Der Kanton Aargau möchte zwischen Neuenhof und Würenlos eine zusätzliche Brücke für den Fuss- und Veloverkehr bauen Nun stellen sich ausgerechnet diese beiden Gemeinden gegen den Limmatsteg Das sorgt für Enttäuschung in Wettingen und Killwangen Im Herbst soll der Grosse Rat definitiv über die Umsetzung entscheiden Doch nun wehren sich ausgerechnet die beiden Standortgemeinden Neuenhof und Würenlos gegen das 9 Millionen Franken teure Vorhaben «Das Projekt hat eine massive Kostensteigerung erfahren und ist nun für Neuenhof zu teuer geworden» sagt Neuenhofs Gemeindeammann Martin Uebelhart (die Mitte) Und sein Würenloser Amtskollege Anton Möckel (parteilos) bestätigt: «Wir lehnen das Projekt in der jetzigen Form ebenfalls ab.» Zwar wird der Bau vom Kanton und vom Agglomerationsprogramm des Bundes finanziert Doch danach tragen die Gemeinden Wettingen Würenlos und Killwangen solidarisch zu je einem Viertel die Betriebs- und Unterhaltskosten – obwohl die freihängende Brücke nur auf Neuenhofer und Würenloser Land zu stehen kommt dass der Gemeinderat Neuenhof an der Sitzung der Behördendelegation des GVK am 1 April die Löschung des Richtplaneintrags beantragt hat Die Begründung: «Aufgrund der hohen Investitionskosten sowie der hohen Betriebs- und Unterhaltskosten erachtet der Gemeinderat Neuenhof dieses Bauwerk als zu wenig nutzbringend.» In vertretbarer Distanz würden bereits Brücken bestehen die ohne grossen Umweg von Velos und Fussgängern für die Querung des Flusses genutzt werden können: bei der Autobahnbrücke zum Tägi und vom Bahnhof Killwangen nach Würenlos Der Antrag von Neuenhof wurde in der Behördendelegation wuchtig mit 1:10 Stimmen abgelehnt Würenlos ist nicht Mitglied dieses Gremiums und konnte darum nicht mit abstimmen Der Gemeinderat habe aber bereits vor gut zwei Wochen entschieden Hauptargument der Würenloser sind ebenfalls die Kosten Er führt aber auch die Erschliessung der Brücke als Argument an Für Würenlos sei diese zwar kein grosses Problem da der Brückenkopf auf Höhe der Familiengärten in der Landwirtschaftszone an der Gemeindegrenze zu Wettingen zu stehen käme Grosse Fragezeichen sehe er jedoch für Neuenhof wo die Erschliessung durch dicht besiedeltes Gebiet zur heutigen Anlegestelle bei der Limmat erfolgen müsse «Man rechnet immerhin mit 1000 Velos pro Tag – das wäre eine grosse Herausforderung» Aus seiner Sicht sei es dem Kanton auch noch nicht gelungen die Notwendigkeit des Projekts wirklich zu begründen Nach wie vor hinter dem Projekt stehen die Gemeinden Wettingen und Killwangen sagt Wettingens Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) Der Limmatsteg sei ein wichtiger Bestandteil des übergeordneten Radwegnetzes vom Zürcher Furttal nach Brugg Die finanziellen Vorbehalte von Neuenhof und Würenlos lässt Kuster nicht gelten Der Kanton habe diesbezüglich ein klares Bekenntnis abgegeben sich an einer künftigen Renovation oder Sanierung zu beteiligen Für Wettingen werde der Limmatsteg auch im Hinblick auf die geplante Ansiedlung eines grossen Unternehmens beim Tägi von Bedeutung sein so Kuster: «Künftige Mitarbeitende dieser Firma könnten so einfach mit dem Velo oder zu Fuss von der linken auf die rechte Limmatseite gelangen.» Deshalb sei für Wettingen klar dass man sich an den Betriebskosten beteilige wie es vor längerer Zeit abgemacht worden sei Dass die Kosten für den Limmatsteg nun teurer wurden Ursprünglich war die 120 Meter lange Brücke mit einer Abstützung im Flussbett geplant «Dadurch wären jedoch die Flusssedimente belastet Deshalb ist aus ökologischer Sicht eine über die ganze Limmat gespannte Brücke sinnvoller – aber halt statisch komplexer.» Zudem seien die Stahlpreise in den letzten Jahren stark gestiegen Killwangens Gemeindeammann Markus Schmid (Mitte) bedauert dass sich nun ausgerechnet die beiden Standortgemeinden Neuenhof und Würenlos gegen das Projekt stellen «Wir sehen den Limmatsteg als Projekt für die Zukunft und für kommende Generationen.» Die ursprüngliche Idee sei ja im Rahmen der Regionalen 2025 gewesen die Gemeinden im Limmattal näher zusammenzubringen und die Erholungsgebiete Sulperg und Rüsler zu verbinden «Dieser solidarische Gedanke könnte nun verloren gehen.» Verkehr und Umwelt (BVU) teilt auf Anfrage mit die Eingaben zum Verpflichtungskredit vom letzten Jahr auszuwerten und die Botschaft zuhanden des Regierungsrats vorzubereiten Der Regionalplanungsverband Baden Regio und die betroffenen Gemeinden würden dabei einbezogen Die Wettinger Bevölkerung sagte im März 2024 knapp Ja zur Spezialzone Berg und damit zum geplanten Tiertherapiehof am Südhang der Lägern dass die Aufhebung der Schutzzone rechtskräftig wurde Die Spezialzone Berg am Südhang der Lägern sorgt in Wettingen seit geraumer Zeit für hitzige Debatten und politische Spannungen um die Pläne für den Bau eines pferdegestützten Therapiehofs umzusetzen wie ihn die Stiftung «Begegnung mit Tieren» seit über einem Jahrzehnt an dieser Stelle verfolgt Der bereits bestehende Betrieb soll in professionelle Strukturen überführt und vom privaten Wohnhaus der Betreiberfamilie getrennt werden Mai im kantonalen Amtsblatt bekannt gegeben dass er die Teiländerung Spezialzone Berg an seiner Sitzung am 23 April genehmigt hat - und damit auch die Beschwerde aus der Anwohnerschaft abweist Die Beschwerdeführenden hatten wissen wollen ob das Vorhaben übergeordnetes kantonales und Bundesrecht verletzt Und sie befürchten eine Aushöhlung des Natur- und Landschaftsschutzrechts und einen heiklen Präzedenzfall für vergleichbare Vorhaben Denn: Die betroffene Fläche liegt in der Landwirtschaftszone und war bisher Teil einer kantonal geschützten Landschaftsschutzzone musste die Fläche aus dem Schutzstatus entlassen und deshalb über die Spezialzone abgestimmt werden man akzeptiere den demokratischen Entscheid Warum der Regierungsrat die Beschwerde abweist kann er noch nicht sagen: «Da nun die Rechtsmittelfrist läuft und das Verfahren somit noch hängig ist können wir zu den Gründen derzeit keine Auskunft erteilen» Die Beschwerdefrist beträgt 30 Tage und beginnt am Tag nach der Publikation im Amtsblatt Eine Anfrage dieser Zeitung bei den Beschwerdeführenden ob sie den Entscheid ans Verwaltungsgericht weiterziehen Der Kanton war bereits in den vergangenen Jahren mehrfach in das Vorhaben involviert etwa im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung aber auch durch eine Interpellation im Kantonsparlament Diese hatten die Wettinger Grossrätin Manuela Ernst (GLP) und Grossrat Daniel Notter (SVP) beide auch ausgesprochene Gegner der Spezialzone die möglicherweise ohne gültige Bewilligung errichtet worden waren Bitte versuchen Sie, den gewünschten Inhalt über unsere Suche oder Startseite zu erreichen SRF Schweizer Radio und Fernsehen,Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft Die neun GVK-Gemeinderäte haben dem Massnahmenfächer mit Zeithorizont 2040 zugestimmt langfristigen Optionen nach 2040 haben Neuenhof und Wettingen abweichende Anträge gestellt Diese betreffen den ÖV-Hauptkorridor Killwangen bis Baden die Option Zentrumsentlastung lang und die S-Bahn-Haltestelle Tägerhard Drucken Teilen Im Wettinger Tägerhard möchte ein internationales Unternehmen Fuss fassen Deshalb will der Gemeinderat rasch die S-Bahn-Haltestelle realisieren Bild: zvg Die neun Gemeinderäte der in der Behördendelegation des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Raum Baden vertretenen Gemeinden stimmten dem GVK-Massnahmenpaket mit Zeithorizont bis 2040 einstimmig zu Dies schreibt der Kanton in einer Medienmitteilung Zu den angestrebten langfristigen Richtplan-Einträgen und zu den ÖV-Korridoren als langfristige Option nach 2040 wurden verschiedene Anträge eingereicht Zu den wichtigsten Anträgen hat die Behördendelegation folgende Beschlüsse gefasst: ÖV-Hauptkorridor Killwangen–Neuenhof–Wettingen Ost–Baden: Dazu besteht seit 2020 ein Richtplaneintrag im Zwischenergebnis neue Linienführung über den Bahnhof Wettingen gemäss einer früheren Forderung der Gemeinde Neuenhof ist aufgenommen dass die Linienführung über Wettingen Ost (via Limmatstrasse und Tägerhard) aus dem Richtplan zu streichen sei Die Behördendelegation entschied mit 10 zu 1 Stimmen S-Bahn-Haltestelle Tägerhard Wettingen Ost: In ihren bisherigen Beschlüssen hat die Behördendelegation festgelegt die bereits heute auf der Stufe Zwischenergebnis im Richtplan eingetragen ist als langfristige Option ausserhalb des GVK-Massnahmenfächers bis 2040 zu betrachten ist dass die Haltestelle im Richtplan festzusetzen und die Umsetzung möglichst rasch anzupacken sei Grund: Im Tägerhard soll ab 2030 ein neuer Standort eines international tätigen Industrieunternehmens entstehen Die Behördendelegation anerkennt das Anliegen von Wettingen und beschliesst einstimmig das Thema ab sofort aus dem GVK herauszulösen Zentrumsentlastung (ZEL) «lang»: Die Behördendelegation hat sich einstimmig für die Variante «ZEL lang +» («ZEL lang» mit Umfahrung Untersiggenthal) ausgesprochen die nicht Teil des GVK-Massnahmenfächers mit Zeithorizont bis 2040 ist Neuenhof lehnte nun die «ZEL lang» ab und stellte den Antrag dass der entsprechende Eintrag im Richtplan abgelehnt wird Die Behördendelegation sprach sich auch hier mit 10 zu 1 Stimmen gegen diesen Antrag Neuenhofs aus Brückenkopf Ost: Der Gemeinderat Neuenhof lehnte den Lösungsansatz mit einer möglichen Untertunnelung des Brückenkopfs Ost für den motorisierten Individualverkehr (MIV) ab Die Behördendelegation lehnt diesen Antrag mit 10 zu 1 Stimmen ab weil die Ausgestaltung der mittel- und langfristigen Massnahmen am Brückenkopf Ost nochmals vertieft untersucht werden muss Verbindlichkeit der GVK-Massnahmen: Der Gemeinderat Wettingen stellte den Antrag die nicht auf der Richtplan-Gesamtkarte eingetragen werden geklärt und ihre Verbindlichkeit aufgezeigt wird Die Behördendelegation hat diesen Antrag einstimmig angenommen Die rund 50 GVK-Massnahmenblätter werden mit der Zustimmung durch den Grossen Rat für die Behörden verbindlich Verkehrsdrehscheibe MIV-ÖV in Siggenthal-Würenlingen: Der Gemeinderat Untersiggenthal stellte den Antrag dass die Richtplan-Teilkarte «Kombinierte Mobilität» mit der Verkehrsdrehscheibe MIV-ÖV am Standort Siggenthal-Würenlingen ergänzt wird Die Behördendelegation hat diesem Antrag einstimmig zugestimmt Limmatsteg Neuenhof–Würenlos: Der neue Limmatsteg zwischen Neuenhof und Würenlos ist seit 2021 mit Beschluss des Grossen Rats im Richtplan auf Stufe Festsetzung eingetragen und bildet einen Teil des damals im Rahmen des Gesamtverkehrskonzepts Ostaargau beschlossenen Velonetzes Er ist demnach nicht Teil der jetzt im Rahmen des GVK Raum Baden und Umgebung von 2022 bis 2025 erarbeiteten Massnahmen Trotzdem hat der Gemeinderat Neuenhof – weil er den Nutzen des Limmatstegs hinterfragt – an der Sitzung der Behördendelegation vom 1 April 2025 die Streichung des entsprechenden Eintrags aus dem Richtplan beantragt Die Behördendelegation lehnt eine Streichung des Limmatsteges aus dem aktuell bestehenden Richtplan mit 10 zu 1 Stimmen ab Sie wollen sich schnell über die Kurznachrichten aus der Region Baden-Wettingen informieren Drucken Teilen Senden Sie Ihre Hinweise und Leserbriefe zur Region Baden per Mail an die Redaktion: RedaktionBaden@chmedia.ch Nach sechs bewegten Jahren mit wechselnden Inhabern steht der Betrieb des seit 1958 bestehenden Cafés Spatz an der Wettinger Landstrasse seit diesem Wochenende still Das Café Spatz ist seit mehreren Jahrzehnten eine Institution an der Wettinger Lebensader um an dieser Stelle zu überleben: Vor dem Café ist seit Ende letzter Woche ein Schild aufgestellt – mit den Worten: «Café Spatz bleibt ab 27 Wir bedauern das sehr und danken für Ihre Unterstützung.» Unterschrieben mit «Ihr Spatz-Team» Bei einem Augenschein am Montagmittag stehen die Stühle ordentlich an die Tische gerückt als könnte der Betrieb jederzeit weitergehen Auch die Schiebetüren zur Terrasse stehen ganz leicht offen Die Geschäftsführerin möchte sich auf Anfrage aber nicht zur Schliessung äussern Seit sich der frühere Pächter Gregor Briner vor sechs Jahren zurückgezogen hat, durchlief das Café Spatz innert kurzer Zeit mehrere Inhaberwechsel. Mit dem Abschied von «Gregi’s Spatz» war 2019 eine 14-jährige Ära zu Ende gegangen. Als Briner das Café 2005 übernommen hatte, lief es noch gut, wie er damals zu dieser Zeitung sagte Vor der Einweihung des Zentrumsplatzes gleich daneben gab es in unmittelbarer Nähe noch 70 Parkplätze das Kino Rio und einen Coop – und demzufolge entsprechend viel Laufkundschaft Doch mit dem Ausbau des Einkaufszentrums Tägipark Ende 2012 habe das alte Wettinger Zentrum auf einmal nur noch über die Hälfte der Laufkundschaft verfügt Die drei wollten den Spatz als Treffpunkt für Wettingerinnen und Wettinger etablieren und für guten Kaffee und gutes Essen bekannt machen Sie veränderten das Innere radikal und nannten es neu «Spatz Café & Bistro» Wegen der Pandemie konnte die Wiedereröffnung jedoch nur verhalten gefeiert werden dessen Vater das Café 1958 gegründet hatte hätten sie jedoch die schwierige Zeit überstanden Doch keine drei Jahre später gaben auch sie den Betrieb wieder ab Anfang 2023 übernahm laut Handelsregister eine neue Geschäftsführerin die Betreiberfirma des Café Spatz Sie setzte nebst den Übertragungen der Fussballmatches der Europameisterschaft 2024 auch auf Events wie «Fondueplausch and Rock’n’Roll» im Winter Der letzte Eintrag auf der Facebook-Seite des Cafés datiert von Februar und bewirbt die Möglichkeit im Café Geburtstags- und Firmenfeiern auszurichten Rund 14’000 Besucherinnen und Besucher werden an der viertägigen Messe Bauen und Wohnen im Wettinger Tägi erwartet Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Themen Bauen Drucken Teilen Zahlreiche Küchenanbieter werden in Wettingen ihre Produkte präsentieren 220 Aussteller und 14’000 erwartete Besucher April verwandelt sich das Tägi in Wettingen erneut in ein grosses Messegelände mit vier Hallen und einem grosszügigen Freigelände Mal lockt die traditionelle Frühlingsmesse Hauseigentümer Mit 220 Ausstellern ist die Messe komplett ausgebucht Es sind 20 Aussteller mehr am Start als im letzten Jahr Der Aussenbereich lässt die Herzen der Gartenliebhaber höherschlagen und lädt zum Verweilen am Streetfood-Festival ein Messeveranstalter Marco Biland von «ZT Fachmessen» sagt: «Der ideale Mix des Messeangebotes kommt bei den bauinteressierten Besuchern sehr gut an – für alle ist etwas dabei Zudem ist das umfangreiche Programm mit über 30 kostenlosen Fachvorträgen Foren und Beratungsmöglichkeiten ein absoluter Besuchermagnet Die Experten bieten den Besuchern themenspezifische Informationen und praxisnahe Tipps für die Realisierung ihrer Bauprojekte.» Die Messe deckt alle Bereiche von Kauf und Bau bis zum Wohnen und Sanieren ab Der Fokus der diesjährigen Foren liegt bei der Energiethematik wobei vertieft auf die Themen Photovoltaik Mobilität und Eigenverbrauchsoptimierung eingegangen wird Unabhängige Experten der Energieberatung Aargau bieten dem interessierten Publikum Hilfestellung Das Forum Architektur lädt Profis aus der Branche ein sich zum Thema «Netto-Null-Gebäude» fortzubilden und auszutauschen Auf dem grossen Freigelände werden den Messebesuchern am Streetfood-Festival an 13 Ständen Spezialitäten aus aller Welt geboten Gartenfans dürfen sich an der Aussengestaltung von Gärten Wellnessanlagen und Gartenprodukten erfreuen Für Spannung und Unterhaltung sorgt wie bereits im Jahr 2022 die Regionale Schreinermeisterschaft 35 Schreinertalente stellen ihr Können unter Beweis und kämpfen um den Einzug in die Schreiner-Nationalmannschaft Am Donnerstag und Freitag ist die Messe von 13 bis 19 Uhr geöffnet an den anderen Tagen kostet er zehn Franken Für Kinder bis 16 Jahre in Begleitung Erwachsener ist er gratis Weil die Stimmberechtigten einen Steuerfuss von 98 Prozent an der Urne im November knapp ablehnten wurde in Wettingen heute erneut über das Budget 2025 befunden Drucken Teilen Wettingerinnen und Wettinger zahlen 2025 nicht mehr Steuern Doch die nächste Steuerfusserhöhung ist nicht weit Bild: Sandra Ardizzone Wettingen hat ein rechtskräftiges Budget Nach der gescheiterten Steuerfusserhöhung um 3 Prozentpunkte von 95 auf 98 Prozent an der Urne im November startete die Gemeinde mit einem Notbudget ins neue Jahr Nun haben die Stimmberechtigten das überarbeitete Budget 2025 ohne Steuerfusserhöhung mit 3529 Ja- zu 424 Nein-Stimmen deutlich angenommen Das entspricht einem Ja-Anteil von 89,3 Prozent Die Stimmbeteiligung liegt bei 31,6 Prozent Das Resultat lässt keine Zweifel offen: das Wettinger Stimmvolk will nicht mehr Steuern zahlen Das zeigte sich bereits in der Vergangenheit Innerhalb von fünf Jahren haben die Stimmberechtigten einem höheren Steuerfuss schon drei Mal eine Abfuhr erteilt - selbst wenn der Einwohnerrat sich hinter die Pläne des Gemeinderats stellte Die geplante Anhebung der Steuern für 2025 wäre an die Schulraumplanung gekoppelt gewesen. Konkret hätten die zusätzlichen Steuererträge in die Vorfinanzierung des auf rund 80 Millionen Franken geschätzten Oberstufenzentrums auf der Zirkuswiese fliessen sollen Ob die Erhöhung bereits früher notwendig wird «Die Rechnungen 2024 und 2025 sind entscheidend In Wettingen ist es zu einem Unfall gekommen Dabei ist ein Porsche ziemlich heftig gegen eine Mauer geprallt Nach dem Unfall will er zu Fuss davonkommen Drucken Teilen Einer zivilen Patrouille der Kantonspolizei Zürich fällt der vollbesetzte Porsche Panamera am Sonntag kurz nach 4 Uhr früh im Stelzentunnel auf Dieser befindet sich bei Opfikon im Kanton Zürich Doch der Lenker denkt gar nicht erst daran Er missachtet das Haltezeichen und gibt Gas Die Polizei verfolgt ihn daraufhin mit Blaulicht und Sirene über die A1 in Richtung des Kantons Aargau So beschreibt die Kantonspolizei Aargau den Vorfall in einer Medienmitteilung Später verlässt das Auto die Autobahn bei der Ausfahrt in Neuenhof Weiter mit hohem Tempo geht es in Richtung Wettingen wie die Kantonspolizei Aargau weiter schreibt in einer Kurve die Kontrolle über sein Auto durchbricht einen Zaun und bleibt oberhalb einer stillgelegten Drehscheibe der SBB an einem Mauervorsprung hängen Als die Zürcher Polizisten Augenblicke später eintreffen In der Zwischenzeit treffen auch Patrouillen der Kantonspolizei Aargau auf die mit den Zürcher Kollegen die Verfolgung aufnehmen Diese dauert gemäss Mitteilung aber nicht lange Bei der Flucht verletzt sich der 20-Jährige am Fuss Deshalb wird er von einer Ambulanz ins Spital gebracht Die vier Mitfahrer im Auto – drei Frauen und ein Mann im Alter zwischen 15 und 18 Jahren – seien unverletzt geblieben Zudem sei der Zaun auf mehreren Metern beschädigt worden Die Kantonspolizei Aargau übernahm die weiteren Ermittlungen dass der 20-Jährige keinen Führerausweis besass und den Porsche einem Familienmitglied entwendet hatte Die Staatsanwaltschaft eröffnete eine Strafuntersuchung Zweimal hat die IG Attraktives Wettingen in den letzten fünf Jahren höhere Steuerfüsse bekämpft auch indem sie Flyer in Wettinger Haushalte verteilen liess Bei der jetzt vorgesehenen Erhöhung um drei Prozentpunkte wird es aber für einmal kein Extrablatt im Briefkasten geben November entscheiden die Wettinger Stimmberechtigten erneut über eine Erhöhung des Steuerfusses Bild: Alex Spichale In den vergangenen fünf Jahren scheiterten in Wettingen zwei Versuche Die IG Attraktives Wettingen schrieb sich beide Male auf die Fahne die Vorlagen «erfolgreich bekämpft» zu haben So hatte sie im Vorfeld Flyer in die Haushalte verteilt und für ein Nein geworben November der dritte Anlauf bevor: Die Bevölkerung soll dann dem Budget 2025 mit einem um drei Prozentpunkten höheren Steuerfuss zustimmen Auch an der Einwohnerratssitzung Mitte Oktober hielt sich die Gegenwehr in Grenzen: 38 Personen sprachen sich für das Budget mit einem neuen Steuerfuss von 98 Prozent und sieben dagegen aus, eine Person enthielt sich. Die Gegner kamen aus den Reihen der SVP darunter Fraktionspräsident Martin Fricker der auch zu den Gründungsmitgliedern der IG zählt Nur wenn die Gemeinde in künftigen Rechnungsabschlüssen eine schwarze Null schreibe würden die zusätzlichen Steuerprozente in die Vorfinanzierung fliessen; ansonsten müsse das Defizit zuerst ausgeglichen werden Er nannte dieses Vorgehen «eine Katze im Sack kaufen» das den Druck auf Gemeinderat und Verwaltung Für die IG ebenfalls einer der Kritikpunkte wie sie in einer Mitteilung schreibt: Im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen 2025 und angesichts der «Ausgabenfreudigkeit gewisser Kreise» sei die Sorge berechtigt dass die zusätzlichen Steuerprozente in den Konsum statt in die Vorfinanzierung fliessen könnten abhängig von der finanziellen Lage im Jahr 2026 (die AZ berichtete) sind aber «keine weiteren Steuerfusserhöhungen akzeptabel» an ein konkretes Bauprojekt gekoppelte Erhöhung vom Souverän gutgeheissen werden Dies würde sie bekämpfen und nach der Investitionswelle Steuerfusssenkungen auf das frühere Niveau fordern Doch nun anerkennt sie erst einmal den Bedarf an zusätzlichem Schulraum in Wettingen und auch die «finanztechnisch elegante Vorfinanzierung» die spätere jährliche Abschreibungen reduziere und Gemeinderat Einwohnerrat sowie die Verwaltung «möglicherweise» zu einem disziplinierten und nachhaltigen Umgang mit den Finanzen anhalte Die IG empfiehlt deshalb den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern die Pro- und Contra-Gründe in ihre Entscheidungsfindung miteinfliessen zu lassen Sie werde weiterhin die Funktion einer kritischen Stimme in Bezug auf Finanzen und Steuern in Wettingen einnehmen und ihre Meinung mit Aktionen untermauern wie sie das schon in der Vergangenheit erfolgreich gemacht habe Denn damit Wettingen eine langfristig attraktive Wohngemeinde bleibe müsse «sie auch eine steuerlich attraktive Wohngemeinde sein» Der IG stehen die Co-Präsidenten Markus Krebs (parteilos) und Thomas Bodmer (SVP dem Herausforderer von Ammann Roland Kuster der sich damals aber aufgrund einer schweren Erkrankung zurückziehen musste Mit der Einführung einer Geschäftsleitung wird die künftige Spitze der Gemeinde entlastet – weshalb ab 2026 auch ihre Löhne sinken sollen Besonders derjenige des Gemeindeammanns fällt deutlich Die erste Geschäftsleiterin überhaupt wird die heutige Gemeindeschreiberin Sandra Thut (das BT berichtete) dass sich die Entschädigungen für die künftige Person an der Spitze des Gemeinderats sowie für die weiteren Mitglieder ab der neuen Legislaturperiode 2026/29 ändern Die neuen Pensen und Löhne hat der Gemeinderat am Montag an einer Medienorientierung vorgestellt: So soll der Ammann bei einem Pensum von 80 Prozent neu einen Lohn von 144'000 Franken erhalten der Vize bei 30 Prozent 54'000 Franken sowie die übrigen Gemeinderatsmitglieder bei 25 Prozent jeweils 45'000 Franken jährlich die zugleich eine der höchsten Verschuldungen im Aargau aufwies Durch einen Vorstoss von GLP und SVP mit der Forderung «200'000 sind genug» wurde die Besoldung Thema im Einwohnerrat der auf 2022 dem Vorschlag des Gemeinderats Die Exekutive wurde zudem davon ausgeschlossen künftig von generellen Lohnerhöhungen zu profitieren Die Anpassungen des Pensums sind notwendig da die neue Geschäftsleitung künftig die operative Führung der Verwaltung übernimmt und so besonders den oder die künftige Frau Ammann entlastet Zudem wird der Ammann nicht mehr die Stellvertretung aller anderen Mitglieder übernehmen sondern es wird eine Stellvertretungsregelung innerhalb des Gesamtgemeinderats festgelegt Insgesamt führe dies zu Einsparungen von 97'000 Franken pro Jahr Das angepasste Reglement wird dem Einwohnerrat an der nächsten Sitzung am 12 Nach einem ersten Bericht über die hohe Fluktuation im Wettinger Sport- und Freizeitzentrum Tägi ist – intern wie extern – weitere Kritik laut geworden Ende Januar berichtete diese Zeitung über den Abgang von Reto Schürch der erst im April 2023 die Nachfolge von Kudi Müller als Leiter Freizeit und Sport im Tägi angetreten hatte dass die Trennung auf eine fehlende Übereinstimmung zwischen Erwartungen und Profil zurückzuführen sei Gleichzeitig wurde im damaligen Artikel auch die in einem Leserbrief monierte hohe Fluktuation im Betrieb thematisiert die Kamberger als nicht aussergewöhnlich und branchenüblich bezeichnete Nach der Publikation meldeten sich weitere Stimmen – nicht nur von Gästen der Freizeitanlage Neben der Personalfluktuation rückten nun auch die Infrastruktur und der Unterhalt der 2020 nach einer umfassenden Sanierung wieder eröffneten Anlage in den Fokus der Kritik der aus Angst vor Repressalien anonym bleiben möchte dass es sich aus seiner Sicht um keine gewöhnliche Fluktuation handle Sein Gang an die Medien werde von mehreren Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen unterstützt Allein im letzten Jahr hätten 14 Personen das Tägi verlassen Andere hingegen seien wegen Überlastung krankgeschrieben dass die Zufriedenheit der Angestellten nicht im Fokus stehe und Mitarbeitende grundsätzlich ersetzbar seien Tägi-CEO Urs Kamberger konnte diese Darstellung im Gespräch mit der AZ weder zuordnen noch bestätigen: «Wir setzen auf eine wertschätzende Unternehmenskultur und nehmen Rückmeldungen von Mitarbeitern ernst» Wie in vielen Betrieben gäbe es unterschiedliche Wahrnehmungen ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen Verwaltungsrat Jürg Schmidli ergänzt: «Ich habe kürzlich mit mehreren Angestellten gesprochen und durchwegs positive Rückmeldungen erhalten.» Die Geschäftsleitung wiederholt dass eine gewisse Fluktuation in dieser Branche üblich sei dass Badmeister ohne gültiges Brevet eingesetzt worden seien «Diese Aussage können wir nicht nachvollziehen» dass alle unsere Mitarbeitenden über die notwendigen Qualifikationen verfügen» Der Zustand der Anlage selbst wird vor allem von Bade- und Sauna-Gästen bemängelt Mehrere Leserinnen und Leser berichteten von defekten Garderobenschränken verkalkten Duschen und hygienischen Mängeln im Nassbereich dass trotz Hinweisen an die Geschäftsleitung über Monate hinweg nichts dagegen unternommen worden sei dass es Probleme mit den insgesamt 600 Garderobenschlössern gab inzwischen aber eine umfassende Ersatzlösung gefunden worden sei «Die neuen Schlösser sind eingetroffen und werden demnächst vollständig montiert sein» Auch im Bereich Hygiene gebe es fortlaufende Verbesserungen So sei im Vorjahr ein wöchentlicher Reinigungshalbtag eingeführt worden würden neu die Unterhaltsreinigungen auch mehrmals täglich dokumentiert Zum Hinweis auf sichtbaren Schimmel in Kittfugen meint Schmidli dass dies «eine permanente Herausforderung in einem Hallenbad» sei Es handle sich um keine ungewöhnliche Problematik insbesondere bei einer Anlage wie dem Tägi mit viel Tageslicht und hoher Luftfeuchtigkeit Man nehme das Thema sehr ernst und die Problematik werde – speziell bei der jährlichen Revision – gemeinsam mit Fachkräften geprüft Nicht alles lasse sich sofort und schnell beheben So sei es etwa bei den defekten Garderobenschlössern gewesen: Man habe mit der Herstellerfirma zuerst eine Lösung erarbeiten müssen Dass auf gewisse Mängel nicht schneller reagiert wird hingegen viel mehr auf einen strikten Sparkurs unter dem jetzigen Geschäftsführer zurück Dieser wolle oder müsse eine schwarze Null erreichen – mit spürbaren Auswirkungen auf Personal und Infrastruktur So werde etwa die Stelle von Reto Schürch nicht mehr 1 zu 1 ersetzt dass es keinen Stellenabbau aus finanziellen Gründen gebe Strukturelle Anpassungen gehörten mit zur Weiterentwicklung des Betriebs seit der Wiedereröffnung im Jahr 2020 Der Geschäftsleitung ist es wichtig zu betonen der Gäste und der Kundschaft zufrieden mit dem Tägi sei «Wir begrüssen jährlich über 400’000 Besucherinnen und Besucher dass es bei dieser Frequenz vereinzelt Beanstandungen gibt» Jede Kritik werde aber sehr ernst genommen: «Wir arbeiten täglich daran Nachdem er die 120 Franken Hundesteuer nicht bezahlt hatte erhielt ein Wettinger eine Busse über 500 Franken Nun hat das Obergericht eine Ersatzfreiheitsstrafe ausgesprochen Denn anscheinend hat er ohnehin hohe Schulden Drucken Teilen 120 Franken Hundesteuer kamen einen Wettinger letztlich teuer zu stehen Symbolbild: Chris Iseli Wer in der Schweiz einen mindestens drei Monate alten Hund hält muss diesen bei der zuständigen Gemeindeverwaltung anmelden und die entsprechende Hundesteuer entrichten In Wettingen beträgt diese jährlich 120 Franken Sie wird den Hundehaltenden jeweils Anfang des Hundejahres im Mai in Rechnung gestellt Weil ein Mann diese im vergangenen Jahr nicht bezahlt hat bestrafte ihn die Gemeinde mit einer Busse von 500 Franken Denn der Wettinger verzichtete zwar auf eine Einsprache gegen den Strafbefehl Die Gemeinde Wettingen beantragte daraufhin bei der Staatsanwaltschaft Baden die Umwandlung der Busse in eine Ersatzfreiheitsstrafe Diese überwies die Akten ans Bezirksgericht Baden mit dem Antrag eine Ersatzfreiheitsstrafe von fünf Tagen auszufällen Das Bezirksgericht gab dem Wettinger per Verfügung die Gelegenheit innert zehn Tagen zum Antrag der Staatsanwaltschaft Stellung zu nehmen dass das Verfahren als gegenstandslos abgeschrieben werde sofern er die offene Busse innert Frist auf das Konto der Finanzverwaltung Wettingen bezahle und dem Gerichtspräsidium Baden die Zahlungsquittung vorlege weshalb das Bezirksgericht zu Beginn dieses Jahres die Umwandlung der Busse in eine Ersatzfreiheitsstrafe verfügte Nun erhob der Wettinger jedoch Berufung und erklärte sich damit als nicht einverstanden – womit der Fall ans Obergericht gelangte bei der Gemeinde eine Ratenzahlung zu beantragen die Busse über 500 Franken sofort zu bezahlen und den Rest in Raten Nochmals erhielt der Mann einen Monat Zeit Doch es ging weiterhin keine Zahlung bei der Gemeinde Wettingen ein Im nun vorliegenden Urteil hält das Obergericht folglich fest dass die Berufung abzuweisen und die Geldstrafe in eine Ersatzfreiheitsstrafe umzuwandeln sei Zwar hat der Verurteilte die Busse so nicht mehr zu bezahlen dafür werden ihm die Kosten des Berufungsverfahrens von 566 Franken sowie die erstinstanzlichen Verfahrenskosten von 345 Franken auferlegt ist ungewiss: So weist sein Betreibungsregisterauszug 34 nicht getilgte Verlustscheine aus Pfändungen über knapp 35’000 Franken aus Der Gemeinderat kann mit den Verhandlungen mit der internationalen Firma loslegen ihren Schweizer Hauptsitz nach Wettingen zu verlegen sorgte für Kritik an der Ortsbürgergemeindeversammlung am Dienstag «Wettingens Zukunft liegt heute Abend in Ihren Händen.» Mit diesem Satz wies Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger im Lägernsaal des Sport- und Eventzentrums Tägi am Dienstagabend auf die Bedeutung ihres Entscheids hin 180 erschienene Stimmberechtigte – mehr als doppelt so viele wie üblich – befanden an der Ortsbürgergemeindeversammlung darüber ob sie zwei ihrer Parzellen östlich des Tägi im Baurecht abgeben wollen Ein internationales Industrieunternehmen zeigt Interesse daran, sich auf dem Land der Ortsbürgergemeinde niederzulassen (diese Zeitung berichtete) Ab 2030 soll auf dem 100'000 Quadratmeter grossen Areal der Schweizer Hauptsitz der Firma mit bis zu 3000 Angestellten entstehen Geplant ist ein Campus für rund 400 Millionen Franken Der ausländische Konzern im Hightech-Bereich würde der Gemeinde jährlich Unternehmenssteuern von mindestens 10 Millionen Franken bescheren wie Ammann Kuster vor der Abstimmung betonte «Künftige Steuerfusserhöhungen wären damit vom Tisch und auch der Schuldenabbau wäre so längerfristig möglich» Doch der finanzielle Segen hat auch einen Haken Durch den Bau des Campus würden Fruchtfolgefläche und Landwirtschaftsland für fünf Bauern Zudem steht das Vorhaben in Konflikt mit dem Nutzungsrecht der Tägerhard Kies AG Der monetäre Nutzen und das Ansehen für Wettingen die Region sowie den Kanton Aargau vermochte die Mehrheit der Stimmberechtigten jedoch zu überzeugen Mit 116 Ja- zu 50 Nein-Stimmen gaben sie der Landabgabe im Baurecht in einer geheimen Abstimmung grünes Licht Diese wurde von einem Ortsbürger gefordert damit sich jeder auf sein Votum konzentrieren kann Das Thema Geheimhaltung sorgte in einem anderen Zusammenhang jedoch für Kritik «Ich musste noch nie einen Entscheid treffen sagte ein Ortsbürger und sprach damit die Tatsache an dass der Gemeinderat derzeit nicht verraten darf weil das Unternehmen im Zuge der Ansiedlung in Wettingen andere Standorte in der Schweiz schliessen würde Die Mitarbeitenden seien noch nicht vollumfänglich darüber informiert dass die Firma der einen oder dem anderen bekannt ist und positiv konnotiert wäre.» Kuster versicherte aber: «Der Gemeinderat und die Ortsbürgerkommission würden Ihnen nicht ins Blaue hinaus so einen Antrag stellen wenn es nicht um ein wichtiges und renommiertes Unternehmen ginge.» Das Geheimnis um den Namen soll bis spätestens am 8 «Dann werden wir Ihnen an der Ortsbürgergemeindeversammlung den Baurechtsvertrag mit dem Namen des Baurechtsnehmers vorlegen» die auch ein Auge auf andere Gemeinden und Kantone geworfen hat sich dann tatsächlich im Tägerhard niederlässt Skeptisch zeigte sich ein Ortsbürger gegenüber dem erhofften Geldsegen «Der Gemeinderat und die Ortsbürgerkommission haben einen Goldesel gefunden um wahr zu sein.» Gemäss seinen Berechnungen würden Kosten von 14 bis 15 Millionen Franken für Planung Mehrwertabschöpfung sowie die Entschädigung der Tägerhard Kies AG anfallen «Diese sind mit einem jährlichen Baurechtszins von einer halben Million Franken erst in 25 bis 30 Jahren abbezahlt.» Roland Kuster korrigierte: «Planungskosten für die Einzonung müssen nicht die Ortsbürger- Wenig euphorisch zeigte sich auch Urs Meier Inhaber und Verwaltungsratspräsident der Tägerhard Kies AG «Welche Auswirkung diese Ansiedlung auf unser Unternehmen hat Es könne von Existenzbedrohung bis zu guten Lösungen alles zutreffen «Die Chancen überwiegen die Risiken bei weitem Wir Ortsbürger sollten den weiteren Abklärungen nicht im Weg stehen» sagte Gemeinderat und Ortsbürgerkommissionspräsident Martin Egloff (FDP) um die nötigen Verhandlungen mit allen Beteiligten zu führen Wettingen suche schon seit über 50 Jahren nach einem grossen Arbeitgeber «Auch in schlechteren Zeiten kommt das Glück auf einen zu Die bedingte Einzonung des Landes kann der Gemeinderat nun an die Hand nehmen «Der zeitliche Rahmen ist absolut ambitiös Damit wir Ihnen den Baurechtsvertrag zur Genehmigung im Dezember unterbreiten können braucht es auf allen Ebenen ein enormes Engagement» Doch wie heisse es so schön: «Neue Wege brauchen Mut Der Silberschatz von Wettingen AG ist längst verschwunden Und trotzdem liefert er der Forschung wichtige Erkenntnisse Becher und ein Schöpfgefäss mit Griff – dies ist der römische Silberschatz der bereits 1633 in Wettingen gefunden wurde Die Gegenstände sind zusammen über drei Kilogramm schwer Damit ist der Schatz der zweitgrösste römische Silberschatz Grösser ist nur der 1961 in Kaiseraugst entdeckte Schatz Der Fundort: Wo genau in Wettingen der Silberschatz geborgen wurde dass der Schatz in einem ‹Hölzchen› im Gebiet des heutigen Wettingen gefunden wurde» das die Geschichte des Silberschatzes untersucht hat der zum Grundbesitz des Klosters Wettingen gehörte Im Archiv studierte das Forscherteam alte Karten und konnte den Fundort eingrenzen: mitten im heutigen Wettingen Das Verschwinden: Der Fund des Silberschatzes 1633 ist gut dokumentiert Lange überlebte er allerdings nicht: Er wurde kurz danach aufgeteilt unter den Vertretern der eidgenössischen Orte die sich regelmässig im Nachbarort Baden zur Tagsatzung trafen Andrea Schaer vermutet: «Wahrscheinlich haben die eidgenössischen Orte das Silber grösstenteils eingeschmolzen.» Silber sei 1633 während des Dreissigjährigen Krieges rar gewesen Das Forscherglück: Mit dem Aufteilen des Silberschatzes hätte es gut sein können dass er für die Nachwelt verloren gewesen wäre Die Geschichte des Silberschatzes hatte aber ein glückliches Ende für die Forschung: 1633 wurde der Schatz detailliert abgezeichnet Die emeritierte Berner Professorin Stefanie Martin fand die Dokumente bei der Archivarbeit Das Forschungsteam rund um Stefanie Martin vermutet dass es sich beim römischen Silberschatz von Wettingen um einen Tempelschatz handelt Archäologin Andrea Schaer erklärt: «Es hat auf einzelnen Platten Inschriften an Götter Auf dem Schöpfgefäss waren Darstellungen von mehreren Gottheiten.» Man kenne vergleichbare Schätze aus Tempelanlagen Bei römischen Tempeln sei die Situation ähnlich gewesen wie im Mittelalter bei der Kirche: Gläubige hätten Wertsachen gespendet So sei ein grosser Reichtum zusammengekommen Die Erkenntnisse: Weshalb wurde er versteckt Die Erkenntnisse aus der Forschung liessen vermuten dass der römische Silberschatz später in Wettingen versteckt worden sei weil von Norden Alemannen eingedrungen sind Oder wegen der Christianisierung.» Man könne sich vorstellen dass man während der Christianisierung Zeugnisse von alten heidnischen Göttern auf diese Weise in Sicherheit gebracht habe dass der Tempelschatz aus dem benachbarten Ort Baden stammt Dieser war zu römischen Zeiten ein bekannter Badeort: «Aquae Helveticae» Für die Forscherinnen und Forscher ist der Wettinger Silberschatz auch ein wichtiger Mosaikstein in der Geschichte der Stadt Baden und deren Bedeutung für die Schweiz in der Römerzeit Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person {| foundExistingAccountText |} {| current_emailAddress |} Geben Sie die E-Mail-Adresse Ihres Benutzerkontos an über den Sie ein neues Passwort erstellen können Sie erhalten in Kürze eine E-Mail mit einem Link Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben prüfen Sie bitte Ihren SPAM Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse Bitte versuchen Sie es später noch ein Mal oder kontaktieren Sie unseren Kundendienst Wir senden Ihnen einen SMS-Code an die Mobilnummer Wir haben Ihnen einen SMS-Code an die 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einen Fünfliber kostete los ging es um 20 Uhr und kurz nach Mitternacht war auch schon wieder Zapfenstreich Im dortigen Kinosaal mit 100 Quadratmetern Tanzfläche einer Bar und 90 Sitzplätzen wird am kommenden Samstag die vierte Prism-Party im Elite steigen und die insgesamt dreissigste seit dem Revival im Jahr 2004 Im kommenden Herbst wird gleich nochmals zünftig gefeiert dann lautet das Motto «45 Jahre Prism Party» Im September 1980 startete die Geschichte der Prism Disco an einem Herbstfest der Bezirksschule Baden im Martinsberg Isler legte mit zwei Kumpels den Soundteppich für die Fete den Leuten hats gefallen – der Rest ist Geschichte Bis 1988 führten Isler und Freunde rund 40 Party-Abende durch dann war vorerst Schluss mit Schwofen zu Musik von Samantha Fox 1947 eröffneten und Anfang 2022 geschlossenen Kino Elite stattfinden ist einem glücklichen Umstand zu verdanken dass das Kino geschlossen wird und habe die Familie Sterk kontaktiert Sie hat mich dann an die Immobilienfirma weiter verwiesen und so habe ich das Kino zur Miete übernommen.» Isler ist temporärer Herr über drei Kinosäle auf drei verschiedenen Stockwerken kann einen Teil oder grad das ganze Elite bei ihm mieten Schluss mit lustig wird voraussichtlich in zwei Jahren sein weil dann auf dem Gelände eine grosse Überbauung entstehen soll Bis dahin aber leben die Prism Partys im ehemaligen Kino weiter Los geht die Sause am kommenden Samstag um 21 Uhr Im Vorverkaufsticket ist die Hin- und Rückfahrt in den A-Welle-Zonen 560 zwei Stunden vor und bis zwei Stunden nach der Veranstaltung Tickets à 30 Franken können via Vorverkaufsplattform Eventfrog bezogen werden Weil Wettingen nur die nötigsten Ausgaben tätigen kann ist die Kinderfasnacht eigentlich gestrichen Inzwischen hat sich das OK mit der Raiffeisenbank Lägern-Baregg zusammengetan und eine Geldsammelaktion gestartet Januar geplanten Ehrung der Leistungen der Wettinger Sportlerinnen und Sportler mussten die Absage enttäuscht hinnehmen Die Organisatoren der Kinderfasnacht hingegen geben noch nicht auf: Sie kämpfen dafür Während vor zwei Jahren noch die Ortsbürger finanziell unter die Arme griffen setzt das Organisationsteam in diesem Jahr auf ein Crowdfunding haben inzwischen 51 Geldgeber bereits rund 5000 Franken beigesteuert Das OK besteht aus der Guggenmusik Räbeschläcker der Männerriege und dem Damenturnverein Wettingen Gemeinsam mit ihnen hat die Raiffeisenbank Lägern-Baregg die Geldsammelaktion gestartet und mit 2000 Franken den Startschuss gegeben Sie bewirbt das Ansinnen auf Instagram und schreibt dort: «Als lokale Raiffeisenbank liegt uns das Gemeinwohl der Wettinger Jugend am Herzen und wir übernehmen Verantwortung.» Um die Kinderfasnacht durchführen zu können werden zur Deckung der Grundkosten mindestens 6000 Franken benötigt Technik) sowie Sicherheitsvorkehrungen wie auch Versicherungen bezahlt werden Der Wunschbetrag wäre aber dreimal höher: Mit 18’000 Franken könnte die Veranstaltung im gewohnten Rahmen stattfinden Dies ermögliche zusätzliche Angebote wie zum Beispiel ein Festzelt für Eltern und Besucher sowie mehr Werbung Die Unterstützungsoptionen umfassen sowohl Geld- als auch Materialspenden Für 20 Franken erhalten Geldgeber eine Dankeskarte mit einem Bild des Anlasses während eine Spende von 100 Franken eine Erwähnung auf der Spendertafel sichert wird als Sponsor mit oder ohne Logo auf der Website genannt Das Crowdfunding-Projekt auf Lokalhelden.ch beschreibt die Kinderfasnacht als «strahlendes Highlight in unserer Gemeinde» verbinde Familien und biete den Kleinsten einen Ort tanzen und in die bunte Welt der Fasnacht eintauchen können» Ein fast dreiminütiges Video auf der Website soll unterstreichen welch Verlust es insbesondere für die Kleinen ist wenn keine Kinderfasnacht in Wettingen stattfindet Februar nehmen die «Badener Bestattungen» ihren neuen Hauptsitz am Bahnhof Wettingen in Betrieb Die bisherigen Räumlichkeiten ganz in der Nähe werden für den Verstorbenenbereich genutzt Drucken Teilen Bis im Sommer 2022 wurden hier Fahrgäste am Schalter bedient: Das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude in Wettingen Archivbild: Alex Spichale Das 1970 gegründete Bestattungsunternehmen Badener Bestattungen erweitert seine Kapazitäten und bezieht einen zweiten Standort Der Hauptsitz befindet sich künftig im denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude an der Güterstrasse 12 in Wettingen wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt Der Betrieb am neuen Standort startet offiziell am kommenden Montag «Das historische Ambiente des Bahnhofsgebäudes passt perfekt zu unserer Unternehmensphilosophie Hier können wir Trauernden in einem würdigen Umfeld beratend zur Seite stehen» Der Umzug in das geschichtsträchtige Gebäude sei ein bedeutender Schritt für das Unternehmen Dank seiner zentralen Lage biete der Bahnhof Wettingen eine ideale Anbindung was Angehörigen eine einfache und bequeme Anreise ermögliche Am neuen Standort befinden sich künftig die Büroräumlichkeiten und der Beratungsbereich der «Badener Bestattungen» Die Räumlichkeiten an der bisherigen Adresse an der Etzelstrasse 13 werden ab dann für den Verstorbenenbereich genutzt Die neue Aufteilung der Standorte ermögliche es den Angehörigen eine noch bessere Betreuung und einen reibungslosen Ablauf der Dienstleistungen zu bieten Mit dem Umzug unterstreiche das Beerdigungsinstitut nicht nur seine Verwurzelung in der Region Tradition und Moderne zu verbinden – «ein Ansatz der Trauernden in schwierigen Zeiten ein Höchstmass an Unterstützung Ursula Tröndle hilft Kindern und Jugendlichen in der kantonalen Asylunterkunft im alten «St Warum sie mit ihnen auf den Wochenmarkt geht und wo es zu Schwierigkeiten mit der Multikulti-Klasse kommt Ein Besuch im Einschulungsvorbereitungskurs Mahlzeiten sowie Geldstücken liegen verteilt auf dem Tisch «Frühstück ist das Gleiche wie Morgenessen und in der Schweiz sagt man auch Zmorge» Die 45-jährige Wettingerin sitzt mit acht Kindern in einem Kreis und hilft ihnen die Begriffe den richtigen Bildern zuzuordnen die in der kantonalen Asylunterkunft im ehemaligen Altersheim St Bernhard in Wettingen geflüchtete Kinder und Jugendliche fit für den Schuleintritt machen Aktuell leben 204 Asylsuchende am Wettinger Lägernhang Ein grosser Teil von ihnen drückt die Schulbank in der Unterkunft Denn auch für sie gilt die Schulpflicht nach dem Aargauer Schulgesetz Um die geflüchteten Kinder und Jugendlichen in den ersten Monaten ihres Aufenthalts im Kanton Aargau zu beschulen und auf die Regelschule vorzubereiten setzt der kantonale Sozialdienst auf Einschulungsvorbereitungskurse In der Wettinger Unterkunft an der Rebbergstrasse gibt es derzeit zwei Oberstufen- und zwei Primarstufenklassen Während sich die Erwachsenen an diesem Morgen beim Empfang in die Warteschlange einreihen büffelt ein Teil der jüngeren Bewohnerinnen und Bewohner nur ein paar Schritte entfernt in einem geräumigen Zimmer Deutsch die Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren machen fleissig mit und versuchen mithilfe der Wörter auf den Kärtchen Sätze zu bilden andere nur Socken und ein Schüler sitzt sogar barfuss am Tisch Genau darauf beruhe das Konzept des Einschulungsvorbereitungskurses, sagt Ursula Tröndle, die das Angebot im Mai 2024, einen Monat nach der Eröffnung der Asylunterkunft in Wettingen, aufgebaut hat «Die Schule hier soll ein sicherer Ort sein und eine Art heile Welt darstellen.» Die Lehrerin weiss dass viele ihrer Schützlinge Traumatisches auf der Flucht und in ihren Heimatländern erlebt haben wenn die Kinder explizit davon erzählen würden Ihre Schülerinnen und Schüler stammen unter anderem aus Afghanistan «Dass so viele verschiedene Kulturen im Klassenzimmer zusammenkommen Ich selbst lerne viel Neues.» Selten komme es zu Konflikten wegen der Herkunft Sie erlebt sogar das Gegenteil: «Es gibt wenig Ausgrenzungen Die Kinder unterstützen sich.» Sie würden sich sogar ihre Muttersprachen gegenseitig beibringen 18 Lektionen pro Woche werden die Kinder unterrichtet Vier Lektionen sind der Mathematik gewidmet Doch der Unterricht findet nicht nur im ehemaligen «St Tröndle besucht jede zweite Woche die Wettinger Gemeindebibliothek mit ihrer Klasse «Alle lesen gerne und einige haben dort auch die Möglichkeit Bücher in ihrer Muttersprache zu finden.» Um das Sprechen zu trainieren geht die Lehrerin zudem ab und zu auf den Wettinger Wochenmarkt auf dem Rathausplatz «Sie müssen die Lebensmittel selbst einkaufen und mit den Marktfahrern kommunizieren» Auch Erdbeeren pflückte sie mit ihren Schülerinnen und Schülern bereits vergangenen Sommer beim Lüscherhof «Manchmal gehen wir auch in den Wald oder auf der Wiese draussen lernen» berichtet der Jugendliche mit den nackten Füssen «Früher habe ich meine Schülerinnen und Schüler nicht so gut gekannt wie die Kinder hier» die lange als Bezirksschullehrerin tätig war Nach ihrer Mutterschaftspause übernahm sie vor drei Jahren eine Stellvertretung für einen Einschulungsvorbereitungskurs in Untersiggenthal dass sie sich seither für die Beschulung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen engagiert es ist persönlicher als in der Regelschule» hebt die Lehrerin die Vorzüge ihrer Arbeit hervor Und trotzdem gebe es manchmal Herausforderungen «Einige Kinder konnten in ihren Ursprungsländern oder auf der Flucht nicht oder nur mit Unterbrüchen die Schule besuchen und haben daher Lücken im Lernstand» Bei gewissen hapere es mit der Pünktlichkeit «Wir müssen auch schon an die Zimmertüre klopfen damit sie zum Unterricht erscheinen.» Schlafprobleme oder die Unterstützung von Familienangehörigen würden zu dieser Problematik beitragen dass die Kinder und Jugendlichen nicht wüssten ob sie in der Schweiz bleiben können und wohin sie als Nächstes kommen» Trotz dieser grossen Fragezeichen versuche sie den Kindern und Jugendlichen möglichst viel mitzugeben Das geplante Schulzentrum auf der Zirkuswiese kostet Wettingen Millionen Daher soll der Steuerfuss angehoben werden – allerdings weniger als bisher angenommen Auch aus strategischen Gründen: Die Bevölkerung hat in den vergangenen fünf Jahren bereits zwei Anläufe deutlich abgeschmettert dass die Steuern nur um drei Prozent angehoben werden sollen welche Erhöhung am ehesten akzeptiert werde führte Vizeammann und Finanzvorsteher Markus Maibach (SP) an einer Medienorientierung aus mit der Vorlage «bei der Bevölkerung zu landen» welche auch an anderen Stellen steigende Ausgaben habe sollte der Einwohnerrat das Budget mit Steuerfusserhöhung an der Sitzung Mitte Oktober absegnen Es ist bereits der dritte Versuch in fünf Jahren die Wettingerinnen und Wettinger von einer Steuerfusserhöhung zu überzeugen Der Hinweis auf die hohe Verschuldung genügte bisher nicht beide Male versenkte das Volk die Budgets mit höheren Steuerfüssen deutlich «Wir gehen nun nicht mehr wegen schlechten Finanzen in die Steuerfussdiskussion Der Erhöhung stehe jetzt ein klar definierter Gegenwert gegenüber der für die Bevölkerung einen grossen Mehrwert darstelle Im nächsten Jahr würden so 1,65 Millionen Franken zurückgelegt Bis zum Bezug des Oberstufenzentrums könne der Schuldenzuwachs um 11,5 Millionen Franken verringert werden aber weniger stark: «Die Vorfinanzierung wirkt wie eine Schuldenbremse» Der Blick auf den Finanzplan 2024–2033 zeigt dennoch einen Anstieg der Verschuldung auf 9500 Franken pro Kopf Der Richtwert des Kantons liegt bei 2500 Franken Im Budget 2025 ist eine Nettoschuld von 5392 Franken pro Einwohner festgehalten Setze man die Schulden aber ins Verhältnis zum Ertrag dass Wettingen zwar in einem kritischen Bereich liege Doch das aktuelle Narrativ sei: «Die Schulden sind im Moment tragbar» Mit den anstehenden hohen Investitionen in Schulraum und Hochwasserschutz ändere sich dieses Bild aber Der Gemeinderat habe bereits intensiv Gespräche in Sachen Verständnis und Akzeptanz für die Vorlage mit Steuerfusserhöhung geführt Dazu gehört auch die überparteiliche Finanzkommission (Fiko) Laut Ammann Roland Kuster (Mitte) sei sich die Fiko in den letzten Jahren selten so einig gewesen und stehe zu 100 Prozent hinter diesem Budget: «Das hatten wir seit Jahren nicht mehr in dieser Deutlichkeit.» wenn im Budget 2025 zuerst eine schwarze Null erreicht wird – ohne Steuerfusserhöhung die nach der Pressekonferenz verschickt wurde lobt sich der Gemeinderat gleich selbst: Er habe «seine Hausaufgaben in der finanziellen Haushaltsführung gemacht» Trotz gestiegener gebundener Ausgaben für Pflegefinanzierung Spitex und höherer Schuldzinsen sei ein ausgeglichenes Budget erzielt worden Dies wurde durch eine Reduzierung der Personalkosten, auch durch die Zusammenarbeit der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal mit der Kantonspolizei Aargau sowie durch weiterhin «solide» Steuererträge erreicht Im laufenden Jahr ist man diesbezüglich aber noch nicht ganz so weit wie 2024 budgetiert das könne sich jedoch noch gut ändern bis Ende Jahr Ein Defizit in der Rechnung 2024 könne er aber nicht ausschliessen Wie die Bevölkerung zum Oberstufenzentrum steht wird sich bei der Abstimmung über das Budget 2025 mit einem neuen Steuerfuss von 98 Prozent zeigen sollte der Einwohnerrat Mitte Oktober damit auch einverstanden sein geht der Gemeinderat auch bei der Kommunikation neue Wege Das Abstimmungsbüchlein werde anders gestaltet und auf der Website zukunft-wettingen.ch können sich Interessierte schon heute ausführlich über die anstehenden Bauprojekte informieren Der Kanton will das Wettinger Hochwasserschutzprojekt mit 6,1 Millionen Franken unterstützen Nach dem WWF Aargau kritisieren nun die Grünen Aargau das Vorhaben Drucken Teilen Ab 2026 will die Gemeinde Wettingen die Hochwassergefahr am Dorfbach beseitigen Dann sollen die Arbeiten für den Hochwasserentlastungsstollen vom Friedhof Brunnenwiese bis in die Limmat beginnen Das an vielen Stellen eingedolte Gewässer soll überdies geöffnet werden um das Siedlungsgebiet aufzuwerten und Lebensraum für Flora und Fauna zu schaffen Das Hochwasser- und Revitalisierungsprojekt kostet knapp 28 Millionen Franken 6,1 Millionen Franken davon will der Kanton beisteuern Das Vorhaben ist umstritten. Nachdem bereits der WWF Aargau die Nachhaltigkeit des Projekts infrage stellte äussern sich nun auch die Grünen Aargau kritisch wie aus der Stellungnahme der Partei im Rahmen der Vernehmlassung beim Kanton hervorgeht Verbände und Organisationen ihre Meinung dazu kundtun «Der Fokus auf den ressourcenintensiven Entlastungsstollen lässt eine ganzheitliche Betrachtung beim Wassermanagement vermissen und ist nicht mehr zeitgemäss» Man begrüsse zwar die geplante Bachöffnung und die Aufwertung des Wettinger Dorfbachs Trotzdem weise das Projekt wesentliche Defizite auf dass die Partei es in der aktuellen Form ablehne und eine Verbesserung fordere «Zentrale Herausforderungen der Klimaerwärmung wie extreme Trockenheit Biodiversitätsverlust und Hitze im Siedlungsgebiet sind mit dem Entlastungsstollen der den Regen sehr schnell in die Limmat abführt Die Grünen Aargau lenken den Blick auf das Quellgebiet Eigi Nachhaltiger und moderner Hochwasserschutz müsse bereits dort ansetzen damit die Abflussspitzen in Wettingen bis zu einem Drittel gebrochen werden könnten dass die Abflussgeschwindigkeit bei Starkregen oder Gewittern mit zusätzlichen Massnahmen gebremst wird Konkret wünscht man sich im Eigi überflutbare Flächen wie beispielsweise Retentionsbecken wie sie bereits der WWF Aargau forderte (diese Zeitung berichtete) Die Grünen Aargau sind sich sicher: «Lösungen im Einzugsgebiet voranzutreiben ist kosteneffizienter als im Siedlungsgebiet und bietet mehrfache Synergien mit weiteren Zielen des Kantons wie beispielsweise der Stärkung der Wasserreserven und der Förderung der Artenvielfalt.» In einer wärmeren Atmosphäre sei der Hochwasserschutz zweifellos sehr wichtig das Wasser mit einem zentralen Stollen möglichst schnell in die Limmat zu leiten sei aber zu einseitig gedacht und könne sogar neue Gefahren verursachen Gar nicht kritisch zu den Wettinger Plänen äussert sich die GLP Aargau Im Gegenteil: Sie bezeichnet das Vorhaben in einer Medienmitteilung als «Vorzeigeprojekt für die klimapolitische Verantwortung und Weitsicht der Gemeinde Wettingen» Schäden durch extreme Wetterereignisse zu minimieren und die Resilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels zu stärken Lob erfährt das Vorhaben auch von der Mitte Aargau und die SP Aargau geht sogar noch weiter und wünscht sich mehr solcher Projekte «Mit einer Kombination aus Hochwasserschutz und ökologischer Revitalisierung setzt das Projekt wichtige Impulse für die Zukunft der Region» Besonders positiv wird die Kombination von sicherheitstechnischen und ökologischen Aspekten bewertet Unterstützt wird der Entlastungsstollen auch von der FDP Aargau und der SVP Aargau Beide Parteien stützen sich bei ihrer Beurteilung auf finanzielle Aspekte «Das vorliegende Projekt weist gegenüber möglichen Alternativen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf» steht etwa in der Stellungnahme der FDP Aargau Und die SVP Aargau schreibt: «Die Kosten für das gewählte Projekt sind realistisch und kostengünstiger als das erste Das Festival «Films for Future» gastiert am 13 März mit zwei Filmen im Kino Orient in Wettingen Auf das Publikum wartet nach der Vorstellung eine Podiumsdiskussion mit Filmemachern und Politikern aus Baden Wie man Wohnraum für die wachsende Bevölkerung möglichst ressourcenschonend bereitstellt zeigt der Dokumentarfilm «Uns eine Zukunft bauen» von Beat Häner um 19 Uhr im Kino Orient in Wettingen zu sehen Er wird im Rahmen von «Best of Films for Future» gezeigt Dabei handelt es sich um einen Anlass des Zürcher Vereins Films for Future der für das gleichnamige Umweltfestival bekannt ist Wie werden die Stadt Baden und die Gemeinde Wettingen in zwanzig Jahren aussehen Welche Bau- und Nutzungsordnungen sorgen dafür dass die Bautätigkeit möglichst nachhaltig ist Welche wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale bietet das Bauen im Bestand – und was bedeutet das für die Region Solche Fragen werden im Anschluss an die Vorstellung an einem Podium diskutiert Mit dabei sind nicht nur der Regisseur Beat Häner sondern auch Jeanne Casagrande vom Verein Stadtlabor Baden und der Badener Stadtrat Benjamin Steiner (Team) Moderiert wird die Diskussionsrunde von Daniel Huber von Casafair Mittelland einem Verband für umweltbewusste Wohneigentümerinnen und -eigentümer Der Film «Wohin die Flüsse verschwinden» von Felix Meschede und Manuel Daubenberger fokussiert sich auf diese Thematik Er nimmt die Zuschauenden mit auf eine Reise entlang von sechs Flüssen auf vier Kontinenten und zeigt nicht nur die Ursachen der Wasserknappheit um 19 Uhr im Kino Orient über die Leinwand flimmern Er gewann am «Films for Future»-Festival im November 2024 den Publikumspreis in der Kategorie «Natur/Landwirtschaft» An der anschliessenden Podiumsdiskussion sprechen Philipp Schuppli vom Landschaftsarchitekturbüro Apiaster und die Wettinger Schwammstadtland-Expertin und Naturschützerin Annette Junker über die Gefahr von Starkregen und Trockenheit in der Region und über mögliche Massnahmen zur Stabilisierung des Klimas Moderiert wird die Debatte vom Badener Grünen-Grossrat Jonas Fricker Tickets für die Vorstellungen gibt es auf der Website von «Films for Future» In den vergangenen zwei Jahren sollen zahlreiche Mitarbeitende das Wettinger Sport- und Freizeitzentrum verlassen haben der im April 2023 seine Stelle angetreten hat der nach 18 Jahren in dieser Stellung in Frühpension ging Die Ernennung von Schürch sorgte damals für positive Aufmerksamkeit weil er eine beachtliche Karriere im Eishockey hinter sich hatte Als ehemaliger Torhüter des EHC Biel und der SCL Tigers sowie als Goalietrainer des SC Bern konnte er zwei Meistertitel gewinnen Vor seiner Anstellung im Tägi war er bei einer Firma tätig die sich auf den Aufbau von fest installierten und temporären Eisbahnen in der Deutschschweiz spezialisiert hat Mit seinem Fachwissen in der Kältetechnik und seiner Erfahrung im Umgang mit Vereinen und Teams schien er die ideale Besetzung für die Position zu sein Tägi-Geschäftsführer Urs Kamberger sagt auf Anfrage dass der Weggang nichts mit der Person Schürch zu tun habe: «Es war kein 100-prozentiger Match Die Erwartungen haben nicht mit dem Profil übereingestimmt was sich im Verlauf der Zusammenarbeit herausgestellt hat.» Schürch selbst will sich nicht zu seiner Freistellung äussern und verweist auf Kamberger als Ansprechperson Schürchs Abgang ist aber nicht die einzige Personalie sollen in den vergangenen beiden Jahren rund 30 Mitarbeitende die Wettinger Institution verlassen haben Eine Birmenstorferin betrauert in ihren Zeilen besonders den Weggang zweier langjähriger Mitarbeitender «die im Winter als Eismeister eine äusserst kompetente Arbeit leisten und im Sommer das Freibad betreuen» Die Verfasserin des Leserbriefs vermutet mangelnde Wertschätzung als Ursache der hohen Fluktuation CEO Kamberger kann die genannte Zahl nicht zuordnen Laut ihm werde aber Feedback von Mitarbeitenden und Kunden ernst genommen: Er und sein Team würden «kontinuierlich daran arbeiten ein positives und wertschätzendes Arbeitsumfeld zu fördern» Gleichzeitig sei in der Branche eine höhere Fluktuation nicht ungewöhnlich: «Viele im Team arbeiten saisonalbedingt in Teilzeitverhältnissen dass sich unsere Mitarbeitenden unwohl fühlen Manche haben sich schlicht für neue Herausforderungen entschieden.» Zu den im Leserbrief genannten konkreten Personalien könne er aus Datenschutzgründen keine Stellung nehmen Die Stelle als Betriebsleiter Freizeit und Sport wurde bisher noch nicht wieder ausgeschrieben Laut Kamberger wird gemeinsam mit dem Tägi-Verwaltungsrat dessen Präsident Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) ist welche Führungsstruktur langfristig für das Tägi am besten geeignet ist Das Ziel bleibe aber das gleiche: «Wir setzen uns mit Herzblut dafür ein dass das Tägi ein beliebtes und erfolgreiches Freizeit- und Sportzentrum mit einem attraktiven Angebot bleibt.» Unter seiner Leitung wurde in den vergangenen zwei Jahren in zwei Etappen auch das Gartenbad saniert Insgesamt kostete die Modernisierung der Anlage rund 62 Millionen Franken Die Messe Bauen und Wohnen im Wettinger Tägi war ein voller Erfolg Es ist auch ein Begegnungsort mit viel Qualität» Drucken Teilen Während vier Tagen sah man im Tägi nur gut gelaunte und fröhliche Gesichter – bei allen Beteiligten 2006 organisierten die ZT Fachmessen die erste Messe Bauen und Wohnen im Tägi Und es war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte Marco Biland von den ZT Fachmessen erinnert sich an die Premiere als ein Aussteller gerade seinen Stand aufbaute und ihn mit kritischem Blick fragte: «Wird das was?» wie immer am selben Platz und mit viel Erfolg Auffallend war beim Rundgang durch die verschiedenen Hallen und auch im Aussenbereich wie dominierend die Themen rund um die Küche sind Aussteller aus der ganzen Schweiz präsentierten ihre verschiedenen Koch- und Wohnformen Ebenfalls waren enorm viele Grills zu sehen handlichen Grill bis zur riesigen Grillstation welche schon mal den halben Balkon füllen könnte Oder auch Kugelgrills wurden angeboten und fanden viele interessierte Barbecue-Anhänger Ebenso waren sämtliche Themen rund um die Energie hoch im Kurs und Biland ist auch für die Zukunft zuversichtlich: «Die Messen wurden vielfach totgesagt persönlicher Kontakt und Sicherheit wichtig sind da ist die Messe der richtige Ort.» Gewisse Dinge kann man vielleicht bequem von zu Hause aus bestellen da braucht es schon die Beratung von Fachpersonen Und vielleicht will man das Produkt auch anfassen Urs Kamberger ist seit Anfang 2022 der neue CEO im Tägi «Unsere Anlage wird nie so gut ausgelastet und alle Möglichkeiten ausgeschöpft wie an einem solchen Anlass» Marketingtechnisch ist Bauen und Wohnen wichtig für uns Die ganze Location wird benutzt und in Szene gesetzt» Viel zum Erfolg beigetragen hat sicherlich auch das schöne So konnte man auf der gesperrten Strasse auch verweilen einen der zahlreichen Foodstände testen sowie das einheimische Bier von Lägerebräu geniessen Insgesamt kamen an den vier Tagen über 14’000 Besucher ins Tägi Und auch die rund 220 Aussteller waren zufrieden Und so freuen sich sowohl Biland als auch die Tägi-Crew bereits auf die 19 Mal fand am Wochenende die Antiquitäten- und Sammlermesse im Tägi Wettingen statt Für Trouvaillen standen Eingefleischte bereits beim Aufbau der Stände an Drucken Teilen Das Tägi war mit den rund 80 Ausstellerinnen und Ausstellern bis auf den letzten Platz ausgebucht war ein Feuerwerk an wiederaufgetauchten Schätzen Rund 15 waren immer dabei in Wettingen und auch schon beim Vorläufer in Brugg So kamen die Ausstellenden aus der ganzen Schweiz Eine Ausstellerin war extra aus Ungarn angereist weil es in Zürich auch sonst weit und breit keine vergleichbare Messe mehr gibt Das freute auch Organisator Jakob Brand aus Möriken Seit 37 Jahren betreut er mit viel Herzblut die Antiquitäten- und Sammlermesse in Wettingen zusammen mit seiner Frau Dora Bereits am Freitagnachmittag waren alle Parkplätze belegt Dass man vor dem Tägi entlang der Strasse seit neustem nicht mehr parkieren kann weil Steinhaufen angelegt und Büsche gepflanzt wurden erfreute sowohl die Besucherinnen und Besucher als auch die Aussteller nicht gerade Umso erfreulicher war dann die Jagd nach gesuchten Raritäten Die einen hatten ganz gezielt etwas im Kopf und suchten die Stände mit einem Röntgenblick ab deshalb waren bei Türöffnung bereits da oder versuchten schon beim Aufbau der Stände einen Blick auf die Auslage zu erhaschen Händlern und Sammlern gab es aber auch einige die einfach eine Runde drehten und sich treiben liessen Wobei eine Runde ganz sicherlich nicht reichte: Auch beim dritten Durchgang entdeckte man immer wieder etwas So begegneten viele wieder ihren Begleitern aus der Kindheit mit Büchern oder Emailtafeln: von Globi Ringgi und Zofi bis zum Schellenursli und anderen Figuren Überhaupt scheinen Emailtafeln sehr beliebt zu sein und erinnerten an die Zeit als es noch Filme für die Fotokameras gab oder eine Liste in einer Garage wie hoch der Reifendruck bei entsprechender Ladung sein muss Für einige war es vielleicht auch ein Ausflug in die Vergangenheit Eine neue Ausstellerin hat sich auf Vintage-Kleider der 1940er-Jahre spezialisiert und war in ihrer Aufmachung auch ein absoluter Blickfang Sie restaurierte und flickte schon Originalkleider So alt waren nicht alle Ausstellungsstücke Emailtafeln oder Postkarten nur noch vom Hörensagen kennen Die Mitte Wettingen forderte die Rückkehr zu Tempo 50 auf der Schartenstrasse – doch der Vorstoss ist unzulässig Einwohnerrätin Simona Nicodet will das nicht einfach hinnehmen: «Das Volk muss das letzte Wort haben.» Inzwischen hat das Ratsbüro den Vorstoss jedoch für unzulässig erklärt Der Grund: Die Kompetenz für die Beendigung eines solchen Testbetriebs liegt gemäss Gemeindegesetz «nicht beim Einwohnerrat beziehungsweise der Gesamtheit der Stimmberechtigten sondern in der Kompetenz des Gemeinderats» Der Gemeinderat werde den Testbetrieb zu Ende führen und auswerten Simona Nicodet zeigt sich auf Anfrage enttäuscht und hält fest: «Für mich ist klar dass das Volk das letzte Wort in dieser Sache haben muss.» Der rechtliche Weg Sie werde das Thema mit ihrer Fraktion besprechen dass sich der Gemeinderat nicht an den behördenverbindlichen kantonalen Gesamtverkehrsplan (KGV) halte «und trotzdem niemand etwas sagen darf» Der KGV dient der Gemeinde als Planungsgrundlage für verkehrspolitische Entscheidungen welche Strassen als Hauptsammelstrassen den Verkehr aus den Quartieren aufnehmen und auf das übergeordnete Netz leiten In ihrer Motion hatten Simona Nicodet und ihre Mitstreiter auf eine frühere Antwort des Gemeinderats aus dem Jahr 2022 verwiesen Damals reagierte die Gemeinde auf einen Vorstoss auf der Onlineplattform Petitio zur Einführung von Tempo 30 und wies darauf hin dass die Schartenstrasse im KGV als Hauptsammelstrasse eingestuft sei Sie müsse den Verkehr aus den Quartieren bündeln und auf das Kantonsstrassennetz leiten In der Antwort auf eine ältere Online-Petition welche die Einführung von Tempo 30 in der Märzengasse forderte dass eine Temporeduktion weitreichende Konsequenzen auf den Quell- Bevor allfällige Anpassungen im KGV vorgenommen würden müssten diese und weitere Konsequenzen seriös ermittelt und in einem Gutachten die Vor- und Nachteile von Tempo 30 abgewogen werden Dieses solle dem Gemeinderat als Grundlage für eine Entscheidung dienen Inzwischen hat sich auf Petitio.ch der Wind gedreht: Statt Tempo 30 zu fordern, setzten sich seit Ende Januar zwei weitere Online-Petitionen für die Rückkehr zu Tempo 50 auf der Schartenstrasse ein. Nach Ende der 30-tägigen Sammelfrist erreichte die eine 1201 Unterschriften die zusätzlich auch für die Märzengasse gilt Beide wurden nun an den Gemeinderat weitergeleitet der sie innert 30 Tagen beantworten sollte Nach der Publikation der beiden Petitionen und der im Einwohnerrat eingereichten Motion formierte sich inzwischen auch Unterstützung für die Beibehaltung von Tempo 30: Die Massnahme erhöhe die Sicherheit von Velofahrern und Fussgängerinnen Riskante Überholmanöver von Autos vor Fussgängerstreifen hätten sich verringert Um noch mehr Menschen zu mobilisieren, hat Anwohner Markus Krebs ausserdem auf der Plattform Campax.org eine eigene Kampagne gestartet, die sich für die dauerhafte Einführung von Tempo 30 auf der Schartenstrasse und der Märzengasse starkmacht Er fordert zusätzlich ergänzende Massnahmen wie Bodenmarkierungen und bauliche Anpassungen um das Tempolimit sichtbarer zu machen und besser durchzusetzen wobei diese – im Gegensatz zu den Petitionen auf Petitio.ch – keine offizielle Antwort der Gemeinde nötig macht Die Suva plant auf einem 14’600 Quadratmeter grossen Areal an der Schartenstrasse in Wettingen eine neue Überbauung – dort wo jahrzehntelang die Gärtnerei Lägere Blueme + Pflanze wirtschaftete Die Fertigstellung war einst für 2026 vorgesehen Vor rund vier Jahren wurden die neun Gewächshäuser der Gärtnerei Lägere Blueme + Pflanze, die das Areal an der Schartenstrasse in Wettingen über Jahrzehnte prägte, dem Erdboden gleichgemacht (das BT berichtete) Seither steht das Grundstück weitgehend leer – der Blumenladen an der dortigen Ecke floriert aber weiterhin Dahinter hat sich die Natur das Terrain zurückerobert bis 2026 eine Wohnüberbauung mit rund 140 Mietwohnungen zu realisieren Doch von der Umsetzung ist weit und breit nichts zu sehen Eigentümerin des Areals und Bauherrin des Projekts ist die Suva Immobilien dass der Gestaltungsplan für das Areal im Sommer 2024 von der Gemeinde Wettingen an den Kanton Aargau zur ersten Vorprüfung übermittelt wurde Man erwarte ein Feedback dazu voraussichtlich im Mai oder Juni Anschliessend wird der Gestaltungsplan gemeinsam mit der Gemeinde bereinigt bevor die nächsten Schritte in Angriff genommen werden können – und davon stehen noch einige an: die definitive Vorprüfung durch den Kanton die öffentliche Auflage sowie die Genehmigung des Gestaltungsplans durch die Gemeinde Danach folgt die erneute Eingabe beim Kanton dessen Genehmigung sowie die öffentliche Publikation «Mit der Rechtskraft des Gestaltungsplans wird erst Ende 2026 gerechnet – und nur falls es keine Einsprachen gibt» könne mit der Planung seitens der Suva weitergefahren werden Bereits 2022 hat die Suva den Studienauftrag für das Projekt abgeschlossen Neff Neumann Architekten AG und Antón Landschaft GmbH gingen mit ihrem Vorschlag als Sieger hervor Neben den 140 Mietwohnungen sollen auf dem rund 14’600 Quadratmeter grossen Areal auch grosszügig angelegte Freiräume entstehen die den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern sowohl private als auch gemeinschaftliche Aussenräume bieten Vorgesehen seien unterschiedliche Wohnungstypen teilweise auch auf neue zukünftige Wohnformen anpassbar wie es in der damaligen Medienmitteilung hiess In den Erdgeschossen sollen zudem Gewerbeflächen entstehen Auf Ende Juni 2020 hatten die früheren Eigentümer der Gärtnerei den Betrieb nach 35 Jahren aufgegeben und kurz darauf das Areal an die Suva Immobilien verkauft Die Gärtnerei neben der Sebastianskirche bestand seit 1939 45 Jahre lang hatten diese Paula und Walter Meier-Angst betrieben bevor sie das Geschäft 1985 an Walter Germann und Paul Anderes verkauften Paula und Walter Meier-Angst prägten den Ruf der Gärtnerei weit über die Dorfgrenzen hinaus Sie führten das Geschäft erfolgreich weiter Die Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen sind Opfer eines Ransomwareangriffs geworden In der Folge fielen ein paar digitale Fahrplananzeigen aus und es kam zu Systemeinschränkungen in der Leitstelle Hinter dem Cyberangriff steckt die Hackerbande Play Cyberkriminelle haben die IT-Systeme der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW) ins Visier genommen. Wie "Watson" berichtet bemerkte das Verkehrsunternehmen erste auffällige Aktivitäten in der IT-Infrastruktur am 21 Die RVBW isolierten die betroffenen Computer und trennten die Netzwerkverbindungen Kunden- oder Abodaten seien nicht betroffen Der Ransomwareangriff hatte spürbare Auswirkungen An einigen Haltestellen funktionierten die digitalen Fahrplananzeigen nicht Zudem sei es im Büro- und Leitstellenbetrieb zu Systemeinschränkungen gekommen Fahrbetrieb und Ticketverkauf seien jedoch nicht betroffen gewesen Geld von den RVBW zu erpressen und drohten damit Unternehmensdaten im Darknet zu veröffentlichen Das Verkehrsunternehmen ging eigenen Angaben zufolge jedoch nicht auf die Forderung ein Es untersucht den Cyberangriff und schaltete Fachstellen sowie die Polizei ein Bei den Erpressern handelt es sich um die Hackergruppe Play. In den vergangenen Jahren trat die Bande in der Schweiz bereits mehrfach in Erscheinung. Sie verübte unter anderem den Ransomwareangriff auf den Hoster Xplain Cisco Talos bewertete Play im Sommer 2024 übrigens als eine der aktivsten Gruppierungen im Bereich der Cybererpressung. Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter von Swisscybersecurity.net an Auf dem Portal lesen Sie täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien In Wettingen wurde in der Nacht auf Dienstag ein Einbruch festgestellt Bei der Flucht riskierte der mutmassliche Dieb sein Leben Drucken Teilen Der Betreiber eines Recycling-Betriebes in Wettingen stellte in der Nacht auf Dienstag kurz nach 1 Uhr fest worauf diverse Patrouillen der Kantonspolizei und der Regionalpolizei ausrückten Das schreibt die Kantonspolizei Aargau in einer Medienmitteilung die auf die Beschreibung der Täterschaft passte Auf der Flucht überstieg der unbekannte Mann den Wildschutzzaun und überquerte die Autobahn Dabei riskierte er gemäss Kantonspolizei Aargau sein Leben Nur mit viel Glück habe er eine Kollision vermeiden können Nach dieser gefährlichen Aktion habe die Polizei den Sichtkontakt zur flüchtigen Person verloren Der Mann konnte bisher noch nicht festgenommen werden die Kantonspolizei habe die Ermittlungen aufgenommen Beim Recyclingcenter wurde ein Fenster aufgebrochen ob etwas gestohlen wurde und ob es einen Zusammenhang mit weiteren Einbrüchen gibt Nachdem das Reglement zur Besoldung von Ammann und Gemeinderat im vergangenen Dezember vom Einwohnerrat abgewiesen wurde wagt der Gemeinderat einen zweiten Versuch Die Frage, wie viel ein Wettinger Gemeinderatsmitglied verdienen soll, steht schon seit einiger Zeit im Raum. Das von der Exekutive angepasste Reglement zur Entlöhnung und zu den Pensen von Ammann und Gemeinderat für die Legislaturperiode 2026 bis 2029 stiess bei der Einwohnerratssitzung am 12. Dezember des vergangenen Jahres auf wenig Zuspruch (diese Zeitung berichtete) Zu den Kritikpunkten der Fraktion Mitte-EVP gehörte beispielsweise: «Die Jahreslohnbasis des Gemeindeammanns soll höher sein als bei Gemeinderat und Geschäftsleitung» dass die Mitsprache nicht so vonstattengegangen sei wie es sich das Parlament vorgestellt hatte sagte Vizeammann Markus Maibach (SP) an der Medienkonferenz am Montag Das Geschäft wurde an den Gemeinderat zurückgewiesen Die mit der Rückweisung verbundenen Anträge seien geprüft und so weit als möglich berücksichtigt worden Januar fand ein runder Tisch mit dem Gemeinderat Vertretenden der Fraktionen und Parteien sowie der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission statt An dieser Sitzung wurde vom Gemeinderat dargelegt mit dem Inhalt des Rückweisungsantrags sowie den weiteren Anträgen der Fraktionen umzugehen wie Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) sagte: «Am Schluss ist es ein Papier vom Gemeinderat die hinter der ganzen Thematik stehen können.» Nicht zuletzt damit sich auch in Zukunft Menschen finden lassen dass auch die Rahmenbedingungen für alle stimmen würden Der Gemeinderat stellte sich auf den Standpunkt wenn es noch eine vertiefte Prüfung benötige diese von der Geschäftsprüfungskommission durchgeführt werden solle Er schlug jedoch den Anwesenden am runden Tisch vor Zum einen habe die Finanzkommission bereits die erste Lösung geprüft Zum anderen habe durch den runden Tisch eine intensive Auseinandersetzung stattgefunden Vertretende der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission stimmten diesem Vorgehen zu Neu soll der Gemeindeammann in der Amtsperiode 2026 bis 2029 bei einem Pensum von 80 Prozent jährlich 152’000 Franken erhalten der Vizeammann bei 30 Prozent 51’000 Franken sowie die übrigen Gemeinderatsmitglieder bei 25 Prozent jeweils 42’500 Franken Im ersten Vorschlag sah es noch anders aus: Der Ammann sollte bei einem Pensum von 80 Prozent einen Lohn von 144’000 Franken erhalten der Vize bei 30 Prozent 54’000 Franken sowie die übrigen Gemeinderatsmitglieder bei 25 Prozent jeweils 45’000 Franken Damals orientierte man sich an einem neuen Basislohn von 180’000 Franken für alle Nun beruht das Gehalt des Ammanns auf einem Basislohn von 190’000 Franken und jene der restlichen Gemeinderäte auf einem Basislohn von 170’000 Franken bei einem Pensum von 100 Prozent Während die Saläre des Vizeammanns und des restlichen Gemeinderats abgespeckt werden erhält der zukünftige Wettinger Gemeindeammann mehr Geld als in der ersten Version des revidierten Reglements vorgesehen war Das Pensum in der aktuellen Legislaturperiode liegt beim Vizeammann noch bei 40 Prozent Bei den restlichen Gemeinderäten sind es 30 Prozent Mit diesen Anpassungen kommt es laut dem Gemeinderat jährlich zu Einsparungen von 104’500 Franken im Vergleich zur heutigen Entschädigungsregelung wenn er an der Einwohnerratssitzung über das revidierte Reglement befindet Der Zuzug einer Industriefirma mit bis zu 3000 Angestellten würde Wettingen jährlich Unternehmenssteuern in zweistelliger Millionenhöhe bescheren Das Vorhaben hätte aber auch drastische Folgen für Landwirte Der Gemeinde Wettingen steht ein folgenreicher Zuzug bevor Ein internationales Industrieunternehmen zeigt Interesse daran einen Standort im Gebiet Tägerhard zu eröffnen wie Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) an einer Medienkonferenz am Dienstag mitteilte soll ab 2030 auf dem Land der Wettinger Ortsbürgergemeinde entstehen Der Name des Unternehmens durfte er nicht verraten «Wir haben uns zu einer Absichtserklärung bekannt Die Firma will sich alle Optionen offen halten Zudem wurden noch nicht alle deren Mitarbeitenden über die Pläne informiert» erklärte Kuster und versicherte auf Nachfrage eines Journalisten: «Es handelt sich nicht um eine Chemiefabrik Der Gemeinderat ist dem Vorhaben wohlgesinnt «Wir sehen es als grosse Chance für Wettingen nicht zuletzt auch auf der finanziellen Seite.» Mit dem Zuzug könnte die Gemeinde Wettingen nämlich einen jährlichen Unternehmenssteuerertrag in zweistelliger Millionenhöhe für sich beanspruchen Das entspricht aktuell mehr als 20 Steuerprozenten dass diese Einnahmen sogar zum Schuldenabbau beitragen könnten Auch die Ortsbürgergemeinde würde von Einnahmen durch Baurechtzinsen in der Höhe von jährlich bis zu einer halben Million Franken profitieren Ob sich das Industrieunternehmen tatsächlich in Wettingen niederlässt von denen die Gemeinde keine genauen Kenntnisse hat Standorttechnisch sieht Kuster in Wettingen aber viele Vorteile Das Gebiet Tägerhard entspreche mit seiner guten verkehrstechnischen Anbindung dem grossen in zwei Etappen bebaubaren Land sowie der Nähe zum Flughafen und zum Wunschstandort Limmattal den Vorstellungen der Firma will der Gemeinderat nun auch alle Hebel in Bewegung setzen deren Realisierung im Zusammenhang mit der Entwicklung im Gebiet Lugibach in zehn bis fünfzehn Jahren angedacht wäre vorgezogen und mit der Ansiedlung des Industrieunternehmens koordiniert wird «So hätte die Firma zusammen mit dem Tägi ihren eigenen Bahnhof» dass die Anbindung an die Autobahn für den Pendlerverkehr so gestaltet werden könne dass sie nicht durchs Siedlungsgebiet führe Das Projekt erfordert planerische Arbeiten So müssen die Landwirtschaftsflächen in eine Arbeitszone umgezont werden Das hat Anpassungen im kantonalen Richtplan dem regionalen Sachplan Sulperg-Rüsler sowie der kommunalen Nutzungsplanung zur Folge Die Berücksichtigung der Einzonung der beiden Parzellen sei in der aktuellen Gesamtrevision der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) aber nicht mehr möglich die BNO im Verlauf dieses Jahres öffentlich aufzulegen und dem Einwohnerrat im Dezember zur Genehmigung vorzulegen Für die Erstellung einer Arbeitszone müsse somit eine separate Teilrevision angestossen werden Das ist jedoch nicht die einzige Herausforderung Die Einzonung hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft «100’000 Quadratmeter gehen als Fruchtfolgefläche verloren Wir müssen Gespräche mit den betroffenen Landwirten führen und schauen Ein Austausch mit dem Kieswerk Tägerhard Kies AG wird ebenfalls notwendig «Sie und die Ortsbürgergemeinde haben einen Vertrag bezüglich der Nutzung der beiden Parzellen dass sie weiterhin möglichst viel Kies fördern kann.» Bevor die Gemeinde all diese Planungsschritte und Gespräche an die Hand nehmen kann braucht sie jedoch den Segen der Wettinger Ortsbürgerinnen und Ortsbürger Sie werden an der Ortsbürgergemeindeversammlung am 22 ob sie das Land im Baurecht abgeben wollen werden wir einen Baurechtsvertrag ausarbeiten» Und wenn sie Nein sagen?: «Dann ist die Übung gestorben.» In Wettingen sollen Budget und Steuerfussanpassungen künftig nicht mehr automatisch an die Urne kommen Während der Gemeinderat den Vorstoss unterstützt Eine solche Regelung wäre im Aargau einzigartig für eine Gemeinde mit Parlament: Alle anderen legen das Budget entweder jedes Jahr oder zumindest bei einer Steuerfussanpassung automatisch dem Volk vor Der Wettinger Gemeinderat schlägt dem Einwohnerrat vor den Vorstoss an der Donnerstagssitzung zu überweisen Als einzige Fraktion kritisiert das die SVP scharf: Die Unterstützung des «ur-linken» Vorstosses durch einen «in der Theorie mehrheitlich bürgerlich zusammengesetzten Gemeinderat» sei bedenklich und werfe «kein gutes Licht auf die Gemeindeexekutive» Dass SP/WettiGrüen Budget und Steuerfuss nicht mehr obligatorisch zur Bewilligung vorlegen wolle seien doch «Steuererhöhungen bei der politischen Linken das Allheilmittel für alle Herausforderungen» Immerhin scheine der politische Kompass der Mehrheit im Einwohnerrat so weit richtig ausgerichtet zu sein sodass der Vorstoss keine Chance haben dürfte So positionieren sich fast alle Fraktionen in ihren Berichten dagegen So schreibt die Fraktion der Mitte-EVP: «Eine Beschränkung kommt für uns nicht infrage.» Sie lehne diese Motion entschieden ab Die GLP fügt in ihrem Fraktionsbericht hinzu: «Das Stimmvolk ist das höchste Gut unserer Demokratie und soll auch ohne Unterschriftensammlung immer über eine Steuerfusserhöhung abstimmen können.» Schliesslich sei es deren Geld SP/WettiGrün selbst äussert sich in ihrem Fraktionsbericht nicht explizit zur Motion Stattdessen erwähnen sie lediglich allgemein dass der Gemeinderat auf eine Reihe von Vorstössen zur Gemeindeordnung eingeht Dazu gehört nebst der ersatzlosen Streichung des obligatorischen Referendums für Budget und Steuerfuss auch die Forderung nach Änderung von «Gemeindeammann» und «Vizeammann» in «Gemeindepräsident» respektive «Gemeindepräsidentin» sowie «Vizepräsidentin» oder «Vizepräsident» dass die Änderung der Gemeindeordnung im Herbst an die Urne zur Abstimmung komme dass das Budget in Wettingen innert fünf Jahren an der Urne dreimal abgelehnt worden war stets im Zusammenhang mit einer Steuerfusserhöhung Zuletzt scheiterte die Vorlage im November 2024 hauchdünn dass solch «sachlich nicht fundierte Stimmungs- und Bauchentscheide» durch ein fakultatives Referendum verhindert werden könnten das bereits eine umfassende Prüfung der Vorlage vornimmt Im Aargau kommt in sechs von zehn Einwohnerratsgemeinden das Budget nur dann vors Volk In den vier anderen entscheidet die Stimmbevölkerung jedes Jahr über das Budget so wie das derzeit auch in Wettingen der Fall ist Während die von Links-Grün vorgeschlagene Regelung im Aargau einzigartig wäre wäre sie schweizweit keineswegs eine Ausnahme sagt Politikwissenschaftler Michael Strebel Professor mit Schwerpunkt politische Systeme Hierzulande gäbe es die gesamte Palette an Regelungen: «Es gibt auch Gemeinden in denen nur das Parlament entscheidet.» Welche Variante zum Zug kommt was der jeweilige Kanton im Gemeindegesetz festsetzt So würden etwa im Nachbarkanton Zürich Budget und Steuerfuss keinem Referendum unterliegen – die Gemeindeparlamente entscheiden abschliessend Im Kanton Aargau unterstehen die Beschlüsse des Einwohnerrats betreffend Budget mindestens dem fakultativen Referendum Dass Kantone jeweils ihre eigenen Vorgaben haben sei aufgrund des föderalistischen Systems «typisch Schweiz» Weil Wettingen nach der Ablehnung der Steuerfusserhöhung mit einem Notbudget ins neue Jahr startet kann die Gemeinde nur notwendige Ausgaben machen Die Sportlerehrung für Wettinger Athletinnen und Athleten findet am 22. Januar 2025 nicht wie geplant statt, wie die Gemeinde mitteilt. Der beliebte Anlass fällt der abgelehnten Steuerfusserhöhung zum Opfer. Das Wettinger Stimmvolk sagte vor einer Woche mit nur 68 Stimmen Unterschied Nein zum Budget 2025 das einen um 3 Prozentpunkte höheren Steuerfuss von 98 vorsah (diese Zeitung berichtete) Mit den zusätzlichen Steuereinnahmen hätte das rund 80 Millionen Franken teure Oberstufenzentrum auf der Zirkuswiese vorfinanziert werden sollen Die Abfuhr hat nun einschneidende Folgen für das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde «Da wir kein genehmigtes Budget bis zum 31 dürfen wir im neuen Jahr nur Ausgaben machen sagt Gemeindeschreiberin Sandra Thut auf Anfrage dass die Gemeinde auf alles Wünschbare verzichten müsse Dazu gehöre leider auch die Sportlerinnen- und Sportlerehrung Nicht nur die Veranstaltung im Sport- und Eventzentrum Tägi ist gestrichen Der Gemeinderat hätte in der Aula Margeläcker mit der Bevölkerung aufs neue Jahr angestossen Auf dem Programm stand zudem eine Ansprache von Gemeindeammann Roland Kuster (Mitte) Bereits 2020 und 2023 konnten die Neujahrsapéros nicht durchgeführt werden weil die Gemeinde ebenfalls wegen der abgelehnten Steuerfusserhöhung mit einem Notbudget ins neue Jahr starten musste «Und 2021 fiel der Neujahrsapéro der Coronapandemie zum Opfer» Dieses Jahr konnte die Bevölkerung offiziell mit den Gemeinde-Vertretenden den Start ins neue Jahr begehen Einfluss hat die Abfuhr des Budgets 2025 auch auf die Kinderfasnacht am 1 «Der Anlass wird von der Gemeinde finanziert und ist auch gestrichen» Einzig die Skilager der Schule Wettingen im Februar bleiben verschont Das wäre doppelt schade.» Der Gemeinderat habe sich daher entschieden die Kinder trotz Notbudget in die Skilager zu schicken Dann wird an der Urne erneut über das Wettinger Budget abgestimmt Aktuell wird dieses vom Gemeinderat überarbeitet.