Ypern und Langemark-Poelkapelle erinnerten diese Woche an den ersten Gasangriff während des Ersten Weltkriegs April vor 110 Jahren im Weiler Steenstraete an der Grenze zwischen Bikschote und Zuidschote in Westflandern Bei diesem Gasangriff setzten die Deutschen zum ersten Mal Chlorgas gegen die französischen Truppen ein Dabei wurden Tausende von Menschen getötet Viele Angehörige der Opfer nahmen an der Gedenkfeier teil Aus diesem Anlass schenkte Dominique dem Museum In Flanders Fields in Ypern Dutzende von Briefen Das Museum besaß bereits die digitalen Versionen der Briefe erklärt Annick Vandenbilcke vom In Flanders Fields-Museum: „Ein Paar das sich offensichtlich liebte und drei Kinder hatte Der Ehemann meldete sich zur Armee und zog in den Krieg Es sind vor allem die Briefe von Angèle an ihren Mann Dieser Briefwechsel trifft mitten ins Herz Doch dann verstummt die Kommunikation und Angèles lange Suche beginnt“ so Vandenbilcke: „Sie schreibt verzweifelt an viele verschiedene Behörden in der Hoffnung doch noch etwas über ihren Mann zu erfahren.“ Im Weltkriegs-Museum in Ypern wird versucht auf die persönlichen Geschichten der Menschen so weit wie möglich einzugehen Bis heute erhält das Museum immer noch Briefe Fotos und ähnliches von Nachkommen von Soldaten QR-Code am Straßenschild der Eschweger Langemarckstraße klärt nun über die geschichtlichen Hintergründe auf Mit ihrer Initiative „Langemarckstraße“ stießen die belgische Gemeinde Langemark-Poelkapelle das in Flanders Fields Museum und die University of Kent ein gemeinsames Erinnerungs- und Friedensprojekt an Es richtet sich an über dreißig deutsche Städte in denen es bis heute eine Langemarckstraße oder einen Langemarckplatz gibt So hat nun auch die Stadt Eschwege den Vorschlag umgesetzt einen QR-Code unter dem Straßenschild in der Langemarckstraße anzubringen Dieser QR-Code liefert Informationen über die Hintergründe des Straßennamens „Langemarck“ als ein Erbe des Ersten Weltkriegs Langemark oder Langemarck (wie es das deutsche Militär buchstabierte) ist ein Dorf das acht Kilometer nordöstlich der mittelalterlichen Stadt Ypern/Ieper in Westflandern (Belgien) liegt Im Ersten Weltkrieg war die Gegend um Ypern in fünf großen Schlachten zwischen 1914 und 1918 hart umkämpft In der Schlacht von Langemarck (der Ersten Ypern-Schlacht) im Herbst 1914 kam der deutsche Vormarsch nach Westen zum Erliegen Aus dieser Schlacht ging der wohl wirkungsmächtigste Mythos des Ersten Weltkrieges hervor: der Langemarck-Mythos vom Selbstopfer der deutschen Jugend seien junge Freiwilligen-Regimenter in den Tod gestürmt und hätten während des Angriffs „Deutschland über alles“ gesungen An dieser Erzählung war jedoch nichts dran Bereits die offizielle deutsche Geschichtsschreibung hatte den Langemarck-Mythos als Unsinn abgetan „Langemarck“ wurde zu einer Geschichte des heldenhaften Scheiterns hochstilisiert Der militärische Rückschlag wurde zu einem moralischen Sieg umgedeutet Es war ein nützlicher Mythos für eine besiegte Nation Mit „Langemarck“ wurde an ein selbstloses heroisches Sterben für Nation und Volk appelliert Von der deutschen Presse und Propaganda im Ersten Weltkrieg ausgeschlachtet wurde der Langemarck-Mythos im Nationalsozialismus zum Staatskult erhoben So erhielt auch die Eschweger Langemarckstraße ihren Namen 1936 im Zuge des damaligen nationalsozialistischen Kasernenneubaus Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Langemarckstraße in Eschwege 1946 den Namen „Rathenaustraße“ (in Erinnerung an den 1922 ermordeten liberalen Politiker und deutschen Außenminister Walter Rathenau) Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wurde die Straße dann jedoch 1951 wieder in Langemarckstraße umbenannt uns auch in Eschwege in den Austausch über das Erbe von „Langemarck“ zu begeben und damit ein Zeichen für den Frieden zu setzen“ so Eschweges Bürgermeister Alexander Heppe August 2025 auch die aktuelle Wanderausstellung „Langemarckstraße – Missbrauchte Geschichte oder gemeinsames Gedenken“ im Eschweger Stadtmuseum zu sehen sein Die Ausstellung reist in diesem Jahr durch verschiedene deutsche Städte Juni 2025 wird die Ausstellung um 19:00 Uhr im Rathaussaal mit einem Vortrag von Lisa Beutler Leiterin des Kulturamts und der städtischen Museen in Bad Wildungen eröffnet die sich eingehend mit dem Thema „Langemarck“ befasst hat Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich Weitere Informationen unter: https://www.langemark-poelkapelle.be/de/langemarckstrasse E-Mail an Stadtverwaltung AnschriftDer Magistrat derKreisstadt EschwegeObermarkt 2237269 Eschwege Tel.: 05651 304-0Fax: 05651 31412Kontaktformular Eschwege TourismusStadtwerke EschwegeWerratalseeWebcams LoginInhaltsverzeichnisDruckansichtBedienungshilfe In Dormagen in der Innenstadt gibt es eine Langemarkstraße In Dormagen gab es eine Langemark-Schule und es gibt dort immer noch eine Langemarkstraße – dieser Name löste in der Vergangenheit Diskussionen aus Im Rahmen der Reihe „Geschichte im Gewölbekeller“ beleuchtete Stephan Goebel Direktor des Centre for the History of War Media und Society an der Universität in Kent die Bedeutung und den Umgang mit diesem Namen „1986 wurde das Nachrichtenmagazin Spiegel auf Dormagen aufmerksam Unter der Überschrift ‚Letzter Seufzer‘ ging es darum dass eine Schule wieder den Namen Langemark bekommen sollte“ Er ist eigens für den Vortrag aus Kent in England ins Rheinland angereist Damals löste der Artikel etwas aus, was man heute einen Shit-storm nennen würde. Goeben erklärte, warum Langemark so ein heikler Name ist: Landmark sei ein kleiner Ort in Flandern der im Ersten Weltkrieg total zerstört wurde Doch das ist nicht das Entscheidende: Am 11 November 1914 brachen Regimente mit jungen Männern bis in die erste Linie der feindlichen Stellungen vor Der Langemark-Mythos ist ein Mythos vom Selbstopfer der deutschen Jugend Langemark wurde zur Geschichte des heldenhaften Scheiterns hochstilisiert Die Langemarkstraße in Dormagen existiert seit 1934 habe es nicht gegeben – ganz im Gegensatz zu anderen Städten „Dass junge Leute diesen Mythos begründet hatten dass die Langemarkstraße in Dortmund umbenannt wurde und dass Straßennamen-Änderungen in anderen Städten „auf die lange Bank geschoben“ wurden In Mannheim wurde 1946 aus der Langemarkstraße die Karl-Marx-Straße In Wuppertal lautete der geänderte Name Stresemannstraße und in Mönchengladbach ab 1947 Platz der Republik Aus der Langemark-Schule in Dormagen war später die Hauptschule Dormagen-Mitte geworden Die Schlacht in Langemark war rückblickend ein völlig sinnloses Gemetzel Goebel schlug einen neuen europäischen Erinnerungsdialog vor Das Thema Langemark müsse in einen größeren Rahmen gestellt werden die singend ihrem Untergang entgegengingen sondern da ist auch eine Stadt in Flandern zeigten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer ein bisschen amüsiert: Stefan Goebel hatte außer Acht gelassen dass dieser Termin ein wichtiger Tag im rheinischen Winterbrauchtum ist weitere Straßennamen zu ändern: „Martin Luther war ein Antisemit“ erklärte ein Besucher und auch Bismarck habe es nicht verdient „Wird in anderen Ländern auch über so etwas diskutiert?“ sollte man Straßen nur noch Blumennamen geben“ das Museum In Flanders Fields aus Ypern und die Gemeinde Langemark-Poelkapelle haben eine Ausstellung über deutsche Straßennamen mit Bezug zu Langemark zusammengestellt Die Ausstellung wird durch deutsche Städte reisen in denen es noch eine „Langemarckstraße“ oder einen „Langemarckplatz“ gibt mit der Geschichte umzugehen: Sie auszulöschen oder sie zu bewahren und zu erklären“ sagte Schöffe Laurent Hoornaert aus der westflämischen Gemeinde Langemark gegenüber dem VRT-Sender Radio 2 der schon einmal durch eine deutsche Stadt gelaufen ist ist vielleicht auch schon durch eine Langemarckstraße oder über einen Langemarckplatz gegangen Obwohl die meisten dieser Straßennahmen verschwunden sind Und alle beziehen sich auf die eine westflämische Gemeinde: Langemark Dort endete im Herbst 1914 der deutsche Vormarsch im Westen Die deutsche Armee erlitt dort schwere Verluste doch „Langemarck“ wurde für die Deutschen zur Geschichte des heroischen Scheiterns Der militärische Rückschlag wurde in einen moralischen Sieg umgedeutet der von der Selbstaufopferung der deutschen Jugend handelt Junge Freiwilligenregimenter sollen freiwillig in den Tod gestürmt sein und während des Angriffs die deutsche Nationalhymne gesungen haben entstanden in Deutschland viele Langemarck-Straßen Aber erst im Dritten Reich ab etwa 1932 wurde Langemark zu einem staatlich geförderten Mythos erhoben Hitler inszenierte sich sogar als Veteran der Schlacht von Ypern und besuchte auch den deutschen Soldatenfriedhof in Langemark Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Straßen mit diesem flämischen Ortsnamen umbenannt um Hinweise auf die nationalsozialistische Vergangenheit zu beseitigen wurden alle sichtbaren Erinnerungen an „Langemarck“ schnell entfernt Viele Straßen mit diesem Namen wurden umbenannt aber in etwa 30 Städten und Gemeinden wurde der Straßenname beibehalten Auch heute noch will Deutschland die Erinnerung an „Langemarck“ loswerden „Man kann es mit der Diskussion um die Statuen von Leopold II sagt Schöffe Laurent Hoornaert von der lokalen Partei TOPE 8960 im westflämischen Langemark Deshalb hat die Universität Kent gemeinsam mit dem Museum In Flanders Fields und der Gemeindeverwaltung von Langemark-Poelkapelle im Jahr 2022 die Initiative ergriffen und die deutschen Städte angeschrieben Einige dieser deutschen Städte haben den Vorschlag angenommen und einen QR-Code neben den entsprechenden Straßen- oder Platznamen angebracht Dieser QR-Code verweist auf die Entstehungsgeschichte des Straßennamens dass die Stadt Ypern und die Gemeinde Langemark-Poelkapelle mit dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg vor allem den Geist des Friedens vermitteln wollen Jetzt bekommt das Projekt eine Fortsetzung Die drei Initiatoren haben eine Wanderausstellung konzipiert: „Langemackstraße - Geschichtsmissbrauch oder gemeinsame Erinnerung“ dass Gemeinden und Städte zusätzliche Initiativen organisieren ohne dass man sein Smartphone zücken muss“ sagt Hoornaert: „Aber noch haben nicht alle Kommunen mitgemacht Monatlich informieren wir unsere Mitglieder mit der loyal über sicherheitspolitische Themen Ab sofort können Mitglieder auch im Bereich Magazin die darin aufgeführten Artikel lesen Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft Internationale Zusammenarbeit Die RK Ramstein/Landstuhl nutze den Fronleichnams-Feiertag um die Stadt Ypern in Westflandern zu besuchen Organisiert und durchgeführt wurde die Fahrt vom Bildungsbeauftragten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. welche Geschichte verbirgt sich hinter diesem Namen Die kleine Stadt im Westen von Flandern/Belgien war mit einer der bedeutenden Orte die stark im Focus des ersten Weltkrieges standen ereigneten sich die bedeutenden Handlungen in der Zeit von Februar bis Dezember 1916 in Ypern jedoch zogen sich die Kampfhandlungen von Oktober 1914 bis weit in das Jahr 1918 hinein Orte wie Langemark und Passendale sind Begriffe Eine halbe Million Soldaten sind im Ersten Weltkrieg im flämischen Ypern gefallen selbst Inder und Afrikaner kämpften dort gegen deutsche Truppen Zurück zu unserer Exkursion in diese malerische Stadt des Tuchhandels des auslaufenden 19ten Jahrhunderts Nach einem kleinen Rundgang durch die sehr lebendige Stadt konnten wir nach dem Besuch der englischen St des „Last Post“-Signals am Menen-Tor beiwohnen die von 1914 bis 1918 direkt „ins Feuer führte“: der Straße nach Menen Dieser Torbogen wurde errichtet als Denk- und Mahnmal für rund 55.000 Soldaten des British Empire die im Kriegsgetümmel um Ypern verloren gingen Die man nicht mehr wiederfand oder nicht mehr identifizieren konnte besucht und von Mitgliedern der belgischen Feuerwehr vorgetragen Es geht auf ein Signal aus den napoleonische Kriegen zurück und bedeutet Ein weiteres sehr interessantes Gebäude aus der Vorkriegszeit Hier wurde vor dem Krieg mit allen Produkten aus Stoff und Tuch gehandelt Die Stadt erreichte somit einen hohen Wohlstand was sich auch in den Bauwerken der Stadt zeigte Im Zuge der Belagerung wurde die Stadt und auch die Tuchhallen im November 1914 zerstört beherbergen sie jetzt das „In Flanders Fields Museum“ Ein sehr modern und anschaulich gestaltetes Museum Nach der Besichtigung eines original erhaltenen Schützengrabens standen 2 Gedenkstätten besonderer Art auf dem Programm Erste Station war der britische Großfriedhof Tyne Cot Direkt nach der Eroberung einer deutschen Bunkerstellung wurde an diesem Ort bereits 1917 ein Friedhof angelegt Ursprünglich waren hier 343 Soldaten beigesetzt Nach 1918 kamen Gefallene von den umliegenden Schlachtfeldern hinzu Heute ruhen auf dem Friedhof 11.961 Soldaten; nur 3.613 von ihnen sind namentlich bekannt an der Nordostseite trägt die Namen von etwa 35.000 im Ypernbogen vermissten Personen auf einem ehemaligen deutschen Bunker errichteten Kreuz die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben Abschließend erfolgte der Besuch auf dem deutschen Soldatenfriedhof Langemark hauptsächlich aus der ersten Flandernschlacht 1914 dass viele jugendliche Freiwillige wissentlich in den Tod geschickt wurden und viele Tote nicht mehr identifizierbar waren Beeindruckend ist die Vielzahl der britischen Besucher vorwiegend Schulklassen aller Altersstufen geschmückt mit der symbolischen Mohnblume (Poppys) die britischen und auch die deutschen Mahnstätten schmücken Am Rückreisetag besuchten wir noch die berühmte Höhe 60 Wenn die militärischen Ziele zu Lande oder aus der Luft nicht erreicht werden können ersinnt man sich der alten Praxis aus der Vorzeit und unterminiert die feindliche Stellung Die Höhe 60 (Hill 60) ist eine Geländeerhebung südostwärts von Ypern die in diesem flachen Gelände einen strategischen Vorteil bietet Es entbrannte ein Kampf um die Höhe aus der Tiefe heraus der im Juni 1917 in der Sprengung von 19 Minen unter Verwendung von 450 Tonnen Sprengstoff ihren Höhepunkt erreichte Bei einer Geländebegehung konnten wir eindrucksvoll die jetzt noch vorhandenen Sprengkrater in Augenschein nehmen welches menschliche Leid diese Vorgehensweise auf beiden Seiten ausgelöst hat Nochmals vielen Dank an den Landesverband Volksbund RLP den Informationsabend vorweg und die sehr kompetente Führung vor Ort Ypern ist eine regelrechte Pilgerstätte für die Briten diese Stadt zu besuchen um die Eindrücke der gemeinsamen Geschichte einzusammeln und wirken zulassen Gemäß unserer Satzung erfolgt hiermit die offizielle Ankündigung der Bundesdelegiertenversammlung (BDV) 2025 Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda?.. Der Soldaten- und Reservistenverein Mietraching lädt gemeinsam mit unserer Reservistenkameradschaft die Gesamtbevölkerung herzlich ein zur diesjährigen Maiandacht Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich Statistik Cookies erfassen Informationen anonym Diese Informationen helfen uns zu verstehen Inhalte von Videoplattformen und Social-Media-Plattformen werden standardmäßig blockiert Wenn Cookies von externen Medien akzeptiert werden bedarf der Zugriff auf diese Inhalte keiner manuellen Einwilligung mehr Von: Tobias Stück Mancher Eschweger nennt die Straße in Unkenntnis „Lange Marktstraße“ Eschwege – Sie musste schon einige Kritik aushalten die zum Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei führt dass sich hinter dem Namen ein diskussionswürdiges Ereignis aus dem Ersten Weltkrieg versteckt – mancher Eschweger nennt sie in Unkenntnis aus „Lange Marktstraße“ Aufgrund einer Initiative der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapelle wird an der Straßenbeschilderung jetzt ein QR-Code angebracht Das flämisch ausgesprochene Langemark (sprich: Längemack) wurde unter seinem historischen Namen als Stätte schwerer Kämpfe im Ersten Weltkrieg bekannt Die Lage in der Kampfzone bedeutete für Langemarck die vollständige Zerstörung Gleichzeitig begründete sich damit ein politischer Mythos der die im Deutschen Reich betriebene Verklärung einer verlustreichen militärischen Auseinandersetzung während des Ersten Weltkriegs zum Inhalt hatte Erschöpften französischen Verteidigern gelang es den Ansturm der mangelhaft ausgebildeten und ausgerüsteten deutschen Reserveregimenter abzuwehren Die Oberste Heeresleitung kommentierte die Ereignisse mit einem folgenreichen Bericht der von fast allen deutschen Zeitungen auf der ersten Seite abgedruckt wurde: „Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie Etwa 2000 Mann französischer Linieninfanterie wurden gefangen genommen und sechs Maschinengewehre erbeutet.“ Dieser Bericht löste die Entstehung eines Mythos über den heldenhaften Opfergang junger Soldaten aus Der Langemarck-Mythos wurde von den Nationalsozialisten ab 1928 aufgegriffen Plätze und Straßen wurden nach diesem Mythos benannt In Eschwege wurde im Zuge der Errichtung der Hindenburgkasern „Auf der Rinne“ der alte Lehmkautenweg am 23 Oktober 1936 in Langemarckstraße umbenannt Im Zuge der Entmilitarisierung nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Straße am 6 benannt nach dem 1922 ermordeten deutschen Außenminister Dr Auf Beschluss der Eschweger Stadtverordnetenversammlung wurde am 12 Juni 1951 auch diese Umbenennung wieder rückgängig gemacht und wurde fortan wieder Langemarckstraße genannt Der Magistrat der Stadt Eschwege hat jetzt auf Initiative der Gemeinde Langemark-Poelkapelle beschlossen Mit einem fotofähigen Smartphone kann man demnächst die Geschichte Dieser Inhalt"+t(a)+"kann aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen nicht geladen werden Der offizielle Digitale Gesch\u00E4ftsstelle der B\u00F6hme Zeitung Seit Montag, 03.02.2025, f\u00FChrt unser Vertriebspartner VIAVOX ein flexibleres Modell ein. Ziel ist eine zuverl\u00E4ssige, effiziente Zustellung \u2013 vor\u00FCbergehende Anpassungen m\u00F6glich. Wir bitten um Verst\u00E4ndnis. 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und das auf belgischem Boden setzte die deutsche Armee in der Nähe der westflämischen Ortschaft Langemark erstmals Giftgas ein Keine Filmszene aus Hollywood kann wohl den Horror wirklich nachempfinden lassen Der Schrecken aller Soldaten im Ersten Weltkrieg Der deutsche Vormarsch war längst zum Erliegen gekommen nachdem die Belgier Ende Oktober 1914 die Seeschleusen geöffnet und das Schlachtfeld unter Wasser gesetzt hatten dass der Krieg so nicht mehr zu gewinnen war Da fielen die Empfehlungen eines renommierten Chemikers nicht auf taube Ohren der später sogar den Nobelpreis in seinem Fach erhielt plädierte für den Einsatz von giftigem Chlorgas wollte der überzeugte Patriot Bewegung in den Stellungskrieg bringen Es wurde sogar eigens eine Sondereinheit für den Gaskrieg gegründet Im April 1915 liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren Im Frontabschnitt Langemark-Poelkapelle wurden fast 6.000 Gasflaschen eingegraben Fritz Haber koordinierte persönlich die Arbeiten In einem Brief an seine Familie deutete ein deutscher Soldat an dass es bald ein einschneidendes Ereignis geben wird In der Tat: Die ersten Gasangriffe erfolgten nach dem sogenannten "Blasverfahren" Man musste günstige Wetterbedingungen abwarten dann wurden die Gasflaschen schnell an Rohre angeschlossen und aufgedreht Das erklärt auch der Militärhistoriker Franky Bostyn Auf Empfehlung von Fritz Haber gab der kommandierende Offizier den Befehl Es bildete sich eine sechs Kilometer breite Gaswolke Kanadier und Belgier wussten zunächst nicht Der eine oder andere soll sich sogar selbst erschossen haben Die Zahl der Opfer ist schwer zu schätzen; man geht davon aus dass bei diesem ersten Giftgas-Angriff der Geschichte über 1.000 Menschen getötet und nochmal 2.000 weitere zum Teil schwer verletzt wurden Mit der Entwicklung der ersten Gasmasken mussten aber die Chemiker nachziehen: Immer neue Kampfgase wurden entwickelt Für die Soldaten war das Ganze aber so oder so der reine Terror: Man hatte nur wenige Sekunden Zeit erzählte ein Überlebender vor einigen Jahren in einer BBC-Doku dass am Ende rund 100.000 Soldaten unmittelbar den Kampfgasen zum Opfer fielen gemessen an den insgesamt zehn Millionen Toten des Ersten Weltkrieges Viele Soldaten waren aber ein Leben lang gezeichnet viele starben Jahre später an den Folgeschäden Apropos Folgen: Immer noch schlummern unzählige Gasgranaten unter den einstigen Schlachtfeldern Quasi täglich werden welche aus dem Boden geholt Spezialisten der Armee in Poelkapelle tun bis heute nichts anderes als die gefährlichen Relikte aus der Vergangenheit ordnungsgemäß zu entsorgen Und die Kampfstoffe sind auch 100 Jahre nach dem ersten Giftgas-Angriff der Geschichte immer noch so tödlich wie damals Am Mittwoch findet in Ypern eine Gedenkfeier statt Design, Konzept & Programmierung: Pixelbar & Pavonet Wir nutzen Cookies, um die Funktion der Webseite zu gewährleisten (essentielle Cookies). Darüber hinaus nutzen wir Cookies, mit denen wir User-Verhalten messen können. Diese Daten teilen wir mit Dritten. Dafür brauchen wir Ihre Zustimmung. Welche Cookies genau genutzt werden, erfahren Sie in unseren Datenschutzbestimmungen. Die internationale Anwaltskanzlei Bird & Bird hat das dänische IT-Unternehmen itm8 Holding A/S beim Erwerb sämtlicher Anteile an der deutschen GmbH C.B.C. Computer Business Center GmbH, Frankfurt ("CBC") mit ihrer deutschen Tochtergesellschaft itm8 Germany Holding GmbH ("itm8") beraten. Der Vollzug der Transaktion unterliegt der Freigabe durch die Fusionskontrolle. Bird & Bird berät Vanagon Ventures bei Seed-Investment in Particula Bird & Bird ernennt sechs Partner:innen, fünf Senior Counsel und 16 Counsel in Deutschland Bird & Bird berät Carrum Asset Finance GmbH bei der Finanzierungserhöhung um 100 Millionen Euro Showdown im September: Erste Verhandlung über EV-Schadensersatz vor dem UPC – eine weitere „Premiere“ für Bird & Bird und seine Mandanten NanoString/Bruker Bird & Bird räumt bei den European MIP-Awards die meisten Auszeichnungen ab Bird & Bird berät Milestone bei der Übernahme von Brighter AI Hauptnavigation: Nutzen Sie die Tabulatortaste, um durch die Menüpunkte zu navigieren. Öffnen Sie Untermenüs mit der Leertaste. Schließen Sie Untermenüs mit der Escape-Taste. Hauptnavigation: Nutzen Sie die Tabulatortaste, um durch die Menüpunkte zu navigieren. Öffnen Sie Untermenüs mit der Leertaste. Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie“: Der Bericht brachte in den Zwanzigerjahren auch dieses Aquarell hervor.","picture":{"alt":"„Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland brachte in den Zwanzigerjahren auch dieses Aquarell hervor.Quelle: picture-alliance / akg-images{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://img.welt.de/img/geschichte/mobile134177781/5842641927-ci23x11-w2000/GB62FLB41-1.jpg","caption":"„Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland November 1914 war in Wirklichkeit eine militärische Katastrophe Einen wenigstens minimalen wahren Kern haben sie aber dennoch oft Dass wirklich jedes einzelne Wort falsch ist Genau das ist aber der Fall bei jenen 23 Wörtern die vor hundert Jahren in zahlreichen deutschen Zeitungen auf der Titelseite abgedruckt wurden: „Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie.“ Doch in Wirklichkeit hatte es den von der Obersten Heeresleitung bekannt gegebenen angeblich so erfolgreichen Sturmangriff gar nicht gegeben Dieses Dorf war zu diesem Zeitpunkt vielmehr noch fest in den Händen britischer und französischer Verteidiger der Kirche und einigen weiteren Gebäuden „eine breit gelagerte Festung“ gemacht hatten Tatsächlich stattgefunden hatten die Kämpfe hingegen sechs bis acht Kilometer nordwestlich von Langemarck beim Dorf Bikschote Genau genommen auf den Feldern am Ostufer des Yserkanals der die Flüsse Lys und Yser miteinander verband In den Verhältnissen des Ersten Weltkriegs war das eine wirklich große Entfernung Reserve-Infanteriedivision zum Einsatz – überwiegend aus älteren Männern der ungedienten und nur mangelhaft ausgebildeten „Ersatzreserve“ zusammengesetzt Nur einige Hundert der deutschen Soldaten waren tatsächlich Kriegsfreiwillige Soldaten in Sturmangriffen hatten keinen Atem zum Singen denn Tempo war die einzige Überlebenschance die sie im feindlichen Feuer überhaupt retten konnte Überdies war Gesang aus Tausenden Kehlen auch vollkommen ungeeignet So genau war im Lärm des Schlachtfeldes kein Geräusch zu verorten Und selbst wenn in den vorangegangenen Wochen deutsche Truppen beim gemächlicheren Vorrücken gesungen hatten so handelte es sich doch fast ausnahmslos um die inoffizielle Kaiserhymne „Heil dir im Siegerkranz“ oder das schmissigere klar antifranzösische Lied „Die Wacht am Rhein“ Hoffmann von Fallerslebens Zeilen waren 1914 zwar ein bekanntes und durchaus auch beliebtes patriotisches Lied doch keineswegs die deutsche Hymne schlechthin Ohnehin waren nur die ersten zwei Zeilen passend für einen Sturmangriff denn schon die folgenden Zeilen der ersten Strophe waren eher defensiv: „Wenn es stets zu Schutz und Trutze / brüderlich zusammenhält.“ betrachtet man die Gefechtsberichte und die eher sachlichen Regimentsgeschichten Denn die deutschen Truppen hatten kampferfahrene französische Gegner und vor allem britische Berufssoldaten vor sich bevor sie auch nur in die Nähe der feindlichen Schützengräben gelangt waren Insgesamt brachte der Angriff auf einer Breite von etwa vier Kilometern einen Geländegewinn von maximal knapp tausend Metern Einzelne Züge konnten sich ans Ostufer des Yserkanals vorkämpfen aber nicht weiter – ihre Gegner zogen sich Die deutschen Angreifer aber hatten mehr als 2000 Tote ernsthaft Verwundete und Vermisste zu beklagen bei weniger als 10.000 insgesamt eingesetzten Soldaten Fast ein Viertel Verluste – eine veritable Katastrophe Wie viele französische Gefangene tatsächlich gemacht wurden 2000 Mann werden es kaum gewesen sein – dafür war der deutsche Geländegewinn viel zu klein Der detaillierte Bericht über „Die Schacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914“ erschienen im Reihenwerk „Der Große Krieg in Einzeldarstellungen“ ging über den angeblichen Sieg bei Langemarck jedenfalls mit wenigen Worten hinweg Die Ruinen von LangemarckQuelle: Wikipedia/public domain{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://img.welt.de/img/geschichte/mobile134177790/1160316297-ci3x2l-w2000/Langemarck-1914.jpg","caption":"Die Ruinen von Langemarck","copyrightNotice":"Wikipedia/public domain","creditText":"Wikipedia/public domain","width":"2000"}„Ganz besonders erbittert hatte die Schlacht beim verstärkten dritten Reservekorps beiderseits Langemarck getobt November über und während der darauffolgenden Nacht hatten dort die Franzosen heftig angegriffen; sie waren restlos abgewiesen worden“ schrieb Otto Schwink in der offiziellen Darstellung Und er fuhr fort: „Noch im Morgengrauen riefen die Signalhörner die bereitgestellten Truppen zum Angriff Reservedivision bis dicht vor Het Sas durch; 14 Offiziere und 1154 Mann wurden gefangen genommen.“ Laut Schwink beschrieb der berühmte Satz im Heeresbericht genau diesen Kampf Obwohl ungefähr alles an der Mitteilung der Obersten Heeresleitung falsch war begründete sie doch den „Mythos von Langemarck“ Der deutsche Soldatenfriedhof in Langemarck-Poelkapelle errichtet rund sieben Kilometer von dem Schlachtfeld des 10 wurde zur zentralen Stätte des deutschen Kriegerkults Gezielt bediente das braune Regime den geschickt inszenierten Langemarck-Mythos und die offizielle „Deutsche Wochenschau“ verbreitete diese Version im ganzen Dritten Reich Erst nach 1945 verschwand die Anziehungskraft dieser Propaganda Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert Weitere Informationen https://epaper.welt.de 10:01Lesezeit: 4 Min.Bildbeschreibung ausklappenGefallenengräber: Soldatenfriedhof in Langemarck im Jahr 1934UllsteinVor 100 Jahren wurde der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründet Im Auftrag der Bundesregierung sucht die Organisation nach im Krieg gefallenen deutschen Soldaten und kümmert sich um deren würdige Bestattung der Name steht auch für einen erfolglosen Durchbruchsversuch deutscher Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg so die ältere Schreibweise des belgischen Dorfs war nur propagandistisch ein Erfolg: Einige hundert junge November 1914 von ihren Vorgesetzten in den Tod getrieben worden Einen Tag später verbreitete die Oberste Heeresleitung in Berlin das westlich Langemarck „junge Regimenter unter dem Gesang ,Deutschland Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen“ vorgebrochen seien und diese eingenommen hätten Damit war der politische Mythos von „Langemarck“ geboren: Der vermeintlich heldenhafte Opfergang fand seinen Nachhall noch in nationalsozialistischer Zeit FAZ+Wie die AfD den 8. Mai umdeuten willFAZ+Tag der Befreiung: Wie die AfD den 8. Mai umdeuten will Bald begehen die Deutschen wieder den „Tag der Befreiung“ Die AfD will zu diesem Anlass mehr über deutsches Leid sprechen – und verstrickt sich dabei in Widersprüche Damit kommt auch Deutschland eine neue Rolle zu – als Partner gegen die russische Bedrohung FAZ+Er will etwas verändern in seiner StadtFAZ+Bürgermeister in Rumänien: Er will etwas verändern in seiner Stadt Rumäniens Präsidentenwahl war eine Farce Vor der Wiederholung am Sonntag gibt es Hoffnungsschimmer: In Ploiești kämpft ein Bürgermeister gegen die alten politischen Kräfte Redakteur im Ressort „Deutschland und die Welt“ TeilenVerschenken Merken Drucken Anhören Zur StartseiteSchlagworte: Es ist wie ein Geschenk zum 25-jährigen Bestehen der Rudolf-Hengstenberg-Gesellschaft (RHG) Kurz vor dem Jahreswechsel konnte Carsten Jäger „Wir freuen uns über eine großzügige Schenkung für unsere Sammlung“ der 1996 in Bremen-Nord gegründet wurde betreut den Nachlass des Malers und Grafikers Rudolf Hengstenberg Der Künstler wurde 1894 in Untermais bei Meran in Südtirol geboren und lebte nach Stationen in Berlin und Stuttgart bis zu seinem Tod im Jahr 1974 in St Er hat in beiden Weltkriegen als Kriegsmaler gearbeitet Vor einigen Monaten hatte sich Jan de Vos aus Brügge bei Jäger gemeldet und gefragt ob Interesse an Bildern und Archivalien von Rudolf Hengstenberg besteht Die Eltern von Jan de Vos waren mit dem Ehepaar Lilli und Rudolf Hengstenberg bekannt gewesen und hatten sich auch gegenseitig besucht „Für uns war die E-Mail ein Glücksfall Rudolf Hengstenberg hat leider nur sporadisch Buch darüber geführt wohin seine Bilder verkauft oder verschenkt wurden Deshalb sind wir für die Erforschung und den Erhalt seines künstlerischen Gesamtwerks auf Menschen wir Herrn de Vos angewiesen“ Eigentlich wollte der Vorstand der Gesellschaft die Bilder im Sommer aus Belgien abholen Das ging aber wegen der Corona-Pandemie nicht Deshalb wurde schließlich ein Kurier beauftragt Beim Auspacken war die Überraschung groß weil nicht nur die angekündigten Zeichnungen Fotografien und Berichte zu Rudolf Hengstenbergs Einsatz als Kriegsmaler im Zweiten Weltkrieg mit nach Bremen geschickt wurden Die Zeichnungen sind aus den vierziger Jahren und zeigen vor allem Kriegsmotive erläutert: „Die Arbeiten stehen auf dem Wandel zum späten Expressionismus der auch das Spätwerk Hengstenbergs bestimmte.“ Schon als Teilnehmer des Ersten Weltkriegs hatte Hengstenberg die Kriegsschrecken erlebt „die er auch nach 1918 eindrucksvoll anklagend in verschiedenen Arbeiten schilderte und immer wieder aufgriff“ Als Beispiel nennt er die allegorische Zeichnung „Langemark“ die jetzt ebenfalls aus Belgien nach Bremen kam: Der Tod reitet einer großen Schar junger Soldaten voraus „Rudolf Hengstenberg riskierte bei seinen Motiven eine Gratwanderung zwischen Auftragserfüllung und eigener Kritik Diese Arbeiten zeigen seine kritische Haltung zum Krieg Der Mensch in seiner Verletzlichkeit und Würde steht im Mittelpunkt wie beim Bild des französischen Gefangenen in Dünkirchen“ Rudolf Hengstenberg lebte mit seiner Frau Lilli seit 1943 in Bremen dass dieser Teil seines Nachlasses jetzt wieder in Bremen ist und wollen ihn sobald wie möglich der Öffentlichkeit zugänglich machen“ Dafür wollen die Mitglieder der Rudolf-Hengstenberg-Gesellschaft den passenden Rahmen und möglichst auch Kooperationspartner finden Zuletzt hatte die RHG an der Ausstellung „Selten gezeigt – Kunst der ,Verschollenen Generation‘“ mitgewirkt die von November 2016 bis Februar 2017 in der Kunstschau Lilienthal gezeigt wurde Auch im Vegesacker Kito gab es bereits Ausstellungen mit Werken von Rudolf Hengstenberg Darüber hinaus hat der Verein eine Galerie im Internet erstellt Die soll ebenso wie das Werksverzeichnis stetig erweitert werden „Ein virtuelles Museum wäre ein Wunsch für die Zukunft“ denn alle Mitglieder arbeiten in ihrer Freizeit daran das Verzeichnis und die Galerie zu vervollständigen Über weitere Mitglieder würde sich der Verein daher freuen Auch zusätzliche Informationen zum Verbleib von Hengstenberg-Bildern wünschen sich die Mitglieder der Gesellschaft kann per E-Mail ein Foto davon an den Verein schicken und so dazu beitragen dass das Werksverzeichnis ergänzt wird darunter Ölbilder mit Landschafts- und Städtemotiven Stilistisch zeigen sie vielschichtige Einflüsse Von einem expressiven Realismus näherte sich Rudolf Hengstenberg in den 1920er und 30er-Jahren der Neuen Sachlichkeit Spätere Werke zeigen einen freien Spätexpressionismus Neben zahlreichen Bildern verwahrt der Verein auch Fotos des Künstlers Die Rudolf-Hengstenberg-Gesellschaft zeigt eine Auswahl der Werke im Internet unter www.rudolf-hengstenberg-gesellschaft.de Per E-Mail ist der Verein unter info@rudolf-hengstenberg-gesellschaft.de erreichbar Der Soldatenfriedhof Langemark in Belgien war das Ziel des Einsatzes der Kreisgruppe RE/GE der Reservisten im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge unter Führung von Oberst der Reserve Jens Gerstenkorn aus Bottrop in der Kaserne der Belgischen Armee in Ypern untergebracht Verstärkt wurde die Arbeitsgruppe vom Stabsfeldwebel a.D der zusätzlich als Kraftfahrer eingesetzt war Auf dem Friedhof mussten 1600 Steinplatten mit den Namen der 44000 gefallenen Soldaten gereinigt und zum Teil neu beschriftet werden Die großen liegenden Gedenksteine der verschiedenen Regimenter wurden überarbeitet und die Beschriftung neu ausgelegt Das aus rotem Sandstein gebaute Eingangsgebäude musste von Moos befreit und gereinigt werden Zusätzlich wurden Transporte von Material und Geräten anderer Friedhöfe durchgeführt Alle Arbeiten konnten zeitgerecht erledigt werden Nach abgeschlossenen Arbeiten fand eine ergreifende Abschlusszeremonie mit vielen zivilen Gästen und einer großen Abordnung der Belgischen Armee statt Ein Trompeter der Arbeitsgruppe spielte bei der Kranzniederlegung das Lied vom guten Kameraden Juni kehrten alle wohlbehalten in die militärische Heimat um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen Eine Marke der FUNKE Mediengruppe der an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert","showCaption":true}Jeden Abend findet im Bogen des Menen-Tor in Ypern eine eindrucksvolle Zeremonie statt: ein Zapfenstreich der an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnertQuelle: Getty Imagesgetty{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://img.welt.de/img/debatte/kommentare/mobile145229335/8390317767-ci23x11-w2000/Ypern-5.jpg","caption":"Jeden Abend findet im Bogen des Menen-Tor in Ypern eine eindrucksvolle Zeremonie statt: ein Zapfenstreich der an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert","copyrightNotice":"Getty Imagesgetty","creditText":"Getty Imagesgetty","width":"2000"}Weiße Kreuze rote Rosen auf britischen – düstere Schwere auf deutschen Soldatenfriedhöfen in Belgien Dazwischen eine bewegende Zeremonie in Ypern Eindrücke von einer Reise in die Vergangenheit Vom Menen-Tor in Ypern schaut der steinerne Löwe grimmig nach Osten so heißt es in der Inschrift auf dem Triumphbogen hielten die Streitkräfte des Imperiums die Linie gegen den anrennenden Feind Beim Besuch der Gedenkorte des Ersten Weltkriegs in Flandern begreift man akademisch und zugleich gefühllos so manche deutsche Diskussionen über die Schuld am Ersten Weltkrieg sind Großbritannien kam dem kleinen Land zu Hilfe Südafrikaner und Inder im Schlamm von Flandern Höhe 60: diese Schreckensorte europäischer Erinnerung befinden sich alle in einem Umkreis von wenigen Kilometern rund um Ypern die heute durch das neoklassizistische Menen-Tor in eine typisch belgische Vorstadt führt mit ihrer spezifisch belgischen Melancholie Hier marschierten die jungen Rekruten in den Tod Das Tor ist Triumphbogen und Trauerort zugleich An den Wänden aus weißem Kalkstein sind die Namen von 54.896 Soldaten des Empire festgehalten die in „Flanders Fields“ fielen und deren Leichen nie gefunden wurden Zum Dank für ihr Opfer wird seit 1928 jeden Abend – mit Ausnahme der Jahre deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg – um acht Uhr unter dem hallenden Bogen des Tors der Zapfenstreich gespielt Selbst im Zweiten Weltkrieg fanden sich yprische Emigranten in England spielt ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr von Ypern die Biografie eines der gefallenen Soldaten Hundert Jahre nach dem in Deutschland fast vergessenen Krieg sind an diesem wie an jedem Abend Hunderte von Menschen aus allen Teilen des Commonwealth anwesend um rote Mohnblüten oder Kränze niederzulegen den Namen eines Urgroßvaters oder Großonkels zu suchen oder einfach wie bei einer säkularen Pilgerfahrt dabei gewesen zu sein an einem heiligen Ort Die Stadt lebt nicht zuletzt von diesem Tourismus des Todes in fast jeder Kneipe hängt eine britische Fahne An diesem Abend spielt nach dem Zapfenstreich eine schottische Militärkapelle auf der einmal die Welt eroberte: Mir stellen sich die Nackenhaare auf und jeder Besuch bei Großmutter und Großtanten war verbunden mit Erzählungen über die jungen Männer ihre Brüder und Männer und Söhne und Liebhaber die in unseren Abwehrkriegen gegen die Deutschen gefallen waren blickten von Klavieren oder Kaminsimsen auf mich herab Die Heldenerzählung von Ypern ist die Erzählung meiner Kindheit und der mütterlichen Seite meiner Familie dass der Bruder meines Vaters als Freiwilliger vier Jahre an der Westfront in der Armee des Kaisers kämpfte Ihrer und ihrer Kameraden wird hier nicht gedacht Die europäische Erzählung von der Versöhnung der Gegner über Gräber hinweg symbolisiert durch Helmut Kohl und François Mitterrand die vor dem Mahnmal für die Gefallenen in Verdun Händchen halten – hier in Ypern wird sie nicht zelebriert In Flanders fields the poppies grow / Between the crosses row on row Der Mohn ist ja in Großbritannien und dem Commonwealth bis heute die Blume der Erinnerung; und das kommt weil der Sanitätsarzt John McCrae ein Gedicht über den Mohn schrieb der in den aufgewühlten Feldern Flanderns blühte: „In Flanders fields the poppies grow/ Between the crosses row on row ...“ Das Gedicht endet mit der Aufforderung: „Take up our quarrel with the foe/ To you from failing hands we throw/ The torch; be yours to hold it high./ If ye break faith with us who die/ We shall not sleep though poppies grow/ In Flanders fields.“ Führt unseren Kampf weiter werden wir unter dem blühenden Mohn nicht schlafen können dass mir dieses kitschige Gedicht immer noch Tränen in die Augen treibt so mag man darüber in Deutschland den Kopf schütteln Wir haben ja mit der Vorstellung der Treue zu den toten Helden gründlich gebrochen Nirgends ist das deutlicher als in Flandern Dort liegt ja auch der deutsche Friedhof von Langemark 44.324 deutsche Soldaten sind hier begraben Langemark war einst für die deutsche Erinnerungskultur so wichtig wie Ypern für die britische Doch heute liegt der Friedhof meistens verlassen da Wären da nicht die britischen Touristenbusse die von Brügge und Antwerpen und Brüssel aus Ausflüge nach „Flanders Fields“ anbieten die selbstverständlich auch Langemark einschließen So kommen auch meine Frau und ich nach Langemark in einem solchen Touristenbus anders als die britischen Friedhöfe mit ihren weißen Kreuzen und gepflegten Blumenrabatten grauer Stein und dunkle Bronze-Inschriften unter großen gemächlich renoviert wird und also eine Baustelle ist – als wäre das nicht vor drei Jahren möglich gewesen sind die ehemaligen Feinde: Immer wieder blitzt auf den Gräbern roter Mohn auf weil Flandern nicht so recht in eine bequeme Erzählung passt von Erbfeinden starben als Aggressoren auf dem Boden eines überfallenen als Opfer des Militarismus; ihr Tod ist nicht zu verklären Von: Cornelia Höhne Wie die Langemarckstraße in Bad Wildungen zu ihrem Namen kam das erläutert Kulturamtsleiterin Lisa Beutler in einem Buch das bei einer Gedenkveranstaltung am Waldhausteich vorgestellt wurde Bad Wildungen – Zu Zeiten der nationalsozialistischen Diktatur nahm die Langemarckstraße eine wichtige Rolle in der Vorbereitung der Bevölkerung auf einen Krieg ein als das Kriegerdenkmal am Fürstenhof stand und große Aufmärsche zum Ehrenmal am Waldhausteich führten Wie ein Schlachtenmythos aus dem Ersten Weltkrieg zum Namenspaten der Wildunger Straße wurde darüber klärt das Buch „Langemarck – ein Vermächtnis?“ auf Ein Schreiben der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapell war Anlass zur Recherche von Kulturamtsleiterin Lisa Beutler Entstanden ist ein Übersichtswerk mit lokalem Bezug In einer Gedenkveranstaltung am Kriegerdenkmal wurde die vom Magistrat herausgegebene Publikation vorgestellt Mai 1939 von den Nationalsozialisten umbenannt wurde – bewusst ausgewählt als symbolische Verbindung der beiden Kriegerdenkmäler oberhalb der Brunnenallee Die Publikation beginnt mit den Deutschen Einigungskriegen im 19 durchstreift Kaiserzeit und Ersten Weltkrieg und gelangt zu jener Schlacht „westlich Langemarck“ in Flandern am 10 Es folgt die Weimarer Republik: Laut Beutler hatten schon in den 1920er Jahren Jugendverbände und Studenten in Langemarck-Feiern und mit Denkmälern an die „jungen Helden von Flandern“ erinnert und ein romantisches Bild gezeichnet Mit dem Soldatenfriedhof Langemarck war ab 1932 durch die Deutsche Studentenschaft eine Gedenkstätte für die Gefallenen der Flandernschlachten errichtet worden Nach Machtübernahme Hitlers wurde er zum Dreh- und Angelpunkt des sich radikalisierenden Weltkriegsgedenkens Seinen Höhepunkt erreichte der Mythos Langemarck 1940 mit dem „Blitzsieg“ der deutschen Wehrmacht über Belgien und Frankreich Die Wildunger Geschichte ließ sich nach Angaben von Kulturamtsleiterin Lisa Beutler nicht vollends erschließen Fest stehe: Die Geschichte der Langemarckstraße habe schon 1920 mit ersten Bestrebungen zum Bau eines vom Kriegerverein gewünschten Ehrenmals am Waldhausteich begonnen Juli 1932 wurde dieser Ort für große Veranstaltungen der Nationalsozialisten genutzt Während in allen ostdeutschen Städten nach Kriegsende die Langemarckstraßen umbenannt wurden hielten zahlreiche westdeutsche Städte daran fest Auch im von den Amerikanern besetzten Bad Wildungen blieb sie bestehen Bis 1957 verband sie die beiden Kriegerdenkmäler die von den Nationalsozialisten geschaffen wurden Seit dem Versetzen des Kriegerdenkmals von 1870/71 im Jahre 1974 mündet die Straße symbolisch in den Folgen dreier Kriege die vor allem eines brachten: Zerstörung und Leid „Ist das etwa das „wahre Vermächtnis Langemarcks?“ Trotz dieser Brisanz entschied sich die Stadtverordnetenversammlung in Bad Wildungen bereits am 8 Ein erläuterndes Zusatzschild am Straßennamen wurde jetzt erst angebracht Am Waldhausteich erinnern heute drei Denkmäler an Kriege des 19 1932 entstand das Ehrenmal für Gefallene des Ersten Weltkrieges mit vier hohen Stelen mit 700 Namen von Soldaten aus dem Kreis der Eder 1957 wurde das Ehrenmal umgestaltet mit einem Gedenkstein für die Toten des Zweiten Weltkrieges Etwas abseits steht das filigrane Kriegerdenkmal von 1870/71 das an den Sieg des Norddeutschen Bundes über Frankreich erinnert Bis 1974 stand es neben dem Fürstenhof und wurde dann an den Waldhausteich umgesetzt Die Langemarckstraße mündet somit symbolisch in die Folgen dreier Kriege Die geschichtlichen Hintergründe zur Namengebung sind aktueller denn je „Erst vor zwei Monaten wurde der deutsche Soldatenfriedhof Langemarck als eine von 139 Grab- und Gedenkstätten des Ersten Weltkrieges an der einstigen Westfront in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen.“ Vertreter der 33 deutschen Städte mit einer Langemarckstraße waren zur Gedenkfeier der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapell eingeladen den die Nationalsozialisten seinerzeit abschritten um sich mit dem Sieg des Norddeutschen Bundes über Frankreich zu brüsten und am Waldhausteich ihre Kriegsentschlossenheit zu demonstrieren gingen die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung nun entgegengesetzt Bürgermeister Ralf Gutheil enthüllte an der Kreuzung zur Hufelandstraße ein Straßenschild mit historischen Erläuterungen zur Schlacht im belgischen Langemark Dank zahlreicher Unterstützer wurde die Publikation in kürzester Zeit fertig und konnte noch rechtzeitig zum Gedenktag erscheinen Der frühere Stadtarchivar Manfred Hülsebruch lieferte mit seiner 1994 angelegten Archivakte „Langemarck“ wichtige Quellen Sieben Städte mit einer Langemarckstraße wollen nun Zusatzschilder installieren „Wir haben wohl als einzige Stadt intensiver zur Geschichte der Langemarckstraße geforscht und neben den Zusatzschildern eine Publikation veröffentlicht.“ Das Büchlein kostet 12,90 Euro und ist im örtlichen Buchhandel erhältlich Eine Tafel auf dem deutschen Soldatenfriedhof Langemark (Belgien) listet die Namen gefallener deutscher Soldaten auf Dunkle Platten aus Granit sind in geraden Linien in den Boden eingelassen. Aufgereiht zum ewigen Appell. Grabsteine für 25.644 Gefallene. Der Herbst hat den Friedhof mit einem braunen Teppich überzogen. Mächtige Eichen werfen gelbe Blätter auf die Gräber. Die Bäume wurden als Andenken an die Gefallenen gepflanzt. Ihr Leben endete in der Kriegshölle von Flandern — vor 100 Jahren Heute besucht eine Schülergruppe aus NRW den deutschen Soldatenfriedhof Vladslo nahe der westbelgischen Stadt Ypern findet Antonia (15) diesen Ort des Grauens Ypern an der belgischen Nordseeküste war einer der blutigsten Kriegsschauplätze. Giftgas Granatenhagel — die Stadt ist zum Synonym für den Schrecken des Ersten Weltkriegs geworden 610.000 Soldaten kamen in Flandern ums Leben Noch immer gelten 55.000 Menschen als vermisst wollte die Ruinen zum Mahnmal gegen den Krieg erklären Doch die Yperer bauten ihre Stadt wieder auf Doch noch heute finden flämische Bauern beim Pflügen menschliche Überreste den USA und den Ländern des Commonwealth nationaler Feiertag zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges Weniger als zwei Prozent der Besucher rund um die belgische Stadt Ypern kam der regionalen Tourismusbehörde zufolge im vergangenen Jahr aus Deutschland Rund 300 Tonnen mit Chlorgas oder Senfgas bestückte Blindgänger werden in Ypern auch heute noch jedes Jahr entschärft In Deutschland ist die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg unter den Trümmern des Zweiten begraben. Blättert man in einem Schulbuch, finden sich nur wenige Seiten, die den blutigen Schlachten in Ypern gewidmet sind. Doch in Siegen hat die Fahrt nach Belgien Tradition — seit 1985 findet sie jährlich statt Seit Monaten beschäftigen sich die Schüler in verschiedenen Fächern mit dem Ersten Weltkrieg Das Grauen von Ypern soll niemanden unvorbereitet treffen in denen Soldatenfriedhöfe wie offene Wunden zwischen den Häusern klaffen Überall beklagen Inschriften in vielen Sprachen das Ungeheuerliche ruhen Tausende gefallene Soldaten unter der Erde Sohn der berühmten Künstlerin Käthe Kollwitz der 1914 im Alter von 18 Jahren ums Leben kam die ergreifende Statuengruppe der "Trauernden Eltern" aufstellen lassen "Das Leid der Eltern muss unvorstellbar gewesen sein" dass seine Generation es heute besser habe In der Siegener Gruppe steht eine Frau und hört zu: Sylvia Löhrmann Die grüne NRW-Schulministerin ist zwei Tage lang in Belgien reist mit den Schülern auch zum deutschen Friedhof von Langemark "Eine lebendige Demokratie braucht die reflektierten Erfahrungen der Vergangenheit um die Gegenwart zu gestalten und sich für die Zukunft zu öffnen Darum ist historisch-politische Bildung in Form des Erinnerns so wichtig" Am Abend legt die 57-Jährige gemeinsam mit den Schülern einen Kranz am Menen-Tor Das Denkmal in Form eines römischen Triumphbogens wirkt wie eine Zeitschleuse In seinen Marmor sind 54.896 Namen gemeißelt Die Zeremonie zum Gedenken an die Gefallenen findet seit 1928 jeden Tag um 20 Uhr statt deren nationale Zugehörigkeit spätestens mit ihrem Tod gleichgültig geworden ist Der Schrecken von damals ist zurück — und erfasst auch die 18 Gymnasiasten aus Siegen November gedenkt Belgien dem Ende des Ersten Weltkriegs der sich zu großen Teilen hier abgespielt hat Inzwischen ist der „Waffenstillstandstag“ aber zum Gedenktag für die Opfer aller Kriege geworden In ganz Belgien werden an diesem Tag jedes Jahr auf den Soldatenfriedhöfen und an den Denkmälern für „Unbekannte Soldaten“ oder andere Kriegshelden Kränze niedergelegt und Zeremonien erinnern an die Ereignisse Vor über 100 Jahren kamen Soldaten aus allen Teilen der Welt nach Belgien zum Beispiel auf den Schlachtfeldern in Flandern Soldaten aus allen Ländern des Commonwealth kämpften Seite an Seite mit britischen französischen und belgischen Soldaten gegen die Deutschen Und auch aus den Kolonien Frankreichs und Belgiens kamen Soldaten hierher Der Höhepunkt der zum Ende des Ersten Weltkriegs findet stets in Ypern in Westflandern statt wo unter dem Menentor das tägliche Last Post zu erleben ist vermittelt auf seinen zahlreichen Soldatenfriedhöfen und in seinen Museen besonders im Weltkriegsmuseum „In Flanderns Fields“ in Ypern auf beeindruckende Weise das Grauen dieses Krieges.“  vermittelt auf seinen zahlreichen Soldatenfriedhöfen und in seinen Museen auf beeindruckende Weise das Grauen dieses Krieges.“ waren die meisten Ortschaften völlig zerstört Hier müssen auch heute noch fast wöchentlich Granaten und Bomben aus dieser Zeit entschärft werden Und hier werden immer noch ab und zu die sterblichen Überreste von gefallenen Soldaten gefunden um sie in ihre Heimatländer zu repatriieren oder um ihnen eine letzte Ruhestätte auf einem der zahlreichen Soldatenfriedhöfe zu geben Auf den Schlachtfeldern in der Gegend der mittlerweile weltweit bekannten westflämischen Städte und Dörfer Ypern Passendaele oder Diksmuide verloren zahllose Soldaten zwischen Mai 1914 und November 1918 ihr Leben.“ Passendaele oder Diksmuide verloren zahllose Soldaten zwischen Mai 1914 und November 1918 ihr Leben getötet oder als vermisst gemeldet und abertausende Bürger verloren ihr Zuhause und mussten fliehen November ist aber nicht nur in Belgien ein ganz besonderer Feiertag Auch in Großbritannien und in Frankreich wird dieser Feiertag begangen Sieben Kommunen aus der Provinz Westflandern haben ihre Kräfte gebündelt um die Geschichte und die Geschichten aus dem Jahr 1917 zu erzählen Vor genau 100 Jahren wütete der Erste Weltkrieg in Flandern und vor allem auf den Schlachtfeldern in Westflandern an allen Fronten Der Begriff "totaler Krieg" war damals in Flandern auf tragische Weise Der totale Krieg in Flandern" ist der Überbegriff einer gemeinsamen Herangehensweise der sieben westflämischen Städte und Gemeinden Ypern Langemark-Poelkapelle und Poperinge an die dramatischen Ereignisse vor genau 100 Jahren Zwei Ereignisse markieren den Sommer 1917 im Laufe des Ersten Weltkriegs in der heutigen Provinz Westflandern ganz besonders und zwar der Minenkrieg rund um Mesen und die dritte Schlacht um Ypern In diesem Jahr eskalierte der Krieg in Flandern an allen Fronten und wurde zum "totalen Krieg" der zum ersten Mal in der Weltgeschichte quasi industrielle Ausmaße nahm und nichts und niemanden schonte Vor diesem historischen aber auch komplexen Hintergrund soll dieser Teil der Kriegsgeschichte aus 1914-1918 möglichst genau erklärt und erzählt werden und deshalb taten sich die sieben oben genannten Kommunen aus der sogenannten „Westhoek“ zusammen Im „Flanders Fields“-Museum in Ypern ist dazu eine Übersichtsausstellung zu sehen die anderen Ausstellungen vor Ort in den weiteren damals betroffenen Kommunen zu besuchen Jede der daran teilnehmenden Gemeinden erzählt die Ereignisse von damals aus einer anderen Blickrichtung: Zonnebeke legt den Fokus auf der Landschaft im Großen Krieg Mesen auf persönliche Geschichten von Soldaten aus Neuseeland Langemark-Poelkapelle legt den Blickwinkel auf die Franzosen Houthulst auf die Artilleriestellungen und Poperinge auf die Versorgung der Verletzten