Im April 1945 kämpfen US-Truppen im Harz mit NS-Militärs Die Befreier kommen für viele zu spät: Tausende sterben auf Todesmärschen durch den Harz April 1945 von Südwesten den Harzrand erreichen In Langelsheim passieren die US-Soldaten das Denkmal an der Kirchstraße Auch eine Panzersperre am Orteingang von Goslar stellt kein größeres Hindernis dar Goslar habe sich buchstäblich in letzter Minute zur Lazarettstadt erklärt berichtet Zeitzeugin Hannelore Giesecke dem NDR 2015 Die letzten deutschen Kampfverbände seien abkommandiert worden "Im Grunde genommen haben wir das große Los gezogen hätten die militärischen Einheiten Goslar bombardiert." Direkt hinter Goslar aber herrscht wieder Krieg. Auf ihrem Vormarsch in Richtung Elbe geraten die US-Truppen schon am Sudmerberg schwer unter Beschuss. Versprengte Truppen aus dem Ruhrgebiet und Nazigrößen aus Braunschweig verstecken sich in den Wäldern und leisten Widerstand. Diese "Widerständler" werden von den Nationalsozialisten "Werwölfe" genannt Friedhart Knolle vom Verein "Spurensuche Harz" nennt sie schlicht "Menschen Im Harz hätten sich die Nazigrößen aus Braunschweig und anderen harznahen Städten ausgekannt US-Soldaten hätten die Situation als eine Art Häuserkampf mit Bäumen anstelle von Häusern beschrieben Die Kämpfe seien verlustreich und vor allem "sinnlos verlustreich" gewesen seine vielen Bäume und auch die Höhlen bieten den deutschen Soldaten damals Verstecke Bis weit in den April hinein hätten dort noch viele an einen Sieg der Deutschen geglaubt April 1945 erstürmen US-Truppen den Brockengipfel April ist der Berg endgültig von den Amerikanern besetzt Mai kapitulieren die letzten Verbände im Harz Doch einige deutsche Soldaten kämpfen in den Wäldern noch bis weit in den Mai hinein gegen die Amerikaner Seit Anfang April 1945 werden unterdessen Häftlinge aus den Konzentrationslagern Mittelbau-Dora in Nordhausen und Bad Gandersheim durch den Harz gejagt Ausgemergelte Gestalten ziehen durch die Harzorte wie der Geologe Firouz Vladi vom Verein "Spurensuche in Osterode" dem NDR 2015 erzählt Die SS-Wachmannschaften treiben die Häftlinge vor sich her Diese müssen "nicht nur ihren eigenen müden Leib schleppen auf denen die SS-Bewacher ihr Hab und Gut transportierten ihre Verpflegung und Waffen beispielsweise der zu langsam ist und der Gruppe nicht hinterherkommt 40.000 Männer aus dem Konzentrationslager Mittelbau-Dora mit seinen Außenstellen in Ellrich Mackenrode und Osterhagen sowie aus dem Konzentrationslager Brunshausen bei Bad Gandersheim werden auf die Todesmärsche durch den Harz geschickt viele verhungern oder sterben krank und entkräftet Die übrigen schleppen sich durch die Harzorte Zeitzeugen berichten von den schlurfenden Geräuschen der Holzpantinen auf den Straßen Hilfe von Einheimischen habe es aus Angst vor den SS-Wachmannschaften kaum gegeben sagt Vladi: "Wir kennen viele Berichte von Versuchen zu helfen wo Bürger einem durchziehenden Tross Wassereimer auf die Straße gestellt hatten Die Eimer wurden von den Wachmannschaften umgetreten." Vereinzelt hätten Brot oder gekochte Kartoffeln am Straßenrand gelegen Das Ziel der Todesmärsche sind Orte mit Bahnanschluss Von dort geht es in überfüllten Güterwagons weiter in die Konzentrationslager Ravensbrück oder Dachau französische und russische Häftlinge werden in den letzten Kriegswochen durch den Harz gequält während sich die offenbar unbelehrbaren Übriggebliebenen die noch immer an einen Sieg der Deutschen glauben die Festung zu halten - diese Festung habe es nie gegeben April 1945 offiziell zu einer Festung erklärt worden NS-Offiziere hätten nach 1945 in ihren Memoiren wohl nur von der "Festung Harz" geschrieben Der Begriff "Festung Harz" ist von Neonazis im Harz weiter benutzt worden - die NS-Propaganda funktioniere eben weit über das Kriegsende 1945 hinaus die damals und später die Menschen bewegte - nie wieder Krieg - hat sich nicht erfüllt "Wir haben damals immer gesagt: Lasst mehr Frauen regieren