Ypern und Langemark-Poelkapelle erinnerten diese Woche an den ersten Gasangriff während des Ersten Weltkriegs
April vor 110 Jahren im Weiler Steenstraete an der Grenze zwischen Bikschote und Zuidschote in Westflandern
Bei diesem Gasangriff setzten die Deutschen zum ersten Mal Chlorgas gegen die französischen Truppen ein
Dabei wurden Tausende von Menschen getötet
Viele Angehörige der Opfer nahmen an der Gedenkfeier teil
Aus diesem Anlass schenkte Dominique dem Museum In Flanders Fields in Ypern Dutzende von Briefen
Das Museum besaß bereits die digitalen Versionen der Briefe
erklärt Annick Vandenbilcke vom In Flanders Fields-Museum: „Ein Paar
das sich offensichtlich liebte und drei Kinder hatte
Der Ehemann meldete sich zur Armee und zog in den Krieg
Es sind vor allem die Briefe von Angèle an ihren Mann
Dieser Briefwechsel trifft mitten ins Herz
Doch dann verstummt die Kommunikation und Angèles lange Suche beginnt“
so Vandenbilcke: „Sie schreibt verzweifelt an viele verschiedene Behörden in der Hoffnung
doch noch etwas über ihren Mann zu erfahren.“ Im Weltkriegs-Museum in Ypern wird versucht
auf die persönlichen Geschichten der Menschen so weit wie möglich einzugehen
Bis heute erhält das Museum immer noch Briefe
Fotos und ähnliches von Nachkommen von Soldaten
QR-Code am Straßenschild der Eschweger Langemarckstraße klärt nun über die geschichtlichen Hintergründe auf
Mit ihrer Initiative „Langemarckstraße“ stießen die belgische Gemeinde Langemark-Poelkapelle
das in Flanders Fields Museum und die University of Kent ein gemeinsames Erinnerungs- und Friedensprojekt an
Es richtet sich an über dreißig deutsche Städte
in denen es bis heute eine Langemarckstraße oder einen Langemarckplatz gibt
So hat nun auch die Stadt Eschwege den Vorschlag umgesetzt
einen QR-Code unter dem Straßenschild in der Langemarckstraße anzubringen
Dieser QR-Code liefert Informationen über die Hintergründe des Straßennamens „Langemarck“ als ein Erbe des Ersten Weltkriegs
Langemark oder Langemarck (wie es das deutsche Militär buchstabierte) ist ein Dorf
das acht Kilometer nordöstlich der mittelalterlichen Stadt Ypern/Ieper in Westflandern (Belgien) liegt
Im Ersten Weltkrieg war die Gegend um Ypern in fünf großen Schlachten zwischen 1914 und 1918 hart umkämpft
In der Schlacht von Langemarck (der Ersten Ypern-Schlacht) im Herbst 1914 kam der deutsche Vormarsch nach Westen zum Erliegen
Aus dieser Schlacht ging der wohl wirkungsmächtigste Mythos des Ersten Weltkrieges hervor: der Langemarck-Mythos vom Selbstopfer der deutschen Jugend
seien junge Freiwilligen-Regimenter in den Tod gestürmt und hätten während des Angriffs „Deutschland über alles“ gesungen
An dieser Erzählung war jedoch nichts dran
Bereits die offizielle deutsche Geschichtsschreibung hatte den Langemarck-Mythos als Unsinn abgetan
„Langemarck“ wurde zu einer Geschichte des heldenhaften Scheiterns hochstilisiert
Der militärische Rückschlag wurde zu einem moralischen Sieg umgedeutet
Es war ein nützlicher Mythos für eine besiegte Nation
Mit „Langemarck“ wurde an ein selbstloses heroisches Sterben für Nation und Volk appelliert
Von der deutschen Presse und Propaganda im Ersten Weltkrieg ausgeschlachtet
wurde der Langemarck-Mythos im Nationalsozialismus zum Staatskult erhoben
So erhielt auch die Eschweger Langemarckstraße ihren Namen 1936 im Zuge des damaligen nationalsozialistischen Kasernenneubaus
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Langemarckstraße in Eschwege 1946 den Namen „Rathenaustraße“ (in Erinnerung an den 1922 ermordeten liberalen Politiker und deutschen Außenminister Walter Rathenau)
Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung wurde die Straße dann jedoch 1951 wieder in Langemarckstraße umbenannt
uns auch in Eschwege in den Austausch über das Erbe von „Langemarck“ zu begeben und damit ein Zeichen für den Frieden zu setzen“
so Eschweges Bürgermeister Alexander Heppe
August 2025 auch die aktuelle Wanderausstellung „Langemarckstraße – Missbrauchte Geschichte oder gemeinsames Gedenken“ im Eschweger Stadtmuseum zu sehen sein
Die Ausstellung reist in diesem Jahr durch verschiedene deutsche Städte
Juni 2025 wird die Ausstellung um 19:00 Uhr im Rathaussaal mit einem Vortrag von Lisa Beutler
Leiterin des Kulturamts und der städtischen Museen in Bad Wildungen eröffnet
die sich eingehend mit dem Thema „Langemarck“ befasst hat
Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Weitere Informationen unter: https://www.langemark-poelkapelle.be/de/langemarckstrasse
E-Mail an Stadtverwaltung
AnschriftDer Magistrat derKreisstadt EschwegeObermarkt 2237269 Eschwege
Tel.: 05651 304-0Fax: 05651 31412Kontaktformular
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In Dormagen in der Innenstadt gibt es eine Langemarkstraße
In Dormagen gab es eine Langemark-Schule und es gibt dort immer noch eine Langemarkstraße – dieser Name löste in der Vergangenheit Diskussionen aus
Im Rahmen der Reihe „Geschichte im Gewölbekeller“ beleuchtete Stephan Goebel
Direktor des Centre for the History of War
Media und Society an der Universität in Kent
die Bedeutung und den Umgang mit diesem Namen
„1986 wurde das Nachrichtenmagazin Spiegel auf Dormagen aufmerksam
Unter der Überschrift ‚Letzter Seufzer‘ ging es darum
dass eine Schule wieder den Namen Langemark bekommen sollte“
Er ist eigens für den Vortrag aus Kent in England ins Rheinland angereist
Damals löste der Artikel etwas aus, was man heute einen Shit-storm nennen würde. Goeben erklärte, warum Langemark so ein heikler Name ist: Landmark sei ein kleiner Ort in Flandern
der im Ersten Weltkrieg total zerstört wurde
Doch das ist nicht das Entscheidende: Am 11
November 1914 brachen Regimente mit jungen Männern bis in die erste Linie der feindlichen Stellungen vor
Der Langemark-Mythos ist ein Mythos vom Selbstopfer der deutschen Jugend
Langemark wurde zur Geschichte des heldenhaften Scheiterns hochstilisiert
Die Langemarkstraße in Dormagen existiert seit 1934
habe es nicht gegeben – ganz im Gegensatz zu anderen Städten
„Dass junge Leute diesen Mythos begründet hatten
dass die Langemarkstraße in Dortmund umbenannt wurde und dass Straßennamen-Änderungen in anderen Städten „auf die lange Bank geschoben“ wurden
In Mannheim wurde 1946 aus der Langemarkstraße die Karl-Marx-Straße
In Wuppertal lautete der geänderte Name Stresemannstraße und in Mönchengladbach ab 1947 Platz der Republik
Aus der Langemark-Schule in Dormagen war später die Hauptschule Dormagen-Mitte geworden
Die Schlacht in Langemark war rückblickend ein völlig sinnloses Gemetzel
Goebel schlug einen neuen europäischen Erinnerungsdialog vor
Das Thema Langemark müsse in einen größeren Rahmen gestellt werden
die singend ihrem Untergang entgegengingen
sondern da ist auch eine Stadt in Flandern
zeigten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer ein bisschen amüsiert: Stefan Goebel hatte außer Acht gelassen
dass dieser Termin ein wichtiger Tag im rheinischen Winterbrauchtum ist
weitere Straßennamen zu ändern: „Martin Luther war ein Antisemit“
erklärte ein Besucher und auch Bismarck habe es nicht verdient
„Wird in anderen Ländern auch über so etwas diskutiert?“
sollte man Straßen nur noch Blumennamen geben“
das Museum In Flanders Fields aus Ypern und die Gemeinde Langemark-Poelkapelle haben eine Ausstellung über deutsche Straßennamen mit Bezug zu Langemark zusammengestellt
Die Ausstellung wird durch deutsche Städte reisen
in denen es noch eine „Langemarckstraße“ oder einen „Langemarckplatz“ gibt
mit der Geschichte umzugehen: Sie auszulöschen oder sie zu bewahren und zu erklären“
sagte Schöffe Laurent Hoornaert aus der westflämischen Gemeinde Langemark gegenüber dem VRT-Sender Radio 2
der schon einmal durch eine deutsche Stadt gelaufen ist
ist vielleicht auch schon durch eine Langemarckstraße oder über einen Langemarckplatz gegangen
Obwohl die meisten dieser Straßennahmen verschwunden sind
Und alle beziehen sich auf die eine westflämische Gemeinde: Langemark
Dort endete im Herbst 1914 der deutsche Vormarsch im Westen
Die deutsche Armee erlitt dort schwere Verluste
doch „Langemarck“ wurde für die Deutschen zur Geschichte des heroischen Scheiterns
Der militärische Rückschlag wurde in einen moralischen Sieg umgedeutet
der von der Selbstaufopferung der deutschen Jugend handelt
Junge Freiwilligenregimenter sollen freiwillig in den Tod gestürmt sein und während des Angriffs die deutsche Nationalhymne gesungen haben
entstanden in Deutschland viele Langemarck-Straßen
Aber erst im Dritten Reich ab etwa 1932 wurde Langemark zu einem staatlich geförderten Mythos erhoben
Hitler inszenierte sich sogar als Veteran der Schlacht von Ypern und besuchte auch den deutschen Soldatenfriedhof in Langemark
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Straßen mit diesem flämischen Ortsnamen umbenannt
um Hinweise auf die nationalsozialistische Vergangenheit zu beseitigen
wurden alle sichtbaren Erinnerungen an „Langemarck“ schnell entfernt
Viele Straßen mit diesem Namen wurden umbenannt
aber in etwa 30 Städten und Gemeinden wurde der Straßenname beibehalten
Auch heute noch will Deutschland die Erinnerung an „Langemarck“ loswerden
„Man kann es mit der Diskussion um die Statuen von Leopold II
sagt Schöffe Laurent Hoornaert von der lokalen Partei TOPE 8960 im westflämischen Langemark
Deshalb hat die Universität Kent gemeinsam mit dem Museum In Flanders Fields und der Gemeindeverwaltung von Langemark-Poelkapelle im Jahr 2022 die Initiative ergriffen und die deutschen Städte angeschrieben
Einige dieser deutschen Städte haben den Vorschlag angenommen und einen QR-Code neben den entsprechenden Straßen- oder Platznamen angebracht
Dieser QR-Code verweist auf die Entstehungsgeschichte des Straßennamens
dass die Stadt Ypern und die Gemeinde Langemark-Poelkapelle mit dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg vor allem den Geist des Friedens vermitteln wollen
Jetzt bekommt das Projekt eine Fortsetzung
Die drei Initiatoren haben eine Wanderausstellung konzipiert: „Langemackstraße - Geschichtsmissbrauch oder gemeinsame Erinnerung“
dass Gemeinden und Städte zusätzliche Initiativen organisieren
ohne dass man sein Smartphone zücken muss“
sagt Hoornaert: „Aber noch haben nicht alle Kommunen mitgemacht
Monatlich informieren wir unsere Mitglieder mit der loyal über sicherheitspolitische Themen
Ab sofort können Mitglieder auch im Bereich Magazin die darin aufgeführten Artikel lesen
Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder
Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten
Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft
Internationale Zusammenarbeit
Die RK Ramstein/Landstuhl nutze den Fronleichnams-Feiertag um die Stadt Ypern in Westflandern zu besuchen
Organisiert und durchgeführt wurde die Fahrt vom Bildungsbeauftragten
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
welche Geschichte verbirgt sich hinter diesem Namen
Die kleine Stadt im Westen von Flandern/Belgien war mit einer der bedeutenden Orte die stark im Focus des ersten Weltkrieges standen
ereigneten sich die bedeutenden Handlungen in der Zeit von Februar bis Dezember 1916
in Ypern jedoch zogen sich die Kampfhandlungen von Oktober 1914 bis weit in das Jahr 1918 hinein
Orte wie Langemark und Passendale sind Begriffe
Eine halbe Million Soldaten sind im Ersten Weltkrieg im flämischen Ypern gefallen
selbst Inder und Afrikaner kämpften dort gegen deutsche Truppen
Zurück zu unserer Exkursion in diese malerische Stadt des Tuchhandels des auslaufenden 19ten Jahrhunderts
Nach einem kleinen Rundgang durch die sehr lebendige Stadt
konnten wir nach dem Besuch der englischen St
des „Last Post“-Signals am Menen-Tor beiwohnen
die von 1914 bis 1918 direkt „ins Feuer führte“: der Straße nach Menen
Dieser Torbogen wurde errichtet als Denk- und Mahnmal für rund 55.000 Soldaten des British Empire
die im Kriegsgetümmel um Ypern verloren gingen
Die man nicht mehr wiederfand oder nicht mehr identifizieren konnte
besucht und von Mitgliedern der belgischen Feuerwehr vorgetragen
Es geht auf ein Signal aus den napoleonische Kriegen zurück und bedeutet
Ein weiteres sehr interessantes Gebäude aus der Vorkriegszeit
Hier wurde vor dem Krieg mit allen Produkten aus Stoff und Tuch gehandelt
Die Stadt erreichte somit einen hohen Wohlstand
was sich auch in den Bauwerken der Stadt zeigte
Im Zuge der Belagerung wurde die Stadt und auch die Tuchhallen im November 1914 zerstört
beherbergen sie jetzt das „In Flanders Fields Museum“
Ein sehr modern und anschaulich gestaltetes Museum
Nach der Besichtigung eines original erhaltenen Schützengrabens standen 2 Gedenkstätten besonderer Art auf dem Programm
Erste Station war der britische Großfriedhof Tyne Cot
Direkt nach der Eroberung einer deutschen Bunkerstellung wurde an diesem Ort bereits 1917 ein Friedhof angelegt
Ursprünglich waren hier 343 Soldaten beigesetzt
Nach 1918 kamen Gefallene von den umliegenden Schlachtfeldern hinzu
Heute ruhen auf dem Friedhof 11.961 Soldaten; nur 3.613 von ihnen sind namentlich bekannt
an der Nordostseite trägt die Namen von etwa 35.000 im Ypernbogen vermissten Personen
auf einem ehemaligen deutschen Bunker errichteten Kreuz
die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben
Abschließend erfolgte der Besuch auf dem deutschen Soldatenfriedhof Langemark
hauptsächlich aus der ersten Flandernschlacht 1914
dass viele jugendliche Freiwillige wissentlich in den Tod geschickt wurden und viele Tote nicht mehr identifizierbar waren
Beeindruckend ist die Vielzahl der britischen Besucher
vorwiegend Schulklassen aller Altersstufen
geschmückt mit der symbolischen Mohnblume (Poppys)
die britischen und auch die deutschen Mahnstätten schmücken
Am Rückreisetag besuchten wir noch die berühmte Höhe 60
Wenn die militärischen Ziele zu Lande oder aus der Luft nicht erreicht werden können
ersinnt man sich der alten Praxis aus der Vorzeit und unterminiert die feindliche Stellung
Die Höhe 60 (Hill 60) ist eine Geländeerhebung südostwärts von Ypern
die in diesem flachen Gelände einen strategischen Vorteil bietet
Es entbrannte ein Kampf um die Höhe aus der Tiefe heraus
der im Juni 1917 in der Sprengung von 19 Minen unter Verwendung von 450 Tonnen Sprengstoff ihren Höhepunkt erreichte
Bei einer Geländebegehung konnten wir eindrucksvoll die jetzt noch vorhandenen Sprengkrater in Augenschein nehmen
welches menschliche Leid diese Vorgehensweise auf beiden Seiten ausgelöst hat
Nochmals vielen Dank an den Landesverband Volksbund RLP
den Informationsabend vorweg und die sehr kompetente Führung vor Ort
Ypern ist eine regelrechte Pilgerstätte für die Briten
diese Stadt zu besuchen um die Eindrücke der gemeinsamen Geschichte einzusammeln und wirken zulassen
Gemäß unserer Satzung erfolgt hiermit die offizielle Ankündigung der Bundesdelegiertenversammlung (BDV) 2025
Was berichten die Medien in dieser Woche über die Bundeswehr und ihre Reserve
Welche Themen stehen auf der sicherheitspolitischen Agenda?..
Der Soldaten- und Reservistenverein Mietraching lädt gemeinsam mit unserer Reservistenkameradschaft die Gesamtbevölkerung herzlich ein zur diesjährigen Maiandacht
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Von: Tobias Stück
Mancher Eschweger nennt die Straße in Unkenntnis „Lange Marktstraße“
Eschwege – Sie musste schon einige Kritik aushalten
die zum Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei führt
dass sich hinter dem Namen ein diskussionswürdiges Ereignis aus dem Ersten Weltkrieg versteckt – mancher Eschweger nennt sie in Unkenntnis aus „Lange Marktstraße“
Aufgrund einer Initiative der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapelle wird an der Straßenbeschilderung jetzt ein QR-Code angebracht
Das flämisch ausgesprochene Langemark (sprich: Längemack) wurde unter seinem historischen Namen als Stätte schwerer Kämpfe im Ersten Weltkrieg bekannt
Die Lage in der Kampfzone bedeutete für Langemarck die vollständige Zerstörung
Gleichzeitig begründete sich damit ein politischer Mythos
der die im Deutschen Reich betriebene Verklärung einer verlustreichen militärischen Auseinandersetzung während des Ersten Weltkriegs zum Inhalt hatte
Erschöpften französischen Verteidigern gelang es
den Ansturm der mangelhaft ausgebildeten und ausgerüsteten deutschen Reserveregimenter abzuwehren
Die Oberste Heeresleitung kommentierte die Ereignisse mit einem folgenreichen Bericht
der von fast allen deutschen Zeitungen auf der ersten Seite abgedruckt wurde: „Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland
Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie
Etwa 2000 Mann französischer Linieninfanterie wurden gefangen genommen und sechs Maschinengewehre erbeutet.“ Dieser Bericht löste die Entstehung eines Mythos über den heldenhaften Opfergang junger Soldaten aus
Der Langemarck-Mythos wurde von den Nationalsozialisten ab 1928 aufgegriffen
Plätze und Straßen wurden nach diesem Mythos benannt
In Eschwege wurde im Zuge der Errichtung der Hindenburgkasern „Auf der Rinne“ der alte Lehmkautenweg am 23
Oktober 1936 in Langemarckstraße umbenannt
Im Zuge der Entmilitarisierung nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Straße am 6
benannt nach dem 1922 ermordeten deutschen Außenminister Dr
Auf Beschluss der Eschweger Stadtverordnetenversammlung wurde am 12
Juni 1951 auch diese Umbenennung wieder rückgängig gemacht und wurde fortan wieder Langemarckstraße genannt
Der Magistrat der Stadt Eschwege hat jetzt auf Initiative der Gemeinde Langemark-Poelkapelle beschlossen
Mit einem fotofähigen Smartphone kann man demnächst die Geschichte
Dieser Inhalt"+t(a)+"kann aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen nicht geladen werden
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Präsident des Volksbundes deutsche Kriegsgräberefürsorge.
stand der Böhme-Zeitung auf dem deutschen Kriegsgräberfriedhof Langemark in Belgien für ein Interview zur Verfügung
Nach der Volkstrauer ist vor der Volkstrauer
daher bringen wir an dieser Stelle noch einmal ein Interview zur Frage
wie man nachwachsende Generationen gewinnen kann
Die Höhe 80 war im Ersten Weltkrieg eine militärische Stellung an der Westfront
Wie viele Soldaten hier während des vierjährigen Grabenkriegs ihr Leben ließen
Ein Ausgrabungsprojekt hat 2018 menschliche Überreste aus der Erde geborgen
Im Oktober 2019 wurden in Flandern die sterblichen Überreste von 84 Gefallenen in Pappsärgen eingebettet
geschmückt mit einer schwarz-rot-goldenen Bordüre und einer weißen Rose
Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge
sprach am Rande der Zeremonie auf dem Kriegsgräberfriedhof Langemark mit der BZ über das schwindende Bewusstsein für den Krieg und seine Folgen
Lassen Sie uns einen Blick in die Zukunft wagen: Wie gehen Sie mit abnehmenden Mitgliederzahlen um
Junge Menschen sind projekt- und eventorientiert zu gewinnen
Das durchschnittliche Eintrittsalter beim Volksbund liegt bei 52 Jahren
Sie legen den Finger in die Wunde – Nachhaltigkeit und Breitenwirkung
Wir haben zwar Aufwind bekommen durch 100 Jahre Erster Weltkrieg und durch 100 Jahre Volksbund – aber das müssen wir jetzt auch nutzen
Der Volksbund ist im Inland am Volkstrauertag in der Breite sichtbar
Das hängt auch vom Bewusstsein in der jeweiligen Gemeinde ab
In meiner Gemeinde kommt der Reservistenverband
ältere Haudegen und einfache Menschen – aber die klassischen Nadelstreiefenträger
Es ist vor allem eine gewisse Gleichgültigkeit
Es tut einem natürlich als Vertreter des Volksbundes ein bisschen weh
aber als wir im vergangenen Jahr im Bundestag unser Fußballprojekt vorgestellt haben
was ihr Tolles macht.“ Es gibt viel Unwissenheit – das frustriert einen schon
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Wir haben Fußballvereine angefragt und sie auf ihre im Ersten Weltkrieg gefallenen Spieler angesprochen
Warcoing und andere haben an dem Projekt „Anstoß für den Frieden“ mitgewirkt
Die Vereine haben miteinander Fußball gespielt und die Lebensläufe ihrer vor 100 Jahren gefallenen Vereinskameraden recherchiert und sich damit auseinandergesetzt
teilweise haben sie Briefe an die Gefallenen geschrieben
Das haben sie dann in der Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag vorgestellt
Es geht also um den Menschen hinter dem abstrakten Toten
das Schicksal der gefallenen Vereinskollegen wird so aus der Anonymität herausgearbeitet
war auch ein Projekt der holländischen Kriegsgräberorganisation zu deren Gedenktag
Sie hatten an Grabreihen Menschen positioniert – genau in dem Alter wie dem des Kriegstoten
Der Gefallene wurde damit als Mensch sichtbar und begreifbar
Biografiearbeit ist der passende Schlüssel
so gewinnt man die junge Generation für das Thema
Bei der Bildungsarbeit müssen wir aufpassen
Das Fußballprojekt lässt sich im Grunde daher auch auf alle älteren Ver-eine umsetzen
bei denen Vereinskameraden in einem der Kriege gefallen sind
Die Biografiearbeit lässt sich auch auf die Feuerwehren übertragen
Es gibt weitere Projekte wie das Namensziegelprojekt
bei dem die Namen der Toten in Ton geritzt und dann eingebrannt werden
Aber wenn Schüler an dem Grab eines 18-jährigen Abiturienten dergleichen Schule die Rede des damaligen Schuldirektors von 1915 verlesen
Der Volksbund ist zwar für Kriegsgräberstätten im Ausland zuständig
Sie gestalten allerdings auch im Inland Kriegsgräberstätten zu Lernorten um
helfen und versuchen beim Volkstrauertag präsent zu sein
aber für die Pflege bleiben die Kommunen in der Verantwortung
Einbetten von Kriegstoten im Ausland zuständig – das ist der Kern unserer Arbeit
Telefon: 05191 808-178E-Mail: b.knapstein@boehme-zeitung.de
©2025 Mundschenk Nachrichtengesellschaft GmbH & Co
Vor exakt 100 Jahren wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit eine Massenvernichtungswaffe eingesetzt - und das auf belgischem Boden
setzte die deutsche Armee in der Nähe der westflämischen Ortschaft Langemark erstmals Giftgas ein
Keine Filmszene aus Hollywood kann wohl den Horror wirklich nachempfinden lassen
Der Schrecken aller Soldaten im Ersten Weltkrieg
Der deutsche Vormarsch war längst zum Erliegen gekommen
nachdem die Belgier Ende Oktober 1914 die Seeschleusen geöffnet und das Schlachtfeld unter Wasser gesetzt hatten
dass der Krieg so nicht mehr zu gewinnen war
Da fielen die Empfehlungen eines renommierten Chemikers nicht auf taube Ohren
der später sogar den Nobelpreis in seinem Fach erhielt
plädierte für den Einsatz von giftigem Chlorgas
wollte der überzeugte Patriot Bewegung in den Stellungskrieg bringen
Es wurde sogar eigens eine Sondereinheit für den Gaskrieg gegründet
Im April 1915 liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren
Im Frontabschnitt Langemark-Poelkapelle wurden fast 6.000 Gasflaschen eingegraben
Fritz Haber koordinierte persönlich die Arbeiten
In einem Brief an seine Familie deutete ein deutscher Soldat an
dass es bald ein einschneidendes Ereignis geben wird
In der Tat: Die ersten Gasangriffe erfolgten nach dem sogenannten "Blasverfahren"
Man musste günstige Wetterbedingungen abwarten
dann wurden die Gasflaschen schnell an Rohre angeschlossen und aufgedreht
Das erklärt auch der Militärhistoriker Franky Bostyn
Auf Empfehlung von Fritz Haber gab der kommandierende Offizier den Befehl
Es bildete sich eine sechs Kilometer breite Gaswolke
Kanadier und Belgier wussten zunächst nicht
Der eine oder andere soll sich sogar selbst erschossen haben
Die Zahl der Opfer ist schwer zu schätzen; man geht davon aus
dass bei diesem ersten Giftgas-Angriff der Geschichte über 1.000 Menschen getötet und nochmal 2.000 weitere zum Teil schwer verletzt wurden
Mit der Entwicklung der ersten Gasmasken mussten aber die Chemiker nachziehen: Immer neue Kampfgase wurden entwickelt
Für die Soldaten war das Ganze aber so oder so der reine Terror: Man hatte nur wenige Sekunden Zeit
erzählte ein Überlebender vor einigen Jahren in einer BBC-Doku
dass am Ende rund 100.000 Soldaten unmittelbar den Kampfgasen zum Opfer fielen
gemessen an den insgesamt zehn Millionen Toten des Ersten Weltkrieges
Viele Soldaten waren aber ein Leben lang gezeichnet
viele starben Jahre später an den Folgeschäden
Apropos Folgen: Immer noch schlummern unzählige Gasgranaten unter den einstigen Schlachtfeldern
Quasi täglich werden welche aus dem Boden geholt
Spezialisten der Armee in Poelkapelle tun bis heute nichts anderes
als die gefährlichen Relikte aus der Vergangenheit ordnungsgemäß zu entsorgen
Und die Kampfstoffe sind auch 100 Jahre nach dem ersten Giftgas-Angriff der Geschichte immer noch so tödlich wie damals
Am Mittwoch findet in Ypern eine Gedenkfeier statt
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Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie“: Der Bericht
brachte in den Zwanzigerjahren auch dieses Aquarell hervor.","picture":{"alt":"„Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland
brachte in den Zwanzigerjahren auch dieses Aquarell hervor.Quelle: picture-alliance / akg-images{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://img.welt.de/img/geschichte/mobile134177781/5842641927-ci23x11-w2000/GB62FLB41-1.jpg","caption":"„Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland
November 1914 war in Wirklichkeit eine militärische Katastrophe
Einen wenigstens minimalen wahren Kern haben sie aber dennoch oft
Dass wirklich jedes einzelne Wort falsch ist
Genau das ist aber der Fall bei jenen 23 Wörtern
die vor hundert Jahren in zahlreichen deutschen Zeitungen auf der Titelseite abgedruckt wurden: „Westlich Langemarck brachen junge Regimenter unter dem Gesange ‚Deutschland
Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie.“
Doch in Wirklichkeit hatte es den von der Obersten Heeresleitung bekannt gegebenen
angeblich so erfolgreichen Sturmangriff gar nicht gegeben
Dieses Dorf war zu diesem Zeitpunkt vielmehr noch fest in den Händen britischer und französischer Verteidiger
der Kirche und einigen weiteren Gebäuden „eine breit gelagerte Festung“ gemacht hatten
Tatsächlich stattgefunden hatten die Kämpfe hingegen sechs bis acht Kilometer nordwestlich von Langemarck beim Dorf Bikschote
Genau genommen auf den Feldern am Ostufer des Yserkanals
der die Flüsse Lys und Yser miteinander verband
In den Verhältnissen des Ersten Weltkriegs war das eine wirklich große Entfernung
Reserve-Infanteriedivision zum Einsatz – überwiegend aus älteren Männern der ungedienten und nur mangelhaft ausgebildeten „Ersatzreserve“ zusammengesetzt
Nur einige Hundert der deutschen Soldaten waren tatsächlich Kriegsfreiwillige
Soldaten in Sturmangriffen hatten keinen Atem zum Singen
denn Tempo war die einzige Überlebenschance
die sie im feindlichen Feuer überhaupt retten konnte
Überdies war Gesang aus Tausenden Kehlen auch vollkommen ungeeignet
So genau war im Lärm des Schlachtfeldes kein Geräusch zu verorten
Und selbst wenn in den vorangegangenen Wochen deutsche Truppen beim gemächlicheren Vorrücken gesungen hatten
so handelte es sich doch fast ausnahmslos um die inoffizielle Kaiserhymne „Heil dir im Siegerkranz“ oder das schmissigere
klar antifranzösische Lied „Die Wacht am Rhein“
Hoffmann von Fallerslebens Zeilen waren 1914 zwar ein bekanntes und durchaus auch beliebtes patriotisches Lied
doch keineswegs die deutsche Hymne schlechthin
Ohnehin waren nur die ersten zwei Zeilen passend für einen Sturmangriff
denn schon die folgenden Zeilen der ersten Strophe waren eher defensiv: „Wenn es stets zu Schutz und Trutze / brüderlich zusammenhält.“
betrachtet man die Gefechtsberichte und die eher sachlichen Regimentsgeschichten
Denn die deutschen Truppen hatten kampferfahrene französische Gegner und vor allem britische Berufssoldaten vor sich
bevor sie auch nur in die Nähe der feindlichen Schützengräben gelangt waren
Insgesamt brachte der Angriff auf einer Breite von etwa vier Kilometern einen Geländegewinn von maximal knapp tausend Metern
Einzelne Züge konnten sich ans Ostufer des Yserkanals vorkämpfen
aber nicht weiter – ihre Gegner zogen sich
Die deutschen Angreifer aber hatten mehr als 2000 Tote
ernsthaft Verwundete und Vermisste zu beklagen
bei weniger als 10.000 insgesamt eingesetzten Soldaten
Fast ein Viertel Verluste – eine veritable Katastrophe
Wie viele französische Gefangene tatsächlich gemacht wurden
2000 Mann werden es kaum gewesen sein – dafür war der deutsche Geländegewinn viel zu klein
Der detaillierte Bericht über „Die Schacht an der Yser und bei Ypern im Herbst 1914“
erschienen im Reihenwerk „Der Große Krieg in Einzeldarstellungen“
ging über den angeblichen Sieg bei Langemarck jedenfalls mit wenigen Worten hinweg
Die Ruinen von LangemarckQuelle: Wikipedia/public domain{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://img.welt.de/img/geschichte/mobile134177790/1160316297-ci3x2l-w2000/Langemarck-1914.jpg","caption":"Die Ruinen von Langemarck","copyrightNotice":"Wikipedia/public domain","creditText":"Wikipedia/public domain","width":"2000"}„Ganz besonders erbittert hatte die Schlacht beim verstärkten dritten Reservekorps beiderseits Langemarck getobt
November über und während der darauffolgenden Nacht hatten dort die Franzosen heftig angegriffen; sie waren restlos abgewiesen worden“
schrieb Otto Schwink in der offiziellen Darstellung
Und er fuhr fort: „Noch im Morgengrauen riefen die Signalhörner die bereitgestellten Truppen zum Angriff
Reservedivision bis dicht vor Het Sas durch; 14 Offiziere und 1154 Mann wurden gefangen genommen.“ Laut Schwink beschrieb der berühmte Satz im Heeresbericht genau diesen Kampf
Obwohl ungefähr alles an der Mitteilung der Obersten Heeresleitung falsch war
begründete sie doch den „Mythos von Langemarck“
Der deutsche Soldatenfriedhof in Langemarck-Poelkapelle
errichtet rund sieben Kilometer von dem Schlachtfeld des 10
wurde zur zentralen Stätte des deutschen Kriegerkults
Gezielt bediente das braune Regime den geschickt inszenierten Langemarck-Mythos
und die offizielle „Deutsche Wochenschau“ verbreitete diese Version im ganzen Dritten Reich
Erst nach 1945 verschwand die Anziehungskraft dieser Propaganda
Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert
Weitere Informationen https://epaper.welt.de
10:01Lesezeit: 4 Min.Bildbeschreibung ausklappenGefallenengräber: Soldatenfriedhof in Langemarck im Jahr 1934UllsteinVor 100 Jahren wurde der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründet
Im Auftrag der Bundesregierung sucht die Organisation nach im Krieg gefallenen deutschen Soldaten und kümmert sich um deren würdige Bestattung
der Name steht auch für einen erfolglosen Durchbruchsversuch deutscher Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg
so die ältere Schreibweise des belgischen Dorfs
war nur propagandistisch ein Erfolg: Einige hundert junge
November 1914 von ihren Vorgesetzten in den Tod getrieben worden
Einen Tag später verbreitete die Oberste Heeresleitung in Berlin
das westlich Langemarck „junge Regimenter unter dem Gesang ,Deutschland
Deutschland über alles‘ gegen die erste Linie der feindlichen Stellungen“ vorgebrochen seien und diese eingenommen hätten
Damit war der politische Mythos von „Langemarck“ geboren: Der vermeintlich heldenhafte Opfergang fand seinen Nachhall noch in nationalsozialistischer Zeit
FAZ+Wie die AfD den 8. Mai umdeuten willFAZ+Tag der Befreiung: Wie die AfD den 8. Mai umdeuten will Bald begehen die Deutschen wieder den „Tag der Befreiung“
Die AfD will zu diesem Anlass mehr über deutsches Leid sprechen – und verstrickt sich dabei in Widersprüche
Damit kommt auch Deutschland eine neue Rolle zu – als Partner gegen die russische Bedrohung
FAZ+Er will etwas verändern in seiner StadtFAZ+Bürgermeister in Rumänien: Er will etwas verändern in seiner Stadt Rumäniens Präsidentenwahl war eine Farce
Vor der Wiederholung am Sonntag gibt es Hoffnungsschimmer: In Ploiești kämpft ein Bürgermeister gegen die alten politischen Kräfte
Redakteur im Ressort „Deutschland und die Welt“
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Es ist wie ein Geschenk zum 25-jährigen Bestehen der Rudolf-Hengstenberg-Gesellschaft (RHG)
Kurz vor dem Jahreswechsel konnte Carsten Jäger
„Wir freuen uns über eine großzügige Schenkung für unsere Sammlung“
der 1996 in Bremen-Nord gegründet wurde
betreut den Nachlass des Malers und Grafikers Rudolf Hengstenberg
Der Künstler wurde 1894 in Untermais bei Meran in Südtirol geboren und lebte nach Stationen in Berlin und Stuttgart bis zu seinem Tod im Jahr 1974 in St
Er hat in beiden Weltkriegen als Kriegsmaler gearbeitet
Vor einigen Monaten hatte sich Jan de Vos aus Brügge bei Jäger gemeldet und gefragt
ob Interesse an Bildern und Archivalien von Rudolf Hengstenberg besteht
Die Eltern von Jan de Vos waren mit dem Ehepaar Lilli und Rudolf Hengstenberg bekannt gewesen und hatten sich auch gegenseitig besucht
„Für uns war die E-Mail ein Glücksfall
Rudolf Hengstenberg hat leider nur sporadisch Buch darüber geführt
wohin seine Bilder verkauft oder verschenkt wurden
Deshalb sind wir für die Erforschung und den Erhalt seines künstlerischen Gesamtwerks auf Menschen wir Herrn de Vos angewiesen“
Eigentlich wollte der Vorstand der Gesellschaft die Bilder im Sommer aus Belgien abholen
Das ging aber wegen der Corona-Pandemie nicht
Deshalb wurde schließlich ein Kurier beauftragt
Beim Auspacken war die Überraschung groß
weil nicht nur die angekündigten Zeichnungen
Fotografien und Berichte zu Rudolf Hengstenbergs Einsatz als Kriegsmaler im Zweiten Weltkrieg mit nach Bremen geschickt wurden
Die Zeichnungen sind aus den vierziger Jahren und zeigen vor allem Kriegsmotive
erläutert: „Die Arbeiten stehen auf dem Wandel zum späten Expressionismus
der auch das Spätwerk Hengstenbergs bestimmte.“ Schon als Teilnehmer des Ersten Weltkriegs hatte Hengstenberg die Kriegsschrecken erlebt
„die er auch nach 1918 eindrucksvoll anklagend in verschiedenen Arbeiten schilderte und immer wieder aufgriff“
Als Beispiel nennt er die allegorische Zeichnung „Langemark“
die jetzt ebenfalls aus Belgien nach Bremen kam: Der Tod reitet einer großen Schar junger Soldaten voraus
„Rudolf Hengstenberg riskierte bei seinen Motiven eine Gratwanderung zwischen Auftragserfüllung und eigener Kritik
Diese Arbeiten zeigen seine kritische Haltung zum Krieg
Der Mensch in seiner Verletzlichkeit und Würde steht im Mittelpunkt
wie beim Bild des französischen Gefangenen in Dünkirchen“
Rudolf Hengstenberg lebte mit seiner Frau Lilli seit 1943 in Bremen
dass dieser Teil seines Nachlasses jetzt wieder in Bremen ist und wollen ihn sobald wie möglich der Öffentlichkeit zugänglich machen“
Dafür wollen die Mitglieder der Rudolf-Hengstenberg-Gesellschaft den passenden Rahmen und möglichst auch Kooperationspartner finden
Zuletzt hatte die RHG an der Ausstellung „Selten gezeigt – Kunst der ,Verschollenen Generation‘“ mitgewirkt
die von November 2016 bis Februar 2017 in der Kunstschau Lilienthal gezeigt wurde
Auch im Vegesacker Kito gab es bereits Ausstellungen mit Werken von Rudolf Hengstenberg
Darüber hinaus hat der Verein eine Galerie im Internet erstellt
Die soll ebenso wie das Werksverzeichnis stetig erweitert werden
„Ein virtuelles Museum wäre ein Wunsch für die Zukunft“
denn alle Mitglieder arbeiten in ihrer Freizeit daran
das Verzeichnis und die Galerie zu vervollständigen
Über weitere Mitglieder würde sich der Verein daher freuen
Auch zusätzliche Informationen zum Verbleib von Hengstenberg-Bildern wünschen sich die Mitglieder der Gesellschaft
kann per E-Mail ein Foto davon an den Verein schicken und so dazu beitragen
dass das Werksverzeichnis ergänzt wird
darunter Ölbilder mit Landschafts- und Städtemotiven
Stilistisch zeigen sie vielschichtige Einflüsse
Von einem expressiven Realismus näherte sich Rudolf Hengstenberg in den 1920er und 30er-Jahren der Neuen Sachlichkeit
Spätere Werke zeigen einen freien Spätexpressionismus
Neben zahlreichen Bildern verwahrt der Verein auch Fotos des Künstlers
Die Rudolf-Hengstenberg-Gesellschaft zeigt eine Auswahl der Werke im Internet unter www.rudolf-hengstenberg-gesellschaft.de
Per E-Mail ist der Verein unter info@rudolf-hengstenberg-gesellschaft.de erreichbar
Der Soldatenfriedhof Langemark in Belgien war das Ziel des Einsatzes der Kreisgruppe RE/GE der Reservisten
im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge
unter Führung von Oberst der Reserve Jens Gerstenkorn aus Bottrop
in der Kaserne der Belgischen Armee in Ypern untergebracht
Verstärkt wurde die Arbeitsgruppe vom Stabsfeldwebel a.D
der zusätzlich als Kraftfahrer eingesetzt war
Auf dem Friedhof mussten 1600 Steinplatten mit den Namen der 44000 gefallenen Soldaten gereinigt und zum Teil neu beschriftet werden
Die großen liegenden Gedenksteine der verschiedenen Regimenter
wurden überarbeitet und die Beschriftung neu ausgelegt
Das aus rotem Sandstein gebaute Eingangsgebäude musste von Moos befreit und gereinigt werden
Zusätzlich wurden Transporte von Material und Geräten anderer Friedhöfe durchgeführt
Alle Arbeiten konnten zeitgerecht erledigt werden
Nach abgeschlossenen Arbeiten fand eine ergreifende Abschlusszeremonie mit vielen zivilen Gästen und einer großen Abordnung der Belgischen Armee statt
Ein Trompeter der Arbeitsgruppe spielte bei der Kranzniederlegung das Lied vom guten Kameraden
Juni kehrten alle wohlbehalten in die militärische Heimat
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der an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert","showCaption":true}Jeden Abend findet im Bogen des Menen-Tor in Ypern eine eindrucksvolle Zeremonie statt: ein Zapfenstreich
der an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnertQuelle: Getty Imagesgetty{"@context":"https://schema.org","@type":"ImageObject","contentUrl":"https://img.welt.de/img/debatte/kommentare/mobile145229335/8390317767-ci23x11-w2000/Ypern-5.jpg","caption":"Jeden Abend findet im Bogen des Menen-Tor in Ypern eine eindrucksvolle Zeremonie statt: ein Zapfenstreich
der an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert","copyrightNotice":"Getty Imagesgetty","creditText":"Getty Imagesgetty","width":"2000"}Weiße Kreuze
rote Rosen auf britischen – düstere Schwere auf deutschen Soldatenfriedhöfen in Belgien
Dazwischen eine bewegende Zeremonie in Ypern
Eindrücke von einer Reise in die Vergangenheit
Vom Menen-Tor in Ypern schaut der steinerne Löwe grimmig nach Osten
so heißt es in der Inschrift auf dem Triumphbogen
hielten die Streitkräfte des Imperiums die Linie gegen den anrennenden Feind
Beim Besuch der Gedenkorte des Ersten Weltkriegs in Flandern begreift man
akademisch und zugleich gefühllos so manche deutsche Diskussionen über die Schuld am Ersten Weltkrieg sind
Großbritannien kam dem kleinen Land zu Hilfe
Südafrikaner und Inder im Schlamm von Flandern
Höhe 60: diese Schreckensorte europäischer Erinnerung befinden sich alle in einem Umkreis von wenigen Kilometern rund um Ypern
die heute durch das neoklassizistische Menen-Tor in eine typisch belgische Vorstadt führt
mit ihrer spezifisch belgischen Melancholie
Hier marschierten die jungen Rekruten in den Tod
Das Tor ist Triumphbogen und Trauerort zugleich
An den Wänden aus weißem Kalkstein sind die Namen von 54.896 Soldaten des Empire festgehalten
die in „Flanders Fields“ fielen und deren Leichen nie gefunden wurden
Zum Dank für ihr Opfer wird seit 1928 jeden Abend – mit Ausnahme der Jahre deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg – um acht Uhr unter dem hallenden Bogen des Tors der Zapfenstreich gespielt
Selbst im Zweiten Weltkrieg fanden sich yprische Emigranten in England
spielt ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr von Ypern
die Biografie eines der gefallenen Soldaten
Hundert Jahre nach dem in Deutschland fast vergessenen Krieg sind an diesem wie an jedem Abend Hunderte von Menschen aus allen Teilen des Commonwealth anwesend
um rote Mohnblüten oder Kränze niederzulegen
den Namen eines Urgroßvaters oder Großonkels zu suchen oder einfach wie bei einer säkularen Pilgerfahrt dabei gewesen zu sein an einem heiligen Ort
Die Stadt lebt nicht zuletzt von diesem Tourismus des Todes
in fast jeder Kneipe hängt eine britische Fahne
An diesem Abend spielt nach dem Zapfenstreich eine schottische Militärkapelle auf
der einmal die Welt eroberte: Mir stellen sich die Nackenhaare auf
und jeder Besuch bei Großmutter und Großtanten war verbunden mit Erzählungen über die jungen Männer
ihre Brüder und Männer und Söhne und Liebhaber
die in unseren Abwehrkriegen gegen die Deutschen gefallen waren
blickten von Klavieren oder Kaminsimsen auf mich herab
Die Heldenerzählung von Ypern ist die Erzählung meiner Kindheit und der mütterlichen Seite meiner Familie
dass der Bruder meines Vaters als Freiwilliger vier Jahre an der Westfront in der Armee des Kaisers kämpfte
Ihrer und ihrer Kameraden wird hier nicht gedacht
Die europäische Erzählung von der Versöhnung der Gegner über Gräber hinweg
symbolisiert durch Helmut Kohl und François Mitterrand
die vor dem Mahnmal für die Gefallenen in Verdun Händchen halten – hier in Ypern wird sie nicht zelebriert
In Flanders fields the poppies grow / Between the crosses row on row
Der Mohn ist ja in Großbritannien und dem Commonwealth bis heute die Blume der Erinnerung; und das kommt
weil der Sanitätsarzt John McCrae ein Gedicht über den Mohn schrieb
der in den aufgewühlten Feldern Flanderns blühte: „In Flanders fields the poppies grow/ Between the crosses row on row ...“
Das Gedicht endet mit der Aufforderung: „Take up our quarrel with the foe/ To you from failing hands we throw/ The torch; be yours to hold it high./ If ye break faith with us who die/ We shall not sleep
though poppies grow/ In Flanders fields.“ Führt unseren Kampf weiter
werden wir unter dem blühenden Mohn nicht schlafen können
dass mir dieses kitschige Gedicht immer noch Tränen in die Augen treibt
so mag man darüber in Deutschland den Kopf schütteln
Wir haben ja mit der Vorstellung der Treue zu den toten Helden gründlich gebrochen
Nirgends ist das deutlicher als in Flandern
Dort liegt ja auch der deutsche Friedhof von Langemark
44.324 deutsche Soldaten sind hier begraben
Langemark war einst für die deutsche Erinnerungskultur so wichtig wie Ypern für die britische
Doch heute liegt der Friedhof meistens verlassen da
Wären da nicht die britischen Touristenbusse
die von Brügge und Antwerpen und Brüssel aus Ausflüge nach „Flanders Fields“ anbieten
die selbstverständlich auch Langemark einschließen
So kommen auch meine Frau und ich nach Langemark in einem solchen Touristenbus
anders als die britischen Friedhöfe mit ihren weißen Kreuzen und gepflegten Blumenrabatten
grauer Stein und dunkle Bronze-Inschriften unter großen
gemächlich renoviert wird und also eine Baustelle ist – als wäre das nicht vor drei Jahren möglich gewesen
sind die ehemaligen Feinde: Immer wieder blitzt auf den Gräbern roter Mohn auf
weil Flandern nicht so recht in eine bequeme Erzählung passt von Erbfeinden
starben als Aggressoren auf dem Boden eines überfallenen
als Opfer des Militarismus; ihr Tod ist nicht zu verklären
Von: Cornelia Höhne
Wie die Langemarckstraße in Bad Wildungen zu ihrem Namen kam
das erläutert Kulturamtsleiterin Lisa Beutler in einem Buch
das bei einer Gedenkveranstaltung am Waldhausteich vorgestellt wurde
Bad Wildungen – Zu Zeiten der nationalsozialistischen Diktatur nahm die Langemarckstraße eine wichtige Rolle in der Vorbereitung der Bevölkerung auf einen Krieg ein
als das Kriegerdenkmal am Fürstenhof stand und große Aufmärsche zum Ehrenmal am Waldhausteich führten
Wie ein Schlachtenmythos aus dem Ersten Weltkrieg zum Namenspaten der Wildunger Straße wurde
darüber klärt das Buch „Langemarck – ein Vermächtnis?“ auf
Ein Schreiben der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapell war Anlass zur Recherche von Kulturamtsleiterin Lisa Beutler
Entstanden ist ein Übersichtswerk mit lokalem Bezug
In einer Gedenkveranstaltung am Kriegerdenkmal wurde die vom Magistrat herausgegebene Publikation vorgestellt
Mai 1939 von den Nationalsozialisten umbenannt wurde – bewusst ausgewählt als symbolische Verbindung der beiden Kriegerdenkmäler oberhalb der Brunnenallee
Die Publikation beginnt mit den Deutschen Einigungskriegen im 19
durchstreift Kaiserzeit und Ersten Weltkrieg und gelangt zu jener Schlacht „westlich Langemarck“ in Flandern am 10
Es folgt die Weimarer Republik: Laut Beutler hatten schon in den 1920er Jahren Jugendverbände und Studenten in Langemarck-Feiern und mit Denkmälern an die „jungen Helden von Flandern“ erinnert und ein romantisches Bild gezeichnet
Mit dem Soldatenfriedhof Langemarck war ab 1932 durch die Deutsche Studentenschaft eine Gedenkstätte für die Gefallenen der Flandernschlachten errichtet worden
Nach Machtübernahme Hitlers wurde er zum Dreh- und Angelpunkt des sich radikalisierenden Weltkriegsgedenkens
Seinen Höhepunkt erreichte der Mythos Langemarck 1940 mit dem „Blitzsieg“ der deutschen Wehrmacht über Belgien und Frankreich
Die Wildunger Geschichte ließ sich nach Angaben von Kulturamtsleiterin Lisa Beutler nicht vollends erschließen
Fest stehe: Die Geschichte der Langemarckstraße habe schon 1920 mit ersten Bestrebungen zum Bau eines vom Kriegerverein gewünschten Ehrenmals am Waldhausteich begonnen
Juli 1932 wurde dieser Ort für große Veranstaltungen der Nationalsozialisten genutzt
Während in allen ostdeutschen Städten nach Kriegsende die Langemarckstraßen umbenannt wurden
hielten zahlreiche westdeutsche Städte daran fest
Auch im von den Amerikanern besetzten Bad Wildungen blieb sie bestehen
Bis 1957 verband sie die beiden Kriegerdenkmäler
die von den Nationalsozialisten geschaffen wurden
Seit dem Versetzen des Kriegerdenkmals von 1870/71 im Jahre 1974 mündet die Straße symbolisch in den Folgen dreier Kriege
die vor allem eines brachten: Zerstörung und Leid
„Ist das etwa das „wahre Vermächtnis Langemarcks?“
Trotz dieser Brisanz entschied sich die Stadtverordnetenversammlung in Bad Wildungen bereits am 8
Ein erläuterndes Zusatzschild am Straßennamen wurde jetzt erst angebracht
Am Waldhausteich erinnern heute drei Denkmäler an Kriege des 19
1932 entstand das Ehrenmal für Gefallene des Ersten Weltkrieges mit vier hohen Stelen mit 700 Namen von Soldaten aus dem Kreis der Eder
1957 wurde das Ehrenmal umgestaltet mit einem Gedenkstein für die Toten des Zweiten Weltkrieges
Etwas abseits steht das filigrane Kriegerdenkmal von 1870/71
das an den Sieg des Norddeutschen Bundes über Frankreich erinnert
Bis 1974 stand es neben dem Fürstenhof und wurde dann an den Waldhausteich umgesetzt
Die Langemarckstraße mündet somit symbolisch in die Folgen dreier Kriege
Die geschichtlichen Hintergründe zur Namengebung sind aktueller denn je
„Erst vor zwei Monaten wurde der deutsche Soldatenfriedhof Langemarck als eine von 139 Grab- und Gedenkstätten des Ersten Weltkrieges an der einstigen Westfront in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen.“ Vertreter der 33 deutschen Städte mit einer Langemarckstraße waren zur Gedenkfeier der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapell eingeladen
den die Nationalsozialisten seinerzeit abschritten
um sich mit dem Sieg des Norddeutschen Bundes über Frankreich zu brüsten und am Waldhausteich ihre Kriegsentschlossenheit zu demonstrieren
gingen die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung nun entgegengesetzt
Bürgermeister Ralf Gutheil enthüllte an der Kreuzung zur Hufelandstraße ein Straßenschild mit historischen Erläuterungen zur Schlacht im belgischen Langemark
Dank zahlreicher Unterstützer wurde die Publikation in kürzester Zeit fertig und konnte noch rechtzeitig zum Gedenktag erscheinen
Der frühere Stadtarchivar Manfred Hülsebruch lieferte mit seiner 1994 angelegten Archivakte „Langemarck“ wichtige Quellen
Sieben Städte mit einer Langemarckstraße wollen nun Zusatzschilder installieren
„Wir haben wohl als einzige Stadt intensiver zur Geschichte der Langemarckstraße geforscht und neben den Zusatzschildern eine Publikation veröffentlicht.“ Das Büchlein kostet 12,90 Euro und ist im örtlichen Buchhandel erhältlich
Eine Tafel auf dem deutschen Soldatenfriedhof Langemark (Belgien) listet die Namen gefallener deutscher Soldaten auf
Dunkle Platten aus Granit sind in geraden Linien in den Boden eingelassen. Aufgereiht zum ewigen Appell. Grabsteine für 25.644 Gefallene. Der Herbst hat den Friedhof mit einem braunen Teppich überzogen. Mächtige Eichen werfen gelbe Blätter auf die Gräber. Die Bäume wurden als Andenken an die Gefallenen gepflanzt. Ihr Leben endete in der Kriegshölle von Flandern — vor 100 Jahren
Heute besucht eine Schülergruppe aus NRW den deutschen Soldatenfriedhof Vladslo nahe der westbelgischen Stadt Ypern
findet Antonia (15) diesen Ort des Grauens
Ypern an der belgischen Nordseeküste war einer der blutigsten Kriegsschauplätze. Giftgas
Granatenhagel — die Stadt ist zum Synonym für den Schrecken des Ersten Weltkriegs geworden
610.000 Soldaten kamen in Flandern ums Leben
Noch immer gelten 55.000 Menschen als vermisst
wollte die Ruinen zum Mahnmal gegen den Krieg erklären
Doch die Yperer bauten ihre Stadt wieder auf
Doch noch heute finden flämische Bauern beim Pflügen menschliche Überreste
den USA und den Ländern des Commonwealth nationaler Feiertag zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges
Weniger als zwei Prozent der Besucher rund um die belgische Stadt Ypern kam der regionalen Tourismusbehörde zufolge im vergangenen Jahr aus Deutschland
Rund 300 Tonnen mit Chlorgas oder Senfgas bestückte Blindgänger werden in Ypern auch heute noch jedes Jahr entschärft
In Deutschland ist die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg unter den Trümmern des Zweiten begraben. Blättert man in einem Schulbuch, finden sich nur wenige Seiten, die den blutigen Schlachten in Ypern gewidmet sind. Doch in Siegen hat die Fahrt nach Belgien Tradition — seit 1985 findet sie jährlich statt
Seit Monaten beschäftigen sich die Schüler in verschiedenen Fächern mit dem Ersten Weltkrieg
Das Grauen von Ypern soll niemanden unvorbereitet treffen
in denen Soldatenfriedhöfe wie offene Wunden zwischen den Häusern klaffen
Überall beklagen Inschriften in vielen Sprachen das Ungeheuerliche
ruhen Tausende gefallene Soldaten unter der Erde
Sohn der berühmten Künstlerin Käthe Kollwitz
der 1914 im Alter von 18 Jahren ums Leben kam
die ergreifende Statuengruppe der "Trauernden Eltern" aufstellen lassen
"Das Leid der Eltern muss unvorstellbar gewesen sein"
dass seine Generation es heute besser habe
In der Siegener Gruppe steht eine Frau und hört zu: Sylvia Löhrmann
Die grüne NRW-Schulministerin ist zwei Tage lang in Belgien
reist mit den Schülern auch zum deutschen Friedhof von Langemark
"Eine lebendige Demokratie braucht die reflektierten Erfahrungen der Vergangenheit
um die Gegenwart zu gestalten und sich für die Zukunft zu öffnen
Darum ist historisch-politische Bildung in Form des Erinnerns so wichtig"
Am Abend legt die 57-Jährige gemeinsam mit den Schülern einen Kranz am Menen-Tor
Das Denkmal in Form eines römischen Triumphbogens wirkt wie eine Zeitschleuse
In seinen Marmor sind 54.896 Namen gemeißelt
Die Zeremonie zum Gedenken an die Gefallenen findet seit 1928 jeden Tag um 20 Uhr statt
deren nationale Zugehörigkeit spätestens mit ihrem Tod gleichgültig geworden ist
Der Schrecken von damals ist zurück — und erfasst auch die 18 Gymnasiasten aus Siegen
November gedenkt Belgien dem Ende des Ersten Weltkriegs
der sich zu großen Teilen hier abgespielt hat
Inzwischen ist der „Waffenstillstandstag“ aber zum Gedenktag für die Opfer aller Kriege geworden
In ganz Belgien werden an diesem Tag jedes Jahr auf den Soldatenfriedhöfen und an den Denkmälern für „Unbekannte Soldaten“ oder andere Kriegshelden Kränze niedergelegt und Zeremonien erinnern an die Ereignisse
Vor über 100 Jahren kamen Soldaten aus allen Teilen der Welt nach Belgien
zum Beispiel auf den Schlachtfeldern in Flandern
Soldaten aus allen Ländern des Commonwealth kämpften Seite an Seite mit britischen
französischen und belgischen Soldaten gegen die Deutschen
Und auch aus den Kolonien Frankreichs und Belgiens kamen Soldaten hierher
Der Höhepunkt der zum Ende des Ersten Weltkriegs findet stets in Ypern in Westflandern statt
wo unter dem Menentor das tägliche Last Post zu erleben ist
vermittelt auf seinen zahlreichen Soldatenfriedhöfen und in seinen Museen
besonders im Weltkriegsmuseum „In Flanderns Fields“ in Ypern
auf beeindruckende Weise das Grauen dieses Krieges.“
vermittelt auf seinen zahlreichen Soldatenfriedhöfen und in seinen Museen auf beeindruckende Weise das Grauen dieses Krieges.“
waren die meisten Ortschaften völlig zerstört
Hier müssen auch heute noch fast wöchentlich Granaten und Bomben aus dieser Zeit entschärft werden
Und hier werden immer noch ab und zu die sterblichen Überreste von gefallenen Soldaten gefunden
um sie in ihre Heimatländer zu repatriieren oder um ihnen eine letzte Ruhestätte auf einem der zahlreichen Soldatenfriedhöfe zu geben
Auf den Schlachtfeldern in der Gegend der mittlerweile weltweit bekannten westflämischen Städte und Dörfer Ypern
Passendaele oder Diksmuide verloren zahllose Soldaten zwischen Mai 1914 und November 1918 ihr Leben.“
Passendaele oder Diksmuide verloren zahllose Soldaten zwischen Mai 1914 und November 1918 ihr Leben
getötet oder als vermisst gemeldet und abertausende Bürger verloren ihr Zuhause und mussten fliehen
November ist aber nicht nur in Belgien ein ganz besonderer Feiertag
Auch in Großbritannien und in Frankreich wird dieser Feiertag begangen
Sieben Kommunen aus der Provinz Westflandern haben ihre Kräfte gebündelt
um die Geschichte und die Geschichten aus dem Jahr 1917 zu erzählen
Vor genau 100 Jahren wütete der Erste Weltkrieg in Flandern und vor allem auf den Schlachtfeldern in Westflandern an allen Fronten
Der Begriff "totaler Krieg" war damals in Flandern auf tragische Weise
Der totale Krieg in Flandern" ist der Überbegriff einer gemeinsamen Herangehensweise der sieben westflämischen Städte und Gemeinden Ypern
Langemark-Poelkapelle und Poperinge an die dramatischen Ereignisse vor genau 100 Jahren
Zwei Ereignisse markieren den Sommer 1917 im Laufe des Ersten Weltkriegs in der heutigen Provinz Westflandern ganz besonders und zwar der Minenkrieg rund um Mesen und die dritte Schlacht um Ypern
In diesem Jahr eskalierte der Krieg in Flandern an allen Fronten und wurde zum "totalen Krieg"
der zum ersten Mal in der Weltgeschichte quasi industrielle Ausmaße nahm und nichts und niemanden schonte
Vor diesem historischen aber auch komplexen Hintergrund soll dieser Teil der Kriegsgeschichte aus 1914-1918 möglichst genau erklärt und erzählt werden und deshalb taten sich die sieben oben genannten Kommunen aus der sogenannten „Westhoek“ zusammen
Im „Flanders Fields“-Museum in Ypern ist dazu eine Übersichtsausstellung zu sehen
die anderen Ausstellungen vor Ort in den weiteren damals betroffenen Kommunen zu besuchen
Jede der daran teilnehmenden Gemeinden erzählt die Ereignisse von damals aus einer anderen Blickrichtung: Zonnebeke legt den Fokus auf der Landschaft im Großen Krieg
Mesen auf persönliche Geschichten von Soldaten aus Neuseeland
Langemark-Poelkapelle legt den Blickwinkel auf die Franzosen
Houthulst auf die Artilleriestellungen und Poperinge auf die Versorgung der Verletzten