Die Stadt Zürich will die Wohnsiedlung Luchswiese im Kreis 12 durch einen Neubau ersetzen
Zudem soll ein neues Betreuungsgebäude gebaut werden
Das Projekt kostet rund 77 Millionen Franken
Statt dass die bestehende Überbauung saniert wird
soll sie durch einen Neubau ersetzt werden
Denn der Stadtrat sieht in der Siedlung ungenutztes Potenzial – für zusätzlichen Wohnraum und für die Erweiterung der benachbarten Schule
Auf dem über 6500 Quadratmeter grossen Grundstück sollen 90 statt bisher 72 Wohnungen entstehen. Die Stadt plant grössere
moderne Einheiten mit 2 bis 6 Zimmern und Atelierwohnungen
die Wohnraum für mindestens 220 Menschen bieten soll
Zusätzlich soll ein Betreuungsgebäude mit vier Kindergärten
einem Mehrzwecksaal sowie Betreuungs- und Aufenthaltsräumen für die benachbarte Schule Luchswiesen realisiert werden
Die Neubauten sind nach dem Minergie-P-ECO-Standard und als ressourcenschonende Holzbauten geplant
Photovoltaikanlagen auf den Dächern und ein Anschluss ans Fernwärmenetz sollen die Überbauung mit erneuerbarer Energie versorgen
Der charakteristische Gartenstadtstil der Siedlung bleibe erhalten
Auch der Baumbestand soll so weit möglich erhalten bleiben
Wegen der guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr kann die gesetzlich vorgeschriebene Parkplatzanzahl um 71 Prozent reduziert werden
Für die Ausarbeitung des Projekts bewilligt der Stadtrat einen Zusatzkredit von 2 Millionen Franken – der Projektierungskredit steigt damit von 4,271 Millionen auf 6,271 Millionen Franken
Zudem beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat 77,4 Millionen Franken für die Ausführung des Ersatzneubaus mit den Nutzungen für die benachbarte Schulanlage
Aus dem Wohnraumfonds wird ein Abschreibungsbeitrag von 3,16 Millionen Franken beantragt, um Mehrkosten für Holzbau, Nachhaltigkeit und Fundament auszugleichen. Die Ausgaben für die neue Schulanlage Luchswiesen haben die Stimmberechtigten im September 2024 bereits bewilligt
Weitere Newsletter
Für den zwölften und letzten Chreisguide reist Tsüri.ch nach Schwamendingen
Schwamendingen hat es nicht einfach. Googelst du danach, schlägt dir die Suchmaschine automatisch «Schwamendingen Ghetto» vor. Der Blick hat im Januar 2019 gar eine Auflistung mit «Das hat der gefährlichste Kreis der Schweiz zu bieten» betitelt
dass du von «Schwäme» in zehn Minuten im umsatzstärksten Einkaufszentrum der Schweiz
Aber dort wollen wir besonders in der Vorweihnachtszeit auf keinen Fall – und sonst eigentlich auch gar nicht hin – sondern innerhalb der Stadtgrenze bleiben und Schwamendingen erkunden
Der Kreis 12 im Norden von Zürich setzt sich aus den Quartieren Saatlen
Schwamendingen-Mitte und Hirzenbach zusammen
Er zählte 2019 rund 33’000 Einwohner:innen
Der Anteil Ausländer:innen liegt mit 35,9 Prozent ein paar Prozent über dem städtischen Durchschnitt von 32,2 Prozent
Der Stadtbaumeister Albert Heinrich Steiner hat Schwamendingen 1948 als Gartenstadt
In Schwamendingen gibt es nicht eine riesige Choix an Cafés
aber ganz ohne Koffeinspritze musst du auch hier nicht bleiben
Das Coffee & Deeds wird von der reformierten Kirche betrieben
will damit zur «Bereicherung des Quartiers beitragen und die Gemeinschaft» fördern
Wer jetzt aber einen kühlen Raum mit sakraler Musik erwartet
Das Quartiercafé sieht aus wie aus einem Wohnmagazin: Interessantes Beleuchtungskonzept und Holzregale mit Stahlträger
Ein Tsüri-Member hat zudem noch die nachBar.in im Mattenhof der Genossenschaft «Sunnige Hof» empfohlen
Über das schlechte Wortspiel schauen wir gerne hinweg..
Die moderne Siedlung aus dem Jahr 2017 beherbergt nicht nur einen Fitnessraum
Sagst du Schwamendingen, musst du auch Ziegelhütte sagen
Die währschafte Wirtschaft liegt in zehn Minuten Gehdistanz vom Schwamendingerplatz
Hier steht Deftiges wie Cordon Bleus und Züri Gschnätzlets auf der Karte
Im Winter trumpft die Ziegelhütte mit einem «Fondueland» auf
Die Ziegelhütte ist übrigens auch eine beliebte Adresse für Hochzeiten oder Firmenessen
Wer lieber Falafel statt Käse schnabuliert, dem:der sei das libanesische Restaurant Bei Fouad am Schwamendingerplatz empfohlen
Muhammara und andere Mezze kannst du gleich hier verzehren oder mitnehmen
Ob der Podestplatz von sage und schreibe 1662 Restaurants gerechtfertigt ist
Du könntest natürlich ins Glattzentrum fahren. Aber erstens liegt das nicht in Schwamendingen und zweitens erwartest du von deinem Stadtmagazin bessere Tipps als solche für irgendeinen Konsumtempel. Et voilà: Im Hoflade Mattenhof zwischen Bahnhof Stettbach und Sportzentrum Herrenschürli postest du Gemüse
eine Bio-Kiste in den Hofladen zu bestellen und diese am Mittwoch dort abzuholen
Hast du einen Platten, bringst du deinen Göppel am besten zur Velowerkstatt im «Gfellergut». Das Gfellergut ist ein sozialpädagogisches Zentrum und gehört zur Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime
In der Velowerkstatt können die Jugendlichen Arbeitserfahrungen sammeln
Im Sommer haust du dich im Freibad Auhof unter die Bäume
Im Winter spazierst du durch den Friedhof Schwamendingen: Dieser erstreckt sich über eine Fläche von 65’518 Quadratmetern und ist somit der siebtgrösste Friedhof der Stadt
Von Schwamendingen aus kannst du auch bestens mit Joggingschuhen durch den Wald hirschen
Aufgepasst, mit der Kultur könnte es hier im Zwölfi ein bisschen schwierig werden. Die Samsung Hall liegt grad ennet der Stadtgrenze auf Dübendorfer Boden. In Schwamendingen gibt es aber das Ortsmuseum mit Ausstellungen zu den Themen «Haus und Hof»
Ansonsten empfehlen wir dir für Kulturelles einen Sprung über die Kreisgrenze
Du musst nicht weit gehen und schon bist du im Wald oder in der Natur
Diese auserwählte Parkbank befindet sich etwas oberhalb der Ziegelhütte
Hier kannst du den Blick über die Skyline von Oerlikon bis nach Dübendorf schweifen lassen
Und über Städtebau nachdenken oder darüber
Technoclubs suchst du in «Schwäme» vergebens, aber im Saatlen Pub kannst du mit deinen Dart und Billard Skills imponieren
Das Pub mit dem typisch schummrigen Licht befindet sich in kurzer Distanz zum Schwamendingerplatz
Ansonsten kannst du in Schwamendingen auch an vielen Orten Shisha rauchen
Die Chilbi findet jeweils am Wochenende vor dem Knabenschiessen statt
Du kannst deinen Crush also jetzt schon fragen
rupft gemeinsam an einer Zuckerwatte rum und betrinkt euch am Bierstand
Schwamendingen sei ja laut Blick der gefährlichste Kreis der Schweiz
Vielleicht hängst du einfach mal zu später Stunde da rum und schaust
Die Limmat an einem Sommerabend, meine Freund:innen, den Parki, den Friedhof Sihlfeld, die Boulderhalle Minimum, den Abschnitt der Stauffacherstrasse zwischen Seebahnstrasse und Bullingerplatz – und das all das in Velodistanz liegt.
Am 8. Mai findet in Zürich die Veranstaltung zum Buch «Gojnormativität, warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen» statt. Ein Interview mit Co-Autorin Vivien Laumann und Mit-Organisatorin Kezia Seidenberg über das Jüdisch-Sein und linken Antisemitismus.
Je knapper das Angebot, desto absurder die Mietpreise. Hier kommen fünf Wohnungen aus der Stadt Zürich, die dich ein Vermögen kosten.
Am Donnerstag zogen rund 14'000 Menschen durch die Zürcher Innenstadt. Bei der unbewilligten Nachdemo kam es zu Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstrant:innen und zehn Festnahmen.
Tausende zogen im Rahmen der 1.-Mai-Demo am Donnerstag durch die Zürcher Innenstadt. Wir haben nachgefragt, warum.
Sie entsorgen dabei ihren halben Hausrat einfach auf dem Bordstein
Das macht die Nachbarn wütend.Erstausstrahlung: Di 1
2024 18.00 Uhr.adnz_wideboard_2-placeholder { display:flex;align-items:center;justify-content:center;height:unset;background-color:lightgrey;position:absolute; }ZüriNewsMieter einer Abbruchsiedlung in Schwamendingen…3 minZüriNews
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Schwamendingen wird umgebaut – Maya Burri und viele andere bangen um den Charakter ihres Quartiers Seit einigen Jahren erlebt der Kreis 12 in Zürichs Nordosten eine markante Umstrukturierung der Bevölkerung
Die Einhausung der Autobahn durch das Quartier wird die Entwicklung beschleunigen
Die pensionierte Kindergärtnerin und langjährige Präsidentin des örtlichen Quartiervereins (QVS) ist eine engagierte und begeisterte Fürsprecherin des zuweilen als «Ghetto» und Problemquartier verschrienen Stadtteils ennet dem Milchbuck
Bei einem gemeinsamen Spaziergang mit ihr wird dem Besucher schnell klar
wovon sie spricht und dass von «Ghetto» oder «Banlieue» keineswegs die Rede sein kann
Nur wenige Meter abseits der Dübendorf- und der Winterthurerstrasse mit ihren Tramlinien und dem Durchgangsverkehr gibt es parkähnliche Grünanlagen
gepflegte Blumengärten oder den denkmalgeschützten Dorfkern mit seinen historischen Gebäuden
Und der verkehrsbefreite Schwamendinger (Dorf-)Platz ist tatsächlich ein Begegnungsort
wo man gerne für einen Schwatz stehen bleibt
Schwamendingen mit seinem nach wie vor dörflichen Charakter strahlt einen speziellen Charme aus
Inzwischen beginnt sogar die «urbane Avantgarde» das einst als spiessig verrufene Quartier für sich zu entdecken
wie der seit vier Jahrzehnten in Schwamendingen wohnende letztjährige Zürcher Gemeinderatspräsident Heinz Schatt unlängst gegenüber der NZZ sagte
Und der Bau der Einhausung des Zubringers zur A 1 wird den Wandel der Bevölkerungsstruktur weiter beschleunigen
Bei der gemeinsamen Eingemeindung mit Oerlikon
Seebach und Affoltern im Jahr 1934 zählte das damalige Dorf Schwamendingen
Kurz danach begann der spätere Stadtbaumeister Albert Heinrich Steiner damit
das Quartier zur «Gartenstadt» aus- und umzubauen
Die Arbeiter der schnell wachsenden Industrie in Oerlikon sollten hier
Staub und rauchenden Fabrikschloten in einer gesunden Umgebung leben und in grosszügig dimensionierten Gärten ihr eigenes Gemüse ziehen können
Bis in die 1970er Jahre wuchs die Einwohnerzahl Schwamendingens um mehr als das Zehnfache
Es entstanden gegen 8000 Wohnungen in Genossenschaftssiedlungen
aber auch Dutzende von günstigen Reiheneinfamilienhäusern
Noch immer befinden sich 75 Prozent der Wohnungen im Besitz von Baugenossenschaften
kann man an zwei Zeilen Einfamilienhäusern mit grossen grünen Vorplätzen sehen
die beim bereits vollzogenen Umbau der Siedlung Moosacker stehen gelassen wurden
Inzwischen sind die einstigen Gärten zu Rasenflächen mit Hecken und Zierpflanzen geworden
Das Gemüse gibt’s beim Grossverteiler am Schwamendingerplatz – nicht aber beim Quartierladen um die Ecke
Diese Einkaufsmöglichkeiten sind in Schwamendingen schon seit einiger Zeit verschwunden
Dafür findet man da und dort ein asiatisches oder ein türkisches Lebensmittelgeschäft
und in der erst vor kurzem fertiggestellten Siedlung Mattenhof beim Bahnhof Stettbach gibt es einen kleinen Bioladen
Doch wie kam Schwamendingen zu seinem wenig schmeichelhaften Ruf als Problemquartier
Mit den Fabrikschliessungen in den 1980er Jahren verloren zahlreiche Arbeiter ihre Stellen
Bald folgten junge Familien – viele von ihnen mit Migrationshintergrund – auf die in der Boomphase zwischen 1940 und 1970 zugezogenen Schweizer Mieter der einfachen
nicht mehr den neuesten Standards entsprechenden
Die Einführung der direkt über das Quartier führenden Südanflüge auf den Flughafen Zürich im Jahr 2003 löste eine weitere Abwanderung von Einwohnern mit Schweizer Pass aus
Die Hiergebliebenen hätten sich inzwischen mit dem Fluglärm abgefunden
Aber gegen die Südstarts kämpfen wir nach wie vor.»
Dabei hatte der Kreis 12 stets die tiefste Kriminalitätsrate der Stadt Zürich
Als die Stadtpolizei 1982 den 24-Stunden-Betrieb auf dem örtlichen Posten einstellte
dass in Schwamendingen nachts ohnehin nie etwas passiere
Die kommunale Bau- und Zonenordnung von 1999 erlaubte gegenüber dem bisherigen baulichen Bestand eine beträchtliche Verdichtung und eine bessere Ausnützung der Grundstücke
Das Quartier begann sich allmählich zu wandeln
Mit der fortlaufenden Erneuerung der alten Genossenschaftssiedlungen entstanden mehr Familienwohnungen
Die Mieten wurden zwar für manche Alteingesessene zu teuer
Allerdings liegt der Ausländeranteil im ganzen Kreis 12 noch immer bei 36 Prozent und in Schwamendingen Mitte sogar bei 42 Prozent
Und das Hirzenbachquartier weist nach wie vor eine der höchsten Sozialhilfequoten der Stadt Zürich aus
«Mit der besseren Durchmischung der Bewohnerschaft der Siedlungen steigt der Anteil der Stimmberechtigten wieder»
Auch die Situation in den Schulen habe sich verbessert
Mittlerweile sässen in den Klassenzimmern wieder mehr Kinder deutscher Muttersprache
viele von ihnen seien im Zuge der Umstrukturierung des Quartiers mit ihren Eltern aus Deutschland zugezogen
«Damit gibt es wieder mehr Sprachvorbilder in den Klassen
und das ist ganz besonders wichtig für den Erfolg der Schüler»
wie die ehemalige Kindergärtnerin aus eigener Erfahrung weiss
Allerdings treten aus den Schwamendinger Schulen nach wie vor weniger Kinder ins Gymnasium über als in den anderen Stadtkreisen
Der Umbau der einstigen Randregion in Zürichs Norden wird sich in den nächsten Jahren weiter beschleunigen
Die Einwohnerzahl des Kreises 12 mit den Quartieren Schwamendingen Mitte
Saatlen und Hirzenbach soll bis 2035 von derzeit rund 34 000 auf über 40 000 steigen
Es werden viele etwas zahlungskräftigere Zuzüger erwartet
Ein Motor dieser demografischen Entwicklung ist die zurzeit im Bau befindliche Einhausung des Zubringers zur A 1 zwischen der Verzweigung Zürich Ost und dem Schöneichtunnel
120 000 Fahrzeuge – das ist nahezu das Vierfache des Verkehrs
der sich an den wenigen Spitzentagen des Jahres durch den Gotthardtunnel zwängt – rollen täglich und oft im Schritttempo über die richtungsgetrennte mehrspurige Strasse
welche die Quartiere Schwamendingen Mitte und Saatlen fast wie ein unüberwindbarer Strom trennt
Von dieser Einhausung samt dem 940 Meter langen und 30 Meter breiten
begrünten Überlandpark in 7 Metern Höhe erhoffen sich die Strassenverkehrs- und Fluglärm-gebeutelten Schwamendinger ab 2024 mehr Ruhe sowie zwar nicht gerade ein «organisches Zusammenwachsen»
aber doch eine bessere Verbindung der beiden Quartiere
19 Liegenschaften mussten für das 445-Millionen-Franken-Projekt rückgebaut werden
ohne dass auch nur ein einziges Enteignungsverfahren notwendig geworden wäre
Dazu kamen 26 weitere Rückbauten auf Wunsch der jeweiligen Eigentümer
Diese werden nach der Fertigstellung der Einhausung ihre eigenen Ersatzneubauten erstellen und damit einen Teil des Wohnraums für die erwarteten Zuzüger schaffen
Zurzeit sind über 200 Personen auf der Baustelle beschäftigt
Anders als bei solchen Grossprojekten mit massiven Verkehrsbehinderungen üblich fühlen sie sich von den Anwohnern geschätzt für ihre Arbeit
Hier bedeutet Baulärm die Hoffnung auf weniger Lärm und mehr Lebensqualität
dass das Projekt eng verzahnt ist mit der Bevölkerung
Das Bundesamt für Strassen (Astra) führt «Kamingespräche» mit Delegationen von Quartierverein
Baugenossenschaften und privaten Grundstückbesitzern
Es werden regelmässig Infoblätter und Newsletter über den Stand der Arbeiten und die aktuelle Verkehrsführung verteilt
und die Arbeitszeiten sind zum Schutz der Anwohner im Regelfall auf 7 Uhr morgens bis 19 Uhr abends beschränkt
Sonntags und nachts wird nur in zuvor bekanntgegebenen Ausnahmefällen gearbeitet
der zuständige Projektleiter bei der Filiale Winterthur des Astra
ein Bauingenieur mit grosser Erfahrung beim Bau und bei der Sanierung von Strassen- und Bahntunnels
dass er aus der Anwohnerschaft bisher kaum Kritik vernommen habe
Auswärtige Autofahrer bemäkelten zwar zuweilen die Verkehrsführung
«aber im Abschnitt drin haben wir eine hohe Projektakzeptanz»
Laut Maya Burri sind beim QVS allerdings vereinzelte Reklamationen eingegangen
vor allem wegen Nachtlärm und Mehrverkehr in den Quartierstrassen
Der Infopavillon mit Aussicht auf die Grossbaustelle werde sehr gut besucht
und auf dem 8 Meter hohen Fussgängersteig über die Fahrspuren beobachteten regelmässig Zaungäste den Gang der Arbeiten
Im auf Stelzen stehenden orangefarbenen Pavillon am Tulpenweg gibt’s sogar gratis Tütchen mit jenen Samenmischungen
die dereinst auf dem Deckel der Einhausung gestreut werden
«Begrünen Sie Ihren Garten oder Ihren Balkon mit Pflanzen und Blumen aus dem zukünftigen Hochpark der Einhausung Schwamendingen»
Auch die Automobilisten reagieren trotz oftmals langen Stauphasen geduldiger auf die Verkehrsbehinderungen als bei anderen Baustellen
«Die Männer sind weniger Aggressionen aus dem Verkehr heraus ausgesetzt»
dass ungeduldige Autofahrer auf der Höhe der Arbeiter die Motoren hochdrehen liessen
die Strassenbauer unflätig beschimpften oder auch einmal jemanden mit einer Dose bewürfen
Und Rolf Eberle ergänzt: «Die Leute sehnen das fertige Projekt herbei
sie freuen sich auf die Einhausung und auf den Überlandpark.»
beziehungsweise über den Anteil der Stadt an den Kosten seiner Möblierung
werden die Zürcher allerdings nach einem ersten Urnengang im Jahr 2006 noch ein weiteres Mal-- abstimmen müssen
Der betreffende Betrag hat sich nämlich seither wegen geänderter oder nachträglich formulierter zusätzlicher städtischer Bedürfnisse von 39,9 auf 83,8 Millionen Franken mehr als verdoppelt
Der Umbau und die sich verändernde Bevölkerungsstruktur Schwamendingens haben auch Auswirkungen auf das lokale Gewerbe
Jeweils am Mittwochvormittag treffen sich Mitglieder des Gewerbevereins Schwamendingen (GVS) zum gemeinsamen Znüni
Besitzerin eines Bildungs- und Beratungsinstituts
Präsidentin des Gewerbevereins Schwamendingen und Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion im Zürcher Gemeinderat
dass es im Kreis 12 um die 500 Gewerbebetriebe gibt
Ein gutes halbes Dutzend älterer Vereinsmitglieder sitzt an diesem Vormittag am Tisch im Restaurant Schwamedinge
hellen und – im Urteil der Znüni-Runde – letzten wirklichen Quartierbeiz in Schwamendingen
habe der Verein noch 200 Mitglieder gezählt
ein pensionierter Heizungs- und Sanitärunternehmer
Fünf Banken habe es in Schwamendingen einst gegeben
ebenso zwei Warenhäuser von ABM und Jelmoli
Stimmlokale und die VBZ-Ticketeria wurden in den letzten Jahren wegrationalisiert
Mit den Umbauten und Neubauten der Genossenschaften sieht die Runde schwere Zeiten auf manche Unternehmer zukommen
Die Erdgeschosse der Genossenschaftsbauten sollen zwar weiterhin gewerblich genutzt werden
aber den Vorzug werden wohl eher ruhige Mieter erhalten wie Arzt- und Physiotherapiepraxen
Dorothea Freis Vorgänger und der derzeitige Vizepräsident des GVS
Metallbauer und andere lärmige Betriebe nur in den Randzonen eine Chance – wenn überhaupt
Viele Gewerbler ziehe es inzwischen nach Dübendorf und vor allem nach Wallisellen
Am Gewerbler-Znüni ist auch das Amag-Gebäude ein Thema
das demnächst abgerissen und neu gebaut werden soll
Metallbauer und der einzige jüngere Mann am Tisch
dass dort später wohl kein industrielles Gewerbe mehr erwünscht sein werde
denn das betreffende Gelände zwischen Luegislandstrasse und Autobahn ist in den Zonenplänen von 2018 als W3-Wohnzone eingetragen
wie die GVS-Präsidentin und Gemeinderätin Frei weiss
Marco Guldimann ist einer der Gewerbler in dem Gebäude mit rund 12 500 Quadratmetern Nutzfläche
Die Stadt Zürich bewirtschaftet die Liegenschaft seit Herbst 2011 und noch bis Ende Jahr als Globalmieterin
Der markante Bau des nach Dübendorf umgezogenen Automobilimporteurs direkt am Autobahnzubringer – beziehungsweise nach dessen vollzogener Einhausung direkt am Überlandpark – trägt seither den Namen «Werkerei»
Werk- und Büroräume in dem Gebäude zu Quadratmeterpreisen zwischen 120 und 150 Franken jährlich an das Kleingewerbe und die Kreativwirtschaft
Solche Firmen haben seit der Abschaffung der reservierten Gewerbezonen in der Stadt von 1999 grosse Mühe
in Zürich erschwingliche Räumlichkeiten zu finden
diplomierter Hotelier und von absolutem Perfektionsdrang getriebener Hersteller von Hochleistungsküchenmessern mit Preisen ab 1400 Franken
Er erlernte sein Handwerk als Autodidakt und besitzt einen bemerkenswerten Spezialmaschinenpark und vor allem sehr viel Expertise
Messerschleifer und auch Philosoph entwickelte sogar seinen eigenen Guldimann-Stahl
Für die Messergriffe benutzt er Nussbaumholz
das mit einem Verfahren der Empa stark verdichtet und extrem widerstandsfähig gemacht wird
Bei der Herstellung von Messern nach Mass berücksichtige er die Anatomie und die Fertigkeiten des Käufers ebenso wie den Anwendungsbereich
doziert Guldimann in seiner Werkstätte im Erdgeschoss der Werkerei
braucht nämlich ein ganz anderes Messer als einer
der Gemüse schneidet.» Er wolle ein Messer herstellen
mit wenig Kraftaufwand verbundenen Schnitt garantiert»
fährt er weiter und zitiert eine japanische Weisheit: «Mach ein Messer für den Könner
damit dieser es zur Meisterschaft bringen kann.»
aber die Herstellung der Edelmesser ist dennoch mit der Emission von Staub
Und so sucht Marco Guldimann schon seit einiger Zeit nach einer neuen Werkstätte in Schwamendingen
Wallisellen oder sonst irgendwo in der Nähe
Damit ergeht es ihm nicht anders als den meisten anderen Mietern der Werkerei
Das Atelier Luft & Laune schräg vis-à-vis zum Beispiel streckt seine Fühler auch schon seit einiger Zeit aus
Der Zwei-Frauen-und-ein-Mann-Betrieb baut aufblasbare Grossrequisiten vorwiegend für Theaterproduktionen und stellt seit kurzem auch Schutzmasken aus speziell behandeltem Textil her
Schmutz oder Gestank verursacht dieses Gewerbe nicht
Der Betrieb sollte möglichst in der Nähe seiner Kunden produzieren können
Und diese sässen nun einmal vorwiegend in Zürich
stellt Anja Berther von Luft & Laune lakonisch fest
Mit dem Wandel der Bevölkerung droht Schwamendingen auch sein bisheriges dörfliches Gepräge zu verlieren
Für Maya Burri ist dies eine schreckliche Vorstellung
auch wenn man in den vergangenen Jahren durch Überalterung und Wegzüge Mitglieder verloren hat
Heuer gibt’s wegen der Corona-Pandemie keinen Neuzuzügeranlass und damit wohl auch keine Neumitglieder
Früher waren es auch schon um die 1000 Mitglieder
Mit dem Beginn des Umbaus des Quartiers um 2010 herum hat der Quartierverein Konkurrenz durch manche Genossenschaften erhalten
die ihren Bewohnern mittlerweile auch vieles anbieten wie eigene Cafés
Solche Angebote seien wichtig für die Neuzuzüger
Aber gleichzeitig schade die Aufsplitterung in kleinere Einheiten dem Zusammenhalt im Quartier
Trotz Covid-19 plante der QVS auch dieses Jahr eine 1.-August-Feier
Wenige Tage vor dem Nationalfeiertag musste das Fest bei der Wirtschaft Ziegelhütte am Waldrand über Schwamendingen allerdings abgesagt werden
Nach dem kurzfristigen Ausfall etlicher anderer 1.-August-Feiern befürchteten die Organisatoren einen zu grossen Besucherandrang
dem das für bis zu 300 Personen ausgelegte Schutzkonzept nicht gewachsen gewesen wäre
Auch die 1972 erstmals als «Chreis 12 Fäscht» durchgeführte Schwamendinger Chilbi findet nicht statt
Allerdings plant der Quartierverein am 5. September eine kleine Veranstaltung auf dem Schwamendingerplatz mit der Harmonie Schwamendingen
«Wir wollen einen Informationsstand aufbauen und auch eine Wurst abgeben»
«Schliesslich ist es das erste Mal seit fast 50 Jahren
dass es keine Schwamendinger Chilbi gibt.» – Er ist also noch durchaus intakt und vital
der Dörfligeist im Aussenquartier ennet dem Milchbuck
Am Sonntag haben die Stimmberechtigten über neun Stadtzürcher
eine kantonale und zwei eidgenössische Vorlagen entschieden
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Auf kantonaler Ebene hat die SVP einen Erfolg erzielt
Die Partei hatte das Referendum gegen die Änderung des Bildungsgesetzes ergriffen
Regierungs- und Kantonsrat hatten die fünfjährige Frist aufheben wollen
welche die vorläufig aufgenommenen Ausländerinnen und Ausländer bei Gesuchen für Ausbildungsstipendien beachten müssen
Die Gesetzesänderung wurde mit 54,4 Prozent der Stimmen abgelehnt
wobei die beiden Städte Zürich und Winterthur sowie die Kleingemeinde Regensberg zugestimmt haben
Links-Grün feiert einen weiteren Triumph bei einer verkehrspolitischen Abstimmung in der Stadt Zürich
Die Stimmenden nehmen den Gegenvorschlag zur Gute-Luft-Initiative mit 66 Prozent an und sagen mit 62,2 Prozent Ja zum Gegenvorschlag zur Zukunfts-Initiative
Die beiden Gegenvorschläge zu den Volksinitiativen der Umweltorganisation Umverkehr verlangen eine markante Umgestaltung des Zürcher Strassenraums – einerseits zugunsten des Langsamverkehrs und des ÖV
andererseits zugunsten von Grünflächen und Bäumen
Aufatmen bei den Befürwortenden des neuen Fussballstadions auf dem Hardturmareal: Die Stadt Zürich lehnt die Uferschutzinitiative klar ab
Damit wird es keine Verbotszonen für Hochhäuser entlang des See- und Limmatufers geben
dass im Abstand von 150 Metern zum Zürichseeufer keine Häuser über 25 Meter gebaut werden dürfen
Für die Limmat hätte die Initiative einen variablen Verbotsperimeter vorgesehen
Ein deutliches Ja (62,5 Prozent) gibt es zum Gegenvorschlag
die natürlichen Ufer von allen städtischen Gewässern zu sichern und öffentlich zu halten
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) will mehr erneuerbare Energie produzieren – insbesondere im Winter
wenn es an Solarenergie fehlt und die Schweiz Strom teuer importieren muss
Die beantragten 300 Millionen Franken sollen zum Beispiel in Bauvorhaben wie Staumauererhöhungen
Zukäufe oder Beteiligungen an Windparks im In- und Ausland investiert werden
Alle Parteien ausser der SVP empfahlen ein Ja
Das Vorhaben kam gut an: 82,9 Prozent der Stimmenden sagten Ja zu den 300 Millionen für erneuerbare Energien
Am kritischsten war Schwamendingen mit 77,7 Prozent
am wohlwollendsten die Kreise 4 und 5 mit 89,1 Prozent
Auf dem Areal Werdhölzli soll eine Pionieranlage CO₂ aus den Abgasen der Klärschlammverwertung filtern
Das Kohlendioxid soll gespeichert und dauerhaft gebunden werden
Dies soll zur einen Hälfte in Recyclingbeton geschehen
Zur anderen soll das CO₂ mittels Lastwagentransport zur dänischen Nordsee kommen
wo es unter dem Meeresboden gespeichert werden soll
Die Anlage kostet einmalig 35,5 Millionen Franken
Auch dieses Vorhaben stiess auf viel Zustimmung: 75,6 Prozent der Stimmenden sagten Ja
Die Anteile variierten zwischen 68,8 (Kreis 12) und 83,2 Prozent (Kreis 4 und 5)
Die Anzahl Kinder und Jugendliche in Zürich wächst
und in Altstetten gibt es zu wenig Schulraum
Deshalb soll in der Grünau bis 2028 ein neues Sekundarschulhaus für 24 Klassen oder 530 Schülerinnen und Schüler entstehen
Es ist eine Mensa und eine grosse Küche für täglich 550 Mahlzeiten geplant
Zudem sind Räume für die Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ) eingeplant
Weiter ist eine Dreifachturnhalle vorgesehen
die ausserhalb der Schulzeiten von Vereinen genutzt werden kann
Auch der grösste Objektkredit des Tages wurde klar gutgeheissen
er erreichte mit 74,1 Prozent eine knappe Dreiviertelmehrheit
Am wenigsten Zustimmung gab es am Zürichberg (Kreis 7 und 8) mit 68,3 Prozent
am meisten wie üblich im Kreis 4 und 5 mit 82,4 Prozent
Im betroffenen Kreis 9 resultierten leicht unterdurchschnittliche 73,7 Prozent
Im Quartier Hirzenbach in Schwamendingen soll die bestehende Schulanlage Luchswiesen durch einen fünfstöckigen Neubau
eine Tiefgarage und eine unterirdische Dreifachturnhalle unterhalb des Pausenplatzes erweitert werden
Das kostet 102,4 Millionen Franken und soll 15 Primarschulklassen Platz bieten
was eine Verdoppelung der Schülerzahl bedeutet
Ähnlich wie beim Schulhaus Tüffenwies erreichte der dreistellige Millionenkredit für die Erweiterung der Schulanlage Luchswiesen eine Zustimmung von 74,4 Prozent
Auch hier war der Kreis 7 und 8 mit 69,1 Prozent am kritischsten
und der Kreis 4 und 5 am wohlwollendsten (81,6 Prozent)
Der betroffene Kreis 12 lag fast genau im Durchschnitt
Gemäss Stadtrat brauchen die Schulkreise Zürichberg und Waidberg mehr Platz
Dieser Schulraum soll im ehemaligen Meteo-Schweiz-Gebäude an der Krähbühlstrasse 58 beim Zoo entstehen
Geplant ist der Einzug von neun Sekundarschulklassen mit maximal 200 Schülerinnen und Schülern ab Ende 2025
Der Umbau und das Provisorium einer Einfachturnhalle auf der Hochschulsportanlage Fluntern kosten 22,9 Millionen Franken
Alle Parteien ausser den Grünen und der SVP empfahlen ein Ja
Hier war von den Kreditabstimmungen der grösste Widerstand auszumachen
Trotzdem resultierte ein Ja-Anteil von 64,6 Prozent der Stimmen
Diesmal bewegte sich der betroffene Kreis 7 und 8 im Durchschnitt
während im Kreis 12 nur 61,1 Prozent Ja-Stimmen resultierten
Der Kreis 4 und 5 gönnte dem Zürichberg das umgebaute Sekundarschulhaus immerhin mit 69,4 Prozent
Die beiden eidgenössischen Vorlagen sind im Kanton Zürich besser angekommen als in der restlichen Schweiz. Die Reform der Berufsvorsorge schnitt um 3 Prozentpunkte besser ab
wurde in Zürich gleichwohl mit 64,1 Prozent der Stimmen abgelehnt
die zu den reichen im Kanton gehören: Zumikon (54,8 Prozent Ja)
Am deutlichsten stimmten übrigens die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer zu – mit 57,9 Prozent Ja
Der grösste Nein-Anteil wurde mit 76 Prozent in Schleinikon im Wehntal gezählt
Auffällig war die hohe Anzahl der leer oder ungültig eingelegten Stimmzettel: 8895 oder 2 Prozent der Stimmenden konnten oder wollten sich nicht festlegen
was auf die komplizierte Materie hindeutet
Dazu zwei Vergleiche: Bei der Biodiversitätsinitiative wurden 3103 nicht gültige Stimmen abgegeben
AHV-Rente im vergangenen März betrug die Ausfallquote 0,5 Prozent
war also viermal kleiner als bei der BVG-Vorlage
Auch die Biodiversitätsinitiative erzielte ein besseres Resultat als in der Schweiz
Sie wurde mit bloss 58,3 Prozent der Stimmen abgelehnt (Schweiz: 63 Prozent)
Ja sagten nur die Städte Zürich und Winterthur (und die Auslandschweizer)
Am kritischsten votierte mit einem Nein-Anteil von 81,2 Prozent die ländliche Gemeinde Benken im Weinland
Hier finden Sie noch die Abstimmungsergebnisse aus weiteren Zürcher Städten und Gemeinden.
Andreas mag diesen Klassiker besonders gerne
Züri isst | News«Balkan Büro» eröffnet eine zweite FilialeDer Burek-Hype geht weiter
Die Bäckerei «Balkan Büro» eröffnet einen zweiten
Die Bäckerei «Balkan Büro» konzentriert sich auf die salzige Teigspezialität aus dem Balkan: Hauchdünne Teigblätter
die sich gefüllt zu einer langen Rolle formen und danach in einer Schneckenlinie aufs Backblech kommen
Über zehn Varianten stehen zur Auswahl: süss oder salzig und geviertelt
Dazu stossen Eigenkreationen und Lunch-Specials wie Sauerkraut oder mit Knoblauch-Joghurt-Sauce
Nun haben die «Balkan Büro»-Macher eine zweite
grössere Filiale eröffnet in Zürich-Schwamendingen bei der Tramhaltstelle Hirzenbach mit zahlreichen Innen- und Aussensitzplätzen
wofür sich der Weg dorthin lohnen würde: Luftige Donuts
gefüllte Gipfeli («Slana kifla») und Princes krofne – eine Art Profiterole – gehören ebenfalls zum neuen
1|4Die Bureks gibts bei «Balkan Büro» in süssen oder salzigen Varianten: ganz oder geviertelt
Die Bureks gibts bei «Balkan Büro» in süssen oder salzigen Varianten: ganz oder geviertelt
Ziemlich luftig und nicht zu süss: die Donuts von «Balkan Büro»
Baklava ohne Tierprodukte: Mit der neuen Filiale haben die Macher ihr veganes Angebot deutlich erweitert
Die zweite Filiale befindet sich gleich bei der Tramhaltestelle Hirzenbach in Zürich-Schwamendingen
>> Balkan Büro\nGrosswiesenstrasse 155\n8051 Zürich
In Schwamendingen ZH verschwinden 152 Wohnungen samt Bewohner:innen
Das Versicherungs-Projekt steht stellvertretend für die Entwicklungen im Quartier
Sie sitzen auf dem Sofa in Saids Wohnung. Die drei Männer sind Nachbarn, sie wohnen in derselben Siedlung
Vor einem Jahr haben sie die Kündigung erhalten
Bis im September müssen alle Wohnungen an der Grosswiesenstrasse 2 bis 50 und an der Glattwiesenstrasse 24 bis 30 leer sein
Eigentümerin ist die Anlegerin Zurich Invest AG
eine Tochtergesellschaft der Zurich Versicherung
Die Siedlung in Schwamendingen soll einem Ersatzneubau weichen
verschwinden werden mit ihr die rund 450 Bewohner:innen
Said, der uns in seinem Wohnzimmer willkommen heisst, wohnt seit 2007 in seiner Wohnung. Für die drei Zimmer bezahlt er 1200 Franken
«Nach 17 Jahren im Quartier kennst du die Menschen und die schönen Ecken
Doch die Mietpreise werden ihn wohl oder übel dazu zwingen: «Mein Hauptkriterium ist eine günstige Miete
Ich will leben und nicht nur Miete zahlen.»
Dem pflichtet Ahmed, der zusammen mit seinen zwei Kindern seit bald vier Jahren im Haus nebenan wohnt, bei. Für vier Zimmer bezahlt er 1550 Franken. Der alleinerziehende Vater will im Quartier bleiben
sowohl für seine Kinder als auch für seinen Job im Hort in der nahe gelegenen Schule in Stettbach
sagt er und zeigt auf seinem Handy zig Bewerbungen
- Tsüri.ch / Lara BlatterDie drei Männer auf dem Sofa diskutieren
Auf den Immobilienportalen sind sie Konkurrenten
Die Wohnungssuche gestaltet sich für alle schwer
Da wären die hohen Preise und der Fakt, dass gleichzeitig mit ihnen auch die ganze Nachbarschaft auf Wohnungssuche ist. Hinzu kommt, dass in der Siedlung viele sonst schon auf dem Wohnungsmarkt benachteiligte Menschen wohnen: Senior:innen
migrantische Personen und Menschen mit geringem Einkommen
aktuell bin ich noch von der Sozialhilfe abhängig
Anfang 2023 ist er in eine 3-Zimmer-Wohnung mit Balkon für 1440 Franken an der Grosswiesenstrasse gezogen
Solche befristeten Mietverträge haben System
ist sich Oliviero Reusser vom Mietenplenum
einem Bündnis aus aktivistischen Mieter:innen
«Leer werdende Wohnungen werden wenige Monate vor Abbruch noch an Menschen vermietet
Dieser Beobachtung pflichten auch die drei Männer bei
Wird eine Wohnung in der dem Abriss geweihten Siedlung frei
Die Wohnung von Said hat einen einfachen Ausbaustandard: Laminat
Das Gebäude aus den 50er-Jahren mag in die Jahre gekommen sein
dass eine etappenweise Renovation es auch getan hätte
Dem widerspricht die Eigentümerin der 70-jährigen Siedlung: Sämtliche Bauteile stünden am Ende ihres Lebenszyklus
Anstelle der jetzigen 152 Wohnungen sollen 255 Neubauwohnungen kommen
Die Wohnfläche werde von heute durchschnittlich 50 Quadratmetern auf rund 70 Quadratmetern zunehmen und so «den heutigen Bedürfnissen» entsprechen
Die Anlegerin spricht von zeitgemässen Grundrissen
einem alters- und behindertengerechten Ausbau sowie einer grossen Wohnungsvielfalt von Studios bis Familienwohnungen
Wie viele Personen bis anhin in der Siedlung gewohnt haben
das Mietenplenum geht von 450 bis 500 Menschen aus
«Die Vermietung der künftigen Wohnungen steht allen offen
beteuert das Tochterunternehmen der Versicherung auf Anfrage
Die Frage nach den zukünftigen Mietpreisen bleibt aber unbeantwortet
«Die Mieten der neuen Wohnungen werden marktgerecht ausfallen
Während die Bestandsmiete für eine durchschnittliche 3-Zimmer-Wohnung gemäss Zahlen der Stadt Zürich bei 1260 Franken im Monat liegt, liegt die marktübliche Miete laut einer Auswertung aller derzeit im Kreis 12 ausgeschriebenen 3-Zimmer-Wohnungen durch «Tsüri.ch» bei 2270 Franken
«Für eine bessere Wohnung würden einige von uns etwas mehr bezahlen»
Die Argumentation der Zurich Invest findet er scheinheilig
dass sich nur wenige der Bewohnenden «marktübliche» Mieten leisten können
«Immobilienfirmen bauen Schwamendingen für eine neue Klientel um
Die Verzweiflung der Bewohner:innen war Ende Februar in der reformierten Kirche Hirzenbach spürbar
Das Mietenplenum organisierte bereits zum dritten Mal ein Treffen unter dem Motto «Schwamendingen bleibt»
Es fanden sich gegen 30 Mieter:innen im Saal ein
die meisten waren von der Siedlung an der Grosswiesenstrasse
einige weitere Menschen von anderen Gebäuden
April ist eine Kundgebung auf dem Schwamendingerplatz geplant
fragte eine Aktivistin in die Runde – Hände schnellen nach oben
Und es sind nicht jene gewohnten Hände von Aktivist:innen
wie man es sich in Zürich sonst gewohnt ist
Die Wohnungssuche gestaltet sich für Ahmed und seine zwei Kinder schwer
- Tsüri.ch / Lara BlatterAhmed hat seine persönliche Misere politisiert
«Wir müssen uns mit anderen Quartieren vernetzen
Da setzt das Mietenplenum an: Gemeinsam mit den Menschen in Schwamendingen tauschen sich seine Mitglieder über die Wohnungskrise aus
organisieren Kundgebungen und schreiben Briefe
Um auf die Notlage der Bewohnenden aufmerksam zu machen
haben die Mieter:innen zusammen mit dem Mietenplenum Mitte März ein Schreiben an Genossenschaften
an die Eigentümerin und weitere Akteur:innen verschickt
die Augen offenzuhalten nach freien Wohnungen
denn wir wollen und müssen weiterhin im Quartier leben»
Im Anhang befand sich die Liste mit allen Wohnungssuchenden und ihren konkreten Bedürfnissen
Die Gentrifizierung in Schwamendingen wird auch in naher Zukunft weiter zunehmen
Gemäss Prognosen der Stadt steigt die Einwohner:innenzahl im Kreis 12 in den nächsten 20 Jahren von 33'000 auf über 45'000 an
Das ist das stärkste Wachstum aller Stadtkreise
Auch das Durchschnittseinkommen ist im Kreis 12 in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als im Rest der Stadt
Die gelbe Siedlung steht bei Weitem nicht alleine da mit ihrem Schicksal
denen die Abrissbirne droht: Bauvisiere zieren diverse Wohnblöcke
Auch Walter Angst vom Mieterinnen- und Mieterverband Zürich (MV) beobachtet die Veränderungen im Kreis 12 und zeigt sich besorgt. «Die Menschen in Schwamendingen sind traumatisiert, die Entwicklungen machen ihnen Angst»
dass diese Aufwertung gewollt ist – lange war Schwamendingen bekannt als «Problemquartier»
Das Bauprojekt von Zurich Invest wurde Anfang 2023 an einer Informationsveranstaltung zu den Entwicklungen im Quartier vorgestellt. Über den Neubau wusste die Stadt Bescheid, dass dieser eine grosse Verdrängung mit sich bringen wird, ist unbestritten. Die Stadt habe verpennt, so Angst
Die Vorwürfe weist die Stadt vehement zurück und stellt klar
dass ihre Einflussmöglichkeiten bei privaten Bauherr:innen rechtlich beschränkt sind
«Wir können an ein sozialverträgliches Vorgehen appellieren
es bleibt jedoch im Entscheidungsrahmen der Eigentümerschaft»
Die Stadt ist immer wieder damit konfrontiert, dass mit der Autobahn-Einhausung in Schwamendingen das Quartier zusätzlich aufgewertet wird
Die Verwaltung verweist hier auf einen Bericht
dass im Kreis 12 von einem geringen Verdrängungsrisiko ausgegangen wird
Da dieser einen hohen Anteil an gemeinnützigen Eigentümer:innen wie Genossenschaften hat
Mit ihrer «aktiven Boden- und Wohnpolitik oder der konsequenten Verfolgung des Drittelsziels» trage die Stadt dazu bei
dass auch zukünftig möglichst viele Mieter:innen
die durch einen Neubau ihr Zuhause verlieren
Zürich braucht mehr Wohnraum
Auf dieses Argument stützt sich auch die Zurich Invest: Um in Zürich mehr Wohnraum anbieten zu können und dem breiten gesellschaftlichen Anliegen nach verdichtetem und nachhaltigem Bauen nachzukommen
plane man Ersatzbauten wie jene in Schwamendingen
Dass Neubauwohnungen meist aber weniger Gutverdienende verdrängen, wird ignoriert. Eine Studie der ETH zeigt auf, dass nach Renovationen die Mietenden ein rund 3600 Franken höheres Haushaltseinkommen haben als ihre Vorgänger:innen
Einen ähnlichen Ersatzneubau mit etwa 270 Wohnungen baut aktuell auch die Zürich Anlagestiftung, deren Geschäftsführerin die Zurich Invest AG ist, an der Austrasse in Wiedikon. Dort kostet eine 5-Zimmerwohnung 6400 Franken. Wie ein Kassensturz-Beitrag kürzlich offenlegte
besteht dabei der Verdacht von missbräuchlichen Mieten
Erworben hat die Anlagestiftung die Immobilie im Kreis 3 zu einem ihr zufolge marktkonformen Preis von der Zurich Versicherung
Die Bruttorendite würde sich im Rahmen der gesetzlich zulässigen Renditen bewegen
Die Zukunft der Siedlung in Schwamendingen: Der Baustart ist im Herbst 2024
der Bezugstermin voraussichtlich Frühling 2027
- Screenshot poolarch.ch / pool Architekten / Tsüri.chAn die Liegenschaft in Schwamendingen kam die Zurich Invest ebenfalls via einer ihr nahen Firma
2019 wurde das Grundstück infolge einer Vermögensübertragung der Zurich Lebensversicherungs-Gesellschaft AG überschrieben
Auch wenn das Projekt in Schwamendingen weit weniger luxuriös sei, die Grössen der Wohnungen moderater sind und demnach auch die Mietpreise etwas tiefer als an der Austrasse ausfallen werden, ist Angst überzeugt: «Im Kern passiert hier dasselbe wie in Wiedikon
Die Versicherung verkauft einer ihr nahen Firma ein Grundstück
kassiert eine horrende Rendite und sahnt wacker ab.»
Die Versicherung weist auch in diesem Fall den Vorwurf zurück: Beide Firmen hätten je die Liegenschaft schätzen lassen und diese Schätzungen seien unabhängig plausibilisiert worden, um zu gewährleisten, dass ein marktüblicher Preis vereinbart wurde. Auch habe die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma den Prozess gutgeheissen. Fragen zu Baukosten und Kaufpreis bleiben unbeantwortet.
Hinweis: Dieser Artikel ist zuerst bei «Tsüri.ch» erschienen. Autorin Lara Blatter ist Co-Geschäftsleiterin und Redaktorin beim Zürcher Stadtmagazin.
Quartier-TV hat im Rahmen von «50 Jahre Kreis 12» einen Film mit dem Titel «K12» zum Thema «Schwamendingen gestern – heute – morgen» produziert
Er zeigt das Quartier aus einer positiven Perspektive
November wird er im Gemeinschaftszentrum Hirzenbach präsentiert
Der Film «K12» von Quartier-TV beinhaltet viele neue Erkenntnisse
«Er ist auch für langjährige Schwamendinger interessant
denn er hat für sie ebenfalls einen Lehrwert»
sind die beiden Filmemacher Matthes Schaller und Raoul Meier überzeugt
Die Filmdoku beinhaltet eine Vielzahl von Interviews mit bekannten Schwamendingerinnen und Schwamendingern
Vereine und andere Organisationen sowie die Stadt zu Wort kommen
In einem weiteren Teil führt Architekt Michael Eidenbenz – er ist Präsident der Galerie Tenne – durchs Quartier
An verschiedenen Stationen geht er auf Themen wie bauliche Veränderungen
Vom schlechten Image wegkommen Entstanden ist ein vielfältiger Film für Schwamendingen
«Er ist ein Muss für jeden echten Schwamendinger und alle
Er könnte aber auch interessant sein für andere Städte
denn Schwamendingen stehe für viele Vorstadtquartiere in der ganzen Schweiz
Die Produktion sei jedoch eine Herausforderung gewesen
Sie hätten viel Unterstützung im Quartier erhalten
Der professionell produzierte Film dauert circa 40 Minuten
Quartier-TV war seit Anbeginn am Imageprozess «Image Schwamendingen» in Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklung Zürich im Jahre 2006 beteiligt
Schaller und Meier stellten sich deshalb für den Film auch Fragen wie «Hat sich die soziale Durchmischung verändert?»
«Wie wird die Lebensqualität heute wahrgenommen?»
«Wie hat sich der Sozialraum in der Wahrnehmung verändert?»
Schwamendingen hat Potenzial Die Bilanz des imagegeplagten Stadtquartiers fällt im Film durchweg positiv aus
Früher sei man eher zufällig nach Schwamendingen gezogen
heute wolle man nach Schwamendingen ziehen
weil es im Stadtinnern zu hip geworden ist
«Schwamendingen hat viel Potenzial für die Zukunft der Stadt Zürich»
Das Quartier bewegt sich im baulichen Bereich tatsächlich sehr stark
vor allem die Quartiere Hirzenbach und Saatlen
zu den grossen Wachstumsgebieten der Stadt Zürich
Fragen wie verdichtetes Bauen oder die entscheidenden Veränderungen im Zusammenhang mit dem Ueberlandpark
was bedeutet dieser Aspekt für ein Wohnquartier
«Das vorliegende Filmprojekt bildet die einmalige Chance
nach nahezu 15 Jahren die Wirkung des damaligen Quartierentwicklungsprozesses zu überprüfen und zu hinterfragen
Schwamendingen wurde 1934 Teil der Stadt Zürich und gehörte bis 1971 zum Kreis 11
Damals wurde es aus dem übergrossen Kreis als Kreis 12 ausgegliedert
Zum 50-Jahr-Jubiläum waren verschiedene Festivitäten geplant
Einige fielen allerdings der Coronapandemie zum Opfer
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dem Kreis hinter dem Milchbuck einen Besuch abzustatten
Eine Woche lang arbeitete das Tsüri-Team von Schwamendingen aus
Dabei wurde oft schon der Weg dahin zum Abenteuer
um sein Büro an der Glasmalergasse zu erreichen
und der Weg dauert für die meisten weniger als 15-Velominuten
dass wir für die Fahrt vom trauten Heim ins Büro mindestens eine halbe Stunde inklusive Bergetappe zum Bucheggplatz-Pass einplanen mussten
Für Redaktor Steffen Kolberg dauerte die «Reise» mit dem Bus sogar eine ganze Stunde
Abgesehen von einem klassischen Velo-Küsst-Tramschiene-Unfall
konnte das Team den Weg aber ohne grössere Hindernisse überwinden
Nach dieser Woche schätzen wir das Privileg des kurzen Arbeitsweges wohl wieder um so mehr
Ein anderer Twitter-User bringt Klarheit: «Wir haben früher Schwäme oder auch Schwäms gesagt
Hab ich aber seit Jahrzehnten nicht mehr gehört.» Mit Schwäme oder Schwäms ist es wie mit dem Hüfthosen-Trend
In dieser Woche wollten wir uns nicht nur inhaltlich auf den Kreis 12 konzentrieren
Der Quartiertreff Hüttenkopf verfügt über kein W-Lan und im GZ Hirzenbach hätten wir im Keller unterkommen müssen
Auch einen Co-Working Space suchten wir in Schwamendingen vergebens
Schliesslich hat uns der Jugendtreff der OJA Gastrecht gegeben und am Mittwochnachmittag
konnten wir in das Haus von Tsüri-Member Adamo im Saatlen Quartier fliehen
ist sowohl die Autobahn als auch die Baustelle im Rahmen der Einhausung nicht zu übersehen
die Schwamendingen Mitte mit dem Quartier Saatlen verbindet
ist erst seit Ende 2022 wieder geöffnet und führt direkt an einen Tisch im Restaurant Dreispitz
Im Lokal mit Blick auf die Betonlandschaft servierte man uns am Montagmittag Pinsa auf dem Holzbrett und Wasser in Weingläsern
Auch die Polizei war vor Ort – zum Erschrecken einiger Tsüri-Mitarbeitenden
Doch statt Gummischrot gab es Geschnetzeltes und auch sonst war alles so
wie wir es uns von einem Restaurant am Stadtrand wünschen
Unsere Communityverantwortliche Seraina Manser beschreibt den Dreispitz folgendermassen: «Es ist der Primespot für passionierte Baustellenbeobachter:innen und Pinsa-Liebhaber:innen.»
Für das Feierabendbier suchten für einmal keine In-Beiz im Kreis 4 auf
sondern statteten dem Saatlen-Pub einen Besuch ab
also für mich keinen Besuch wert» und «Cooler Staff
dubiose Gäste» – versprachen einen aufregenden Abend
Aber siehe da: Im Pub ging es gesitteter zu und her als erwartet beziehungsweise erhofft
eine Gruppe Männer sass an der Bar und klammerte sich an ihren Stangen fest
unsere bestellten Pommes rochen nach altem Öl und die Preise waren erwartungsgemäss tief
«Schwamendinge Messerklinge?» – der Kreis 12 hatte lange einen schlechten Ruf
Dass es hier aber nicht gefährlicher und dreckiger ist als sonst wo
In der Vorstellung unseres Bürokollegen gibt es in Schwamendingen überdurchschnittlich viele illegale Mülldeponien
bis wir eine solche Deponie beziehungsweise einfach einen Abfallhaufen antrafen
Diese illegale «Mülldeponie» befindet sich im Quartier Hirzenbach unweit des Balkan Büros
wo wir übrigens einen hervorragenden Burek verspeisten
Werde Member und unterstütze Tsüri.ch bei
Ich bin Community-Verantwortliche, will heissen, ich suche nach neuen Membern, überlege mir Produkte für den Tsüri-Shop und noch allerlei kleine Sächeli
dass der Kochplan im Tsüri-Büro eingehalten wird..
den Abschnitt der Stauffacherstrasse zwischen Seebahnstrasse und Bullingerplatz – und das all das in Velodistanz liegt
Die Wirtschaft Ziegelhütte lädt zur Ochsen-Metzgete
Dabei landen auch Herz und Magen auf dem Teller
In Schwamendingen verschwinden 152 Wohnungen und mit ihnen die Bewohner:innen
wechseln in prekäre Mietverhältnisse oder kommen in städtischen Übergangswohnungen unter
Kaum ein Quartier verändert sich so rasant wie Schwamendingen
Die Einhausung der A1 soll die Lebensqualität im Quartier verbessern
Die Aufwertung in Schwamendingen ist in vollem Gange
Doch nicht alle profitieren vom Umbau des Stadtteils
Wirklich ernst nimmt es niemand – auch nicht die rot-grün regierte Stadt
Die Bevölkerungszahl der grössten Schweizer Stadt wird weiter wachsen
dass 2030 in Zürich 492'000 Personen wohnen werden
Das stärkste Wachstum werde der Kreis 12 verzeichnen
heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag
Drucken Teilen Viele Menschen an einem Strassenfest in Zürich
Laut der Statistik Stadt Zürich sollen in der Stadt Zürich bis 2030 bis zu 500 000 Einwohner leben
(Archiv) Keystone Von 2016 bis 2030 soll die Wohnbevölkerung der Stadt Zürich um 77'000 Personen ansteigen
Die Gruppe der 10-bis 19-Jährigen soll um 14'000 Personen oder 47 Prozent wachsen
diejenige der 40- bis 49-Jährigen gar um 17'000 Personen
Für die Zahl der über 90-Jährigen sehen die Statistiker eine Verdoppelung voraus: von 4375 auf 7000
dies wegen der zunehmenden Lebenserwartung
In den Stadtkreisen 12 (+35 Prozent) und 11 (+24 Prozent) rechnen die Statistiker mit dem grössten Zuwachs
In den Quartieren erwarten sie wegen der grossen Bautätigkeit in Hirzenbach (+41 Prozent)
Escher Wyss (+37 Prozent) und Seebach (+35 Prozent) das grösste Wachstum
SP-Gemeinderat Dafi Muharemi und Sozialarbeiter Philippe Haldi kennen den Kreis 12 aus unterschiedlichen Perspektiven
wie es den Jugendlichen geht und wo das Quartier auf politischer Ebene vernachlässigt wird
Ein Spaziergang durch das Schwamendinger Quartier Hirzenbach
Nirgends fühlt sich Zürich grossstädtischer an als im Tram nach Schwamendingen
Während sich das Gefährt durch den Untergrund bewegt
tauchen leibhaftige U-Bahnstationen vor den Fenstern auf: Breite Bahnsteige
Tatsächlich durchfährt man hier ein Überbleibsel des ehrgeizigen Zürcher U-Bahnprojekts
das die Stimmbevölkerung in den 70er-Jahren ablehnte
Seit 1986 kommt man dafür unterirdisch mit dem Tram ins Quartier
das vorher nur durch Buslinien mit dem Rest der Stadt verbunden war
das Auftauchen am Schwamendingerplatz wirkt dann erst einmal ernüchternd: Kein Grossstadt-Flair mit zubetonierten Hochhausschluchten
stattdessen zwei-bis fünfstöckige 50er-Jahre-Bauten
verkehrsberuhigte Strassen und ein hübscher kleiner Wochenmarkt
Hier treffen wir den SP-Gemeinderat Dafi Muharemi und den Jugendarbeiter Philippe Haldi
Mit den beiden sprechen wir über das Aufwachsen und die Veränderungen in einem Randquartier
das medial auch schon mal als «Problemquartier» oder «Ghetto» bezeichnet wurde
in dem der Ausländer:innenanteil über- und die Wahlbeteiligung unterdurchschnittlich ist
alle paar Jahre durch gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen in die Schlagzeilen gerät
«Wenn viele verschiedene Kulturen aufeinandertreffen
Dafi Muharemi kam 2001 im Alter von 14 Jahren aus dem heutigen Nordmazedonien in die Schweiz
Der SP-Politiker sitzt seit letztem Jahr für den Kreis 12 im Gemeinderat
Als Jugendlicher hat er im benachbarten Oerlikon gewohnt und hat durch den Fussball früh einen Bezug zu Schwamendingen aufgebaut
Muharemi findet den Begriff des «Problemquartiers» falsch und spricht lieber von einem Quartier mit vielen Herausforderungen
Er sagt: «Wenn viele verschiedene Kulturen aufeinandertreffen
sich gegenseitig kennenzulernen und Verständnis füreinander zu entwickeln.» Das Quartier sei in seinem Empfinden in den letzten 20 Jahren ruhiger geworden: «Es geht in die richtige Richtung.»
Auch Philippe Haldi hat ein Problem mit dem Wort «Problemquartier»
«Bei diesem Label spielen sehr viele Stereotypen mit
Ich selbst habe Schwamendingen nie als problematisch empfunden
Seit 13 Jahren lebt der 33-Jährige in Zürich
Als Jugendarbeiter im GZ Hirzenbach ist er täglich im Austausch mit Jugendlichen aus dem Quartier
dass es hier einen besonderen Bedarf von Milieus mit tiefen sozioökonomischen Ressourcen gibt»
Die eingeschlagene Richtung führt zur Stadtgrenze
wo der Bahnhof Stettbach den einzigen S-Bahn-Anschluss für den Kreis darstellt
Den ersten Halt erreichen wir schnell: Ein niedriger 50er-Jahre-Bau mit Satteldach auf der Ecke Dübendorf- und Winterthurerstrasse
In ihm befinden sich die Quartierwache der Stadtpolizei
aber auch der Schulärztliche sowie der Schulpsychologische Dienst (SPD) Schwamendingen
In wenigen Jahren soll das Gebäude einem Neubau weichen und die Gesundheitsdienste mitsamt Schulpsychologischem Dienst bereits im nächsten Jahr nach Oerlikon umziehen
Der Stadtrat hat im letzten Jahr seinen ursprünglichen Plan
die SPD-Standorte in der Stadt drastisch zu reduzieren
Doch nun findet er nach eigener Aussage keinen Ersatzstandort mehr
Die Folge: Ab 2024 wird Schwamendingen als einziger Zürcher Stadtkreis wohl keinen eigenen Schulpsychologischen Dienst mehr haben
Schulkinder sowie Lehr- und Betreuungspersonen müssten für die Beratungsleistungen dann nach Oerlikon fahren
gerade in Familien mit bildungsfernem Hintergrund gross
Und davon gebe es in Schwamendingen eben mehr als in manchen anderen Stadtteilen
Haldi bestätigt diese Einschätzung aus der Sicht der Sozialen Arbeit
Denn auch der Sozialdienst für Schwamendingen befindet sich in Oerlikon
was für einige Menschen eine Hürde sei: «Gerade bei Milieus von Menschen
die vielleicht auch weniger sprachliche und kulturelle Kenntnisse mitbringen oder weniger Selbstverständlichkeit
sich mit psychischer Gesundheit auseinanderzusetzen
Muharemi hat kürzlich ein breit abgestütztes Postulat beim Stadtrat eingereicht
sich noch einmal auf die Suche nach einem Quartierstandort für den SPD zu machen und den Umzug so weit wie möglich hinauszuzögern
Er sieht im momentan geplanten Umzug nach Oerlikon auch ein Zeichen dafür
dass der Kreis 12 politisch manchmal vernachlässigt wird
wo die meisten Zürcher:innen eher vorbeifahren statt anzuhalten
Dabei gibt es in diesem Quartier durchaus etwas zu sehen
nicht nur weiter oben am Hang des Zürichbergs
wo die Ausflugslokale und Obstwiesen thronen
wo unter dem Label der Gartenstadt in den 50er- bis 70er-Jahren Platz für zehntausende Menschen entstand und die Einwohner:innenzahl in dem ehemals kleinen Dorf sich in kurzer Zeit verzehnfachte
An der Dübendorfstrasse stehen in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Monumente des modernistischen Betonbaus: Die Kirche St
beide im städtischen Inventar schützenswerter Bauten
Auf der gegenüberliegenden Strassenseite ist der Wandel dieses Quartiers hautnah zu spüren: Die typischen zwei- bis dreigeschossigen Satteldachhäuser aus der Aufbauzeit des Quartiers sind zu Dutzenden einvisiert und dem Abriss geweiht
Direkt daneben strahlen die ersten Ersatzneubauten in der Sonne
hier zu verdichten als irgendwo im Stadtzentrum
glaubt Haldi: «Das liegt auch an der unterschiedlichen Sichtbarkeit von Quartieridentitäten
Aus gesamtstädtischer Sicht ist es einfacher
den Charakter des Kreis 4 oder des Seefelds auszumachen als von Affoltern oder Schwamendingen
Aber viele kleinere identitätsstiftende Orte hier sind inzwischen von diesen Bauprojekten betroffen.»
an denen sie auch noch bis spät herumhängen können.»
Muharemis Blick schweift entlang der Reihenhäuser
das sind genau diese zwei- bis dreigeschossigen Reihenhäuser
Durch die vielen Ersatzneubauten würden die Mieten auch hier tendenziell teurer
dass der Wohnraum bezahlbar bleibt.» Dank den vielen Genossenschaftswohnungen bewege sich die Steigerung glücklicherweise unter dem Niveau der restlichen Stadt
in denen Familien aus ihren Wohnungen müssten und sich dann ausserhalb der Stadtgrenzen
beispielsweise in Wallisellen oder Dübendorf
die im Stadtzentrum keine Wohnung mehr finden
Nicht ganz einig sind sich der Politiker und der Jugendarbeiter bei der Einhausung und dem darauf entstehenden Ueberlandpark: Während Muharemi betont
die mit der Überdeckung der Autobahn einhergehe
sieht Haldi in dem geplanten Park potenzielle Nutzungskonflikte heraufziehen
Zwar habe es einen partizipativen Prozess zur Gestaltung des Parks gegeben
an dem er als Vertreter der Jugendarbeit auch teilgenommen habe
Dieser habe sich aber nicht an die Jugendlichen als Anspruchsgruppe gewandt: «Ein Raum
der nicht mit den Leuten zusammen gestaltet wird
Die Stadtentwicklung halte nicht Schritt mit der Entwicklung im Quartier
dass immer mehr junge Menschen im Kreis 12 wohnen
an denen sie auch noch bis spät herumhängen und mal laut sein können
wo sie vielleicht auch mal einen Tag platzieren können
hinter denen Jugendliche ungestört und ungesehen sein können
«Als der Park im Zuge der Renovation des GZs neu gestaltet wurde
Das Nebeneinander von Kinderspielplätzen und herumhängenden Jugendlichen funktioniere sehr gut: «Auch Nachbarschaftskonflikte sind kein grosses Thema hier.»
Das GZ Hirzenbach liegt bereits am Stadtrand
Hinter dem Gebäude schliesst direkt das Sportzentrum Heerenschürli an
Rasenfelder und hohe Umzäunungen strahlen in leuchtendem Grün
Hier steht das brandneue Campus-Gebäude des Fussballclubs Zürich.
Hier trainieren die FCZ-Frauen und die Mannschaften des FC Schwamendingen
Letzterer bringt Muharemi ins Schwärmen: Beim FC Schwamendingen sei er erst Spieler
Der Fussball trage viel zum Miteinander und zum gegenseitigen Verständnis im Quartier bei
wäre es für mich vielleicht eher schwieriger gewesen.»
Zürich Nord sei für ihn der richtige Ort zum Ankommen in der Schweiz gewesen
findet Muharemi: «Ich habe mich hier von Anfang an sehr wohlgefühlt
Wahrscheinlich waren die vielen Menschen mit Migrationshintergrund für mich eine Schnittstelle zur neuen Realität und haben mir geholfen
Der SP-Politiker plädiert für das Wahl- und Stimmrecht für Ausländer:innen auf kommunaler Ebene
um auch die politische Integration der migrantisch geprägten Bevölkerung voranzubringen
Er selbst holte bei den letztjährigen Gemeinderatswahlen als Politneuling die drittmeisten Stimmen auf der SP-Liste und konnte somit den dritten Sitz im Kreis 12 trotz des negativen Trends der stadtweiten SP verteidigen
wie wichtig die politische Repräsentation der Menschen mit Migrationshintergrund sei
findet er: Als er während seiner Kandidatur auf diese Menschen zugegangen sei
Leute ohne Stimmrecht hätten eingebürgerte Bekannte und Verwandte ermuntert
«Für mich ist Integration eine Frage der Teilhabe»
sagt Haldi: «Dabei geht es um die Möglichkeit
Zugriff darauf zu haben und das eigene Potenzial so einsetzen zu können
wie man das gerne möchte.» Während Muharemi sich dafür einsetzt
dass die bestehende soziale Infrastruktur im Quartier bleibt
fragt er sich vor allem: «Wie schaffen wir es
sie Schritt halten zu lassen mit der Bevölkerungsentwicklung?»
Zum Ende unseres Spaziergangs stehen wir am Bahnhof Stettbach
Die Stadtgrenze verläuft mitten durch das Bahnhofsgelände
auf der gegenüberliegenden Seite stehen die schicken neuen Wohn- und Bürohochhäuser am Stadtrand von Dübendorf
Von hier ist man mit der S-Bahn in wenigen Minuten in Zürichs Stadtzentrum oder in den nahen Agglo-Gemeinden
In acht Minuten ist man am Hauptbahnhof auf der anderen Seite des Zürichbergs
zwischen Menschenmassen und betonierten Hochhausschluchten
Schwamendingen entwickelt sich rasant und darum arbeitet das ganze Tsüri-Team diese Woche im Kreis 12
Werde Member und unterstütze Tsüri.ch bei dieser Mission
Sein Studium in Politikwissenschaften und Philosophie in Leipzig brachte Steffen zum Journalismus
Als freier Journalist schrieb er für die WOZ
Laut eigenen Aussage hat er «die wichtigste Musikzeitschrift Deutschlands
Sein Interesse für die Zürcher Lokalpolitik brachte das wöchentliche Gemeinderats-Briefing hervor
Nebst seiner Rolle als Redaktor kümmert er sich auch um die Administration und die Buchhaltung
Mai findet in Zürich die Veranstaltung zum Buch «Gojnormativität
warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen» statt
Ein Interview mit Co-Autorin Vivien Laumann und Mit-Organisatorin Kezia Seidenberg über das Jüdisch-Sein und linken Antisemitismus
Die Initiative «JA zum fairen Parkplatzkompromiss» lehnt sich gegen die Stadtklima-Initiativen auf
Ein Spaziergang mit der Mitinitiantin Karin Weyermann von der Mitte und der SP-Gemeinderätin Anna Graff in der Gegenposition
rechnete an der diesjährigen Generalversammlung mit der linken Stadtregierung ab
Die Rede war voller Ressentiments und beschwor den «Deep State»
Damit wir das Gemeinderats-Briefing ein weiteres Jahr allen Zürcher:innen kostenlos anbieten können