ungewöhnlichen Fall aus Neuenhof wurde ein Mann zum Geschädigten
was an einem Abend im November in einem Mehrfamilienhaus geschehen ist: Um 23.15 Uhr liess ein Mann seine 35-jährige Nachbarin in seine Wohnung
Die Nachbarin flirtet mit ihm und bringt ihn dazu
Bald steht sie selbst nur noch in Dessous vor ihm und versucht
rieb sich an ihm und stöhnte ihm erregt ins Ohr»
schildert die Staatsanwaltschaft das weitere Geschehen
küsst sie ihn wieder und fasst ihm zwischen die Beine
Die Nachbarin legt sich nun in sein Bett – und ist wenig später nackt
Der Mann lehnt auch jetzt das Schäferstündchen ab
Mit Shirt und Boxershorts bekleidet startet die Nachbarin rund eine halbe Stunde später den nächsten Versuch
wieder mit Küssen und unmissverständlichen Worten
er habe zwischenzeitlich mit dem Gedanken gespielt
ihren Avancen im Sinn eines «Abenteuers» nachzugeben
Die Nachbarin lässt auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht locker
Lässt ihm anzügliche Briefe und freizügige (Dessous-)Fotos zukommen
Das Verhalten der 35-Jährigen hat strafrechtliche Folgen
Die Staatsanwaltschaft hat die Frau per Strafbefehl wegen sexueller Belästigung und Hausfriedensbruch verurteilt
weil sie an einem Dezembertag in seine Wohnung eindrang und sich trotz mehrfacher Aufforderung weigerte
Die Nachbarin hat eine bedingte Geldstrafe von 30 Tagessätzen à 40 Franken kassiert
Zahlen muss sie dagegen eine Busse von 900 und eine Strafbefehlsgebühr von 800 Franken
Der Rechnungsbetrag des Strafbefehls beläuft sich somit auf 1700 Franken
Die neun GVK-Gemeinderäte haben dem Massnahmenfächer mit Zeithorizont 2040 zugestimmt
langfristigen Optionen nach 2040 haben Neuenhof und Wettingen abweichende Anträge gestellt
Diese betreffen den ÖV-Hauptkorridor Killwangen bis Baden
die Option Zentrumsentlastung lang und die S-Bahn-Haltestelle Tägerhard
Drucken Teilen Im Wettinger Tägerhard möchte ein internationales Unternehmen Fuss fassen
Deshalb will der Gemeinderat rasch die S-Bahn-Haltestelle realisieren
Bild: zvg Die neun Gemeinderäte der in der Behördendelegation des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Raum Baden vertretenen Gemeinden stimmten dem GVK-Massnahmenpaket mit Zeithorizont bis 2040 einstimmig zu
Dies schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung
Zu den angestrebten langfristigen Richtplan-Einträgen und zu den ÖV-Korridoren als langfristige Option nach 2040 wurden verschiedene Anträge eingereicht
Zu den wichtigsten Anträgen hat die Behördendelegation folgende Beschlüsse gefasst:
ÖV-Hauptkorridor Killwangen–Neuenhof–Wettingen Ost–Baden: Dazu besteht seit 2020 ein Richtplaneintrag im Zwischenergebnis
neue Linienführung über den Bahnhof Wettingen gemäss einer früheren Forderung der Gemeinde Neuenhof ist aufgenommen
dass die Linienführung über Wettingen Ost (via Limmatstrasse und Tägerhard) aus dem Richtplan zu streichen sei
Die Behördendelegation entschied mit 10 zu 1 Stimmen
S-Bahn-Haltestelle Tägerhard Wettingen Ost: In ihren bisherigen Beschlüssen hat die Behördendelegation festgelegt
die bereits heute auf der Stufe Zwischenergebnis im Richtplan eingetragen ist
als langfristige Option ausserhalb des GVK-Massnahmenfächers bis 2040 zu betrachten ist
dass die Haltestelle im Richtplan festzusetzen und die Umsetzung möglichst rasch anzupacken sei
Grund: Im Tägerhard soll ab 2030 ein neuer Standort eines international tätigen Industrieunternehmens entstehen
Die Behördendelegation anerkennt das Anliegen von Wettingen und beschliesst einstimmig
das Thema ab sofort aus dem GVK herauszulösen
Zentrumsentlastung (ZEL) «lang»: Die Behördendelegation hat sich einstimmig für die Variante «ZEL lang +» («ZEL lang» mit Umfahrung Untersiggenthal) ausgesprochen
die nicht Teil des GVK-Massnahmenfächers mit Zeithorizont bis 2040 ist
Neuenhof lehnte nun die «ZEL lang» ab und stellte den Antrag
dass der entsprechende Eintrag im Richtplan abgelehnt wird
Die Behördendelegation sprach sich auch hier mit 10 zu 1 Stimmen gegen diesen Antrag Neuenhofs aus
Brückenkopf Ost: Der Gemeinderat Neuenhof lehnte den Lösungsansatz mit einer möglichen Untertunnelung des Brückenkopfs Ost für den motorisierten Individualverkehr (MIV) ab
Die Behördendelegation lehnt diesen Antrag mit 10 zu 1 Stimmen ab
weil die Ausgestaltung der mittel- und langfristigen Massnahmen am Brückenkopf Ost nochmals vertieft untersucht werden muss
Verbindlichkeit der GVK-Massnahmen: Der Gemeinderat Wettingen stellte den Antrag
die nicht auf der Richtplan-Gesamtkarte eingetragen werden
geklärt und ihre Verbindlichkeit aufgezeigt wird
Die Behördendelegation hat diesen Antrag einstimmig angenommen
Die rund 50 GVK-Massnahmenblätter werden mit der Zustimmung durch den Grossen Rat für die Behörden verbindlich
Verkehrsdrehscheibe MIV-ÖV in Siggenthal-Würenlingen: Der Gemeinderat Untersiggenthal stellte den Antrag
dass die Richtplan-Teilkarte «Kombinierte Mobilität» mit der Verkehrsdrehscheibe MIV-ÖV am Standort Siggenthal-Würenlingen ergänzt wird
Die Behördendelegation hat diesem Antrag einstimmig zugestimmt
Limmatsteg Neuenhof–Würenlos: Der neue Limmatsteg zwischen Neuenhof und Würenlos ist seit 2021 mit Beschluss des Grossen Rats im Richtplan auf Stufe Festsetzung eingetragen und bildet einen Teil des damals im Rahmen des Gesamtverkehrskonzepts Ostaargau beschlossenen Velonetzes
Er ist demnach nicht Teil der jetzt im Rahmen des GVK Raum Baden und Umgebung von 2022 bis 2025 erarbeiteten Massnahmen
Trotzdem hat der Gemeinderat Neuenhof – weil er den Nutzen des Limmatstegs hinterfragt – an der Sitzung der Behördendelegation vom 1
April 2025 die Streichung des entsprechenden Eintrags aus dem Richtplan beantragt
Die Behördendelegation lehnt eine Streichung des Limmatsteges aus dem aktuell bestehenden Richtplan mit 10 zu 1 Stimmen ab
Seit mehreren Wochen hat der Besitzer des Gebäudes auf dem Dach des Limmathofs in Neuenhof eine russische Fahne unter der Schweizerflagge gehisst
Drucken Teilen Seit mehreren Wochen wehten die beiden Fahnen auf dem Dach des Hochhauses
Bild: zvg/Thomas Sennhauser/20min Seit mehreren Wochen hängt eine russische Flagge auf dem Dach des Neuenhofer Hochhauses Limmathof unmittelbar neben dem Schulgelände
Gehisst hat sie der Besitzer der Immobilie an der Hardstrasse 77
Die Flagge sei kein Bekenntnis zur russischen Kriegsführung gegen die Ukraine
sagt der Unternehmer aus Remetschwil auf Anfrage
Die Diskussion über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine soll in unserem Land endlich neutraler geführt werden»
Die Idee sei nach einer Studienreise unter Mitwirkung eines Oberstes im Generalstab der Schweizer Armee in ihm gereift
Mit einer rund 30-köpfigen Gruppe reiste Brunner im vergangenen Oktober drei Wochen lang von Danzig nach Kaliningrad über Moskau bis nach Sotschi
«Abends hielt der ehemalige Militärangehörige
der dreissig Jahre lang im ukrainisch-russischen Grenzgebiet Dienst geleistet hatte
Vorträge über die geopolitische Situation.» Viel Hintergrundwissen über die Entstehung des Konflikts sei dabei vermittelt worden
Das sei hoch spannend gewesen und er habe das Land Putins ganz anders wahrgenommen als bisher
Auch habe er viele Gespräche mit der russischen Bevölkerung geführt und dabei festgestellt: Der Rückhalt für Vladimir Putin sei sehr gross und nicht
Das lese man in der Schweizer Medien jedoch nicht
dass man verschiedene Medien konsumieren sollte
dass er den Krieg natürlich keinesfalls billige
«Dort sterben täglich immer noch Hunderte Menschen
und wir sitzen hier in der Schweiz und bekommen nichts mit.» Nach seiner Rückkehr habe er sich Gedanken gemacht
was er persönlich zur Entspannung der Situation beitragen könnte
Dann hisste er gemeinsam mit seinem Sohn die Russland-Fahne
wurde Roni Brunner schon bei Diskussionen im Vorfeld klar: «Einige Personen waren interessiert
andere haben sofort das Thema gewechselt.» Inzwischen erhitzt die Fahne die Gemüter über die Region hinaus
nachdem «20 Minuten» gross darüber berichtet hat
Der Badener SP-Politiker Yannik Mullis kritisierte in der Gratis-Zeitung
das autoritäre russische Regime zu unterstützen
Auch beim Badener Tagblatt gingen Reaktionen ein
«Russland hat mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine und die westliche freien Demokratien und bald insgesamt mindestens 500'000 Tote nie wieder gut zu machendes Elend verursacht»
schreibt ein Leser in einer E-Mail an die Redaktion
«So etwas darf nicht geduldet werden.» Die Hausverwaltung distanzierte sich gemäss «20 Minuten» ebenfalls von Brunners Aktion
Auch bei ihm hätten sich Freunde und Bekannte gemeldet
die Reaktionen seien sowohl positiv als auch negativ gewesen
Er hat vom ganzen Trubel um die Fahne jedoch nur wenig mitbekommen
wo er vor drei Jahren ein Anwesen gekauft hat und vier Ferienwohnungen betreibt
Am Montagmorgen war die Russland-Fahne plötzlich vom Dach des «Limmathofs» in Neuenhof verschwunden
Auf Nachfrage versichert der Unternehmer: «Die Fahne wird am Abend wieder dort hängen
Ich habe sie nur vorübergehend durch meinen Sohn abhängen lassen
Das Aargauer Parlament spricht 5,5 Millionen Franken für die Realisierung von Asylcontainern auf dem Areal der Webermühle
Geflüchtete Familien sollen bald einziehen können
Drucken Teilen Umbruch in der Grosssiedlung Webermühle
Die Nidwaldner Firma Altura RE AG plant eine Neuüberbauung
Zuerst gibt sie aber dem Kantonalen Sozialdienst und Geflüchteten Asyl
Bild: Philipp Zimmermann Die in der kantonalen Asylunterkunft an der Stockstrasse in Neuenhof wohnhaften Familien können im Sommer 2025 in eine Containersiedlung in der Webermühle ziehen
Das hat der Grosse Rat an seiner Sitzung am Dienstag entschieden
Das Parlament bewilligte einen Kredit von 5,5 Millionen Franken für die Realisierung der neuen Asylunterkunft mit 122 Ja- zu 7 Nein-Stimmen
Nötig wird der Umzug, weil die drei Häuser mit 90 Plätzen an der Stockstrasse 2025 einem Bauprojekt weichen müssen. In der Webermühle bietet sich eine Übergangslösung. Die Firma Altura RE AG plant dort ein Neubauprojekt und ist bereit
auf dem Areal während fünf Jahren Container für 120 Personen aufzustellen
die vom Kantonalen Sozialdienst gemietet werden können
wird zur Beschulung der Kinder ebenso angemietet
die derzeit in unterirdischen kantonalen Unterkünften leben
Der Neuenhofer Gemeinderat unterstützt das Projekt
Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) sprach ihm seinen Dank aus
Der Kanton befinde sich weiterhin in einer «Notlage»
diese bleibe bestehen trotz der veränderten Lage in Syrien
Der Hamburger Künstler Lennart Lamoller sprayte in 18 Tagen ein riesiges Wandbild mit lokalen Tieren und Pflanzen auf eine Wand in der Neuenhofer Wohnsiedlung
Finanziert wurde das Projekt des Badener Labels foifvier ohne öffentliche Gelder
Drucken Teilen Lennart Lamoller in Aktion: Der Hamburger Künstler hat in 18 Tagen die 130 Quadratmeter grosse Wand in der Webermühle mit einer Naturlandschaft aufgewertet
Bild: zvg / Foifvier.art Ein riesiger Schwan
Pflanzen und ganz viel Wasser: In der Neuenhofer Wohnsiedlung Webermühle hat der Hamburger Graffiti-Künstler Lennart Lamoller eine überdimensionale Naturlandschaft auf eine 130 Quadratmeter grosse Wand gesprayt
«Es zeigt die lokale Flora und Fauna – also Tiere und Pflanzen
die man in diesem Gebiet im Limmatbogen sieht»
Das Badener Label hat sich auf die Fahne geschrieben
Farbe in den Alltag der Menschen in der Region zu bringen
Die Anwohnerinnen und Anwohner der Webermühle hätten grosse Freude an dem Wandbild
«Immer wieder fotografierten sie die neuen Motive und den Künstler bei der Arbeit
manche brachten sogar selbst gebackene Kuchen oder Osternester vorbei.»
Zwei Jahre lang hat Voit mit seinem Team an diesem Kunst- und Kulturprojekt gearbeitet
Finanziert wurde es ausschliesslich von privaten Sponsoren und Organisationen
die ihre Dienstleistungen gratis erbrachten
So habe etwa die Hauswartung CEBA eigenhändig mit dem Kärcher von Efeu und Moos befreit
und Maler Wind aus Baden sorgte mit seinen Lernenden für die Grundierung mit Dispersionsfarbe
Unterstützt wurde das Projekt auch von der Vereinigung Ukurba (Unternehmenskultur Baden)
«Und wir von foifvier arbeiteten allesamt ehrenamtlich.»
Um den Künstler fair entlöhnen und laufende Kosten decken zu können
wäre man jedoch froh um Unterstützung durch die öffentliche Hand gewesen
«Doch leider hat es keine einzige Zusage vom Kanton oder von Gemeinden gegeben.» Oft seien sie auch mit Vorurteilen konfrontiert worden: «Diese Art von Kunst ist immer noch stigmatisiert.» Er hofft
dass mit dem erfolgreichen Projekt einen besseren Zugang dazu ermöglicht werden kann
Am Dienstagabend wurde das Werk offiziell der Öffentlichkeit übergeben
In den kommenden Tagen wird noch eine Tafel mit Informationen zu den abgebildeten Tier- und Pflanzenarten erstellt
der einzige verbliebene Kandidat für den Neuenhofer Gemeinderat
verfehlte jedoch das absolute Mehr deutlich
Drucken Teilen Neuenhofer Gemeinderats-Kandidat und Ex-Gemeinderat Markus Hächler
hat die Wiederwahl in den Gemeinderat nicht geschafft
Er erhielt zwar mit 140 die meisten Stimmen
erreichte jedoch das absolute Mehr von 230 Stimmen ganz klar nicht
Die Stimmbeteiligung lag bei tiefen 17,5 Prozent
der sich zuvor aus dem Rennen zurückgezogen hatte
Hächler würde die Arbeit im Gemeinderat bereits kennen: Bereits 2013 und 2014 war er für die Ressorts Bildung und Kultur im Gemeinderat tätig
musste aber aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten
sieht er sich in einer neuen Lebensphase und bereit
Zum Resultat sagt Hächler auf Anfrage: «Natürlich bin ich enttäuscht
dass es nicht im ersten Anlauf geklappt hat
aber ich habe auch ein wenig damit gerechnet.» Alles sei sehr schnell gegangen und sein Name stand auch nicht auf dem Wahlzettel
Für Hächler ist klar: «Ich trete wieder an.» (cla)
Dank einer aufmerksamen Neuenhoferin konnte die Bergdietiker Tierschützerin Beatrice Hafner eine lange verschollene Katze ihren Besitzern zurückgeben
Sie erzählt von der Einfangaktion und warum Halter von vermissten Katzen ihre Hoffnung nicht so schell aufgeben sollen
Drucken Teilen Ist wieder zu Hause in der Wärme: Der schwarze Kater Haize wurde in den vergangenen Wochen in Neuenhof gesichtet und konnte kurz darauf zu seinen Haltern nach Regensdorf-Watt gebracht werden
Bild: zvg Manchmal schreibt das Leben die schönsten Geschichten
So im Falle von Kater Haize aus Regensdorf-Watt
Die Besitzer meldeten die schwarze Katze am 27
Knapp fünf Jahre später konnten sie das Tier wohlbehalten und gesund wieder in die Arme schliessen
Möglich machte das Tierschützerin Beatrice Hafner aus Bergdietikon
Die Rentnerin betrieb 20 Jahre lang die Katzenauffangstation «Samtpfoten in Not» und vermittelte Tiere
Vor drei Jahren trat sie kürzer und konzentriert sich seither auf ihre eigenen 15 Büsis
als sie in der Facebook-Gruppe «Vermisste/Gefundene Katzen in der Schweiz» eine Meldung von Jeannine Barry aus Neuenhof las
das seit einigen Wochen um die Blöcke an ihrem Wohnort an der Hardstrasse schlich
Das Tier habe sich ein Nest in den Büschen gebaut
berichtete Jeannine Barry und lieferte gleich noch Fotos von der Katze
Beatrice Hafner kontaktierte die Melderin und fuhr nach Neuenhof
Die Tierschützerin fand das Tier in seinem Unterschlupf
Mit etwas Futter lockte sie den Kater aus seinem Versteck und schaffte es
ihn mithilfe eines Chip-Lesegeräts zu identifizieren
dass Haize tatsächlich wieder aufgetaucht ist
Bei der Übergabe der Katze in Regensdorf-Watt erfuhr Hafner von den Besitzern
dass eine ihrer zwei Katzen vor ein paar Wochen verstorben sei
«Dass sich Haize vor ein paar Wochen in Neuenhof bemerkbar gemacht hat
dass die neue Katze seiner Besitzer wieder ein Gspändli braucht.»
Wie der Kater von Regensdorf-Watt nach Neuenhof gekommen ist
dass er die ganze Strecke selbst zurückgelegt hat
Er kann mit dem Auto nach Neuenhof gekommen sein.»
dass die Tierschützerin eine seit langem vermisste Katze wieder mit ihren Besitzern zusammenführen kann
die vor zwei Jahren in den Birmenstorfer Rebbergen aufgetaucht war und die bereits seit neun Jahren als verschollen galt
Abenteuerlich sei das Einfangen einer nach einem Umzug entwischten Katze gewesen
die sich auf dem Parkplatz der Autobahnraststätte Würenlos verirrt hatte
Der Rekord der am längsten verschwundenen Katze liege bei 15 Jahren
Damit ein Wiedersehen auch nach so langer Zeit möglich ist
müssten die Tiere gechippt und auf der Heimtier-Datenbank Anis registriert sein
ihre Kontaktangaben wie Adresse und Telefonnummern stets aktuell zu hinterlegen»
zugelaufene Katzen mit Schälchen auf dem Balkon oder im Garten monatelang anzufüttern und nichts zu unternehmen
ob in der Umgebung eine Katze gesucht wird
gehen Sie zum Tierarzt oder verständigen Sie den Tierschutz
Im besten Fall kommt es zu einem Happy End wie im Falle von Haize.»
Kemal Kilinc und seine Familie haben das wegen Konkurs geschlossene Lokal eingangs Neuenhof wiedereröffnet
Der 43-Jährige führt bereits das Restaurant Bahnhof und baut sich nun ein kleines Gastro-Imperium im Dorf auf
Das «Santos» ist nämlich nicht das einzige Lokal
Das Licht brennt wieder im Restaurant Santos eingangs Neuenhof - seit drei Wochen
Die Stühle und Tische in der Bar sind gut besetzt
wie sich bei der abendlichen Durchfahrt zeigt
Zu verdanken ist dies Kemal Kilinc und seiner Familie
Der Neuenhofer Gastronom hat das Lokal am 21
Das Gasthaus an der Zürcherstrasse 73 war mehrere Monate geschlossen
Über die Santos Gastro GmbH wurde Mitte Januar der Konkurs eröffnet
wie einer Publikation des Handelsregisteramts Aargau zu entnehmen ist
dass das Lokal leer ist und mich bei der Verwaltung gemeldet»
Der 43-Jährige ist kein Unbekannter im Dorf
Seit 2004 betreibt er mit seiner Familie das «Bahnhöfli» am Neuenhofer Bahnhof
«Wir kennen die Gemeinde gut und haben viele Gäste
dass die Bevölkerung nicht mehr im «Santos» einkehren kann
Deshalb steht nun eine seiner Mitarbeiterinnen hinter dem Tresen
Um die Organisation im Hintergrund kümmert sich Kilinc selbst
«Unter der ehemaligen Wirtefamilie Tekkilic ist das Restaurant sehr gut gelaufen
Doch in den vergangenen Jahren sei es mit dem «Santos» stetig bergab gegangen
«Ich will die legendären Zeiten wieder zurückholen
als das Restaurant bekannt für seine 100 verschiedenen Glace-Coupes war»
Er fügt mit einem Schmunzeln an: «Vermutlich werden es bei uns etwas weniger als 100 sein.» Und auch eine Lüftung im Fumoir
die seit Jahren nicht eingebaut worden sei
Der Wirt setzt in seinem neuen Lokal wie schon im «Bahnhöfli» auf Schweizer und italienische Küche
«Und auch der Feuerwehrteller mit Wurst-Käse-Salat und Pommes frites sowie der garnierte Siedfleischsalat gehören zu unseren Klassikern.» Wer stattdessen Lust auf türkische Speisen aus Kilincs Heimat hat
Kilincs Frau Zeynep und seine Mutter Fadime bereiten dann zum Beispiel frische Lahmacun oder Gözleme zu
das die Familie kürzlich vor dem Aus gerettet hat
Die Kilincs betreiben seit knapp einem Jahr auch den Kiosk am Bahnhof Neuenhof
«Es gab viele Diskussionen wegen des WCs und der Parkplätze
deshalb haben wir uns bei den SBB gemeldet und gesagt
dass wir übernehmen.» Der Wirt hat einen Mitarbeiter eingesetzt
Mit den drei Lokalen baut sich Kilinc ein kleines Gastro-Reich in Neuenhof auf
Zudem denkt er an die langjährigen Stammgäste
die fast jeden Tag im «Santos» waren und wieder einen Treffpunkt brauchen
«Es kamen sehr viele Leute zur Eröffnungsfeier am 1
die das Restaurant in den letzten Jahren gemieden haben.»
Der parteilose Manuel Wipf meldet sich zur Ersatzwahl am 9
In den Arabischen Emiraten beriet er die Regierung
Jetzt will er sich als Brückenbauer in der Neuenhofer Exekutive einsetzen
Der 62-jährige Manuel Wipf stellt sich für das Amt zur Verfügung
«Ich wohne seit eineinhalb Jahren in Neuenhof und will mein Wissen und meine Erfahrungen für die Gemeinde und Bewohner sowie für ein attraktives und wohnliches Neuenhof zur Verfügung stellen»
Vor seinem Zuzug nach Neuenhof war der Parteilose 15 Jahre lang in Abu Dhabi für die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate tätig
Dabei sei die Politik zu seinem täglichen Begleiter geworden
dass ich ein Talent und die Freude mitbringe
als Brückenbauer zwischen verschiedenen Interessengruppen zu agieren und gemeinsame Entscheidungen tatkräftig umzusetzen.»
Wipf arbeitet seit seiner Rückkehr aus dem Orient als selbstständiger Berater für Schweizer Firmen
die in den Vereinigten Arabischen Emiraten Geschäfte tätigen wollen
Privat gehe er schon seit Jahrzehnten mit seiner Partnerin glücklich durchs Leben
Das Paar wohnt gemeinsam mit der einjährigen türkischen Kangal-Herdenschutzhündin Daisy in Neuenhof
Der Gemeinderatskandidat beschreibt sich als führungsstark und lösungsorientiert
«Diplomatie sowie Empathie gehören zu meinem Wesen»
Wenig Verständnis habe er für nicht faktenbasierte Aussagen und Behauptungen sowie fürs Nichtstun
«Solche Personen lasse ich meinen Unmut spüren
Wo die grössten Herausforderungen in Neuenhof liegen würden
könne er aufgrund seiner kurzen Zeit in der Gemeinde noch nicht einordnen
Wipf schreibt: «Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit innerhalb des Gemeinderates
um das gemeinsame Ziel zu erreichen: Alles zum Wohle der Gemeinde Neuenhof und deren Bewohner zu tun.»
sorgt die Fahne auf dem Dach des höchsten Neuenhofer Gebäudes weiter für Unruhe
Die SP Bezirk Baden verurteilt die Aktion aufs Schärfste
Am Samstag treffen sich Initiant Roni Brunner und Vertreter der Partei
dass die Diskussion über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine neutraler geführt werde
dem das Hochhaus seit über 30 Jahren gehört
Die Aktion des Unternehmers aus Remetschwil stösst auf Unverständnis
In einer Medienmitteilung schreibt die SP Bezirk Baden: «Es handelt sich um eine Provokation des Gebäudebesitzers
welcher damit seine Sympathie für Russland ausdrückt.» In der aktuellen weltpolitischen Lage zeuge das Aufhängen einer Russlandfahne von erheblicher Geschmacklosigkeit und steht in direktem Widerspruch zu den von ihr vertretenen Werte
schreiben Co-Präsident Fabio Haller und Vorstandsmitglied Yannik Mullis im Namen ihrer Partei
Sie legen dem Unternehmer aus Remetschwil nahe
die Flagge dauerhaft zu entfernen – «zumindest aus Anstand gegenüber seinen Mitmenschen in der Schweiz und den Geflüchteten aus der Ukraine»
Weil sich die Fahne auf dem höchsten Gebäude Neuenhofs befinde
könne zudem der Eindruck einer breiten Akzeptanz entstehen
«Den russischen Angriffskrieg verurteile ich ja auch»
Ihm gehe es vielmehr um die Sensibilisierung für die Hintergründe dieses Konflikts
sich mit den beiden Politikern zusammenzusetzen
Bereits am Dienstagmorgen hatte Brunner Kontakt mit Vorstandsmitglied Mullis
Nun kommt es am Samstag zu einem Treffen mit Vertretern der Bezirkspartei in der Region Baden
Bei der SP ist man allerdings skeptisch: «Wir haben wenig Hoffnung
dass das Gespräch auch zu greifbaren Ergebnissen führt»
Die Russlandflagge ist seit Dienstag wieder gehisst
Der 53-jährige Neuenhofer amtete 2013 und 2014 als Bildungs- und Kulturvorstand
Warum er zurück will und wie er dem Misstrauen gegenüber der Exekutive entgegenwirken möchte
Lange liessen die Kandidaturen für den vakanten Gemeinderatssitz in Neuenhof auf sich warten. Innerhalb der Anmeldefrist bis am 27. Dezember meldete sich niemand für die Nachfolge des zurückgetretenen Felix Mehmann (parteilos)
Vergangene Woche kam dann endlich Bewegung in die Sache, als der Neuzuzüger Manuel Wipf (parteilos) sein Interesse für das Amt in der Neuenhofer Exekutive bekundete (diese Zeitung berichtete)
Gleichzeitig gab auch Markus Hächler (parteilos) bekannt
dass er sich für den Posten zur Verfügung stellt
Dies hatte Folgen: Manuel Wipf zog seine Kandidatur unmittelbar wieder zurück
als er in den Medien von Markus Hächlers Plänen erfuhr
«Da ich mich nur zur Verfügung gestellt habe
um das Feld einem erfahrenen Neuenhofer zu überlassen»
Der nun einzige Kandidat Markus Hächler ist nämlich kein Unbekannter in der Neuenhofer Politik. 2013 und 2014 engagierte er sich bereits als Gemeinderat für die Ressorts Bildung und Kultur in der Exekutive. «Aus gesundheitlichen Gründen musste ich damals leider zurücktreten. Ich hatte ein Burnout und habe die Reissleine gezogen»
hatte zwei kleine Kinder und war gerade dabei
Das war einfach zu viel.» Nicht geholfen habe zudem
dass er sein Amt als Gemeinderat sehr ernst genommen habe
«Ich habe in diesen 20 Monaten als Gemeinderat neben den offiziellen sicher an 250 weiteren Sitzungen teilgenommen»
Er erinnert sich vor allem an den Mittagstisch
den man damals aus dem Boden gestampft habe
«Und auch die Planung der Schulbauten war mit viel Arbeit verbunden.»
Nun befinde er sich an einem anderen Punkt in seinem Leben
Ihm gehe es gesundheitlich wieder sehr gut und seine Kinder seien mittlerweile erwachsen
Er betreibt in Wettingen ein Spielwaren-Outlet
«Deshalb kann ich mir meine Zeit gut einteilen»
Freuen über den Rückzug seines Konkurrenten kann er sich nicht
«Ich schätze seine Beweggründe sehr und akzeptiere dies
Doch ein weiterer Kandidat wäre im Sinne der Wahlmöglichkeit sicher fair für die Wählenden gewesen.»
dass der Gemeinderatssitz so schnell wie möglich wieder besetzt wird
Der Gemeinderat braucht jetzt Unterstützung
damit sich wieder alle auf die eigenen Ressorts konzentrieren können»
Da er die Ressorts Bildung und Kultur bereits kennen lernen durfte
dass er sich schnell wieder zurechtfinden würde
«Obwohl sich mit der Abschaffung der Schulpflege und der neuen Schulleitung einiges geändert hat
sind mir doch gewisse Abläufe und Ansprechpartner bekannt.» Ein Anliegen ist es Hächler
die er bis zu seinem Rücktritt präsidierte
In seiner Zeit als Gemeinderat war Hächler Mitglied der CVP
Er habe sich vor einer Weile von der heutigen Mitte-Partei verabschiedet
«Während einer Wahl kann eine Parteimitgliedschaft Vorteile haben
sondern als Mitglied einer Partei bewertet und verurteilt wird.» Als Parteiloser finde er es einfacher
Dabei helfe ihm sicherlich auch seine offene und ehrliche Art
die Kommunikation zwischen Gemeinderat und Bevölkerung zu verbessern
«Selbstverständlich habe ich die Kritik und das Misstrauen dem Gemeinderat gegenüber mitbekommen»
Kritik bei so einem Amt habe es schon immer gegeben und werde es auch immer geben
Doch Hächler findet trotzdem: «Man muss sich innerhalb des Gremiums ernsthaft Gedanken machen
So weitermachen wie bis anhin wird mit Sicherheit von der Bevölkerung nicht akzeptiert.»
stellt denn für ihn auch die grösste Herausforderung dar
damit er sich wieder aufs tägliche Geschäft konzentrieren kann.»
Dann könnte ich dem Gemeinderat schneller unter die Arme greifen.»
Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat Kredite für den Asylbereich in der Höhe von insgesamt 10 Millionen Franken
Der grösste Teil davon ist für eine Containersiedlung in Neuenhof vorgesehen
Aber auch für die Unterkünfte in Windisch und Gebenstorf werden zusätzliche Gelder benötigt
Drucken Teilen Der Gemeinderat von Neuenhof unterstützt das Projekt in der Überbauung Webermühle. Bild: zvg/Ewz Der Aargauer Sozialdienst betreibt in Neuenhof bereits eine kantonale Asylunterkunft in drei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 90 Plätzen. Diese Häuser werden jedoch im Verlauf des Jahrs 2025 einem Bauprojekt weichen. Für die an der Stockstrasse untergebrachten Familien müssen deshalb Alternativen gefunden werden
Die Lösung: Während fünf Jahren soll auf dem Gelände bei der Webermühle eine Containersiedlung angemietet werden
Weil sich der Planungsprozess über mehrere Jahre erstreckt, ist das Unternehmen, das ein Bauprojekt in der Webermühle realisiert
auf demselben Areal die Container aufzustellen
Diese sollen 120 Personen Platz bieten und können vom Kantonalen Sozialdienst gemietet werden
Die bereits auf dem Grundstück bestehende Villa Ermitage wird zur Beschulung der Kinder ebenfalls angemietet
ein Einstellgebäude sowie ein ehemaliges Tennishaus
Die Parzelle liegt am westlichen Siedlungsrand der Gemeinde Neuenhof
ist gut erschlossen und bietet Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitflächen für die Bewohnerinnen und Bewohner der neuen kantonalen Asylunterkunft
Der Gemeinderat unterstützt das Projekt und setzt sich dafür ein
Kein Wunder: Für die Gemeinde handelt es sich um eine einfache Lösung eines sonst oft schwierigen Problems
nach dem Wegfall der kantonalen Asylunterkunft an der Stockstrasse
die Aufnahmepflicht auch künftig erfüllen – und muss nicht selber eine Nachfolgelösung suchen
die Liegenschaft voraussichtlich im Juli 2025 in Betrieb zu nehmen
geplant ist eine Zwischennutzung für fünf Jahre
Für die während der Nutzungsdauer anfallenden Kosten beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Verpflichtungskredit über 5,5 Millionen Franken
Der Grossteil davon fällt für Miet- und Nebenkosten an
Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat ausserdem zwei Zusatzkredite über insgesamt 4,3 Millionen Franken
Damit sollen bestehende Verträge mit externen Dienstleistern verlängert werden
Konkret geht es um die Platzierung von unbegleiteten Minderjährigen aus dem Asylbereich in Windisch und in Gebenstorf
Im letzten Jahr beauftragte das Departement von Asyldirektor Jean-Pierre Gallati die Sofa Stiftung und den Verein Lernwerk mit der Bereitstellung von insgesamt 70 Plätzen
Für die Standorte in Windisch und Gebenstorf bewilligte der Grosse Rat am 20
Juni 2023 zwei Verpflichtungskredite über 3 und 6 Millionen Franken
Nun fallen für die Verlängerung der Verträge weitere Kosten an
Die 20 Plätze der Sofa Stiftung können neu bis am 30
Juni 2025 (statt Dezember 2024) genutzt werden
die 50 Plätze des Vereins Lernwerk bis am 31
Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat deshalb je einen Zusatzkredit über 3,79 Millionen und über 470'000 Franken
Bereits vom Regierungsrat genehmigt wurden 1,98 Millionen Franken für die Asylunterkunft in Safenwil
Dort bieten acht Wohnungen eines Immobilienunternehmens am Sagiweg Platz für 46 Geflüchtete
Untergebracht sind Familien und Einzelpersonen
Der Mietvertrag war ursprünglich auf zwei Jahre befristet
Mit dem Einverständnis des Gemeinderats Safenwil schliesst der Kanton nun per 1
Oktober 2024 einen unbefristeten Mietvertrag ab
mit einer beidseitigen Kündigungsfrist von sechs Monaten
Der dafür gefasste Ausgabenbeschluss deckt Kosten für die Miete während der nächsten zehn Jahre
Er muss vom Grossen Rat nicht bewilligt werden
neu um eine unbefristete Anmietung handelt
Trotz positivem Jahresabschluss von rund 325'000 Franken bleibt die Finanzlage angespannt – bereinigt würde ein Defizit von über einer Million resultieren
Wie die Neuenhof mitteilt, weist die Jahresrechnung 2024 der Einwohnergemeinde Neuenhof bei einem im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Steuerfuss von 112 Prozent einen Ertragsüberschuss von rund 325’000 Franken aus
Obwohl der Rechnungsabschluss 2024 ein positives Endergebnis aufweist
Im Detail schliesst die Jahresrechnung 2024 gegenüber dem Budget um 140’000 Franken besser ab, wobei der betriebliche Aufwand um rund 2,6 Millionen Franken höher als veranschlagt ausgefallen ist
Mehrausgaben entstanden primär beim Sach- und übrigen Betriebsaufwand (plus 1,042 Millionen Franken) sowie dem Transferaufwand (plus 1,54 Millionen Franken)
Auch besser als budgetiert schloss das Ergebnis aus Finanzierung ab, und zwar um 4,9 Millionen Franken. Daraus ergibt sich ein operatives Ergebnis von 4'325'000 Franken
Die im Jahr 2024 getätigten Nettoinvestitionen von 1,73 Millionen Franken konnten selbst finanziert werden. Zudem erfolgte ein Schuldenabbau von 4,528 Millionen Franken. Die beiden gebührenfinanzierten Eigenwirtschaftsbetriebe Abwasser und Abfallwirtschaft schliessen mit je Aufwandüberschüssen von rund 260'000 Franken ab.
Der vom Gemeinderat budgetierte Steuerfuss von 117 Prozent hatte an der Gemeindeversammlung keine Chance
Die Exekutive erntete viel Kritik – auch für Vorkommnisse und Dinge
die wenig mit den Neuenhofer Finanzen zu tun haben
die sich am Montagabend zur Gemeindeversammlung in die Aula zwängten
Sie erteilten der vom Gemeinderat beantragten Steuerfusserhöhung von 112 auf 117 Prozent eine Abfuhr und unterstützten mit einer grossen Mehrheit den Antrag der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (Fiko)
den Steuerfuss bei 112 Prozent zu belassen
Das Budget wurde mit dieser Änderung angenommen
Statt einem Minus von einer halben Million Franken erwartet die Gemeinde 2025 nun ein Defizit von 1,24 Millionen Franken
Fiko-Präsident Tim Voser (FDP) äusserte dazu seine Bedenken. «Neuenhof gehört leider zu den Top 20 der unattraktivsten Gemeinden im Kanton Aargau. Das hat nicht nur
aber auch mit den Steuern zu tun.» Voser verwies auf die viel tieferen Steuerfüsse der Nachbargemeinden
«Wollen wir in diesem Wettbewerbsumfeld den Steuerfuss tatsächlich auf 117 Prozent spitzen?»
Der Gemeinderat habe sich im Finanzplan 2024 bis 2033 zum Ziel gesetzt
steuerkräftige Leute nach Neuenhof zu locken und prognostiziere daher höhere Steuererträge
«Mit einem Steuerfuss von 117 Prozent lässt sich dieses Vorhaben aber nur sehr schwer erreichen»
Aus Sicht der Fiko dränge sich eine Steueranpassung nicht auf
Denn: «Unser Haushaltsgleichgewicht über sieben Jahre weist im Schnitt ein positives Ergebnis auf
auch dank des Verkaufs der Villa Ermitage.»
dass man die Hauruckübung abblase und nun kurzfristig in den sauren Apfel beisse
um die Finanzen mit einer klaren Strategie längerfristig ins Lot zu bringen
Die Fiko beantragte deshalb einen Massnahmenplan zur Verbesserung der angeschlagenen Finanzlage
«Dieser soll der Gemeinderat gemeinsam mit der Fiko erstellen und zeigen
wie ein mittelfristiges Haushaltsgleichgewicht ohne Steuererhöhung erreicht werden kann
Nur mit diesem Massnahmenplan kann die Fiko dem Budget zähneknirschend zustimmen»
Die Stimmberechtigten leisteten Folge und bewilligten den Überweisungsantrag
Bis zur Sommergmeind 2025 muss der Gemeinderat einen Massnahmenplan aufstellen und einen Bericht dazu verfassen
welcher den Stimmberechtigten unterbreitet wird
Auch die Mitte Neuenhof sprach sich am Montagabend gegen höhere Steuern aus
«Eine gute Finanzpolitik braucht Kontinuität
kritisierte Ortspartei-Präsident Marco Hürsch
der von 2014 bis 2021 im Neuenhofer Gemeinderat sass
Er verwies auf die langfristige Vorwärts-Strategie der Gemeinde
welche während der Ära der früheren Frau Gemeindeammann Susanne Voser (Mitte) eingeleitet wurde
Hürsch erwähnte diesbezüglich etwa die Sanierung der Schulbauten und die Erneuerung der alten Bausubstanz, um die Bevölkerungsstruktur in Neuenhof zu verändern und die Steuerkraft zu steigern. «Wir befinden uns mitten in diesem Transformationsprozess wie man angesichts der vielen Bauprofile und -gerüste im Dorf erkennt
um das Image und Gesicht unseres Dorfs zu verbessern
Deshalb dürfen wir jetzt nicht kurzfristig am Steuerfuss rumschrauben»
Er versicherte: «Auch wenn wir gerade die Talsohle durchschreiten
aus dem letzten Loch pfeifen wir noch lange nicht.» Der Mitte-Neuenhof-Präsident verwies auf Reserven von 71 Millionen Franken und das Eigenkapital von 85 Millionen Franken
«Wir müssen auch etwas Selbstbewusstsein haben und optimistisch in die Zukunft schauen.»
Alle Voten gegen die Steuererhöhung ernteten Zuspruch und Beifall
Ein Anwesender sprach von «einem Raubzug an den Steuerzahlern»
die der Gemeinderat mit dieser Erhöhung lostrete
Als «inakzeptabel» und «aus der Luft gegriffen» bezeichnete ein anderer Stimmbürger das Ansinnen des Gemeinderats
insbesondere weil im Finanzplan letztes Jahr noch von einem moderaten Schuldenanstieg und einem gleichbleibenden Steuerfuss die Rede gewesen sei
Erst im Juli 2023 übernahm Johannes Santner die Führung der Neuenhofer Feuerwehr als Nachfolger von Marcel Gerny
Nun muss sich die Gemeinde auf die Suche nach einem neuen Kommandanten machen
Die Feuerwehr Neuenhof kommt nicht zur Ruhe
nachdem Johannes Santner Anfang Juli 2023 zum neuen Kommandanten gewählt wurde
das diese Woche in mehreren Zeitungen erschienen ist
schreibt der Gemeinderat Neuenhof den Posten neu aus
«Infolge Demission des bisherigen Amtsinhabers suchen wir per 1
Januar 2025 einen kompetenten Feuerwehrkommandanten»
Santner verlasse sein Amt aus beruflichen Gründen
erklärt Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) auf Anfrage
Der 56-Jährige ist Anlagenmanager bei den SBB und seit bald 30 Jahren Feuerwehrmann
Leider lasse sich das alles nicht miteinander vereinbaren
Zu allfälligen Unstimmigkeiten mit dem Gemeinderat äusserte sich Gerny im Schreiben nicht
Nach Gernys Kündigung trat jedoch ein Konflikt zwischen Feuerwehr und Gemeinderat zutage
wie die Lokalzeitung «Rundschau» damals enthüllte
23 Kadermitglieder der Feuerwehr wandten sich mit einer Petition an den Gemeinderat
Darin bedauerten sie den Entscheid des «auf breiter Front beliebten» Kommandanten und baten die Gemeinde «eindringlich
noch einmal mit unserem jetzigen Kommandanten das Gespräch zu suchen»
Weil der Gemeinderat nicht darauf einging, traten 4 von 13 Offizieren aus der Feuerwehr aus. Im Juni sagte schliesslich noch der ehemalige Proficurler Marcel Käufeler aus Protest seine 1.-August-Rede in Neuenhof ab
dessen Bruder ebenfalls zu den ausgetretenen Feuerwehrleuten gehörte
Der 56-jährige Santner führte das Korps zuerst ad interim und wurde am 3
Juli des vergangenen Jahres vom Gemeinderat zum neuen Kommandanten gewählt
Sein neuer Vize und bisheriger Ausbildungschef Thomas Schweizer wurde in den Rang des Oberleutnants erhoben
Mit den Ereignissen vom März habe man nun abgeschlossen
sagte das neue Duo im Juli zur «Limmatwelle»
Im Inserat ist die Stelle offiziell im 20-Prozent-Pensum ausgewiesen
damit ein potenzieller Kandidat oder eine Kandidatin den Aufwand abschätzen kann»
Doch warum sucht Neuenhof seinen Kommandanten in einem Inserat
«Es wurden diverse Gespräche mit Offizieren geführt»
«sei es aus beruflichen oder familiären Verpflichtungen»
Die Neuenhofer Feuerwehr braucht jedoch nicht nur einen neuen Kommandanten
Dafür wurden kürzlich zwei Infoabende organisiert
Diese Veranstaltungen seien sehr gut besucht gewesen
sagt Martin Uebelhart: «Es konnten 14 neue Angehörige der Feuerwehr rekrutiert werden.» Damit verfüge die Feuerwehr Neuenhof nun über 72 Mitglieder
Der Neuenhofer Theaterverein präsentiert ein neues Stück über eine gierige Erbin
Bei einem Probenbesuch sprechen die Mitglieder über ihre Leidenschaft und grosse Herausforderungen
Drucken Teilen Nadine Glarner (von links) und Pascale Späni proben das neue Stück «So guet wie gerbt» der Jugendbühne Neuenhof
das derzeit im katholischen Kirchgemeindesaal aufgeführt wird
Bild: Severin Bigler «Ich liebe dich und ich will dich heiraten
sagt Sara sichtlich nervös zu ihrem Ex-Freund Paul
Der theatralische Auftritt von Pascale Späni als Sara und Emanuel Hablützel als Paul sorgt für Schmunzeln in der ersten Reihe
Das Publikum besteht aus Mitgliedern der Jugendbühne Neuenhof
Der Theaterverein befindet sich mitten in den Proben für das neue Stück «So guet wie gerbt»
das heute Freitagabend im katholischen Kirchgemeindesaal Premiere feiert
Die Zuschauenden erwartet eine Komödie mit der Protagonistin Sara
eine Million von ihrem verstorbenen Onkel zu erben
Der Geldsegen ist jedoch an eine Bedingung geknüpft: Sara muss verheiratet sein
erzählt Vorstandspräsidentin Pascale Späni
«Seichte Unterhaltung kommt beim Publikum am besten an»
Der Verein hat das Bühnenstück aber nicht nur deshalb ausgewählt
der eine grosse Rolle hätte übernehmen können
Von 20 Stücken seien nur zwei infrage gekommen
Der Jugendbühne Neuenhof fehlen nicht nur die Männer
Aktuell zählt der Verein mit rund 40 Mitgliedern sieben Akteurinnen und Akteure
Vier davon sind erst Anfang Jahr dazugestossen
«Mein Grosi hat Vorstellungen der Jugendbühne besucht und mir davon berichtet
Daraufhin wurde ich vom Verein bei einer Aufführung hinter die Kulissen eingeladen»
Denn: «Theaterspielen ist ein zeitintensives Hobby
Ein gutes halbes Jahr dauern die Vorbereitungen für ein Stück»
Dazu gehörten nicht nur das Proben und Lernen des Textes
sondern auch das Erstellen des Bühnenbildes
das Organisieren der Kostüme sowie das Marketing
auf die Bühne zu stehen und sich zu exponieren
Wir geniessen den Rollenwechsel und dass wir auch mal die Sau rauslassen können»
dass sich in einem Dorf wie Neuenhof mit rund 9000 Einwohnenden das eine oder andere junge oder jung gebliebene Theatertalent finden würde
an junge Menschen ranzukommen.» Über Berufsschulen und die Kanti Wettingen habe man versucht
Doch das Interesse sei leider bescheiden gewesen
Der Verein gibt jedoch nicht auf und versucht
«Kulturell würde ohne unser Theater in Neuenhof etwas verloren gehen»
Und auch sie als Schauspielende möchten das Gefühl
«Das Klatschen des Publikums am Ende der Vorstellung macht süchtig.»
Die Aufführungen der Jugendbühne Neuenhof finden am 21.
Februar im katholischen Kirchgemeindesaal statt
Mehr Infos und Ticketreservation unter www.jbn.ch
Innerhalb der Anmeldefrist blieben Kandidaturvorschläge für die Nachfolge des zurückgetretenen Felix Mehmann (parteilos) aus
Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) spricht über mögliche Gründe für die politische Lustlosigkeit in Neuenhof
Seit dem Rücktritt des gesundheitlich angeschlagenen Kultur- und Bildungsvorstands Felix Mehmann (parteilos) ist der Neuenhofer Gemeinderat unterbesetzt
Dezember sind für die Ersatzwahl keine gültigen Kandidaturen eingegangen
wie die Gemeinde Neuenhof am Montag mitteilt
Februar wird deshalb ohne offiziellen Wahlvorschlag stattfinden
Im ersten Wahlgang ist jede in Neuenhof stimmberechtigte Person wählbar
sagt Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte)
dass sich möglichst rasch doch noch eine fähige Kandidatin oder ein fähiger Kandidat melden wird
um im besten Fall im ersten oder dann sicherlich im zweiten Wahlgang mit neuer Anmeldefrist gewählt zu werden»
Ein allfälliger zweiter Wahlgang soll gemäss Gemeinde am 18
dass sich bisher niemand zur Verfügung stellen will
Die Amtsgeschäfte des Ressorts Bildung und Kultur würden derzeit von Stellvertreter Daniel Burger (parteilos) abgedeckt
Dieser habe in diesem Ressort jedoch nicht so tiefe Kenntnisse wie der zurückgetretene Ressortvorsteher
Lösungen zu suchen und das Dorf mitzugestalten
Doch warum finden sich keine Interessierten
dass potenzielle Anwärterinnen und Anwärter beruflich oder auch familiär stark ausgelastet sind und für sie eine Kandidatur deshalb nicht oder noch nicht infrage kommt»
dass die Gemeinde nicht gerade über ein aktives politisches Leben verfüge und so fast keine Rekrutierung aus den Parteien stattfinde
«Das fördert sicherlich nicht die Bereitschaft der Leute
«Die Kritik könnte fähige Leute vielleicht sogar abschrecken.»
Gegen sachliche und konstruktive Kritik habe er persönlich nichts auszusetzen
wenn Unzufriedene bereits vor der Gmeind mit ihren Anliegen auf den Gemeinderat zukommen würden
sie mit der richtigen Fachperson auf der Gemeindeverwaltung zu verbinden
als an einer Gemeindeversammlung den Gemeinderat anzugreifen
Uebelhart plädiert im neuen Jahr deshalb für mehr Respekt und Wertschätzung nicht nur gegenüber dem Neuenhofer Gemeinderat
in der Nachbarschaftshilfe oder in der Familie im Stillen engagieren
Hanspeter Frischknecht engagierte sich zwölf Jahre lang für die Gemeindeverwaltung Neuenhof
bis er im Sommer seinen Job abrupt an den Nagel hängte
Warum er das Vertrauen in die Gemeinde verlor und wer nun seine Nachfolge antritt
Nach zwölf Jahren im Dienst der Gemeinde ist für Frischknecht Schluss
Die gemeinderätliche Notbremse und vor allem die nachfolgende Diskussion zum «Härdli» stimmten ihn nachdenklich: «An dieser Gemeindeversammlung habe ich gemerkt
dass die Stimmbürger dem Gemeinderat nicht mehr vertrauen
ist alles verloren.» Diese zurückzugewinnen
Er habe schon seit einem Jahr mit dem Gedanken gespielt
«Meinen Anstellungsvertrag habe ich damals unterschrieben wegen des einmaligen Klimas und der jungen Leute mit Groove
mit denen man Hand in Hand zusammenarbeiten konnte.» Doch davon sei nicht mehr viel übrig geblieben
In den vergangenen Monaten hätten zahlreiche Mitarbeitende die Gemeindeverwaltung verlassen
die erst seit kurzem für die Gemeinde Neuenhof tätig waren
«Jeder Abgang hat seine Geschichte und ist individuell und dennoch hat die Fluktuation immer auch etwas mit der Führung zu tun.» Der scheidende Finanzchef betont jedoch
dass die veränderte Führungskultur durchaus auch positiv sein könne
dass die geplante Überbauung im «Härdli» für bis zu 900 Einwohnende zwischen Limmat und Bahnhof ein gutes Projekt ist
«Nun muss einfach noch ein Neuenhofer Projekt daraus gemacht werden
Es braucht eine gute Kommunikation und einen sauberen Dialog mit dem Volk
Dass sein Abgang etwas mit der Jahresrechnung 2023 zu tun hat
die an der besagten Gemeindeversammlung von den Stimmberechtigten abgelehnt wurde
weil die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission den Entwurf des Revisionsberichts viel zu spät erhielt
Dass die Quintessenz davon die Ablehnung der Rechnung war
Das ändert jedoch nichts am Inhalt der Rechnung
Zu der von Frischknecht geäusserten Kritik an der Führungskultur und den damit verbundenen Abgängen auf der Neuenhofer Gemeindeverwaltung will Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) auf Anfrage keine Stellung nehmen
Frischknecht verlässt die Gemeindeverwaltung trotz allem mit Wehmut
ich hatte gute Jahre hier.» Er habe zusammen mit dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung einiges bewirken können
Dabei denkt er etwa an die Auslagerung und Verselbstständigung der Gemeindewerke in eine öffentlich-rechtliche Anstalt oder den für Neuenhof positiven neuen Finanz- und Lastenausgleich
die Verschuldung der Gemeinde von 5000 Franken pro Person auf heute 2500 Franken zu senken
Um die Finanzen war es bei Frischknechts Stellenantritt alles andere als gut bestellt
Gerne erinnert er sich an die vielen schönen Begegnungen und den Austausch auf der Gemeindeverwaltung
Frischknecht büffelte zum Beispiel mit den Lernenden Rechnungswesen
dem organisiere ich eine Stretchlimousine vors Gemeindehaus›
Und prompt erzielte jemand die Höchstnote.»
indem er für Personen mit finanziellen Schwierigkeiten gute Lösungen suchte
dem füllte ich die Krankenkassenprämienverbilligung aus oder erledigte die Steuererklärung
Frischknecht hat eine eigene Firma für Personaleinsätze auf Stadt- und Gemeindeverwaltungen und ist Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Nordwestschweiz für Fachausbildungen auf Verwaltungen
«Ich werde wohl beides hochfahren und bin gespannt
was sonst noch auf mich wartet.» Zuerst nehme er sich nun aber etwas Zeit
Bis zu Sandra Gross’ Eintritt im kommenden Jahr wird die Neuenhofer Finanzverwaltung ad interim auf Mandatsbasis von Mirjam Schaniel aus Nesselnbach geleitet
Hanspeter Frischknecht hat sein Amt bereits abgegeben
Derzeit ist Gross noch für die Abteilung Finanzen und Steuern in der Zürcher Gemeinde Hedingen verantwortlich
Sie verfüge über langjährige Erfahrung im Finanz- und Treuhandbereich und weise eine eindrückliche Laufbahn in verschiedenen Kaderfunktionen vor
mit ihr eine sehr qualifizierte und versierte Finanzverwalterin gewonnen zu haben
Weil die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission zu wenig Zeit hatte
wiesen die Neuenhofer Stimmberechtigten diese an der Gemeindeversammlung Mitte Juni ab
Am Montag befindet das Stimmvolk erneut darüber
Drucken Teilen Gemeindekasse in Schieflage: Die Finanzkommission zeigt sich besorgt über die Situation Neuenhofs. Bild: Sandra Ardizzone Trotz einem Plus von 6,6 Millionen Franken schickten die Neuenhofer Stimmberechtigten die Rechnung 2023 an der Gemeindeversammlung Mitte Juni bachab (diese Zeitung berichtete)
Das gute Ergebnis dank dem Verkauf der Villa Ermitage konnte nicht vom ungenügenden Prüfprozess ablenken
Die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (Fiko/GPK) empfahl damals
weil sie einen Entwurf des Revisionsberichts erst drei Tage vor der Gemeindeversammlung erhielt und die Prüfung nicht gewissenhaft vornehmen konnte
Am Montag muss das Neuenhofer Stimmvolk an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung erneut entscheiden
Die Rechnung bleibt inhaltlich unverändert
dass diese im zweiten Anlauf angenommen wird
«Der wesentliche Kritikpunkt für die Fiko/GPK war die fehlende Zeit zur Prüfung des Berichts
Sie hat den Bericht in der Zwischenzeit geprüft und bestätigt
dass sie die Rechnung 2023 zur Genehmigung empfiehlt»
sagt Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) auf Anfrage
dass sich dieses Szenario nicht wiederholt
Man habe bereits ein überarbeitetes Vorgehen beschlossen
sodass ein allfälliger Rückstand im Prüfprozess frühzeitig erkannt werden könne
Auch Fiko-Präsident Tim Voser (FDP) bestätigt
um die Rechnung zu prüfen und den Revisionsbericht zu studieren
«Wir können die Rechnung zur Annahme empfehlen
dies jedoch mit der Einschränkung bei den Rückstellungen im Umfang von 4 Millionen Franken im Zusammenhang mit der Villa Ermitage»
«Wir sind nach Absprache mit dem Gemeinderat aber einverstanden
diese Fehler im Rahmen der Jahresrechnung 2024 zu korrigieren»
Kritik und Bedenken sind damit jedoch nicht aus dem Weg geräumt
«Die Fiko ist äusserst besorgt über den Zustand des Finanzhaushalts der Gemeinde Neuenhof»
schreibt sie im Erläuterungsbericht zur Rechnungsprüfung
insbesondere wiederkehrende und strukturelle Aufwendungen zu überprüfen
dass gewisse Stellen auf der Gemeindeverwaltung bislang nicht besetzt wurden
damit eine mittelfristige Steuererhöhung verhindert werden kann.»
Hervorzuheben sei besonders das Kostenwachstum beim Personalaufwand
«Dieses steigt seit 2016 um 17,27 und seit 2019 um 11,66 Prozent an»
Und auch die Ausgaben für die Bereiche Bildung und Gesundheit nähmen stark zu
obwohl die Neuenhofer Bevölkerung nur moderat gewachsen sei
seit 2016 um 3,7 und seit 2019 um 1,5 Prozent
Die Rechnung 2023 steht am Montag als einziges Geschäft auf der Traktandenliste der Gemeindeversammlung
das an der vergangenen Gmeind vom Gemeinderat zurückgezogen wurde
Das umstrittene Überbauungsprojekt zwischen Bahnhof und Limmat lockte Mitte Juni doppelt so viele Stimmberechtigte wie gewöhnlich in die Neuenhofer Aula
Der Kredit von 550’000 Franken für den «Härdli»-Masterplan wäre damals mit grosser Wahrscheinlichkeit abgelehnt worden
Wann das Geschäft dem Stimmvolk unterbreitet wird
Die Gemeinde Neuenhof sieht für 2025 eine Steuererhöhung von 5 Prozentpunkten von 112 auf 117 Prozent vor
Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) erklärt
Neuenhof ist finanziell nicht auf Rosen gebettet
Nichtsdestotrotz wiesen die Jahresrechnungen der vergangenen drei Jahre stets ein Plus auf
Doch nun kommt die Kehrtwende: Für 2025 budgetiert die Gemeinde ein Minus von rund einer halben Million Franken – dies bei einem um 5 Prozentpunkte angehobenen Steuerfuss von 112 auf 117 Prozent
Ohne Erhöhung würde gar ein Minus von rund 1,2 Millionen Franken resultieren
«Unsere Finanzen sind immer knapp gehalten
Doch nun ist das Geld auch wegen der Teuerung noch knapper geworden»
«Zudem können wir nicht mehr mit Sondereffekten rechnen», so Uebelhart. Damit meint er etwa den Buchgewinn aus dem Verkauf der Villa Ermitage im Jahr 2023, welcher der Gemeinde ein Plus von 6,6 Millionen Franken bescherte. Ohne diesen wäre die Rechnung 2023 mit einem Minus von rund 2,5 Millionen Franken ausgefallen
Ohne Zutun des Gemeinderats wären die finanziellen Prognosen für Neuenhof noch schlechter
Die erste Version des Budgets 2025 habe nämlich ein massives Minus von 2,3 Millionen Franken ergeben
Der Gemeinderat und die Geschäftsleitung suchten daher nach Spar- und Optimierungsmöglichkeiten
«Wir haben in sämtlichen Aufgabenbereichen Kürzungen
Streichungen und vertretbare Verschiebungen vorgenommen»
So will die Gemeinde nun die Erneuerung von sanierungsbedürftigen Parkfeldern mit brüchigem Belag vertagen
Und auch bei der Abteilung Bau und Planung werden Investitionen hinausgeschoben
«Zwei Fahrzeuge sind an ihrem Lebensende angekommen
Wir werden aktuell aber nur eines ersetzen»
Das Minus konnte die Gemeinde so halbieren
«Da wir aber immer noch einen Aufwandüberschuss von 1,2 Millionen Franken hatten und weitere Einsparungen nicht ohne einen schmerzhaften Leistungsabbau möglich gewesen wären
hat sich der Gemeinderat für eine Steuererhöhung entschieden.»
weil wegen vieler Bautätigkeiten ein grosser Finanzierungsbedarf auf die gemeindeeigene Anstalt Elektrizität Wasser Neuenhof (EWN) zukommt
«Wir müssen im Zusammenhang mit diversen Bauprojekten
Eich- und Birkenstrasse mit 111 Wohnungen oder die Sanierung der Dorf- und Hardstrasse
«In den letzten Jahren erhielt die Gemeinde von der EWN jeweils eine Dividende
Doch wegen dieser Bautätigkeiten sieht sie sich ausser Stande
Dadurch fehlt uns eine halbe Million Franken pro Jahr.»
dass wir die Stimmbürger von dieser notwendigen Massnahme überzeugen können»
Die Konsequenz eines Neins sei klar: die Anhäufung von jährlich 700'000 Franken zusätzlicher Schulden
Mit «Ned ganz suuber» feierte die «Schnägge-Bühne» Neuenhof am Samstag Premiere
Die Kriminalkomödie ist ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk
Drucken Teilen Im Foyer vom katholischen Kirchgemeindesaal hängt Wäsche an einem Stewi
drinnen trocknet weitere hoch über den Tischen und Bänken
sondern von einem köstlichen Ragù alla Bolognese: Die «Schnägge-Bühne» tischt Spaghetti – auch Napoli – auf
brauchen die erwarteten Attacken auf die Lachmuskulatur doch ein solides Fundament
Nächstes Jahr feiert die «Schnägge-Bühne» ihren 50
doch schon heuer schenkt sie sich und ihrem treuen Publikum mit der Uraufführung des ersten selbstverfassten Stückes etwas Besonderes
Auf und hinter der Bühne waren und sind 25 Theater-Verrückte aktiv beteiligt
Dazu gesellt sich gut und gerne ein kompetentes Dutzend in der Küche und im Service
drängt eine Waschfrau mit kecken Sprüchen zwischen den Tischen zur Bühne
auf der sich dem Publikum alsbald der Waschsalon der Schwestern Wunderli präsentiert: ein gelungenes Bühnenbild
Und an solcher – verbunden mit köstlichem Vergnügen – mangelt es in den folgenden drei Akten nicht
Im Zentrum des Geschehens stehen die Jungfern Hilde (Sandra Wolfgang) und Greti (Bettina Schmid) Wunderli
die den Waschsalon in dritter Generation führen und kurz vor der Insolvenz stehen
Die Beiden könnten unterschiedlicher kaum sein: Greti total tough
Hilde lebensuntüchtig und voller Sehnsucht nach einem Mann
nebst tratschenden Hausfrauen und einer jungen Schönheit
auch Mannsbilder mit schmutziger Wäsche im Gepäck den Salon auf
Die bringen nicht nur Hilde fast um ihren eher spärlichen Verstand – insbesondere der Mafioso Giovanni Rüdisühli
sondern mit einem dreckigen Auftrag an die Schwestern
Verängstigt nehmen sie vier Kartons vom «Spezialwaschmittel Dropan» entgegen
dieses ausschliesslich an Extrakunden mit Losungswort für happiges Geld zu verkaufen
Das Erscheinen des Waschmaschinen-Mechanikers sowie des Stammkunden Ueli – eines übel riechenden tapsigen Bauern – und des überforderten
schusseligen Kriminalkommissars Willi bringt sowohl den Krimi wie auch die Komödie umgehend vollends ins Rollen
Angestossen von Regisseurin Chantal Häuptli hat eine begeisterte Schreibgruppe mit «Ned ganz suuber» aus einer wahren Lawine von Missverständnissen
Verwechslungen und absurden Gedankenblitzen
gepfeffert mit einer gehörigen Portion Pointen
Elf Akteurinnen und Akteure haben es mit begeisternder Spielfreude auf die «Schnägge-Bühne» gebracht: Schlag auf Schlag folgten sich oben Gags und Pointen
wo bei diesen enormen Tempi die «Schnecken» geblieben sind
Der tosende Applaus des Premieren-Publikums hat sie hoffentlich nicht vertrieben – schliesslich ist die «Schnägge-Bühne» längst ein Highlight im Neuenhofer Kultur-Kalender
Weitere Vorstellungen von «Ned ganz suuber» im Katholischen Kirchgemeindesaal am 2., 3., 8. und 9. November; Infos unter: www.sbn.ch
«Hächler Holzbau» geht an die Firma Blumer-Lehmann in Gossau über
Was hat das für Auswirkungen auf die zwanzig Mitarbeitenden
Delegierter des Verwaltungsrats der Hächler Gruppe
April wird die Abteilung Holzbau der Hächler AG verkauft
Dies geht aus einer Mitteilung auf der Firmenwebsite hervor
«Nach sorgfältiger Prüfung werden wir von Blumer-Lehmann aus Gossau übernommen»
Die Neuenhofer Holzbauabteilung beschäftigt aktuell rund zwanzig Mitarbeitende
Sie ist spezialisiert auf «kleine Arbeiten und komplexe Bauvorhaben» mit dem Werkstoff Holz
und die Berufsausbildung wird ebenfalls fortgeführt»
das Familienunternehmen Blumer-Lehmann aus dem Kanton St.Gallen
gehöre zu den führenden Holzindustrie- und Holzbauunternehmen der Schweiz und beschäftige über 500 Mitarbeitende
«Vom Standort in Neuenhof aus wird Blumer-Lehmann unseren Kunden weiterhin klassische Holzbaukonstruktionen anbieten und zusätzlich vorfabrizierte Bauprojekte aus Holz realisieren.»
Die Abteilung Holzbau der Hächler AG gehört zur Hächler-Gruppe mit Sitz in Baden
die insgesamt 450 Mitarbeitende beschäftigt
Zur Firmengruppe gehören unter anderem auch «Hächler Immobilien»
Delegierter des Verwaltungsrats der Hächler AG
der langjährige Geschäftsführer bei Hächler Holzbau
denke nach 35 Jahren im Unternehmen über den Rückzug in den Ruhestand nach
«Wir haben gemeinsam verschiedene Szenarien geprüft
aber eine interne Nachfolge war nicht in Sicht»
Dass sich nun eine Lösung mit Blumer-Lehmann ergeben habe
«In erster Linie ist es für unsere Mitarbeitenden eine Top-Lösung
da sie alle zu den bisherigen Konditionen weiterbeschäftigt werden
Das war unser Hauptziel bei den Übernahmegesprächen»
Finanzielle Überlegungen hätten aus Sicht der Hächler AG tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle gespielt
dass die Niederlassung in Neuenhof weiterhin bestehen werde
Wenn auch unter neuem Namen – die Bezeichnung «Hächler Holzbau» wird also verschwinden
«Kurz: Unter neuem Namen geht es weiter wie bisher – jedoch mit einem führenden Holzbauunternehmen und einer beeindruckenden Angebotspalette im Rücken.» Selbstverständlich würden alle alten und neuen Verpflichtungen eingehalten und die laufenden und zukünftigen Aufträge ordnungsgemäss realisiert
Am Mittwoch waren alle Mitarbeitenden von Hächler Holzbau zum Kennenlernbesuch bei Blumer-Lehmann in Gossau
«Das erste Treffen verlief sehr vielversprechend
denn es zeigte sich: Beide Unternehmen leben eine ähnliche familiäre Kultur und wissen
dass die Mitarbeitenden für den Erfolg verantwortlich sind»
Die Hächler-Mitarbeiter seien von den neuen Möglichkeiten beeindruckt gewesen
Die Firma Blumer-Lehmann teilt auf ihrer Website zur Übernahme mit: «Die erstklassige Holzbaukompetenz der Mitarbeitenden beider Unternehmen bündelt sich zu einer beeindruckend vielfältigen Leistungspalette für nachhaltige Holzbaulösungen.»
Neuenhof sucht noch immer einen neuen Feuerwehrchef
Ein interner Bewerber hat Interesse signalisiert
sofern Gemeinderätin Petra Kuster Gerny das Ressort abgibt und Gemeinderat Daniel Burger aus der Feuerwehr austritt
Seit drei Monaten sucht die Feuerwehr Neuenhof einen neuen Kommandanten, da Johannes Santner per Ende 2024 demissioniert hat (das BT berichtete)
selbst ein Inserat hat noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht
Ist ein Zerwürfnis zwischen Gemeinderat und Feuerwehr der Grund dafür
Auf Anfrage dieser Zeitung weist der Gemeinderat dies zurück
Das sei nicht richtig und allenfalls die Behauptung Einzelner
Bei einem Korps von über 70 Personen sei es durchaus möglich
«Aber das ist noch kein Zerwürfnis zwischen Feuerwehr und Gemeinderat.»
Nach dem letzten Artikel meldeten sich jedoch mehrere Personen bei der Redaktion
Aber unter dieser Führung will sich das niemand antun»
Solange die Ressortleiterin Petra Kuster Gerny (SVP) und der ehemalige Kommandant Daniel Burger (parteilos) ihre Posten nicht räumen würden
es gebe entgegen der Aussage von Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) bei der Neuenhofer Feuerwehr durchaus einen Offizier
der sich für den vakanten Posten interessiere
Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt der Offizier (Name der Redaktion bekannt) dies
sofern Kuster das Ressort abgebe und Burger die Feuerwehr verlasse
«Ein interner Ressortwechsel im Gemeinderat würde der Situation sehr helfen und auch zu einer stabileren Lage im Feuerwehrkommando führen»
Beide Forderungen sind nicht neu. Sie wurden bereits im Jahr 2022 laut, nachdem Kommandant Marcel Gerny nach nur zwei Jahren demissioniert hatte. Petra Kuster fiel damals in Ungnade, weil sie ihren Stiefsohn vor versammelter Mannschaft abgekanzelt und so seine Autorität untergraben habe. Mehrere Offiziere und Feuerwehrleute traten danach in Neuenhof aus. Einige davon engagieren sich inzwischen bei Nachbarfeuerwehren
Auch dass Ex-Feuerwehrkommandant Daniel Burger (parteilos) seit seiner Wahl 2020 in den Gemeinderat weiterhin im Korps aktiv ist
sei in Feuerwehrkreisen äusserst unüblich und sorge für Unmut
Man wünsche sich eine klare Abgrenzung zwischen Gemeinderat und Feuerwehr
Lange prallten die Vorwürfe am Gemeinderat ab
Nun stärkt Gemeindeammann Martin Uebelhart Petra Kuster und Daniel Burger jedoch den Rücken
Burger und Gemeindeschreiber Jürg Müller ins Gemeindehaus auf
Viele Offiziere seien der Einladung gefolgt
die sich aufgrund anderer Verpflichtungen entschuldigt hätten
Beim Treffen seien verschiedene Themen zur Sprache gekommen
und mit dem gegenseitigen Informationsaustausch habe sich vieles geklärt
Das Ergebnis: «Die Offiziere haben dem Gemeinderat das Vertrauen ausgesprochen.»
es sei «ein Gespräch auf Augenhöhe» gewesen
«Wir haben wohl zu lange damit gewartet.» Ein Ressortwechsel stehe für sie nicht zur Diskussion
hält Kuster fest: «Ich führe die Feuerwehr seit zwölf Jahren
und da gehören nun mal auch unangenehme Dinge wie damals meine Ansprache dazu.» Diese habe natürlich eine Vorgeschichte
Bei einer Alarmübung vor zwei Jahren im Sommer seien die Mitglieder wie üblich via Telefon und SMS aufgeboten worden
Eingerückt seien sehr wenige – und einige hätten es teilweise sogar offen damit begründet
sie seien bei dem schönen Wetter gerade am Grillieren
«Da muss ich als Ressortleiterin meiner Verantwortung gerecht werden und das Rückgrat haben
Auch Daniel Burger nimmt Stellung zur Forderung nach einem möglichen Rücktritt aus der Feuerwehr
dass ein Kommandant nach Abgabe seiner Funktion im Korps verbleibe
Zudem habe er sowohl mit Gerny als auch mit Santner vor deren Amtsantritt das Gespräch gesucht und ihnen angeboten
wenn ihnen das nicht behage: «Beide sagten aber
Burger ist heute nur noch Pikettchef-Stellvertreter
nicht mehr die Gesamtverantwortung als Kommandant tragen zu müssen.» Denn diese Aufgabe verlange viel und sei nicht zu unterschätzen: «Es ist
als würde man ein KMU mit 80 Angestellten führen.»
dass der Rücktritt des aktuellen Kommandanten Johannes Santner nach nur anderthalb Jahren ebenfalls nichts mit einem angeblichen Zerwürfnis zwischen Gemeinderat und Feuerwehr zu tun habe
Santner sei von seinem Arbeitgeber aufgefordert worden
sich aufgrund der hohen beruflichen Belastung und der dort anstehenden Herausforderungen keine grossen zusätzlichen Engagements in seiner Freizeit zu leisten
Die Suche nach einem Nachfolger läuft immer noch
«Die Offiziere der Feuerwehr Neuenhof sind fachlich allesamt sehr gut qualifiziert»
die sich die Übernahme des Kommandos vorstellen könnten und auch dafür geeignet wären
seien derzeit jedoch aus beruflichen und familiären Gründen nicht in der Lage
Mit dem Vertrauen der Offiziere im Rücken hoffen die Gemeinderäte nun
dass Ruhe in der Neuenhofer Feuerwehr einkehrt
«Durch die Medienberichte in den vergangenen zwei Jahren wurde sehr viel Geschirr zerschlagen»
Dank des offenen Austauschs mit den Offizieren habe sich die Situation jedoch stark verbessert
Wenige Tage später habe sich bei der Alarmübung
zahlreiche Nachwuchskräfte seien inzwischen eingetreten
sagt Petra Kuster: «Wir schauen jetzt alle gemeinsam nach vorne.»
Neuenhofs Gemeindeammann Martin Uebelhart beendet Ende 2025 seine Amtszeit und stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl.
Wie die Gemeinde Neuenhof bekannt gibt, läuft die Amtsperiode für den Gemeinderat und die volksgewählten Kommissionen Ende 2025 ab. Während die drei weiteren Mitglieder des Gemeinderates Petra Kuster Gerny, Fred Hofer und Daniel Burger sich für die neue Amtsperiode 2026 bis 2029 der Wiederwahl stellen, tritt Gemeindeammann Martin Uebelhart nicht mehr für eine weitere Amtsperiode an.
Er war im Februar 2020 zum Gemeinderat und gleichzeitig zum Gemeindeammann gewählt worden, nachdem er zuvor von 1998 bis 2017 Mitglied der Finanzkommission war und diese von 2006 bis zu seinem Rücktritt präsidierte.
Das Amt des fünften Gemeinderates ist nach dem Rücktritt von Gemeinderat Felix Mehmann, welcher nur kurz nach seiner Demission im Februar 2025 verstarb, derzeit noch vakant. Die Ersatzwahl für diesen offenen Sitz findet mit dem 2. Wahlgang am 18. Mai 2025 statt.
Die Gesamterneuerungswählen für den Gemeinderat und alle volksgewählten Kommissionen finden am 28. September 2025 statt.
Grossartiger Erfolg für die Neuenhofer Brauerei Chen Van Loon
Ihr Sauvignon Ale wird von der «Finest Beer Selection» mit 96 Punkten ausgezeichnet
die aus der ganzen Welt eingereicht worden waren
Drucken Teilen Luc (l.) und Jan Van Loon bei der Preisverleihung der «Finest Beer Selection» in Neustadt an der Weinstrasse
Bild: zvg/Ralf Ziegler Die Brauerei Chen Van Loon ist höchstens Insidern ein Begriff
20’000 Liter Bier hat der kleine Familienbetrieb im letzten Jahr gebraut
Der Bekanntheitsgrad dürfte sich nun aber markant erhöhen
Letzte Woche hat die «Finest Beer Selection» die besten Biere des Jahres 2024 gekürt
Besonders gemundet hat der Jury das Sauvignon Ale aus Neuenhof
«Damit hätten wir wirklich niemals gerechnet»
Zusammen mit seinem Vater und Mitgründer Luc Van Loon reiste der 37-Jährige letzte Woche nach Neustadt an der Weinstrasse (D)
Der Ort der Preisverleihung passt bestens zu den Bieren aus Neuenhof
das im ehemaligen Weinkeller von Voser Weine gebraut wird
lässt sich kaum in herkömmlichen Kategorien erfassen
Die Grenze zwischen Bier und Wein scheint bei Chen Van Loon zu verschmelzen
Der Slogan der kleinen Brauerei lautet nicht umsonst «Beer Handcrafted by Winemakers» – handgefertigtes Bier von Winzern
Gegründet wurde Chen Van Loon vor zehn Jahren von Luc Van Loon
Chemiker und Forscher am Paul Scherrer Institut
der auf dem Weingut Zum Sternen als Profi-Önologe arbeitete
Chen ist inzwischen in seine australische Heimat zurückgekehrt
Jan Van Loon aus Rieden hat die Geschäftsleitung übernommen
Das prämierte Sauvignon Ale steht exemplarisch für die Idee
Bier und Wein in einem Getränk zu vereinen
am Ende des Kochprozesses geben wir den Saft der Sauvignon-Blanc-Traube hinzu und vergären beides mit einer Weissweinhefe»
Die Trauben werden selbst geerntet und abgebeert und in einer Presse entsaftet
Der Vergleich mit einem milden Schaumwein ist durchaus gewollt
Das fruchtig-frische Weizenbier mit 6 Volumenprozent passt zu Fisch und Meeresfrüchten oder als Apéro
Vor einem Jahr hat das Sauvignon Ale von der Jury noch 91 Punkte erhalten
Dass just zum 10-Jahre-Jubiläum der Brauerei dieser Erfolg kommt
die auch schon als «die absoluten Freaks der Szene» bezeichnet wurden
Sonst nehmen sie eher selten an Wettbewerben teil
dass wir mit den ganz grossen Brauereien mithalten können
Für ihren Vigneron Cuvée du Patron erhielt die Brauerei ebenfalls sehr gute 93 Punkte
Insgesamt wurden 825 Biere von knapp 200 Brauereien bewertet
97 Punkte erhielten ein Dark Ale aus Holland und ein Baltisches Porter aus Deutschland
Weitere Schweizer Biere hinter dem Überflieger aus Neuenhof stammen von der Brauerei Locher und der Brauerei Schützengarten mit jeweils 94 Punkten
Die «Finest Beer Selection» wird jährlich von der Doemens Akademie und dem Meininger Verlag ausgerichtet
zwei Experten mit mehrjähriger Erfahrung in der Analyse und Bewertung von Bieren sowie der Durchführung professioneller Bierverkostungen
Im Unterschied zu üblichen Bier-Wettbewerben handelt es sich bei der «Finest Beer Selection» nicht um eine Kompetition
bei der je Kategorie verschiedene Biere mit anderen Bieren verglichen werden
Das Konzept versteht sich vielmehr als sensorische Exzellenzprüfung
Jedes Bier wird individuell aromatisch analysiert und auf Basis eines transparenten 100‐Punkte‐Schemas bewertet
Mit dem Rücktritt des Bildungs- und Kulturvorstands wird ein Sitz in der Neuenhofer Exekutive frei
Dezember können sich Anwärterinnen und Anwärter melden
Wer Chancen hat und wer dem Amt eine Abfuhr erteilen muss
Drucken Teilen Neues Gemeinderatsmitglied gesucht: Neuenhofs Exekutive ist seit der Demission von Felix Mehmann unterbesetzt
Bild: Alex Spichale Der Neuenhofer Gemeinderat braucht Verstärkung
Seit dem Rücktritt des gesundheitlich angeschlagenen Bildungs- und Kulturvorstands Felix Mehmann (parteilos) amtet das Gremium mit nur vier statt fünf Mitgliedern (diese Zeitung berichtete)
Februar soll die Exekutive wieder komplett sein
Dezember um 12 Uhr bei der Gemeindekanzlei eingereicht werden
der mit Sicherheit auf den Formularen auftauchen wird
Der 26-Jährige hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Präsident der Jungfreisinnigen Aargau gemacht
An den Grossratswahlen im Oktober schaffte er den Sprung ins Aargauer Parlament
Im Dorf kennen ihn viele wegen seines Einsatzes als Präsident der Neuenhofer Finanz- und Geschäftsprüfungskommission
Voser gilt trotz seines jungen Alters als politisch sattelfest
Und nicht nur das: Als Ortsbürger und Sohn einer taiwanesischen Mutter vereint er das traditionelle und multikulturelle Neuenhof
als er 2020 nach dem überraschenden Rücktritt von Andreas Muff (parteilos) und der damaligen Frau Gemeindeammann Susanne Voser (Mitte
früher CVP) für einen der zwei frei gewordenen Gemeinderatssitze kandidierte
Das Rennen machten damals der heute amtierende Gemeinderat Daniel Burger (parteilos) und der aktuelle Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte)
Vier Jahre später ist die Ausgangslage eine andere
«Ich schliesse mein Studium im Januar ab und werde im Frühjahr eine neue Stelle antreten
Zudem beginne ich 2025 mein Amt als Grossrat
weshalb ich mich zunächst auf diese verantwortungsvollen Aufgaben konzentrieren möchte.» Angesichts dieser neuen Verpflichtungen komme eine Kandidatur für ihn aktuell nicht in Frage
Der Grüne mit italienisch-ungarischen Wurzeln kandidierte 2021 nach den Gesamterneuerungswahlen für den letzten zu besetzenden Gemeinderatssitz
Der nun zurückgetretene Felix Mehmann verhinderte damals Devays stille Wahl
Der Parteilose meldete sich innert Nachmeldefrist für den zweiten Wahlgang und entschied die Wahl am Ende für sich
Heute stehe ich leider nicht mehr zur Verfügung»
Er hat Neuenhof zwischenzeitlich verlassen
Als Geschäftsführer der Grünen Aargau werde er jedoch die Mitglieder vor Ort auf das Amt aufmerksam machen
«Obwohl ich dem Neuenhofer Gemeinderat vieles zutraue
Zum Beispiel der lokale Klimaschutz oder die Einbindung der Jugendlichen sowie der Secondos in die Politik.»
Zahlreiche Haushalte in Neuenhof fanden kein Couvert für die bevorstehende Abstimmung im Briefkasten
Am Sonntag entscheidet die Schweiz über die Biodiversitätsinitiative und die Reform der beruflichen Vorsorge
Die Aargauerinnen und Aargauer sollten ihre Abstimmungsunterlagen vor wenigen Wochen erhalten haben
Damit ihre Stimmen am Sonntag mitgezählt werden können
haben sie bereits brieflich abgestimmt oder werden ihren Stimmzettel noch in der Urne einwerfen
In Neuenhof jedoch wurden die Unterlagen nicht allen Stimmberechtigten zugestellt
wie Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) auf Anfrage bestätigt
«Wir haben aus verschiedenen Gebieten eine erhöhte Anzahl Meldungen erhalten
Diese hätten aber in den letzten Tagen und Wochen Duplikate erhalten
dass nicht alle der 3575 Stimmberechtigten rechtzeitig ihre Unterlagen erhalten haben
Für die Gemeinde Neuenhof erledigt die Wettinger Arwo-Stiftung das Abpacken und den Versand der Unterlagen
werde von der Gemeinde eine Adresskontrolle durchgeführt
Die Anzahl derer wurde zwischenzeitlich mit der Anzahl der verschickten Couverts verglichen
ob es möglicherweise bei der Zustellung zu einem Fehler gekommen sein könnte»
dass mit rund achtzig Betroffenen die Anzahl gross genug sei
um die Abstimmung wesentlich zu beeinflussen
«höchstens vielleicht bei einem sehr knappen Resultat»
Der aktuelle Rücklauf der Abstimmungscouverts liege auf jeden Fall bisher im normalen Bereich für Neuenhof
Normalerweise beteiligen sich um die 30 Prozent der Stimmberechtigten an eidgenössischen Abstimmungen in der Gemeinde
Absatz 3 des Bundesgesetzes über die politischen Rechte müssen die Abstimmungsunterlagen mindestens drei und frühestens vier Wochen vor dem Abstimmungstag bei den Stimmberechtigten sein
heisst es von Seiten der Aargauer Staatskanzlei
Gemäss dieser würden die zu spät zugestellten Unterlagen nicht zu einem Problem führen
auch wenn die Abstimmungen am Sonntag knapp ausfielen: «Die Gemeinde hat gemäss den der Staatskanzlei verfügbaren Informationen sach- und situationsgerecht reagiert.» Mit der Zustellung von Duplikaten sei sichergestellt
welche die Abstimmungsunterlagen nicht erhalten haben
Die zu treffenden Massnahmen seien grundsätzlich vom jeweiligen Vorfall abhängig und davon
ob die Anzahl der betroffenen Stimmberechtigten eingegrenzt werden könne oder nicht
Die Information der Stimmberechtigten sowie die Zustellung von Duplikaten
begleitet von entsprechenden Kontrollen der Stimmabgaben am Abstimmungstag
«dass möglichst alle Bürgerinnen und Bürger ihr Stimmrecht wahrnehmen können»
Schreinermeister Fritz Krähenbühl wollte einen Mann aus Afghanistan in seinem Betrieb in Neuenhof beschäftigen
Doch das Vorhaben scheiterte wegen den Vorgaben des Regionalen Sozialdiensts Baden
Fritz Krähenbühl beschäftigt in seiner Schreinerei Willi Egloff AG in Neuenhof elf Mitarbeitende
Eigentlich wollte er im Juli eine weitere Person anstellen: einen Flüchtling aus Afghanistan
«Er hat im Rahmen eines Integrationsprogramms beim Verein Lernwerk ein sechsmonatiges Praktikum bei uns absolviert»
erzählt der sechzigjährige Schreinerei-Inhaber
Bereits bei Praktikumsbeginn war klar: Macht er seine Sache gut
wollte Krähenbühl sein Versprechen einlösen
Er hätte nur noch unterschrieben werden müssen.» Doch dann kam die Absage vom Regionalen Sozialdienst Baden
der für den in Baden wohnhaften Afghanen zuständig ist
Die Begründung: Nach abgeschlossenem Integrationsprogramm muss der Mann eine Arbeit finden
den ich im ersten Anstellungsjahr bereit zu zahlen war»
1500 Franken hätte der Flüchtling monatlich verdient
«Er hat eine Ausbildung auf Stufe eines Lehrlings im dritten Jahr»
erklärt der Schreinermeister das tiefe Salär
Als Unternehmer müsse er wirtschaftlich denken
Wegen der Sprachbarriere habe der Geflüchtete stets viel Betreuung gebraucht
«Ich musste ihm die Arbeiten mehrmals erklären und vorzeigen
was er machen muss.» Ein Deutschintensivkurs brachte etwas Besserung
beschreibt der Schreinermeister den ehemaligen Praktikanten
«Begeistert von der Arbeit hat er immer wieder Fotos geschossen
Und auch bei den Arbeitskollegen kam er gut an
Der Schreinermeister wollte den Afghanen fördern und mit der Anstellung eines Flüchtlings
einen neuen Weg im Kampf gegen den Fachkräftemangel gehen
«Innerhalb eines Jahrs hätte er sein Deutsch stark verbessern können
ihm danach monatlich 3900 Franken zu zahlen
so viel wie ein Schreinerpraktiker verdient.» Und auch danach sah Krähenbühl Luft nach oben
«Wenn er sein Autobillett in der Tasche hat und noch mehr Erfahrung sammelt
hätte ich sein Lohn kontinuierlich auf 4500 bis 5000 Franken erhöht.»
Arbeitsrechtlich sicherte sich der Inhaber beim Schreinermeisterverband ab
dass ich im ersten Jahr weniger zahlen kann
da die Integration im Vordergrund steht und ich mich danach am Mindestlohn für Schreinerpraktiker orientieren muss»
dass der geschätzte Afghane nicht Teil des Schreiner-Teams wird
«Ich wollte ihn wirklich anstellen und wäre auch bereit gewesen
So hätte ich mir auch eine gestaffelte Erhöhung des Lohns alle drei Monate vorstellen können
Geld ist anscheinend wichtiger als eine Perspektive.»
Krähenbühl ist enttäuscht: «Ich finde es extrem schade
nun einen Tellerwäscher- oder Hilfskochjob ausüben muss
nur weil er damit etwas mehr Geld verdient.» Die Wahrscheinlichkeit
dass er die Tätigkeit aus fehlender Motivation hinschmeisse
«Und dann landet er wieder beim Regionalen Sozialdienst
Dieser Entscheid war alles andere als weitsichtig»
Zum konkreten Fall kann der Regionale Sozialdienst aus Gründen des Datenschutzes keine Auskunft erteilen
Nichtsdestotrotz äussert sich Stellenleiterin Eva Bühler generell zur Arbeitsmarktintegration
«Als erfolgreich kann eine Arbeitsmarktintegration aus unserer Sicht dann bezeichnet werden
wenn die betroffene Person eine unbefristete Festanstellung im ersten Arbeitsmarkt innehat
mit der sie je nach Lebensumständen kurz- bis langfristig ein existenzsicherndes Einkommen erwirtschaften kann»
Nicht immer sei die berufliche Integration jedoch das erste Ziel
die noch nicht oder nicht mehr arbeitsmarktfähig sind
steht die Stabilisierung jener Lebensbereiche im Vordergrund
die eine Integration in den Arbeitsmarkt erst ermöglichen»
Die Stärkung von Sprach- und Computerkenntnissen bilde dabei das Fundament
Verbessern sich durch die Arbeitsmarktintegration die wirtschaftlichen Verhältnisse wesentlich
müssen die Sozialhilfegelder im Kanton Aargau zurückerstattet werden
Ausgenommen von dieser Rückerstattungspflicht sind sämtliche Auslagen für die berufliche und soziale Integration sowie Leistungen an Minderjährige und Personen in Ausbildung bis zum vollendeten 25
Wie viele Personen nach erfolgreicher Eingliederung erneut auf Sozialhilfe angewiesen sind
weil die Entwicklungen nicht gemeindeübergreifend erfasst würden
dass nicht jede Ablösung von der Sozialhilfe aus fachlicher Sicht als nachhaltig beurteilt werden kann
das leider nach wie vor mit dem Bezug von Sozialhilfe einhergeht
sich trotz prekärer finanzieller Situation abzumelden oder Leistungen
Die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission wehrt sich gegen die geplante Steuerfusserhöhung
Wie der Gemeinderat eine Niederlage an der Gemeindeversammlung verhindern kann
Die Neuenhofer Steuern sollen stark steigen. Der Gemeinderat sieht für 2025 eine Erhöhung von 5 Prozentpunkten von 112 auf 117 Prozent vor, wie er kürzlich mitteilte
Grund dafür sei die knappe Finanzlage angesichts der Teuerung
sagte Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte)
Keine Freude an den Plänen des Gemeinderats hat die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (Fiko)
über welche die Neuenhofer Stimmbevölkerung an der Gemeindeversammlung vom 25
«Der Steuerfuss soll bei 112 Prozent belassen werden»
dass die Steuerfusserhöhung kurzfristig für Entlastung sorgen könne
dass ein Steuerfuss von 117 Prozent mittel- bis langfristig die Attraktivität der Gemeinde und damit auch deren Finanzlage schädigen wird»
Er ist sicher: «Die Erhöhung wird potenzielle Neubürger abschrecken
Das ist völlig kontraproduktiv.» Denn: «Der Gemeinderat hat sich im Finanzplan 2024 bis 2033 zum Ziel gesetzt
Er vereitelt mit dieser Steuerfusserhöhung somit sein eigenes Vorhaben.»
Um die Attraktivität der Gemeinde sei es generell nicht gut bestellt
Das zeige sich an der hohen Leerwohnungsziffer von 4,04 Prozent
«In verschiedenen Rankings schneidet Neuenhof als unattraktivste Gemeinde im Bezirk Baden ab
Sollen wir jetzt noch unattraktiver werden?»
Die Gründe für das schlechte Abschneiden liegen für ihn auf der Hand: «Hohes Verkehrsaufkommen
die schlechte Durchmischung der Bevölkerung und der damit verbundene schlechte Ruf.» Hinzu komme
dass Neuenhof bereits heute im Vergleich zu den Nachbargemeinden einen überdurchschnittlich hohen Steuerfuss aufweise
welche den Steuerfussanstieg verhindern will
In einem offenen Brief an den Gemeinderat meldet sich auch der Gewerbeverein Neuenhof zu Wort
«Die Steuererhöhung betrifft nicht nur die Einwohnerinnen und Einwohner
sondern schwächt auch die Attraktivität des Standorts Neuenhof für Unternehmen.»
In Neuenhof wohnhafte Firmenbesitzerinnen und -besitzer
die im Dorf für Arbeitsplätze und Wertschöpfung sorgen
würden durch diese Massnahme zusätzlich belastet
Zudem sinke so die Attraktivität für gut ausgebildete Fachkräfte
«Die Steuererhöhung beeinträchtigt folglich die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Gewerbestandortes für bestehende
dass Vermieter ihre Wohnungen aufgrund der sinkenden Attraktivität der Gemeinde nicht mehr vermieten können
Durch fehlende Investitionen in Liegenschaften fehlten attraktiver Wohnraum sowie Steuereinnahmen
dass statt einer Steuererhöhung ernsthaft weitere Einsparungen in Betracht gezogen werden»
die finanzielle Situation der Gemeinde durch gezielte Massnahmen zu verbessern
ohne die einfache Lösung einer Steuererhöhung zu wählen
«Wir stellen an der Gemeindeversammlung den Antrag
dass der Gemeinderat damit beauftragt wird
gemeinsam mit uns bis zur Sommergmeind 2025 einen Massnahmenplan ‹Finanzen› zu prüfen und dazu einen Bericht zu erstellen
welcher der Gemeindeversammlung vorgelegt wird»
wie ein mittelfristiges Haushaltsgleichgewicht ohne Steuererhöhung erreicht werden könne
«Nur mit diesem Massnahmenplan kann die Fiko dem vorliegenden Budget mit einem Minus von einer halben Million Franken zähneknirschend zustimmen»
Er bedauere, dass das Ausgabenwachstum trotz mehrfachem Hinweis der Fiko in den letzten Jahren nicht habe gebremst werden können. Die Zunahme des Personalaufwands und auch der erhöhte Sach- und übrige Betriebsaufwand fielen dabei besonders ins Gewicht. «Die Verwaltung muss zur Ruhe kommen, die Fluktuation ist deutlich höher als in anderen Gemeinden
Ersatzlösungen für ständig wechselndes Personal sind teuer»
So verliess etwa der langjährige Finanzchef Hanspeter Frischknecht die Gemeindeverwaltung im Sommer
Es brauche nun eine Kehrtwende beim Gemeinderat
Dieser könne das Problem nicht einfach aussitzen und hoffen
Voser sagt: «Der Gemeinderat muss nun Mut beweisen und seine finanzpolitische Verantwortung wahrnehmen.»
Die Altura RE AG ist Eigentümerin der Villa Ermitage und sechs Parzellen in der Webermühle
Sie will die Erweiterung der bestehenden Überbauung vorantreiben
Was sie vor hat und wie viel Einfluss die Gemeinde Neuenhof nehmen kann
Drucken Teilen Die Altura RE AG aus Hergiswil besitzt 15'234 Quadratmeter Land im Webermühle-Areal. Dazu zählt auch die Villa Ermitage an der Zürcherstrasse. Bild: Britta Gut Der Verkauf der Villa Ermitage bescherte der Gemeinde Neuenhof im Jahr 2023 ein Plus von 6,6 Millionen Franken. Die neue Eigentümerin ist die Nidwaldner Firma Altura RE AG
die insgesamt sechs Parzellen in der Webermühle/Damsau besitzt
Die Firma will die Erweiterung und Verdichtung der bestehenden angrenzenden Grosssiedlung «Webermühle» mit einem Neubauprojekt an die Hand nehmen
Die Projektarbeiten dazu haben nun begonnen
wie die Altura RE AG in einer Mitteilung schreibt
An der Entwicklung des Gebiets sei die Gemeinde Neuenhof im Rahmen eines kooperativen Planungsverfahrens bis zum Abschluss eines Workshopverfahrens beteiligt
Sie könne ihre Anliegen entsprechend planerisch einbringen
Dabei würden die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten ermittelt
nämlich die Einzelheiten der Überbauung wie beispielsweise Gebäudetypologie
Dazu gehören etwa die Anzahl Vollgeschosse
die Gesamthöhe sowie die Mindestgrünflächenziffer
Ein Luzerner Planungsbüro wird die Teams der Altura RE AG und der Gemeinde begleiten und die jeweiligen Workshops organisieren sowie moderieren
«Die bisher vorliegenden Gutachten und Expertisen zeigen
dass das Areal Webermühle-Ermitage dank der guten Erschliessung und der Lage im Grünen direkt an der Limmat für die Schaffung von attraktivem und modernem Wohnraum prädestiniert ist»
so Verwaltungsratspräsident Rudolf Peschel
Die kooperative Planung mit der Gemeinde werde sich bis Anfang 2026 erstrecken
Danach sollen die Arbeiten für den Gestaltungsplan beginnen
Die Gemeinde wird ab diesem Zeitpunkt keinen Einfluss mehr nehmen können
da sie dann als Bewilligungsbehörde fungiert
Wann die Bagger in der Webermühle auffahren
kann die Altura RE AG zurzeit noch nicht sagen
Verwaltungsratspräsident Rudolf Peschel schreibt: «Wir sind gegenwärtig immens von der zeitlichen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Neuenhof und deren personellen Kapazitäten abhängig.» (sib)
Seit über zwanzig Jahren sorgt die Krippe mit echten Schafen beim Neuenhofer Gemeindehaus im Advent für Weihnachtsstimmung
In der Weihnachtszeit ist die lebensgrosse Krippe mit echten Schafen neben dem Neuenhofer Gemeindehaus ein Blickfang im Dorf
Doch dieses Jahr sucht man vergeblich danach
Der Präsident der Chlausgesellschaft Neuenhof
die seit über zwanzig Jahren die weitherum bekannte Weihnachtskrippe aufstellt
will den Aufwand dieses Jahr nicht betreiben
Grund: «Der Gemeinderat hat uns zu lange im Ungewissen gelassen.»
ob man die Krippe aufbauen solle und ob man dafür finanzielle Hilfe erhalte
mussten wir das Ganze abblasen.» Denn: «Die Vorbereitung nimmt viel Zeit in Anspruch
Wir hätten Figuren und das Krippendach reparieren müssen
Das hätten wir nicht mehr geschafft bis zum Advent.»
Normalerweise finanziert der Verein die Tradition aus eigenem Sack
«Doch seit Corona und den vielen abgesagten Anlässen ist unser Vereinskässeli ziemlich leer
Die Mitgliederzahl der Chlausgesellschaft habe sich in den vergangenen Jahren von vierzig auf zwanzig halbiert
Weil Wiederkehr seitens der Gemeinde wenig Bereitschaft und auch Wertschätzung gespürt habe
«Unsere Arbeit wird als selbstverständlich betrachtet
Dieser Entscheid sie ihm jedoch nicht leicht gefallen
in die wir jedes Jahr unser ganzes Herzblut stecken
Sie fehlt in Neuenhof.» Jedes Jahr könnten es die Neuenhofer Kinder kaum erwarten
bis die zwei bis drei Schäfchen neben dem Gemeindehaus einziehen
sondern auch bei unseren Nachbarn und umliegenden Gemeinden ist die Krippe beliebt
dass die Gemeinde die Unterstützung der Neuenhofer Vereine anders regeln muss
das Oktoberfest und die Neuenhofer Fasnacht.» Es könne nicht sein
der sich viel weniger für das Gemeinwohl in Neuenhof einsetze
denselben Beitrag erhalte wie die Chlausgesellschaft
Um das Verständnis für die Vereine zu verbessern
dass der Gemeinderat einen Obmann oder eine verantwortliche Person bestimmt
die ab und zu bei den Vereinen vorbeischaut und die Exekutive über deren Projekte und Situation unterrichtet
Natürlich hätte die Chlausgesellschaft Firmen anfragen können
welche die rund 2500 bis 3000 Franken für den Aufbau
das Futter der Schafe sowie die vielen Personenstunden für die Betreuung der Tiere und das Ausmisten sponsern würden
dass die Krippe 2025 die Passanten in Neuenhof wieder erfreuen wird
«Vielleicht liest das ja auch ein Familienvater
der uns beim Aufbau oder der Betreuung der Tiere unter die Arme greifen möchte
Oder vielleicht fühlen sich ein paar künftige Helfer angesprochen
Dass bei der Kommunikation einiges schief gelaufen ist
sieht Gemeindeammann Martin Uebelhart (Mitte) ein
«Die Gemeinde hätte das besser handhaben müssen»
dass die Krippe nun dieses Jahr nicht wie gewohnt neben dem Gemeindehaus stehe
Uebelhart betont: «Wir haben unsere Bereitschaft signalisiert
dass wir der Chlausgesellschaft weiterhin einen finanziellen Beitrag dafür geben
wie er die Unterstützung der Neuenhofer Vereine und die Kommunikation besser regeln könne
dass die Weihnachtskrippe eine schöne und wichtige Tradition für das Dorf ist.» Deshalb habe man bislang auch mehr als finanzielle Hilfe geleistet
«Das Bauamt hat zum Beispiel letztes Jahr wie auch schon 2022 den Transport des Materials übernommen.»
dass man im Februar 2025 mit ihm zusammensitzen und das weitere Vorgehen besprechen werde
weil dann die Ersatzwahl für den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Gemeinderat Felix Mehmann (parteilos) stattgefunden hat – falls es keinen zweiten Wahlgang gibt
Dieser war bis anhin für Kulturelles zuständig
dass Neuenhof nächstes Jahr im Advent wieder eine Krippe hat.»
In Neuenhof findet in zwei Wochen die Ersatzwahl für den freien Sitz im Gemeinderat statt
Manuel Wipf stand bereit - verzichtet nach der Kandidatur eines Konkurrenten nun aber auf den möglichen Sprung in die Exekutive
Drucken Teilen Innerhalb der Anmeldefrist waren für die Gemeinderat-Ersatzwahl am 9
Februar für den zurückgetretenen aus Felix Mehmann (parteilos) keine Kandidaturvorschläge eingegangen– bis vergangene Woche
Dann meldete Manuel Wipf seine Kandidatur an
Seine Motivation: Er wohne seit eineinhalb Jahren in Neuenhof und wolle sein Wissen und seine Erfahrungen für die Gemeinde und Bewohner sowie für ein attraktives und wohnliches Neuenhof zur Verfügung stellen
Mit Markus Hächler (parteilos) meldete sich nun ein zweiter Kandidat
Er ist in Neuenhof kein Unbekannter: Hächler sass bereits 2013 und 2014 im Gemeinderat
dass nun eine schnelle Vervollständigung des Gemeinderates möglich sei und ein 2
119 Stimmberechtigte genehmigten die Rechnung 2023 der Einwohnergemeinde Neuenhof an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung mit zwei Gegenstimmen
Die Mandatslösung für die Leitung Abteilung Finanzen warf Fragen auf
Drucken Teilen Einziges Traktandum der ausserordentlichen Gemeindeversammlung in Neuenhof war die Rechnung der Einwohnergemeinde für das Jahr 2023 – in unveränderter Form mit einem Plus von rund 6,6 Millionen Franken
Diese war an der Gemeindeversammlung im Juni aber auch nicht der Zahlen wegen zurückgewiesen worden
Die Finanzkommission hatte moniert, dass ihr zu wenig Zeit für die Prüfung des Revisionsberichtes zur Verfügung gestanden hätte. Deshalb hatte sie Ablehnung der Rechnung empfohlen und die Versammlung war ihr gefolgt.
Dazu erklärte jetzt Gemeindeammann Martin Uebelhart an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung – an der 119 von insgesamt 3555 Stimmberechtigten teilnahmen – dass der Gemeinderat den Sachverhalt geprüft und ein Fristenkonzept eingeführt habe
über die der Gemeinderat nicht informiert war.»
Nun scheint es aber der Bericht der Revisionsgesellschaft in sich zu haben: Die Revisoren stiessen sich offenbar an der «Herauslösung» von vier Millionen Franken aus dem Erlös des Verkaufes der Liegenschaft Ermitage als «Rückstellungen für künftige Verpflichtungen»
Nach Ansicht der Revisoren fehlen dafür gewisse Voraussetzungen
Eine zweite Beanstandung im Revisorenbericht betrifft ein Abgrenzungsproblem bei den Steuereinnahmen
dass der Steuerertrag für 2023 etwas grösser ausgefallen war – das zulasten des Ertrages für das laufende Jahr
habe der Gemeinderat die Umbuchung der geplanten Rückstellung von vier Millionen Franken aufgegleist
«Damit sind die Einschränkungen der Revision hinfällig»
Nicht ganz gleicher Meinung ist offenbar die Finanzkommission
Sie hält in ihrem Bestätigungsbericht an der Einschränkung fest
Kommissionspräsident Tim Voser wies auch auf die Folgen einer Herausnahme des Ermitage-Erlöses aus der Rechnung hin
Er betonte aber: «Die Finanzkommission spricht sich einstimmig für Annahme der Rechnung aus»
Vor dem Traktandum «Rechnung» hiess Gemeindeammann Uebelhart Mirjam Schaniel und Sandra Gross willkommen
nach dem Weggang von Hanspeter Frischknecht
die Leitung der Abteilung Finanzen auf Mandatsbasis interimistisch übernehmen
März 2025 mit einem Vollpensum die Leitung dieser Abteilung übernimmt und Mitglied der Geschäftsleitung wird
Frischknecht hatte Mitte Juni überraschend seine Kündigung per Ende September eingereicht – er verfasste sie noch während der turbulenten Gemeindeversammlung
Unter «Verschiedenem» wurde Hanspeter Frischknecht verabschiedet
Gemeindeammann Uebelhart sprach ihm den Dank für den Einsatz aus
Namens der Finanzkommission dankte auch Tim Voser Hanspeter Frischknecht für die Zusammenarbeit
Bei den Wortmeldungen aus der Versammlung – die teilweise einer wahren «Chropfleerete» glichen
bei der auch diese Zeitung ihr Fett abbekam – wurde unter anderem die Informationspraxis des Gemeinderates kritisiert
Fragen gab es unter anderem zum Thema Limmattalbahn und zu den finanziellen Folgen der Mandatslösung für die Leitung der Abteilung Finanzen
Ein Lastwagen ist in Neuenhof in die Autobahnbrücke geprallt
Das Fahrzeug kippte auf die Seite – direkt auf ein anderes Auto
Die Insassen verletzten sich zum Glück nur leicht
Drucken Teilen Ein Lastwagen ist am Donnerstagnachmittag auf der Industriestrasse in Neuenhof mit seinem Kran gegen eine Brücke geprallt und auf die Seite gekippt
Ein entgegenkommender BMW landete direkt unter dem Lastwagen
wie die Aargauer Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt
Aus noch unbekannten Gründen war der Kran am Lastwagen nicht korrekt eingefahren
Unglücklicherweise kam genau im Moment des Unfalls ein grauer BMW entgegen
Der Lastwagen fiel auf die Front des Autos
Sofort rückten Polizeipatrouillen und eine Ambulanz aus
dass sich der 29-jährige BMW-Lenker sowie dessen 29-jährige Beifahrerin nur leicht verletzt hatten
Auch der 60-jährige Fahrer des Lastwagens konnte sein Fahrzeug unverletzt verlassen
Beim Unfall entstand Sachschaden von mehreren zehntausend Franken
dass der Kran am Lastwagen während der Fahrt nicht eingefahren war
Der Lastwagenlenker wurde bei der Staatsanwaltschaft angezeigt und ihm wurde der Führerausweis vorläufig abgenommen
Während den Unfall- und Bergungsarbeiten war die Strasse nur einspurig befahrbar
Es ist nicht das erste Mal in unserer Region, dass ein Lastwagen in eine Brücke kracht oder steckenbleibt. Der wohl bekannteste Fall passierte im Januar 2014. Damals prallte ein LKW, der mit einer Baumaschine beladen war, in die A1-Brücke zwischen dem Bareggtunnel und Birrfeld
Es kam aber auch in der jüngeren Vergangenheit zu ähnlichen Zwischenfällen:
Die Gemeinde Neuenhof will das Gebiet Härdli bebauen
sondern auch die Leitung der dort ansässigen Alterssiedlung Sonnmatt hat ihre Mühe mit dem Vorgehen des Gemeinderats
Welchen Tipp sie ihm gibt und was ihre Pläne sind
«Normalerweise zahlt man gutes Geld für eine Comedyshow
Doch diese in der Aula vor zwei Wochen war gratis»
sagt Thomas Zeller mit einem Augenzwinkern
Der Geschäftsführer der Alterssiedlung Sonnmatt in Neuenhof spricht über die Gemeindeversammlung vom 17
An dieser strich der Neuenhofer Gemeinderat den Kredit für einen Masterplan zum umstrittenen Projekt «Härdli» aus Angst vor einer Ablehnung kurzerhand von der Traktandenliste. Damit zog er den Zorn der zahlreich erschienenen Stimmberechtigten auf sich (das Badener Tagblatt berichtete)
Der Widerstand gegen das Bauvorhaben des Gemeinderats auf dem 6 Hektaren grossen Areal zwischen Limmat und Bahngleisen ist gross
Darauf befinden sich die Alterssiedlung Sonnmatt
der Tennisclub Neuenhof sowie rund 80 Familiengärten des Gartenvereins «Härdli»
Die beiden Letzteren müssen dem geplanten 900-Einwohner-Quartier Platz machen. 2035 müssen die Neubauten bezugsbereit sein
Sonst drohen jährliche Strafzahlungen an den Kanton
Die Baupflicht ist eine Folge der Umzonung des Gebiets von einer Zone für öffentliche Bauten und Anlagen in eine Wohn- und Arbeitszone
Der Groll der Stimmberechtigten kommt für Thomas Zeller und Urs Humbel
«Wenn der Gemeinderat an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeiplant
führt das früher oder später zu einer solchen Retourkutsche»
Dass die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat eine schwierige Angelegenheit ist
«Er hat immer wieder mit uns Involvierten gesprochen
doch die Bedürfnisse und Vorstellungen werden in der Planung nicht abgebildet
Ein partnerschaftliches Entwickeln von Lösungen im ‹Härdli› sieht anders aus»
Er vermutet: «Der Austausch ist eine Alibiübung.»
Deshalb nimmt die Alterssiedlung ihre Weiterentwicklung nun selbst in die Hand. Sie hat sich kürzlich aus dem Planungsprozess für das «Härdli» zurückgezogen (das Badener Tagblatt berichtete)
dass wir kein Geld für eine Planung ausgeben wollen
Der Gemeinderat stellt nämlich unseren Standort infrage
sieht anstelle der Sonnmatt einen Park und hält eine bauliche Erweiterung für schwierig»
«Wir brauchen schon seit längerer Zeit mehr Wohnraum»
Doch die Ausbaupläne der Alterssiedlung gerieten wegen des Vorhabens im «Härdli» ins Stocken
das sei man der älteren Bevölkerung Neuenhofs schuldig
Die Alterssiedlung Sonnmatt verfügt über 38 Alterswohnungen und 30 stationäre Pflegeplätze
«Neuenhof benötigt eigentlich 130 Pflegeplätze
dass wir vier von fünf Anfragen ablehnen müssen»
100 Neuenhoferinnen und Neuenhofer werden demnach auswärts betreut
die ihr ganzes Leben im Dorf verbracht und hier Steuern gezahlt haben
auch ihren Lebensabend in Neuenhof verbringen zu können»
hat die Stiftung bereits ein Bauprojekt ausgearbeitet
Sie will das bestehende Gebäude mit einem Annex-Bau auf der Landreserve
Das Gebäude soll parallel zur Limmat entstehen
«Wir haben eine Lösung in reduzierter Form entwickelt
die nicht von einem Gestaltungsplan abhängig ist»
Konkret sieht das Projekt ein dreigeschossiges Gebäude vor
Im Untergeschoss zu liegen kommen Garderoben und Lagerräume
Im Parterre sollen 12 oder 13 Alterswohnungen im gehobenen Standard mit Sicht auf Limmat und Park entstehen
«Die Mietpreise werden zwischen 1600 bis 1800 Franken betragen»
Das sei eine Ergänzung zu den sonst sehr günstigen Wohnungen ab 740 Franken
Im Obergeschoss plant die Stiftung 12 oder 13 Pflegezimmer
«Sie werden mit einem Gang mit der bestehenden Pflegestation verbunden
So müssen sich die Mitarbeitenden nicht umziehen
«Eine Aufstockung um zwei Etagen auf dem Flachdach ist möglich»
Die Stiftung will im Oktober das Baugesuch einreichen
dass wir 2025 die Baubewilligung erhalten und 2026 mit dem Bau beginnen können
Dann sollten wir den Neubau im ersten Quartal 2027 beziehen können»
Damit dieser Terminplan eingehalten werden kann
ist die Alterssiedlung auf die Unterstützung der Gemeinde angewiesen
wenn der Gemeinderat uns keine Steine in den Weg legen würde»
dass die Versorgung der älteren Bevölkerung sichergestellt ist
sondern sind nach wie vor an einer Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den Planern interessiert»
Damit auch die Planung im «Härdli» vorangetrieben werden kann
müsse der Gemeinderat nun eine strategische Kehrtwende vornehmen
ist sich Stiftungsratspräsident Humbel sicher
«Ein Hinauszögern des Projekts wird die Zustimmung nicht vergrössern
es braucht eine substanzielle Veränderung»
dass die Bevölkerung nicht so schnell so stark wachsen will
Sein Vorschlag: Das «Härdli» in zwei Zonen unterteilen
den Familiengärten und dem Tennisclub in eine Zone für öffentliche Bauten zurückzonen und so belassen.» Schliesslich erfülle die Sonnmatt mit ihren Dienstleistungen einen öffentlichen Zweck
Humbel sagt: «So müsste man nur den unteren Teil Richtung Industrie bebauen
um für den oberen Teil eine gute Lösung zu finden
Die Gemeinde lehnt die geplante Linienführung nach Baden ab
Sie hofft auf eine rege Teilnahme der Bevölkerung an der digitalen Mitwirkung an der Gesamtverkehrsplanung
Für was sich Neuenhof erwärmen kann und welche Befürchtungen der Gemeinderat hat
Drucken Teilen Die Limmattalbahn verkehrt seit Dezember 2022 zwischen Zürich Altstetten und Killwangen
Bild: zvg/AVA Die Weiterführung der Limmattalbahn von Killwangen bis nach Baden ist umstritten
An vorderster Front kämpft die IG Limmatmobil gegen den vorgesehenen Trassee-Verlauf via das Wettinger Tägerhard
Nun erhält sie Unterstützung von der Gemeinde Neuenhof
«Die Limmattalbahn mit Linienführung via Tägerhard wird abgelehnt»
schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung
Im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung zum Gesamtverkehrsprojekt Raum Baden und Umgebung
Juli in Form einer E-Partizipation stattfindet
hat er sich mit der Verkehrsführung befasst
Einem ÖV-Korridor für ein öffentliches Verkehrsmittel via Bahnhof Wettingen stehe man vorbehaltlich weiterer Abklärungen offen gegenüber
Der Gemeinderat macht jedoch klar: «Ein Ja zur Trassee-Sicherung bedeutet noch lange nicht ein Ja zur Limmattalbahn.»
Die angedachten Lösungsvarianten vermögen die Neuenhofer Exekutive noch nicht zu überzeugen
So fehlen zum Beispiel als Alternativlösung zur Limmattalbahn die Erweiterung und oder der Ausbau des Busnetzes
beispielsweise mit einer Buslinie mit Anbindung an den Bahnhof Neuenhof.»
Der Gemeinderat befürchtet zudem Mehrverkehr fürs Dorf
Dies insbesondere aufgrund der geplanten Zentrumsentlastung Baden und der Untertunnelung Brückenkopf Ost beim Landvogteischloss
Der Gemeinderat erwartet dadurch eine enorme Zunahme und Umlagerung des Verkehrs zulasten von Neuenhof
Und auch von Zürich her rechnet man mit einem grösseren Verkehrsaufkommen in Form von Schleich- und Ausweichverkehr auf dem Neuenhofer Strassennetz
«Die vollständige Öffnung des erweiterten Gubrist-Tunnels im Jahre 2026 dürfte zu einem noch stärkeren Stauaufkommen auf der A1 beim Baregg führen»
Damit die Neuenhofer Probleme und Ideen ernst genommen werden
ruft der Gemeinderat daher die Bevölkerung dazu auf
sich rege an der E-Partizipation zu beteiligen
Der Link findet sich auf der Neuenhofer Gemeindewebsite
Über eine interaktive Online-Karte können Interessierte jede einzelne Massnahme kommentieren
Wegen der Vorgaben des Regionalen Sozialdiensts Baden konnte Schreinermeister Fritz Krähenbühl einen Mann aus Afghanistan nicht in seinem Betrieb in Neuenhof anstellen
Warum der Flüchtling nun seit einem Monat doch Teil des Teams ist
Der 60-Jährige spricht über seinen neusten Mitarbeitenden in seiner Schreinerei Willi Egloff AG in Neuenhof: einen Flüchtling aus Afghanistan
Dass der Mann für Krähenbühl arbeitet, schien vor zwei Monaten noch völlig ausgeschlossen. Der Fall sorgte bei der Leserschaft dieser Zeitung für Empörung. Krähenbühl durfte den Flüchtling im Sommer nicht anstellen
der für den in Baden wohnhaften Afghanen zuständig war
den der Schreinerei-Inhaber im ersten Anstellungsjahr zu zahlen bereit war
Aufgrund seiner ungenügenden Sprachkenntnisse sollte der Flüchtling monatlich 1500 Franken erhalten
dass er ihm ab dem zweiten Anstellungsjahr 3900 Franken monatlich zahlt
wenn er sein Deutsch verbessert und mehr Erfahrung sammelt
Diese Idee fand beim Badener Sozialdienst keinen Anklang
Und so platzte das Vorhaben zur grossen Enttäuschung des Schreinermeisters und seiner Mitarbeitenden
die den Mann aus Afghanistan während dessen Integrationspraktikums in der Schreinerei kennen und schätzen gelernt hatten
Doch die Geschichte war damit noch nicht zu Ende erzählt
AZ-Leser Thomas Saxer aus Hägglingen vernahm von der gescheiterten Anstellung und ärgerte sich gewaltig
dass er kurzerhand das Telefon in die Hand nahm und sich bei Fritz Krähenbühl meldete
dass wir das Heu auf der gleichen Bühne haben»
Deshalb überwies der 63-jährige Unternehmer dem Schreinermeister bald darauf 20’000 Franken
«Damit er den Flüchtling doch anstellen kann und das Geld keine Rolle mehr spielt»
dass Fritz den Afghanen fördern will und ihm eine Chance gibt
Integration über die Arbeitswelt ist das Beste»
Es brauche mehr Personen wie Fritz Krähenbühl
die tatsächlich etwas unternähmen und offen seien
neue Wege im Kampf gegen den Fachkräftemangel zu gehen
Vom Sozialdienst hält Saxer hingegen wenig
Die Geburt in der Schweiz ist wie ein Lotto-Sechser
der regelmässig soziale Projekte unterstützt
Dank der Spende muss Schreinermeister Krähenbühl nun monatlich noch rund 2000 Franken aus dem eigenen Sack für den Lohn des Flüchtlings zahlen
«Das sind mehr als die ursprünglich vorgesehenen 1500 Franken
um das möglich zu machen.» Er will seinen Schützling nun zu Fortschritten verhelfen
«Während seines Praktikums schickte ich ihn als Hilfsarbeiter zu Aufträgen mit
Jetzt möchte ich ihn enger führen und begleiten.»
«Er konnte einen privaten Sprachkurs organisieren
«Er sagt mir jetzt Fritz und nicht mehr Herr Fritz»
sagt der Schreinerei-Inhaber und schmunzelt
Er weiss: «Mein neuer Mitarbeiter ist überglücklich
dass er hier seinen Traumberuf ausüben kann.» Selbst zu Wort kommt der Flüchtling nicht
Er ist während des Interviews bei einem Kunden im Einsatz
Seinen Namen will der Mann aus Afghanistan nicht preisgeben
sein und das Leben seiner Familie in der Heimat zu gefährden
An der Neuenhofer Gemeindeversammlung bricht eine Revolte gegen die Behörde aus
Grund dafür ist der kurzfristige Rückzug eines umstrittenen Traktandums zum Gebiet «Härdli»
Das führt auch zur Ablehnung der Rechnung 2023
Die Neuenhofer Aula war schon lange nicht mehr so voll
218 Stimmberechtigte erschienen zur Gemeindeversammlung am Montagabend
Der Kredit von 550'000 Franken für den Masterplan für das «Härdli»-Projekt war für viele der Anstoss
den Fussball-EM-Fernsehabend sausen zu lassen
Was mit dem «Filetstück» zwischen Bahngleisen und Limmat passiert
Sie will das 6 Hektare grosse Areal überbauen
der Tennisclub Neuenhof sowie rund 80 Familiengärten
Die beiden Letzteren müssen für das Vorhaben weichen
Die Neubauten müssen bis spätestens 2035 bezugsbereit sein
Die Baupflicht ist eine Folge der Umzonung des Gebiets von einer Bauzonenreserve in eine Wohn- und Arbeitszone
Die Gemeindeversammlung startete mit einer Hiobsbotschaft: Das Traktandum 4 wurde gestrichen
Es habe im Vorfeld viele offene Fragen gegeben
Das hätten die Informationsanlässe zum Masterplan
die in den letzten Tagen bei der Gemeinde eingetroffen seien
«Wir müssen das Geschäft detaillierter aufbereiten
bevor wir es zum Beschluss bringen können»
Der Rückzug wurde von den Anwesenden nicht goutiert
«Die meisten von uns sind heute wegen dieses Traktandums hier
sogar die Ferien verschoben und jetzt wird das Geschäft aus fadenscheinigen Gründen nicht durchgeführt
dass sich der Gemeinderat der Abstimmung nicht stellt und einfach den Schwanz einzieht
die Stimmung der Bevölkerung zu erleben und Inputs zu erhalten»
Eine andere Anwesende präzisierte: «Ihr habt kalte Füsse gekriegt
Zur Sprache kamen nicht nur der Unmut über die Verschiebung
sondern auch Bedenken bezüglich des Bevölkerungszuwachses von rund 900 Personen
Der Gemeinderat will die Anforderungen des Kantons erfüllen und verdichtet bauen
Man will unser Dorf wie in Spreitenbach in ein topmodernes Ghetto verwandeln»
Das grösste Anliegen der Anwesenden: das Fortbestehen des Tennisclubs und der Familiengärten
«Das Club- und Vereinsleben in Neuenhof ist viel wichtiger
Gartenverein-Präsidentin Mirjana Banovic zeigte sich kämpferisch: «Das ‹Härdli› ist unser Herz und so einfach geben wir unseren Standort nicht auf.»
Auch auf die finanziellen Folgen wurde hingewiesen
«Die Tennisplätze und Familiengärten an einen anderen Ort zu verschieben
Moniert wurde auch die langwierige Suche nach Ersatzstandorten
Nun sind bereits drei Jahre vergangen und es gibt immer noch keine Lösungen»
«Ihr habt uns die Baupflicht verschwiegen» oder «die Gemeinde hat die Umzonung forciert»
Gemeindeammann Martin Uebelhart war im Verteidigungsmodus
«Wir sind im Gespräch mit beiden Vereinen und dabei
beteuerte er und fügte an: «Die Weiterentwicklung im ‹Härdli› ist ein Prozess
Die einzelnen Schritte können wir nicht hintereinander
der Mitglied im Stiftungsrat der Alterssiedlung Sonnmatt ist
aber wir werden einfach nicht gehört.» Nicht ernst genommen fühlten sich auch viele andere Anwesende
als ein Votant einen Antrag an den Gemeinderat stellen wollte
um die jeweiligen Parzellen im «Härdli» zurückzuzonen
Finanz- und Geschäftsprüfungskommissionspräsident Tim Voser (FDP) machte auf den Paragrafen 28 im Gemeindegesetz aufmerksam
«Dieser räumt jedem Stimmberechtigten das Vorschlagsrecht ein
Anträge entgegenzunehmen und auf die Traktandenliste der nächsten Versammlung zu setzen»
Eine Votantin ermutigte alle Stimmberechtigten aufzustehen
die sich zwecks der «Härdli»-Abstimmung in die Aula begeben hatten
Uebelhart lenkte schliesslich ein und versprach
mit dem Antragssteller nach der Versammlung zusammenzusitzen und einen Überweisungsantrag für die nächste Gemeindeversammlung zu formulieren
Die Wogen waren damit aber nicht geglättet
als das Stimmvolk über die Rechnung 2023 befand
Dank dem Verkauf der Villa Ermitage konnte Neuenhof ein Minus von 2,5 Millionen Franken abwenden und ein Plus von rund 6,6 Millionen Franken erzielen
Nichtsdestotrotz folgte die Versammlung dem Antrag der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (Fiko) und lehnte die Rechnung mit 7 Ja- zu 192-Nein-Stimmen ab
Der Grund: Die Fiko erhielt einen Entwurf des Revisionsberichts erst drei Tage vor der Gemeindeversammlung und konnte die Prüfung nicht gewissenhaft vornehmen
Der Gemeinderat muss die Rechnung nun innerhalb von 60 Tagen an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung dem Stimmvolk nochmals unterbreiten
Die Gemeinde Neuenhof trauert um Felix Mehmann
Er wirkte während dreier Jahre in der Neuenhofer Exekutive – und setzte sich vor allem für die Belange der Schule ein
Drucken Teilen Felix Mehmann ist am 21
Februar nach schwerer Krankheit verstorben
November 2024 trat Felix Mehmann aus gesundheitlichen Gründen aus dem Neuenhofer Gemeinderat zurück
Nun ist der Politiker knapp vier Monate nach seinem Rückzug aus der Exekutive gestorben
Februar nach schwerer Krankheit von seinem Leiden erlöst worden
teilt die Gemeinde in der «Limmatwelle» mit
Felix Mehmann engagierte sich während rund drei Jahren im Gemeinderat
Dabei kümmerte sich der Parteilose um das Ressort Sport
Einen speziellen Fokus legte er auf das Schuldossier
da eine Neuausrichtung der Schule und die vollständige Neubesetzung der Schulleitung anstanden
«Diese Aufgaben meisterte Felix Mehmann mit grossem Engagement und äusserst erfolgreich
Die neue Schulorganisation ist zu einem grossen Anteil sein Verdienst.» Dafür gebühre ihm ein grosser Dank
die Schulleitung sowie das Gemeindepersonal sprechen Felix Mehmanns Familie in der Mitteilung ihr herzliches Beileid aus