Der Kanton Aargau möchte zwischen Neuenhof und Würenlos eine zusätzliche Brücke für den Fuss- und Veloverkehr bauen
Nun stellen sich ausgerechnet diese beiden Gemeinden gegen den Limmatsteg
Das sorgt für Enttäuschung in Wettingen und Killwangen
Im Herbst soll der Grosse Rat definitiv über die Umsetzung entscheiden
Doch nun wehren sich ausgerechnet die beiden Standortgemeinden Neuenhof und Würenlos gegen das 9 Millionen Franken teure Vorhaben
«Das Projekt hat eine massive Kostensteigerung erfahren und ist nun für Neuenhof zu teuer geworden»
sagt Neuenhofs Gemeindeammann Martin Uebelhart (die Mitte)
Und sein Würenloser Amtskollege Anton Möckel (parteilos) bestätigt: «Wir lehnen das Projekt in der jetzigen Form ebenfalls ab.»
Zwar wird der Bau vom Kanton und vom Agglomerationsprogramm des Bundes finanziert
Doch danach tragen die Gemeinden Wettingen
Würenlos und Killwangen solidarisch zu je einem Viertel die Betriebs- und Unterhaltskosten – obwohl die freihängende Brücke nur auf Neuenhofer und Würenloser Land zu stehen kommt
dass der Gemeinderat Neuenhof an der Sitzung der Behördendelegation des GVK am 1
April die Löschung des Richtplaneintrags beantragt hat
Die Begründung: «Aufgrund der hohen Investitionskosten sowie der hohen Betriebs- und Unterhaltskosten
erachtet der Gemeinderat Neuenhof dieses Bauwerk als zu wenig nutzbringend.»
In vertretbarer Distanz würden bereits Brücken bestehen
die ohne grossen Umweg von Velos und Fussgängern für die Querung des Flusses genutzt werden können: bei der Autobahnbrücke zum Tägi und vom Bahnhof Killwangen nach Würenlos
Der Antrag von Neuenhof wurde in der Behördendelegation wuchtig mit 1:10 Stimmen abgelehnt
Würenlos ist nicht Mitglied dieses Gremiums und konnte darum nicht mit abstimmen
Der Gemeinderat habe aber bereits vor gut zwei Wochen entschieden
Hauptargument der Würenloser sind ebenfalls die Kosten
Er führt aber auch die Erschliessung der Brücke als Argument an
Für Würenlos sei diese zwar kein grosses Problem
da der Brückenkopf auf Höhe der Familiengärten in der Landwirtschaftszone an der Gemeindegrenze zu Wettingen zu stehen käme
Grosse Fragezeichen sehe er jedoch für Neuenhof
wo die Erschliessung durch dicht besiedeltes Gebiet zur heutigen Anlegestelle bei der Limmat erfolgen müsse
«Man rechnet immerhin mit 1000 Velos pro Tag – das wäre eine grosse Herausforderung»
Aus seiner Sicht sei es dem Kanton auch noch nicht gelungen
die Notwendigkeit des Projekts wirklich zu begründen
Nach wie vor hinter dem Projekt stehen die Gemeinden Wettingen und Killwangen
sagt Wettingens Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte)
Der Limmatsteg sei ein wichtiger Bestandteil des übergeordneten Radwegnetzes vom Zürcher Furttal nach Brugg
Die finanziellen Vorbehalte von Neuenhof und Würenlos lässt Kuster nicht gelten
Der Kanton habe diesbezüglich ein klares Bekenntnis abgegeben
sich an einer künftigen Renovation oder Sanierung zu beteiligen
Für Wettingen werde der Limmatsteg auch im Hinblick auf die geplante Ansiedlung eines grossen Unternehmens beim Tägi von Bedeutung sein
so Kuster: «Künftige Mitarbeitende dieser Firma könnten so einfach mit dem Velo oder zu Fuss von der linken auf die rechte Limmatseite gelangen.» Deshalb sei für Wettingen klar
dass man sich an den Betriebskosten beteilige
wie es vor längerer Zeit abgemacht worden sei
Dass die Kosten für den Limmatsteg nun teurer wurden
Ursprünglich war die 120 Meter lange Brücke mit einer Abstützung im Flussbett geplant
«Dadurch wären jedoch die Flusssedimente belastet
Deshalb ist aus ökologischer Sicht eine über die ganze Limmat gespannte Brücke sinnvoller – aber halt statisch komplexer.» Zudem seien die Stahlpreise in den letzten Jahren stark gestiegen
Killwangens Gemeindeammann Markus Schmid (Mitte) bedauert
dass sich nun ausgerechnet die beiden Standortgemeinden Neuenhof und Würenlos gegen das Projekt stellen
«Wir sehen den Limmatsteg als Projekt für die Zukunft und für kommende Generationen.» Die ursprüngliche Idee sei ja im Rahmen der Regionalen 2025 gewesen
die Gemeinden im Limmattal näher zusammenzubringen und die Erholungsgebiete Sulperg und Rüsler zu verbinden
«Dieser solidarische Gedanke könnte nun verloren gehen.»
Verkehr und Umwelt (BVU) teilt auf Anfrage mit
die Eingaben zum Verpflichtungskredit vom letzten Jahr auszuwerten und die Botschaft zuhanden des Regierungsrats vorzubereiten
Der Regionalplanungsverband Baden Regio und die betroffenen Gemeinden würden dabei einbezogen
Die Wettinger Bevölkerung sagte im März 2024 knapp Ja zur Spezialzone Berg und damit zum geplanten Tiertherapiehof am Südhang der Lägern
dass die Aufhebung der Schutzzone rechtskräftig wurde
Die Spezialzone Berg am Südhang der Lägern sorgt in Wettingen seit geraumer Zeit für hitzige Debatten und politische Spannungen
um die Pläne für den Bau eines pferdegestützten Therapiehofs umzusetzen
wie ihn die Stiftung «Begegnung mit Tieren» seit über einem Jahrzehnt an dieser Stelle verfolgt
Der bereits bestehende Betrieb soll in professionelle Strukturen überführt und vom privaten Wohnhaus der Betreiberfamilie getrennt werden
Mai im kantonalen Amtsblatt bekannt gegeben
dass er die Teiländerung Spezialzone Berg an seiner Sitzung am 23
April genehmigt hat - und damit auch die Beschwerde aus der Anwohnerschaft abweist
Die Beschwerdeführenden hatten wissen wollen
ob das Vorhaben übergeordnetes kantonales und Bundesrecht verletzt
Und sie befürchten eine Aushöhlung des Natur- und Landschaftsschutzrechts und einen heiklen Präzedenzfall für vergleichbare Vorhaben
Denn: Die betroffene Fläche liegt in der Landwirtschaftszone und war bisher Teil einer kantonal geschützten Landschaftsschutzzone
musste die Fläche aus dem Schutzstatus entlassen und deshalb über die Spezialzone abgestimmt werden
man akzeptiere den demokratischen Entscheid
Warum der Regierungsrat die Beschwerde abweist
kann er noch nicht sagen: «Da nun die Rechtsmittelfrist läuft und das Verfahren somit noch hängig ist
können wir zu den Gründen derzeit keine Auskunft erteilen»
Die Beschwerdefrist beträgt 30 Tage und beginnt am Tag nach der Publikation im Amtsblatt
Eine Anfrage dieser Zeitung bei den Beschwerdeführenden
ob sie den Entscheid ans Verwaltungsgericht weiterziehen
Der Kanton war bereits in den vergangenen Jahren mehrfach in das Vorhaben involviert
etwa im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung
aber auch durch eine Interpellation im Kantonsparlament
Diese hatten die Wettinger Grossrätin Manuela Ernst (GLP) und Grossrat Daniel Notter (SVP)
beide auch ausgesprochene Gegner der Spezialzone
die möglicherweise ohne gültige Bewilligung errichtet worden waren
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SRF Schweizer Radio und Fernsehen,Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft
Die neun GVK-Gemeinderäte haben dem Massnahmenfächer mit Zeithorizont 2040 zugestimmt
langfristigen Optionen nach 2040 haben Neuenhof und Wettingen abweichende Anträge gestellt
Diese betreffen den ÖV-Hauptkorridor Killwangen bis Baden
die Option Zentrumsentlastung lang und die S-Bahn-Haltestelle Tägerhard
Drucken Teilen Im Wettinger Tägerhard möchte ein internationales Unternehmen Fuss fassen
Deshalb will der Gemeinderat rasch die S-Bahn-Haltestelle realisieren
Bild: zvg Die neun Gemeinderäte der in der Behördendelegation des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Raum Baden vertretenen Gemeinden stimmten dem GVK-Massnahmenpaket mit Zeithorizont bis 2040 einstimmig zu
Dies schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung
Zu den angestrebten langfristigen Richtplan-Einträgen und zu den ÖV-Korridoren als langfristige Option nach 2040 wurden verschiedene Anträge eingereicht
Zu den wichtigsten Anträgen hat die Behördendelegation folgende Beschlüsse gefasst:
ÖV-Hauptkorridor Killwangen–Neuenhof–Wettingen Ost–Baden: Dazu besteht seit 2020 ein Richtplaneintrag im Zwischenergebnis
neue Linienführung über den Bahnhof Wettingen gemäss einer früheren Forderung der Gemeinde Neuenhof ist aufgenommen
dass die Linienführung über Wettingen Ost (via Limmatstrasse und Tägerhard) aus dem Richtplan zu streichen sei
Die Behördendelegation entschied mit 10 zu 1 Stimmen
S-Bahn-Haltestelle Tägerhard Wettingen Ost: In ihren bisherigen Beschlüssen hat die Behördendelegation festgelegt
die bereits heute auf der Stufe Zwischenergebnis im Richtplan eingetragen ist
als langfristige Option ausserhalb des GVK-Massnahmenfächers bis 2040 zu betrachten ist
dass die Haltestelle im Richtplan festzusetzen und die Umsetzung möglichst rasch anzupacken sei
Grund: Im Tägerhard soll ab 2030 ein neuer Standort eines international tätigen Industrieunternehmens entstehen
Die Behördendelegation anerkennt das Anliegen von Wettingen und beschliesst einstimmig
das Thema ab sofort aus dem GVK herauszulösen
Zentrumsentlastung (ZEL) «lang»: Die Behördendelegation hat sich einstimmig für die Variante «ZEL lang +» («ZEL lang» mit Umfahrung Untersiggenthal) ausgesprochen
die nicht Teil des GVK-Massnahmenfächers mit Zeithorizont bis 2040 ist
Neuenhof lehnte nun die «ZEL lang» ab und stellte den Antrag
dass der entsprechende Eintrag im Richtplan abgelehnt wird
Die Behördendelegation sprach sich auch hier mit 10 zu 1 Stimmen gegen diesen Antrag Neuenhofs aus
Brückenkopf Ost: Der Gemeinderat Neuenhof lehnte den Lösungsansatz mit einer möglichen Untertunnelung des Brückenkopfs Ost für den motorisierten Individualverkehr (MIV) ab
Die Behördendelegation lehnt diesen Antrag mit 10 zu 1 Stimmen ab
weil die Ausgestaltung der mittel- und langfristigen Massnahmen am Brückenkopf Ost nochmals vertieft untersucht werden muss
Verbindlichkeit der GVK-Massnahmen: Der Gemeinderat Wettingen stellte den Antrag
die nicht auf der Richtplan-Gesamtkarte eingetragen werden
geklärt und ihre Verbindlichkeit aufgezeigt wird
Die Behördendelegation hat diesen Antrag einstimmig angenommen
Die rund 50 GVK-Massnahmenblätter werden mit der Zustimmung durch den Grossen Rat für die Behörden verbindlich
Verkehrsdrehscheibe MIV-ÖV in Siggenthal-Würenlingen: Der Gemeinderat Untersiggenthal stellte den Antrag
dass die Richtplan-Teilkarte «Kombinierte Mobilität» mit der Verkehrsdrehscheibe MIV-ÖV am Standort Siggenthal-Würenlingen ergänzt wird
Die Behördendelegation hat diesem Antrag einstimmig zugestimmt
Limmatsteg Neuenhof–Würenlos: Der neue Limmatsteg zwischen Neuenhof und Würenlos ist seit 2021 mit Beschluss des Grossen Rats im Richtplan auf Stufe Festsetzung eingetragen und bildet einen Teil des damals im Rahmen des Gesamtverkehrskonzepts Ostaargau beschlossenen Velonetzes
Er ist demnach nicht Teil der jetzt im Rahmen des GVK Raum Baden und Umgebung von 2022 bis 2025 erarbeiteten Massnahmen
Trotzdem hat der Gemeinderat Neuenhof – weil er den Nutzen des Limmatstegs hinterfragt – an der Sitzung der Behördendelegation vom 1
April 2025 die Streichung des entsprechenden Eintrags aus dem Richtplan beantragt
Die Behördendelegation lehnt eine Streichung des Limmatsteges aus dem aktuell bestehenden Richtplan mit 10 zu 1 Stimmen ab
Sie wollen sich schnell über die Kurznachrichten aus der Region Baden-Wettingen informieren
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Nach sechs bewegten Jahren mit wechselnden Inhabern steht der Betrieb des seit 1958 bestehenden Cafés Spatz an der Wettinger Landstrasse seit diesem Wochenende still
Das Café Spatz ist seit mehreren Jahrzehnten eine Institution an der Wettinger Lebensader
um an dieser Stelle zu überleben: Vor dem Café ist seit Ende letzter Woche ein Schild aufgestellt – mit den Worten: «Café Spatz bleibt ab 27
Wir bedauern das sehr und danken für Ihre Unterstützung.» Unterschrieben mit «Ihr Spatz-Team»
Bei einem Augenschein am Montagmittag stehen die Stühle ordentlich an die Tische gerückt
als könnte der Betrieb jederzeit weitergehen
Auch die Schiebetüren zur Terrasse stehen ganz leicht offen
Die Geschäftsführerin möchte sich auf Anfrage aber nicht zur Schliessung äussern
Seit sich der frühere Pächter Gregor Briner vor sechs Jahren zurückgezogen hat, durchlief das Café Spatz innert kurzer Zeit mehrere Inhaberwechsel. Mit dem Abschied von «Gregi’s Spatz» war 2019 eine 14-jährige Ära zu Ende gegangen. Als Briner das Café 2005 übernommen hatte, lief es noch gut, wie er damals zu dieser Zeitung sagte
Vor der Einweihung des Zentrumsplatzes gleich daneben gab es in unmittelbarer Nähe noch 70 Parkplätze
das Kino Rio und einen Coop – und demzufolge entsprechend viel Laufkundschaft
Doch mit dem Ausbau des Einkaufszentrums Tägipark Ende 2012 habe das alte Wettinger Zentrum auf einmal nur noch über die Hälfte der Laufkundschaft verfügt
Die drei wollten den Spatz als Treffpunkt für Wettingerinnen und Wettinger etablieren und für guten Kaffee und gutes Essen bekannt machen
Sie veränderten das Innere radikal und nannten es neu «Spatz Café & Bistro»
Wegen der Pandemie konnte die Wiedereröffnung jedoch nur verhalten gefeiert werden
dessen Vater das Café 1958 gegründet hatte
hätten sie jedoch die schwierige Zeit überstanden
Doch keine drei Jahre später gaben auch sie den Betrieb wieder ab
Anfang 2023 übernahm laut Handelsregister eine neue Geschäftsführerin die Betreiberfirma des Café Spatz
Sie setzte nebst den Übertragungen der Fussballmatches der Europameisterschaft 2024 auch auf Events wie «Fondueplausch and Rock’n’Roll» im Winter
Der letzte Eintrag auf der Facebook-Seite des Cafés datiert von Februar und bewirbt die Möglichkeit
im Café Geburtstags- und Firmenfeiern auszurichten
Rund 14’000 Besucherinnen und Besucher werden an der viertägigen Messe Bauen und Wohnen im Wettinger Tägi erwartet
Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Themen Bauen
Drucken Teilen Zahlreiche Küchenanbieter werden in Wettingen ihre Produkte präsentieren
220 Aussteller und 14’000 erwartete Besucher
April verwandelt sich das Tägi in Wettingen erneut in ein grosses Messegelände mit vier Hallen und einem grosszügigen Freigelände
Mal lockt die traditionelle Frühlingsmesse Hauseigentümer
Mit 220 Ausstellern ist die Messe komplett ausgebucht
Es sind 20 Aussteller mehr am Start als im letzten Jahr
Der Aussenbereich lässt die Herzen der Gartenliebhaber höherschlagen und lädt zum Verweilen am Streetfood-Festival ein
Messeveranstalter Marco Biland von «ZT Fachmessen» sagt: «Der ideale Mix des Messeangebotes kommt bei den bauinteressierten Besuchern sehr gut an – für alle ist etwas dabei
Zudem ist das umfangreiche Programm mit über 30 kostenlosen Fachvorträgen
Foren und Beratungsmöglichkeiten ein absoluter Besuchermagnet
Die Experten bieten den Besuchern themenspezifische Informationen und praxisnahe Tipps für die Realisierung ihrer Bauprojekte.»
Die Messe deckt alle Bereiche von Kauf und Bau bis zum Wohnen und Sanieren ab
Der Fokus der diesjährigen Foren liegt bei der Energiethematik
wobei vertieft auf die Themen Photovoltaik
Mobilität und Eigenverbrauchsoptimierung eingegangen wird
Unabhängige Experten der Energieberatung Aargau bieten dem interessierten Publikum Hilfestellung
Das Forum Architektur lädt Profis aus der Branche ein
sich zum Thema «Netto-Null-Gebäude» fortzubilden und auszutauschen
Auf dem grossen Freigelände werden den Messebesuchern am Streetfood-Festival an 13 Ständen Spezialitäten aus aller Welt geboten
Gartenfans dürfen sich an der Aussengestaltung von Gärten
Wellnessanlagen und Gartenprodukten erfreuen
Für Spannung und Unterhaltung sorgt wie bereits im Jahr 2022 die Regionale Schreinermeisterschaft
35 Schreinertalente stellen ihr Können unter Beweis und kämpfen um den Einzug in die Schreiner-Nationalmannschaft
Am Donnerstag und Freitag ist die Messe von 13 bis 19 Uhr geöffnet
an den anderen Tagen kostet er zehn Franken
Für Kinder bis 16 Jahre in Begleitung Erwachsener ist er gratis
Weil die Stimmberechtigten einen Steuerfuss von 98 Prozent an der Urne im November knapp ablehnten
wurde in Wettingen heute erneut über das Budget 2025 befunden
Drucken Teilen Wettingerinnen und Wettinger zahlen 2025 nicht mehr Steuern
Doch die nächste Steuerfusserhöhung ist nicht weit
Bild: Sandra Ardizzone Wettingen hat ein rechtskräftiges Budget
Nach der gescheiterten Steuerfusserhöhung um 3 Prozentpunkte von 95 auf 98 Prozent an der Urne im November startete die Gemeinde mit einem Notbudget ins neue Jahr
Nun haben die Stimmberechtigten das überarbeitete Budget 2025 ohne Steuerfusserhöhung mit 3529 Ja- zu 424 Nein-Stimmen deutlich angenommen
Das entspricht einem Ja-Anteil von 89,3 Prozent
Die Stimmbeteiligung liegt bei 31,6 Prozent
Das Resultat lässt keine Zweifel offen: das Wettinger Stimmvolk will nicht mehr Steuern zahlen
Das zeigte sich bereits in der Vergangenheit
Innerhalb von fünf Jahren haben die Stimmberechtigten einem höheren Steuerfuss schon drei Mal eine Abfuhr erteilt - selbst wenn der Einwohnerrat sich hinter die Pläne des Gemeinderats stellte
Die geplante Anhebung der Steuern für 2025 wäre an die Schulraumplanung gekoppelt gewesen. Konkret hätten die zusätzlichen Steuererträge in die Vorfinanzierung des auf rund 80 Millionen Franken geschätzten Oberstufenzentrums auf der Zirkuswiese fliessen sollen
Ob die Erhöhung bereits früher notwendig wird
«Die Rechnungen 2024 und 2025 sind entscheidend
In Wettingen ist es zu einem Unfall gekommen
Dabei ist ein Porsche ziemlich heftig gegen eine Mauer geprallt
Nach dem Unfall will er zu Fuss davonkommen
Drucken Teilen Einer zivilen Patrouille der Kantonspolizei Zürich fällt der vollbesetzte Porsche Panamera am Sonntag kurz nach 4 Uhr früh im Stelzentunnel auf
Dieser befindet sich bei Opfikon im Kanton Zürich
Doch der Lenker denkt gar nicht erst daran
Er missachtet das Haltezeichen und gibt Gas
Die Polizei verfolgt ihn daraufhin mit Blaulicht und Sirene über die A1 in Richtung des Kantons Aargau
So beschreibt die Kantonspolizei Aargau den Vorfall in einer Medienmitteilung
Später verlässt das Auto die Autobahn bei der Ausfahrt in Neuenhof
Weiter mit hohem Tempo geht es in Richtung Wettingen
wie die Kantonspolizei Aargau weiter schreibt
in einer Kurve die Kontrolle über sein Auto
durchbricht einen Zaun und bleibt oberhalb einer stillgelegten Drehscheibe der SBB an einem Mauervorsprung hängen
Als die Zürcher Polizisten Augenblicke später eintreffen
In der Zwischenzeit treffen auch Patrouillen der Kantonspolizei Aargau auf
die mit den Zürcher Kollegen die Verfolgung aufnehmen
Diese dauert gemäss Mitteilung aber nicht lange
Bei der Flucht verletzt sich der 20-Jährige am Fuss
Deshalb wird er von einer Ambulanz ins Spital gebracht
Die vier Mitfahrer im Auto – drei Frauen und ein Mann im Alter zwischen 15 und 18 Jahren – seien unverletzt geblieben
Zudem sei der Zaun auf mehreren Metern beschädigt worden
Die Kantonspolizei Aargau übernahm die weiteren Ermittlungen
dass der 20-Jährige keinen Führerausweis besass und den Porsche einem Familienmitglied entwendet hatte
Die Staatsanwaltschaft eröffnete eine Strafuntersuchung
Zweimal hat die IG Attraktives Wettingen in den letzten fünf Jahren höhere Steuerfüsse bekämpft
auch indem sie Flyer in Wettinger Haushalte verteilen liess
Bei der jetzt vorgesehenen Erhöhung um drei Prozentpunkte wird es aber für einmal kein Extrablatt im Briefkasten geben
November entscheiden die Wettinger Stimmberechtigten erneut über eine Erhöhung des Steuerfusses
Bild: Alex Spichale In den vergangenen fünf Jahren scheiterten in Wettingen zwei Versuche
Die IG Attraktives Wettingen schrieb sich beide Male auf die Fahne
die Vorlagen «erfolgreich bekämpft» zu haben
So hatte sie im Vorfeld Flyer in die Haushalte verteilt und für ein Nein geworben
November der dritte Anlauf bevor: Die Bevölkerung soll dann dem Budget 2025 mit einem um drei Prozentpunkten höheren Steuerfuss zustimmen
Auch an der Einwohnerratssitzung Mitte Oktober hielt sich die Gegenwehr in Grenzen: 38 Personen sprachen sich für das Budget mit einem neuen Steuerfuss von 98 Prozent und sieben dagegen aus, eine Person enthielt sich. Die Gegner kamen aus den Reihen der SVP
darunter Fraktionspräsident Martin Fricker
der auch zu den Gründungsmitgliedern der IG zählt
Nur wenn die Gemeinde in künftigen Rechnungsabschlüssen eine schwarze Null schreibe
würden die zusätzlichen Steuerprozente in die Vorfinanzierung fliessen; ansonsten müsse das Defizit zuerst ausgeglichen werden
Er nannte dieses Vorgehen «eine Katze im Sack kaufen»
das den Druck auf Gemeinderat und Verwaltung
Für die IG ebenfalls einer der Kritikpunkte
wie sie in einer Mitteilung schreibt: Im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen 2025 und angesichts der «Ausgabenfreudigkeit gewisser Kreise» sei die Sorge berechtigt
dass die zusätzlichen Steuerprozente in den Konsum statt in die Vorfinanzierung fliessen könnten
abhängig von der finanziellen Lage im Jahr 2026 (die AZ berichtete)
sind aber «keine weiteren Steuerfusserhöhungen akzeptabel»
an ein konkretes Bauprojekt gekoppelte Erhöhung vom Souverän gutgeheissen werden
Dies würde sie bekämpfen und nach der Investitionswelle Steuerfusssenkungen auf das frühere Niveau fordern
Doch nun anerkennt sie erst einmal den Bedarf an zusätzlichem Schulraum in Wettingen und auch die «finanztechnisch elegante Vorfinanzierung»
die spätere jährliche Abschreibungen reduziere und Gemeinderat
Einwohnerrat sowie die Verwaltung «möglicherweise» zu einem disziplinierten und nachhaltigen Umgang mit den Finanzen anhalte
Die IG empfiehlt deshalb den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern
die Pro- und Contra-Gründe in ihre Entscheidungsfindung miteinfliessen zu lassen
Sie werde weiterhin die Funktion einer kritischen Stimme in Bezug auf Finanzen und Steuern in Wettingen einnehmen und ihre Meinung mit Aktionen untermauern
wie sie das schon in der Vergangenheit erfolgreich gemacht habe
Denn damit Wettingen eine langfristig attraktive Wohngemeinde bleibe
müsse «sie auch eine steuerlich attraktive Wohngemeinde sein»
Der IG stehen die Co-Präsidenten Markus Krebs (parteilos) und Thomas Bodmer (SVP
dem Herausforderer von Ammann Roland Kuster
der sich damals aber aufgrund einer schweren Erkrankung zurückziehen musste
Mit der Einführung einer Geschäftsleitung wird die künftige Spitze der Gemeinde entlastet – weshalb ab 2026 auch ihre Löhne sinken sollen
Besonders derjenige des Gemeindeammanns fällt deutlich
Die erste Geschäftsleiterin überhaupt wird die heutige Gemeindeschreiberin Sandra Thut (das BT berichtete)
dass sich die Entschädigungen für die künftige Person an der Spitze des Gemeinderats sowie für die weiteren Mitglieder ab der neuen Legislaturperiode 2026/29 ändern
Die neuen Pensen und Löhne hat der Gemeinderat am Montag an einer Medienorientierung vorgestellt: So soll der Ammann bei einem Pensum von 80 Prozent neu einen Lohn von 144'000 Franken erhalten
der Vize bei 30 Prozent 54'000 Franken sowie die übrigen Gemeinderatsmitglieder bei 25 Prozent jeweils 45'000 Franken jährlich
die zugleich eine der höchsten Verschuldungen im Aargau aufwies
Durch einen Vorstoss von GLP und SVP mit der Forderung «200'000 sind genug» wurde die Besoldung Thema im Einwohnerrat
der auf 2022 dem Vorschlag des Gemeinderats
Die Exekutive wurde zudem davon ausgeschlossen
künftig von generellen Lohnerhöhungen zu profitieren
Die Anpassungen des Pensums sind notwendig
da die neue Geschäftsleitung künftig die operative Führung der Verwaltung übernimmt und so besonders den oder die künftige Frau Ammann entlastet
Zudem wird der Ammann nicht mehr die Stellvertretung aller anderen Mitglieder übernehmen
sondern es wird eine Stellvertretungsregelung innerhalb des Gesamtgemeinderats festgelegt
Insgesamt führe dies zu Einsparungen von 97'000 Franken pro Jahr
Das angepasste Reglement wird dem Einwohnerrat an der nächsten Sitzung am 12
Nach einem ersten Bericht über die hohe Fluktuation im Wettinger Sport- und Freizeitzentrum Tägi ist – intern wie extern – weitere Kritik laut geworden
Ende Januar berichtete diese Zeitung über den Abgang von Reto Schürch
der erst im April 2023 die Nachfolge von Kudi Müller als Leiter Freizeit und Sport im Tägi angetreten hatte
dass die Trennung auf eine fehlende Übereinstimmung zwischen Erwartungen und Profil zurückzuführen sei
Gleichzeitig wurde im damaligen Artikel auch die in einem Leserbrief monierte hohe Fluktuation im Betrieb thematisiert
die Kamberger als nicht aussergewöhnlich und branchenüblich bezeichnete
Nach der Publikation meldeten sich weitere Stimmen – nicht nur von Gästen der Freizeitanlage
Neben der Personalfluktuation rückten nun auch die Infrastruktur und der Unterhalt der 2020 nach einer umfassenden Sanierung wieder eröffneten Anlage in den Fokus der Kritik
der aus Angst vor Repressalien anonym bleiben möchte
dass es sich aus seiner Sicht um keine gewöhnliche Fluktuation handle
Sein Gang an die Medien werde von mehreren Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen unterstützt
Allein im letzten Jahr hätten 14 Personen das Tägi verlassen
Andere hingegen seien wegen Überlastung krankgeschrieben
dass die Zufriedenheit der Angestellten nicht im Fokus stehe und Mitarbeitende grundsätzlich ersetzbar seien
Tägi-CEO Urs Kamberger konnte diese Darstellung im Gespräch mit der AZ weder zuordnen noch bestätigen: «Wir setzen auf eine wertschätzende Unternehmenskultur und nehmen Rückmeldungen von Mitarbeitern ernst»
Wie in vielen Betrieben gäbe es unterschiedliche Wahrnehmungen
ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen
Verwaltungsrat Jürg Schmidli ergänzt: «Ich habe kürzlich mit mehreren Angestellten gesprochen und durchwegs positive Rückmeldungen erhalten.» Die Geschäftsleitung wiederholt
dass eine gewisse Fluktuation in dieser Branche üblich sei
dass Badmeister ohne gültiges Brevet eingesetzt worden seien
«Diese Aussage können wir nicht nachvollziehen»
dass alle unsere Mitarbeitenden über die notwendigen Qualifikationen verfügen»
Der Zustand der Anlage selbst wird vor allem von Bade- und Sauna-Gästen bemängelt
Mehrere Leserinnen und Leser berichteten von defekten Garderobenschränken
verkalkten Duschen und hygienischen Mängeln im Nassbereich
dass trotz Hinweisen an die Geschäftsleitung über Monate hinweg nichts dagegen unternommen worden sei
dass es Probleme mit den insgesamt 600 Garderobenschlössern gab
inzwischen aber eine umfassende Ersatzlösung gefunden worden sei
«Die neuen Schlösser sind eingetroffen und werden demnächst vollständig montiert sein»
Auch im Bereich Hygiene gebe es fortlaufende Verbesserungen
So sei im Vorjahr ein wöchentlicher Reinigungshalbtag eingeführt worden
würden neu die Unterhaltsreinigungen auch mehrmals täglich dokumentiert
Zum Hinweis auf sichtbaren Schimmel in Kittfugen meint Schmidli
dass dies «eine permanente Herausforderung in einem Hallenbad» sei
Es handle sich um keine ungewöhnliche Problematik
insbesondere bei einer Anlage wie dem Tägi mit viel Tageslicht und hoher Luftfeuchtigkeit
Man nehme das Thema sehr ernst und die Problematik werde – speziell bei der jährlichen Revision – gemeinsam mit Fachkräften geprüft
Nicht alles lasse sich sofort und schnell beheben
So sei es etwa bei den defekten Garderobenschlössern gewesen: Man habe mit der Herstellerfirma zuerst eine Lösung erarbeiten müssen
Dass auf gewisse Mängel nicht schneller reagiert wird
hingegen viel mehr auf einen strikten Sparkurs unter dem jetzigen Geschäftsführer zurück
Dieser wolle oder müsse eine schwarze Null erreichen – mit spürbaren Auswirkungen auf Personal und Infrastruktur
So werde etwa die Stelle von Reto Schürch nicht mehr 1 zu 1 ersetzt
dass es keinen Stellenabbau aus finanziellen Gründen gebe
Strukturelle Anpassungen gehörten mit zur Weiterentwicklung des Betriebs seit der Wiedereröffnung im Jahr 2020
Der Geschäftsleitung ist es wichtig zu betonen
der Gäste und der Kundschaft zufrieden mit dem Tägi sei
«Wir begrüssen jährlich über 400’000 Besucherinnen und Besucher
dass es bei dieser Frequenz vereinzelt Beanstandungen gibt»
Jede Kritik werde aber sehr ernst genommen: «Wir arbeiten täglich daran
Nachdem er die 120 Franken Hundesteuer nicht bezahlt hatte
erhielt ein Wettinger eine Busse über 500 Franken
Nun hat das Obergericht eine Ersatzfreiheitsstrafe ausgesprochen
Denn anscheinend hat er ohnehin hohe Schulden
Drucken Teilen 120 Franken Hundesteuer kamen einen Wettinger letztlich teuer zu stehen
Symbolbild: Chris Iseli Wer in der Schweiz einen mindestens drei Monate alten Hund hält
muss diesen bei der zuständigen Gemeindeverwaltung anmelden und die entsprechende Hundesteuer entrichten
In Wettingen beträgt diese jährlich 120 Franken
Sie wird den Hundehaltenden jeweils Anfang des Hundejahres im Mai in Rechnung gestellt
Weil ein Mann diese im vergangenen Jahr nicht bezahlt hat
bestrafte ihn die Gemeinde mit einer Busse von 500 Franken
Denn der Wettinger verzichtete zwar auf eine Einsprache gegen den Strafbefehl
Die Gemeinde Wettingen beantragte daraufhin bei der Staatsanwaltschaft Baden die Umwandlung der Busse in eine Ersatzfreiheitsstrafe
Diese überwies die Akten ans Bezirksgericht Baden mit dem Antrag
eine Ersatzfreiheitsstrafe von fünf Tagen auszufällen
Das Bezirksgericht gab dem Wettinger per Verfügung die Gelegenheit
innert zehn Tagen zum Antrag der Staatsanwaltschaft Stellung zu nehmen
dass das Verfahren als gegenstandslos abgeschrieben werde
sofern er die offene Busse innert Frist auf das Konto der Finanzverwaltung Wettingen bezahle und dem Gerichtspräsidium Baden die Zahlungsquittung vorlege
weshalb das Bezirksgericht zu Beginn dieses Jahres die Umwandlung der Busse in eine Ersatzfreiheitsstrafe verfügte
Nun erhob der Wettinger jedoch Berufung und erklärte sich damit als nicht einverstanden – womit der Fall ans Obergericht gelangte
bei der Gemeinde eine Ratenzahlung zu beantragen
die Busse über 500 Franken sofort zu bezahlen und den Rest in Raten
Nochmals erhielt der Mann einen Monat Zeit
Doch es ging weiterhin keine Zahlung bei der Gemeinde Wettingen ein
Im nun vorliegenden Urteil hält das Obergericht folglich fest
dass die Berufung abzuweisen und die Geldstrafe in eine Ersatzfreiheitsstrafe umzuwandeln sei
Zwar hat der Verurteilte die Busse so nicht mehr zu bezahlen
dafür werden ihm die Kosten des Berufungsverfahrens von 566 Franken sowie die erstinstanzlichen Verfahrenskosten von 345 Franken auferlegt
ist ungewiss: So weist sein Betreibungsregisterauszug 34 nicht getilgte Verlustscheine aus Pfändungen über knapp 35’000 Franken aus
Der Gemeinderat kann mit den Verhandlungen mit der internationalen Firma loslegen
ihren Schweizer Hauptsitz nach Wettingen zu verlegen
sorgte für Kritik an der Ortsbürgergemeindeversammlung am Dienstag
«Wettingens Zukunft liegt heute Abend in Ihren Händen.» Mit diesem Satz wies Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger im Lägernsaal des Sport- und Eventzentrums Tägi am Dienstagabend auf die Bedeutung ihres Entscheids hin
180 erschienene Stimmberechtigte – mehr als doppelt so viele wie üblich – befanden an der Ortsbürgergemeindeversammlung darüber
ob sie zwei ihrer Parzellen östlich des Tägi im Baurecht abgeben wollen
Ein internationales Industrieunternehmen zeigt Interesse daran, sich auf dem Land der Ortsbürgergemeinde niederzulassen (diese Zeitung berichtete)
Ab 2030 soll auf dem 100'000 Quadratmeter grossen Areal der Schweizer Hauptsitz der Firma mit bis zu 3000 Angestellten entstehen
Geplant ist ein Campus für rund 400 Millionen Franken
Der ausländische Konzern im Hightech-Bereich würde der Gemeinde jährlich Unternehmenssteuern von mindestens 10 Millionen Franken bescheren
wie Ammann Kuster vor der Abstimmung betonte
«Künftige Steuerfusserhöhungen wären damit vom Tisch und auch der Schuldenabbau wäre so längerfristig möglich»
Doch der finanzielle Segen hat auch einen Haken
Durch den Bau des Campus würden Fruchtfolgefläche und Landwirtschaftsland für fünf Bauern
Zudem steht das Vorhaben in Konflikt mit dem Nutzungsrecht der Tägerhard Kies AG
Der monetäre Nutzen und das Ansehen für Wettingen
die Region sowie den Kanton Aargau vermochte die Mehrheit der Stimmberechtigten jedoch zu überzeugen
Mit 116 Ja- zu 50 Nein-Stimmen gaben sie der Landabgabe im Baurecht in einer geheimen Abstimmung grünes Licht
Diese wurde von einem Ortsbürger gefordert
damit sich jeder auf sein Votum konzentrieren kann
Das Thema Geheimhaltung sorgte in einem anderen Zusammenhang jedoch für Kritik
«Ich musste noch nie einen Entscheid treffen
sagte ein Ortsbürger und sprach damit die Tatsache an
dass der Gemeinderat derzeit nicht verraten darf
weil das Unternehmen im Zuge der Ansiedlung in Wettingen andere Standorte in der Schweiz schliessen würde
Die Mitarbeitenden seien noch nicht vollumfänglich darüber informiert
dass die Firma der einen oder dem anderen bekannt ist und positiv konnotiert wäre.» Kuster versicherte aber: «Der Gemeinderat und die Ortsbürgerkommission würden Ihnen nicht ins Blaue hinaus so einen Antrag stellen
wenn es nicht um ein wichtiges und renommiertes Unternehmen ginge.»
Das Geheimnis um den Namen soll bis spätestens am 8
«Dann werden wir Ihnen an der Ortsbürgergemeindeversammlung den Baurechtsvertrag mit dem Namen des Baurechtsnehmers vorlegen»
die auch ein Auge auf andere Gemeinden und Kantone geworfen hat
sich dann tatsächlich im Tägerhard niederlässt
Skeptisch zeigte sich ein Ortsbürger gegenüber dem erhofften Geldsegen
«Der Gemeinderat und die Ortsbürgerkommission haben einen Goldesel gefunden
um wahr zu sein.» Gemäss seinen Berechnungen würden Kosten von 14 bis 15 Millionen Franken für Planung
Mehrwertabschöpfung sowie die Entschädigung der Tägerhard Kies AG anfallen
«Diese sind mit einem jährlichen Baurechtszins von einer halben Million Franken erst in 25 bis 30 Jahren abbezahlt.» Roland Kuster korrigierte: «Planungskosten für die Einzonung müssen nicht die Ortsbürger-
Wenig euphorisch zeigte sich auch Urs Meier
Inhaber und Verwaltungsratspräsident der Tägerhard Kies AG
«Welche Auswirkung diese Ansiedlung auf unser Unternehmen hat
Es könne von Existenzbedrohung bis zu guten Lösungen alles zutreffen
«Die Chancen überwiegen die Risiken bei weitem
Wir Ortsbürger sollten den weiteren Abklärungen nicht im Weg stehen»
sagte Gemeinderat und Ortsbürgerkommissionspräsident Martin Egloff (FDP)
um die nötigen Verhandlungen mit allen Beteiligten zu führen
Wettingen suche schon seit über 50 Jahren nach einem grossen Arbeitgeber
«Auch in schlechteren Zeiten kommt das Glück auf einen zu
Die bedingte Einzonung des Landes kann der Gemeinderat nun an die Hand nehmen
«Der zeitliche Rahmen ist absolut ambitiös
Damit wir Ihnen den Baurechtsvertrag zur Genehmigung im Dezember unterbreiten können
braucht es auf allen Ebenen ein enormes Engagement»
Doch wie heisse es so schön: «Neue Wege brauchen Mut
Der Silberschatz von Wettingen AG ist längst verschwunden
Und trotzdem liefert er der Forschung wichtige Erkenntnisse
Becher und ein Schöpfgefäss mit Griff – dies ist der römische Silberschatz
der bereits 1633 in Wettingen gefunden wurde
Die Gegenstände sind zusammen über drei Kilogramm schwer
Damit ist der Schatz der zweitgrösste römische Silberschatz
Grösser ist nur der 1961 in Kaiseraugst entdeckte Schatz
Der Fundort: Wo genau in Wettingen der Silberschatz geborgen wurde
dass der Schatz in einem ‹Hölzchen› im Gebiet des heutigen Wettingen gefunden wurde»
das die Geschichte des Silberschatzes untersucht hat
der zum Grundbesitz des Klosters Wettingen gehörte
Im Archiv studierte das Forscherteam alte Karten und konnte den Fundort eingrenzen: mitten im heutigen Wettingen
Das Verschwinden: Der Fund des Silberschatzes 1633 ist gut dokumentiert
Lange überlebte er allerdings nicht: Er wurde kurz danach aufgeteilt unter den Vertretern der eidgenössischen Orte
die sich regelmässig im Nachbarort Baden zur Tagsatzung trafen
Andrea Schaer vermutet: «Wahrscheinlich haben die eidgenössischen Orte das Silber grösstenteils eingeschmolzen.» Silber sei 1633 während des Dreissigjährigen Krieges rar gewesen
Das Forscherglück: Mit dem Aufteilen des Silberschatzes hätte es gut sein können
dass er für die Nachwelt verloren gewesen wäre
Die Geschichte des Silberschatzes hatte aber ein glückliches Ende für die Forschung: 1633 wurde der Schatz detailliert abgezeichnet
Die emeritierte Berner Professorin Stefanie Martin fand die Dokumente bei der Archivarbeit
Das Forschungsteam rund um Stefanie Martin vermutet
dass es sich beim römischen Silberschatz von Wettingen um einen Tempelschatz handelt
Archäologin Andrea Schaer erklärt: «Es hat auf einzelnen Platten Inschriften an Götter
Auf dem Schöpfgefäss waren Darstellungen von mehreren Gottheiten.» Man kenne vergleichbare Schätze aus Tempelanlagen
Bei römischen Tempeln sei die Situation ähnlich gewesen
wie im Mittelalter bei der Kirche: Gläubige hätten Wertsachen gespendet
So sei ein grosser Reichtum zusammengekommen
Die Erkenntnisse: Weshalb wurde er versteckt
Die Erkenntnisse aus der Forschung liessen vermuten
dass der römische Silberschatz später in Wettingen versteckt worden sei
weil von Norden Alemannen eingedrungen sind
Oder wegen der Christianisierung.» Man könne sich vorstellen
dass man während der Christianisierung Zeugnisse von alten heidnischen Göttern auf diese Weise in Sicherheit gebracht habe
dass der Tempelschatz aus dem benachbarten Ort Baden stammt
Dieser war zu römischen Zeiten ein bekannter Badeort: «Aquae Helveticae»
Für die Forscherinnen und Forscher ist der Wettinger Silberschatz auch ein wichtiger Mosaikstein in der Geschichte der Stadt Baden und deren Bedeutung für die Schweiz in der Römerzeit
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Die 1980 in Baden gegründete Prism Disco feiert heuer gleich zwei Jubiläen
Das erste am kommenden Samstag im ehemaligen Kino Elite in Wettingen: die 30
Wir treffen Isler zum Interviewtermin direkt am Ort des Geschehens an der Wettinger Landstrasse
«Im ‹Elite› habe ich eine ideale Location gefunden
der als DJ Prism immer noch selbst auflegt
«Ich trage kiloweise Vinylscheiben mit mir herum und hantierte am Plattenspieler.»
Isler schliesst die Eingangstüre zum ehemaligen Kino mit drei Sälen auf
Auf beiden Seiten des Foyers hängen Plakate von früheren Prism-Partys
die in Fislisbach in der Mehrzweckhalle Leematten stattgefunden haben
dass der Eintritt in den Achtzigerjahren einen Fünfliber kostete
los ging es um 20 Uhr und kurz nach Mitternacht war auch schon wieder Zapfenstreich
Im dortigen Kinosaal mit 100 Quadratmetern Tanzfläche
einer Bar und 90 Sitzplätzen wird am kommenden Samstag die vierte Prism-Party im Elite steigen
und die insgesamt dreissigste seit dem Revival im Jahr 2004
Im kommenden Herbst wird gleich nochmals zünftig gefeiert
dann lautet das Motto «45 Jahre Prism Party»
Im September 1980 startete die Geschichte der Prism Disco an einem Herbstfest der Bezirksschule Baden im Martinsberg
Isler legte mit zwei Kumpels den Soundteppich für die Fete
den Leuten hats gefallen – der Rest ist Geschichte
Bis 1988 führten Isler und Freunde rund 40 Party-Abende durch
dann war vorerst Schluss mit Schwofen zu Musik von Samantha Fox
1947 eröffneten und Anfang 2022 geschlossenen Kino Elite stattfinden
ist einem glücklichen Umstand zu verdanken
dass das Kino geschlossen wird und habe die Familie Sterk kontaktiert
Sie hat mich dann an die Immobilienfirma weiter verwiesen
und so habe ich das Kino zur Miete übernommen.»
Isler ist temporärer Herr über drei Kinosäle auf drei verschiedenen Stockwerken
kann einen Teil oder grad das ganze Elite bei ihm mieten
Schluss mit lustig wird voraussichtlich in zwei Jahren sein
weil dann auf dem Gelände eine grosse Überbauung entstehen soll
Bis dahin aber leben die Prism Partys im ehemaligen Kino weiter
Los geht die Sause am kommenden Samstag um 21 Uhr
Im Vorverkaufsticket ist die Hin- und Rückfahrt in den A-Welle-Zonen 560
zwei Stunden vor und bis zwei Stunden nach der Veranstaltung
Tickets à 30 Franken können via Vorverkaufsplattform Eventfrog bezogen werden
Weil Wettingen nur die nötigsten Ausgaben tätigen kann
ist die Kinderfasnacht eigentlich gestrichen
Inzwischen hat sich das OK mit der Raiffeisenbank Lägern-Baregg zusammengetan und eine Geldsammelaktion gestartet
Januar geplanten Ehrung der Leistungen der Wettinger Sportlerinnen und Sportler mussten die Absage enttäuscht hinnehmen
Die Organisatoren der Kinderfasnacht hingegen geben noch nicht auf: Sie kämpfen dafür
Während vor zwei Jahren noch die Ortsbürger finanziell unter die Arme griffen
setzt das Organisationsteam in diesem Jahr auf ein Crowdfunding
haben inzwischen 51 Geldgeber bereits rund 5000 Franken beigesteuert
Das OK besteht aus der Guggenmusik Räbeschläcker
der Männerriege und dem Damenturnverein Wettingen
Gemeinsam mit ihnen hat die Raiffeisenbank Lägern-Baregg
die Geldsammelaktion gestartet und mit 2000 Franken den Startschuss gegeben
Sie bewirbt das Ansinnen auf Instagram und schreibt dort: «Als lokale Raiffeisenbank liegt uns das Gemeinwohl der Wettinger Jugend am Herzen und wir übernehmen Verantwortung.»
Um die Kinderfasnacht durchführen zu können
werden zur Deckung der Grundkosten mindestens 6000 Franken benötigt
Technik) sowie Sicherheitsvorkehrungen wie auch Versicherungen bezahlt werden
Der Wunschbetrag wäre aber dreimal höher: Mit 18’000 Franken könnte die Veranstaltung im gewohnten Rahmen stattfinden
Dies ermögliche zusätzliche Angebote wie zum Beispiel ein Festzelt für Eltern und Besucher sowie mehr Werbung
Die Unterstützungsoptionen umfassen sowohl Geld- als auch Materialspenden
Für 20 Franken erhalten Geldgeber eine Dankeskarte mit einem Bild des Anlasses
während eine Spende von 100 Franken eine Erwähnung auf der Spendertafel sichert
wird als Sponsor mit oder ohne Logo auf der Website genannt
Das Crowdfunding-Projekt auf Lokalhelden.ch beschreibt die Kinderfasnacht als «strahlendes Highlight in unserer Gemeinde»
verbinde Familien und biete den Kleinsten einen Ort
tanzen und in die bunte Welt der Fasnacht eintauchen können»
Ein fast dreiminütiges Video auf der Website soll unterstreichen
welch Verlust es insbesondere für die Kleinen ist
wenn keine Kinderfasnacht in Wettingen stattfindet
Februar nehmen die «Badener Bestattungen» ihren neuen Hauptsitz am Bahnhof Wettingen in Betrieb
Die bisherigen Räumlichkeiten ganz in der Nähe werden für den Verstorbenenbereich genutzt
Drucken Teilen Bis im Sommer 2022 wurden hier Fahrgäste am Schalter bedient: Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude in Wettingen
Archivbild: Alex Spichale Das 1970 gegründete Bestattungsunternehmen Badener Bestattungen erweitert seine Kapazitäten und bezieht einen zweiten Standort
Der Hauptsitz befindet sich künftig im denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude an der Güterstrasse 12 in Wettingen
wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt
Der Betrieb am neuen Standort startet offiziell am kommenden Montag
«Das historische Ambiente des Bahnhofsgebäudes passt perfekt zu unserer Unternehmensphilosophie
Hier können wir Trauernden in einem würdigen Umfeld beratend zur Seite stehen»
Der Umzug in das geschichtsträchtige Gebäude
sei ein bedeutender Schritt für das Unternehmen
Dank seiner zentralen Lage biete der Bahnhof Wettingen eine ideale Anbindung
was Angehörigen eine einfache und bequeme Anreise ermögliche
Am neuen Standort befinden sich künftig die Büroräumlichkeiten und der Beratungsbereich der «Badener Bestattungen»
Die Räumlichkeiten an der bisherigen Adresse an der Etzelstrasse 13 werden ab dann für den Verstorbenenbereich genutzt
Die neue Aufteilung der Standorte ermögliche es
den Angehörigen eine noch bessere Betreuung und einen reibungslosen Ablauf der Dienstleistungen zu bieten
Mit dem Umzug unterstreiche das Beerdigungsinstitut nicht nur seine Verwurzelung in der Region
Tradition und Moderne zu verbinden – «ein Ansatz
der Trauernden in schwierigen Zeiten ein Höchstmass an Unterstützung
Ursula Tröndle hilft Kindern und Jugendlichen in der kantonalen Asylunterkunft im alten «St
Warum sie mit ihnen auf den Wochenmarkt geht und wo es zu Schwierigkeiten mit der Multikulti-Klasse kommt
Ein Besuch im Einschulungsvorbereitungskurs
Mahlzeiten sowie Geldstücken liegen verteilt auf dem Tisch
«Frühstück ist das Gleiche wie Morgenessen und in der Schweiz sagt man auch Zmorge»
Die 45-jährige Wettingerin sitzt mit acht Kindern in einem Kreis und hilft ihnen
die Begriffe den richtigen Bildern zuzuordnen
die in der kantonalen Asylunterkunft im ehemaligen Altersheim St
Bernhard in Wettingen geflüchtete Kinder und Jugendliche fit für den Schuleintritt machen
Aktuell leben 204 Asylsuchende am Wettinger Lägernhang
Ein grosser Teil von ihnen drückt die Schulbank in der Unterkunft
Denn auch für sie gilt die Schulpflicht nach dem Aargauer Schulgesetz
Um die geflüchteten Kinder und Jugendlichen in den ersten Monaten ihres Aufenthalts im Kanton Aargau zu beschulen und auf die Regelschule vorzubereiten
setzt der kantonale Sozialdienst auf Einschulungsvorbereitungskurse
In der Wettinger Unterkunft an der Rebbergstrasse gibt es derzeit zwei Oberstufen- und zwei Primarstufenklassen
Während sich die Erwachsenen an diesem Morgen beim Empfang in die Warteschlange einreihen
büffelt ein Teil der jüngeren Bewohnerinnen und Bewohner nur ein paar Schritte entfernt in einem geräumigen Zimmer Deutsch
die Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren machen fleissig mit und versuchen
mithilfe der Wörter auf den Kärtchen Sätze zu bilden
andere nur Socken und ein Schüler sitzt sogar barfuss am Tisch
Genau darauf beruhe das Konzept des Einschulungsvorbereitungskurses, sagt Ursula Tröndle, die das Angebot im Mai 2024, einen Monat nach der Eröffnung der Asylunterkunft in Wettingen, aufgebaut hat
«Die Schule hier soll ein sicherer Ort sein und eine Art heile Welt darstellen.» Die Lehrerin weiss
dass viele ihrer Schützlinge Traumatisches auf der Flucht und in ihren Heimatländern erlebt haben
wenn die Kinder explizit davon erzählen würden
Ihre Schülerinnen und Schüler stammen unter anderem aus Afghanistan
«Dass so viele verschiedene Kulturen im Klassenzimmer zusammenkommen
Ich selbst lerne viel Neues.» Selten komme es zu Konflikten wegen der Herkunft
Sie erlebt sogar das Gegenteil: «Es gibt wenig Ausgrenzungen
Die Kinder unterstützen sich.» Sie würden sich sogar ihre Muttersprachen gegenseitig beibringen
18 Lektionen pro Woche werden die Kinder unterrichtet
Vier Lektionen sind der Mathematik gewidmet
Doch der Unterricht findet nicht nur im ehemaligen «St
Tröndle besucht jede zweite Woche die Wettinger Gemeindebibliothek mit ihrer Klasse
«Alle lesen gerne und einige haben dort auch die Möglichkeit
Bücher in ihrer Muttersprache zu finden.» Um das Sprechen zu trainieren
geht die Lehrerin zudem ab und zu auf den Wettinger Wochenmarkt auf dem Rathausplatz
«Sie müssen die Lebensmittel selbst einkaufen und mit den Marktfahrern kommunizieren»
Auch Erdbeeren pflückte sie mit ihren Schülerinnen und Schülern bereits vergangenen Sommer beim Lüscherhof
«Manchmal gehen wir auch in den Wald oder auf der Wiese draussen lernen»
berichtet der Jugendliche mit den nackten Füssen
«Früher habe ich meine Schülerinnen und Schüler nicht so gut gekannt wie die Kinder hier»
die lange als Bezirksschullehrerin tätig war
Nach ihrer Mutterschaftspause übernahm sie vor drei Jahren eine Stellvertretung für einen Einschulungsvorbereitungskurs in Untersiggenthal
dass sie sich seither für die Beschulung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen engagiert
es ist persönlicher als in der Regelschule»
hebt die Lehrerin die Vorzüge ihrer Arbeit hervor
Und trotzdem gebe es manchmal Herausforderungen
«Einige Kinder konnten in ihren Ursprungsländern oder auf der Flucht nicht oder nur mit Unterbrüchen die Schule besuchen und haben daher Lücken im Lernstand»
Bei gewissen hapere es mit der Pünktlichkeit
«Wir müssen auch schon an die Zimmertüre klopfen
damit sie zum Unterricht erscheinen.» Schlafprobleme oder die Unterstützung von Familienangehörigen würden zu dieser Problematik beitragen
dass die Kinder und Jugendlichen nicht wüssten
ob sie in der Schweiz bleiben können und wohin sie als Nächstes kommen»
Trotz dieser grossen Fragezeichen versuche sie den Kindern und Jugendlichen möglichst viel mitzugeben
Das geplante Schulzentrum auf der Zirkuswiese kostet Wettingen Millionen
Daher soll der Steuerfuss angehoben werden – allerdings weniger als bisher angenommen
Auch aus strategischen Gründen: Die Bevölkerung hat in den vergangenen fünf Jahren bereits zwei Anläufe deutlich abgeschmettert
dass die Steuern nur um drei Prozent angehoben werden sollen
welche Erhöhung am ehesten akzeptiert werde
führte Vizeammann und Finanzvorsteher Markus Maibach (SP) an einer Medienorientierung aus
mit der Vorlage «bei der Bevölkerung zu landen»
welche auch an anderen Stellen steigende Ausgaben habe
sollte der Einwohnerrat das Budget mit Steuerfusserhöhung an der Sitzung Mitte Oktober absegnen
Es ist bereits der dritte Versuch in fünf Jahren
die Wettingerinnen und Wettinger von einer Steuerfusserhöhung zu überzeugen
Der Hinweis auf die hohe Verschuldung genügte bisher nicht
beide Male versenkte das Volk die Budgets mit höheren Steuerfüssen deutlich
«Wir gehen nun nicht mehr wegen schlechten Finanzen in die Steuerfussdiskussion
Der Erhöhung stehe jetzt ein klar definierter Gegenwert gegenüber
der für die Bevölkerung einen grossen Mehrwert darstelle
Im nächsten Jahr würden so 1,65 Millionen Franken zurückgelegt
Bis zum Bezug des Oberstufenzentrums könne der Schuldenzuwachs um 11,5 Millionen Franken verringert werden
aber weniger stark: «Die Vorfinanzierung wirkt wie eine Schuldenbremse»
Der Blick auf den Finanzplan 2024–2033 zeigt dennoch einen Anstieg der Verschuldung auf 9500 Franken pro Kopf
Der Richtwert des Kantons liegt bei 2500 Franken
Im Budget 2025 ist eine Nettoschuld von 5392 Franken pro Einwohner festgehalten
Setze man die Schulden aber ins Verhältnis zum Ertrag
dass Wettingen zwar in einem kritischen Bereich liege
Doch das aktuelle Narrativ sei: «Die Schulden sind im Moment tragbar»
Mit den anstehenden hohen Investitionen in Schulraum und Hochwasserschutz ändere sich dieses Bild aber
Der Gemeinderat habe bereits intensiv Gespräche in Sachen Verständnis und Akzeptanz für die Vorlage mit Steuerfusserhöhung geführt
Dazu gehört auch die überparteiliche Finanzkommission (Fiko)
Laut Ammann Roland Kuster (Mitte) sei sich die Fiko in den letzten Jahren selten so einig gewesen und stehe zu 100 Prozent hinter diesem Budget: «Das hatten wir seit Jahren nicht mehr in dieser Deutlichkeit.»
wenn im Budget 2025 zuerst eine schwarze Null erreicht wird – ohne Steuerfusserhöhung
die nach der Pressekonferenz verschickt wurde
lobt sich der Gemeinderat gleich selbst: Er habe «seine Hausaufgaben in der finanziellen Haushaltsführung gemacht»
Trotz gestiegener gebundener Ausgaben für Pflegefinanzierung
Spitex und höherer Schuldzinsen sei ein ausgeglichenes Budget erzielt worden
Dies wurde durch eine Reduzierung der Personalkosten, auch durch die Zusammenarbeit der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal mit der Kantonspolizei Aargau
sowie durch weiterhin «solide» Steuererträge erreicht
Im laufenden Jahr ist man diesbezüglich aber noch nicht ganz so weit wie 2024 budgetiert
das könne sich jedoch noch gut ändern bis Ende Jahr
Ein Defizit in der Rechnung 2024 könne er aber nicht ausschliessen
Wie die Bevölkerung zum Oberstufenzentrum steht
wird sich bei der Abstimmung über das Budget 2025 mit einem neuen Steuerfuss von 98 Prozent zeigen
sollte der Einwohnerrat Mitte Oktober damit auch einverstanden sein
geht der Gemeinderat auch bei der Kommunikation neue Wege
Das Abstimmungsbüchlein werde anders gestaltet und auf der Website zukunft-wettingen.ch können sich Interessierte schon heute ausführlich über die anstehenden Bauprojekte informieren
Der Kanton will das Wettinger Hochwasserschutzprojekt mit 6,1 Millionen Franken unterstützen
Nach dem WWF Aargau kritisieren nun die Grünen Aargau das Vorhaben
Drucken Teilen Ab 2026 will die Gemeinde Wettingen die Hochwassergefahr am Dorfbach beseitigen
Dann sollen die Arbeiten für den Hochwasserentlastungsstollen vom Friedhof Brunnenwiese bis in die Limmat beginnen
Das an vielen Stellen eingedolte Gewässer soll überdies geöffnet werden
um das Siedlungsgebiet aufzuwerten und Lebensraum für Flora und Fauna zu schaffen
Das Hochwasser- und Revitalisierungsprojekt kostet knapp 28 Millionen Franken
6,1 Millionen Franken davon will der Kanton beisteuern
Das Vorhaben ist umstritten. Nachdem bereits der WWF Aargau die Nachhaltigkeit des Projekts infrage stellte
äussern sich nun auch die Grünen Aargau kritisch
wie aus der Stellungnahme der Partei im Rahmen der Vernehmlassung beim Kanton hervorgeht
Verbände und Organisationen ihre Meinung dazu kundtun
«Der Fokus auf den ressourcenintensiven Entlastungsstollen lässt eine ganzheitliche Betrachtung beim Wassermanagement vermissen und ist nicht mehr zeitgemäss»
Man begrüsse zwar die geplante Bachöffnung und die Aufwertung des Wettinger Dorfbachs
Trotzdem weise das Projekt wesentliche Defizite auf
dass die Partei es in der aktuellen Form ablehne und eine Verbesserung fordere
«Zentrale Herausforderungen der Klimaerwärmung wie extreme Trockenheit
Biodiversitätsverlust und Hitze im Siedlungsgebiet sind mit dem Entlastungsstollen
der den Regen sehr schnell in die Limmat abführt
Die Grünen Aargau lenken den Blick auf das Quellgebiet Eigi
Nachhaltiger und moderner Hochwasserschutz müsse bereits dort ansetzen
damit die Abflussspitzen in Wettingen bis zu einem Drittel gebrochen werden könnten
dass die Abflussgeschwindigkeit bei Starkregen oder Gewittern mit zusätzlichen Massnahmen gebremst wird
Konkret wünscht man sich im Eigi überflutbare Flächen wie beispielsweise Retentionsbecken
wie sie bereits der WWF Aargau forderte (diese Zeitung berichtete)
Die Grünen Aargau sind sich sicher: «Lösungen im Einzugsgebiet voranzutreiben
ist kosteneffizienter als im Siedlungsgebiet und bietet mehrfache Synergien mit weiteren Zielen des Kantons wie beispielsweise der Stärkung der Wasserreserven und der Förderung der Artenvielfalt.»
In einer wärmeren Atmosphäre sei der Hochwasserschutz zweifellos sehr wichtig
das Wasser mit einem zentralen Stollen möglichst schnell in die Limmat zu leiten
sei aber zu einseitig gedacht und könne sogar neue Gefahren verursachen
Gar nicht kritisch zu den Wettinger Plänen äussert sich die GLP Aargau
Im Gegenteil: Sie bezeichnet das Vorhaben in einer Medienmitteilung als «Vorzeigeprojekt für die klimapolitische Verantwortung und Weitsicht der Gemeinde Wettingen»
Schäden durch extreme Wetterereignisse zu minimieren und die Resilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken
Lob erfährt das Vorhaben auch von der Mitte Aargau
und die SP Aargau geht sogar noch weiter und wünscht sich mehr solcher Projekte
«Mit einer Kombination aus Hochwasserschutz und ökologischer Revitalisierung setzt das Projekt wichtige Impulse für die Zukunft der Region»
Besonders positiv wird die Kombination von sicherheitstechnischen und ökologischen Aspekten bewertet
Unterstützt wird der Entlastungsstollen auch von der FDP Aargau und der SVP Aargau
Beide Parteien stützen sich bei ihrer Beurteilung auf finanzielle Aspekte
«Das vorliegende Projekt weist gegenüber möglichen Alternativen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf»
steht etwa in der Stellungnahme der FDP Aargau
Und die SVP Aargau schreibt: «Die Kosten für das gewählte Projekt sind realistisch und kostengünstiger als das erste
Das Festival «Films for Future» gastiert am 13
März mit zwei Filmen im Kino Orient in Wettingen
Auf das Publikum wartet nach der Vorstellung eine Podiumsdiskussion mit Filmemachern und Politikern aus Baden
Wie man Wohnraum für die wachsende Bevölkerung möglichst ressourcenschonend bereitstellt
zeigt der Dokumentarfilm «Uns eine Zukunft bauen» von Beat Häner
um 19 Uhr im Kino Orient in Wettingen zu sehen
Er wird im Rahmen von «Best of Films for Future» gezeigt
Dabei handelt es sich um einen Anlass des Zürcher Vereins Films for Future
der für das gleichnamige Umweltfestival bekannt ist
Wie werden die Stadt Baden und die Gemeinde Wettingen in zwanzig Jahren aussehen
Welche Bau- und Nutzungsordnungen sorgen dafür
dass die Bautätigkeit möglichst nachhaltig ist
Welche wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale bietet das Bauen im Bestand – und was bedeutet das für die Region
Solche Fragen werden im Anschluss an die Vorstellung an einem Podium diskutiert
Mit dabei sind nicht nur der Regisseur Beat Häner
sondern auch Jeanne Casagrande vom Verein Stadtlabor Baden und der Badener Stadtrat Benjamin Steiner (Team)
Moderiert wird die Diskussionsrunde von Daniel Huber von Casafair Mittelland
einem Verband für umweltbewusste Wohneigentümerinnen und -eigentümer
Der Film «Wohin die Flüsse verschwinden» von Felix Meschede und Manuel Daubenberger fokussiert sich auf diese Thematik
Er nimmt die Zuschauenden mit auf eine Reise entlang von sechs Flüssen auf vier Kontinenten und zeigt nicht nur die Ursachen der Wasserknappheit
um 19 Uhr im Kino Orient über die Leinwand flimmern
Er gewann am «Films for Future»-Festival im November 2024 den Publikumspreis in der Kategorie «Natur/Landwirtschaft»
An der anschliessenden Podiumsdiskussion sprechen Philipp Schuppli vom Landschaftsarchitekturbüro Apiaster und die Wettinger Schwammstadtland-Expertin und Naturschützerin Annette Junker über die Gefahr von Starkregen und Trockenheit in der Region und über mögliche Massnahmen zur Stabilisierung des Klimas
Moderiert wird die Debatte vom Badener Grünen-Grossrat Jonas Fricker
Tickets für die Vorstellungen gibt es auf der Website von «Films for Future»
In den vergangenen zwei Jahren sollen zahlreiche Mitarbeitende das Wettinger Sport- und Freizeitzentrum verlassen haben
der im April 2023 seine Stelle angetreten hat
der nach 18 Jahren in dieser Stellung in Frühpension ging
Die Ernennung von Schürch sorgte damals für positive Aufmerksamkeit
weil er eine beachtliche Karriere im Eishockey hinter sich hatte
Als ehemaliger Torhüter des EHC Biel und der SCL Tigers sowie als Goalietrainer des SC Bern konnte er zwei Meistertitel gewinnen
Vor seiner Anstellung im Tägi war er bei einer Firma tätig
die sich auf den Aufbau von fest installierten und temporären Eisbahnen in der Deutschschweiz spezialisiert hat
Mit seinem Fachwissen in der Kältetechnik und seiner Erfahrung im Umgang mit Vereinen und Teams schien er die ideale Besetzung für die Position zu sein
Tägi-Geschäftsführer Urs Kamberger sagt auf Anfrage
dass der Weggang nichts mit der Person Schürch zu tun habe: «Es war kein 100-prozentiger Match
Die Erwartungen haben nicht mit dem Profil übereingestimmt
was sich im Verlauf der Zusammenarbeit herausgestellt hat.» Schürch selbst will sich nicht zu seiner Freistellung äussern und verweist auf Kamberger als Ansprechperson
Schürchs Abgang ist aber nicht die einzige Personalie
sollen in den vergangenen beiden Jahren rund 30 Mitarbeitende die Wettinger Institution verlassen haben
Eine Birmenstorferin betrauert in ihren Zeilen besonders den Weggang zweier langjähriger Mitarbeitender
«die im Winter als Eismeister eine äusserst kompetente Arbeit leisten und im Sommer das Freibad betreuen»
Die Verfasserin des Leserbriefs vermutet mangelnde Wertschätzung als Ursache der hohen Fluktuation
CEO Kamberger kann die genannte Zahl nicht zuordnen
Laut ihm werde aber Feedback von Mitarbeitenden und Kunden ernst genommen: Er und sein Team würden «kontinuierlich daran arbeiten
ein positives und wertschätzendes Arbeitsumfeld zu fördern»
Gleichzeitig sei in der Branche eine höhere Fluktuation nicht ungewöhnlich: «Viele im Team arbeiten saisonalbedingt in Teilzeitverhältnissen
dass sich unsere Mitarbeitenden unwohl fühlen
Manche haben sich schlicht für neue Herausforderungen entschieden.» Zu den im Leserbrief genannten konkreten Personalien könne er aus Datenschutzgründen keine Stellung nehmen
Die Stelle als Betriebsleiter Freizeit und Sport wurde bisher noch nicht wieder ausgeschrieben
Laut Kamberger wird gemeinsam mit dem Tägi-Verwaltungsrat
dessen Präsident Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) ist
welche Führungsstruktur langfristig für das Tägi am besten geeignet ist
Das Ziel bleibe aber das gleiche: «Wir setzen uns mit Herzblut dafür ein
dass das Tägi ein beliebtes und erfolgreiches Freizeit- und Sportzentrum mit einem attraktiven Angebot bleibt.»
Unter seiner Leitung wurde in den vergangenen zwei Jahren in zwei Etappen auch das Gartenbad saniert
Insgesamt kostete die Modernisierung der Anlage rund 62 Millionen Franken
Die Messe Bauen und Wohnen im Wettinger Tägi war ein voller Erfolg
Es ist auch ein Begegnungsort mit viel Qualität»
Drucken Teilen Während vier Tagen sah man im Tägi nur gut gelaunte und fröhliche Gesichter – bei allen Beteiligten
2006 organisierten die ZT Fachmessen die erste Messe Bauen und Wohnen im Tägi
Und es war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte
Marco Biland von den ZT Fachmessen erinnert sich an die Premiere
als ein Aussteller gerade seinen Stand aufbaute und ihn mit kritischem Blick fragte: «Wird das was?»
wie immer am selben Platz und mit viel Erfolg
Auffallend war beim Rundgang durch die verschiedenen Hallen und auch im Aussenbereich
wie dominierend die Themen rund um die Küche sind
Aussteller aus der ganzen Schweiz präsentierten ihre verschiedenen Koch- und Wohnformen
Ebenfalls waren enorm viele Grills zu sehen
handlichen Grill bis zur riesigen Grillstation
welche schon mal den halben Balkon füllen könnte
Oder auch Kugelgrills wurden angeboten und fanden viele interessierte Barbecue-Anhänger
Ebenso waren sämtliche Themen rund um die Energie hoch im Kurs
und Biland ist auch für die Zukunft zuversichtlich: «Die Messen wurden vielfach totgesagt
persönlicher Kontakt und Sicherheit wichtig sind
da ist die Messe der richtige Ort.» Gewisse Dinge kann man vielleicht bequem von zu Hause aus bestellen
da braucht es schon die Beratung von Fachpersonen
Und vielleicht will man das Produkt auch anfassen
Urs Kamberger ist seit Anfang 2022 der neue CEO im Tägi
«Unsere Anlage wird nie so gut ausgelastet und alle Möglichkeiten ausgeschöpft wie an einem solchen Anlass»
Marketingtechnisch ist Bauen und Wohnen wichtig für uns
Die ganze Location wird benutzt und in Szene gesetzt»
Viel zum Erfolg beigetragen hat sicherlich auch das schöne
So konnte man auf der gesperrten Strasse auch verweilen
einen der zahlreichen Foodstände testen sowie das einheimische Bier von Lägerebräu geniessen
Insgesamt kamen an den vier Tagen über 14’000 Besucher ins Tägi
Und auch die rund 220 Aussteller waren zufrieden
Und so freuen sich sowohl Biland als auch die Tägi-Crew bereits auf die 19
Mal fand am Wochenende die Antiquitäten- und Sammlermesse im Tägi Wettingen statt
Für Trouvaillen standen Eingefleischte bereits beim Aufbau der Stände an
Drucken Teilen Das Tägi war mit den rund 80 Ausstellerinnen und Ausstellern bis auf den letzten Platz ausgebucht
war ein Feuerwerk an wiederaufgetauchten Schätzen
Rund 15 waren immer dabei in Wettingen und auch schon beim Vorläufer in Brugg
So kamen die Ausstellenden aus der ganzen Schweiz
Eine Ausstellerin war extra aus Ungarn angereist
weil es in Zürich auch sonst weit und breit keine vergleichbare Messe mehr gibt
Das freute auch Organisator Jakob Brand aus Möriken
Seit 37 Jahren betreut er mit viel Herzblut die Antiquitäten- und Sammlermesse in Wettingen zusammen mit seiner Frau Dora
Bereits am Freitagnachmittag waren alle Parkplätze belegt
Dass man vor dem Tägi entlang der Strasse seit neustem nicht mehr parkieren kann
weil Steinhaufen angelegt und Büsche gepflanzt wurden
erfreute sowohl die Besucherinnen und Besucher als auch die Aussteller nicht gerade
Umso erfreulicher war dann die Jagd nach gesuchten Raritäten
Die einen hatten ganz gezielt etwas im Kopf und suchten die Stände mit einem Röntgenblick ab
deshalb waren bei Türöffnung bereits da oder versuchten
schon beim Aufbau der Stände einen Blick auf die Auslage zu erhaschen
Händlern und Sammlern gab es aber auch einige
die einfach eine Runde drehten und sich treiben liessen
Wobei eine Runde ganz sicherlich nicht reichte: Auch beim dritten Durchgang entdeckte man immer wieder etwas
So begegneten viele wieder ihren Begleitern aus der Kindheit mit Büchern oder Emailtafeln: von Globi
Ringgi und Zofi bis zum Schellenursli und anderen Figuren
Überhaupt scheinen Emailtafeln sehr beliebt zu sein und erinnerten an die Zeit
als es noch Filme für die Fotokameras gab oder eine Liste in einer Garage
wie hoch der Reifendruck bei entsprechender Ladung sein muss
Für einige war es vielleicht auch ein Ausflug in die Vergangenheit
Eine neue Ausstellerin hat sich auf Vintage-Kleider der 1940er-Jahre spezialisiert und war in ihrer Aufmachung auch ein absoluter Blickfang
Sie restaurierte und flickte schon Originalkleider
So alt waren nicht alle Ausstellungsstücke
Emailtafeln oder Postkarten nur noch vom Hörensagen kennen
Die Mitte Wettingen forderte die Rückkehr zu Tempo 50 auf der Schartenstrasse – doch der Vorstoss ist unzulässig
Einwohnerrätin Simona Nicodet will das nicht einfach hinnehmen: «Das Volk muss das letzte Wort haben.»
Inzwischen hat das Ratsbüro den Vorstoss jedoch für unzulässig erklärt
Der Grund: Die Kompetenz für die Beendigung eines solchen Testbetriebs liegt gemäss Gemeindegesetz «nicht beim Einwohnerrat beziehungsweise der Gesamtheit der Stimmberechtigten
sondern in der Kompetenz des Gemeinderats»
Der Gemeinderat werde den Testbetrieb zu Ende führen und auswerten
Simona Nicodet zeigt sich auf Anfrage enttäuscht und hält fest: «Für mich ist klar
dass das Volk das letzte Wort in dieser Sache haben muss.» Der rechtliche Weg
Sie werde das Thema mit ihrer Fraktion besprechen
dass sich der Gemeinderat nicht an den behördenverbindlichen kantonalen Gesamtverkehrsplan (KGV) halte «und trotzdem niemand etwas sagen darf»
Der KGV dient der Gemeinde als Planungsgrundlage für verkehrspolitische Entscheidungen
welche Strassen als Hauptsammelstrassen den Verkehr aus den Quartieren aufnehmen und auf das übergeordnete Netz leiten
In ihrer Motion hatten Simona Nicodet und ihre Mitstreiter auf eine frühere Antwort des Gemeinderats aus dem Jahr 2022 verwiesen
Damals reagierte die Gemeinde auf einen Vorstoss auf der Onlineplattform Petitio zur Einführung von Tempo 30 und wies darauf hin
dass die Schartenstrasse im KGV als Hauptsammelstrasse eingestuft sei
Sie müsse den Verkehr aus den Quartieren bündeln und auf das Kantonsstrassennetz leiten
In der Antwort auf eine ältere Online-Petition
welche die Einführung von Tempo 30 in der Märzengasse forderte
dass eine Temporeduktion weitreichende Konsequenzen auf den Quell-
Bevor allfällige Anpassungen im KGV vorgenommen würden
müssten diese und weitere Konsequenzen seriös ermittelt und in einem Gutachten die Vor- und Nachteile von Tempo 30 abgewogen werden
Dieses solle dem Gemeinderat als Grundlage für eine Entscheidung dienen
Inzwischen hat sich auf Petitio.ch der Wind gedreht: Statt Tempo 30 zu fordern, setzten sich seit Ende Januar zwei weitere Online-Petitionen für die Rückkehr zu Tempo 50 auf der Schartenstrasse ein. Nach Ende der 30-tägigen Sammelfrist erreichte die eine 1201 Unterschriften
die zusätzlich auch für die Märzengasse gilt
Beide wurden nun an den Gemeinderat weitergeleitet
der sie innert 30 Tagen beantworten sollte
Nach der Publikation der beiden Petitionen und der im Einwohnerrat eingereichten Motion formierte sich inzwischen auch Unterstützung für die Beibehaltung von Tempo 30: Die Massnahme erhöhe die Sicherheit von Velofahrern und Fussgängerinnen
Riskante Überholmanöver von Autos vor Fussgängerstreifen hätten sich verringert
Um noch mehr Menschen zu mobilisieren, hat Anwohner Markus Krebs ausserdem auf der Plattform Campax.org eine eigene Kampagne gestartet, die sich für die dauerhafte Einführung von Tempo 30 auf der Schartenstrasse und der Märzengasse starkmacht
Er fordert zusätzlich ergänzende Massnahmen wie Bodenmarkierungen und bauliche Anpassungen
um das Tempolimit sichtbarer zu machen und besser durchzusetzen
wobei diese – im Gegensatz zu den Petitionen auf Petitio.ch – keine offizielle Antwort der Gemeinde nötig macht
Die Suva plant auf einem 14’600 Quadratmeter grossen Areal an der Schartenstrasse in Wettingen eine neue Überbauung – dort
wo jahrzehntelang die Gärtnerei Lägere Blueme + Pflanze wirtschaftete
Die Fertigstellung war einst für 2026 vorgesehen
Vor rund vier Jahren wurden die neun Gewächshäuser der Gärtnerei Lägere Blueme + Pflanze, die das Areal an der Schartenstrasse in Wettingen über Jahrzehnte prägte, dem Erdboden gleichgemacht (das BT berichtete)
Seither steht das Grundstück weitgehend leer – der Blumenladen an der dortigen Ecke floriert aber weiterhin
Dahinter hat sich die Natur das Terrain zurückerobert
bis 2026 eine Wohnüberbauung mit rund 140 Mietwohnungen zu realisieren
Doch von der Umsetzung ist weit und breit nichts zu sehen
Eigentümerin des Areals und Bauherrin des Projekts ist die Suva Immobilien
dass der Gestaltungsplan für das Areal im Sommer 2024 von der Gemeinde Wettingen an den Kanton Aargau zur ersten Vorprüfung übermittelt wurde
Man erwarte ein Feedback dazu voraussichtlich im Mai oder Juni
Anschliessend wird der Gestaltungsplan gemeinsam mit der Gemeinde bereinigt
bevor die nächsten Schritte in Angriff genommen werden können – und davon stehen noch einige an: die definitive Vorprüfung durch den Kanton
die öffentliche Auflage sowie die Genehmigung des Gestaltungsplans durch die Gemeinde
Danach folgt die erneute Eingabe beim Kanton
dessen Genehmigung sowie die öffentliche Publikation
«Mit der Rechtskraft des Gestaltungsplans wird erst Ende 2026 gerechnet – und nur falls es keine Einsprachen gibt»
könne mit der Planung seitens der Suva weitergefahren werden
Bereits 2022 hat die Suva den Studienauftrag für das Projekt abgeschlossen
Neff Neumann Architekten AG und Antón Landschaft GmbH gingen mit ihrem Vorschlag als Sieger hervor
Neben den 140 Mietwohnungen sollen auf dem rund 14’600 Quadratmeter grossen Areal auch grosszügig angelegte Freiräume entstehen
die den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern sowohl private als auch gemeinschaftliche Aussenräume bieten
Vorgesehen seien unterschiedliche Wohnungstypen
teilweise auch auf neue zukünftige Wohnformen anpassbar
wie es in der damaligen Medienmitteilung hiess
In den Erdgeschossen sollen zudem Gewerbeflächen entstehen
Auf Ende Juni 2020 hatten die früheren Eigentümer der Gärtnerei den Betrieb nach 35 Jahren aufgegeben und kurz darauf das Areal an die Suva Immobilien verkauft
Die Gärtnerei neben der Sebastianskirche bestand seit 1939
45 Jahre lang hatten diese Paula und Walter Meier-Angst betrieben
bevor sie das Geschäft 1985 an Walter Germann und Paul Anderes verkauften
Paula und Walter Meier-Angst prägten den Ruf der Gärtnerei weit über die Dorfgrenzen hinaus
Sie führten das Geschäft erfolgreich weiter
Die Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen sind Opfer eines Ransomwareangriffs geworden
In der Folge fielen ein paar digitale Fahrplananzeigen aus und es kam zu Systemeinschränkungen in der Leitstelle
Hinter dem Cyberangriff steckt die Hackerbande Play
Cyberkriminelle haben die IT-Systeme der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW) ins Visier genommen. Wie "Watson" berichtet
bemerkte das Verkehrsunternehmen erste auffällige Aktivitäten in der IT-Infrastruktur am 21
Die RVBW isolierten die betroffenen Computer und trennten die Netzwerkverbindungen
Kunden- oder Abodaten seien nicht betroffen
Der Ransomwareangriff hatte spürbare Auswirkungen
An einigen Haltestellen funktionierten die digitalen Fahrplananzeigen nicht
Zudem sei es im Büro- und Leitstellenbetrieb zu Systemeinschränkungen gekommen
Fahrbetrieb und Ticketverkauf seien jedoch nicht betroffen gewesen
Geld von den RVBW zu erpressen und drohten damit
Unternehmensdaten im Darknet zu veröffentlichen
Das Verkehrsunternehmen ging eigenen Angaben zufolge jedoch nicht auf die Forderung ein
Es untersucht den Cyberangriff und schaltete Fachstellen sowie die Polizei ein
Bei den Erpressern handelt es sich um die Hackergruppe Play. In den vergangenen Jahren trat die Bande in der Schweiz bereits mehrfach in Erscheinung. Sie verübte unter anderem den Ransomwareangriff auf den Hoster Xplain
Cisco Talos bewertete Play im Sommer 2024 übrigens als eine der aktivsten Gruppierungen im Bereich der Cybererpressung.
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In Wettingen wurde in der Nacht auf Dienstag ein Einbruch festgestellt
Bei der Flucht riskierte der mutmassliche Dieb sein Leben
Drucken Teilen Der Betreiber eines Recycling-Betriebes in Wettingen stellte in der Nacht auf Dienstag kurz nach 1 Uhr fest
worauf diverse Patrouillen der Kantonspolizei und der Regionalpolizei ausrückten
Das schreibt die Kantonspolizei Aargau in einer Medienmitteilung
die auf die Beschreibung der Täterschaft passte
Auf der Flucht überstieg der unbekannte Mann den Wildschutzzaun und überquerte die Autobahn
Dabei riskierte er gemäss Kantonspolizei Aargau sein Leben
Nur mit viel Glück habe er eine Kollision vermeiden können
Nach dieser gefährlichen Aktion habe die Polizei den Sichtkontakt zur flüchtigen Person verloren
Der Mann konnte bisher noch nicht festgenommen werden
die Kantonspolizei habe die Ermittlungen aufgenommen
Beim Recyclingcenter wurde ein Fenster aufgebrochen
ob etwas gestohlen wurde und ob es einen Zusammenhang mit weiteren Einbrüchen gibt
Nachdem das Reglement zur Besoldung von Ammann und Gemeinderat im vergangenen Dezember vom Einwohnerrat abgewiesen wurde
wagt der Gemeinderat einen zweiten Versuch
Die Frage, wie viel ein Wettinger Gemeinderatsmitglied verdienen soll, steht schon seit einiger Zeit im Raum. Das von der Exekutive angepasste Reglement zur Entlöhnung und zu den Pensen von Ammann und Gemeinderat für die Legislaturperiode 2026 bis 2029 stiess bei der Einwohnerratssitzung am 12. Dezember des vergangenen Jahres auf wenig Zuspruch (diese Zeitung berichtete)
Zu den Kritikpunkten der Fraktion Mitte-EVP gehörte beispielsweise: «Die Jahreslohnbasis des Gemeindeammanns soll höher sein als bei Gemeinderat und Geschäftsleitung»
dass die Mitsprache nicht so vonstattengegangen sei
wie es sich das Parlament vorgestellt hatte
sagte Vizeammann Markus Maibach (SP) an der Medienkonferenz am Montag
Das Geschäft wurde an den Gemeinderat zurückgewiesen
Die mit der Rückweisung verbundenen Anträge seien geprüft und so weit als möglich berücksichtigt worden
Januar fand ein runder Tisch mit dem Gemeinderat
Vertretenden der Fraktionen und Parteien sowie der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission statt
An dieser Sitzung wurde vom Gemeinderat dargelegt
mit dem Inhalt des Rückweisungsantrags sowie den weiteren Anträgen der Fraktionen umzugehen
wie Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) sagte: «Am Schluss ist es ein Papier vom Gemeinderat
die hinter der ganzen Thematik stehen können.» Nicht zuletzt
damit sich auch in Zukunft Menschen finden lassen
dass auch die Rahmenbedingungen für alle stimmen würden
Der Gemeinderat stellte sich auf den Standpunkt
wenn es noch eine vertiefte Prüfung benötige
diese von der Geschäftsprüfungskommission durchgeführt werden solle
Er schlug jedoch den Anwesenden am runden Tisch vor
Zum einen habe die Finanzkommission bereits die erste Lösung geprüft
Zum anderen habe durch den runden Tisch eine intensive Auseinandersetzung stattgefunden
Vertretende der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission stimmten diesem Vorgehen zu
Neu soll der Gemeindeammann in der Amtsperiode 2026 bis 2029 bei einem Pensum von 80 Prozent jährlich 152’000 Franken erhalten
der Vizeammann bei 30 Prozent 51’000 Franken sowie die übrigen Gemeinderatsmitglieder bei 25 Prozent jeweils 42’500 Franken
Im ersten Vorschlag sah es noch anders aus: Der Ammann sollte bei einem Pensum von 80 Prozent einen Lohn von 144’000 Franken erhalten
der Vize bei 30 Prozent 54’000 Franken sowie die übrigen Gemeinderatsmitglieder bei 25 Prozent jeweils 45’000 Franken
Damals orientierte man sich an einem neuen Basislohn von 180’000 Franken für alle
Nun beruht das Gehalt des Ammanns auf einem Basislohn von 190’000 Franken und jene der restlichen Gemeinderäte auf einem Basislohn von 170’000 Franken bei einem Pensum von 100 Prozent
Während die Saläre des Vizeammanns und des restlichen Gemeinderats abgespeckt werden
erhält der zukünftige Wettinger Gemeindeammann mehr Geld
als in der ersten Version des revidierten Reglements vorgesehen war
Das Pensum in der aktuellen Legislaturperiode liegt beim Vizeammann noch bei 40 Prozent
Bei den restlichen Gemeinderäten sind es 30 Prozent
Mit diesen Anpassungen kommt es laut dem Gemeinderat jährlich zu Einsparungen von 104’500 Franken im Vergleich zur heutigen Entschädigungsregelung
wenn er an der Einwohnerratssitzung über das revidierte Reglement befindet
Der Zuzug einer Industriefirma mit bis zu 3000 Angestellten würde Wettingen jährlich Unternehmenssteuern in zweistelliger Millionenhöhe bescheren
Das Vorhaben hätte aber auch drastische Folgen für Landwirte
Der Gemeinde Wettingen steht ein folgenreicher Zuzug bevor
Ein internationales Industrieunternehmen zeigt Interesse daran
einen Standort im Gebiet Tägerhard zu eröffnen
wie Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) an einer Medienkonferenz am Dienstag mitteilte
soll ab 2030 auf dem Land der Wettinger Ortsbürgergemeinde entstehen
Der Name des Unternehmens durfte er nicht verraten
«Wir haben uns zu einer Absichtserklärung bekannt
Die Firma will sich alle Optionen offen halten
Zudem wurden noch nicht alle deren Mitarbeitenden über die Pläne informiert»
erklärte Kuster und versicherte auf Nachfrage eines Journalisten: «Es handelt sich nicht um eine Chemiefabrik
Der Gemeinderat ist dem Vorhaben wohlgesinnt
«Wir sehen es als grosse Chance für Wettingen
nicht zuletzt auch auf der finanziellen Seite.» Mit dem Zuzug könnte die Gemeinde Wettingen nämlich einen jährlichen Unternehmenssteuerertrag in zweistelliger Millionenhöhe für sich beanspruchen
Das entspricht aktuell mehr als 20 Steuerprozenten
dass diese Einnahmen sogar zum Schuldenabbau beitragen könnten
Auch die Ortsbürgergemeinde würde von Einnahmen durch Baurechtzinsen in der Höhe von jährlich bis zu einer halben Million Franken profitieren
Ob sich das Industrieunternehmen tatsächlich in Wettingen niederlässt
von denen die Gemeinde keine genauen Kenntnisse hat
Standorttechnisch sieht Kuster in Wettingen aber viele Vorteile
Das Gebiet Tägerhard entspreche mit seiner guten verkehrstechnischen Anbindung
dem grossen in zwei Etappen bebaubaren Land sowie der Nähe zum Flughafen und zum Wunschstandort Limmattal den Vorstellungen der Firma
will der Gemeinderat nun auch alle Hebel in Bewegung setzen
deren Realisierung im Zusammenhang mit der Entwicklung im Gebiet Lugibach in zehn bis fünfzehn Jahren angedacht wäre
vorgezogen und mit der Ansiedlung des Industrieunternehmens koordiniert wird
«So hätte die Firma zusammen mit dem Tägi ihren eigenen Bahnhof»
dass die Anbindung an die Autobahn für den Pendlerverkehr so gestaltet werden könne
dass sie nicht durchs Siedlungsgebiet führe
Das Projekt erfordert planerische Arbeiten
So müssen die Landwirtschaftsflächen in eine Arbeitszone umgezont werden
Das hat Anpassungen im kantonalen Richtplan
dem regionalen Sachplan Sulperg-Rüsler sowie der kommunalen Nutzungsplanung zur Folge
Die Berücksichtigung der Einzonung der beiden Parzellen sei in der aktuellen Gesamtrevision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) aber nicht mehr möglich
die BNO im Verlauf dieses Jahres öffentlich aufzulegen und dem Einwohnerrat im Dezember zur Genehmigung vorzulegen
Für die Erstellung einer Arbeitszone müsse somit eine separate Teilrevision angestossen werden
Das ist jedoch nicht die einzige Herausforderung
Die Einzonung hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft
«100’000 Quadratmeter gehen als Fruchtfolgefläche verloren
Wir müssen Gespräche mit den betroffenen Landwirten führen und schauen
Ein Austausch mit dem Kieswerk Tägerhard Kies AG wird ebenfalls notwendig
«Sie und die Ortsbürgergemeinde haben einen Vertrag bezüglich der Nutzung der beiden Parzellen
dass sie weiterhin möglichst viel Kies fördern kann.»
Bevor die Gemeinde all diese Planungsschritte und Gespräche an die Hand nehmen kann
braucht sie jedoch den Segen der Wettinger Ortsbürgerinnen und Ortsbürger
Sie werden an der Ortsbürgergemeindeversammlung am 22
ob sie das Land im Baurecht abgeben wollen
werden wir einen Baurechtsvertrag ausarbeiten»
Und wenn sie Nein sagen?: «Dann ist die Übung gestorben.»
In Wettingen sollen Budget und Steuerfussanpassungen künftig nicht mehr automatisch an die Urne kommen
Während der Gemeinderat den Vorstoss unterstützt
Eine solche Regelung wäre im Aargau einzigartig für eine Gemeinde mit Parlament: Alle anderen legen das Budget entweder jedes Jahr oder zumindest bei einer Steuerfussanpassung automatisch dem Volk vor
Der Wettinger Gemeinderat schlägt dem Einwohnerrat vor
den Vorstoss an der Donnerstagssitzung zu überweisen
Als einzige Fraktion kritisiert das die SVP scharf: Die Unterstützung des «ur-linken» Vorstosses durch einen «in der Theorie mehrheitlich bürgerlich zusammengesetzten Gemeinderat» sei bedenklich und werfe «kein gutes Licht auf die Gemeindeexekutive»
Dass SP/WettiGrüen Budget und Steuerfuss nicht mehr obligatorisch zur Bewilligung vorlegen wolle
seien doch «Steuererhöhungen bei der politischen Linken das Allheilmittel für alle Herausforderungen»
Immerhin scheine der politische Kompass der Mehrheit im Einwohnerrat so weit richtig ausgerichtet zu sein
sodass der Vorstoss keine Chance haben dürfte
So positionieren sich fast alle Fraktionen in ihren Berichten dagegen
So schreibt die Fraktion der Mitte-EVP: «Eine Beschränkung kommt für uns nicht infrage.» Sie lehne diese Motion entschieden ab
Die GLP fügt in ihrem Fraktionsbericht hinzu: «Das Stimmvolk ist das höchste Gut unserer Demokratie und soll auch ohne Unterschriftensammlung immer über eine Steuerfusserhöhung abstimmen können.» Schliesslich sei es deren Geld
SP/WettiGrün selbst äussert sich in ihrem Fraktionsbericht nicht explizit zur Motion
Stattdessen erwähnen sie lediglich allgemein
dass der Gemeinderat auf eine Reihe von Vorstössen zur Gemeindeordnung eingeht
Dazu gehört nebst der ersatzlosen Streichung des obligatorischen Referendums für Budget und Steuerfuss auch die Forderung nach Änderung von «Gemeindeammann» und «Vizeammann» in «Gemeindepräsident» respektive «Gemeindepräsidentin» sowie «Vizepräsidentin» oder «Vizepräsident»
dass die Änderung der Gemeindeordnung im Herbst an die Urne zur Abstimmung komme
dass das Budget in Wettingen innert fünf Jahren an der Urne dreimal abgelehnt worden war
stets im Zusammenhang mit einer Steuerfusserhöhung
Zuletzt scheiterte die Vorlage im November 2024 hauchdünn
dass solch «sachlich nicht fundierte Stimmungs- und Bauchentscheide» durch ein fakultatives Referendum verhindert werden könnten
das bereits eine umfassende Prüfung der Vorlage vornimmt
Im Aargau kommt in sechs von zehn Einwohnerratsgemeinden das Budget nur dann vors Volk
In den vier anderen entscheidet die Stimmbevölkerung jedes Jahr über das Budget
so wie das derzeit auch in Wettingen der Fall ist
Während die von Links-Grün vorgeschlagene Regelung im Aargau einzigartig wäre
wäre sie schweizweit keineswegs eine Ausnahme
sagt Politikwissenschaftler Michael Strebel
Professor mit Schwerpunkt politische Systeme
Hierzulande gäbe es die gesamte Palette an Regelungen: «Es gibt auch Gemeinden
in denen nur das Parlament entscheidet.» Welche Variante zum Zug kommt
was der jeweilige Kanton im Gemeindegesetz festsetzt
So würden etwa im Nachbarkanton Zürich Budget und Steuerfuss keinem Referendum unterliegen – die Gemeindeparlamente entscheiden abschliessend
Im Kanton Aargau unterstehen die Beschlüsse des Einwohnerrats betreffend Budget mindestens dem fakultativen Referendum
Dass Kantone jeweils ihre eigenen Vorgaben haben
sei aufgrund des föderalistischen Systems «typisch Schweiz»
Weil Wettingen nach der Ablehnung der Steuerfusserhöhung mit einem Notbudget ins neue Jahr startet
kann die Gemeinde nur notwendige Ausgaben machen
Die Sportlerehrung für Wettinger Athletinnen und Athleten findet am 22. Januar 2025 nicht wie geplant statt, wie die Gemeinde mitteilt. Der beliebte Anlass fällt der abgelehnten Steuerfusserhöhung zum Opfer. Das Wettinger Stimmvolk sagte vor einer Woche mit nur 68 Stimmen Unterschied Nein zum Budget 2025
das einen um 3 Prozentpunkte höheren Steuerfuss von 98 vorsah (diese Zeitung berichtete)
Mit den zusätzlichen Steuereinnahmen hätte das rund 80 Millionen Franken teure Oberstufenzentrum auf der Zirkuswiese vorfinanziert werden sollen
Die Abfuhr hat nun einschneidende Folgen für das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde
«Da wir kein genehmigtes Budget bis zum 31
dürfen wir im neuen Jahr nur Ausgaben machen
sagt Gemeindeschreiberin Sandra Thut auf Anfrage
dass die Gemeinde auf alles Wünschbare verzichten müsse
Dazu gehöre leider auch die Sportlerinnen- und Sportlerehrung
Nicht nur die Veranstaltung im Sport- und Eventzentrum Tägi ist gestrichen
Der Gemeinderat hätte in der Aula Margeläcker mit der Bevölkerung aufs neue Jahr angestossen
Auf dem Programm stand zudem eine Ansprache von Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte)
Bereits 2020 und 2023 konnten die Neujahrsapéros nicht durchgeführt werden
weil die Gemeinde ebenfalls wegen der abgelehnten Steuerfusserhöhung mit einem Notbudget ins neue Jahr starten musste
«Und 2021 fiel der Neujahrsapéro der Coronapandemie zum Opfer»
Dieses Jahr konnte die Bevölkerung offiziell mit den Gemeinde-Vertretenden den Start ins neue Jahr begehen
Einfluss hat die Abfuhr des Budgets 2025 auch auf die Kinderfasnacht am 1
«Der Anlass wird von der Gemeinde finanziert und ist auch gestrichen»
Einzig die Skilager der Schule Wettingen im Februar bleiben verschont
Das wäre doppelt schade.» Der Gemeinderat habe sich daher entschieden
die Kinder trotz Notbudget in die Skilager zu schicken
Dann wird an der Urne erneut über das Wettinger Budget abgestimmt
Aktuell wird dieses vom Gemeinderat überarbeitet.